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Autor Betreff: paßt gerade... EA80 zum 2. (aktualisiert)
MAUS




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Motto: Too old to die young

[*] Verfasst am: 20.11.2005 um 02:16
paßt gerade... EA80 zum 2. (aktualisiert)



vorab @ dead_virus, deinen 1. text könnt ich mir auch ganz gut mit der mucke von ea80 vorstellen.

[B]"Schlachtfest" von EA80: Schauspiele 1992[/B]

Der Tod hat hier keine Existenz
Dort drüben schlachtet man ein Fest
Das Sterben nur ein böser Traum
Langsam kriecht das Leben ins Zimmer
Der Verstand herrscht über diese Dinge
Es wird von allen ignoriert
Gibt es eine Vergangenheit

Es ist eine Freiheit der Sprache
Worte, in die man sich verliert
Es ist eine Freiheit des Geistes
Gedanken, die einen nicht mehr loslassen
Es ist eine Lust in der Verzweiflung
Nur Worte, in die man sich verliert
Wo ist die Zuflucht meiner Worte

Ohne ein Ende
Der Tod hat hier keine Existenz
Der Verstand herrscht über alle Dinge
Gibt es noch eine Möglichkeit

So trauere ich um das Gestern
Das ich einst gedacht
Immer auf der Suche nach den Gedanken
Ohne ein Heute zu sehen


[B]"Gast" von EA80: Schweinegott 1998[/B]

Dies ist der Platz, an dem das Leben unmöglich scheint
Das Sterben wird leichter
Sich langsam gehen lassen in den Tod

Sekunden der Qual - der Unmündigkeit - der Bewegungslosigkeit
Und kein Ende ist abzusehen

Was macht schon ein Tag, was ist ein Tag

Um wieder zu erwachen in denselben Tag
Um wieder zu erwachen ins selbe Leben
Das sich so entsetzlich verändert hat

Tröstende Worte, wie Salz in offenen Wunden
Zu oft schon enttäuscht von Wänden aus
Desinteresse, Teilnahmslosigkeit und geheuchelter Teilnahme

Dies ist der Platz, an dem das Leben geht
Das Sterben ein Wunsch, der Tod ein willkommener Gast
Herein
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MAUS




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Motto: Too old to die young

[*] Verfasst am: 14.12.2005 um 18:18
Alle Jahre wieder...



Ich hab zwar nicht wirklich den Eindruck, daß außer mir jemand was mit den EA80 Texten anfangen kann, aber da mir selbst die Schreibfähigkeit nun mal abgeht, und die meine Gedanken immer so schön ausdrücken können... Allgemeine Gedanken zur Weihnachtszeit, in der sich die schlechten Nachrichten immer so schön häufen.

[B]"Von leeren Herzen" von EA80: Mehr Schreie 1987[/B]

Es ist Weihnacht, jedes Jahr
Auf all den Straßen, alles so still

Es ist Weihnacht, niemand allein
In den Geschäften, niemand allein

Und wenn man das kriegt, was man sich wünscht
Scheint der Zweck erfüllt, ist das nicht schön?

Kommt alle her, es ist Weihnacht
Schaut ruhig hin, es ist Weihnacht

Es glänzt so schön, man kann kaum noch etwas seh'n
Was will man mehr? ...vielleicht ein bißchen, von dem, was war...

Es ist Geburtstag, jedes Jahr
Im Kreis der Familie, bei totem Fleisch

Und wir schneiden das Fleisch
Und wir loben ihn, klingt das nicht schön?

Und das alles zu Weihnacht

Es wär so schön, könnt' ich es doch versteh'n
Es fällt so schwer ...ich öffne ein Herz, doch es ist leer...


Und nun noch meine aktuelle Tagesstimmung, nachdem ich mal wieder auf ein Hoffnungshäppchen hereingefallen bin... und sogar nicht von EA80.

[B]"Benutzung nach Bedarf?" von Kristiane Allert-Wybranietz[/B]

Manche Leute
lassen ihre Mitmenschen
fallen
wie eine
aufgerauchte Zigarette -
achtlos,
ohne Kommentar,
weggeworfen wie eine Kippe.

... einige treten sie
dabei sogar
aus.
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MAUS




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Motto: Too old to die young

[*] Verfasst am: 3.10.2006 um 14:26


So, hier nun wie versprochen noch mehr Texte von EA80:


von "Vorsicht Schreie" 1983:


[B]DIE JAHRE VERGEHN[/B]

Die Jahre vergehn
Und die Farben auf der Landkarte ändern sich
Die Jahre vergehn
Und die Grenzen werden weiter verschoben

Und wieder versucht irgendjemand, alles auf den Kopf zu stellen
Machtbesessen, geisteskrank
Ein jeder braver Bürger hat ein Maschinengewehr im Kleiderschrank

Die Jahre vergehn
Und jeder Angriff wird mit Verteidigung beantwortet
Die Jahre vergehn
Und man spricht von großen Heldentaten

NeueGenerationen, alte Fehler
Aus dem kleinen Cowboy wird ein großer Soldat
Pflichtbewußt, fahnentreu
Stark und schlank
Ein jeder braver Bürger hat ein Maschinengewehr im Kleiderschrank



[B]HÄUSER [/B]

Schau nicht in die Häuser, denn sie lachen dich aus
Sie sind so alt, sie haben viele Narben
Sie haben dich gesehen und du warst noch ein Kind

Jedes kennt einen Witz, eine Geschichte
Und es sind Millionen
Sie wissen mehr als dein Computer

Soviele Jahre zeichneten sie, doch sie beschweren sich nicht
Eines Tages werden sie ineinanderfallen und niemand wird weinen

Mein Haus ist schwarz und es steht allein
Es hat keine Fenster und es kommt niemand rein



Es kommt noch mehr die Tage, muß nun aber erst mal anderen Kram machen :13:
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dead_virus






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[*] Verfasst am: 3.10.2006 um 16:56


Ui, schön, mal wieder was dazu zu lesen :)

Besonders "Die Jahre vergehn" find ich nach wie vor wunderschön.. habs grad nochmal angehört.. die Stimme ist einfach bombastisch!

lg virus
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Motto: Too old to die young

[*] Verfasst am: 4.10.2006 um 04:01


Ja stimmt, die kommt bei dem Lied auch klasse raus, aber EA80 sind eh Gott, lol, später gibts mehr, bin gerade zu betrunken zum lang tippen.
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Motto: Too old to die young

[*] Verfasst am: 4.10.2006 um 12:26


*g* so weiter gehts in alter Frische...

Auch noch von der "Vorsicht Schreie" 1983:


[B]TOT SIND WIR NOCH LANGE NICHT [/B]

Erscheinen wir Dir auch dürr und bleich
und manchmal ohne jede Kraft
so haben wir doch schon vieles
wenn auch noch nicht alles geschafft

Und kommst Du um uns niederzumachen
dann schaffst Du es nicht
denn nach jedem Deiner Schläge
stehen wir doch wieder auf
und brüllen Dir ins Gesicht:
Tot sind wir noch lange nicht

Die Hemdkrägen geschlossen
keine Angst vor Atemnot
und selbst wenn der Kopf anschwillt
wir brüllen es immerfort
Und wir werden es immer wieder schrein:
Tot sind wir noch lange nicht!!!


[B]KÜHLSCHRANK[/B]

In meinem Kühlschrank liegt ein Kopf
der Kopf eines deutschen Denkers
auf Eis

Er sieht erbärmlich aus, erbärmlich...

Ich breche mir die Nase ab und lutsche sie
doch ich fürchte es nützt alles nichts
ich fühle mich immer noch so dumm,
so dumm...

Große Männer sind wie dicke Bücher
dick und verstaubt
und ich versteh sie nicht
ein Wirrwar
rote Fäden ohne Anfang


[B]ABENDS ZUHAUS[/B]

Ich sitze zuhause
tief in meinem Sessel
die Lehne nimmt mir jede Sicht
doch es stört mich nicht...

Meine Träume sind so süß und so wirklichkeitsfremd
ich handel cool und charmant
völlig ungehemmt...

Meine Backen sind rot
meine Feinde sind tot

Ich bin der Held, der den Frauen gefällt...

Es ist wie im Kino: hier ein Schuß, da ein Kuß...
Ich bin der Held, der den Frauen gefällt...
es ist wie im Kino: der Film ist aus


[B]ZUKUNFTSCHANCEN[/B]

Die Zukunft liegt mittags in der Imbissbude nebenan
sie wird ausgestellt bevor sie verzehrt wird
Man kaut nicht lange, man schluckt sie runter
soll der Magen doch kämpfen und kämpfen und kämpfen...

Politik ist Mediensache
sie reden und zerreden
Man macht Kreuze und weiß nicht recht
wohin oder für wen, oder warum
man hofft halt, daß es richtig ist
ja, richtig ist...

Unsere Chancen verschlafen in einem Bette
irgendwo ein zwei Jahre, bevor sie sterben
sie denken an gestern und lassen sie ruhn
solln sie doch schlafen und schlafen und schlaaafen



Ach ja, und so sieht übrigens die Platte aus:
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Motto: Too old to die young

[*] Verfasst am: 4.10.2006 um 13:03


von "2 Takte später" 1985:


[B]DIE GESCHEITERTE REVOLUTION [/B]

Du redest von der großen Politik
Von Weltaufstandsplänen unzählig
Von Theorien und spontanen Aktionen
(Wahn)ideen, die in deinem Kopfe wohnen

Einige stimmen sogar ein in deine Lieder
Wehen deine Fahnen und brüllen: Nieder!
Dann stürmst du voran, siegessicher
Und stoppst erst, als ich plötzlich kicher:
Du bist allein!

Deine Revolution, so schön erdacht
Und plötzlich hat keiner mitgemacht

Zu groß deine Pläne
Zu weit gerichtet dein Blick
Die Revolution scheitert, bevor sie begann
Nichts war es mehr, als ein Mißgeschick
Du bist allein!


[B]WAS IST GEBLIEBEN [/B]

Was ist geblieben von dem, was bleibt
An dem, was wir haben, da nagt die Zeit
Ecken werden Kurven und alles zerfällt
Wo ist der, der zu einem hält?

Das große Rätsel: Was soll aus mir werden
Was ist geblieben, von dem was getan?
Die Jugend, abgelöst vom Ernst des Lebens
Der Ratgeber empfiehlt: Haltung bewahrn!

