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Autor Betreff: Ich bin soweit.
WeirdApparition






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[*] Verfasst am: 1.3.2007 um 22:10
Ich bin soweit.



Hi zusammen,

seit kurzem bin ich hier nun registriert und habe mich immer wieder gefragt, wie ich den Einstieg in dieses Forum finden soll. Hab hier und da mal angefangen, was zu verfassen, war damit unzufrieden, hab kurzerhand wieder alles verworfen und neu begonnen. Doch glücklich war ich mit keinen, den von mir fabrizierten, Texten. Ich habe oft das Gefühl, von meiner ganzen Umgebung bewertet zu werden und kann mich deshalb bei fremden Leuten nicht frei entfalten und so sein, wie ich möchte und merke immer wieder, wie ich versuche, es allen anderen recht zu machen, auch wenn ich darunter leide.

Als ich mir dann dieses Forum hier näher angeschaut und auch intensiv über die Philosophie nachgedacht hab, fiel mir auf, dass es genau die Aussicht darauf war, die mich angezogen hat. Nämlich so sein zu dürfen, wie ich bin, ohne Zwänge, ohne Pflichten und ohne die ständige Bewertung meiner Taten.

Deswegen will ich hier mein altes Muster abstreifen und euch einfach nur mitteilen:

Ich bin hier und freue mich, eure Bekanntschaft zu machen. :)
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jan91






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[*] Verfasst am: 1.3.2007 um 22:29


also dann in meinem namen herzlich willkommen.

hab keine angst, das beiträge nit ankommen, ich für meinen teil freue mich immer, wenn ich was zu lesen habe^^
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Tzakahra




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Motto: Kein Motto

[*] Verfasst am: 1.3.2007 um 22:35


Hm so teilweise glaub ich zu verstehen was du meinst. Mal schaun. Jedenfalls herzlich willkommen hier, tob dich ruhig aus. *g*
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Pig Pen






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Motto: Kein Motto

[*] Verfasst am: 1.3.2007 um 22:58


:38:
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Kebap






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Motto: Kein Motto

[*] Verfasst am: 1.3.2007 um 23:02


weird, du musst hier niemanden beeindrucken, um akzeptiert zu werden.

wär natürlich trotzdem schön, also streng dich ma bisschen an! :D ;)
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deep7






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Motto: Kein Motto

[*] Verfasst am: 1.3.2007 um 23:05


Sehr sympathisch wirkst du auf jeden Fall. Aus welchem Bundesland kommst du?
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Hansi




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Motto: Wer nichts weiß, muss alles glauben.

[*] Verfasst am: 1.3.2007 um 23:07


jo, dann schließ ich mich mal an, wilkommen in der unity.
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WeirdApparition






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[*] Verfasst am: 1.3.2007 um 23:17


deep7, ich komme aus Rheinland-Pfalz und Worms ist meine Heimatstadt. :)
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MAUS




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Motto: Too old to die young

[*] Verfasst am: 2.3.2007 um 00:35


Hallo WeirdApparition!
Ein herzliches Willkommen auch von mir, und viel Erfolg beim abstreifen alter Muster! :13:
Zum Glück gibt es hier ne Menge unterschiedlicher Menschen, somit hast Du einige Auswahl an Meinungen zur Verfügung, und kannst es eh nie allen Recht machen, selbst wenn Du mal versehentlich in ein altes Muster zurückfallen solltest ;)
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[*] Verfasst am: 2.3.2007 um 03:51


Und ich möppere sowieso gerne an allem herum.
Solange Du nicht mit irgendwelchen Fascho-Thesen ankommst, ist das alles erträglich, aber selbst dann solltest Du Dir keine Sorgen machen.

Ich möppere einfach gerne.

Ansonsten:
Hallo!
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quaid




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Motto: their law

[*] Verfasst am: 3.3.2007 um 00:33


herzlich willkommen auch von mir.
ein bißchen erinnert es mich ja an meinen perfektionismus. es ist in etwa dasselbe.
aber irgendwo möchte man sich ja auch mal gemütlich zurücklehnen und sagen "das passt so".

in diesem sinne: fühl dich wie zu hause..
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Pig Pen






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Motto: Kein Motto

[*] Verfasst am: 3.3.2007 um 01:09


Zitat
Original von Arne Kroger

Solange Du nicht mit irgendwelchen Fascho-Thesen ankommst, ist das alles erträglich
Hallo!


