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Autor Betreff: Prostitution???
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[*] Verfasst am: 11.4.2007 um 03:58
Prostitution???



So, mal für alle die, die meinen, sich mit 20 schon auf einen Lebensweg festlegen zu wollen oder zu müssen, mal zum Trost, dass auch knapp 45jährige immer wieder neu an Weichenstellungen stehen, über die sie mal nachdenken müssen.

Im gesetzten Alter nochmal gefragt zu werden, ob man sich eine Tätigkeit als Gigolo oder Stricher vorstellen kann, ist ja schon selten, aber es passiert.

Ich hatte schon vor einiger Zeit mal erwähnt, dass ich, wenn demnächst meine Stelle ausläuft, ich auch die Möglichkeit hätte, mich fortzubilden zu einer Sexualbegleitung für geistig behinderte Menschen.

Wenn Ihr mich jetzt fragt, was das ist, dann kann ich eigentlich ganz beruhigt sagen, dass man darunter wirklich nix anderes verstehen sollte als ein Prostituierter für Menschen mit hochgradigen geistigen Behinderungen, der von sich alleine eben kein Bordell aufsuchen kann, aber wo dennoch die Ansicht seiner Umwelt besteht, dass der Mensch evtl. sexuelle Bedürfnisse hat, die erfüllt werden müssen.

Das gibt es in den NL schon lange, in Dänemark sind die Betreuer in Wohngruppen sogar verpflichtet, dafür Sorge zu tragen, dass deren sexuelle Wünsche erfüllt werden, nur in Deutschland ist das alles natürlich noch bah, pfui. Und in Deutschland muss das natürlich alles, damit es auch finanziert wird mit Begrifflichkeiten wie "Sexualtherapie", "Sexualanleitung" u.ä. verknüpft werden, damit es als förderbar gilt.

Ich persönlich habe jetzt über meine jetzige Stelle eine Niederländerin kennengelernt, die diese Tätigkeit schon länger macht und da ich gerade mit ihr in Kontakt bin, überlege ich mir, die entsprechende Ausbildung dazu noch zu machen.

Man hat früher in den NL versucht, dafür einfache Prostituierte zu nehmen, die waren aber einfach wohl nach der Arbeit so fertig, dass die nachher selber 'ne Behandlung brauchten, weil da eben auch das Zusammentreffen mit hochgradig behinderten Menschen und Sexualität auf einmal kamen und man am Ende mehr Probleme mit den Nutten hatten als das man bei den Behinderten Probleme gelöst hätten.
Daher wird das jetzt, zur Zeit in deutschsprachiger Form nur in der Schweiz angeboten, sich derartig fortbilden zu lassen, dass man sowas dann auch professionell machen kann.

Ich würd' mir das eigentlich zutrauen, sowas zu machen, sowohl für Männer wie auch für Frauen (so bi bin ich schon noch, dass ich zum Geldverdienen vielseitig sein kann).

Aber ich wollte diesbezüglich mal zwei Fragen an die Runde hier stellen:

1.
Wie ist so Euer erster Eindruck, wenn Ihr hört, dass auch geistig behinderte Menschen, die eben auch u.U. sehr schwer geistig behindert sein können, Sexualität auf professioneller Ebene angeboten werden soll?
In Deutschland wird das sofort eher mit sexuellem Missbrauch als wie mit einer Dienstleistung in Verbindung gebracht.
Da ich Euch zwar nicht für die Durchschnittsbürger der BRD halte, aber in Bezug auf Behindertenarbeit doch größtenteils unbeleckt, würde mich mal hier so die allgemeine Meinung zu dem Thema interessieren.

Und 2.
Hat irgendwer von Euch Erfahrungen, wie man das so allgemein verkraftet, wenn man seine Sexualität auch professionell, also auch beruflich einsetzt? Ich kenne keine Nutten oder Stricher, die das mal regelmäßig gemacht haben.
Eigentlich müßte ich mir ansonsten über mein Sexualleben wenig Sorgen machen, da ich auch so noch übermäßig ausgelastet bin und lieber etwas monogamer mit meinem Exex umgehen würde.
Aber interessant ist so eine Tätigkeit auch und es gibt eben sehr wenig Menschen, die das professionell machen können. Und der Verdienst ist nicht übel. Die Kollegin, die ich da kenne, bekommt 110 € die Stunde, was ja nicht übel ist.

Also, haltet Ihr sowas für eine völlig schwachsinnige Idee und "Schweinskrams mit Behinderten" oder für eine Möglichkeit, das weiter zu verfolgen.


Ach, manchmal wäre ich froh, ich wäre nochmal 20 und müßte mich nur entscheiden, ob ich mich umbringe oder weiter studiere! :12:
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Unmensch






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[*] Verfasst am: 11.4.2007 um 06:22
RE: Prostitution???



Zitat
Original von Arne Kroger
Und der Verdienst ist nicht übel. Die Kollegin, die ich da kenne, bekommt 110 € die Stunde, was ja nicht übel ist.

Kurze Nachfrage: Wer bezahlt denn das und wie oft hat man "Bedarf", wenn das ja höchst wahrscheinlich nicht von einem selbst getragen werden muss?

An sich ist das Thema aber interessant; ich habe davon noch nie gehört. Erinnert mich aber irgendwie sehr an die letzte Frage von Dians Fragebogen, die hier ja einige - erschreckenderweise - durchaus wohlwollend beantwortet haben. Ich denke, damit dürfte dann auch klar sein, wie ich zu diesem Thema stehe. ;)
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dian




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[*] Verfasst am: 11.4.2007 um 10:03


Interessantes Thema, @ Arne! Ich wollte dich dazu auch schon ausfragen, als du das mal irgendwo in einem Nebensatz erwähnt hattest... hab es dann aber wohl vergessen.

