Seiten: 1 2 |
dian
Beiträge: 1840
Registriert seit: 13.7.2007
Mitglied ist Offline
Motto: Kein Motto
|
Verfasst am: 23.12.2004 um 01:10 |
|
|
Weihnachtsgedanken
Und wieder feiert die Welt Weihnachten. Selbst in Japan, wo sie Jesus Christus wahrscheinlich immer noch für den Bruder von Enrique Iglesias
halten...
Schön, dass sich einmal alle einig sind. Alle? Naja, ein kleiner Trupp versprengter Terroristen in einer Höhle im Hindukusch leistet noch ein
bisschen Widerstand. Aber davon abgesehen haben sich die Menschen lieb und freuen sich artig auf ihre Geschenke.
So, und jetzt zu mir. Zu einem derjenigen, denen das alles ziemlich am Arsch vorbeigeht.
Weihnachten bedeutet für mich in erster Linie volle Läden in den Tagen davor, und geschlossene Läden in den Tagen danach. Mein Plan für den Heilig
Abend sah ursprünglich vor, zusammen mit meinem besten Freund eine lange, nächtliche Wanderung zu machen... mit ausgiebig Glühwein im Gepäck,
versteht sich. Ist immer wieder unterhaltsam, an den hell erleuchteten Fenstern der Weihnachtslemminge vorbeizulaufen und sie mit einem lachenden und
einem weinenden Auge bei ihren Zeremonien zu beobachten.
Lachend, weil es irgendwie absurd wirkt, wenn man sich vorstellt, wie sie sich vielleicht das ganze Jahr über zoffen, nur um dann für drei Tage zur
kitschigen 50er-Jahre-Gedächtnisfamilie zu mutieren.
Weinend, weil es irgendwie dennoch etwas Herzliches hat. Diese Unschuld, diese hingebungsvoll in die Flöte tirilierende Kinderschar, die noch keine
Ahnung hat, was eigentlich Hartz 4 bedeutet und dass die Russen gerade ne neue Superbombe entwickelt haben.
Ja, zugegeben, es berührt mich ein bisschen. Aber ich bin froh, das nur von außen sehen zu müssen, denn ich weiß noch gut, wie es in meiner
Kindheit immer war.
Man saß am Tisch, freute sich auf Geschenke, die ich heute bloß als "rausgeworfenes Geld" bezeichnen würde, auf die ich damals aber so heiß war,
dass ich die Nacht davor kaum schlafen konnte... tja, und irgendwann war Weihnachten wieder vorbei, und man freute sich langsam auf's nächste
Weihnachten, weil es dann ja wieder Geschenke gab.
Aber ich schweife ab. Eigentlich wollte ich ja nur sagen, dass es am 24. vermutlich eh regnen wird, und ich die Glühweinwanderung andersmal machen
werde. Stattdessen business as usual. Killzone zocken auf meiner PS2, unlöbliche Musik hören und hoffen, dass der angekündigte Regen bald wieder
aufhört, damit ich doch noch ein bisschen raus zu den Weihnachtslemmingen kann.
Oops, hab was vergessen.
War da nicht noch irgendwas mit Jesus Iglesias? Der, der für uns alle in den Ofen kam und zu Brot verarbeitet wurde? (oder so ähnlich...)
Egal, war vermutlich nicht weiter wichtig.
Bleibt mir eigentlich nur noch, mal in die versammelte Runde zu fragen, was Weihnachten für euch bedeutet, bzw. was es für euch nicht bedeutet.
Nicht, dass ihr erwartet, ich würde irgendwem hier ein frohes Weihnachtsfest wünschen oder so. Ich wünsche euch ja auch keinen frohen
Pfingstsonntag und keinen frohen Tag des Deutschen Buches.
Hare Krishna!
|
|
Osiris
Beiträge:
Registriert seit: 1.1.1970
Mitglied ist Offline
|
Verfasst am: 23.12.2004 um 19:19 |
|
|
Naja, Weihnachten ist für mich nur ein Hirngespinst der Wirtschaft, nur darauf aus um mehr Geld zu machen. Überall in der Stadt seh ich Jugendliche
mit Weihnachtsmützen auf, nur weil es bald der 24 Dezember wird. Die ganzen Geschenke zeigen zwar, dass man jemanden mag, doch ich schenke nur, damit
die auch was haben, was sie aufmachen können.
Weihnachten hat für mich früher - wie wohl für jeden - etwas bedeutet, ich ging immer brav in die Kirche und war den ganzen Tag ruhig und still.
Inzwischen scheiss (sorry) auf die Kirche und bleibe nur solange mit den anderen im Zimmer, bis alle glücklich und zufrieden sind, damit ich mich
wieder zurück ins Internet werfen kann. Geschenke sind meist nur sinnlose Geldausgaben, die eigentlich (so wie ich es sehe) sowieso nur auf die
Geschäfter zurückführen. Ja, Jesus wurde geboren, soweit man der Kirche glauben kann, doch es war sowieso nicht vor 2005 Jahren. Doch was bringt
uns das dazu, dass wir jetzt Geschenke geben? Wir schenken dem anderen etwas, nur weil jemand kam und ging? Wenn ich sterbe, möchte ich auch so einen
Tag ins Leben rufen, einfach nur so zum Spass...
Ich meine, die Wirtschaft hat sicher nichts dagegen, ein zweiter Tag an dem jeder vorher in die Läden rennt um sich sinnlosen Kram zu holen und ein
zweiter Tag, nach dem man eigentlich Grund hätte den Laden zu schließen.
Ich finde Weihnachten nur ein Mittel zum Zweck, und zwar Geld zu machen. Dennoch mache ich meiner Familie die Freude und setze mich zum reich
geschmückten Christbaum und sehe ihnen zu wie sie voller erwartung vorsichtig die Päckchen öffnen, während ich meine "Bescherung" aufreisse und
weglege...
|
|
Lonewolf
Beiträge: 271
Registriert seit: 11.7.2007
Mitglied ist Offline
Motto: Kein Motto
|
Verfasst am: 23.12.2004 um 20:20 |
|
|
Mal was zu den eigentlichen Hintergründen des Weihnachtsfestes (aus einem anderen Forum):
Der Ursprung
Michael Harrison schrieb in seinem Buch "The Story of Christmas": Einst fürchteten die nordischen Völker, die lange Dunkelheit des Dezembers werde
die Sonne besiegen. Als Teil eines magischen Ritus schmückten sie ihre Häuser mit immergrünen Pflanzen, da diese eine übernatürliche
Überlebenskraft zu haben schienen. Kerzen wurden angezündet um die sterbende Sonne wiederzubeleben. Erinnert uns das nicht an unser Weihnachtsfest?
