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der sinn des lebens
quaid - 16.4.2007 um 00:39

ha! die "königsdisziplin" unter den diskussionen.
hier kommt man sicher zu keiner einigung. aber es könnte ja vllt trotzdem interessant werden.

da gibt es also die nahrungskette. stärkere lebewesen töten schwächere. die stärksten töten ihresgleichen untereinander auch.
man lebt, um ressourcen zu verbrauchen, zu lernen, zu erschaffen und für das weiterbestehen der art zu sorgen. und dann stirbt man einfach.
ich sehe jetzt mal von den möglichkeiten nach dem tod ab. mir als halbwegs paranoider genügt schon die vorstellung, ehemalige bekannte sehen mir als geist zu.

vielleicht lebe ich ja nicht wirklich. eventuell spielt sich mein leben nur in meinem kopf ab. und damit es auch nicht langweilig wird, gefällt mir auch bei weitem nicht alles im leben. aber das würde bedeuten, das entweder die vorstellungen alle vernetzt sind, oder alles um mich herum - ihr eingeschlossen - ein hirngespinst seid. der psychologische aspekt der zuflucht würde das unterstützen. aber ich halte das doch für etwas sehr gewagt. ^^

ist das leben ein zufall? leben wir einfach alle vor uns hin, bis wir uns selbst zerstören oder irgendwann die sonne soweit verbrannt ist, das eine zweite eiszeit kommt?
da bisher so ziemlich alles im leben einen tieferen sinn hat, glaube ich auch daran, das das leben selbst einen sinn haben muss.
vielleicht baut alles darauf auf, das der mensch als ein exemplar angesehen wird, von dem es soviele gibt bis einer etwas bestimmtes schafft.
oder wir kommen irgendwann am mittelpunkt an und weiterführend bricht alles wieder in sich zusammen, um platz zu machen für einen zweiten urknall. yay ;-)

okay, genug gealbert. her mit euren theorien und fantasien!


... - 16.4.2007 um 02:39

Also, meines Wissens war es schon ein Zufall (Was auch sonst?), dass sich die DNA-Ketten so gebildet haben, das Leben entstehen konnte.
Sogar ein sehr unwahrscheinlicher, der kaum noch mal im Universum, wie wir es heute kennen, noch mal stattgefunden haben kann. Dafür wissen wir noch zu wenig vom Universum und dafür ist die Wahrscheinlichkeit zu klein.

Also, keinen Sinn, kann aber doch trotzdem schön sein, finde ich.


Pig Pen - 16.4.2007 um 03:27

Vllt kann ja der Film von Monty Python mit gleichnamigem Titel da ein wenig weiterhelfen...:47:


Kebap - 16.4.2007 um 03:43

Zu behaupten, dass unser Ökosystem aus Zufall entstand, hat in etwa die gleiche Wahrscheinlichkeit, wie wenn ich meine Küchenabfälle über den Zaun in den Garten kippen würde, und wenn ich nur lange genug warte, wird daraus ein schnieker Hochleistungscomputer.

Du hast schon Recht, q, alles im Leben hat einen Sinn. Das heißt, du kannst ihm für dich einen Sinn geben. Jemand anders würde den Sinn vielleicht gar nicht sehen, wenn du es ihm nicht erzählst. Sinn liegt in Worten und Sätzen. Aber im Leben selbst nach Sinn zu suchen, ist wie Bäume auf der Landkarte zu suchen. Sie sind nicht da, man muss in die Nicht-Landkarten-Welt gehen, um sie zu finden. Man kann in einem Fluss auf der Karte nicht baden, man muss einen echten Fluss suchen. Im Leben gibt es keinen Sinn, denn es ist das, worauf sich der Sinn bezieht. Deshalb kann man sich auch so vortrefflich darüber streiten ohne je zu Einigung zu gelangen und viele Leute machen das ja auch schon seit vielen hundert Jahren.

Schöne Sinnsprüche:

Wir können den Sinn im Leben nur rückblickend beurteilen, aber leben müssen wir es vorwärts.

Der Sinn des Lebens ist, deinem Leben einen Sinn zu geben.


Sk0rpiD^ - 16.4.2007 um 04:12

Ja, ich kann mich dem beliebten Zwischendurch-Snack (sorry, is mir einfach so eingefallen xD) nur anschliessen. Jeder hat seinen eigenen Sinn im Leben, denn sonst haetten wir ja alle das selbe zu tun O_o Is ungefaehr so wie ein Traum von mir, wo ich auf die Strasse ging und alle waren ich. Oder ich war alle? Oder wir waren einfach wir, ohne ich und ohne die? Egal... ein erschreckender Gedanke, denn wir denken das Selbe, wir moegen das Selbe zu essen, die selben Ideen...... wenn die mal einen wahren Sinn des Lebens (keine Theorie, die in der Luft haengt, sondern eine, die Hand und Fuss haette) entdecken wuerden, haett ich ernsthaft Angst.

Ich glaube auch fest dran, dass ein Sinn des Lebens von dem Abhaengt, welchen Sinn man dem Leben gibt. Und bis jemand das Gegenteil beweisen kann, halte ich auch dran fest - denn das Gegenteil waer mir zu schaurig, ehrlich xD


Hansi - 16.4.2007 um 12:22

der wievielte sinn-des-lebens-thread is das jetz hier eigentlich?!? wenn ich mich recht erinnere hat ich gleich nachdem ich mich hier angemeldet habe auch mal einen aufgemacht, oder täusch ich mich jetz?!? ich bin für mich mitlerweile zu dem schluss gekommen, dass es DEN sinn des lebens nich gibt. wir sind irgendwie weiß der geier warum vermutlich aus zufall entstanden und da waren wir halt. viel mehr seh ich das dann wie @kebap, dass ich meinem eigenen leben nen persönlichen sinn geben kann, aber den sinn für alle gibt es imo wohl nicht.

edit: ok ich nehm alles zurück. offensichtlich hatten wir doch noch keinen solchen thread, da hatte der hansi wieder mal wahnvorstellungen ;).


Jan - 16.4.2007 um 12:44

Ich bezweifle, dass wir mit unseren uns geläufigen Worten den Sinn des Lebens erläutern und erklären können, sofern es ihn denn überhaupt gibt. Ich selbst mag mir darüber derzeit ehrlich gesagt garkeine Gedanken machen, da kommen einem viel zu viele Ideen und die Ablenkung kann ich in dieser letzten Abi-Woche nicht gebrauchen ^^.

Sobald ich nächste Woche fertig bin, werd ich meinen Senf dazu geben. Aber holla die Waldfee! Sofern der Thread denn dann noch in aller Munde ist und noch nicht zu den anderen im Sande verlaufenen "Sinn des Lebens" Diskussionen verschoben wurde..