Ideale weiß man schon
Gar nicht mehr richtig zu schreiben
Jetzt tut man alles für Ruhm und Geld
Der Weg dahin, ist steil und holprig
Wobei einem so mancher Skrupel entfällt.


[B]CAFÉ AM OSTPARK [/B]

Café am Ostpark
Café am Ostpark, Zufallsbegegnung
Gezielte Blicke, nonverbaler Appell
Liebe auf den ersten Blick
Liebe?

Konversation, gequälte Zielstrebigkeit
Fühlen statt Reden, vulgäre Erotik
Hingabe ohne Zurückhaltung
Mit Versandartikeln als Orgasmushilfe
Hilfe!

Und nach dem kurzen Spiel
Adressenaustausch
Adressenaustausch, fiktive Adressen
Kontaktverlust, Café am Südhang
Café am Südhang


[B]VON JENEN[/B]

Die Kraft steckt ihnen im Hirn
Ihr Geist ist Mathematik
Sie kennen sich aus in Physik
Und bieten Problemen die Stirn

Frauen sagen sie, gehören zum Herd
Während Männer Welten bauen
Und alles zufrieden überschauen
Das macht ihr Leben lebenswert

Klein fangen sie an, mit Legosteinen
Über eine elektrische Eisenbahn
Über einen Weltverbesserungsplan
Alles ist möglich (könnte man meinen)
Für Jungen und Technik.


[B]FAZIT [/B]

Kontakt zu jeder Seite
Einen Fuß in jedem Lager
Einen Freund an jedem Ort
Hier`n Bruder, da`n Schwager

Und du kannst dich sicher fühlen
Ja du kannst dir sicher sein
Du sitzt immer auf den Stühlen
Wirst immer jemand sein

Du kannst dir sehr viel erlauben
Einem machst du`s immer recht
Wirst dir noch viel mehr erlauben
Denkst du bist ein toller Hecht

Ja du kannst dich sicher fühlen
Ja du kannst dir sicher sein
Du sitzt immer auf den Stühlen
Wirst immer jemand sein

Du lächelst, wenn Du mich siehst
Doch schau in mein Gesicht
Du nennst mich heimlich deinen Freund
Doch ich, ich trau dir nicht

Du kannst dich nicht sicher fühlen
Du kannst dir nicht sicher sein
Sitzt du auf den Stühlen
Wirst kein Gewinner sein

Ich werde die Säge an deinem Stuhl sein


[B]DIE KURZE GESCHICHTE[/B]

Die Geschichte ist kurz und daher schnell erzählt
Er nahm ein Messer und befreite sich vom Kopf
Den er als Ursache allen Übels erkannt
Überführt, verurteilt und exekutiert

Der so befreite Leib
Zuckte zwar nur noch kurze Zeit
Doch lebte diesen Augenblick
Glücklicher als zuvor

Man sah es ihm nicht an
Da er ja nun nicht mehr lächeln konnte
Doch ich weiß es genau
Er hat es nicht bereut
Und ich weiß genau: andere werden ihm folgen!


[B]NIMMER GEH BEISEIT [/B]

Am Anfang stand ein Traum
Nach amerikanischem Prinzip
Doch nach dem Erwachen war nicht viel
Was davon übrig blieb
Alles war so geblieben, es war wie es war
Und wurd höchstens noch schlimmer
Als es eh schon war

Menschen dachten in Bahnen
Die andere in Straßen verlegten
Sie spürten immer diese Angst
Wenn sie sich von ihnen fortbewegten
Ihr eigener Wille
Gebrochen und tot
Ein Schnitt ins Fleisch
Selbst das Blut ist nicht mehr rot

Sie bauten viele Welten
Für mich, mich armes Hirn
Ich glaubte einst an Einheit
Doch ich stand allein
Ich wollt nicht ihre Welten
Ich wollt nicht ihren Haß
Versuche auszubrechen und ich stand allein

Manchmal finde ich noch zurück in meinen Traum
Doch er wird bestimmt vor der Angst vorm Erwachen
Sie stehen herum, um das Bett in meinem Raum
Der Wecker tickt, und ich höre sie lachen

Ein letzter Wunsch
Eine neue Hoffnung
Nimm doch Benzin
Eine neue Hoffnung
Eine, mit der Chance,
daß sie den Morgen überlebt
Manchmal bezweifle ich,
daß es sie überhaupt noch gibt

Ich lauf allein durch Straßen
Die außer mir niemand kennt
Ich schaue nicht zurück
Denn was ist da schon
Große breite Straßen
Die Welt gehört jetzt mir
Ich bin zuversichtlich
Denn was verlaß ich schon?

Manchmal finde ich noch zurück in meinen Traum
Doch er wird bestimmt durch die Angst vorm Erwachen
Sie stehen herum, um das Bett in meinem Raum
Der Wecker tickt und ich höre sie lachen

Der Wecker klingelt
Und ihre Schadenfreude ist nicht zu übersehen
Ich will die Augen schließen
Doch sie zwingen mich aufzustehen
Träume sind Schäume
Doch das Spiel ist abgekartet
Und ich weiß ganz genau was mich da draußen erwartet

Die Finsternis - die Einsamkeit
Die Traurigkeit - die Dunkelheit
Die Helligkeit - die Finsternis
Das Schreckliche - die Einsamkeit
Die Einsamkeit - die Finsternis
Die Dunkelheit - die Traurigkeit
Das Andere - die Helligkeit
Die Einsamkeit - das Schreckliche

Der Wecker tickt - der Wecker tickt
der Wecker tickt - der Wecker tickt
Und ich höre Sie lachen

Der Wecker klingelt
Und ihre Schadenfreude ist nicht zu übersehen
Ich will die Augen schließen
Doch sie zwingen mich aufzustehen
Träume sind Schäume
Doch das Spiel ist abgekartet
Und ich weiß ganz genau was mich da draußen erwartet

Die Finsternis - die Einsamkeit
Die Traurigkeit - die Dunkelheit
Die Helligkeit - das Andere
Das Schreckliche - die Einsamkeit
Die Einsamkeit - die Finsternis
Die Dunkelheit - die Traurigkeit
Das Andere - die Helligkeit
Die Einsamkeit - das Andere
Die Finsternis - die Einsamkeit
Die Traurigkeit - die Dunkelheit
Die Helligkeit - die Dunkelheit
Das Andere


[B]KEIN PLAN[/B]

Du hast dein Leben geplant
Doch bist zu früh gestorben
Ich schau auf deinen Plan
Und ich schau ihn mir an
Bis Stufe 3 nur bist du gekommen
Alles weitere war Fehlkalkulation

Deine Mutter sitzt da
Weiß nichts zu sagen
Hält ein Bild von dir in der Hand
Vergießt ein paar Tränen
Hängts an die Wand
Zwischen Urgroßvater, Großmutter
Großmutter und Verwandte

Die sind tot wie du!

Deine Freundin trauert noch drei Tage
Dann ward sie nicht mehr gesehen
Andere Frisur und andere Freunde
Das Leben geht weiter
Nichts ist geschehn

Du hast dein Leben geplant
Doch bist zu früh gestorben
Doch sei sicher
Manchmal denk ich noch zurück an dich
Genau immer dann
Wenn mich wieder jemand fragt
Wie mein Plan aussieht.
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MAUS




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Motto: Too old to die young

[*] Verfasst am: 7.10.2006 um 12:40


von "Mehr Schreie" 1987:



[B]ROT - KLEINE FARBENLEHRE [/B]

Kriege
Führe sie
Fühle sie
Es ist harmlos
Blut!

Schrecken
Furcht und Angst
Die vergehn
Nichts ist geschehn
Blut!

Und du bist geneigt es zu glauben
Hohen Herren kann man doch vertrauen
Und so werden erneut die Flaggen gehisst
Bis die Welt wieder
Wieder eine Scheibe ist

Angriff
Start ihn jetzt
Für die Freiheit
Hör doch
Menschen, die sagen
Es muß sein
Blut!

Aufruf
Sei bereit
Mach dich auf
Jetzt oder nie
Blut!

Und du bist gefestigt in deinem Glauben
Hohen Herren ist immer zu trauen
Und so werden erneut die Flaggen gehisst
Bis die Welt wieder
Wieder eine Scheibe ist

Blut!

Im Film
Der Held lacht
Er hat`s gut
Blut ist Ketchup
Blut!


[B]SIE ZERSTÖRTEN ALLES[/B]

Laß sie kommen, laß dich überrollen...
Glaub an alles und an jeden
An alles gleichzeitig oder etwas besonderes

Es ist alles das gleiche.

Als sie kamen, sie kannten keine Namen
Sie dachten in Zahlen
Sie sind in meinem Haus...

Sie nährten mich und sie leerten mich...
Sie zerstörten alles - alles, was ich träumte
Alles was ich konnte, sie leerten mich...


[B]5.29 [/B]

Sie kommen wie von anderen Welten
Gebt acht, denn man sieht sie kaum
Sie haben einen Plan und sie führen ihn aus
Nehmt eure Kinder und lauft schnell nach Haus.

Sie haben geschworen den Eid, der sie gehorchen läßt
So gebt acht, es bleibt keine Zeit
Seht ihn nicht, sie sind allzeit bereit.
Der Startschuß ist längst schon gefallen
Der Angriff hat begonnen schon jetzt...
Da ist doch nichts dabei
Es waren doch nur drei Leben
Und wenns keiner erfährt
So hat es sie niemals gegeben
Das ist doch nicht schlimm
Dieser kleine Irrtum, wird uns schon nichts tun
Wir werden schon dafür sorgen
Wir beschützen die Menschheit!!...

Der Tag war so hell, als sie am Feldrand gingen
Nach einem Schuß folgten 15.000
Annie fiel und der Kleine war tot.
Wir haben doch gar nichts getan
Die Kinder sind eh unschuldig
Wessen hat man uns bestraft?
Oh Gott, gib mir meine Kinder zurück!
Der Startschuß ist längst schon gefallen
Der Angriff hat begonnen, schon jetzt...
Es ist leider geschehen, nun nicht mehr zu ändern
Wir schicken ihnen Geld, fangen von Vorne an
Sie werden schon sehen, wie man mit Geld vergessen kann
KOPF HOCH!