Auch die Römer trugen einen Teil zu dem "christlichen" Fest bei. Die alten Römer hatten ein Winterfest, die Saturnalien, die vom 17. bis zum 24.
Dezember andauerten. Dr. R. S. Conway beschreibt das Fest in seinem Buch "Ancient Italy and Modern Religion" folgendermaßen: "Das gewohnte Leben
wurde mit allgemeiner Zustimmung auf den Kopf gestellt; die Leute gaben wichtige Tätigkeiten auf, und wenn sie nicht in ihren Häusern feierten,
streiften sie in den Straßen umher und riefen sich "Io Saturnalia" zu, so wie wir "Frohe Weihnachten" sagen. Bei diesem Fest wurde auch erwartet,
dass man allen Freunden Geschenke machte." Kurz nach den Saturnalien folgte das Fest der Wintersonnenwende, das am 25. Dezember gefeiert wurde.
Dieser Tag war auch unter dem Namen "dies natalis Solis invicti" bekannt. Dieser Feier wurde später der Name "Christfest" oder "Weihnacht"
gegeben, damit sich die römische Bevölkerung zum "Christentum" hingezogen fühlte.
Der Standpunkt der Kirche
Seit seiner Einführung im 4. Jahrhundert ist das Weihnachtsfest umstritten. Da die Bibel das Datum der Geburt Christi nicht nennt, hat man
verschiedene Daten vorgeschlagen. Im 3. Jhr. legte eine Gruppe ägyptischer Theologen den 20. Mai hierfür fest, während andere aber beispielsweise
für den 28. März, 2. April oder den 19. April plädierten. Bis zum 18. Jh. hatte man bereits jeden Monat des Jahres mit der Weihnachtsfeier in
Verbindung gebracht. Warum wurde dann schließlich der 25. Dezember gewählt? Die meisten Gelehrten sind sich einig, dass die katholische Kirche den
25. Dezember zum Geburtstag Jesu bestimmte. Warum? "Der Grund besteht höchstwahrscheinlich darin ", so die New Encyclopaedia Britanica, "dass die
Christen der Frühzeit eine Überschneidung mit dem heidnischen römischen Fest wünschten, das den Geburtstag der unbesiegten Sonne kennzeichnete."
Warum aber gaben Christen, die über zweieinhalb Jahrhunderte von den Heiden grausam verfolgt wurden, mit einem Mal nach? Das Wort "Weihnachten"
kommt in der Bibel nicht einmal vor, denn diese Feier hat es unter Jesu ersten Jüngern nicht gegeben. Auch weiß man, dass für die ersten Christen
Geburtstage ein heidnischer Brauch waren und es für sie undenkbar war, den eigenen Geburtstag zu feiern, geschweige denn den von Christus. Aber
dadurch, dass sie bereit waren heidnische Feste zu übernehmen, bekamen sie auch größere Anerkennung innerhalb des Gemeinwesens. Papst Gregor I.
schrieb 601 u.Z. an Meilitus, einen Missionar in England, und wies ihn an, "die alten heidnischen Feste nicht zu unterbinden, sondern sie den Riten
der Kirche anzupassen und dabei nur den Anlass von einem heidnischen in einen christlichen umzuändern." In dem Magazin Natural History wird über
den Papst, der auch Gregor der Große genannt wurde, gesagt: "Der Papst gab die Anweisung, anstatt zu versuchen die Bräuche und Glaubenslehren der
Völker auszulöschen, sollte man sie in den Dienst der Sache stellen. Wenn eine Volksgruppe einen Baum anbete, sollte man ihn dem Christus weihen,
anstatt ihn umzuhauen, und sie ihre Anbetung fortsetzen lassen." Die Tatsachen sprechen nicht gerade für das heutige Weihnachtsfest. Es ist im
Großen und Ganzen ein erfundenes Fest, bei dem vieles auf eine heidnische Vergangenheit hindeutet.
|
|
MissRoyo
Beiträge:
Registriert seit: 1.1.1970
Mitglied ist Offline
|
Verfasst am: 24.12.2004 um 01:35 |
|
|
weihnachten...
...nehme ich zum anlass den menschen, die ich mag / die ich liebe, zu zeigen / sagen wie sehr ich dies tue. für mich bedeutet es ein fest der liebe.
ich möchte geborgenheit spüren und auch vermitteln können. kleine freuden bescheren, die größeres möglich machen ;-)
zudem begegne ich heuer weihnachten mit dem besonderen aspekt, ein wunder in mir zu tragen, und dies vermittelt mir ein wunderschönes wärmendes
gefühl.
in den letzten zwei jahren hingegen, hat der gedanke, nicht mehr mit meiner geliebten mama "feiern" zu können, in mir viel trauer ausgelöst.
mit dem gedanken, nächstes jahr selbst (m)einem kleinen schützling liebe und wärme schenken zu dürfen, wie ich es von meiner mama spüren durfte,
erhellt meine gedanken und gibt mir kraft. kraft um mehr liebevoll als trauernd an meine vestorbene mama zu denken.
möge euch allen zu weihnachten liebe und wärme geschenkt werden,
dies wünsche ich mir,
MissRoyo
|
|
dian
Beiträge: 1840
Registriert seit: 13.7.2007
Mitglied ist Offline
Motto: Kein Motto
|
Verfasst am: 24.12.2004 um 13:30 |
|
|
Ok, die Idee, ein Fest der Liebe zu feiern, hat ja eigentlich schon was für sich. (mal abgesehen davon, dass ich eigentlich kein Typ bin, der auf
Traditionen und regelmäßige Feiertage besonders viel wert legt)
Wäre mir nur lieber, wenn das alles losgelöst wäre von diesem ganzen christlichen bzw. heidnischen Hokuspokus.
Kann man nicht auch zeitgemäß ein Fest der Liebe feiern, und statt Gottes Kindlein im Stall der vielen anderen Kinder gedenken, die auf der Welt
Hunger leiden müssen? Ich meine, hey: Jesus ist Gottes Sohn. Der bekommt von seinem Daddy vermutlich alles in den Arsch geschoben, was er sich nur
wünscht. Sportwagen, Privatjet, Sexsklaven...
