So, liebe Leser.. in mir regt sich mal wieder der Schaffensdrang. Zwar ist es derzeit eher noch ein kleines Drängchen, aber das kann sich ja dann
recht schnell steigern, wenn erst mal die Ideen da sind.
Eine Idee hatte ich schon vor ein paar Tagen..
hab drei Seiten für ein neuees Buch geschrieben, danach hab ich's wieder sein lassen, weil mir die Idee plötzlich doch nicht mehr so gut
erschien.
Dafür hab ich jetzt eine andere... Und zwar dachte ich mir, anstatt einen neuen Roman zu schreiben, von dem ich mit 95prozentiger Wahrscheinlichkeit
schon jetzt sagen kann, dass er "Gegenwelt" nicht toppen wird, könnte ich mich ja mal der Geschichte widmen, mit der alles begonnen hat.
Die Rede ist von Unity 1 / Heroic Bloodshed.
Einerseits mag ich die Story nach wie vor, und finde, dass sie auch auf meine Homepage zu den anderen Romanen gehört. Andererseits bin ich es
irgendwie leid, die Leute immer darauf hinweisen zu müssen, dass das quasi mein Erstlingswerk ist, dass ich damals noch ziemlich jung war, und dass
sie daher doch bitte etwas Rücksicht auf den stellenweise arg holprigen Stil nehmen mögen.
Also dachte ich mir: Warum spiel ich nicht ein bisschen "pimp my book", und verpasse dem alten verrosteten Fahrgestell einen neuen, glänzenden
Anstrich?
Die Grundzüge der Story sollen natürlich erhalten bleiben, aber ansonsten schreib ich einen komplett neuen Anfang, einige neue Kapitel und
vielleicht auch ein neues Ende.
Da das Büchlein inzwischen ja doch einige gelesen haben dürften, dachte ich, ihr könnt mir ja mal auf diesem Weg mitteilen, was man an Unity 1
eurer Meinung nach verbessern sollte.
Nebenhandlungen, Traumsequenzen, Überraschungen... sagt einfach mal, wenn euch irgendwas einfällt, was euch beim Lesen gestört hat oder was ihr
euch gerne noch gewünscht hättet, aber dann leider doch nicht passiert ist..
Folgende Änderung habe ich mir jedenfalls schon fest vorgenommen:
Die alten Hong Kong-Gangster-Streifen wie "A better tomorrow" oder "bullet in the head" spielen ja eine nicht ganz unwichtige Rolle in dem Buch.
Dummerweise kennt die Filme kaum jemand, und es ist nunmal ziemlich witzlos, wenn sich der Leser theoretisch erstmal ein paar seltene DVDs ziehen
müsste, damit er eine ungefähre Ahnung von der Gedankenwelt der Charaktere im Buch bekommt.
Also kam ich auf die Idee, statt von realen Filmen zu reden, einen fiktiven Genre-Film zu beschreiben und den quasi als Nebenhandlung zwischen der
eigentlichen Handlung mit Edward und Kevin laufen zu lassen.
Ich denke, dass sich dadurch ganz neue Möglichkeiten auftun, etwa, dass es deutliche Parallelen zwischen Edward und Kevin und den Helden aus dem Film
gibt, und dass für den Leser daher spannend wird zu sehen, ob sie auch das gleiche Ende nehmen werden wie ihre Vorbilder aus dem Film.
Soweit mal von mir. Lasst mich wissen, wenn euch noch irgendwas einfällt, damit ich noch ein paar Ideen sammeln kann, bevor ich mich richtig
dranmache.
Das was ich dich schon seit laengerem fragen will faellt mir gerade wieder ein Dian:
Woher hast du die Blood Operas? Hier habe ich im Laden hoechstens eine total verstuemmelte Version von "Hard Boiled" gefunden. Hab schon einiges
ueber Filme dieser Art gehoert und ehrlichgesagt auch lange ein Spiel gedaddelt, in dem Charaktere daraus vorkamen. Aber ich kann die DVDs net
auftreiben.
