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Autor Betreff: Die Evolution unserer Intelligenz
Kebap






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Motto: Kein Motto

[*] Verfasst am: 22.1.2007 um 20:53
Die Evolution unserer Intelligenz



[I]aus: [URL="http://rawfans.tribe.net/"]Robert[/URL] [URL="http://www.rawilsonfans.com/"]Anton[/URL][URL="http://www.rawilson.com/"]Wilson[/URL]: Der [URL="http://www.amazon.de/Prometheus-Rising-Robert-Wilson/dp/1561840564"]neue[/URL] [URL="http://www.amazon.de/neue-Prometheus-Evolution-unserer-Intelligenz/dp/3720524345"]Prometheus[/URL] (1983)[/I]
[CENTER][B]Kapitel 1
Der Denker und der Beweisführer[/B]



Alles was wir sind,
ist das Resultat dessen,
was wir gedacht haben.
Unsere Existenz gründet auf Gedanken.
Sie basiert auf dem,
was wir denken.

Buddha
[I]Dhammapada[/I][/CENTER]

..
...

William James, der Vater der amerikanischen Psychologie, berichtet von einer Begegnung mit einer alten Dame, die davon überzeugt war, dass die Erde auf dem Rücken einer riesigen Schildkröte ruhte.

"Aber gute Frau", meinte Professor James so höflich er konnte, "was hält die Schildkröte denn aufrecht?"
"Ach", antwortete sie, "das ist doch ganz einfach. Sie sitzt nämlich auch wieder auf dem Rücken einer Schildkröte."
"Verstehe, verstehe", murmelte der Professor, immer noch höflich. "Aber wären Sie wohl so gut, mir zu sagen, was die zweite Schildkröte aufrecht hält?"
"Geben Sie sich keine Mühe, Professor", sagte die alte Dame, die wohl merkte, dass er versuchte, sie in eine logische Falle zu locken. "Es sind Schildkröten und nochmals Schildkröten, eine auf der anderen!"

Lachen Sie nicht über diese kleine alte Dame. Jedes menschliche Gehirn funktioniert größtenteils nach dem gleichen Prinzip. Mag sein, dass ihr Universum ein kleines bisschen ausgeflippter war als die meisten anderen, aber es basierte auf den gleichen geistigen Prinzipien wie all die anderen Universen, an die die Menschen je glaubten.

Laut Dr. Leonard Orr verhält sich das menschliche Gehirn so, als wäre es in zwei Hälften geteilt, den Denker und den Beweisführer.

Der Denker kann buchstäblich alles Mögliche denken. Die Geschichte zeigt, dass er beispielsweise denken kann, die Erde balanciere auf dem Rücken unendlich vieler übereinandergestapelter Schildkröten, oder die Erde sei hohl oder die Erde schwebe im Raum. Das glauben übrigens Millionen von Menschen, einschließlich der Autor. Vergleichende Religionswissenschaft und Philosophie zeigen, dass der Denker sich für sterblich, unsterblich, für sterblich und unsterblich zugleich (das Reinkarnationsmodell) oder auf für nicht-existent (Buddhismus) halten kann. Er kann sich jederzeit in ein christliches, ein marxistisches, ein wissenschaftlich-realistisches oder ein nationalsozialistisches Universum hineindenken - unter vielen anderen Möglichkeiten.

Wie Psychiater und Psychologen häufig beobachten (sehr zum Verdruss ihrer Kollegen von der medizinischen Fakultät), kann der Denker sich krank, aber auch selber wieder gesund denken.
Beim Beweisführer handelt es sich um einen sehr viel einfacheren Mechanismus. Er funktioniert einzig und allein nach folgendem Gesetz:

[I][B]Was immer der Denker denkt, wird der Beweisführer beweisen.[/B][/I]

Um auf ein berüchtigtes Beispiel zurückzukehren, das zu Anfang unseres Jahrhunderts unvorstellbares Grauen provozierte: Wenn der Denker denkt, dass alle Juden reich sind, wird der Beweisführer das beweisen. Er wird sogar Indizien dafür finden, dass auch der ärmste Jude im heruntergekommensten Ghetto noch irgendwo irgendwelche Schätze versteckt hat.