Dem brauchen wir also nicht gedenken. Und dass er sich mal hat ans Kreuz schlagen lassen für uns... naja, wenn du hundert Mal reinkarniert bist und
dich davon einmal opferst, ist das ja auch nicht mehr sooo die große Leistung, nicht wahr?
Aber jetzt genug der Blasphemie. Entgegen dem, was ich hier schreibe, werde ich heute sogar auch mal kurzzeitig einen auf lieb und nett machen, und
meiner Mutter zu liebe ein paar Stunden so tun, als wäre ich ein anständiger Junge. Sie legt wert auf Traditionen, ich mach ihr die Freude...
zumindest während des Abendessens und der Bescherung. Obwohl es ja eigentlich gar nicht mehr viel zu bescheren gibt, da die Verwandschaft zunehmend
ausstirbt... (einer der Vorteile des Älterwerdens. :D )
|
|
Osiris
Beiträge:
Registriert seit: 1.1.1970
Mitglied ist Offline
|
Verfasst am: 24.12.2004 um 14:58 |
|
|
Naja, ich glaube nicht mehr an den christlichen Glauben, ich passe in keine Religion. Mein Glaube ist - wie vieles von mir - rebellisch und deshalb
geh ich einfach auf 'Ohne Bekenntnis' ein. Trotzdem werde ich heute mit meinen Eltern Weihnachtsliedlein trällern, vor dem Christbaum sitzen und
ihnen zusehen, wie glücklich sie sind. Ich werde ihr diese Freude machen, denn wenn man Weihnachten als Fest der Liebe und der Familie ansieht, ist
es ganz angenehm drüben zu sitzen und ihnen eine Freude zu machen. Und du hast vollkommen recht, dian, denn wir gedenken einem Kind, vor 2008 Jahren
geboren und schon längts TOT! Ja, er ließ sich mal ans Kreuz nageln, doch was hat es viel an die neue Zivilisatzin gebracht? Die direkten Jahre
waren sicher davon betroffen, doch wir? Keineswegs... Und anstatt all dem Leiden auf dieser Welt zu gedenken, all den armen Kindern, die Hunger leiden
und von Krankheiten heimgesucht werden die sie nicht heilen können, da sie kein Geld haben... Auf diese Idee kommt keiner. Denn wenn man den
Weihnachtstag so umändern würde, wäre es besser. Warum?
Dann würde jedes Jahr dem Menschen vorgehalten werden: Es gibt so viel Leid da draußen. Benutzt das Geld für Geschenke (so wie Essen und trinken)
und spendet es für diese Menschen. Warum sollten die, die in der reicheren Gesellschaft leben, den anderen reichen Leuten Geschenke machen, anstatt
diese den Armen zu schneken? Für mich ist das Thema erledigt... -_-; Menschheit halt.. Dumm und Naiv...
|
|
quaid
Beiträge: 1354
Registriert seit: 12.7.2007
Mitglied ist Offline
Motto: their law
|
Verfasst am: 24.12.2004 um 15:01 |
|
|
moderne blasphemie
Zitat | da die Verwandschaft zunehmend ausstirbt... (einer der Vorteile des Älterwerdens. |
hast du da nicht diesen leicht bitteren beigeschmack, dass auch wenn du dir sagst "ich kannte die eh nicht so gut" irgendwas in dir sagt "ach komm,
dass is ne traurige sache und wir müssen jetzt mitleid haben" ?
also bei mir ist das ziemlich merkwürdig. mein opa ist vor ein paar jahren gestorben. er war immer gut drauf und so. doch irgendwie habe ich das
schleichende gefühl, die ganze sache bis heute nicht verarbeitet sondern es eher verdrängt zu haben. ich empfinde keine derartige trauer, dass ich
jetzt in der ecke sitzen und heulen würde. ich finds einfach nur als schade.
er ist übrigens in einem krankenhaus an einer sache gestorben, die nichts mit dem grund des krankenaufenthaltes zu tun hatte. eigentlich sollte ein
herzkatheter gelegt werden - eine alltägliche sache für die im krankenhaus. ich weiß das so gut weil ich dort zivi gemacht habe (hatte kein bock
auf 10 stunden fahrt jedes mal zu soner scheiss kaserne irgendwo im nirvana..aber dazu eröffne ich mal nen neuen thread)
jedenfalls gab es komplikationen, und die operation verzögerte sich. letztendlich bleib der brustkorb offen und wegen herzschwäche wurde er
künstlich am leben gehalten. durch die öffnung sind dann alle möglichen bakterien (so ein schwachsinn..wer hat sich das bloss ausgedacht)
"reingekommen" und haben ihn weiter geschwächt.
tjo und nach so einigen besuchen, wo ich praktisch beim "nachhausekommen" meiner eltern schon darauf gewartet habe, dass sie mir die nachricht
mitteilen, die ich für realistisch hielt, war es dann soweit. zwar durch einen telefonanruf am abend, aber das hat ja auch etwas..
ich frage mich ja manchmal echt, was mit der "modernen" medizin heutzutage los ist. solche emotionalen ärzte wie in emergency room möchte ich mal
sehen. aber die gibt es wohl nur als schauspieler zu haben.
das ist genauso wie bei marcel..son typ ausser schule noch. der war lässig drauf und alles..hatte keine großartigen probleme mit irgendjemandem. jo
mit dem konnte man sich ganz gut verstehen. und wat passiert? ich höre, dass er eines morgens am bahnhof stand und einfach so umgefallen ist.
irgendwas mitm herzen. was genaueres hab ich nie mitbekommen. die sache hat mich auch nicht so berührt, aber langsam denke ich, da muss was dran sein
an dem spruch "es trifft immer die besten".
ich meine..mal ganz objektiv und un-egoistisch gesehen wäre ich doch viel besser gewesen. ich sehe schon lange keine ordentliche zukunft mehr für
mich. ich vegetiere praktisch vor mir hin und überlege, wie ich trotzdem die hürden meistern kann damit ich nicht unter einer brücke ende. und bis
auf das unity projekt, an das ich glaube und in das ich eine menge energie stecke, habe ich praktisch nichts weiter. ist das nicht traurig? buhu, ich
mach mir gleich ein. und warum triffts dann sonen korpulenten typen der immer ein ohr offen hatte und praktisch immer da war - marcel - ? das ist
erstmal eine logik.. und da soll man noch weihnachtsgedanken haben.
|
|
Slavemaster
Beiträge:
Registriert seit: 1.1.1970
Mitglied ist Offline
|
Verfasst am: 24.12.2004 um 21:10 |
|
|
Zitat | Zitat |
ich sehe schon lange keine ordentliche zukunft mehr für mich.
|
Willkomen im Club der überzeugten loser
Zitat |
ich vegetiere praktisch vor mir hin und überlege, wie ich trotzdem die hürden meistern kann damit ich nicht unter einer brücke ende.
|
Ja das mach ich auch...ohne Perspektiven ohne nix einfach vor mich hin vegetieren aber das macht nix denn meine Katze macht das doch auch und die
macht nen ziemlich glücklichen Eindruck auf mich.