Ich kenn mich jetzt mit geistig Behinderten nicht so aus, aber ich kann mir gut vorstellen, dass die wie die meisten anderen Lebewesen auch gerne mal Lust auf Sex haben. Und ebenso gut kann ich mir vorstellen (was du ja selbst auch schon geschildert hast), dass vor allem kirchliche Institutionen, die ja nunmal die Behindertenbetreuung fest in ihrer Hand haben, dem sehr skeptisch gegenüberstehen, weil in der christlichen Ideologie Sex ja grundsätzlich etwas verachtenswertes und unnatürliches ist. (zumindest, so lange er nicht der Fortplfanzung dient.)
Aber was kümmern dich "moralische Bedenken" von Menschen, die wahrscheinlich auch Homosexualität und Marihuana für Teufelszeug halten? Scheiß doch drauf!
Viel wichtig finde ich die Frage, ob du es mit deinem Ästhetikempfinden vereinbaren kannst, mit irgendwelchen (sorry, ist jetzt nicht diskriminierend gemeint) "Wasserköpfen" Zärtlichkeiten auszutauschen.
Dass die ein Recht darauf haben sollten, steht für mich außer Frage. Aber ich persönlich könnte das echt nicht.. Ich könnte allerdings auch keine normale Prostituierten-Tätigkeit ausüben, bzw. ich kann mir ja ohnehin nur Sex mit jemandem vorstellen, der entweder ein Außerirdischer ist oder mindestens so intelligent ist wie ich. (Daher mach ich's mir dann auch meistens selbst. :D )
Da du aber durch deinen täglichen Kontakt zu den geistig Behinderten da eher weniger Berührungsängste haben dürftest, der Job gut bezahlt wird und du altes Ferkel insgeheim wahrscheinlich sogar auf so etwas stehst, würde ich sagen: Probier's doch einfach!
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deep7






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[*] Verfasst am: 11.4.2007 um 10:23


Zitat
Original von dianDa du aber durch deinen täglichen Kontakt zu den geistig Behinderten da eher weniger Berührungsängste haben dürftest, der Job gut bezahlt wird und du altes Ferkel insgeheim wahrscheinlich sogar auf so etwas stehst, würde ich sagen: Probier's doch einfach!
Hihi. Ja, mach mal, bin da ähnlicher Meinung wie Dian. Spricht ja nichts dagegen.
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Xoc






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[*] Verfasst am: 11.4.2007 um 13:00


Ja, also bei uns im Behindertenheim ging das ja nicht all zu prüde zu, die eher Fitteren haben recht munter gefickt und das auch mit Süssigkeiten oder so beglichen, allerdings mehr untereinander.
Ich persönlich sehe das auch nicht so eng, ob man nun sein Gehirn, seine Arme, Beine oder sein Geschlechtsteil auf der Arbeit verkauft. Trotzdem könnte ich mir nicht vorstellen, mit geistig schwerer Behinderten denen man das dann auch noch deutlich ansieht Sex zu haben.
Die leichter Behinderten waren bei uns teilweise zumindest relativ attraktiv und man hat ihnen ihre Behinderung gar nicht angesehen.

1.
Zugegeben, das klingt schon ziemlich unglaubwürdig, aber ich finds ok, wenn auch nicht wirklich nötig. Also, solange dort Leute nur freiwillig arbeiten und nicht Hartz 4 Empfänger unter Androhung von Kürzungen hinvermittelt werden...

2.
Ich kenne niemanden und misse auch jede persönliche Erfahrung damit.
Aber ich denke, dass es wohl mindestens zu nem guten Teil von der Einstellung zur Sexualität abhängt, ob man bei dieser Arbeit irgendwelche Schäden erleidet. Und da mache ich mir bei dir keine Sorgen :D

Aber, wenn dir so Arbeit Spass macht oder du das Geld wirklich dringend brauchst, machs ruhig.
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Calgmoth






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[*] Verfasst am: 11.4.2007 um 15:31


Da erinnere ich mich doch glatt an meine Zeit in der hiesigen Lebenshilfe. Professionelle Sexualdienstleister für die dortigen Insassen hab ich aber keine gesehen (und auch keine für die nicht ausgelastetten ZDLs ;-)).

Aber ich kann aus eigener Anschauung bestätigen, dass der durchschnittliche geistig Behinderte sexuell nicht zwangsläufig eingeschränkt sein muss. Da gab's mehr als genug Geschichten untereinander, auch, hm, gewaltsame Übergriffe und Zwangsverhalten. Da war eine Frau ziemlich abgedreht, die hat jede Pause irgendwelche Kerle, hm, zwangsrekrutiert; hat sich dann immer verspätet, war witzig - hatte dann in meiner Langeweile auch Spaß dran, die zu nerven, war witzig.