Grüße

Jan


quaid - 16.4.2007 um 14:02

stört euch der gedanke nicht, das das leben insofern ein zufall war, das wir alle nichts weiter als ein unfall sind, bzw dessen beiprodukte?
wenn es keinen tieferen sinn gibt ausser den, den jeder für sich selbst ausmacht, dann könnte das leben ja einfach so verschwinden, über zeit.
aber dann wäre es ja langweilig im universum ^^


Kebap - 16.4.2007 um 14:41

ich denke nicht, dass ich nichts weiter als ein zufall bin bzw dessen beiprodukt
huch das leben könnte verschwinden, also das würd mich schon eher stören.
andererseits, für wen wär das dann langweilig? wie klingt ein umfallender baum, den niemand hört? ;)

@hansi: ich les auch öfters solche threads, keine ahnung ob hier oder woanders


Ina - 16.4.2007 um 18:18

Pfff... ihr meint doch nicht ernsthaft, dass es das riesenhafte, überlegene Universum interessiert, ob ein paar kleine, blöde Lebewesen auf den Oberflächen von ner verschwindend geringen Anzahl finsterer Planeten rumkriechen.

So schlecht von der Welt denk ja nichtmal ich.


Benway - 16.4.2007 um 18:46

Arne schrieb:
[QUOTE]Also, meines Wissens war es schon ein Zufall (Was auch sonst?), dass sich die DNA-Ketten so gebildet haben, das Leben entstehen konnte. Sogar ein sehr unwahrscheinlicher, der kaum noch mal im Universum, wie wir es heute kennen, noch mal stattgefunden haben kann. Dafür wissen wir noch zu wenig vom Universum und dafür ist die Wahrscheinlichkeit zu klein.[/QUOTE]

Kebap schrieb:
[QUOTE]Zu behaupten, dass unser Ökosystem aus Zufall entstand, hat in etwa die gleiche Wahrscheinlichkeit, wie wenn ich meine Küchenabfälle überden Zaun in den Garten kippen würde, und wenn ich nur lange genug warte, wird daraus ein schnieker Hochleistungscomputer.[/QUOTE]

Die Argumentation hab ich nie verstanden, setzt sie doch voraus, dass es Wesen mit DNA-Ketten gibt, die in einem funktionierenden Ökosystem leben und sich über diesen Zufall wundern können. Wenn es anders gekommen wäre, hätte es auch niemanden interessiert...


Benway - 16.4.2007 um 18:47

Pig Pen schrieb:
[QUOTE]Vllt kann ja der Film von Monty Python mit gleichnamigem Titel da ein wenig weiterhelfen...[/QUOTE]

Der hilft höchstens bei der Suche nach dem Fisch ;) "Star Trek" scheint mir schon eher so ein ein Filmprodukt zu sein, dass den Leuten den Sinn ihres Lebens (oder zumindest für 30 Jahre davon) liefert, ich kenn da ein paar Leute, bei denen man das nüchtern betrachtet nicht anders sehen kann (und die mir auch selbst zustimmen würden)...ist mir zwar nicht unsympathisch, aber selbst könnte ich es leider nicht.


Benway - 16.4.2007 um 18:50

Ina schrieb:
[QUOTE]Pfff... ihr meint doch nicht ernsthaft, dass es das riesenhafte, überlegene Universum interessiert, ob ein paar kleine, blöde Lebewesen aufden Oberflächen von ner verschwindend geringen Anzahl finsterer Planeten rumkriechen.[/QUOTE]

Ich zitiere dazu mal den vor wenigen Tagen verstorben Kurt Vonnegut in der Einleitung zu seinem philosophischen Hauptwerk
[QUOTE]"This is a tale of a meeting of two lonesome, skinny, fairly old white heaps of protoplasma on a planet which was dying fast."[/QUOTE]

Und wieder ein denkender Mensch weniger auf der Welt, der uns alle allein in diesem Wahnsinn zurücklässt...Rest In Peace, Kurt (den Spruch wollte ich schon immer mal bringen - jetzt klinge ich wie ein 13-jähriges Tennie-Girl, das über den unerwarteten Tod seines Idols trauert...)


Kebap - 16.4.2007 um 20:22

Zitat
Original von Benway
Die Argumentation hab ich nie verstanden, setzt sie doch voraus, dass es Wesen mit DNA-Ketten gibt, die in einem funktionierenden Ökosystem leben und sich über diesen Zufall wundern können. Wenn es anders gekommen wäre, hätte es auch niemanden interessiert...


Richtig. Das setzt sogar jedes Gespräch zwischen zwei Menschen voraus, dass es Menschen überhaupt gibt.


Benway - 16.4.2007 um 20:54

[QUOTE]Richtig. Das setzt sogar jedes Gespräch zwischen zwei Menschen voraus, dass es Menschen überhaupt gibt.[/QUOTE]

Eben. Zum logischen Problem wird die Sache allerdings erst, wenn man demonstriert, wie gering die Chancen für die Entstehung von Leben wie wir es kennen gewesen sind und dabei vergisst, dass es schon Milliarden Milliarden mal schiefgegangen sein könnte, ohne dass es dieser Skandal jemals auf die erste Seite der BILD geschafft hätte.


... - 17.4.2007 um 02:20

Zitat
Original von quaid
stört euch der gedanke nicht, das das leben insofern ein zufall war, das wir alle nichts weiter als ein unfall sind, bzw dessen beiprodukte?
wenn es keinen tieferen sinn gibt ausser den, den jeder für sich selbst ausmacht, dann könnte das leben ja einfach so verschwinden, über zeit.
aber dann wäre es ja langweilig im universum ^^


Da ich keine Retortenproduktion bin, die nach ausgewählten Kriterien konstruiert wurde, bin ich eh ein Zufallsprodukt, und ich denke mal, die meisten anderen hier auch.

Oder ist irgendwer von Euch durch "Genetic Engineering" entstanden???

Und ich glaube auch nicht, dass sich das Universum ohne Leben großartig langweilen würde.


Ina - 17.4.2007 um 08:36

Diese Wahrscheinlichkeit ist dennoch ein Problem. Mit dem Leben ließe sich das noch regeln: riesiges Universum, Unmengen an Planeten. Da gibt es genügend Versuche, da kann schon irgendwo mal was höchst Unwahrscheinliches passieren.
Beunruhigender finde ich die Feinabstimmung des Universums: ein paar winzige Veränderungen an den Naturkonstanten, und man hätte z.B. nur schwarze Löcher oder gar keine Strukturen.
Mit nur einem einzigen Universum ohne Schöpfer ist es ein ernsthaftes Problem, wie das nur passiert sein kann.
Warum wurde der eine Versuch so ein Volltreffer?
Also doch ein Schöpfer? Oder vielleicht viele Universen? Oder Mechanismen in den Naturgesetzen, die wir noch nicht annähernd begriffen haben - oder etwas ganz anderes - d.h. totales Nichtwissen unsererseits?

Natürlich ist nichts unmöglich, aber es dürfte sogar ungleich wahrscheinlicher sein, dass ich mir alles nur einbilde (wer auch immer "ich" wirklich bin, in einer anderen, unbekannten Welt, deren Wahrscheinlichkeit ich nun natürlich nicht beurteilen kann), als dass alles so ist, wie es mir auch bei den vorsichtigsten und skeptischsten Betrachtungen immer noch scheint.