Ohhh Mann was für ein Vergleich...
[Quote]
und bis auf das unity projekt, an das ich glaube und in das ich eine menge energie stecke, habe ich praktisch nichts weiter. ist das nicht traurig?
|
NEIN das ist nicht traurig!
Sei stolz auf dich, schau auf das Forum das du für uns geschaffen hast, dank dir kann die Unity mit Stil existieren und vergammelt nicht in so einem
hässlichen Parsimony Board.
Die Unity ist eines der besten Foren im Netz wo man nicht gleich verarscht und ausgelacht wird wenn man mal vom Mainstream abweicht.
Ohne deinen Einsatz für die Unity würden jetzt einige arme verirrte Seelen durch das Netz streifen und ihre Gedanken in irgend so einem Fun-Sex und
Titten Forum posten und von den Lemmingen nur verhöhnt werden.
|
|
Slavemaster
Beiträge:
Registriert seit: 1.1.1970
Mitglied ist Offline
|
Verfasst am: 24.12.2004 um 21:17 |
|
|
Zitat |
also bei mir ist das ziemlich merkwürdig. mein opa ist vor ein paar jahren gestorben. er war immer gut drauf und so. doch irgendwie habe ich das
schleichende gefühl, die ganze sache bis heute nicht verarbeitet sondern es eher verdrängt zu haben. ich empfinde keine derartige trauer, dass ich
jetzt in der ecke sitzen und heulen würde. ich finds einfach nur als schade.
|
Jeder Mensch verarbeitet trauer halt anders, der eine heult den ganzen Tag und verfällt in tiefe Depressionen wenn sein Hamster stirbt und bei
anderen geht die ganze Familie bei einem Autounfall drauf und bei denen sieht man kaum eine Gefühlsregung.
Das hat nix mit Verdrengung zu tun sondern eher mit dem Charakter und der Lebenserfahrung.
Wenn jemand aus meiner Verwandtschaft stirbt dann juckt mich das auch eher weniger und dann denke ich mir meist entweder sowas wie "Zum Glück ist
das Arschloch endlich krepiert" oder "Echt Schade um den Menschen der war richtig gut und genial"
Sieh es mal so wenn du viel im Leben zu leiden hast und dauernd um deine Existenz kämpfen musst dann stumpft deine Psyche gegen sowas wie negative
Schicksalssläge total ab.
Wenn du ein Mensch bist der oberflächich ist und in der Happy-Super-Partywelt lebst und vom Leben niemals in den Dreck getreten wurdest dann wird
dich der Tod eines Verwanden aus deiner heilen rosaroten Gummibärenwelt herausreißen und landest dann ziemlich hart in Trauer und Depression weil
die Psyche keine Muster hat wie sie sowas verarbeiten kann.
|
|
dian
Beiträge: 1840
Registriert seit: 13.7.2007
Mitglied ist Offline
Motto: Kein Motto
|
Verfasst am: 24.12.2004 um 21:28 |
|
|
Stimme Slavemaster zu.
Was mich mal überwältigt hat, war der Tod von meinem zweiten Hund, der in der Blüte seines Lebens Selbstmord begangen hat. (ja, richtig gelesen...
er rannte beim Spielen mit einem Ball gegen die Hauswand und war tot.)
Hab aber nicht geheult oder so. Hab mir ne Flasche Jägermeister reingeschüttet, mich auf ne Wiese gelegt und ewig lang über den Tod und das Leben
nach dem Tod nachgedacht. Und dann bin ich wieder aufgestanden und hatte die Sache verarbeitet.
Ähnlich beim Tod meines Vaters, der aber auch nicht so plötzlich kam.
Und Oma und Opa... naja, Opa starb schon, als ich ein kleines Kind war, und Oma war 87. In dem Alter bin ich nicht mehr traurig, wenn jemand stirbt.
Da sage ich nur noch: "Ja, war an der Zeit." *g* Auch wenn das jetzt vielleicht etwas zynisch klingt.
In der Schule, zwölfte Klasse, hat ein Mitschüler von mir Selbstmord begangen. Davor war er für mich eigentlich nur so ein langweiliger
Sport-Fatzke gewesen... aber hinterher hab ich mir dann auch überlegt, dass er vermutlich ganz anders war, als ich gedacht hatte, und dass ich mich
mit ihm vielleicht gut verstanden hätte. Naja, shit happens.
Saß gerade am Klavier und hab meiner Mama Weihnachtslieder vorgespielt. ächz. Jetzt bin ich breit und mach mir noch nen Glühwein heiß. Mit
leckerem Rum.
|
|
Slavemaster
Beiträge:
Registriert seit: 1.1.1970
Mitglied ist Offline
|
Verfasst am: 24.12.2004 um 21:28 |
|
|
Zitat |
das ist genauso wie bei marcel..son typ ausser schule noch. der war lässig drauf und alles..hatte keine großartigen probleme mit irgendjemandem. jo
mit dem konnte man sich ganz gut verstehen. und wat passiert? ich höre, dass er eines morgens am bahnhof stand und einfach so umgefallen ist.
irgendwas mitm herzen. was genaueres hab ich nie mitbekommen. die sache hat mich auch nicht so berührt, aber langsam denke ich, da muss was dran sein
an dem spruch "es trifft immer die besten".
|
Nur die besten sterben Jung! :]
Zitat |
ich frage mich ja manchmal echt, was mit der "modernen" medizin heutzutage los ist. solche emotionalen ärzte wie in emergency room möchte ich mal
sehen. aber die gibt es wohl nur als schauspieler zu haben
|
Ja wie soll ein Arzt den auch emotional sein wenn er in einem Monat ein paar 100 Patienten behandelt?
Für die Ärzte ist man nur der Herzinfarkt auf Zimmer 123 oder der Fall für die Autopsie von letzter Nacht.