Offizielle Politik ist da schon der Versuch, derartiges zu Unterbinden. Entsprechend aktive Frauen werden normalerweise auch sterilisiert.
Daher halte ich eine Professionaliserung des in deutschen Einrichtungen bestenfalls geduldeten Sexualverkehrs von Behinderten doch eher für unwahrscheinlich.
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Benway




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Motto: fire walk with me

[*] Verfasst am: 11.4.2007 um 19:28


Kann ich das bitte nochmal bestätigt kriegen? Die in der Schweiz angebotene Ausbildung richtet sich an Erzieher und ist tatsächlich darauf ausgerichtet, dass genau diese Erzieher dann mit ihren Schützlingen auch sexuelle Handlungen vornehmen? Liegt wohl an meiner Sozialisation in Baden-Württemberg, aber irgendwie kann ich das nicht glauben (was nicht heißt das ich es schlecht fände, im Gegenteil)...gibts da auch nen Link dazu?
Zu deiner Frage noch: ich hab per Internet mal Jemanden kennengelernt, der drei Jahre regelmäßig auf dem Strich war, und den dann auch im RL mal getroffen (wobei allerdings weder Geld noch Körperflüssigkeiten flossen)...auf meine Nachfrage hin hat der schon gemeint, dass sich beim Sex (also bei jedem Sex) was ändert. Naja, aber dass das dann eine irreversible Konditionierung ist kann ich mir nicht vorstellen...kannst ja immer noch aufhören, wenn irgendwann mal der Elefantenmensch in der Tür steht.
Also ich schließ mich den anderen an...mach einfach mal und informier uns wenn dann der geregelte spießige Arbeitsalltag anfängt hier im Forum (oder per Webcam) über deine Erfahrungen.
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WeirdApparition






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[*] Verfasst am: 11.4.2007 um 20:16
RE: Prostitution???



Irgendwann hab ich mal etwas in dieser Richtung gehört. Dort ging es um die gezielte Herbeiführung eines Orgasmus bei Behinderten mit der Hand, die das ohne fremde Hilfe nicht mehr können. Der Behinderte war passiv und die Betreuerin wurde nur mit der Hand aktiv. Versteh ich das jetzt falsch oder wäre das dann bei dir anders? Würde der/die Behinderte dann sexuelle Handlungen an dir ausführen? *g* So schockiert wie sich das vielleicht jetzt anhören mag, bin ich gar nicht, aber ich kanns mir in diesem Ausmaß nicht vorstellen.
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Tzakahra




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Motto: Kein Motto

[*] Verfasst am: 11.4.2007 um 20:26
RE: Prostitution???



Zitat
Original von Arne Kroger
Ach, manchmal wäre ich froh, ich wäre nochmal 20 und müßte mich nur entscheiden, ob ich mich umbringe oder weiter studiere! :12:

Tauschen wir?
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Pig Pen






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[*] Verfasst am: 12.4.2007 um 03:37


@Arne, die eigentliche Betonung deines Threads liegt ja auf dem Wort Prostitution...
Ob nun für oder mit Behinderten is da zwar nicht ganz unerheblich, aba doch eher zweitrangig...
Natürlich haben Behinderte dasgleiche Recht auf Sexualität wie jeder Andere, kein Thema, und es ist ne gute Sache, denjenigen, denen es aus behinderungsbedingten Gründen in dieser Gesellschaft nicht möglich ist, dieses Grundbedürfnis wahrzunehmen, zu ermöglichen...
Die eigentliche Frage dabei is ja aba, ob du bereit bist diese Dienstleistung zu erfüllen...
Worum geht es dir dabei in erster Linie?..., den Behinderten ein duales Sexualleben zu ermöglichen, schnelles Geld zu verdienen, dein eigenes Sexualleben auszuweiten, oder eine Mischung aus diesen und evtl noch anderen Beweggründen...?
Da du aus meiner (beschränkten) Sicht Sexualität recht offen auslebst, nicht gerade monogam bist, demnäxt eine neue Verdienstmöglichkeit brauchst, viel Erfahrung in der Behindertenarbeit hast und dies auch sehr realistisch betrachten kannst..., jap..., informier dich möglichst gut (hast du garantiert schon getan!) und frag dich, was dabei deine eigentlichen Beweggründe sind...
Würdest du dich aus welchem Grund auch immer ( Geld, Spaß, Mitleid, soz. Engagment) auch klassisch prostituieren?..., und wie käme ggf. deine große Liebe damit zurecht?
Da ich mich selbst als relativ monogam (mom eher mono *g*) und diesbezüglich eher konservativ betrachte, zumindest was die Sexualität angeht, und ich mich schon beruflich tagtäglich verkaufe, wäre diese Variante nix für mich...
Um bei deinem Topic zu bleiben "Prostitution"..., wann fängt dieser Begriff an, und wo zieht man/frau die Grenzen (Ms Garrison (South Park läßt grüßen *g*)...
Bin auf deine Entscheidungs- und Erfahrungsberichte gespannt :42:
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[*] Verfasst am: 12.4.2007 um 04:10


Alles noch mal kurz der Reihe nach.

Erstmal, @Unmensch, dieser relativ hohe Preis kommt daher, dass es eben zur Zeit sehr wenig Anbieter in der BRD dafür gibt. Mir persönlich wäre das egal, ich könnte geldmäßig ebensogut von PuffDaddyIV-Bezügen dabei leben. Das könnte auch genausogut bezahlt werden wie 'ne feste Stelle als Erzieher mit BAT 5 oder 4.

NUR:
Eben in einer Gruppe, in der man als Erzieher arbeitet, halte ich das für völligen Quark.
Denn als Erzieher hab' ich 'ne andere Rolle als die des Liebhabers. Meine vorletzte Gruppe bestand aus geistig schwer Behinderten mit hohen Verhaltensauffälligkeiten. In erster Linie Fremd- und Autoaggression. Da ist zwar meistens ein sexueller Hintergrund anzunehmen, aber da muss man eben auch als Erzieher mal auftreten. Und man kann i.d.R. niemanden großartig helfen, wenn man auch gleichzeitig in irgendeiner persönlichen Form da eingebunden ist.
Außerdem wäre das 'ne ziemlich Katastrophe. In der Gruppe da hatte ich einen wunderhübschen serbischen Jungen mit dickem Dödel, aber auch 'ne ältere Dame mit Hängetitten. Da wäre ich wahrscheinlich als Erzieher, der auch sexuell was mit denen anfangen sollte, dem Jungen gegenüber etwas nachsichtiger als der älteren Dame, wenn die beiden ankommen wollen und mit mir rummachen wollen.