:42:

Zitat
aber selbst dann solltest Du Dir keine Sorgen machen.


öhm...???...@arne...oh doch, und wenn nicht dann mach ich mir welche....
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[*] Verfasst am: 3.3.2007 um 03:41


Och, damit sind wir bislang immer fertig geworden.

Und vor verunsicherten Faschos hätte ich auch kaum Angst!
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Soulmirror




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Motto: Bunti 1 - die Welt 0

[*] Verfasst am: 3.3.2007 um 11:26


tachchen auch von hier.

worms ist ja gar net weit weg von mir :)
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Black Sunshine






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[*] Verfasst am: 3.3.2007 um 14:58


Auch ein Herzliches Willkommen von mir!:)
Bleib einfach du selbst, es wird dich hier schon keiner umbringen :D;)
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Pig Pen






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Motto: Kein Motto

[*] Verfasst am: 4.3.2007 um 01:15


Zitat
Original von Arne Kroger
Och, damit sind wir bislang immer fertig geworden.

Und vor verunsicherten Faschos hätte ich auch kaum Angst!


@arne..., OK, is genehmigt! *g*
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[*] Verfasst am: 4.3.2007 um 04:50


Scheint ja schon wieder einiges loszugehen.

Wenn das so weitergeht, muss ich mir wohl 'n Zweitaccount für @Arna Krugerowa zulegen. :12:
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WeirdApparition






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[*] Verfasst am: 4.3.2007 um 16:30
RE: Ich bin soweit.



Mal etwas mehr über mich:

Nachdem ich mit der Schule fertig war, hab ich Zivildienst in einem Krankenhaus gemacht und wollte mich während dieser 9 Monate für eine Ausbildung bewerben. Doch leider verstarb meine Mutter unerwartet in dieser Zeit und ich war, für (fast) jeden nachvollziehbar, nicht mehr in der Lage noch irgendwas diesbezüglich zu unternehmen. Anstatt mich in meiner Trauer zu begleiten, fingen meine Verwandten jedoch an, immer mehr Druck auf mich auszuüben, da ich mit 20 Jahren immer noch keine Ausbildung und ja noch nie gearbeitet hätte. Und ob ich mein ganzes Leben lang von meinem Vater leben wolle und was passieren würde, wenn er nicht mehr wäre. Ziemlich tröstlich, einem Halbwaisen die Aussicht auf den Tod des anderen Elternteils vor Augen zu führen.(er ist schon 70) Ich stand völlig neben mir und konnte gar nicht verstehen, was da überhaupt geschah. Ich hatte verdammt nochmal meine Mutter verloren und sollte mich gleichzeitig um mein Leben kümmern, was mir zu diesem Zeitpunkt völlig am Arsch vorbei ging.

Ich fühlte mich total unter Druck gesetzt, denn es verging nicht ein Tag, an dem ich keine neuen Bewerbungsvorschläge von ihnen bekam und die ständige Nachfragerei nach einem Resultat zerrte jedesmal an meinen Nerven. Mein Widerstreben wuchs proportional zu dem Drängeln der Verwandtschaft. Wenn wenigstens was Produktives von ihnen gekommen wäre, hätte die Sache vielleicht anders ausgesehen, aber die "Hilfe" bestand nur darin, mir zu sagen, wo ich mich bewerben soll. Auf die Idee zu kommen, sich mal mit mir hinzusetzen und eine Bewerbung zu schreiben oder mich moralisch aufzubauen, kam keiner. (Das kann ich zwar allein, aber es hätte mir gezeigt, dass man sich für mich interessiert und mir auch wirklich helfen möchte) Stattdessen wurde nur auf die fatalen Folgen hingewiesen, wie schlimm mein Leben werden würde, wenn ich keine Ausbildung bekäme. Die Leute redeten dann bei meinem Vater über mich, machten ihm Vorwürfe, warum er sich nicht mehr darum kümmern würde, und er ließ dann alles an mir aus. Ich sei faul, hätte keine Lust zu arbeiten und wolle ewig auf seine Kosten leben.