Jan - 17.4.2007 um 09:27

Warscheinlich ist das Projekt Intelligentes Leben auch recht oft schiefgegangen, sonst hätte der Dreck mit Sicherheit nicht solange gedauert :P.

Auf was stützt ihr euch, wenn ihr an die letzten Jahrtausende sowie der Entwicklung der Menschen denkt? Erzählungen aus der Bibel? Ergebnisse aus Forschung und Wissenschaft?


Xoc - 17.4.2007 um 15:31

Leben ist kein Zufallsprodukt.
Der Zufall ist zwar notwendig und massgeblich an der Evolution beteiligt, aber dass es zur Entwicklung von immer höherem Leben kommt, ist kein Zufall, sondern nahezu zwangsläufig.
Dass sich der Durchsetzungsfähigste durchsetzt, ist per Definition wahr und dass der Zufall irgendwann auch mal durchsetzungsfähigere Varianten hervorbringen muss ist ungefähr so sicher, wie, dass man irgendwann auch mal eine Sechs würfelt. Mit Zufall hat das nicht mehr wirklich was zu tun.

Das einzige, was wirklich ein Zufall ist, ist, dass gerade dieser Planet hier ausgesprochen lebensfreudlich ist.


Kebap - 17.4.2007 um 18:05

Seien wir mal ehrlich jetzt:

Wir haben doch keine Ahnung.


Benway - 17.4.2007 um 19:33

[QUOTE]Beunruhigender finde ich die Feinabstimmung des Universums: ein paar winzige Veränderungen an den Naturkonstanten, und man hätte z.B. nur schwarze Löcher oder gar keine Strukturen. Mit nur einem einzigen Universum ohne Schöpfer ist es ein ernsthaftes Problem, wie das nur passiert sein kann.[/QUOTE]

Und ich verstehe es immer noch nicht...die Wahrscheinlichkeit für die "zufällige" Entstehung eines Universums, in dem sich Leben entwickeln kann mag bei p=0,00000...00000x liegen, aber die Wahrscheinlichkeit, dass Lebewesen, die über die Entstehung ihres Universums nachenken sich in einem lebensfähigen Kosmos wiederfinden liegt schlicht bei p=1.
Da es sowieso nicht anders sein könnte, als es ist, lässt sich diese Feststellung also gar nicht verwerten und taugt erst Recht nicht, um irgendwelche mehr oder weniger intelligenten Designer herbeizureden. Dass es uns gibt sagt erst einmal gar nichts, und das ist auch ganz gut so.


deep7 - 17.4.2007 um 19:41

Zitat
Original von BenwayDa es sowieso nicht anders sein könnte, als es ist, lässt sich diese Feststellung also gar nicht verwerten und taugt erst Recht nicht, um irgendwelche mehr oder weniger intelligenten Designer herbeizureden. Dass es uns gibt sagt erst einmal gar nichts, und das ist auch ganz gut so.
Das Argument verstehe ich nicht. Du meinst, nur weil etwas so ist, wie es eben ist, macht es überflüssig, das Phänomen zu hintefragen?


Benway - 17.4.2007 um 20:54

[QUOTE]Du meinst, nur weil etwas so ist, wie es eben ist, macht es überflüssig, das Phänomen zu hintefragen?[/QUOTE]

Nein, das wäre ein naturalistischer Fehlschluss. Der konkrete Fall ist anders: wir reden darüber, dass etwas nicht anders sein kann, als es ist - es gibt nur diese eine Möglichkeit (das Universum existiert mit "denkenden" Wesen darin) oder es gäbe gar nichts und wir könnten uns die Frage nicht stellen.


Ina - 17.4.2007 um 21:19

Mathematisch ist das halt genau der Unterschied zwischen "bedingter" und "unbedingter" Wahrscheinlichkeit.

unbedingte:

Zitat
.die Wahrscheinlichkeit für die "zufällige" Entstehung eines Universums, in dem sich Leben entwickeln kann mag bei p=0,00000...00000x liegen,


bedingte:
Zitat
die Wahrscheinlichkeit, dass Lebewesen, die über die Entstehung ihres Universums nachenken sich in einem lebensfähigen Kosmos wiederfinden liegt schlicht bei p=1.


Trotzdem wundere ich mich immer noch drüber.

Beispiel: Ich würde mich beim Würfeln nur dann wundern, wenn ich z.B. 10mal hintereinander eine Sechs werfe. Wenn das aber sogar 1000mal hintereinander passiert, würde ich anfangen, nach tieferen Ursachen dafür zu suchen - vielleicht liegt es am Würfel, oder vielleicht träume ich alles nur. Selbst wenn auch hier die Wahrscheinlichkeit, dass etwas seltsames beim Würfeln passiert sein muss, wenn Ina darüber nachdenkt, bei 100% liegt.
Und nein, es MUSS keine Ursachen geben, wie gesagt, man würde nicht nach ihnen suchen, wenn nichts entsprechendes geschehen wäre. Aber je (unbedingt) unwahrscheinlicher etwas ist, desto eher KÖNNTE es welche geben.

Und nein, "intelligente Designer" sind sicher nicht die zwangsläufige Lösung dieses "Problems". Und wer so seinen Gott beweisen will, den halte ich erstmal nur für unkreativ.


Benway - 17.4.2007 um 21:44

[QUOTE]Selbst wenn auch hier die Wahrscheinlichkeit, dass etwas seltsames beim Würfeln passiert sein muss, wenn Ina darüber nachdenkt, bei 100%liegt.[/QUOTE]

Um die Analogie perfekt zu machen, müsste das dann aber auch dein erster Versuch im Würfeln sein bzw. dein Wahrnehmung ist so ausgerichtet, dass sie jedes "unseltsame" Ergebnis gar nicht registriert. Und dann müsstest du dich eigentlich auch nicht mehr wundern...dass man es dennoch tut, ist wohl so eine typisch menschliche Angewohnheit, die ich eigentlich ganz sympathisch finde...solange die Verwunderung kindlich-naiv bleibt zumindest, und sich nicht auf die erwachsene Art (durch totalitäre Denksysteme) äußert .


Xoc - 18.4.2007 um 01:36

Ihr geht ja davon aus, als sei es das Selbstverständlichste der Welt:

Aber wieso kann oder muss man ein Universum eigentlich erschaffen?
Dass man alle Dinge *innerhalb* des Universums erschaffen muss, dass macht ja noch halbwegs Sinn, aber das Universum selbst, Raum Zeit und die Naturgesetze?
Was soll das überhaupt für ein Vorgang sein, ein Universum erschaffen wenn Vorgänge eine Bezeichnung für Dinge im Universum sind?

Und selbst wenn es nur um die Frage geht, wieso das Universum überhaupt ist, also wieso es existiert, dann halte ich den Begriff der Existenz für nicht wohldefiniert.
Also, ich habe keine Ahnung, wie sich ein existierendes Universum von einem nichtexistierenden unterscheiden sollte. Kann mir jemand einen Unterschied nennen?
Wenn es keinen gibt, dann ist beides das Selbe und der Begriff der Existenz bezeichnet nichts. Folglich fragt die Frage auch gar nichts.