Wenn du ein Zivi im Krankenhaus warst dann wirst du ja hinter die Kulissen des Krankenhausaltages gekuckt haben.
Leistungsdruck ohne Ende, viel zu wenig Ärzte für zu viele Patienten denn man muss ja effizient sein und sie bis zum Arsch hinaus einsparen, enorme
Verantwortung, Burnout der Ärzteschaft und des Pflegepersonals das sie alle gleichgültig gegenüber den Patienten macht usw...usw...usw...die
Halbgötter in weiß schuften sich zum Teil in den Krankenhäusern zu tode wärend irgend ein Schönheitschirurg nach ein paar Tittenvergrößerungen
zum Golfspielen geht oder seinen Urlaub mit seiner neuen Luxusyacht plant.
Und so nebenbei mal...fast die hälfte aller Toten im Krankenhaus werden durch Sekundärinfektionen verursacht aufgrund von Antibiotikaresistenz oder
einfach nur durch schlampigen Umgang bei der Hygiene des Pflegepersonals.
|
|
Slavemaster
Beiträge:
Registriert seit: 1.1.1970
Mitglied ist Offline
|
Verfasst am: 24.12.2004 um 21:37 |
|
|
Zitat von dian:
Zitat |
Hab aber nicht geheult oder so. Hab mir ne Flasche Jägermeister reingeschüttet, mich auf ne Wiese gelegt und ewig lang über den Tod und das Leben
nach dem Tod nachgedacht. Und dann bin ich wieder aufgestanden und hatte die Sache verarbeitet
|
Mach ich auch so ähnlich, da lieg ich meist auch auf einer Wiese und starre und den Himmel und sehe zu wie die Wolken vorbeiziehen oder sitze bei
einem Teich im Wald und beobachte die Natur.
Danach habe ich immer die Erkentniss das sowas ganz normal ist und einfach zu unserer Existenz dazu gehört wie alles andere auch.
Ganz ohne Heulerei oder Depressionen weil es ist einfach so, wir sind programmiert eines Tages zu sterben, unausweichlich, unaufhaltbar, was solls so
ist halt das Leben. :]
Zitat |
Und Oma und Opa... naja, Opa starb schon, als ich ein kleines Kind war, und Oma war 87. In dem Alter bin ich nicht mehr traurig, wenn jemand stirbt.
Da sage ich nur noch: "Ja, war an der Zeit." *g* Auch wenn das jetzt vielleicht etwas zynisch klingt.
|
Wenn jemand so alt ist dann muss er sowieso für jeden Tag dankbar sein den er noch erleben darf
Und so zynisch empfinde ich deine Antwort garnicht den jeden seine Uhr läuft einmal ab
|
|
quaid
Beiträge: 1354
Registriert seit: 12.7.2007
Mitglied ist Offline
Motto: their law
|
Verfasst am: 24.12.2004 um 21:53 |
|
|
ich bin ja immer noch am grübeln, ob ein hund so down sein kann das er absichtlich selbstmord begeht. da muss man wissen, was für einen
lebensgefährlich ist und es auch absichtlich tun.
ich hab schon oft gehört von hunden die vor ein auto gelaufen sind, aber unwissentlich.
und was für ein ball war das? ich denke mir, wenn ein hund gegen eine wand rennt, müsste der ball in seiner eher elastischen form eher abprallen,
oder?
nuja. shit happens. den spruch gibt es schon seit ewigkeiten.
aber in den himmel schaun .. da haben wir wohl alle was gemeinsam. ich bin gestern nochmal los, um der rettungsstelle im krankenhaus - wo ich zuletzt
war, einen besuch abzustatten und so. als ich raus bin ausm haus seh ich nach oben und dieser anblick hat mich fast umgehaun. ich hab sogar gezögert,
ins auto zu steigen, weil diese wolken, die rasend schnell an dem mond vorbei gezogen sind, filmreif waren. am liebsten hätte ich ein foto gemacht
das erinnert mich etwas an meine letzte klassenfahrt, damals in italien. da bin ich vom strand hoch zu den bungalows um nachschub zu holen und auf dem
rückweg seh ich diesen absolut bombastischen ausblick! hinter mir dichter wald, vor mir der strand, das meer das man rauschen hört, und der dunkle
himmel, der in sanften farbverläufen nach oben hin einen rotorangen touch bekommt..hammer.
ich schätze, deswegen wohne ich normalerweise lieber gerne in einem hochhaus ganz oben. obwohl ich ja jetzt momentan noch in einem haus mit meinen
parents wohne..
|
|
Osiris
Beiträge:
Registriert seit: 1.1.1970
Mitglied ist Offline
|
Verfasst am: 24.12.2004 um 22:04 |
|
|
Inzwischen hab ich aufgehört bei selbstmordgedanken.info herumzustöbern, dachte da finde ich gleichgesinnte, kann mit denen Diskutieren und so...
naja, war net so wirklich der Fall, die sagen immer nur das gleiche und egal was du sagst, es bringt eigentlich gar nichts. Doch ich war trotzdem froh
mich angemeldet zu haben. Hier das Forum ist um einiges besser, hier finde ich die, die ich wirklich gesucht hatte. Auf dem anderen Forum habe ich
vergeblich nach gleichgesinnten gesucht, doch hier? Hier hab ich einige krasse Leute, coole Themen und viel Stoff zum Diskutieren. Deshalb: Sei stolz
auf dich, dass du so etwas hast, denn dies ist echt das beste forum, das ich kenne und ich muss dir mal hierfür meinen Respekt aussprechen!
Doch um zum Thema zurückzukommen: Ich weiß nicht wie ich reagieren würde, wenn jemand von meiner Verwandtschaft stirbt. Bei alten Leuten würde ich
wohl die gleichen Gedanken haben. Klar, der Tod kommt irgendwann, jeder wird sterben, egal ob er will oder nicht... Und ich denke, mit der ganzen
Scheisse, die ich durchgemacht hab, würd ich beim Begräbnis dann auch einfach nur da stehen und in mich gekehrt auf den Sarg blicken. Klar, es wird
mich Innerlich berühren, doch wie schon gesagt innerlich und so wird wahrscheinlich auch nichts nach außen dringen. Ich meine, ich habe extra darauf
geachtet, dass nichts mehr an mich ran kommt, ich möchte mich nicht wegen jeder Kleinigkeit aus der Bahn werfen lassen.