Sie machens am Tag, nicht nur in der Nacht
Sie üben jeden Tag, wo es jedermann sieht.
Diese Szene, noch mal und noch mal
Sie üben jeden Tag, bis es wieder geschieht
Und wenn wir nicht sehen, wird die Welt die Augen schließen
Wie sie es immer getan hat
Dieses Bild stürzt heute noch ein
Siehst du die Särge stehen?
Ja, auch du, du könntest es sein
Gib nur zu, du willst es nicht sehen...


[B]EIN TAG AN MEINEM FENSTER[/B]

Ich verbrachte einen Tag an meinem Fenster
Um zu sehn was so vor sich geht
Die Nacht darauf konnt ich nicht schlafen
Der Gedanke in meinem Kopf sagte: Es ist zu spät!

Ich feierte meine neugewonnene Erkenntnis mit Freunden
Die sich aufs Schweigen verstehn
Wir schlugen uns tiefe Wunden
Die Narben davon kann man heute noch sehn.

Nun der Tod sich langsam nähert
Ist’es Zeit aufzuschreiben und zu bewahrn
Was ich von jenem Tag an wußte
Nun sollst auch du es erfahrn:
Es ist zu spät...


[B]Nr. 1[/B]

Mach dir keine Sorgen, Kind
Vater kommt bald zurück
Es ist doch schon so spät, mein Kind
Vater hat bestimmt heut Glück
Da ist doch nichts dabei mein Kind
Geh hoch und such den Schlaf
Geh hoch und träum’von mir, mein Kind
Und nimm dir einen Traum von ihm...

Mach dir keine Sorgen...

Was stehst du noch im Flur, mein Kind
So hab doch keine Angst
Es ist schon nichts geschehen, mein Kind
Sie habens schon in der Hand
So komm doch endlich her, mein Kind
Ich fühl’ mich so allein
Was soll ich denn bloß tun, mein Kind
Ich fühl’ mich so allein...

Oh frag mich nicht noch mal, mein Kind
Du willst es doch nicht hör’n
Es ist doch nichts passiert, mein Kind
Vater hatte schon Glück
Oh setz mir nicht so zu, mein Kind
Es tut mir schrecklich weh.....
Vater kommt niemals zurück.....
Mach dir keine Sorgen!


[B]5x4[/B]

Er lebt nun schon seit Jahren
Mit dem ewig gleichen Blick
In zwanzig Quadratmeter Raum
Mit dem ewig gleichen Traum

Er schaut auf die Jahre zurück
Abends vor allem
Wenn er so dasitzt und sich die Sicht freisprengt
Nicht der Raum ist es, sondern die Angst ist es
Die ihn einengt - die Angst vor dem da draußen

Und so bleiben die Fenster stets geschlossen
Die Gardinen und die Tür
Irgendwo geschieht ein Mord, an einem anderen Ort
Doch was kann ich schon dafür?
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Pig Pen






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Motto: Kein Motto

[*] Verfasst am: 10.10.2006 um 23:01


EA 80 paßt fast immer :47:
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[*] Verfasst am: 13.10.2006 um 14:09


von "Licht" 1989:



[B]SYSTEM ZU ÜBERLEBEN [/B]

Ich lebte die guten Tage
Und vergaß die schlechten
Schaute in den Spiegel, wenn ich lachte
Und legte mich schlafen, wenn nicht
Ich hatte mein System zu überleben

Ich liebte Unerreichbare(s)
Und verschloß mich dem Nahen
Leugnete das Alter in meinem Paß
Und lebte nach grober Schätzung
Ich hatte mein System zu überleben

Meine kleine Welt
Unwirklich und ohne Sinn
Du wirst mich nicht antreffen
Weil ich längst gegangen bin

Ich redete in Zitaten
Und fremden Worten
Bestritt das einmal Verleugnete
Und dachte das schon Bewiesene
Ich hatte mein System zu überleben

Ich wurde zu dem
Was ich von mir glaubte
Zu dem, was ich auserwählte
Teil der Wirklichkeit zu sein
Ich hatte mein System zu überleben


[B]DAS ERBE[/B]

Die Idee war nichts Neues
Alle hatten sie schon einmal erdacht
Ich war allen Zeiten voraus
Konnte kaum noch erwarten
Was sich dahinter verbarg
Doch die Tür war zu...
Ich hatte zuviel Energie

Alles ist alt
Wir sind die Hinterbliebenen
Wir sind die Erben
Und das Erbe ist der Tod
Bald sind auch wir alt
Nur wenige von vielen
Doch ist das ein Grund
Allem aus dem Weg zu gehen?

Jemand sagte mir
Ich hätte das Leben schon hinter mir
Und ich sah meine blutleere Hand
Dann schaute ich auf die andere
Nun, die hatte noch Kraft
Die Kraft mit allem unterzugehen
Ich hatte zuviel Energie

Alles ist alt
Wir sind die Hinterbliebenen
Wir sind die Erben
Und das Erbe ist der Tod
Bald sind auch wir alt
Nur wenige von vielen
Doch ist das ein Grund
Allem aus dem Weg zu gehen?
Doch ist das der Grund
Aufzugeben?
Ist das der Grund
Alles zu nehmen, wie es ist?


[B]NICHT NUR ICH[/B]

Es scheint, als sei alle Freude verschwunden
Und Tränen alles, was bleibt
Doch das ist nicht wahr (Das ist nicht wahr!)

Es ist nur eine Seite, eine von vielen
Und nimmt sie mich auch heute gefangen
und bestimmt den Ton
Morgen schon kann alles anders sein
Ein Gefühl, längst schon vergessen

Es ist schrecklich und schön zugleich
Ein Zustand der Unentschiedenheit
Ich will fliehen, um ihm zu entkommen
Laufe weg, um wieder anzukommen
Und unter Brücken hörst du mich schreien......

Es ist so leicht zu erliegen,
so süß die Melancholie
Die Worte scheinen leer, leer wie der Raum
Die Musik traurig wie der Moment
Doch es ist nur eine Seite,
eine unter anderen
Und nimmt sie mich auch heute gefangen
und bestimmt den Ton

Morgen schon kann alles anders sein
Und unter Brücken dann - hörst du mich schreien.


[B]HEXENJAGD [/B]

Der weiße Hut ist schwarz
Das Ende vom Mysterium
Die weiße Wut ist rot
Das Ende einer Generation

Dienen durftest du schon
Doch nur sagen: Das weiß ich nicht
Und wenn es nicht anders geht
Werden wir dir dein Wissen geben

Warum suchtest Du den Sonnenschein
Ich sag dir Du wirst Feuer ernten
Ja, wir hören dich an
Nichts ist deine Verteidigung
Denn in unseren Schriften steht
Das Ende der Erinnerung

Es ist ein Narrenspiel, dem jeder erliegt
Es ist ein Narrenspiel um jeden Sonnenstrahl
In dem nur einer siegt
Und das sind WIR

Warum suchtest Du den Sonnenstrahl
Wir werden die Jagd eröffnen
Erbarmungslos
erbarmungslos
Was? Du leugnest Gott?
Den Herrn dieser Welt
Was steckt nur in dir für ein Wahn
Heraus mit ihm
Nichts wie weg mit ihm

Wir eröffnen die Hexenjagd

Dein Ende ist so nah
Du hattest nie Vergangenheit
Wir streichen Namen einfach aus
Mit Blut
Mit deinem Blut

Es ist zu wahr
Es macht viel Spaß
Wir schauen hin
Wenn wir dich schreien hören
Tag um Tag
Die Schreie hören
Wer sind sie
Die wir da schreien hören?
Wir eröffnen die Hexenjagd.


[B]NARBENTAGE[/B]

Du sagst
Es geht schon, es ist nicht schlimm
Ja, es geht gleich vorbei
Doch ich weiß nicht genau
Es sind nur Worte
Die ich habe schon viel zu oft gehört

Du nimmst meine Hand Und denkst, es hilft
Ja, alles ist vorbei
Doch ich weiß genau
Es sind nur Gesten, die nichts ändern
Denn sie sind einstudiert

Jene Narben
Jeden Tag
Jene Narben
Jeden Tag

Ich gehe los
Schau mich nicht um
Irgendeine Straße entlang
Erwarte nichts, nur etwas anderes
Und hoffe, daß ich es finden kann

Und dann steh ich wieder vor der Tür
Die ich schon einmal geöffnet hab
Und ich weiß genau
Es fängt wieder am Anfang an
Wo ich schon 1000mal begann

Es ist nicht schlimm
Denn, alles ist vorbei
Und alles, was noch kommt ...ist scheißegal

Es ist bei all dem Warten kein Ziel
Es ist bei all dem Suchen kein Weg

Und die Hoffnung leuchtet hell am Himmel
An diesem dunklen, rabenschwarzen Tag
Und ich schau nicht hin, nein ich schau nicht hoch
Auch wenn ich es mir noch so wünsch

Oh, ich bleibe einfach stehen
Keine Lust mehr weiterzugehen
Und wenn es sein muss werde ich schreien
Und wenn es sein muss werde ich gehen

Es ist nicht schlimm
Denn, alles ist vorbei
Und alles, was noch kommt ...ist scheißegal
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[*] Verfasst am: 21.10.2006 um 11:58


von "Zweihundertzwei" 1990:



[B]ZWEI LÜGEN [/B]

Gestern hatte ich 1000 Sorgen
Heute sind sie noch alle da
Doch ein Blick nach draußen
Und sie sind alle weg

Was ist ein verlorener Freund
Gegen einen Krieg
Was ist die Tagesschau
Gegen meine Angst um Existenz

Oh, was für ein wunderschöner Tag
Erfüllt von wundervoller Angst
Ich sag: es ändert sich nie
Die Melodie von diesem Lied

Bedeutet nichts
Gegen all diejenigen in der Welt
Die nichts mehr hören
Nichts mehr sehen
Nichts mehr fühlen
Von dieser Harmonie

Mach mich taub!
Mach mich blind!