Und, nur so nebenbei, ein Schöpfer beantwortet oder erklärt gar nichts, das verlagert die Frage nur auf den Schöpfer.


Benway - 18.4.2007 um 18:04

xoc schrieb:
[QUOTE]Ihr geht ja davon aus, als sei es das Selbstverständlichste der Welt: Aber wieso kann oder muss man ein Universum eigentlich erschaffen? [...]Was soll das überhaupt für ein Vorgang sein, ein Universum erschaffen wenn Vorgänge eine Bezeichnung für Dinge im Universum sind?[/QUOTE]

Hatten wir im Schopenhauer-Thread ja schon mal, Kausalität ist innerhalb der Erfahrungswelt eine gültige Kategorie, wenn man sie benutzt, um auf das zu schließen, was "vor" der Erfahrungswelt liegen bzw. deren "Grund" sein soll (ob nun Grund für das Universum oder ein Ding darin), begeht man bereits einen logischen Fehler. Insofern stimmt es, das Universum muss keinen Grund haben.
Ich frage mich, wie das die Physiker sehen... Wird über solche rein logischen philosophischen Theoreme da überhaupt diskutiert? @Ina kann uns dazu sicher mehr sagen.
(In den letzten Posts allerdings ging es darum, dass gewisse Naturkonstanten nur so und nicht anders sein dürfen, damit ein Universum mit der Möglichkeit zur Entsthenung von Leben möglich ist, nicht direkt um einen Grund für dieses So-Sein oder einen Maker...bisher sind sich eigentlich alle einig, dass das nur die Lösung unkreativer Menschen für dieses Problem ist).


jan91 - 18.4.2007 um 18:36

erstmal...ahhhh endlich ein rein philosophischer thread, der in keinem forum wie dem unseren fehlen darf...

@zufallsstheorie: meiner meinung nach gibt es keine zufälle und an dieser meinung halte ich fest. wenn es einen schöpfer gibt (können wir ihn gott nennen?), dann wird er wohl einen grund gehabt haben, uns zu erschaffen, oder meint ihr, dem war langweilig und er wollte mal wissen, welche spezies sich auf einem planten wie dem unseren durchsetzen kann?

hat einer von euch "Man in black 1" gesehen? und erinnert ihr euch an jene schlusszene, wo das universum unheimlich zusammenschrujpft (ich nenn das einfach mal so) und am ende ist user universum nichts mehr als eine kleine murmel in der hand eines was-auch-immers.
ich war positiv von dem film überrascht, so was noch am ende zu sehen.


deep7 - 18.4.2007 um 18:51

Ich halte das All, ja v.a. das Sein für göttlich, weil es so unbegreiflich, unergründbar, ja unglaublich erscheint. Die Erkenntnis der wundervollen Harmonie und Schönheit des Alls und des Seins, für die es nicht die geringste Erklärung gibt, sie war es, die mich zum Pantheisten machte, bevor ich überhaupt von der entsprechenden Weltanschauung, des Pantheismus, wusste. Umso mehr wurde ich dann auch in meinem Glauben bekräftigt, als ich vom Pantheismus laß, der genau die Gedanken widerspiegelte, die ich mir in wenigen, stillen Stunden gemacht hatte. Dabei durchzuckte mich einmal ein wahnsinniges Gefühl der Erkenntnis. Ich denke heute, ich habe mich wie in Meditation (was mich für gewöhnlich nur wenig interessiert) von meinen tiefgründigsten Gedanken tragen lassen, in völliger Seelenruhe, und dann, für einen Sekundenbruchteil, da meinte ich, zu begreifen. Es fällt mir heute schwer, so einen Zustand wieder zu erreichen. Auch im Moment, wo ich das hier schreibe, bin ich nur unwesentlich "berührt". Es bleibt mir vor allem die Erinnerung an jene eine Nacht, als ich in meinem Zimmer saß und ich in der Lage war, mich treiben zu lassen hin zu diesem einen fantastischen Augenblick, der mich veranlasste, die "Botschaft", besser: gewonnene Erkenntnis zu verinnerlichen.

Das erste mal in meinem Leben habe ich zu spüren bekommen, was den Glauben ausmacht. Es ist nicht die Botschaft selbst, sondern die Erkenntnis (in der die Botschaft offenbar wird), die erst mit der Fähigkeit des In-sich-Gehens erreicht werden kann. Letztere Gabe des Sich-Hineinversetzens hatte ich wie gesagt nur ein einziges Mal. Dennoch genügte das zu einer absoluten Gewissheit in mir, die wohl mein Leben lang fortbestehen wird.

OK, kommt vielleicht ein wenig priesterlich rüber mit "Botschaft" und so, verzeiht mir dafür.


Benway - 18.4.2007 um 19:11

deep7 schrieb:

[QUOTE]Die Erkenntnis der wundervollen Harmonie und Schönheit des Alls und des Seins, für die es nicht die geringste Erklärung gibt[/QUOTE]

Die "Erklärung", dass dein Bewusstsein, das diese Harmonie und Schönheit wahrnimmt, sich in Anpassung an diese Welt geformt haben könnte, würdest du nicht akzeptieren, oder? Ich selbst bin mir in dieser Frage unsicher, aber es ist auch eine sehr gefühlsmäßige Angelegenheit.
Trotzdem bleibt beim Pantheismus natürlich die Frage, ob es unterm Strich wirklich den großen Unterschied macht, wenn man sagt, dass das Universum von Gott erfüllt ist oder dass es außer diesem Universum eben nichts gibt, auch keinen Gott. Für den glaubenden Pantheist sicher, für den objektivierenden Dritten wird Gott damit aber ebenso vollstädnig wegrationalisert wie vom radikalen Atheisten, höchstens, dass es etwas charmanter geschieht.


Hansi - 18.4.2007 um 19:13

@deep7, son bissel pantheistisch angehaucht bin ich ja auch (daher ja auch mein früherer name), aber so wie du das da schilderst wirds n bisschen zu abgespaced. weil das ding is ja, im pantheismus gibt es schon einen "gott" nur das dieser kein eigenes "ich" hat. wir alle (also das komplette universum mit menschen, tieren, pflanzen, steinen etc. pp.) ist eben dieser "gott" oder besser gesagt ein winziger teil davon. nur währe es vermessen ihm irgendwelche sagenumwobenen mystischen spielerein zuzugestehen. sicher gibt es millionen sachen die uns so erscheinen mögen, aber nur weil wir sie als kleines menschlein nicht verstehen heißt das ja noch lange nicht, dass sie nun was "besonderes" sind. und so kann ich zwar jeden tag raus gehen und mich am leben und all seinen wunderschönen facetten erfreuen, aber deswegen gleich religiös werden muss man ja nun auch wieder nicht.