Doch apropos 'rosarote Gummibärenwelt'... Die, die etwas erleben, was sie in Depressionen wirft, aus den Glücklichen Heilen Seelenwelt
schleudert... die mussten es auf die Harte Art erleben, ich hab es langsam immer mehr entdeckt, doch die werden von einem Mal aufs andere von der
Traumwelt in die Wirklichkeit geworfen. Die habens zwar hart, doch sie müssen auch damit zurechtkommen... Sie können nichts ändern, dass es in der
realen Wirklichkeit, nicht der schein Wahrheit, Schmerz gibt, und mit dem muss man fertig werden, finde ich jedenfalls.
|
|
dian
Beiträge: 1840
Registriert seit: 13.7.2007
Mitglied ist Offline
Motto: Kein Motto
|
Verfasst am: 25.12.2004 um 01:41 |
|
|
@ Black Tribal:
Zitat | Inzwischen hab ich aufgehört bei selbstmordgedanken.info herumzustöbern, dachte da finde ich gleichgesinnte, kann mit denen
Diskutieren und so... naja, war net so wirklich der Fall, die sagen immer nur das gleiche und egal was du sagst, es bringt eigentlich gar
nichts. |
Hehe, das sehe ich ganz genauso. Selbstmordforen sind ne gute Sache, um den Betroffenen zu zeigen, dass sie nicht alleine sind mit ihren Problemen.
Aber wenn man längere Zeit dort verweilt und kritisch genug ist, merkt man recht bald, dass sich da irgendwie alles im Kreise dreht. Spätestens alle
paar Wochen.
Zitat | Hier das Forum ist um einiges besser, hier finde ich die, die ich wirklich gesucht hatte. Auf dem anderen Forum habe ich
vergeblich nach gleichgesinnten gesucht |
Tja, ich würde mir nur wünschen, wir könnten dir ein paar mehr Gleichgesinnte bieten als nur die drei oder vier Stück, die dir gerade antworten.
Die anderen scheinen wohl wirklich gerade alle um nen Tannenbaum zu sitzen und "Oh du fröhliche" zu singen. Ich hoffe, dass hier irgendwann mal
wieder etwas mehr Action ist...
@ q:
Zitat | ch hab schon oft gehört von hunden die vor ein auto gelaufen sind, aber unwissentlich.
und was für ein ball war das? ich denke mir, wenn ein hund gegen eine wand rennt, müsste der ball in seiner eher elastischen form eher abprallen,
oder? |
Ja, der Ball war elastisch. Aber der Hund nicht.
Das war natürlich keine Absicht von ihm. Er hat einfach nur die Kurve nicht mehr gekriegt und sich so auf sein Spielgerät konzentriert,dass er nix
anderes mehr wahrgenommen hat. (muss dazu sagen, dass es ein Boxer war. Die sind zwar super-knuddelig, gehören aber wohl nicht unbedingt zu den
intelligentesten Hunderassen auf diesem Planeten...)
@ Slavemaster:
Ja, das mit den in die Wolken schauen habe ich auch gemacht. Ich war sogar so breit, dass ich mir eingebildet habe, die Wolken hätten eine bestimmte
Bedeutung, bzw. mein Hund würde mir jetzt in Form einer Wolke zuwinken.
Generell habe ich beim Blick in den Himmel oder in die Sterne immer ein sehr positives Gefühl. Das Gefühl, dass es einen höheren Sinn gibt, und
dass wir alle darin eingebettet sind.
|
|
wildcat
Beiträge:
Registriert seit: 1.1.1970
Mitglied ist Offline
|
Verfasst am: 25.12.2004 um 07:38 |
|
|
Interessanter Thread, vor allem nach meinem gestrigen Tag, den ich zu dreivierteln mit meinem Onkel im KH verbringen durfte.
Der alte Mann wird wohl Neujahr nur noch mit sehr viel Glück erleben... es geht rapide bergab. Für Gefühle hatte ich gar keine Zeit, zu viel
organisatorisches um die Ohren.
Irgendwann saß ich dann zu Hause total erledigt am Rechner, dann wurde es doch noch "Weihnachten". Töchti hat gekocht und uns Colaweizen
eingeschenkt. Die Jungs saßen glücklich vor ihrer Playstation und ich hab mit zwei ganz lieben Menschen den Abend verchattet...
Die Wohnung ist nicht geputzt, es gab kein Festessen (ich Trottel war zwar einkaufen, hab aber in dem ganzen Stress alle Einkäufe eingefroren), von
Morgens 10 Uhr bis fast 19 Uhr nur unterwegs und dennoch ein friedlicheres Weihnachten als je zuvor. Jeder hat vom anderen akzeptiert, wie derjenige
seine Zeit verbringen möchte und somit war der Abend gerettet. Es gab keinerlei Zwang zusammen zu sitzen, zu singen oder uralten stupiden Traditionen
zu fröhnen. Für mich ein gelungenes Fest (zumindest der Anfang).
Ich fühl mich von meinem direkten Umfeld geliebt und angenommen und das ist was ganz was feines. Dafür kippe ich jedwede Tradition. Die Kirche
schenken wir uns auch, hat keiner Bock drauf! Wozu dann das Gehetze und Getue.
Werde wohl heute wieder ins KH zum Onkell müssen und den schon ziemlich verkalkten Mann zum Röntgen begleiten, weil er es sonst ablehnt geröntgt zu
werden. Danach lasse ich den Tag einfach auf mich zukommen und ehrlich gesagt, hab ich richtig lust darauf für meine Lieben heute was richtig Feines
zu kochen.
Ich denke, das ist die beste Weihnacht seit langem.
Gedanken zum Tod mache ich mir im Moment zur Genüge, gerade wegen Onkel, aber zum darüber schreiben ist es noch zu aktuell, vielleicht in ein paar
Tagen....