Wenn der Denker denkt, dass sich die Sonne um die Erde dreht, wird der Beweisführer geflissentlich sämtliche Sinneseindrücke so filtern, dass sie in dieses Gedankengebäude hineinpassen; wenn der Denker jedoch seine Meinung ändert und entscheidet, dass sich die Erde um die Sonne dreht, wird der Beweisführer wiederum sämtliche Indizien umorganisieren.

Wenn der Denker glaubt, dass das "Heilige Wasser" von Lourdes seinen Hexenschuss kurieren kann, wird der Beweisführer alle Signale von Drüsen, Muskeln und Organen so aufeinander abstimmen, dass sie wie von selbst genesen.

Natürlich ist es ein Leichtes, zu beobachten, dass die Gehirne anderer Leute auf diese Art und Weise funktionieren, aber verhältnismäßig schwierig, sich darüber klar zu werden, dass es mit dem eigenen Gehirn nicht viel anders ist.

..
...
[CENTER][I]Übungen[/I][/CENTER]

So traurig es ist, aber Sie werden nie etwas wirklich verstehen, wenn Sie einfach nur einen Text lesen. Deshalb gehören zu jeder wissenschaftlichen Ausbildung auch Experimente im Labor und deshalb verlangt jede bewusstseinsbefreiende Bewegung praktische Übungen in Yoga, Meditation, Konfrontationstechniken usw., mit denen die verschiedenen Ideen im Labor Ihres Nervensystems getestet werden können.
Folglich wird der Leser diesen Text auch auf keinen Fall verstehen, wenn er auf die am Ende jedes Kapitels empfohlenen Übungen verzichtet.
Zur Erforschung Ihres Denkers, bzw. Beweisführers versuchen Sie folgendes:
[LIST=1]
  • Denken Sie so intensiv wie möglich an ein normales 10-Cent-Stück und stellen Sie sich vor, Sie würden eine solche Münze auf der Straße finden. Jedesmal, wenn Sie spazierengehen, suchen Sie auf der Straße nach ihr und versuchen Sie auch weiter, ihr Bild stets vor Augen zu haben. Warten Sie ab, wie lange Sie brauchen, um ein solches 10-Cent-Stück zu finden.
  • Erklären Sie das oben beschriebene Experiment mit der Hypothese der "selektiven" Wahrnehmung, d.h. [I]glauben [/I]Sie, dass die Straßen voll sind von verlorengegangenen 10-Cent-Stücken und dass Sie garantiert eines finden, wenn Sie nur die Augen offen halten. Suchen Sie jetzt nach einem zweiten 10-Cent-Stück.
  • Erklären Sie das Experiment anschließend mit der "mystischen" Hypothese, dass das Gehirn alles beeinflusst. [I]Glauben [/I]Sie, dass Sie selbst das 10-Cent-Stück in diesem Universum manifestiert haben. Suchen Sie nach einem zweiten 10-Cent-Stück.
  • Vergleichen Sie die Zeit, die Sie benötigen, um das zweite 10-Cent-Stück mit Hilfe der ersten Hypothese (selektive Wahrnehmung) zu finden, mit der, die Sie brauchen, wenn Sie von der zweiten Hypothese (Gehirn über Materie) ausgehen.
  • Strengen Sie Ihr Köpfchen an und erfinden Sie ähnliche Experimente. Vergleichen Sie jedes Mal die beiden Theorien, also "selektive Wahrnehmung" (=Zufall) im Gegensatz zu "Kontrolle des Gehirns" (=Psychokinese).
  • Vermeiden Sie es, irgendwelche voreiligen Schlüsse zu ziehen. Nach einem Monat lesen Sie dieses Kapitel noch einmal, denken Sie von neuem darüber nach, verzichten aber auch weiterhin auf jede dogmatische Folgerung. [I]Glauben Sie, dass es möglich ist, nicht alles wissen zu können undvielleicht noch etwas dazulernen zu müssen.[/I]
  • Wenn Sie nicht sowieso schon davon überzeugt sind, dann versuchen Sie einmal sich einzureden, dass Sie unattraktiv, hässlich und langweilig sind. Gehen Sie mit dieser Einstellung auf eine Party und beobachten Sie, wie die Leute sie behandeln.
  • Wenn Sie nicht sowieso schon davon überzeugt sind, dann versuchen Sie einmal sich einzureden, dass Sie bübsch, witzig und unwiederstehlich sind. Gehen Sie mit dieser Einstellung auf eine Party und beobachten Sie, wie die Leute sie behandeln.
  • Jetzt kommt die schwierigste Übung, sie besteht aus zwei Teilen. [I]Erstens[/I], beobachten Sie aufmerksam, aber unbeteiligt, zwei gute Freunde und zwei relativ Fremde. Versuchen Sie, dahinter zu kommen, was ihre Denker denken und wie ihre Beweisführer sich methodisch daran machen, dies zu beweisen. [I]Zweitens[/I], wenden Sie dieselbe Übung auf sich selber an.