[B]ZWEIFEL [/B]

Wenn man der Bibel glauben kann
Stand am Anfang der Geschichte ein Mann
Zweifel seien erlaubt - doch ganz allgemein
Wage ich zu behaupten:
ER WIRD DAS ENDE SEIN

Selbstherrlich
Rücksichtslos
Niederträchtig
Ausbeutend

Und da er an seine Vorherrschaft glaubt
Warum sollte er sich schämen
Und da er kein Leben gebähren kann
Warum sollte er es dann nicht nehmen

Wenn man der Bibel glauben kann
Steht am Ende das Jüngste Gericht
Zweifel seien erlaubt - doch ganz allgemein
Wage ich zu behaupten:
DIE RICHTER WERDEN WIEDER MÄNNER SEIN


[B]SARG[/B]

Worte sagen - Menschen sprechen
Worte sagen - Menschen Kraft
Worte säuern auf der Zunge
Worte aus Särgen - bleich und beerdigt

Haben getötet - sind gestorben
Zerfallen zu Buchstaben

Ich verbrachte meine Zeit mit ihnen - tote Geschöpfe
entkräftet - entartet - entfallen
Entschwunden - verblichen - verkritzelt
Bäumen unter Schmerzen zugefügt
- geritzt und verwittert -

Worte bilden Sätze
Sätze verletzen
Beschönigen - langweilen
Übertreiben - vereinfachen
Nichts ist mehr wie es war

Ich denke nicht - Worte kommen
Sie leben in mir - kennen sich aus
Sind gemein - hinterhältig
Sie wecken mich - quälen mich
Zermürben - wiederholen - wiederholen sich
Säuern auf der Zunge


[B]MANCHMAL[/B]

Das Gefühl ist schwer - und - Lieder sind traurig
Ruinen aus Sehnsucht und Erinnerung
Das Leben reduziert auf wenige Worte
Und ich wiederhole sie immerfort...immerfort

Ich habe dieses Lied schon einmal geschrieben
All die Worte schon oft gebraucht
Die Sicherheit der vertrauten Umgebung
Oder einfach nur: Einfältigkeit

Gedanken springen - doch der Schmerz bleibt
Manchmal bin ich glücklich, traurig zu sein

Das Gefühl ist leer - und - Lieder sind schaurig
Eine Ruine aus Knochen und Fleisch
Das Leben reduziert auf wenige Gefühle
Und ich jage ihnen nach immerfort...immerfort

Gedanken springen - doch der Schmerz bleibt
Manchmal bin ich glücklich, traurig zu sein
Gedanken springen - doch der Schmerz bleibt
Manchmal bin ich glücklich und traurig zugleich.


[B]BETRUG[/B]

Atmen ist Wahnsinn
Ernährung Selbstmord
Liebe ist vergänglich
Und Glück eine Qual

Doch all dies zu erkennen
Bedeutet noch nichts

Wahnsinn ist in uns
Fehler vorprogrammiert
Der Tod unumgänglich
Das Leben nur Betrug

Doch all dies zu erkennen
Bedeutet noch nichts

Denn morgen ist alles längst vergessen
Ausgelöscht oder zumindest vertagt
Denn: morgen soll ja alles anders werden
Und nach dem Gestern
Wird nicht mehr gefragt

Atmen ist Wahnsinn
Ernährung Selbstmord
Der Tod unumgänglich
Das Leben nur Betrug


[B]BALSAM[/B]

Es liegt begraben hier - tief in meinem Herz
Ich weiß nicht, woher es kam - und wohin ich jetzt gehe
Noch eine Frage - vielleicht die Frage zuviel
Noch eine Antwort - ich warte auf mich...auf mich

Ich nehm die Schaufel fest in meine Hand
Und schaue zu wie sie mich langsam zerreißt
Noch ein kleines Stück jetzt - und es ist wieder vorbei
Und ich bin wieder allein - suche mich...suche mich

Ich seh dich tanzen - in meinem Herz
Kann nicht mehr weinen - ist doch egal
Ich sah dich tanzen - auf meiner Haut
Will nicht nach draußen - du könntest mich sehen

Was soll dein Traum - ist er bedeutungslos?
Kann schon sein, daß jedes Wort den Sinn verliert
Sobald es gesprochen
Zerreiß mich noch mal - zerreiß mich von innen
Was macht es schon aus - kann doch nicht entkommen
Wird schon gehen mit der Zeit - wird schon gehen mit der Zeit

Und was tut sich auf - oh, was blutet raus?
Zerreiß mich noch mal - zerreiß mich für immer
Es macht nichts mehr aus - kann doch nie entrinnen

Wird schon gehen mit der Zeit - wird schon gehen mit der Zeit
Und mein Grab tut sich auf - und mein Herz blutet raus

Wann ist es endlich vorbei?
Es kann schon sein, daß alle Worte
Doch eh bedeutungslos sind
Kann schon sein, daß jedes Wort
Den Sinn verliert, sobald es gesprochen.


[B]SCHACH[/B]

Menschen sind Figuren
Auf Länderspielkarten
Geschoben nach Regeln
Die andere aufstellen

Bewegt durch die Hand
Bestimmt in Ort und Ziel
Manchmal geht einer verloren
Auch das gehört zum Spiel
SCHACH!


[B]GESCHÄFT [/B]

Ich hatte Angst vor Dieben
Den ganzen Tag bewachte ich
Die Erinnerungen an meine Zeit

Alle Briefe von dir
Alles, was mir heilig war
Mein ganzes Leben schloß ich ein

Oh, ich vergaß die Kombination

Nun sitz ich hier - und komm nicht rein
Ein Teil ist schon vergessen
Wie ist die Farbe deines Haares

Mit jedem Tag vergeß ich mehr
Viel ist nicht mehr geblieben
(aber) vielleicht war es auch niemals da

Oh, ich vergaß die Kombination


[B]360°[/B]

Wir sind wieder zurück
Am Anfang der Evolution
Der Kreis ist endlich geschlossen
Macht euch doch nichts mehr vor

Alle bleiben Freunde
Alles bleibt stumm und taub
Niemand hört jemals auf
Den Schwächeren zu treten ...und das wird alles sein

Noch ein Stein - auf einen anderen Kopf
Auf das es wieder so wird wie beim letzten Mal
Noch mehr Hass - in einer vergangenen Welt
Auf daß es wieder so werden wird wie einst

Noch ein Kreis - 360°
Voller Hass - 360°
Noch ein Kreis - 360°
Mach Gewalt


[B]INNENRAUM[/B]

Hier sind alle so traurig - jeder ist in seinem Raum
Es bleibt kaum etwas zu sagen - alles isoliert
Oh, wo ist sie denn nur hin? - Wir haben alles durchsucht
Alle Wächter schweigen sich aus - sie war auf jeden Fall hier

Es stand dort hinten in der Zelle
Es war nur eine Zeile - geschrieben mit Blut
Sie hat zu lange gewartet
Hatte keine Chance mehr auf Glück
Sie nahm den leichten Weg raus
Im Innenraum

Sie stand mit vielen auf einer Stufe - jeder Schritt bedeutet Tod
Als sie miteinander riefen: »Hass ist nur ein Wort!«
Manche zählten bis sieben - manche lachten immerfort
Warum hat sie das alles getan - wozu mußte sie das tun?

Es stand dort hinten in der Zelle
Es war nur eine Zeile - geschrieben mit Blut
Wir haben zu lange gewartet
Sie hatte keine Chance mehr auf Glück
Sie nahm den leichten Weg raus


[B]90 AUGEN[/B]

Es geschieht - an diesem Ort
Vor deinen Augen
Wieder und wieder an diesem Ort

10 Augen - 8 davon voller Gier
10 Augen - 2 davon voller Angst

Manchmal - passiert es - es ist kein leerer Kampf
Manchmal - schau ich hin - es ist überhaupt kein Kampf
Diesen Kampf ums Leben
Ich versteh ihn nicht

Im Strudel tödlicher Routine
Geschieht es wieder und wieder jeden Tag
Und was ich auch versuche, anders zu tun
Wieder und wieder jeden Tag
Soll ich fliehen - mich ergeben

Töten - morden - (oder) - mich abwenden?
Wo ich doch weiß: was immer ich auch tu
Das Ende bleibt doch immer gleich.


[B]SOLLEN SEIN[/B]

Es ist schwer noch was zu sagen
Worte sind schon aufgebraucht
Formulierungen schon vergeben
Anekdoten sind längst erzählt

Es gibt kaum etwas, das bleibt
Das du nicht teilen mußt
Das nur dir gehört
Und doch sollte es so sein

Es ist schwer dich noch zu lieben
Möglichkeiten scheinen aufgebraucht
Alle Gefühle sind längst vergeben
Alle Namen schon besetzt

Es ist schwer, so noch zu leben
Zuviel ist schon geschehen
Zuviel ist schon vergeben
Besetzt und vorbestimmt

Es ist kaum etwas das bleibt
Das du nicht teilen mußt
Das nur dir gehört
Und doch sollte es so sein
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Motto: Too old to die young

[*] Verfasst am: 23.10.2006 um 08:31


von "Schauspiele" 1992:



[B]KOPPERSCHMIDT [/B]

Wer nahm der Bescheidenheit die Tugend
unterstellte ihr Duckmäusertum
nicht der König sein zu wollen
heißt noch nicht, daß Widerstände ruhn

Ich bin nicht bereit alles hinzunehmen
was man, von wo auch immer, mir diktiert
doch das ewige Wachsen, Raffen, Streben
ihr seht doch selbst, wohin das führt

Jeder ein König
ein Ausbeuter
Tyrann
Karriereleiterkletterer
gestern Frau, heute Mann
Was zählen die Opfer gegen den Gewinn
Besitz wird zur Glückseligkeit
Wer nahm der Bescheidenheit die Tugend
und der Erinnerung die Zeit?


[B]DER ABLESER[/B]

Gestern in meinem Zimmer
Kroch etwas in mich hinein
Es kam von außen - das weiß ich genau
Ein neues Bild von mir
Ich mußte lachen - wieder einmal
Ich kann sehn - ach so weit - und sagen
Ich bin so klein

Diese Welt existiert nur in meiner Phantasie
Oder im Traum
Nur im Kopf
Ich warte auf
Angst vor dem Tod
Angst vor dem Leben
Wohin

Heute in meinem Zimmer
Mein Kopf schlägt kurz gegen die Wand
Ein kleiner Test - ein kleiner Schmerz
Keine Wirkung ohne Ursache
Zeit verstreicht mit mir
Geht langsam fort
Ich hab den Eindruck
Sie lacht über mich

Alles schon fest
Alles definiert
Oh, fest sind wir
Oh, starr sind wir
Aber ein Gedanke spricht
Zeit ist nur Vorstellung
Sie ist weg
Wenn ich es sage

Es muß eine Lösung geben
vielleicht
Ein schöner Tag
vielleicht
Ich mein ...