Dass ich noch immer unter Schock stand und mit dem Tod meiner Mutter nicht klar kam, habe ich nicht nur einmal gesagt, aber das war wohl keine Entschuldigung. Ich befand mich schon vor ihrem Tod in psychologischer Behandlung und alles Positive, was ich bis dahin aufgebaut hatte, wurde von diesem Ereignis wieder zunichte gemacht und die eigentlichen Gründe, wieso ich mich in Behandlung begab, wurden überschattet. Wahrscheinlich war ich für die anderen nur zum Spaß beim Psychologen, jedenfalls wurde das ganz unter den Teppich gekehrt und die Einnahme von Antidepressiva ist natürlich kein Grund zur Annahme, es könne mir vielleicht doch nicht ganz so prickelnd gehen.

Ich hasste die Leute dafür, dass sie die Dauer meiner Trauer für mich festlegen wollten und von mir verlangten, dass ich danach so tun sollte, als sei nichts geschehen.

Doch nicht nur meine nicht vorhandene Ausbildung war denen ein Dorn im Auge, sondern auch das Fehlen eines Führerscheins. Wenn es nicht darum ging, mir ersteres vorzuhalten, hatten sie immer noch die Füherscheinsache, die sie mir entgegenschleudern konnten.
Man hielt mich tatsächlich für zu dumm die Vorteile einen zu besitzen, zu erkennen, dabei war der einzige Grund dafür, ihn nicht zu machen, der ständige massive Druck und je mehr sie darüber redeten, desto weniger hatte ich Lust dazu. Sobald ich das Gefühl hatte, fremdbestimmt zu werden, habe ich alle Schotten dichtgemacht. Leider bin ich vom Charakter her eher schüchtern und hab zu all den Vorwürfen nie was gesagt, was die Leute dazu animiert hätte, damit aufzuhören und vielleicht war das auch der Grund für sie, fortzufahren.

Erst als ich mich selbst entschlossen hatte, den Führerschein zu machen, hat alles wunderbar geklappt. Ich erledigte alle nötigen Amtsgänge selbst, meldete mich in der Fahrschule an und hab nie eine Theorie- und Fahrstunde versäumt. Und bestand auf Anhieb.

"Den hättest du viel früher haben können" oder "Es wurde ja auch langsam mal Zeit" war die mir entgegengebrachte Anerkennung. Als ich diese Reaktionen gesehen hab, wurde mir nochmal bestätigt, dass es richtig war, erst etwas zu machen, als ich es selbst wollte. Ich denke, dass es sie einfach nur geärgert hat, dass ich überhaupt nicht auf sie hörte, sondern ganz allein erfolgreich war.

Von den ganzen Vorschlägen, wo ich mich bewerben soll, kam auch nie eine positive Rückmeldung.
Nachdem klar war, dass ich für 2006 keine Ausbildung mehr bekomme, bin ich dann zu einer Zeitarbeitsfirma gegangen, die mich prompt eingestellt hat. Zwar sind die Arbeitsbedingungen dort total mies, wie ich nach kurzer Zeit feststellen musste, aber ich halte mir immer vor Augen, dass ich mir das selbst ausgesucht und nicht auf meine "Familie" gehört habe und die daran keinen Anteil tragen, dass ich eine Arbeit hab. Ich muss niemandem dankbar sein, sondern hab alles aus eigener Kraft geschafft (sieht man mal von der super Motivation meines Freundes ab. :) Deswegen halte ich auch noch bis August durch, denn ich hab u.a. auch keine Lust, aufs Arbeitsamt zu rennen und mich mit denen rumzuplagen. Ich hab in meiner arbeitslosen Zeit auch nie irgendwelche Gelder beantragt, weils mir einfach zuwider war, mich mit den ganzen Anträgen etc. auseinanderzusetzen und ich das Gelaber der Arbeitsvermittler ohnehin für weltfremd erachte. Für die kurze Zeit wäre es auch blödsinnig, sich was anderes zu suchen, da die Ausbildung sowieso im August beginnt und das Ende der Zeitarbeit somit absehbar ist. Mir ist zwar bewusst, dass ich von einem Übel ins andere gerutscht bin, aber die Arbeit kann ich hinter mir lassen und noch bin ich nicht in der Lage, das auch von meiner Familie behaupten zu können. Dadurch, dass sie mir die ganze Zeit mein Leben schwer gemacht hat, ist es mir total wichtig geworden, dass ich behaupten kann, dass sie an den positiven Sachen in meinem Leben nicht mitverantwortlich sind.