deep7 - 18.4.2007 um 19:16

Zitat
Original von Benway
Trotzdem bleibt beim Pantheismus natürlich die Frage, ob es unterm Strich wirklich den großen Unterschied macht, wenn man sagt, dass das Universum von Gott erfüllt ist oder dass es außer diesem Universum eben nichts gibt, auch keinen Gott. Für den glaubenden Pantheist sicher, für den objektivierenden Dritten wird Gott damit aber ebenso vollstädnig wegrationalisert wie vom radikalen Atheisten, höchstens, dass es etwas charmanter geschieht.
Was kümmeren mich solche Überlegungen? Wie du gesagt hast: "Für den glaubenden Pantheist sicher." ;)


Hansi - 18.4.2007 um 19:20

[QUOTE]Trotzdem bleibt beim Pantheismus natürlich die Frage, ob es unterm Strich wirklich den großen Unterschied macht, wenn man sagt, dass das Universum von Gott erfüllt ist oder dass es außer diesem Universum eben nichts gibt, auch keinen Gott. Für den glaubenden Pantheist sicher, für den objektivierenden Dritten wird Gott damit aber ebenso vollstädnig wegrationalisert wie vom radikalen Atheisten, höchstens, dass es etwas charmanter geschieht.[/QUOTE]

das siehst du ganz richtig. eigentlich macht es auch keinen unterschied. es schon unwichtig ob du es nun "gott", "universum", "frieda" oder "wilhelm" nennen möchtest. das spielt gar keine rolle, da das eh nur simple primitive menschliche sprache ist. fakt ist doch aber das da etwas unerklärliches (zumindest bis in letzte instanz) existiert. die atheisten sehen das ganz stumpf und rational und typen wie ich findens halt toll und unerklärlich und drücken es wie du es nanntest "charmanter" aus ;).


Xoc - 18.4.2007 um 19:25

Zitat
Original von Benway
Hatten wir im Schopenhauer-Thread ja schon mal, Kausalität ist innerhalb der Erfahrungswelt eine gültige Kategorie, wenn man sie benutzt, um auf das zu schließen, was "vor" der Erfahrungswelt liegen bzw. deren "Grund" sein soll (ob nun Grund für das Universum oder ein Ding darin), begeht man bereits einen logischen Fehler. Insofern stimmt es, das Universum muss keinen Grund haben.


Schön, dass wir uns einig sind. Allerdings neigst du dazu eine ziemlich andere Terminologie zu verwenden, als ich, die mein Verständnis nicht unbedingt erleichtert, was auch der Grund ist, wieso ich im Schopenhauer Thread noch nicht geantwortet habe.

Zitat
Original von Benway
Ich frage mich, wie das die Physiker sehen... Wird über solche rein logischen philosophischen Theoreme da überhaupt diskutiert? @Ina kann uns dazu sicher mehr sagen.


Da ich das als Nebenfach habe und mich das Thema interessiert, kann ich das wohl auch beantworten:
Physiker sehen sich als "Innenarchitekten", also nein, als Physiker diskutieren sie das nicht. Trotzdem gibt es sicherlich etliche, die sich darüber Gedanken machen.

Zitat
(In den letzten Posts allerdings ging es darum, dass gewisse Naturkonstanten nur so und nicht anders sein dürfen, damit ein Universum mit der Möglichkeit zur Entsthenung von Leben möglich ist, nicht direkt um einen Grund für dieses So-Sein oder einen Maker...bisher sind sich eigentlich alle einig, dass das nur die Lösung unkreativer Menschen für dieses Problem ist).


Es wurden dem Entstehen eines bestimmten Universums Wahrscheinlichkeiten zugewiesen. Das halte ich für falsch oder nicht definiert.


Benway - 18.4.2007 um 19:38

[QUOTE]Schön, dass wir uns einig sind. Allerdings neigst du dazu eine ziemlich andere Terminologie zu verwenden, als ich, die mein Verständnis nichtunbedingt erleichtert, was auch der Grund ist, wieso ich im Schopenhauer Thread noch nicht geantwortet habe.[/QUOTE]

Aber dann gibt es auch keinen "Grund" für den Apfel wie ich ihn wahrnehme und überhaupt...aber das diskutieren wir besser doch im durch Verständnisprobleme vorbelasteten Schopenhauer-Thread weiter.


[QUOTE]Es wurden dem Entstehen eines bestimmten Universums Wahrscheinlichkeiten zugewiesen. Das halte ich für falsch oder nicht definiert.[/QUOTE]

Dann versteh ich das immer noch nicht...warum ist ein Universum mit anderen Naturkonstanten nicht denkbar...wenn verschiedene universen möglich sind, müsstens sich doch hypothetische Wahrscheinlichkeitne zuweisen lassen, oder(gut, wir haben es sowieso nur als logische Figur benutzt, aber @Ina schien es auch anzuerkennen und schon deswegen interessiert mich das jetzt)?


Ina - 18.4.2007 um 20:45

Naja, eigentlich ging es nur um die erstaunliche Feinabstimmung. Man hat eben mal berechnet, um wie viel die Naturkonstanten von ihren Werten abweichen dürften, ohne dass es zu "Problemen" kommt (z.B. kann es unmöglich werden, dass Sternen schwerere Atome fusionieren, die komplexere Strukturen erst möglich machen). Und da ergab sich, dass es da kaum Toleranz gibt. Ich weiß jetzt wirklich nicht im Einzelnen, wie sie auf diese Zahl gekommen sind und wie sie genau mathematisch definiert wurde, aber ich habe 10 hoch -52 im Kopf, also verdammt klein.
Das dürfte wohl ähnlich sein, wie wenn man einen Kanal in der Glotze eingestellt hat, der funktioniert dann auch nur auf einer bestimmten Frequenz mit einer gewissen Toleranz.
Und wenn die sehr klein ist, ist es verwunderlich, wenn man trotzdem fernsehglotzen kann. Klar könnte es immer noch Zufall sein, dass man genau die richtige Frequenz erwischt hat. Und klar, man würde sich nicht über den Empfang wundern, wenn man keinen hätte. Aber trotzdem sucht man dann doch erstmal nach Mechanismen, die das erklären. Bei unseren Glotzen würde man dann z.B. beim Sendersuchlauf und der automatischen Feinabstimm-Funktion fündig werden und die analysieren.

Zitat
Kausalität ist innerhalb der Erfahrungswelt eine gültige Kategorie, wenn man sie benutzt, um auf das zu schließen, was "vor" der Erfahrungswelt liegen bzw. deren "Grund" sein soll (ob nun Grund für das Universum oder ein Ding darin), begeht man bereits einen logischen Fehler. Insofern stimmt es, das Universum muss keinen Grund haben.
Ich frage mich, wie das die Physiker sehen... Wird über solche rein logischen philosophischen Theoreme da überhaupt diskutiert?


Nein, ist mir nie untergekommen.
Kausal ist allerding schon in der herkömmlichen Physik so einiges nicht mehr.
Ein Atom z.B. zerfällt irgendwann einfach so, es gibt keinen Grund, warum es nicht ne Sekunde später zerfällt.