    Wenn Sie der Meinung sind, die Lektionen dieser praktischen Übungen in weniger als sechs Monaten gelernt zu haben, haben Sie irgendwas falsch gemacht. Ansonsten sollten Sie nach sechs Monaten gerade anfangen zu begreifen, wie wenig Sie über irgendwas auf der Welt wissen.


  • Glauben Sie, dass es möglich ist, vom Boden abzuheben und durch die Luft zu schweben, nur weil Sie es wollen. Warten Sie ab, was passiert. Wenn Sie von dieser Übung genauso enttäuscht sind wie ich, dann fahren Sie mit Übung 11 fort, die nie enttäuschend ist.
  • Glauben Sie, dass Sie all Ihre bisherigen Wünsche und Hoffnungen in sämtlichen Bereichen Ihres Lebens übertreffen können.[/LIST]
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    M.F






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    Motto: Kein Motto

    [*] Verfasst am: 22.1.2007 um 23:22


    Interessanter Text!
    Danke!
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    jan91






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    [*] Verfasst am: 22.1.2007 um 23:54


    ich schließ mich mal M.F an, hier wird der placebo-effekt gut erklärt. und die übungen sind gut. es ist zwar nicht der erste text dieser art, den ich gelesen habe, aber dieser ist am besten erklärt und verständlich gemacht...
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    Hansi




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    Motto: Wer nichts weiß, muss alles glauben.

    [*] Verfasst am: 23.1.2007 um 02:26


    mh, dass hat für mich viel mit beeinflussung des unterbewusstseins zu tun. je stärker ich an etwas glaube, desto wahrscheinlicher das es eintrifft. wird auch gut im buch "die macht ihres unterbewusstseins" erklärt (autor fällt mir nach n paar gläschen leberkleister jetz leider nich mehr ein ^^). allerdings gibt es da einen kleinen haken, ma redet seinem gehrin immer wieder wieder ein das eine gewisse sache eine tatsache ist (autosuggestion), aber im prinzip belügt man sich damit selbst. viel besser ist es doch eine sache zu wissen als an eine zu glauben. es gibt nur ein problem dabei, die logik sagt meinem hirn im selben augenblick wo ich weiß das ein bestimmter fall eintreten wird, dass dies unmöglich ist und das wissen darum ist futsch. genauso verhält es sich beim glauben damit. ob man das wirklich so trainieren kann, dass man die logik ausklinkt, weiß ich nich.
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    ...






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    [*] Verfasst am: 23.1.2007 um 06:02


    Ich geb' mal Bescheid, wenn ich das erste 10 Cent-Stück gefunden habe. Ich habe allerdings erst am Freitag einen 5 €-Schein gefunden.
    Würde mich lieber darauf konzentrieren.
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    quaid




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    Motto: their law

    [*] Verfasst am: 23.1.2007 um 15:56


    hehe, arne. aber ich glaube, so war das nicht gemeint ^.-

    ansonst würde mich interessieren, wieso vom "neuen prometheus" die rede ist..
    und inwiefern hat "der denker und der beweisführer" mit der evolution der intelligenz zu tun?
    ich sehe da elemente der erläuterung, aber suche irgendwie die evolution ^^ vielleicht ist das ja auch unwichtig, da ich hier ja nur ein kapitel gelesen habe.
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    jan91






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    [*] Verfasst am: 23.1.2007 um 16:16


    die logik, @pantheist, ist eine sache, die von den philosophen, ich glaub, das war 260 v.chr. entwickelt wurde, um debatten besser führen zu können.
    dabei wurden die gedankengänge von aristoteles und plato zusammengefasst.
    es ist von menschen gemacht, also beeinflussbar und man kann sie verändern, man sollte die logik, wie in diesem fall, mal abschalten, mal sehen, was passiert^^
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    Hansi




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    Motto: Wer nichts weiß, muss alles glauben.

