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Autor Betreff: wann und weshalb habt ihr angefangen euch höhere fragen zu stellen???
Hansi




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Motto: Wer nichts weiß, muss alles glauben.

[*] Verfasst am: 4.8.2006 um 23:49
wann und weshalb habt ihr angefangen euch höhere fragen zu stellen???



hey, wollte mal von euch wissen wann und warum ihr angefangen habt euch höhere philosophische fragen zu stellen bzw. nach dem ihr das erste mal festgestellt habt das ihr sie nicht beantworten könnt trotzdem weiter nach antworten gesucht habt.

bei mir ging das zu kindertagen los. schon als kind war ich anders als die meisten anderen in meinem alter. ich wuchs in der mittelschicht unserer gesellschaft auf. meine eltern waren weder wirklich arm noch wirklich reich. und obwohl meine eltern das geld hatten, wurde mir nicht alles einfach so in den arsch geblasen, wofür ich heute sehr dankbar bin. freunde hatte ich so gut wie gar keine, vielleicht eine handvoll (wenn das nich schon zu viele sind). und irgendwann begann ich über gott nachzudenken. schließlich redeten viele davon. ich weiß bis heute nicht warum, aber seit ich denken kann, hatte ich eine starke ablehnung gegen die christliche kirche, ihren glauben und ihren gott. als kind konnte man mich damit wütend machen wenn man mich in eine kirche schleppte oder ihr gedankengut lobte. da ich ja wie oben bereits beschrieben war ich völlig anders als die anderen und ein völliger eigenbrödler. ich war nie wirklich ein aussenseiter, aber auch nicht angepasst genug um dazuzugehören, und das wollte ich auch gar nicht. ich hasste trends und gruppenzwang. und sie mich deswegen auslachten, war mir das in den meisten fällen völlig egal. nun stellte ich mir aber bald die frage, wenn es denn einen gott gäbe, warum gibt es dann leid und nöte auf der welt??? warum soll mein leben vorherbestimmt sein??? warum sind die meisten guten menschen mit einem harten leben bestraft und die die schlechtes tun leben in saus und braus??? welcher gott kann sowas für gut heißen??? diese fragen beschäftigten mich aber zu dieser zeit nicht hauptsächlich, sie kamen mir immer mehr oder weniger ab und an und meistens unterbewusst. einem durchschnittlichem schulabschluss wurde ich in eine berufsvorbereitende maßnahme gesteckt. und hier lernte ich schon ein paar mehr freunde kennen. hier ging es vor allem darum einen beruf zu finden den man später erlernen möchte. ein kumpel von mir war begeisterter hobbypsychologe und dieses thema faszinierte mich irgendwie und ich begann mich auch damit auseindander zu setzen. ausserdem war ich zu dieser zeit ein riesen fan der matrix trilogie und fragte mich ob man von diesem film auf unsere welt schließen könnte. dann begann ich meine überbetriebliche ausbildung (das war vor 3 jahren). und hier begann ich mich entgültig mit den wichtigen fragen des lebens auseinander zu setzen. anfang des zweiten lehrjahres zog ich endlich bei meinen eltern aus und meine eigene wohnung (was mir sehr viel zeit zum nachdenken gab) und kurz darauf traf ich die frau, die mein leben bis auf die grundmauern erschüttern sollte. ja, ich fand durch eine frau zu diesen themen. denn ein halbes jahr nachdem ich sie kennen gelernt hatte, verliebte ich mich in sie. stärker und heftiger als ich das zuvor jemals getan hatte. doch da gabs ein problem, sie war seit !!!9!!! jahren mit dem vater ihrer beiden kinder (zwillinge) zusammen und 5 jahre älter als ich. wir waren zwar richtig gute kumpels, aber meine erfolgschancen waren dadurch natürlich verschwindent klein. und so grübelte ich anfangs nur ob ichs ihr denn sagen sollte, was wäre wenn etc. und dann passierte es eines tages, dass ich mir auf diese fragen keine antwort mehr musste und begann mir intensiv die frage nach dem sinn meines und des lebens allgemein zu stellen. und so begann ich in den tiefen meiner seele, in büchern und im internet nach antworten zu suchen. tja, und heute sitze ich hier. zwar mit gebrochenem herzen von der frau der ich vor ein paar wochen per mail meine liebe gestand und die seitdem kein wort mehr mit mir spricht, dafür aber mit vielen antworten und noch mehr tiefgründigen fragen. die ganze sache brachte mich bis jetzt zur quantenphysik und dem pantheismus, wo meine antworten erstmal am ende sind, aber wer weiß was da noch kommt.