Das muß also ganz klar getrennt bleiben.

Und daher ist es eben auch wichtig, @Dian, dass die Arbeit so organisiert sein muss, dass jeder nur das machen sollte, was er kann und für vertretbar hält.
Es ist ja schon so, dass es auch heute in der Arbeit durch die basale Kommunikation oder Stimulation extrem enge Körperkontakte gibt.
Von den Äußerlichkeiten gewöhnt man sich im Laufe der Jahre daran, und am Ende findet man behinderte Menschen auch nicht weniger attraktiv wie normale Menschen, da mach' ich mir eigentlich bei mir wenig Sorgen.
Nur muss trotzdem die Chemie stimmen. Auch, wenn ich mit Bewohnern in den Snoezelraum gehe, hab' ich keinen Bock, da mit jemanden drin zu sein, der kilometerweit aus dem Mund stinkt oder noch 'ne beschissene Pampers an hat.
Und das Recht, sich das halbwegs auszusuchen, hat man ja noch.

Und das Klientel, dass Ihr da beschreibst, @Calgmouth und @Xoc, das habe ich ja jetzt auf der Arbeit.
Wenn von denen einer ankommen würde und sowas wollte, dem würd' ich sagen, er soll sich 'ne Gummipuppe kaufen oder für'n Puff sparen. (Und die Frauen bekommen eh immer einen ab.) Da beschränkt sich unsere Hilfe darauf, dem höchstens zu sagen, wo er am besten und preiswertesten hingehen kann, die bekommen das schon alles alleine hin.
Für solche Leute ist das nicht gedacht, sondern eben schon für Menschen, die starke Wahrnehmungsschwierigkeiten haben wie Autisten oder Menschen, die geistig so schwach sind, dass man da wirklich denen in anderer Form kaum helfen kann. Das sind Menschen, die nicht das Niveau haben, eine normale Sexualität zu leben wie wir das können. Das sind diejenigen, die Hilfe brauchen.

Da fällt mir noch ein, @Unmensch, habe ich eben vergessen.
Zu der Finanzierung:
Wie ich schon erwähnt habe, gibt es da Möglichkeiten, dass als Therapie anzuwenden. Ist zwar nach Auffassung der meisten, die in diesem Bereich arbeiten, nicht ganz zutreffend, aber man sieht zumindest Erfolge, dass durch sexuell befriedigte Bewohner Übergriffe auf andere nachlassen.
Das wird u.U. dann gezahlt von den Wohlfahrtsverbänden.
Wobei Du auch nicht davon ausgehen darfst, dass 110 € z.B. für die viel Geld wären.
Die zahlen im betreuten Wohnen, wenn Du nur ein paar Mal in der Woche zu Bewohnern gehst, die alleine leben und evtl. Hilfe beim Saubermachen oder bei Arzt- und Behördensachen brauchen fast 50 € netto die Stunde!!! (Na, @Maria, ist das ein Stundenlohn für 'ne Stunde putzen?)
Und das ist immer noch wesentlich preiswerter als das, was zur Zeit die ganzen kirchlichen Heime an Geld fressen.
Und hinzu kommt noch, dass gerade bei Schwerbehinderten ein anderes Problem herrscht als bei uns normalen Menschen oder auch bei etwas fitteren geistig Behinderten. Die rauchen nicht, die gehen nicht weg und geben auch sonst wenig aus, weil man meistens nicht dazu kommt, deren Taschengeld auszugeben. Ende des Jahres geht dann in den Gruppen die Riesengeldausgabe los, weil die nix besitzen dürfen über 2500 €, weil sich das sonst der Staat holt. Also die haben i.d.R. genug durch Werkstattgehalt und Taschengeld auf der Kante, dass manchmal das auch ganz regulär davon bezahlt wird.
Also, Geld kann man in dem Job auch mit weniger Aufwand gut verdienen, @Xoc.

@Benway (wo hast Du eigentlich Deinen Doktortitel gelassen??):
Ich hab' irgendwo den Link zu der Schweizer Seite, den such' ich Dir mal die Tage raus. Die Schweizer Ausbildung käme für mich aber wahrscheinlich nicht in Betracht, auch, wenn das dort ein anerkanntes Berufsbild ist. Zum einen ist die in erster Linie für Menschen gedacht, die in der Schweiz arbeiten, da zahlt das dann das Heim, bei dem Du angestellt bist (sind immerhin 4000 Franken, also ca. 2000 €)..
Und in die Schweiz bekommen mich keine tausend Pferde. Ich kenn' ein paar Schweizer aus dem Ajaxforum und wenn die reden, insbesondere untereinander, versteh' ich kein Wort. Da kann ich -zig mal besser niederländisch. Dann würde ich das eher da machen.