Dass ich doch eine Ausbildung gefunden hab, erwähnte ich ja etwas weiter oben und zwar in dem Krankenhaus, wo ich schon Zivildienst gemacht hab. Hatte mich da schon für 2006 beworben, aber bekam eine Absage. Meine Hartnäckigkeit zahlte sich aber und dieses Jahr hat es dann doch funktioniert.

Vielleicht versteht ihr ja jetzt besser, warum ich mir das mit der Zeitarbeit antue, auch wenn ich im Grunde weiß, dass es die totale Ausbeute ist.

Es tut mir gut, mal von dem ganzen Mist was loswerden zu können, denn bisher hab ich vieles allein mit mir ausgemacht und bis auf mich und meinen Freund weiß eigentlich niemand so wirklich, wies in mir aussieht. Teilweise kann ich mir mein eigenes Verhalten selbst nicht erklären. Ich denke, ich werd jetzt immer mal wieder was von mir erzählen und lern mich vielleicht so besser zu verstehen.
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Ina






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[*] Verfasst am: 4.3.2007 um 21:48


Ach, man soll alles mögliche ausprobieren. Du sagst ja, du hättest zuvor noch nie gearbeitet. Da muss man sich das schon mal anschauen. Sonst kann man ja in gar keinem Sklaventhread mitreden ;)
Und dann guckt man sich mal die Ausbildung im Krankenhaus an - na gut, vielleicht gefällts dir dort ja wirklich. Ich verstehe voll und ganz, dass man nicht unbedingt vom Amt leben mag.

Ich kenne mich nicht aus, aber ist es nicht möglich, bei Zeitarbeit nur 20 oder 30 Stunden die Woche zu machen? Teilzeit sozusagen? Oder weigern die sich da?
Arbeit ist scheiße, aber nur die paar Stunden abzuleisten, die man halt für das Nötigste braucht, ist schon ertäglich. Dann ist es auch ziemlich egal, was genau man macht.

Was hat denn deine Verwandtschaft so geschwallt, was denn die ach so fatalen Folgen sind, wenn man keine Ausbildung hat? Also nicht, dass ich das Gelaber nicht kennen würde, aber vielleicht ist da ja deiner Sippe mal was Anderes eingefallen ;)
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[*] Verfasst am: 5.3.2007 um 04:05


@WeiredApparition:
Was machste denn jetzt genau im KH für 'ne Ausbildung?
Krankenpfleger oder Krankenpflegerhelfer oder was?

Und bist Du mittlerweile über die Sache mit Deiner Mutter hinweg und welche Probleme hattest Du denn vorher, weil Du Antidepressiva nehmen musstest???
Ich muss das auch noch heute, nachdem ich mal 'ne Hirnblutung hatte, hab' aber Seretoninrückflußhemmer, die sind relativ neue Sachen und ziemlich harmlos und wirken auch, allerdings funktionieren die wohl auch nur gut, wenn die Depression 'n "Durchgangssyndrom" ist nach so 'ner traumatischen Sachen wie eben Hirnblutung.
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dian




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Motto: Kein Motto

[*] Verfasst am: 5.3.2007 um 12:03


@ WeirdApparition:
Es macht mich immer wütend, wenn ich sowas lesen muss wie das mit deinen Verwandten.
Jeder einzelne von denen meint es wahrscheinlich nur gut... aber die kapieren überhaupt nicht, dass sie einen mit ihrem Geschwätz eigentlich nur unnötig quälen und einem das Leben noch schwerer machen, als es eh schon ist.
Ich kenn das vor allem von meiner Mutter. Die kann es auch nicht einsehen, dass ihre Lebensmaxime nicht automatisch auch die meinen sein müssen, und dass unterschiedliche Menschen eben auch unterschiedliche Prioritäten im Leben setzen.
Naja, irgendwann hab ich ihr dann jedenfalls, als sie mich mal wieder mit "Mach doch mal ne Ausbildung" genervt hat, klargemacht: "Es gibt auf dieser Welt nur drei Dinge, die aus mir werden könnten... Künstler, Gammler oder Terrorist. Also sei froh, dass ich zur Zeit ein Künstler sein möchte!"
Damit war das Thema dann erledigt, und seitdem hat sie mich auch nie wieder damit genervt. ;)
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WeirdApparition






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[*] Verfasst am: 11.3.2007 um 13:23