so, und nu will ich eure geschichte auf dem weg zu den fragen hören.
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[*] Verfasst am: 5.8.2006 um 05:49


Mann, Du kommst ja mit Themen an, da könnte man die ganze Entwicklungsgeschichte von einem reinpacken.
Aber vorab nochmal off-topic:
Die Geschichte mit der Frau ist interessant, würde ich aber hier ausklammern. Mach dazu mal eine eigenen Thread auf oder ich mach das evtl. die Tage, denn ich habe ein ähnliches Problem, wo meine alte große Liebe wieder Kontakt zu mir will, der aber nun seit neun Jahren mit einer Frau zusammenlebt und ich irgendwie die Beziehung nicht zerstören will. Aber das gehört hier nur am Rande rein. Das wäre nochmal ein Extrathema zu den Fragen des Gewissens.

Zu der Frage an sich:
Bei mir war es eben so, dass ich aus einem sehr puritanische Elternhaus komme. Gott spielte zwar keine unmittelbare Rolle, aber er war in einer Form präsent, wie man sie eben gerade in kalvinistischen Religionen erlebt.
Arm waren meine Eltern bestimmt nicht, aber sie leisteten sich dennoch kaum Luxus. Geld war zwar zur Not immer da, aber dennoch wurde gerade zu geizig mit allem umgegangen. Es galt immer, dass, es egal sei, was sich die anderen leisten, WIR MACHEN NICHT DAS; WAS ANDERE MACHEN!
Wenn die Bekannten auf einmal einen Mercedes haben, dann fuhren wir weiter mit ´ner rostigen Laube von Fiat durch die Gegend. Und technische Neuerungen, mal ein tolles Farbfernsehgerät oder sowas, gab es auch nicht. Da hieß es immer. "Das kannst Du Dir mal holen, wenn Du selber Geld verdienst." Und so wurde mir ungefähr ein Gott vermittelt.
Nach kalvinistischer Auffassung ist ein Gott kein gütiger Gott, der auch nur sehr bedingt in das Geschehen auf Erden eingreift. Die Gerechtigkeit gibt es dafür erst im Jenseits. Da kann es anderen eben auch viel besser gehen auf Erden wie einem selbst. Calvin sagte dazu: "Der liebe Herrgott mästet eben seine Schweine, damit sie schön fett sind bei der Schlachtung."
Und so lernte ich einen Gott kennen, der immer da war und mich beobachtete, der aber nichts Gutes oder Schlechtes tat, sondern der nur auf unseren Tod wartete, um uns dann etwas zu geben. Sich Luxus gönnen? "Das kann man doch alles, wen man mal tot ist." So ungefähr.

In Frage gestellt, dass das der richtige Lebensweg ist, habe ich das bis heute nicht. Auch, wenn ich schon lange dazu übergegangen bin, nicht mehr unbedingt an irgendeine Jenseitsperspektive zu glauben.
Fragen zu stellen, war immer normal in meiner Erziehung. Mein Vater hatte auch was Naturwissenschaftliches mal studiert, war dann aber lieber selbstständig geworden. Es gab schon früh für mich keinen Osterhasen mehr, keinen Weihnachtsmann, keinen Klapperstorch, aber das durfte ich nicht erzählen in der ersten Klasse in der Grundschule, weil die anderen Kinder natürlich weiter daran glauben sollten, wenn sie es wollten. Total bescheuert, wie mir heute erst alles mal auffällt. Selbst die Wahrheit darf an nicht erzählen, damit andere eben nicht in ihren Lügen gestört werden.