    [*] Verfasst am: 23.1.2007 um 17:22


    das is interessant @jan, dass wusste ich noch nich. wenn das wirklich stimmen sollte, is die logik natürlich für die tonne.
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    jan91






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    [*] Verfasst am: 23.1.2007 um 18:35


    nein, das ist sie nicht, schließlich hilft sie uns, ist eben "logisch"., aber es stimmt, was ich da geschrieben habe, ich wahr auch erstaunt, als ichs zum ersten mal gelesen hab...
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    Kebap






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    Motto: Kein Motto

    [*] Verfasst am: 23.1.2007 um 20:26


    Zitat
    Original von q
    ansonst würde mich interessieren, wieso vom "neuen prometheus" die rede ist..
    und inwiefern hat "der denker und der beweisführer" mit der evolution der intelligenz zu tun?
    ich sehe da elemente der erläuterung, aber suche irgendwie die evolution ^^ vielleicht ist das ja auch unwichtig, da ich hier ja nur ein kapitel gelesen habe.


    "der denker und der beweisführer" heißt das erste, oben auschnittsweise widergegebene kapitel aus dem verlinkten buch "der neue prometheus - die evolution unserer intelligenz".

    wenn du die evolution suchst, musst du deine augen vom monitor weg zB aus dem fenster herausbewegen.

    einige menschen können auch die evolution an sich selber feststellen.
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    Hansi




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    Motto: Wer nichts weiß, muss alles glauben.

    [*] Verfasst am: 24.1.2007 um 00:57


    ja gut, sie hilft uns bei der kommunikation, aber ganz trocken und nüchtern gesehen ist sie dann trotzdem fürn allerwertesten.
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    Kebap






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    [*] Verfasst am: 24.1.2007 um 01:51


    wenn du das so denkst, dann wirst du es dir wohl auch beweisen können. ;)
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    Hansi




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    Motto: Wer nichts weiß, muss alles glauben.

    [*] Verfasst am: 24.1.2007 um 02:20


    mh, weil beweise ja auch auf logik aufbauen ^^.
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    ...






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    [*] Verfasst am: 24.1.2007 um 05:55


    Da würde ich auch eher neurologisch rangehen.
    Logik ist einfach das, was unser Gehirn am besten verarbeiten kann, um eine Erklärung für Zustände zu bekommen.
    Dass es auch alles ganz anders sein kann, liegt unter Umständen daran, dass unser Gehirn nicht unbedingt das Effektivste ist.
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    Hansi




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    Motto: Wer nichts weiß, muss alles glauben.

    [*] Verfasst am: 24.1.2007 um 06:17


    das mit der logik hättet ihr mir auch ma früher erzählen können, irgendwie wird mein ganzes weltbild jetz dadurch noch n stückweit sinnloser und chaotischer, und das mein ich positiv, eben weil ich weiß das die ganze scheiße hier nur n riesiger scherz sein kann, allerdings ein verdammt mieser scherz von nem drittklassigen komiker :D.
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    HëllRÆZØR




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    [*] Verfasst am: 24.1.2007 um 13:15


    @Arne: Ja genau, mit neuronalen Netzen kann man recht leicht Logik-Schaltungen nachbauen. In diesem Beispiel (Anhang) hat man AND, OR und NOT-Bausteine. Jedes Neuron sendet dabei einen Impuls aus, wenn es "aktiviert" wurde (W), ansonsten keinen (0). Ein Neuron wird (in diesem Fall) aktiviert, wenn die Summe der Eingangsimpulse einen Schwellwert t erreicht. Es gibt allerdings noch andere Sorten von Neuronen, nicht alle arbeiten so. Ich weiß auch nicht genau, inwiefern diese "künstlichen Neuronen" mit den tatsächlichen Neuronen in unserem Gehirn übereinstimmen, aber sie sind diesen zumindest nachempfunden.