Wir sind der Mittelpunkt
Das Ende der Schöpfung
Herrscher über Pflanze und Tier
Unser Verstand formt die Natur
Die uns geschenkt wurde
So nehmen wir sie

Eine Statue für uns
Laß uns Kinder gebären
Um Symbol zu sein
Eine Statue für uns
um ewig zu sein

Alles in unserer Hand
Was ist mit meinem Kopf
Es muß etwas da sein
Es muß fremd sein, und gemein

Es geht weiter
Komm zum Gehirn
Der Mensch zeugt den Menschen
Alles ist ewig, immerdar
Komm zum Gebet
Alles ist ewig
Alles in Gottes Hand
Erfahrung ist alles, was wir sind

Ohne Erinnerung wären wir Würmer
Niemand ist da, der die Verantwortung für mein Leben trägt
Such dir einfach etwas aus
Was deinen Kopf beruhigen kann

Wir sind nicht das Ende
Das Leben geht weiter
Die Bewegung hat keine Richtung
Wir sind nicht das Ende
Sondern bereiten nur vor
Worauf etwas anderes wartet,
was sicherlich kommen wird

Wir sind nicht das Ende
Sondern machen nur Platz
Zerstören uns nur - zerstören nur uns
Die Geschichte wird ohne uns weitergehen
In ihrer Zeit

Man könnte fragen, warum
Aber ich laß es jetzt sein
Unbewegt
Unbegrenzt
Unendlich
Raum
Zeit
Warum

Ich denk noch
Ich denk noch einmal darüber nach.


[B]KANN NICHT HEILEN [/B]

Nimm diesen Weg in eine andere Welt
Deine freie Wahl, die du verlieren wirst
Such dir Gefährten, die alles verstehen
Damit du nicht merkst, wie allein du sein wirst
Ignoriere alle Zeichen, die dein Verstand dir gibt
Laß dich von ihnen nicht täuschen

Es ist eine Stimme, die hilflos schreit
Die von niemandem gehört wird
Es wird verherrlicht, es wird gepriesen
Bis das es helfen muß zu jeder Zeit
Es hält dich gefangen, die schöne Welt
Bis du gar nicht mehr fühlst, daß du gar nicht mehr fühlst

Es ist manchmal schwer, das alles zu ertragen
Es ist nie leicht, nach vorne zu sehn
Doch ist es nicht besser, als nie zu verstehn
Doch ist es nicht besser, überhaupt etwas zu sehn

Es ist manchmal schwer, sich selbst zu ertragen
Doch alles ist besser, als gefangen zu sein
Kann nicht heilen ... was nicht mehr da ist.


[B]EINLEBEN [/B]

Ich weiß nicht viel über die Dinge in der Welt
Hab zwar eine Ahnung, doch weiß nicht, ob die stimmt
Ein dummes kleines Weltbild aus 4 Farbseiten
Zeitungsüberschriften und dem, was man so hört

Labyrinthe von Theorien und zu großen Worten
Und am Ende dann noch Gott, der das Dunkle erhellt
All jene klitzekleinen Lügen und Ungereimtheiten
Mit Vorsicht genossen und dann selbst wieder entstellt

Ich weiß nicht viel über die Probleme in der Welt
Hab so meine Zweifel, doch weiß nicht, was nun stimmt
Vielleicht werd ich einst forschen, in fremde Länder reisen
Eindrücke sammeln, die mir keiner so schnell nimmt
Doch wahrscheinlich werd ichs belassen bei den eigenen kleinen Sorgen
Die oft so belanglos und doch so tödlich sind


[B]STARR [/B]

Ich hatte einst Schmerzen vom vielen Steh`n
Begann zu laufen
Stellte dann fest, daß mich etwas hielt
Begann zu reißen

Ich weiß nicht was, oh ich weiß nichts
Ich wollte mich lösen von diesem Gewicht
Doch alles war verklebt
Ich weiß nicht was

Ich setzte mich schließlich auf einen Stuhl
Dann wurde ich nervös
Ich legte mich hin und stand wieder auf
Einen alten Bekannten zu tragen

Oh ich weiß, ja ich weiß
Ich will mich lösen, doch alles ist schon Stein
Was mich umgibt
Oh ich weiß

Ich beweg mich nicht


[B]200 METER UND DANACH[/B]

Ich fand Dich unerwartet
fast an Deinem Platz
auf 200m Entfernung berühre ich dich fast
doch Alarm alarmierte und Feigheit zeigte den Weg
und Flucht ist nichts neues
sei sicher... ich weiß wie das geht

Was hätte ich auch schon zu sagen gewußt
ich hätte dagestanden und nur geschaut
erfroren in Schweigen
und wär nicht mehr aufgetaut
doch ich ging noch zur anderen Seite
und verstohlen durchs Fenster zu sehn
du warst so klein in der Ferne
doch ich... ich hatte dich gern

Als ich zurückkam war niemand zuhaus
der Film im Fernsehen war traurig
und der Held so einer wie ich
ich beweinte sein Schicksal und somit das meine
wie oft schon erlebt

Ich war wieder allein
Ich wollte an anderes denken
mir andere Themen suchen
doch das Leben ist grausam
und sicher in diesem Moment
nie mehr davon sprechen
mir andere Themen suchen
doch das Leben ist grausam
und sicher in diesem Moment


[B]KLEINER SCHAUSPIELFÜHRER[/B]

Die Zeit ist reif abzutreten
bevor man Aufstand nur noch mimt
dies sind die Jahre nach dem Altern
Punkrock längst ausgedient
das Stichwort heißt Umgewöhnung
neue Generationen längst bereit
spielen Lieder so viel schneller
sind die Helden dieser Zeit

Und so bleiben uns nur die Trophäen
die man mit nach Hause nahm
wie die Alben voller Hochglanzphotos
die nie jemand zu Gesicht bekam
nie jemand zu Gesicht bekam

Unser Beitrag längst geliefert
so klein er auch gewesen ist
wir fahren ein in unsre Gräber
nicht gesehen und nicht vermißt
der Abgang, gut vorbereitet schmerzt,
sicherlich geschieht zu kleiner Stunde
denn bei Tag ging es nicht über Treppe,
Hinterbühne alles hat seinen Zweck
wir nehmen nur Erinnerung und die Photos ins Gepäck

Wir illustrierten mit ihnen unser Leben
aufgeschrieben und verlegt um ein letztes Mal zu erinnern
bevor man für immer geht
bevor man für immer geht

Der Abgesang ist nur Pose
Inszeniert und einstudiert
Vorgetragen, euch zu täuschen
Rücksichtslos und ungeniert
wie all die Jahre zuvor.
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Motto: Too old to die young

[*] Verfasst am: 26.10.2006 um 02:16


von "Grüner Apfel" 1995:



[B]KAMAKI [/B]

Manchmal hält meine Gedanken gefangen
und mein Körper - ausgedehnt
nach und nach findet er sich wieder
schrumpft zusammen - irgendwo
und mein Kopf fängt fängt wieder an zu suchen - überall

Wieder gefangen zu sein
Vielleicht hält meinen Körper gefangen
und meine Gedanken - ausgedehnt
nach und nach finden sie sich wieder
werden kleiner - irgendwo
doch dann sind sie wieder verschwunden

Oh, es könnte anders sein
jeder Gedanke führt zum Anfang zurück
aber warum sollte es anders sein - warum denn?

Diese Welt gehört nicht uns - Moleküle willenlos
nur ein kleiner Teil, und der stirbt langsam jeden Tag
ein Stück Tod und wir mittendrin

Immer kommt er wieder - dieser Wunsch nach Harmonie
doch bricht zusammen, wie alles das man denkt, das man fühlt
ich such einen anderen Weg
Aber es gibt gar keinen Weg
denn es gibt keinen Weg, der zum Ziel führt
ja es gibt gar kein Ziel, zu dem ein Weg führt
der erreichbar wäre

Dieses Lied ist voller Hoffnung
Dieses Lied ist voller Schmerz
Jeden Tag ein neuer Kampf
den man irgendwann gewinnt
Versunken in diesen Gedanken
Gelähmt und doch befreit
Ertrunken in diesen Gedanken
Und kein Ende mehr


[B]PRESTISSIMO [/B]

Wenn Traurigkeit vergangen ist
und alles Dunkle aufgehellt
wenn Feinde längst gestorben sind
und jeder Versuch gelingt

In allem nur noch Gutes ist
daß sich vermehrt und fruchtbar ist
wenn all dies kaum zu ertragen ist
dann ist es wohl geschehen

Wenn jede Sucht belanglos wird
und die Liebe kaum noch schmerzt
wenn Nazis längst gestorben sind
und all ihre kranken Ideen

Die richtigen Menschen dich verstehen
Besitz und Neid zu Staub vergeht
Ruinen Gerüst für neues sind
dann ist es wohl geschehen


[B]VERLOREN [/B]

Manchmal verstehen wir uns ohne Zeichen
manchmal ohne Sprache
doch dann ist es wieder da
jedes Wort scheint ohne Sinn

Punkt
Komma

All die Zeichen eingeprägt
festgesetzt von Fremden
gelernt von kleinauf
benutzt ohne Bewußtsein - ohne Wahl

Wahl
Komma

Einst hatte ich viele Fragen
doch die Fragezeichen sind fort
wo ist die Vorstellung mit der ich die Zeit
überlebte in Gefangenheit
überlebte in Ungewißheit
überlebte in Einklang
ohne allein zu sein

Wo sind die Zeichen hin die mich so lange begleiteten
das Streben nach dem was man sich kaum vorstellen kann
von kleinauf gelernt

Wo sind die Zeichen hin die mir Bedeutung gaben
hab sie wohl verloren oder einfach abgegeben
an jemanden der mehr damit anfangen kann

Ein Junge sagte mir
er hasse Fragen ohne Bedeutung
doch ich schaute ihn nur traurig an
sagte das ich sie verloren hab
das ich eingeschlossen bin
meine Fragen haben keine Fragezeichen mehr

Kleinauf ist tot
Wo hin ... wo her ... wa rum
keine Zeichen mehr


[B]GRÜNER APFEL[/B]