Und @WeirdApparition:
Das mit dem Orgasmus hab' ich zwar noch nicht gemacht (bei einem Bewohner :D), aber das gehört zum Teil auch heute schon zum ganz offiziellen Pflegealltag.
Wenn Du einen Bewohner hast, der inkontinent ist und keine Pampers verträgt (weil er dagegen allergisch ist oder irgendwo 'ne Fistel hat, mit der man ihm keine Pampers umtun kann), dann bekommt der ein Urinal (das ist ein Kondom mit 'nem Loch drin, wo man dann einen Urinbeutel anschließen kann). Und da steht auch in der Anleitung, dass man das am besten um den Schwanz bekommt, wenn derjenige 'ne Erektion hat.
Da hatte ich mal einen Bewohner. Dabei war mir auch damals aufgefallen, dass ich das sogar selber ganz erotisch fand, mit dem zu arbeiten, zumindest hätte es mir nix ausgemacht, das auch noch ein bisschen weiter zu führen (und ihm bestimmt nicht!!).

Bleibt die Frage nach dem eigenen Wohlbefinden dabei:
Also, ich habe selber nie große Probleme gehabt bei der Arbeit, meinen eigenen Körper einzusetzen und auch nie Ekel gehabt vor irgendwelchen Körperkontakten. Wenn ich was auf der Arbeit nicht mag, dann sind das die Handschuhe, die alle KollegInnen anziehen, wenn sie mal was mit Körperkontakt haben. Die Dinger sind evtl. mal für Menschen sinnig, die irgendetwas ansteckendes haben, aber im normalen Umgang völlig hinderlich.

K.A., woher das kommt, ich komm' ja auch aus einem ziemlich puritanisch verklemmten Elternhaus. Meine Eltern erinnerten mich immer an die protestantischen Eheleute aus Monty Pythons "Sinn des Lebens".
Ich meine die Szene, nachdem die Katholiken mit ihren -zigtausenden von Kindern gezeigt wurden und dann deren Nachbar gezeigt wird, der das beobachtet und zu seiner Frau, die neben ihm sitzt, sagt: "Schau dir diese fürchterlichen Katholiken an, jedes Mal, wenn die miteinander schlafen, müssen sie ein Kind bekommen, weil sie nicht verhüten dürfen!"
Die Frau (blickt kurz vom Stricken auf):"Ja, aber wo ist da der Unterschied zu uns Protestanten. Wir haben zwei Kinder und soviel ich weiß haben wir auch bislang in unserer Ehe zweimal..."
Mann: "Das ist etwas ganz anderes. Wir dürften, wenn wir wollten."...

Wahrscheinlich ist man dann bei einer solchen Erziehung relativ wenig wählerisch, was die Körperkontakte anbelangt. Auf jeden Fall irgendwelche Ekelgefühle kann ich mir persönlich nicht vorstellen, aber mangels vernünftiger Erfahrung mit vielen Frauen bleibe ich da skeptisch, ob ich da so einfühlsam sein kann wie bei Männern, wo ich mich einfach besser auskenne.
Außerdem muss das noch irgendwie abgeklärt sein, was mein Exex dazu sagt, der ist gerade nicht da, kommt erst morgen wieder, weil ich eigentlich versuche, dem gegenüber relativ monogam zu leben und in meinem Alter meine Potenz auch nicht mehr unendlich ist.

Aber ich halte Euch auf dem laufenden.
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Jan






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[*] Verfasst am: 12.4.2007 um 14:21


Die Behinderten würden die sexuellen Handlungen aber schon aus dem eigenen Wille heraus fordern oder wird dann vorgeschrieben, dass jemand Sex bzw sexuelle Handlungen veranstalten und über sich ergehen lassen muss? Wenn ersteres zutritt, dann sehe ich da keine Probleme, seh dich als Liebes-Wohltäter! Schliesslich gibst und ermöglichst du den Behinderten das, was sie normalerweise nicht in Erfahrung bringen können oder dürfen.

Im Grunde ist meiner Meinung allerdings weiterhin einzig und allein wichtig, dass du damit klarkommst und es dir gefällt. Doch scheinbar ist das ja der Fall, die Fragen muss man sich daher garnicht stellen ;).
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quaid




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Motto: their law

[*] Verfasst am: 12.4.2007 um 16:35


was ist mit menschen, die nicht ansprechbar sind?
woher weiß man, ob sie das wollen und in der gegebenen form für gut befinden?
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[*] Verfasst am: 13.4.2007 um 02:23


Sorry, @PigPen, Dein Statement hatte ich noch gar nicht berücksichtigt, als ich anfing zu schreiben. (Ich hab' zwischendurch auch noch 'n niederländischen Sportsender laufen gehabt! Deshalb hat das etwas lange gedauert, bis ich fertig war.:43: )
Wie ich schon gesagt hatte, ist mein Exex, meine große Liebe, der erste Ansprechpartner, mit dem ich das durchgehen werde, aber da erwarte ich maximal Widerspruch, was einen möglichen Ortswechsel von mir anbelangt, da er da nicht mit kann ohne seine bisherigen Vorzüge aufzugeben, aber ich bin ja nicht völlig verschwunden, außerdem kann er es sich ja irgendwann überlegen, ob er wieder dauerhaft mit mir zusammenleben möchte. (Wenn er geerbt hat. :D)

Zu meiner eigenen Motivation kann ich nur sagen, dass ich nach 20 Jahren Behindertenarbeit mittlerweile mitbekommen habe, dass da eben sehr viele Menschen sind, denen damit geholfen werden könnte und es wohl nur sehr wenige Menschen gibt, die sich dazu bereit erklären würden, dies auch mal auszuführen.
Und da ich mich dazu fähig halte, und auch irgendwie es leid bin, seit 20 Jahren immer wieder in irgendwelchen Gruppen zu arbeiten, wo man ja doch nur irgendwie merkt, dass man mit den bisherigen Methoden nur geringfügig weiter kommt in der Arbeit, ist das natürlich auch so ein Aspekt, dass man mal wieder was neues ausprobieren sollte.
Neugierde würde ich das zuerst nennen.