Ansonsten:

Physiker gehen zurück bis zu einem Sekundenbruchteil nach dem Urknall. Sie versuchen, unser Universum "herzuleiten", also basteln Modelle zusammen, die erklären sollen, wie aus einer ungeheuer heißen und dichten Energiekonzentration Teilchen, Atome und Strukturen entstanden sein könnten.
"Davor" ist alles Spekulation. Es gibt genügend entsprechende Hypothesen: z.B. Membranen, die einander in regelmäßigen Zeitabständen berühren, wobei Universen entstehen, oder dass die Universen auseinander hervorgehen, jedes einzelne wie "eine Blase im Seifenschaum" (so könnten dauernd direkt neben einem irgendwelche neuen Universen entstehen, aber man bekommt davon freilich nichts mit, weil es ja andere Universen sind, die unzugänglich bleiben) usw.
Physiker, die sich mit diesen Dingen befassen, gehen aber oft nicht davon aus, dass unser Universum "alles" ist. Man redet gern vom "Multiversum", das noch eine übergeordete "Bühne" abgeben soll. Mit dieser zusätzlichen Ebene (in der immer noch irgendwie "physikalische" Gesetze gelten - wenn auch nicht unbedingt unsere) umgehen sie diese philosophischen Probleme gewissermaßen.

"Wo" jedoch das Multiversum "herkommt", das ist keine Frage, weil man ja schon über einfache "Abläufe" darin nur spekulieren kann.
Und dass dieses irgendeinen Grund hat, kann ich mir jetzt auch nicht vorstellen. Denn es ist ja schon alles, da ist nix mehr, was der Grund sein könnte. Ist es das, was ihr hier hochphilosophisch zu zeigen versucht oder hab ich da schon wieder was nicht verstanden??
(ich denk bei sowas linear, sorry)

@deep7:

ok, ich verstehe, dass Menschen alles glauben müssen, was ihnen ihr Hirn nur vehement genug serviert. Aber trotzdem: Wenn man "einfach so" zu Überzeugungen kommt, dann ist das doch eigentlich ein Grund, nur noch skeptischer damit umzugehen.


Xoc - 18.4.2007 um 21:24

Zitat
Original von jan91
@zufallsstheorie: meiner meinung nach gibt es keine zufälle und an dieser meinung halte ich fest. wenn es einen schöpfer gibt (können wir ihn gott nennen?), dann wird er wohl einen grund gehabt haben, uns zu erschaffen, oder meint ihr, dem war langweilig und er wollte mal wissen, welche spezies sich auf einem planten wie dem unseren durchsetzen kann?


Als zufällig bezeichnet man Ergebnisse oder Vorgänge, deren Grund nicht ersichtlich oder nicht wichtig ist.
Und da nicht alles ersichtlich und wichtig ist, gibt es Zufälle.

@deep7
Ich finde das All ja auch sehr phaszinierend und schön, aber irgendwie ist das kein Grund für mich zum Pantheisten zu werden.


jan91 - 21.4.2007 um 00:30

das ist mal ne vernünftige definition von "zufall".


deep7 - 21.4.2007 um 01:21

Zitat
Original von Ina
@deep7:

ok, ich verstehe, dass Menschen alles glauben müssen, was ihnen ihr Hirn nur vehement genug serviert. Aber trotzdem: Wenn man "einfach so" zu Überzeugungen kommt, dann ist das doch eigentlich ein Grund, nur noch skeptischer damit umzugehen.
Ja gut. Schädlich ist meine Sicht auf das All wohl kaum. Mich befriedigt dieser FÜR MICH überzeugende Gedanke einfach. Wenn ihr anders denkt, lasst mich einfach in meinem "Glauben" ;)


jan91 - 21.4.2007 um 14:02

ich glaub, Glaubensfreiheit hat hier oberste priorität :) ;)


Hansi - 21.4.2007 um 17:45

sicher is glaubensfreiheit wichtig, aber trotzdem kann man den selbigen ja immer erweitern und hinterfragen.


jan91 - 21.4.2007 um 20:02

klar, dagegen hab ich absolut nichts, mach ich doch auch immer.


Schattenreiterin - 22.4.2007 um 20:16

ich persönlich stelle mir nicht so sehr die frage "was ist der sinn des lebens?", sondern vielmehr die frage "muss ich denn das leben annehmen, obwohl ich keinen großartigen sinn in ihr erkenne?"


Soulmirror - 22.4.2007 um 20:18

Zitat
Original von Schattenreiterin
ich persönlich stelle mir nicht so sehr die frage "was ist der sinn des lebens?", sondern vielmehr die frage "muss ich denn das leben annehmen, obwohl ich keinen großartigen sinn in ihr erkenne?"


und hast du dir die frage schon beantwortet?


Schattenreiterin - 22.4.2007 um 20:44

nein, leider nicht :(

was meinst du dazu? wenn man keinen großartigen sinn im leben sieht, ist man dann jemanden gegenüber verpflichetet es auch zu leben? MUSS man dieses "geschenk" annehmen und akzeptieren?

was meinst du dazu?

(soll jetzt nicht heißen, dass ich mich am nächsten baum erhängen will, sondern ich mache mir einfach nur gedanken darum... :-) denn alle sagen nur: du darfst dein leben nicht wegschmeißen, dass darfst du doch deinen mitmenschen nicht antun etc. - aber ist dann denn wirklich so?)


jan91 - 22.4.2007 um 21:07

Meiner Meinung nach Nehme ich das Geschenk des Lebens an, wir als Mitteleuropäer habens immer noch besser als so manche andere...unsere einzigen Probleme sind Mitmenschen und schlechte Politiker, global gesehen.

Ich sehe einfach keinen Grund, weder jetzt, noch früher, aus dem Leben zu treten...aber das überlass ich jedem selbst.


Seraphime - 22.4.2007 um 21:11

Man könnte Menschen bennen die im Freitod ihr Erfüllung, sprich ihren Sinn des Lebens finden (oder zu mindest suchen)..... wie schräg, tut mir leid.


Du bist niemandem gegenüber verpflichtet zu leben außer dir selbst.
Es sind Situationen denkbar in denen der Tod vor Qualen und Leid bewahrt. Ich denk ungern über sowas nach aber, was sollen mich in dem Moment meine Mitmenschen kümmern?
Lass dich von keinem Mensch aufhalten, lass dich aufhalten von den vielen Erfahrungen die man noch machen wird, den ungeahnten Möglichkeiten des Menschseins, dem Sternenhimmel in Kombination mit Zätlichkeiten eines Liebsten (gegebenenfalls auch ohne Zärtlichkeit, oder ohne Sternenhimmel, oder ohne Liebsten),den Sonnenstrahlen auf hübschen Bauchnäbeln und natürlich von der Unity...


... - 23.4.2007 um 02:19

Ist doch wohl selbstverständlich, dass man solche Entscheidungen autonom treffen muss und nicht aus Rücksicht auf andere Menschen, es sei denn, diese Menschen versüßen einem das Leben so, dass es dadurch wieder lebenswert wird.