Nummeriere Deine Feinde
steck sie in (zu kleine) Schubladen
mit häßlichen Krawatten und stinkenden Socken
zwischen Zahnersatz, der nicht passt,
und Rahmen ohne Bilder

Leugne ihre Existenz
ihre Partner und Haustiere
ihre Zeichen in der Geschichte
aufdringlich dampfende Namen
voller PATHOS, SCHLEIM und SELBSTÜBERSCHÄTZUNG

Nummeriere deine Feinde
verrate ihre Geheimnisse
all ihre Sehnsüchte und Schweinereien
verbrenne das Geld, das sie lieben und ruiniere ihre Wagen
Leugne ihre Existenz
guten Seiten und hellen Momente
Das Fünkchen Anstand, das hoffen lässt
aber zu wenig ist und nur aufhält und sicher jetzt

Nummeriere Deine Feinde
koch und zerleg sie
mach Gummibärchen aus ihren Gebeinen
sie sollen wenigstens gut schmecken


[B]FLIEGEN [/B]

Ein Stein fällt auf Rosen
eine Welt explodiert
doch viel zu leise
Schsch

Brücken verbinden
doch sie stürzen ein
unerwartet
jeden Tag

Gebäude beschützen
doch auch sie zerfallen
Hinter ihrer Fassade
Irgendwann

Das Gefühl durchstößt mein Herz
Es ist so, als ob alles wiederkehrt
Nur diese Richtung bleibt noch übrig
Der Weg zurück und kein Gedanke mehr

Will nicht mehr an gestern denken
Gestern ist doch so alt
Laß mich gehen ohne Schaden
Der Weg zurück kein Gedanke mehr

Eine Welt entsteht und vergeht
Wiedereinmal unbemerkt
Ein Stein fällt auf Rosen
Verbindet Welten und frißt sie auf
doch viel zu langsam


[B]DÜNGER[/B]

Ich fühl mich schwach
fern von allen Leidenschaften
zurückgeworfen auf "Hülle" und Gleichgültigkeit

Nichts was der Geist mehr will
und der Körper begehrt
und alle Anstrengung ist nicht der Mühe wert

Ich faule an beiden Enden
muss es zu Ende bringen
werde zu Staube zerfallen
und den Boden düngen

Und bin ich dann eine Rose
so schenk mich dann deiner Liebsten
und bin ich ein Grab gesell dich zu mir


[B]ALL DAS[/B]

Warum all das Zweifeln - all das tut weh
noch ein Gedanke führt zu nichts
wohin gehen wir - wir werden es sehen
nirgendwohin - wir werden es sehen

Ich sehe all die Menschen - ohne Ziel
wo steh ich? - hab ich ein Ziel?
bestimmt nicht was sie wollen - es gibt kein Ziel
aber was soll ich tun?

All die Menschen tun so weh - doch sie wissen es nie
all die Menschen, was sie zeigen - das tut so weh

Kein Verständnis ... keine Hoffnung
Kein Verständnis ... ich versteh nicht
Kein Verständnis ... es ist sinnlos
Ich versteh nicht ... es ist so umsonst

Aber was ist, wenn wir so tun als gäbe es sie nicht
als wären wir allein
Vergessen wir sie, wir machens allein
wir brauchen sie nicht, wir machens allein
was solln all die Menschen in diesem Lied
man ist doch immer allein

Kein Verständnis ... es ist umsonst
Ich denk nur an Dich und ich bin nicht allein
dieses Lied ist nur für dich und ich bin nicht allein
Dieses Lied ist für dich und mich für unsere Hoffnung
ohne sie alles andere egal

Alles andere egal ... alles so egal
nur du und ich ... alles andre egal
wohin wir gehen ... es ist ganz egal
Hauptsache du bist hier ... hier bei mir
in meinen Augen
Ich bin nicht allein


[B]HEILBUTT[/B]

EIN SCHREI aus der Tiefe der befreit
Ohne Grenzen der nicht verzeiht
er peinigt den Körper und reinigt das Blut
er entsteht aus der Mitte vom ... Tagebuch

EIN SCHREI aus dem Zentrum aus Wut
eine Tortur für den Hals und es spritzt das Blut
Kompromisslos und grell und unerträglich laut
er zerrt an den Nerven und geht unter die Haut

SCHREI NOCHMAL! bis man hört und versteht
dies ist ein Schrei damit es nicht mehr weitergeht
Schluß mit der Qual dem Warten - dem Schmerz
dies - ist - ein - Schrei mitten aus dem HERZ

EIN SCHREI aus Lust
aus Spass
für jeden Irrtum und alles, was man vergass

NOCHMAL und NOCHMAL und nochmal von vorn
dieser Schrei ist die Summe aus
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Motto: Too old to die young

[*] Verfasst am: 31.10.2006 um 02:57


von "Schweinegott" 1998:



[B]DIE LÄNGSTEN MINUTEN[/B]

Ich schloß die Augen, um zu entkommen
Der Angst, dem Geruch, der Beziehungslosigkeit
Doch ich hör ihre Worte - vergiftet vergiftet
Ich schrie für die Stille - bevor ich fiel

Ich erwachte in diesem Traum - nur ein Schrei
Verstummte, erschrak und begann zu weinen
Preßte die Augen aufeinander, bis Blut aus ihnen floß
Doch der Blick blieb unverändert - bevor ich fiel
Fiel tief in die Nacht hinein - spürte die Kälte auf ihrer Haut
fiel tiefer - tiefer Augen geschlossen, Geräusche so grausam,
die Nacht war vergessen wie der Tag zuvor

Und ein Tag wird kommen - vergeudet vergeudet
So viel Drang eingesperrt - bevor ich fiel
Und ich schlief mit geöffneten Augen
Traum war wahr, Realität Traum
Und sie tanzten in Reihen mit leeren Gesichtern
Auf beiden Seiten in die Nacht hinein - bevor ich fiel


[B]HAUSAPOTHEKE[/B]

Wenn der Kopf schmerzt
Und die Lunge schwillt
Die Zähne surren und Augen brennen
Dann mein Freund...lebst du noch

Selbst mit einem Lachen im Halse
Und zu vollem Bauch
Kraftlosen Armen und lahmen Beinen
Lebst du noch...mein Freund

Denn Wunden sind geduldig
Und Blut erneuert sich
Und es gibt kaum eine Krankheit
Gegen die es kein Mittel gibt
So auch die deine...mein Freund

Liebe oder Placebo
Aspirin oder Arsen
Jedem das Seine und das Beste unseren Freunden
Die leben und lachen mit uns

Denn Wunden sind geduldig
Und Haare wachsen nach
Und es gibt kaum eine Sünde
Die uns Gott nicht schon vergab
So auch die deine...mein Freund


[B]BERGE[/B]

Es werden Lügen erklommen - und genau jetzt
Es werden Lügen erklommen
Bis ihr Gewicht uns zum Boden zurückstürzt
Zerquetscht daliegen ohne zu atmen
und doch atmen müssen

Um Gottes Willen nicht denken...
und doch denken...und doch denken

Oben angelangt sah alles so schön aus
Leben hatte Sinn
Das Sein Wert
Doch wir sind wieder...abgestürzt

Es mußte so kommen und wir wußten es,
bevor wir aufbrachen
Und der Rest erklärt sich eh von selbst...eh von selbst
Laßt uns losgehen, bevor wir denken, wir könnten es nicht
...obwohl es.....besser wäre

Das Spiel beginnt erneut
Stein auf Stein gesetzt zur undurchdringlichen Mauer
Daß man sich selbst nicht mehr erkennt
Es werden Lügen erklommen, bis ein Sturm sie bloßlegt
Es werden Lügen erklommen, bis ein Sturm sie bloßlegt
Der uns blind macht
Der uns blind macht
Auf das wir wieder...fliehen können
Auf neue Lügen.


[B]DIE WEGE DER...[/B]

Die Stadt ist heute traurig
Alles schläft, doch niemand träumt
Die Wege der Erinnerung
Doch ich vergesse - bevor ich weiß

Kaum ein Gedanke scheint es noch wert - gedacht zu werden
Und der Kopf scheint zu schwer - um Einhalt zu gebieten
Einhalt zu gebieten - der Sinnlosigkeit
Die alles verzehrt

Wie ein Bild, das man sich macht ...um zu verstehn...
Doch ich vergesse - bevor ich weiß
Oder bin ich nur traurig

Der, der schläft und niemals träumt
Der sich nicht mehr erinnern kann
Der vergißt - bevor er weiß

Kaum ein Gefühl berührt die Seele
Niemand da der´s aufhalten könnte
Das Wesen der Leere, die alles verzehrt
Wie eine Frage, die man sich stellt
Deren Antwort man längst weiß
Längst weiß...ja, ich weiß...haha

Die Worte kommen traurig aus meinem Mund
Aus einem Mund, der verzweifelt sucht
Und ich taste mich heran, komme immer näher
Doch ich vergesse - bevor ich weiß.


[B]EIN FREUND[/B]

Nur 3 Positionen, die der Raum zur Bewegung bietet
Das Röcheln der Angst lauert hinter jedem Augenblick
Der Blick offenbart immer dasselbe

Nur 3 Kreuze, die sich selbst anstarren
Und der Haß, der sich nach innen kehrt
Nur 3 Wände, die einen zu erdrücken scheinen
Immer schneller gegen den Körper

Das Gefühl offenbart immer dasselbe
Nur 3 Töne, die sich selbst zerfleischen
Und Haß, der fast verwachsen ist
Nur 3 Angriffe, die die Würde verspotten
Die Grausamkeit des Augenblicks für immer im Kopf
Durchsichtige Lügen und Beschwichtigung
3 mal noch und es reicht aus

Und Haß, mein Freund, ist Tod...und oh
Und Haß, mein Freund, ist Tod!


[B]SCHWEINEGOTT[/B]

Eigentlich ist es Zeit zu schlafen, so oder so
Jede Wunde hat noch was zu sagen
Und das Herz ist eingeklemmt
Die Temperatur eher ungemütlich
Insgesamt ein Zustand, den man kennt

Verflucht zwar - doch scheinbar - unabänderbar

Ich hab mich schon längst aufgegeben
Und will schon lang nicht mehr
Die Temperatur ist beängstigend
Alles andere - verdammt lang her

Ersehnt zwar - doch scheinbar - unerreichbar

Eigentlich ist es Zeit zu schlafen, so oder so
Ich werd Dich nicht wecken
Sterbe Dir heimlich weg
Der einzige Weg Dir zu entkommen
Reden hat keinen Zweck

GÖTTER MÜSSEN SCHWEINE SEIN.