Ob ich mich auch normal prostituieren würde?
Naja, ich war Profipolitiker, war 20 Jahre lang im öffentlichen Dienst (im kirchlichen sogar:31: ) und habe sogar mal Bankkaufmann gelernt.
Was ist das alles anderes als Prostitution???
Ist nix anderes, als dass @Maria sagt, sie sei es irgendwie leid, wenn sie als Physikerin weiter gemacht hätte, dass sie dann ihren Geist für irgendwelche Firmen oder Forscher prostituieren müsste.
Ist also nix anderes wie jedes abhängige Beschäftigungsverhältnis Prostitution ist.
Wenn ich es also eh schon mache und dann dabei noch evtl. einen hochkriegen kann, warum nicht???

@Jan:
Natürlich müssen die Menschen damit einverstanden sein. Ansonsten wäre das 'ne Vergewaltigung oder ein sexueller Missbrauch. Das wäre ja genau das Gegenteil, was bewirkt werden soll.

Und
@quaid:
Also bei komatösen Patienten kann ich es mir auch nicht vorstellen.
Es geht eben um Menschen, die durch Gestik und Semiotik das darstellen können, dass sie das Bedürfnis haben. Also maximal um Menschen, die kein aktives Sprachverständnis haben, aber sich irgendwie noch ausdrücken können.
Ich selber habe in den 20 Jahren nur einmal eine Frau gehabt mit sehr fortgeschrittenem Rett-Syndrom, bei der selbst mittlerweile keine Reaktion mehr aus der Gestik zu erkennen war. Damit wäre ich auch überfordert.
Ansonsten bemerkt das ein halbwegs erfahrener und ausgebildeter Mensch aus der Behindertenarbeit schon, wer sich was wie wünscht.


Ach, und @Benway:
Hier ist mal ein Link zu einer Schweizer Seite in Deutsch.
Da steht auch, dass z.B. vor allen im Bereich der schwulen Kontakte noch Bedarf besteht und die meisten dort sehen auch nicht besser aus als ich, aber da legen die meisten Behinderten eh wenig Wert drauf, die haben vollkommen andere Vorstellungen von Attraktivität wie wir, die wir ja schon von den gesellschaftlichen Einflüssen ziemlich versaut sind seit der Pubertät:

http://fabs-online.ch/sexualassistenz
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Tetrarchos






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[*] Verfasst am: 13.4.2007 um 15:32


Ich könnte mir das nur sehr schwer vorstellen. Nicht wegen Verachtung für Behinderte, daß Problem ist ein anderes: Urinstinkte in JEDEM Lebewesen führen dazu, daß man sich UNBEWUSST nur mit besonders kräftigen oder schönen Partner "paaren" mag. Dieser Instinkt führt allgemein schon dazu, daß wir "hässliche" partner ablehnen. Zum Bleistift Fette, magersüchtige, körperlich ungepflegte, und eben besonders stark behinderte Partner. Die Natur selber möchte Sexualhandlungen mit behinderten Partnern quasi vermeiden. Das ist etwas so grundsätzlich, wie der Überlebenswille der meisten Menschen.
Ich bewundere Dich, daß Du diesen Urtrieb besiegen könntest, Arne. Ich würde zB bei einer behinderten Frau einfach keinen hochkriegen, somit Sex ausgeschlossen. Bei Männern sogar noch extremer, weil ich hetero bin.
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Benway




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Motto: fire walk with me

[*] Verfasst am: 13.4.2007 um 21:39


Arne schrieb:

[QUOTE]@Benway (wo hast Du eigentlich Deinen Doktortitel gelassen??):[/QUOTE]

[Mh, das kam mir irgendwie zu arrogant vor, wenn jemand der nicht mal den Keilriemen am Auto wechseln könnte sich selbst zum Doktor ernennt (und leider wissen ja die wenigsten Leute auf der Welt, dass der 'echte' von Burroughs erfundene Doc Benway ein sadistischer Mengele-Chirurg mit der Statur eines zwergwüchsigen Konrad Adenauers und unterdrückten masochistischen Neigungen ist, der mit Vorliebe kranke Hirne von Politikern, Polizisten und Universitätsprofessoren aufschneidet und zum Frühstück isst...wenn das mehr wüssten, hätte ich den Nickname auch behalten, was ja wohl auch einiges über mich aussagt :D)]



[QUOTE]Hier ist mal ein Link zu einer Schweizer Seite in Deutsch.[/QUOTE]

Die Seite müsste ich mal ausdrucken und ein paar der spießigen Erwachsenen hier im Dorf als Flyer an die Hand geben (oder direkt in der Schule ans Schwarze Brett tackern - wer weiß, vielleicht mach ich's ja :D)...der "Aufstand der Anständigen" wäre vorprogrammiert. Ich meine, ich bin ja selbst hier sozialisert worden und selbst ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass sich die schwäbische Hausfrau und Mutter von drei Kindern, davon ein 'besonders begabtes', denkt: "Ach ja, mein kleiner Schatz gibt mir in letzter Zeit verstärkt zu verstehen, dass er gern mal schwulen Sex hätte...Naja, was soll mer machen, so sans die Kinder halt in der Pubertät...da ruf ich doch gleich mal bei der Fachstelle für Sexualassistenz an und bestell uns jemanden ins Haus"...neee, so funktioniert das hier leider nicht. Stattdessen ignorieren vor allem die Mütter (kriegt man auch an der Schule gut mit) panisch jedes Anzeichen davon, dass ihr Kind sich entwickeln könnte und evtl Interese am anderen der gar am eigenen Geschlecht hat, bestrafen private und öffentliche Masturbation und traumatisieren sich und ihr Kind über die Jahre nachhaltig.
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Benway