In diesem Sinne wünsche ich euch noch erholsame Feiertage mit Menschen, die euch akzeptieren wie ihr seid, ob im RL oder virtuell, egal Hauotsache
sie sind da!
|
|
Hansi
Beiträge: 1227
Registriert seit: 11.7.2007
Wohnort: Köln
Mitglied ist Offline
Motto: Wer nichts weiß, muss alles glauben.
|
Verfasst am: 30.11.2006 um 19:43 |
|
|
hey, wollte eigentlich gerade nen eigenen thread zum thema weihnachten aufmachen und bin beim stöbern aber auf diesen hier gestoßen. denn heute hab
ich zum allerersten mal so richtig gemerkt, dass es mal wieder zeit wird (weiß auch nich warum ausgerechnet heute). die zeit der liebe, der nähe,
der besinnlichkeit, der ruhe... ...und wer mir jetz glaubt das ich das ernst meine gehört eigentlich nich in dieses forum .
fakt ist, ich finde weihnachten zum kotzen. mit all seinen kapitalistischen hässlichen facetten. leute die sich das ganze jahr über zu tiefst hassen
gaukeln sich auf einmal eine zusammengehörigkeit vor. weihnachten bedeutet weiterhin für mich mit meiner sippschaft um nen tisch zu sitzen,
langeweile zu schieben und schwachsinnige gespräche zu führen. wenn ich ne wahl hätte würd ich mir ne flasche glühwein schnappen (das einzig
tolle an weihnachten eigentlich ^^) mich hier in die unity setzen und die welt welt sein lassen. dummerweise hab ich ja noch ne mutter die mir das
ganze nächste jahr die ohren volllheulen würde, wenn ich ihr diesen vorschlag unterbreiten würde. dann gibts halt geschenke über die man sich
sonst noch so freuen muss, weil sonst is weiter stunk. aber ok, dass feiern mit meiner fam überleb ich ja noch gerade so.
was mich wirklich fertig macht ist diese vorweihnachtliche stimmung von allen leuten, die man am tag so trifft. und wehe man is ein weihnachtsmuffel,
dann versuchen die einen damit anzustecken was einem die ganze scheiße nur noch abartiger vorkommen lässt. dann wird man wieder vollgeheult was man
denn für ein negativer mensch mit einer lebensverneinenden einstellung is. fuck off. jetz grad bildet sich in mir wieder tiefster hass dafür...
...mom muss mir ne flasche glühwein aufmachen gehen, sonst halt ich das nich aus... ...so da bin ich wieder *prost, wo war ich *nachles... ...achso,
die ganzen überschwenglichen lemminge ja. aber was mich am allermeisten abturnt ist dieser beschissene konsumwahnsinn. leute hauen sich den schädel
ein um auch ja das letzte nutzlose geschenk zu ergattern mit dem sie bei ihren "liebsten" protzen können und diesen damit und sich selbst damit
prostituieren. und für die ganzen verfickten konzernbosse is dieses "heilige" fest natürlich ein gefundenes fressen. sogar der rote weihnachtsmann
is nix weiter als ne beschissene erfindung des coca cola konzerns. der wohl größte werbe-coup in der geschichte der menschheit.
und die meissten, die mir in diesem punkt mit dem kommerz recht geben, sind dann aber wieder so stock konservativ und faseln was von gott,
nächstenliebe und anderer scheiße. aber verdammt, ich bin nich christlich. ich verurteile das christentum für seine taten in der vergangenheit und
der gegenwart. ich scheiß auf eure weltreligion. leckt mich. ich bin und bleibe pantheist. also wenn ihr meint jesus unbedingt zu priesen, dann tut
das bitte ohne mich. verpisst euch mit gesang und andacht. ich bin schon das ganze jahr über andächtig, zwar mit anderen dingen, aber egal. genauso
heult mich jeder voll ob ich denn nich meine wohnung festilich schmücken möchte. warum denn bitte??? ich kack auf weihnachten, also leckt mich
einfach. ich werd weihnachten überstehen wie das restliche beschissene jahr, mich von der welt abkapseln, mir die rübe zukippen und in meiner
eigenen welt leben.
so, ich kipp mir jetz den restlichen liter glühwein und poste noch bissel weiter.
|
|
Seneca
Beiträge: 565
Registriert seit: 25.7.2007
Mitglied ist Offline
Motto: Kein Motto
|
Verfasst am: 30.11.2006 um 19:59 |
|
|
Also ich mag Weihnachten eigentlich....äh nein sorry, das wäre missverständlich. Weihnachten als solches geht mir am Arsch vorbei. Aber ich mag die
Zeit um Weihnachten. Ich meine damit natürlich weder das familiäre Beisammensein, was mich zwar nicht sonderlich stört, aber das mir auch nichts
bedeutet und auch nicht die überfüllten Läden, sondern das was ich mag sind die Tage von Weihnachten bis Silvester über Neujahr hinweg. Also die
Zeit allgemein.
Die sind nämlich jedes Jahr aufs neue gemütlich und ich genieße es einfach mit einigen Freunden auf den Weihnachtsmarkt zu gehen, Glühwein zu
trinken, zu reden und insgesamt gesagt einfach mal auszuspannen. Hinzu kommen diverse lustige Aktivitäten.
Nichts macht mehr Spaß, als mit dem Holzrodel mit völlig lebensmüder Geschwindigkeit zwischen den Weinbergen durchzubrettern, um dann darauf zu
warten, dass es einen am Ende des Weges so richtig zerlegt.
Und kurz vor Silvester geht dann langsam die Bombenstimmung los. CO2-Kapseln auf, Böller auf, Inhalt von Böllern in die Kapseln. IMacht Spaß,
solange man sich net selbst in die Luft jagt.
Also wie gesagt Weihnachten selbst is net so der Brüller, aber die Zeit außenrum find ich ganz nett.
|
|
dian
Beiträge: 1840
Registriert seit: 13.7.2007
Mitglied ist Offline
Motto: Kein Motto
|
Verfasst am: 30.11.2006 um 20:02 |
|
|
Ach du liebe Güte, das ist ja schon zwei Jahre her...
wo ist denn der Weihnachts-Hass-Thread vom letzten Jahr?
Oder gab's da gar keinen?
Es dürfte wohl keinen großen Unterschied machen. Abgesehen von den Temperaturen ist ja mal wieder alles wie immer.
Wobei ich sagen muss, dass ich bis jetzt noch gar nicht über Weihnachten nachgedacht habe. Es ist mir einfach nur noch scheißegal.
Am Heiligabend gehe ich halt wieder mit meiner Mutter auf den Friedhof u.s.w., aber auch der Gedanke daran stört mich jetzt nicht besonders.