@Arne

Ich mache in der Krankenhausverwaltung eine Ausbildung zum Bürokaufmann.
Über den Tod meiner Mutter bin ich noch nicht hinweg, aber ich muss nicht mehr jede Minute meines Lebens daran denken, doch wenn ich das tue, tut es immer noch sehr weh. Irgendwie hat sich mein Zeitempfinden total geändert und ich ordne die Ereignisse in meinem Leben vor oder nach ihrem Tod ein. Bei Erinnerungen stell ich mir ständig die Frage, ob sie das noch miterlebt hat oder nicht. Früher haben wir oft Filme zusammen geschaut und ich weiß oft nicht, ob sie diesen oder jenen Film noch mitgeschaut hat. Mir kommen Tränen in die Augen, wenn ich daran denke, welche Filme wir noch zusammen sehen wollten, das aber jetzt nicht mehr können.
Darüber hinwegkommen.. ich vergesse niemals den Anblick, wie ich sie tot auf ihrem Bett liegend gefunden hab und es gar nicht begreifen konnte. Sie selbst hat ihre Mutter auch tot aufgefunden, nur war es in diesem Fall Selbstmord durch Erhängen.. darüber ist sie nie hinweggekommen und wahrscheinlich auch psychisch krank geworden..in 13 Tagen ist es 2 Jahre her.

Antidepressiva nahm ich, weil ich überhaupt nicht mehr in meinem Leben klar kam und zu dieser Zeit alles auf einmal passierte. Die Entdeckung meiner Homosexualität, der Schulstress wegen Abitur, die familiären Probleme.. ich bekam das alles nicht mehr unter einen Hut. Bis ich einen Panikanfall hatte, bei dem ich dachte, ich müsste sterben. Mein Herz raste die ganze Zeit und ich bekam kaum richtig Luft. Bin also gleich zum Arzt gegangen, aber die Symptome waren nicht körperlich bedingt. Daraufhin verschrieb er mir Antidepressiva.
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[*] Verfasst am: 12.3.2007 um 04:07


Also, zum einen:
Du bist Anfang zwanzig, wenn ich das richtig gesehen habe. Da ist ein gewisser beschleunigter Herzschlag nichts außergewöhnliches. Das hab' ich auch gehabt und das haben viele, insbesondere männliche Jugendliche. Da sind wenig körperliche Symptome messbar, aber das ist da und das nervt. ich hatte das auch und weiß daher, dass man da relativ leicht in Panik kommen kann. Ich bekam damals Beta-Rezeptorenblocker, die auch wunderbar wirkten.
Unter Umständen solltest Du mal Deinen Arzt fragen, ob das nicht besser wäre wie die Antidepressiva, die man aber auch nur sehr, sehr langsam absetzen kann. Ich kenn' das Zeugs ja auch.
Dieser beschleunigte Herzschlag ist im übrigen völlig harmlos, wenn Dich das beruhigt, andersrum ist schon gefährlicher, aber da kann nix passieren.

Tja, zur Sache mit Deiner Mutter kann ich Dir auch natürlich wenig weiterhelfen.
Ich kann Dir maximal erzählen, wie es bei mir war. Nur, meine Mutter war an die siebzig und ich war Mitte dreißig, als sie starb. ich hatte meinen Job, mein geregeltes Leben, meinen festen Freund (der auch wieder jetzt meine große Liebe ist, mit dem meine Mutter aber gar nicht klar kam). Und dann sind das schon andere Voraussetzungen, außerdem war mein Vater schon viel früher gestorben, da war ich gerade siebzehn.
Bei den Voraussetzungen, die ich hatte, kommt man natürlich leichter darüber hinweg.
Und obwohl ich auch schwul bin, war das Verhältnis zu meiner Mutter eher normal. Ganz im Gegenteil. Nach dem Tod meiner Mutter hab' ich erstmal nochmal angefangen, mich auch wieder für Frauen sexuell zu interessieren. Weiß ich nicht, ob das was mit dem Tod meiner Mutter oder mit den Umständen damals zu tun hatten, aber es kam in diesem Zusammenhang.