Angefangen, dass alles zu hinterfragen, habe ich erst richtig in der Pubertät. Da kamen solche Sachen wie sexuelle Bedürfnisse auf z.B. Aber die waren eventuell nicht gottesfürchtig genug, also wartete man am besten mit diesen Wünschen, bis man mal im Himmel ist und bleibt weiterhin schön brav auf Erden.
Irgendwie wurde mir das dann doch alles sehr fragwürdig und ich begann dann erstmal über diese gesellschaftlichen Normen nachzudenken, die mir schon von Kind auf eingetrichtert wurden. Und darin sah ich größtenteils wenig Sinn. Warum nicht das tun hier auf Erden, was einem Spaß macht???

Irgendwie fand ich dann wohl für mich den Kompromiss, dass ich dann alles tun dürfe, was mir gefiel, wenn ich aber doch gleichzeitig ein so guter Mensch bliebe, der sich dann auch dafür einsetzt, dass auch alle dies dürfen und keine Lügen mehr verbreitet werden müssen, damit die Menschen dies nicht tun.

Ja, so war das wohl. Angefangen, kritisch zu denken, habe ich in der Pubertät. Meine Sexualität hat mir da am ehesten zu verholfen.
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Seneca






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[*] Verfasst am: 5.8.2006 um 13:24


Bei mir hat das ganze vor vllt fünf Jahren erst angefangen. Und zwar hatte ich da gewisse Probleme mit meinem Leben und mir selbst und auf diese Probleme habe ich keine Antwort gefunden. Außerdem hatte ich auch so gut wie keine Freunde und war insgesamt mit nahezu allem unzufireden und das obwohl mir es äußerlich sogar relativ gut ging.
Kurzum: Alles was bisher war, was einem beigebracht wurde, was ich gelernt hatte, hat für die Lösung dieser Probleme schlicht und einfach nicht ausgereicht. Und dann habe ich mir selbst Gedanken gemacht über den Sinn des Lebens, auch über Gott, über die Menschen. Da hat angefangen.
Und vor ungefähr 1,5 Jahren hatte ich ähnliche Probleme wieder und bin schließlich auf dieses Forum hier gestoßen, das mir auch sehr viel weitergeholfen hat.
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Hansi




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Motto: Wer nichts weiß, muss alles glauben.

[*] Verfasst am: 5.8.2006 um 13:38


[QUOTE]Die Geschichte mit der Frau ist interessant, würde ich aber hier ausklammern. Mach dazu mal eine eigenen Thread auf oder ich mach das evtl. die Tage, denn ich habe ein ähnliches Problem, wo meine alte große Liebe wieder Kontakt zu mir will, der aber nun seit neun Jahren mit einer Frau zusammenlebt und ich irgendwie die Beziehung nicht zerstören will. Aber das gehört hier nur am Rande rein. Das wäre nochmal ein Extrathema zu den Fragen des Gewissens.[/QUOTE]

mach du ma lieber das thread auf, ich schreib dann meinen senf dazu wenn ich mich dazu in der lage fühle, denn eigentlich möchte ich mit dem thema jetzt abschließen und es hinter mir lassen.
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[*] Verfasst am: 6.8.2006 um 05:41


Und bei mir ist es genau andersrum, dass ich gerade da voll drin bin und jeden Tag neues dazu erlebe. Da warte ich auch lieber noch ein paar Tage mit, bis ich eventuell selber erstmal besser einen Überblick habe, was da gerade mit mir und anderen abläuft.
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