Das Einzige, was mich gerade etwas nervt, ist, dass die Kids im Haus nebenan Weihnachtslieder auf der Flöte spielen... obwohl sie definitiv total
unmusikalisch sind und das nur machen, weil ihre Eltern diese Tatsache einfach nicht wahrhaben wollen. Aber hauptsache, man hat sich lieb. :D
|
|
Hansi
Beiträge: 1227
Registriert seit: 11.7.2007
Wohnort: Köln
Mitglied ist Offline
Motto: Wer nichts weiß, muss alles glauben.
|
Verfasst am: 30.11.2006 um 20:17 |
|
|
[QUOTE]Ach du liebe Güte, das ist ja schon zwei Jahre her... wo ist denn der Weihnachts-Hass-Thread vom letzten Jahr? Oder gab's da gar keinen?[/QUOTE]
k. a., da war ich hier noch nich mitglied (was eigentlich schade ist). warum habt ihr mir eigentlich nich früher vonb eurer existenz erzählt, dann
hätt ich mich schon vorher irgendwo auslassen können .
|
|
HëllRÆZØR
Beiträge: 666
Registriert seit: 12.7.2007
Wohnort: NRW
Mitglied ist Offline
Motto: Ground Zero - auf ein Neues!
|
Verfasst am: 1.12.2006 um 00:21 |
|
|
Ich muss zugeben dass ich Weihnachten als Kind eigentlich immer ganz toll fand. Als ich nachher nicht mehr an Gott geglaubt habe haben dann auch die
Weihnachtsleider ihre Bedeutung verloren, es war aber immer noch recht gemütlich. Ich glaube mein Vater hat wesentlich mehr Probleme mit Weihnachten
als ich, da der aus 'ner stockkonservativen Familie kommt ^^
|
|
Ina
Beiträge: 1162
Registriert seit: 12.7.2007
Mitglied ist Offline
Motto: Kein Motto
|
Verfasst am: 1.12.2006 um 01:32 |
|
|
Also diese Melange aus suggestiver, nervenangreifender Musik, ungewohnten Gerüchen, Lichtergeglitzer und anderer leicht psychodelischer Dekoration,
dunkler Nacht draußen und viel Glühwein mit viel Zucker, lässt einen doch schon in andere Sphären schweben, wenn man sich nur genug anstrengt.
Bloß vier Wochen lang wäre das freilich ungesund.
Also ignoriert das Zeug erstmal, so lange es geht.
Zitat | Nichts macht mehr Spaß, als mit dem Holzrodel mit völlig lebensmüder Geschwindigkeit zwischen den Weinbergen
durchzubrettern, um dann darauf zu warten, dass es einen am Ende des Weges so richtig zerlegt. |
Au ja. Meine Mutter hat das als Kind mal super hingekriegt. Seitdem ist ein Bein von ihr kürzer als das andere und sie durfte neu laufen lernen.
Ich habs bloß mal geschafft, mir dabei nen Finger zu brechen.
|
|
quaid
Beiträge: 1354
Registriert seit: 12.7.2007
Mitglied ist Offline
Motto: their law
|
Verfasst am: 1.12.2006 um 03:40 |
|
|
ich bin da ein bißchen wie mister burns, oder dieser weihn8smuffel der zum weihn8sfreak konvertiert wird in dieser berühmten weihnachtsgeschichte,
wo er im traum den drei geistern der vergangenheit, gegenwart und zukunft begegnet.
ich denke an die geschenke, die man machen sollte und deren kosten. und jedes jahr kommt der spruch "dieses jahr können wir keine so teuren
geschenke machen, harte zeiten bla bla".
man sieht den menschen nach einer weile direkt an, wenn sie nur so tun als würden sie lächeln und sich freuen.
tja, was soll ich sagen. ich mag den schnee, aber nicht die kälte. und die glätte schon gar nicht.
und ich mag auch keine kleinen kinder, die mit schneebällen durch die gegend werfen.
ich denke, dass kommt alles von der zeit, wo ich dick eingekugelt in fellklamotten mit dem schlitten abhänge runtergefahren bin.
schön war die zeit..
|
|
...
Beiträge: 4247
Registriert seit: 12.7.2007
Mitglied ist Offline
|
Verfasst am: 1.12.2006 um 04:44 |
|
|
Vor zwei Jahren hab' ich Heiligabend in einem Coffeeshop verbracht mit meiner damaligen Affäre.
Das war mal was anderes. Zumindest an Heiligabend!
Mal gucken, wie ich dieses Jahr arbeiten muss, machen wir evtl. wieder.
|
|
MAUS
Beiträge: 670
Registriert seit: 13.7.2007
Wohnort: NRW
Mitglied ist Offline
Motto: Too old to die young
|
Verfasst am: 1.12.2006 um 05:41 |
|
|
Hm, ich mag Weihnachten auf persönlicher Basis durchaus (der Rest draußen ist allerdings äußerst gruselig). Mittlerweile ist das richtig
gemütlich, und auch nicht mehr so stressig und verlogen wie früher, als auch noch aus dem weiteren Umfeld der Familie Leute dabei waren. Jetzt gibts
da nur noch meine Ellis, und meine Schwester mit Familie an Heilig Abend.
Nagut, der 1. Weihnachtstag beginnt recht stressig, wenn dann mein Bruder mit Familie aufläuft, aber die haben ja am Nachmittag schon wieder andere
Verpflichtungen :D , und dann gehts ganz entspannt ans Zocken mit meinen Ellis.
Ich wär super froh, wenn ich mal wieder Weihnachten bei meiner Familie sein könnte, aber das steht ja nun mit dem Krankenhaustermin am 19.12. auch
schon wieder in den Sternen... Ich freu mich nämlich zB das ganze Jahr auf die super leckere Putenkeulensoße (das Fleisch eß ich ja nicht), die ich
wirklich auch nur einmal im Jahr genießen kann.
Und außerdem feier ich am 2. Weihnachtstag seit 1986 mit ner Freundin nochmal auf "unsere Art" *g*. Als ich vor 2 Jahren über Weihnachten im
Krankenhaus lag, hat sie mich eben dort besucht (ok, *g* mit betrinken war da natürlich nix...), und letztes Jahr ist sie zu mir gekommen, weil ich
nicht reisefähig war. Uns kann sozusagen nichts davon abhalten, uns wenigstens 1x im Jahr zu sehen.
Naja, und wenn es dieses Jahr wieder nicht im Heimatkaff klappt, kann ich mich ja trotzdem noch darauf freuen, daß ich bald Resistance als richtiges
Buch in den Händen halte (@ dian, die Frau, mit der ich Weihnachten verbringe, ist übrigens die Person, die das 2. Exemplar bekommt, da ist es gut
aufgehoben )
|
|
Seiten: 1 2 |
|