Aber Du hast doch einen Freund, oder?
Inwiefern kann der Dir denn jetzt in der Zeit weiterhelfen?
Wenn das 'ne gute Beziehung ist, sollte das ja schon so laufen, allerdings weiß ich auch, dass schwule Beziehungen meistens doch etwas komplizierter sind als die ganzen Hetensachen.
('N Grund btw, warum meine Mutter nicht mit meinem Freund klar kam, war der, dass die sich irgendwie vom Charakter her auch ähnelten, insofern glaube ich, dass man sich Beziehungen sucht, die die Elternbeziehung ersetzen.)

Bürokaufmann ist natürlich auch noch so'n Job, wo es kaum Beschäftigungsmöglichkeiten in Deutschland gibt. In NL suchen die krampfhaft Kaufleute, die auch deutsch können.
Aber in welchem Job findet man schon noch in der BRD 'ne annehmbare, halbwegs korrekt bezahlte Arbeit?
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scaydcast






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[*] Verfasst am: 12.3.2007 um 05:32


Der Freund bin ich.

Das Problem damals war schlicht und ergreifend das, dass Weird in Worms (Rheinland-Pfalz) und ich in Nidda (Hessen) gelebt habe und wir uns kaum mehr als 1x im Monat gesehen haben. Teils aus finanziellen Gründen, teils aus zeitlich bedingten Gründen. Als das passiert ist, war ich grade für ein paar Tage bei meinem Bruder in Stuttgart zu Besuch und konnte daher auch nicht viel weiterhelfen.

Dann ist das Gesamtproblem dieses, dass Weird hier (mittlerweile wohne ich "dauerhaft" bei ihm) absolut keine Anerkennung und Unterstützung in seiner Verwandtschaft findet. Die meckern, die schreien, die machen ihn fertig, wo immer sie können. Die Tatsache, dass ich anwesend bin, lindert das alles etwas (vor Fremden schreit man dann wohl doch etwas weniger), aber schafft es nicht aus der Welt. Ich habe oft das Gefühl, dass ich der einzige bin, der die Leistung und den Willen sieht, den Weird in vielen Lebenssituationen aufbringt und ich spüre, dass sie niemand würdigt. Er hatte damals zu viel um die Ohren und ich war der einzige, der ihm über Telefon und ICQ zugehört und sich mit ihm befasst hat. Alle anderen haben ihn nur fertig gemacht. "Such dir nen Job, du bist faul und siehst nur fern" etc. - und keiner hat sich auch nur die Mühe gemacht, mal danach zu schauen, bei wievielen Firmen er sich bereits beworben hatte. Dann die Geschichte mit dem Führerschein, wo jeder rumgemeckert hat - jetzt hat er ihn und was ist? Keine Anerkennung, keine Unterstützung, kein Lob, sondern es wird weiter gemeckert, weil er nicht immer jeden überall hin fährt weil ihm von den 2 Stunden, die ihm am Tag noch bleiben, sonst nichts mehr übrig bliebe.

Und bei den Bewerbungen wurden so viele "Ratschläge" erteilt, was er alles hätte machen können mit teils absolut hirnrissigen Vorstellungen. Er sollte - laut seinem Vater - einfach von jetzt auf gleich direkt persönlich in eine Firma gehen, dort den ganzen Nachmittag lang arbeiten und dann würde er schon genommen werden und nur, weil er das nicht getan hat, wird er jetzt - trotz 11 Stunden/Tag-Job immer noch als faul bezeichnet. Und dass er den Vater dann am Wochenende, wo er auch noch arbeiten muss, nicht noch irgendwo hin fährt, was absolut unnötig ist, unterstreicht für den Vater die Tatsache nochmal, dass sein Sohn faul ist. Absolut ungerechtfertigt und man selbst steht irgendwie hilflos daneben und hat die Wahl zwischen erschießen oder erdulden.