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Motto: fire walk with me

[*] Verfasst am: 13.4.2007 um 21:39


Tetrarchos schrieb:

[QUOTE]Urinstinkte in JEDEM Lebewesen führen dazu, daß man sich UNBEWUSST nur mit besonders kräftigen oder schönen Partner "paaren"mag.[/QUOTE]

Ach komm, dass die Sache mit dem Partnerwahlprogramm nicht ganz so einfach läuft, ist von den verschiedensten Seiten inzwischen doch ganz schlüssig belegt worden. "Besonders schön" in den Augen der Masse heißt genetisch "besonders durchschnittlich", was auch logisch ist, da "die Masse" durchschnittliche Gene hat und wiederum druchschnittliche (oder komplementär-durchschnittliche, aber das macht keinen Unterschied) Gene braucht, mit denen die eigenen gut zusammenwirken können.
"Besonders schön" in den Augen des Einzelnen kann dagegen jeder und alles sein, Richard Dawkins und Jared Diamond haben mE ganz gut empirisch belegt, dass die Personen, mit denen wir zwischen dem ersten und fünften Lebensjahr Kontakt haben (im "natürlichen" Normalfall also wohl unsere engsten Familienangehörigen), absolut prägend für unser Schönheitsideal wirken.
Prägend in dem Sinne, dass signifikant viele Menschen ihrer Bezugsperson v.a. in den Gesichtsmerkmalen weit überdurchschnittlich ähnliche Partner wählen, wiederum signifikant wenige allerdings in den Gesichtsmerkmalen identische oder völlig verschiedene Partner.
Die evolutionsbiologische 'Lösung' für dieses Problem besagt, dass den eigenen ähnliche Gene beim Partner zwar förderlich sind, da bei der Paarung überdurchschnittlich viele gut funktionierende Kombinationen entstehen, zu ähnliche Gene allerdings zu verstärkter Anfälligkeit gegenüber Umwelteinflüssen führen (daher auch das allseits beliebte Inzesttabu). Unbewusst kluge Menschen würden sich also folglich einen Partner suchen, der den Bezugspersonen aus früher Kindheit ziemlich, aber doch nicht allzu sehr ähnlich ist. Individuen, die sich an diese Strategie halten, erfahren einen Selektionsvorteil, der in der Fertilitätsrate messbar ist.
Die Moral von der Geschichte: Schönheit liegt im Auge des Betrachters. Was anderes zu behaupten finde ich auch irgendwie weltfremd...vielleicht sollte man mal mehr Kinder von geistig und körperlich schwer Behinderten betreuen lassen, um die Chancengleichheit auch auf dem Beziehungsmarkt zu gewährleisten (ich muss dem Herrn Öttinger wie's aussieht sowieso noch zu seiner grandiosen Filbinger-Rede gratulieren, da kann ich das am Rande auch noch im Brief mit anbringen)
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[*] Verfasst am: 14.4.2007 um 02:21


@Tetrarchos:
Das ist ja eben das Problem bei geistig behinderten Menschen. Die sind manchmal körperlich überhaupt nicht anders als geistig angeblich nicht behinderte Menschen.
Und mit denen könntest Du auch ohne weiteres Kinder zeugen, denn diejenigen, die wirklich geistig sehr stark behindert sind, sind meisten erworbene Behinderungen, also durch Sauerstoffmangel z.B. im Gehirn bei der Geburt.
Mongölchen z.B., denen man ja auch die Behinderung ansieht, sind nicht fortpflanzungsfähig, das klappt nicht, egal, wie fit sie sind, da ist die Trisomie 21 vor.

Die einzige Möglichkeit, wie man feststellt evtl., wenn man die nur sieht, dass sie behindert sind, ist vom optischen her, eben, dass sie meistens etwas glücklicher und streßfreier aussehen als die Hackfressen, die man täglich sieht und evtl. auch daran, dass die eben nicht kiloweise Schminke in der Fresse haben wie manche Zicken, wo man schon 'n Spaten braucht, um die mal im Original zu sehen.
Ich persönlich find' das natürlicher und auch schöner.

@Benway:
Ich bin auch froh, dass es hier so wenig Anhänger von dänischen Dogmafilmen gibt, sonst wäre mein Nickname auch viel problematischer.

Und dass so etwas wie diese Seite auch schockiert, werde ich auf jeden Fall noch mal ausnutzen, wenn ich demnächst mal nach meiner Prüfung zu meiner Rehaberaterin muss oder mal wieder wenigstens ein paar Monate auf arbeitslos machen kann.
Dann werde ich nämlich die Förderung von der Ausbildung beantragen.
Das blöde Gesicht von denen will ich sehen.
Das sollten alle 10 Mio. Arbeitslose machen. :D
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Benway




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[*] Verfasst am: 14.4.2007 um 11:39


[QUOTE]Das ist ja eben das Problem bei geistig behinderten Menschen. Die sind manchmal körperlich überhaupt nicht anders als geistig angeblich nichtbehinderte Menschen.[/QUOTE]