:D und nun noch das:

[B]HC/HC[/B]

Disse dies und disse das
Komm nun her - ich sag dir was
Du bist so schön und radikal
Halt dich raus - verlaß den Saal

HC/HC hasse was
Disse dies und disse das
Am Ende bist Du überlebt
Weil HC dann nach Hause geht

Alles viel zu oft gehört
Totgeredet und aufgeführt
Die Überzeugten nochmals überzeugt
Weil UNITY so sehr erfreut. ;)
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Incendiary






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[*] Verfasst am: 2.11.2006 um 11:05


Wow, das is aber erst mal viel zu lesen, hab jetzt auch nicht alles geschafft...aber ich kann dennoch sagen, dass mir die meisten Texte echt gut gefallen. Dieser Stil ist einfach genial, mag das extrem, hab aber trotzdem noch nix von dieser Bänd gehört ;) also ich mein musikalisch.
Ziemlich gut gefallen mir unter anderem Zukunftschancen und Café am Ostseepark ;)
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Motto: Too old to die young

[*] Verfasst am: 3.11.2006 um 14:38


Zitat
Original von Incendiary
Wow, das is aber erst mal viel zu lesen, hab jetzt auch nicht alles geschafft...aber ich kann dennoch sagen, dass mir die meisten Texte echt gut gefallen. Dieser Stil ist einfach genial, mag das extrem, hab aber trotzdem noch nix von dieser Bänd gehört ;) also ich mein musikalisch.
Ziemlich gut gefallen mir unter anderem Zukunftschancen und Café am Ostseepark ;)


Regelmäßiger lesen *g*, dann isses nicht so viel auf einmal ;)
Freut mich, daß Dir die Texte gefallen, und das mit der Musik bekommen wir auch noch hin :)
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Motto: Too old to die young

[*] Verfasst am: 5.11.2006 um 15:02


von "Alle Ziele" 2001:



[B]ALLE RICHTUNGEN[/B]

Als ich es wußte, war erst nichts mehr klar
nichts war mehr deutlich, nichts mehr sicher, nichts mehr wahr
letztendlich nur eine Frage, wo man gerade steht
von wo aus sich erklärt, wohin die Welt sich dreht

Als ich dich erkannte, war erst mal nichts mehr klar
weil ich zum ersten Mal (auch) all die anderen Gesichter sah
so unbeschreiblich, unerbittlich, voller Widerspruch
Geheimnis ist Lüge und Fassade Betrug

Nur nicht vertrauen, nichts ist sicher, niemand ist wahr
die Wirklichkeit erklärt sich aus dem, was geschah
und von einem Tag zum anderen kann wieder alles anders sein
und siegt für Sekunden das Grauen über den perfekten Schein

Ich bin wieder bereit, noch einmal neu zu denken
neue Bilder zu entwerfen und in andere Richtungen zu lenken
nichts ist wirklich wichtig, zwingend, alles relativ
ganz persönlich, zu oft eitel und immer subjektiv


[B]HC/DC[/B]

WUT, 3 Buchstaben
dauert maximal 2 Stunden
und manchmal mehr

HASS, 4 Buchstaben
nach der Rechtschreibreform
jetzt erst recht

ZORN, neue Variante
im alten Spiel
bei unklarem Ziel

ÄRGER, darf man äußern
wird leichter akzeptiert
tut nicht ganz so weh (oder doch)

Wann immer es auch kommt
egal, wie man es auch schreibt
zur letzten Explosion
fehlt manchmal nur 'ne Kleinigkeit


[B]NEIN[/B]

Die gequälten Seelen leiden hier
während wir lachen und sprechen die ganze Zeit
wir haben den Boden längst verloren, und da wir zu leicht sind
leben wir die Krankheit, die uns erstickt

Immer weiter, werden wir gehen
Immer weiter, Generation nach Generation
Lügen, uns selbst betrügen, andere büßen lassen, für die eigene Qual

Nur eine Straße, die in die falsche Richtung zeigt
nur diese eine Bahn, nur für dich bereit
und du wirst sie gehen, so die Ignoranz es will
kein Entkommen vor dir selbst

Ein letzter Aufschrei noch bevor...
bevor alles in Egoismus ertrinkt
ein Aufbäumen gegen Dinge, die so sind, unumkehrbar - verkehrt


[B]NEBENROLLENSPIEL[/B]

Ort- und Zeitbestimmung
dann eine Angabe zur Person
wir sind mitten in der Geschichte
doch der Spannung droht Verlust
jetzt ein kleiner Einschub fürs Herz
etwas, das berührt
etwas, das man wieder zerstören kann
damit die Spannung wieder stimmt

Wir werden dich bald verlieren
für eine Hauptrolle hat es leider nicht gereicht
das nächste Mal (vielleicht)
bitte hinten wiederanstellen!
Den Letzten beißen die Hunde
Tiere sind immer gut
wir geben ihnen Namen und...
lieben uns selbst


[B]WALDMENSCHEN[/B]

Drinnen im Zimmer, sitzen sie schweigend
und erfinden das Leben erneut
den Hügel hinunter, den Weg entlang
du kannst sehen, sie lachen... immerzu

Kein böses Wort, kein falscher Gedanke
erreicht den Frieden ihrer Herzen
all die Alpträume, die wir besingen
haben sie längst überwunden

Manche tanzen, manche sitzen still
und träumen das Leben erneut
geh' leise hinaus, achte auf jeden Schritt
ich hoffe, sie werden nie... erwachen

Da zersplittert ein Tag
wie die vielen Tage zuvor
und es bricht herein die Nacht
sie zerrt an mir, zerrt an mir
ein Traum eiskalt
der die Sonne niemals sieht
und zu viele Worte
die ihre Grenzen nicht sehn
das Grauen tief in Gedanken, fällt er auf seine Hoffnung zurück

Zeit wird kommen
sei bereit

Er sitzt schweigend in seinem Bett
und die Leere erstickt
drückt auf seine Lungen
und zerreißt sein gequältes Herz
keine Erlösung mehr erwarten
und zu allem gleich
taumelt er in seine graue Welt
das Grauen tief in Gedanken, fällt er weiter aufs Ende und sagt: Zeit muß enden

Nie mehr erwachen
Zeit muß enden
alles muß enden


[B]TANSS[/B]

Muskeln zucken
auf klare Befehle
manchmal zum Rhythmus
oder zwischendrin
Die Figur steht dir
komm wiederhol' sie
jetzt nur nicht denken
das lenkt nur ab

Bewegung ist alles
Gedanken sind nichts
Takt - Gegentakt

Dehn die Nacht in den Tag in die Nacht in den Tag

Der Körper hört
der Rhythmus führt
dreh' dich
treib dich
wirf dich fort

Zeit ist nichts
Werte sind nichts
Beziehung ist nichts
Menschen sind nichts
Worte sind nichts
sie zählen nicht
Tanz ist alles
Tanss


[B]SONDERWELT[/B]

In dieser Sonderwelt, zurückgeworfen auf dich selbst
in der niemand versteht, daß du am liebsten überall und doch woanders wärst
bist du ein Fremder
der nicht paßt
der sich nur ruhig verhält
damit er nicht zu sehr und unangenehm
wenn überhaupt auffällt

Eine lebende Frage, die sich stellt
nur nicht laut gestellt wird
bald eine Erinnerung
die sich nur schwer beschreiben läßt
vor allem, wenn man selbst
nicht recht versteht
nur mitgelaufen ist
dabei bewegungslos, in Stillstand
zeitlos und still
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[*] Verfasst am: 7.11.2006 um 18:16


ich werds versuchen, aber du weißt ja bestimmt, die Schüler haben so viel zu tun :D

Ach ja das mit der Musik klappt sicherlich ... sozusagen Missionierung für EA80 ;)
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[*] Verfasst am: 8.11.2006 um 15:38


von "Jungen + Technik" Kassette 1981:



[B]KRANKENHAUS[/B]

Weiß und steril
Menschen in Plastik verschnürt
durch Gänge geschoben
rauf - runter - runter - rauf
im Tagesverlauf

Blutverschmiert
Laken in großen Körben
in Räume gebracht
hierhin - dorthin - dorthin - hierhin
nach Schichtbeginn

Lebende Tote in Betten
weiß wie Laken
gereinigt und betreut
mit manchem Besuch erfreut
oder auch nicht

Katalogisiert
verschwunden in langen Gängen
in Zimmern mit kahlen Wänden
und ein Geruch in der Luft
ein unangenehmer, stechender Duft
im Krankenhaus

Schwestern und Doktoren
haben jeden Ekel verloren
entreißen Gedärme und nähen blutende Wunden
von Patienten irgendwo gefunden

Technisiert und sterilisiert
treiben sie im Krankenhaus
den Tod aus dem Menschen aus.
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[*] Verfasst am: 14.11.2006 um 12:08


von "Hinter den Dingen" 10" 2000:



[B]ERINNERUNG[/B]

Ich erinnere mich noch genau an ihr Lächeln
ich weiß genau, sie waren da.
Ich könnte erzählen wer sie waren
Doch diese Erinnerung muss jetzt gehen

Könnte ich es ändern, ich würde es tun
Doch der Verstand herrscht über die Liebe
Ich werde sie tief behalten, in meinem Herz
und niemals vergessen, was sie mir gaben

Es ist so leer heut Nacht
und der Teufel ist auf seinem Weg
Kein Frieden für mein Herz, nirgendwohin zu denken,
die Hoffnung tot

Ich bin gegangen ohne Ziel, bemerkte keinen Weg
Und dachte doch immer, jemand wäre da, der mir erzählt
Der alles in mir versteht
Doch ich finde nichts

Doch nun zweifle ich, bitter der Geschmack
Oh, ich zweifle allein und verlassen,
um nicht blind zu werden

Ich werde niemals akzeptieren
Und niemals einsehen

Ist das Leben, was wir jagen,
nicht nur ein anderer Tod

Die Geheimnisse darin,
nur unsere Angst vor der eigenen Endlichkeit
Sie sagen: Leben und Tod ist ein Kreis,
der sich selbst nicht erkennt
Doch ich scheiße auf das alles,
meine Erinnerung wird sie überleben
Akzeptiere es niemals

Und kein Wort mehr
(Gewidmet der Frau von der Sahinweide)


[B]WIE PAPIER[/B]

Vor Jahren gestorben, jetzt ist es eine Erinnerung
Sieben Jahre und noch so klein,
doch tote Kinder wachsen nicht mehr

Erst wurden meine Haare zu Feuer,
dann sind meine Augen verbrannt
ich bin eine Hand voll Asche geworden,
die der Wind verweht

Nichts war mehr da, das ich liebte,
Alles war dunkel und so still
Hörte keine Vögel singen,
und nichts, das mir vertraut war.
Und ich schrie durch meine Nacht
Und ich schrie durch meine Qual
doch es war niemand da,
der es hörte
tote Kinder weinen nicht.