Soulmirror - 23.4.2007 um 10:06

[QUOTE]was meinst du dazu? wenn man keinen großartigen sinn im leben sieht, ist man dann jemanden gegenüber verpflichetet es auch zu leben? MUSS mandieses "geschenk" annehmen und akzeptieren?[/QUOTE]

naja das ist halt wieder diese sache wie die welt selbst diesen "sinn" bewertet bzw wie schwer sie in wiegen lassen will und wie man das selbst so sieht. der sinn ist halt son schönes nichts was man unendlich groß aufblähen kann oder sofort platzen lassen kann. es bleibt jedenfalls beide male verbrauchte luft übrig :13:. es ist halt so wichtig, präsent, prägend oder auch zerstörend wie man es sich selbst macht. man kann sich sein leben lang das köpfchen zerbrechen auf der suche nach ihm oder der suche nach dem sinn im sinn oder einfach vor sich hin leben ohne groß gedanken daran zu verschwenden es wird wohl nicht 2 mal dasselbe leben bei rumkommen, aber welches am ende lebenswerter war, weiß man ja leider erst hinterher bzw selbst da nichtmal wirklich.
da kommt mir immer diese schöne spruch "seelig sind die dummen" in den sinn. und das ist sone frage die ich mir bis heute noch net wirklich beantworten konnte bzw. die antwort noch net wirklich akzeptieren kann/will ob es eben nicht doch besser ist sich von anfang einen scheiß um alles zu scheren und einfach drauflos zu leben anstatt sich über alles und jeden den kopf zu zerbrechen bis man fast verzweifelt an den menschen und an sich und überhaupt.

zum thema, dass das leben ein geschenk ist. so sehr ein geschenk wie baumwollsocken zu weihnachten sag ich ma. also man hat nie drum gebeten, können sicher sehr nützlich sein aber auch genauso auf den geist gehn erstmal. also ich würde mal behaupten niemand MUSS sich über geschenke freuen, besonders nicht über geschenke um die man nie gebeten hat. man kann sich wohl über das freuen was man aus dem geschenk dann selbst bastelt, vielleicht 2 schicke eierwärmer um mal bei den baumwollsocken zu bleiben :D aber über das geschenk selbst, pff.

btw. ich weiß das der vergleich leben und baumwollsocken hinckt :O


Schattenreiterin - 23.4.2007 um 20:06

also ich kann dir nur zustimmen @soul.

[QUOTE]da kommt mir immer diese schöne spruch "seelig sind die dummen" in den sinn. [/QUOTE]
hach jaa.... um wieviel hätte ich es einfacher im leben, wenn ich doch genauso oberflächlich und naiv (positiv gemeint) wie meine altersgenossen wäre... einerseits bin ich froh, dass ich nicht so bin, aber andererseits ist das leben dadruch so viel komplizierter. :09: hat man einmal angefangen auf dieser "grübelschiene" zu fahren, so kommt man nie wieder davon ab.
aber es ist gut zu wissen, dass ich nicht alleine auf dieser erde bin -.-


Seraphime - 23.4.2007 um 21:17

Ist es nicht gerad diese "Grübelschiene" die es interessant macht?
Das dadurch was einfacher wird hat niemand behauptet aber es wird intensiever.
Wag ich zumindest zu behaupten.


RattenGewitter - 23.4.2007 um 21:41

Sicherlich @ seraphime nur können einige Nebenwirkungen mit der Zeit eben sein das man völlig resigniert oder "wahnsinnig" wird,natürlich gibt es auch viele die gut damit leben können aber diese beiden eben genannten Nebenwirkungen sind etwas was mir zb doch ein ungutes Gefühl bereitet.Noch ist man jung und hat Kampfgeist,aber was wird später sein?


Soulmirror - 23.4.2007 um 21:52

Zitat
Original von Seraphime
Ist es nicht gerad diese "Grübelschiene" die es interessant macht?
Das dadurch was einfacher wird hat niemand behauptet aber es wird intensiever.
Wag ich zumindest zu behaupten.



also so aus meiner persönlichen erfahrung in meinem leben, kann man dieses "intensivere leben durch nachdenken bzw durch klarheit erlangen" nur genießen wenn man genug anker im menschlichen sinne hat die einem helfen aus löchern wieder rauszuklettern oder mit denen man gemeinsam abtrifften kann. alleine wird das schnell zur hölle die man sich wohl selbst geschaffen hat, aber das problem ist halt, dass es der hölle egal ist wer sie bestellt hat, wenn sie mal da ist, ist sie da.


Seraphime - 23.4.2007 um 22:19

Ok, der "Allein-Aspeckt" is schon sehr schwerwiegend.
Dagegen hab ich neuerdings dieses nicht rezeptpflichtige Unity! :)
Ich glaub die unaufkeklärten Lemminge haben genauso Löcher und die Hölle und son Kram.
Ich möchte ganz kleinlaut behaupten das die wesentlich schneller resignieren oder wahnsinig werden.
Die Psychater haben volle Auftragsbücher, keiner der den Weg zur Unity findet würde sich da freiwillig hinlegen. Glaub ich zumindest.

Seht es endlich ein ihr seid die Guten!
Wer den Weg durchs Leben ohne viel nachdenken, hinterfragen und betrachten findet hat doch wesentlich mehr verpasst als wir die sich da Gedanken machen ob die Lemmnge es nich einfacher haben.


Tetrarchos - 23.4.2007 um 22:31

Bitte nicht "Der Sinn des Lebens". Daran sind die schlauesten Köpfe seit Anbeginn der Menschen gescheitert. Es gibt vermutlich üppige Beiträge zu diesem Thema, aber eigentlich findet diesen Sinn wohl jeder Mensch selber. Meinen "Sinn" habe ich darin definiert mit einem gewissen Zynismus den Untergang der Menscheit abzuwarten (10-20 Jahre??) und am Tag X über ALLE zu lachen die mir nicht glauben.Da ich erst 32 Jahre alt bin, sehe ich gute Chancen den Tag X zu erleben! Bis dahin MUSS ich das menschenverachtende System überleben! :D


Seraphime - 23.4.2007 um 22:43

5-10 Jahre @ Tetrachos


... - 24.4.2007 um 04:34

Das mit den Baumwollsocken fand ich gut.

Apropos Baumwollsocken:
Ich brauch' mal neue.
Meine alten sind voll.


Schattenreiterin - 24.4.2007 um 19:16

also wenn ich mir eure beiträge so durchlese... bin wohl ziemlich richtig hier :-)
in der welt da draußen muss man ja leider mit so aussagen wie "ich sehe keinen wirklichen sinn im leben" aufpassen - da wird man sofort als verrückt, suizidgefährdet und was weiß ich abgestempelt. und WEHE du versuchst mal mit einem darüber zu diskutieren! wie beschränkt doch manche in ihrer weltansicht sind....

ob es nun ein vorteil ist, grüblerisch zu sein oder nicht, sei mal dahingestellt. das ist auch ansichtssache. fakt ist: hast du einmal damit angefangen, hörst du nicht mehr damit auf! das heißt wohl oder übel: lerne mit dieser eigenschaft zu leben und setze sie als stärke gegenüber deinen mitmenschen ein (stärke ist im geistigen sinne gemeint) :-)


quaid - 25.4.2007 um 01:07

diese eigenschaft als stärke einzusehen ist schwierig. diese erfahrung habe ich zumindest gemacht.

denn die menschen sind alle: egoistisch, eigenwillig, egozentrisch und rechthaberisch.
oder zumindest die meisten, die man so in normalo-world antrifft. denen brauch man gar nix erzählen. schon gar nicht den älteren.