Stimmt, insofern hätten wir uns unsere Sorgen über den Fortbestand der Art auch sparen können. Es stimmt wirklich, dass viele Menschen mit "leichteren" geistigen Behinderungen auf eine natürliche Art schön wirken...ich könnte hier zum Beweis mal Fotos posten, die ich bei der Reittherapie gemacht habe, da sehen für mein Empfinden einige weitaus besser aus als Kevin Costner und Julia Roberts...und 6-12jährige Kinder mit Trisomie-21 sind von der Natur ja irgendwie echt mal auf "Knuddeligkeit" gepolt, die sollten in Hollywoodfilmen eigentlich die Rollen übernehmen, die Haley Joel Osment und Jake Lloyd spielen dürfen ;)


[QUOTE]Ich bin auch froh, dass es hier so wenig Anhänger von dänischen Dogmafilmen gibt, sonst wäre mein Nickname auch vielproblematischer.[/QUOTE]

Mh, ich zähle mich eigentlich zu den Anhängern, aber mit deinem Nickname kann ich irgendwie trotzdem nichts anfangen...und eine Suche nach "Arne Kroger Dogma" führt auch nur auf die Unity-Seiten ;)


[QUOTE]Dann werde ich nämlich die Förderung von der Ausbildung beantragen.[/QUOTE]

:D Ich kann mir echt vorstellen, das auch noch zu machen, wenn mir nicht rechtzeitig noch was viel Besseres einfällt...wäre doch eigentlich auch nicht schlecht, wenn die Behinderten eine altersgemäße Betreuung gestellt bekämen...
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Hansi




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[*] Verfasst am: 14.4.2007 um 15:17


mh, gut die meißten fragen die ich zu der sache hatte wurden hier jetzt schon gestellt und beantwortet bzw. diskutiert. und klar, solange @arne keine konflkte mit sich selbst kriegt is das natürlich in ordnung. irgendwie hab ich jetz nur noch eine frage zu dem thema. ich glaub wir hatten hier auch schonmal irgendwo besprochen, dass behinderte menschen teilweise übernormale kräfte entwickeln können. daher die frage: ist das in gewissen situationen nicht auch n bissel gefährlich für den pfleger?!? wobei, ok so wie das @arne hier teilweise hier schon geschildert hat, ist das die übrige zeit nicht anders, wenn ers sich da teilweise mit den leuten kloppt, somit berufsrisiko also ;). aber so rein moralisch schließ ich mich euch natürlich an. sicher sind das auch nur menschen mit bedürfnissen, warum also nicht!?!
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[*] Verfasst am: 15.4.2007 um 02:08


Also, @Hansi, ich geh mal davon aus, dass ich keine SM-Praktiken für geistig Behinderte anbieten werde und diesbezüglich gibt es ja auch noch mal Ausbildungsgänge.
Ich hab' auch keine Ahnung, was passiert, wenn man mit einer Epileptikerin schläft und die gerade 'nen Anfall bekommt beim Orgasmus.
Da hoffe ich doch, dass ich da noch einige Anregungen bekomme, wenn ich so etwas machen sollte.


Ansonsten, @Benway, probier' es mal mit Lars von Trier und Kroger. Das müßte eigentlich zum Erfolg führen.
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Pig Pen






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[*] Verfasst am: 15.4.2007 um 02:43


Zitat
Original von Arne Kroger

Und dass so etwas wie diese Seite auch schockiert, werde ich auf jeden Fall noch mal ausnutzen, wenn ich demnächst mal nach meiner Prüfung zu meiner Rehaberaterin muss oder mal wieder wenigstens ein paar Monate auf arbeitslos machen kann.
Dann werde ich nämlich die Förderung von der Ausbildung beantragen.
Das blöde Gesicht von denen will ich sehen.
Das sollten alle 10 Mio. Arbeitslose machen. :D


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[*] Verfasst am: 15.4.2007 um 03:44


Würde sich besonders empfehlen, wenn man irgendjemand mangelndes Engagement unterstellt, habe ich gerade schon @Tetrarchos geschrieben.

Der könnte z.B. mal 'ne Förderung für eine exportorientierte Selbstständigkeit verlangen. Die niederländischen Coffeeshops haben nämlich Grasmangel, da käme ein Gärtner, der sich darauf spezialisieren will, doch wie gerufen.
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Pig Pen






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[*] Verfasst am: 15.4.2007 um 04:09


@Arne
ich glaub, du könntest das am ehesten wissen..., gibt es in dieser Hinsicht eigentlich auch offizielle Umschulungsmöglichkeiten zur(m) Prostituierten?...
Nee, das is jetzt nur ne reine Informationsfrage, ich will nicht umschulen... *g*..., aber da ich beruflich auch mit den Arge-Leuten zutun hab, würd mich das schon interessieren..., es sind ja auch schon öfters Jobs als Bar-Frauen vom AA oder der Arge angeboten worden, bei denen sich hinterher(?) rausstellte, daß bei diesen Jobs "intensives physisches Engagement" gefragt war...
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Tetrarchos






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[*] Verfasst am: 15.4.2007 um 13:23


Zitat
Original von Arne Kroger
Würde sich besonders empfehlen, wenn man irgendjemand mangelndes Engagement unterstellt, habe ich gerade schon @Tetrarchos geschrieben.

Der könnte z.B. mal 'ne Förderung für eine exportorientierte Selbstständigkeit verlangen. Die niederländischen Coffeeshops haben nämlich Grasmangel, da käme ein Gärtner, der sich darauf spezialisieren will, doch wie gerufen.


Echt jetzt? Mein Problem dabei ist nur das fehlende Startequipment. Wenn mir ein Betreiber eines Coffeeshop zB ein Gewächshaus, Hanfsamen und Blumenerde stellt, dann liefere ich nach paar Monaten 1a Ware ab! :D
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