Ich geh von Haus zu Haus
klopf an eure Tür
bring euch meine Asche mit,
und diese Nachricht
tote Kinder wachsen nicht

Jetzt bin ich hier ganz alleine,
und habe Angst vor der Dunkelheit
ich kann es nicht verstehen...
Ich wollte noch spielen, im Garten schon
dann kam das Feuer, das mit alles nahm
doch tote Kinder weinen nicht.

1000 Jahre nichts - nur Überlebenskampf
gebracht zur Perfektion - zur Perversion - Entmenschlichung
- keine Gnade, kein Verzeihen -
Jetzt sitz ich hier und weiß es
Menschsein heißt nicht leben
sondern zerstören - alles was anders ist

Jetzt ist sie nur noch eine Erinnerung
die verblasst und langsam vergeht
mit ihr das Grauen der Vergangenheit
die Erinnerung daran, was wir waren

Jetzt ist sie kaum noch eine Erinnerung
wäre nicht jemand da, der sie in den Armen hält
doch gewiss nicht die, die die Verantwortung tragen,
daß sie niemals die Gesichter ihrer Opfer sehen

Tote Kinder wachsen nicht...
Tote Kinder weinen nicht...
Tote Kinder...
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[*] Verfasst am: 17.11.2006 um 13:06


von "Punk" (Zusammenstellung von Samplerbeiträgen) 1993:



ursprünglich von "8 EP Sampler" 1983:



[B]ENGLISCHES FERNSEHN[/B]

Der Fernseher läuft den ganzen Tag,
beim zweiten Mal werden Nachrichten schon mitgegröhlt,
man kennt sie schon, sie kommen den ganzen Tag.

Magst du Trickfilme, magst du Actionkrimis, magst du Sport?
Der nicht enden wollende Bild/ton Strang
bildet den gesunden Hintergrund
für ein glückliches Familienleben.

Der Nachtfilm ist zu Ende,
mit dem Schnee geht man ins Bett,
man schläft und träumt,
mit dem Schnee steht man wieder auf.

Magst du Schulfernsehn, Kinderstunde, Regionalprogramme?
Immer wieder bewegliche Bilder,
die bleiben niemals stehn,
ich entscheide mich erneut fürs Heimkino,
dann brauch ich nachher nicht nach Hause gehn,
denn da gibt es Trickfilme, Actionkrimis und Sport,
Schulfernsehn, Kinderstunde und Regionalprogramme
und alles was ich sonst noch so vergessen hab,
im Fernsehn.


[B]NOCH LACHEN SIE[/B]

Am Samstag gehe ich wieder in die Stadt,
denn ich will sehen was Quelle hat.

Da stehn sie vor Mc Donalds
und warten, daß irgendjemand kommt,
der nicht so dumm ist, nicht so stumpf
und der anders aussieht als sie.

Noch lachen sie!


[B]GASALARM[/B]

Unser aller Leben ist in Gefahr,
meine Haut die brennt,
jeder spricht von der Bedrohung,
die keiner richtig kennt.

Meine Augen brennen auch
und mein Hals quillt auf
und ich kotze das Blut,
das in meinen Adern steht.

Gasalarm in der Innenstadt,
die Leute verwelken unter Stacheldraht,
Politiker erklären, Politiker erzählen
das Märchen von der Sicherheit.

Ich baue einen Bunker mit Rieselanlage,
einem Schützengraben mit Selbstschußanlage,
ich baue kugelsichere Scheiben ein,
nein nein, du kommst nicht mit rein.
10 Frauen dürfen mit, wenn die Welt untergeht,
die menschliche Rasse darf nicht aussterben,
ein Blick nach draußen, nein, kein Leben,
nicht gerade viel, was wir unseren Kindern geben.



Fortsetzung folgt :D
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[*] Verfasst am: 30.11.2006 um 10:44


ursprünglich von "Pesthauch des Dschungels Sampler" 1984:



[B]SCHWEIGEN[/B]

Dein Plastikkopf voller Emotionen,
Liebe und Hass im Wechselspiel.
Doch du wagst kaum etwas zu sagen,
aus Angst es wäre zuviel.

Ein falsches Wort wirft dich Meter zurück,
du entscheidest dich erneut zu schweigen.
Doch es steckt in dir und will endlich raus!

Was bist du nur für ein Mensch,
wenn du kriechst, auch wenn du anders denkst,
nie wird sich für dich etwas ändern,
wenn du nicht dafür kämpfst.

Es ist leicht hinterher zu sagen:
"Ich habe schon immer anders gedacht!",
doch du wirst wieder schweigen, wenn man dich fragt:
Warum hast du es dann nicht gesagt?



ursprünglich von "Keine Experimente 2 Sampler" 1984:


[B]
SIE WERDEN NIE VERSTEHEN[/B]

Ein, zwei Kinder in der Untergrundbahn.
Eins fällt vor die U-Bahn.
Eins ist tot.

Gefährliches Spiel an der Bahnsteigkante,
da ist es auch schon geschehn,
kein Vater da, keine Mutter schreit,
niemand hat was gesehn.

Nur das knirschen und knacken
und das quietschen vom Zug,
der plötzlich innehält,
Stationen weiter schreien Passanten
mit Blick auf die Uhr (als bekämen sie dafür Geld)

Züge müssen schneller fahrn!
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[*] Verfasst am: 8.12.2006 um 09:19


ursprünglich von "Smelling another bad breath Sampler" 1986:



[B]Fxxxxxxxxxx (FORTSCHRITT)[/B]

Getreide für Äthyophien,
eine Giftfabrik für Indien,
1000 Volontäre versprechen Verbesserung
Entwicklungshilfe unser Fortschritt für alle.

Ob du wollen oder nicht, wir kommen schon,
wir ordnen die Welt wie's uns gefällt.
Ob du wollen oder nicht, wir sind schon da,
wir werden bestimmt durch Mitleid und Geld.

Tankstelle ??? und wir spenden für Essen,
Ein Hilferuf doch schon bald vergessen,
wir bauen Fabriken und du darfst arbeiten,
wir geben dir Hoffnung auf bessere Zeiten.

Deine Arbeit ist billig und gut,
unser Gewissen ist beruhigt - auch gut,
es ist alles nur zu deinem Besten
auch wenn die Erkenntnis dich oft schmerzt.

Du hast uns nicht gerufen, daß muß auch nicht sein
denn wenn wir zu dir kommen läßt du uns doch wieder rein,
und sind wir erstmal drin machen wir uns breit
folgenschwerer Entschluß nur bleibt dir keine Zeit

Wir ordnen die Welt wie sie uns gefällt
wir werden bestimmt durch Mitleid und Geld
Es wird immer wieder geschehen,
aus Mitleid, Geld oder Macht,
es gibt keinen Weg zu entgehen
es gibt nur einen der lacht



ursprünglich von "Hardcore Vol. 1 Sampler" 1988:



[B]DRUMS OVER LONDON[/B]

The problem remains:
what are they singing, shouting,
the primitive ear, a million mistakes,
foreign language, things are confused,
I wish I could understand the words,
soon it will be time to stop listening,
it's time to lay our heads down.

Drums over London

The teachers in school, the scientist men,
they don't know the answer.
They are taking our money and shaking their heads:
What's the next question?
Frustrated kids with a problem screaming,
while the record spins and keeps the question alive.

Drums over London

Now we're heading heaven for gods opinion, oh!
what a surprise, he's a computer, very old model,
he couldn't find the code to help us out of all our problems,
so what else can we do, the record keeps singing:

Drums over London.



ursprünglich von "Life is change Sampler" 1990:



[B]DUDEN[/B]

Wir jagen Momente, oder den Augenblick,
sie halten uns gefangen und kehren nie zurück,
wir suchen die Liebe, oder zumindest Geborgenheit,
doch alles was wir finden sind Zweifel und Einsamkeit

Wer gab uns die Zeit?

Wir sterben jeden Tag, Stück für Stück,
wir sterben vor Hunger, Hunger nach Glück,

Wer gab uns die Zeit,
Zufriedenheit,
wer gab uns den Haß,
wer gab uns die Zeit?

(Text: Holger Flügge 1988)
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[*] Verfasst am: 1.1.2007 um 18:40
RE: Alle Jahre wieder...



Zitat
Original von Flo
Ich war mit dir ja schließlich auf meinem ersten ea80 Konzert, damals...Jahrzehnte her......in Bochum...als bei Balsam die Flasche flog...
Nein Maus, bitte nicht aufregen jetzt.
[B]Edit:[/B] leider nur noch ein Auszug des Beitrags, da Flo anscheinend konsequent tatsächlich all seine Beiträge gelöscht hat, was ich jetzt allerdings mit seinem Disput im Waffen für alle Thread zu tun habe, ist mir schon etwas schleierhaft... selbst die Kommentare zu von mir geposteten Bandtexten zu löschen, find ich echt mal nur noch albern...

Echt, das war Dein 1.? Der blöde Wichser, dummes Arschloch :48: (*g* ich habs versucht...). Das Konzi war ja für Jahre meine letzte Gelegenheit, danach stand man ja immer draußen, während irgendwelche Schwachmaten, die es gar nicht zu würdigen wußten, noch reingekommen sind... (bin K. ewig dankbar für die 2000er Vorverkaufskarte) Aber ich war nach jahrelanger Zwangs-Abstinenz doch ganz schön irritiert, als der Sänger plötzlich mit dem Publikum kommunizierte... :D
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