... - 25.4.2007 um 01:22

Ich würde btw jedem, der sich damit auseinandersetzen will und etwas Zeit hat, mal "Das Foucaultsche Pendel" von Umberto Eco empfehlen.

Weiß nicht, ob es jedem was bringen kann, ich war danach, außer dass es eigentlich alles erklärt, was manche Menschen mit Verschwörungswahntheorien und sonstigem Esoterikzeugs verbinden, auch eigentlich sehr erfreut, zu erfahren, dass ich meinen Sinn gefunden haben und nicht mehr suchen musste.


Seraphime - 25.4.2007 um 17:01

Wo is der subkulturraubkpier4freeLink?


... - 26.4.2007 um 02:01

Hab' ich nix gefunden.

Gibt es bei amazon für 4,50€ einschl. Versandkosten.

Ich weiß nicht, ob jemand das Ding evtl. als Hörbuch mal hat und es ggf. runterladen würde.


Cass3l - 3.5.2007 um 20:02

Ich hab übrigens die Antwort auf diese jahrtausendelang anwährende Frage:

42


Was denn sonst?


Benway - 4.5.2007 um 20:56

Dann ist das hier quasi die illustrierte Antwort auf die große Frage :42: ...keep smiling, auch wenn's wehtut und dämlich ausschaut.
Ich hätte ja eher mit der '35' gerechnet: :35: - aber anscheinend sieht Gott die Dinge etwas anders als ich.
Naja, schwamm drüber...wenn unser System die Antwort ist, muss das sowieso eine ziemlich bescheuerte Frage gewesen sein.


Cass3l - 5.5.2007 um 18:57

@Benway:

Ich weiß ja nicht, ob du es gelesen hast, aber die Sache mit der 42 ist aus dem Buch "Per Anhalter durch die Galaxis", welches meiner Meinung nach sowieso eine ziemlich geniale Parodies auf unsere Rasse und die Gesellschaft ist. :D

Dort wurde ein Computer entwickelt, der über Tausende von Generationen und mehrere Millionen Jahre mit Mega-Rechenpower für die Menschen den Sinn des Lebens feststellen sollte. Dann gab es ein riesiges Fest, als es soweit war, und der Computer sagte einfach nur "42". :D Total herrlich. :)

Und wir werden übrigens alle von kleinen weißen Mäusen beherrscht, die benutzen uns nämlich nur und lachen sich einen ab darüber, dass die Menschen denken, sie wären intelligent und wichtig. :D
Also das Buch sollte sich eigentlich jede gesellschafts- und menschenkritische Person hier durchlesen. Der Witz ist einfach nur absolut genial und die ganzen Parodien auf unsere Angewohnheiten und unseren Vorstellunge von unserer Wichtigkeit haben mir ziemlich viele Lachkrämpfe verursacht.

Regards


Benway - 5.5.2007 um 20:15

Echt schade, dass Frage und Antwort der Theorie des Herrn Adams gemäß nicht in einem Universum existieren können, weshalb es sowieso müßig ist, von der Antwort ausgehend über die Frage spekulieren zu wollen.
Mh, ist der "Hitchhiker's Guide" für dich dann eines der Bücher, bei dem sich die Lektüre (fast) so sehr lohnt, wie das Anschauen guter Filme? Hast in einem anderen Thread mal was in die Richtung geschrieben ;)


Cass3l - 7.5.2007 um 15:48

Naja, so oder so ähnlich kommt das hin bei mir mit Büchern und Filmen. Bei Büchern ist es bei mir immer so, dass ich zwar mehrere gleichzeitig lese, aber trotzdem nicht genug Zeit dafür habe. Und man schafft ja in der selben Zeit mehr Filme als Bücher. Lesen tue ich meistens nur abends vorm Schlafen (Da ich ja meistens sowieso nich pennen kann), dafür aber auch relativ lange. In letzter Zeit habe ich aber irgendwie immer beschissene Bücher gelesen. Also zumindest fast immer.

Einzige Ausnahme war da House of Leaves.

Regards


Benway - 8.5.2007 um 21:39

[QUOTE]Naja, so oder so ähnlich kommt das hin bei mir mit Büchern und Filmen. Bei Büchern ist es bei mir immer so, dass ich zwar mehreregleichzeitig lese, aber trotzdem nicht genug Zeit dafür habe. Und man schafft ja in der selben Zeit mehr Filme als Bücher.[/QUOTE]

Mh, was narrative Literatur angeht, seh ich das nun zwar nicht ganz so, aber ich wüsste jetzt auch nicht, was du großartig verpassen würdest, wenn du mit dem genialen Schreibstil eines Th. Mann oder Th. Bernhard nie in Berührung kommst.
Geschreibsel war aber auch für mehr als zweitausend Jahre die bevorzugte Möglichkeit, wie Menschen überhaupt ihre Gedanken zum Dasein und ihren Mitmenschen festhalten konnten...IMO hat sich da schon einiges angesammelt, was man mal anlesen könnte, wenn gerade nichts im Kino läuft...Thesen, die sich nur sprachlich (obwohl langsam ist Sprache doch ein ziemlich komplexes Konstrukt und ziemlich gut an die Gegebenheiten menschlicher Erkenntnisfähigkeit angepasst) ausdrücken lassen und in jeder Art von bildlicher oder künstlerischer Darstellung verloren gehen würden. Wenn du schon viel Zeit mit Filmen verbringst, wäre für mich die Beschäftigung mit diesen Werken der Nebenzeitvertreib der Wahl, wenn man Lynch-Ästhetik mal intuitiv verstanden hat, muss man Thomas Mann-Ästhetik nicht mehr unbedingt analytisch verstehen, auch wenn einem manche Germanisten gerne was Anderes erzählen, aber ein bisschen subversiv-analytisches Denken kann eigentlich nicht schaden.

[QUOTE]Einzige Ausnahme war da House of Leaves.[/QUOTE]

Huch, jetzt wird mir das schon zum sechsten oder siebten Mal empfohlen, werd ich wohl doch irgendwann mal lesen müssen. War mir beim Erscheinen ein bisschen zu sehr auf Event getrimmt, aber es scheint ja doch auch was drinzustecken. Wird die Tage mal besorgt.


Cass3l - 10.5.2007 um 18:45

@Benway:
Das war nicht so gemeint, dass ich lieber Bücher als Filme gucke, aber irgendwie ist wohl mein cineastisches Näschen findiger als mein literarisches. ;)
Habe nichts dagegen einzuwenden, wenn du mir mal 20 Buchempfehlungen aufschreibst. Ich lese ja dauernd, aber mehreres gleichzeitig und meistens nicht so lange, weil ich nicht genug Zeit habe. Du sollst jetzt nicht denken, dass ich zu faul zum Lesen bin und mich deswegen lieber von Bildern berieseln lasse. :D

Regards