    Zurück zum Thema: Eine Aussage ist wahr, wenn sie allgemeingültig ist und falsch, wenn sie nicht wahr ist. Damit eine Aussage bewiesen werden kann muss sie wahr (= allgemeingültig) sein. Laut obiger Theorie wäre also alles was wir uns vorstellen allgemeingültig, weil wir es "beweisen"...hach wenn Jack jetzt hier wäre :p
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    Kebap






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    Motto: Kein Motto

    [*] Verfasst am: 24.1.2007 um 17:45


    Zu "Beweisen": es gibt zahlreiche deutliche Unterschiede zwischen philosophischen Beweisen, mathematischen Beweisen, juristischen Beweisen, umgangssprachlichen Beweisen, reinen Vermutungen, Indizien, usw usf.

    Viele Leute interessieren sich auch gar nicht für die genauen Beweise, sondern hören einfach auf ihre Gefühle, so dass die eigentlichen Prozesse unterbewusst bleiben.
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    Tzakahra




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    Motto: Kein Motto

    [*] Verfasst am: 24.1.2007 um 19:37


    Irgendwie schrieb hier neulich jemand was von kognitiver Dissonanz und zum Teil erinnert mich das jetzt an Wilsons Satz mit dem Beweisführer und Denker...Letztendlich lassen sich ja auch viele Beispiele für die These finden, so kann man damit z.b. die Versuche Gott zu 'beweisen' erklären. Wobei es dabei ja nicht darum geht einen wissenschaftlich korrekten Beweis zu führen sondern nur ein bissl Unterbau aufzubauen, damit die Gedanken nicht so in der Luft hängen.

    Wilsons Buch hab ich ziemlich langsam und mit vielen Unterbrechungen gelesen. Ich bin irgendwie nicht so der Typ, der Übungen macht (außer das mit dem 10Cent Stück, welches ich irgendwann nicht mehr gesucht hab, da ich nach einigen Monaten immernoch keins gefunden hatte).


    Schade eigentlich, dass Wilson nun tot ist und schade, dass die von ihn prophezeite Evolution unserer Intelligenz nicht eingetreten ist. Genauer betrachtet konnte sie das ja auch nicht, da ja wahrscheinlich selbst die meisten Leser seiner Bücher nicht viel bzw. nichts dafür getan haben (so wie ich z.b.). So bleiben also ein paar Bücher zurück in welchen tolle Ideen und Thesen stehen.
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    ...






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    [*] Verfasst am: 25.1.2007 um 03:21


    @Yog-Sothtoth:
    Für längerfristiges Wissen kann man die sowieso nicht gebrauchen. Da muss irgendwo noch 'ne chemische Reaktion im Gehirn ablaufen, damit etwas für das Langzeitgedächtnis gespeichert werden kann.
    Kurzzeitgedächtnis soll allein über elektrische Ladungen ablaufen. Ist ja auch logisch, weil der damit verbundene Prozess schon gespeichert ist. Aber was heißt schon "logisch"?

    @Pantheist:
    Jede Wahrheit ist erträglich, sei sie noch so zerstörerisch, sofern sie soviel Vitalität in sich trägt wie die Hoffnung, die sie ersetzt hat, sagt Cioron.
    Außerdem heißt das ja nicht, das eine Sache anders ist, nur unser Hilfsmodell der Logik kann natürlich völlig fehlerhaft sein. Ist sie wahrscheinlich auch, weil es in Experimenten immer den Unsicherheitsfaktor gibt, der meistens alle Logik Lügen straft.
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    [*] Verfasst am: 25.1.2007 um 10:42


    Logik finde ich eigentlich gegeben. Was soll denn die Alternative sein zu "Sokrates ist eine Katze, alle Katzen sind sterblich, daraus folgt: Sokrates ist sterblich."??
    Das Problem ist imho eher, dass Logik streng genommen fast nie anwendbar ist. Wir erkennen eben die Voraussetzungen nicht richtig, verallgemeinern unzulässig, und haben nie das ganze System im Blick, merken das aber nicht und ziehen so unzulässige Schlüsse. Imho ist nicht das System der Logik das Problem, sondern unsere mangelhafte Wahrnehmung der "Realität".
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    Hansi




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    Motto: Wer nichts weiß, muss alles glauben.