In unsrem Fall kann man absolut nicht behaupten, dass schwule Beziehungen schwieriger sind, eher im Gegenteil: Ich sehe oft, dass in anderen Beziehungen so viele Probleme entstehen, wo wir schlicht und ergreifend keine haben. Wir hatten uns seit den fast 3 1/2 Jahren, die wir jetzt zusammen sind, kein einziges Mal richtig in den Haaren. Wir verstehen uns eigentlich in allen Situationen, wir halten immer und überall zusammen und kämpfen gemeinsam gegen den Rest der Welt - die einzige Schwierigkeit, die besteht, ist die, dass einer von uns vielleicht mal ein paar Tage oder Wochen nicht beim andren ist (berufliche Gründe oder wenn ich zu meinen Eltern gehe ne Weile), das ist seelisch immer irgendwie ein kleiner Tod bzw. der Zwang zur Unvollkommenheit. Aber ansonsten ist unsre Beziehung perfekt in jederlei Hinsicht. Wir reden überdimensional viel miteinander, klären alles, bevor es zu einem Problem wird, vertrauen uns zu unendlich Prozent und wissen genau, dass wir zusammen gehören und auch zusammen bleiben. Mit Worten lässt sich das schon bald nict mehr ausdrücken. Ich merke auch, dass es hilft, dass wir uns jetzt täglich sehen und nicht mehr nur einmal im Monat, aber so tiefe Wunden heilen eben nicht so schnell aus. Eine Wunde zu reißen, dauert Sekunden, eine zu heilen, dauert Jahre. Damit muss man leben.

Erstaunlich ist auch noch, dass - obwohl in seiner Familie so viel Ärger und Stress war - er sich perfekt um mich gekümmert hat, als ich meine Tiefphasen in Stuttgart hatte und mir öfters mal das Leben nehmen wollte. Er war immer für mich da, hat meine Probleme und Sorgen getragen und seine ebenfalls, weil ich damals nicht dazu in der Lage war, mich um andere auch noch zu kümmern. Anerkennung dafür hat er bisher auch nur von mir gekriegt und alle anderen haben ihn nur fertig gemacht, weil er mich oft besuchen gefahren ist oder eben im ICQ mit mir erzählt und "Zeit verschwendet" hat. Diese Verwandtschaft und sein Vater und teilweise auch Bruder sind so ignorant und weltfremd in verschiedenen Punkten, dass man dabei einfach nur mit dem Kopf schütteln und sich umdrehen und gehen kann. Noch geht das zwar nicht, aber wir arbeiten gemeinsam darauf hin, dass wir hier ausziehen, in eine eigene Bude gehen und - er unter Umständen auch seine Ausbildung schmeißen kann.

Nichts ist schöner, als wenn man von allen unabhängig ist, finanziell und gesellschaftlich. Wir sind auf dem besten Weg...
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[*] Verfasst am: 13.3.2007 um 03:17


Okay, Ihr hört Euch auch ein bisschen zu intelligent an(sag ich mal so, so wie Ihr hier schreibt), als dass Ihr in die typischen Schwulenbeziehungsmuster einzuordnen seid.

Insofern würde ich auch sagen, dass es insbesondere für Dich, @WeirdApparition, wichtig wäre, evtl. eine ganz neue Umgebung zu suchen.
Ich weiß jetzt nicht, was Du beruflich vorhast, @Scaydcast, aber wenn es möglich wäre, kann ich nur einen Ortswechsel für Euch beide empfehlen, weil das einfach auch für @WeirdApparition das beste wäre, um etwas Anstand von den nervigen Verwandten zu gewinnen und auch von den Orten, wo man sowieso nur an die Mutter erinnert wird.
Im übrigen hab' ich ja schon gesagt, es ist der Horror in der BRD überhaupt 'ne gescheite Arbeit zu bekommen und für Bürokaufleute ist der Markt hier eh dicht.

Ich selber habe das nur einmal in meinem Leben gemacht, alles stehen und liegen gelassen, und mir was neues gesucht, auch umgebungsmäßig und das tat mir gut.

Ist natürlich schlecht, wenn man gerade in der Ecke 'ne Ausbildungsstelle gefunden hat. Evtl. in ein Nachbarkaff oder sowas erstmal, dass man wenigstens etwas Distanz hat.

Bei dem Abschnitt über Eure Beziehung kam mir ein bisschen das Frösteln, aber das liegt daran, dass ich lieber Beziehungen führe, bei der ich zwar auch, wie jetzt wieder, mich mit dem Freund auch wortlos verständigen und faktisch so 'ne Seelengleichheit da ist, aber dazu gehört bei uns auch immer kräftigstes Streiten. So harmonisch wie Ihr lebt haben unsere Eltern gelebt und das will man ja dann meistens vermeiden, dass man dann genauso lebt.
Ist aber auch verständlich, dass Ihr da etwas mehr auf Harmonie macht, da Eure Elternhäuser ja nun wohl nicht immer so "harmonisch" waren. Bei uns war Harmonie = Spießigkeit.
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