    [*] Verfasst am: 25.1.2007 um 13:46


    Zitat
    @Pantheist:
    Jede Wahrheit ist erträglich, sei sie noch so zerstörerisch, sofern sie soviel Vitalität in sich trägt wie die Hoffnung, die sie ersetzt hat, sagt Cioron.
    Außerdem heißt das ja nicht, das eine Sache anders ist, nur unser Hilfsmodell der Logik kann natürlich völlig fehlerhaft sein. Ist sie wahrscheinlich auch, weil es in Experimenten immer den Unsicherheitsfaktor gibt, der meistens alle Logik Lügen straft.


    der erste teil kommt mir irgendwie bekannt vor :D... ...war da nichma was mit manifest und so... ;). und zum zweiten teil: das meint ich ja, logik währe demnach was menschliches, und da menschen fehlermachen völlig fehlerhaft und dadurch müssen sachen nicht anders sein, können sie aber.

    oder es ist so wie es @maria beschreibt, was mir persönlich hier schon wieder n bissel zu wissenschaftlich wird (das soll jetz keine kritik an euch sein, sondern an mir, weil ich bei sowas irgendwann den durchblick verliere, noch toller find ich hier allerdings den "mathe-thread" ;) ).
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    jan91






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    [*] Verfasst am: 25.1.2007 um 23:50


    @pantheist, stimmt, der mathe-thread, *fern halt* ^^
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    [*] Verfasst am: 26.1.2007 um 02:47


    @Maria:
    Die Alternative wäre eben,
    z.B., dass wir nicht alle Katzen kennen, die unsterblichen z.B. nicht (das wäre Dein zweiter Fall)
    oder eben, dass es rein zufällig ist, dass Sokrates eben Katze und sterblich ist.
    Evtl. sind alle Katzen nur rein zufällig gestorben und es gibt eben keinen Zusammenhang.

    Allerdings gebe ich zu, dass wir dann auch immer dicht an Deiner zweiten These bleiben, dass wir dann nur feststellen u.U., dass wir vorschnell geurteilt haben und Schlussfolgerungen gemacht haben.
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    Ina






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    Motto: Kein Motto

    [*] Verfasst am: 26.1.2007 um 10:05


    Find ich auch. "Sokrates ist eine Katze" und "alle Katzen sind sterblich" sind die Voraussetzungen, die haben noch nichts mit Logik zu tun und können falsch sein, doch das ist hier nicht die Frage. Logik ist nur der Schritt: WENN diese beiden Aussagen wahr sind, DANN ist Sokrates sterblich.

    Ich bin der Ansicht, dass Logik durchaus "stimmt", nur wird sie i.A. heillos überschätzt. In den allermeisten Fällen ist sie nicht anwendbar und taugt deshalb nichts. Man bekommt nur theoretische Wenn-Dann-Betrachtungen und so einige Möglichkeiten, wie etwas sein könnte. Aber man erkennt die Dinge nicht. Um ordentlich was damit machen zu können, muss man etwas wie die Mathematik konstruieren - denn die schert sich nicht um "Realität", sondern nur um ihre Axiome und die Aussagen, die daraus folgen.
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    [*] Verfasst am: 27.1.2007 um 17:32


    Eine Logik ist ein System in dem es möglich ist Folgerungen abzuleiten.
    Welche Folgerungen ableitbar sind ist vollkommen willkürlich, legt aber fest um welche Logik es sich handelt.
    Logiken können nicht falsch sein, nur trivial.
    Verschiedene Logiken widersprechen sich nicht, es ist lediglich die Frage welche Logik den Gegenstandsbereich modelliert.

    Wenn man die Logiken nicht intern untersuchen möchte, laufen alle weitere Fragen lediglich hinaus auf:
    Ist die Welt so, wie wir denken, dass sie sei?
    Mit der eindeutigen Antwort:
    Vielleicht.
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