Waer nett wenn du mir helfen koenntest, 8-)
Edit: Vorschlaege zur Ueberarbeitung deines Buches kann ich noch nicht geben, bin noch dran es zu lesen, :13:
mfg
mh... also ich persönlich wäre für einen völlig neuen roman, da mir "heroic bloodshed" eigentlich ganz gut gefallen hat. allerdings finde ich die idee mit dem fiktiven parallelfilm gut. aber alles im allen würd ich mich über ein völlig neues buch noch mehr freuen. könntest ja auch ma was ganz anderes thematisieren. mir käme da z. b. die idee zu nem zukunftsroman, so wie du dir die welt von morgen vorstellst.
Hmm, mich langweilen Actionszenen, denn ich finde sie auf unangenehme Weise unrealistisch - aber das ist generell so und darum mein Problem und nicht
deins.
Dafür mag ich Parallelhandlungen: Kevins und Timmys Geschichte z.B. hätte meinetwegen gerne etwas ausführlicher ausfallen können.
Ein neues Ende fände ich interessant. Denn dieses "war alles nur geträumt" ist imho ein bisschen schade: da wird man in eine abgedrehte Welt
entführt und muss schließlich feststellen, dass sie nichtmal im Buch "real" war und am Schluss doch "die Vernunft siegt".
Aber klar, man muss natürlich meine dekadente Vorliebe für tragischen, sinnlosen Untergang nicht teilen, es gibt viele andere schöne Dinge, die man
so mit seinem Dasein anstellen kann
(Ich will auch noch gar nicht wissen, wie das Alternativende, das du wohl schon im Blick hast, aussieht.)
Naja, ein paar Sachen hab' ich Dir ja schon damals gesagt:
Was ich alles ändern würde, wäre:
Da wird nicht erklärt, ob es ein Traum ist oder einfach passiert ist. Da soll der Leser mal selber denken.
Dann muss die Unlogik da raus, dass die weglaufen, obwohl sie das jeden Tag in der Schule hätten machen können. Wie? Weiß ich auch noch nicht. (Den
Tod des Bruder ganz weglassen evtl.)
Müßte ich selber drüber nachdenken, weil sonst der eine oder andere Punkt nicht mehr stimmig ist in der Geschichte.
Und dann würde ich auch die eindimensoinale Darstellung der Kinderfickerbande ganz anders machen, weiß zwar auch noch nicht wie, aber da fällt mir
evtentuell die Tage noch was ein.
Evtl. die Handlung verändern, ich würde evtl. sogar mit der Schlachtszene da am Ende anfangen, aber die unerklärt im Raum stehen lassen. Eigentlich
wäre das Buch die geeignete Story für den fiktiven Film und dann entdecken Edward und Kevin, dass er sich in irgendeiner Phantasie verloren haben
und dabei versehentlich einen Pauker und irgendeine harmlose Familienfeier abgeschlachtet haben.
Obwohl das auch nicht so aussehen dürfte, als seien Filme mit Gewaltszenen daran schuld.
So ganz sicher bin ich mir da auch noch nicht, aber ich werde auch nochmal darüber nachdenken.
Außerdem will ich auch in dem UNITY-Buch Janosch drin haben.
@ km099:
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Neee, Janosch geht doch nicht, selbst wenn du den zu einem Vampir machst oder sowas - ganz abgesehen, dass das etwas lächerlich wäre: wann spielt
die Geschichte? So ca. 2000 und da sieht Janoschs Welt doch schon ziemlich anders aus...
Man könnte höchstens mal Nikita und Yao leicht gealtert durchs Bild hüpfen lassen. (Nikita fängt an, was von Janosch zu schwallen und Yao haut ihm
eins aufs Maul, weil er schon wieder mit diesem Schmarrn anfängt )
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Habs damals darum nicht gelesen. Ein Remake wär sicherlich angebracht.
[QUOTE]Was für ein Spiel meinst du?[/QUOTE]
"The Opera", eine Mod fuer das gute alte Half-Life 1.
Redeemedsoft
[QUOTE]www.adrenafilm.de erworben. Allerdings geht das auf Dauer ziemlich ins Geld, weil die Importe nicht immer ganz billig sind.[/QUOTE]
Danke, ich denke das hilft mir weiter.
Okay, das mit den Filmen probier ich dann wohl nochmal, vielleicht gibt es auch was brauchbares aus Oesterreich.
@Dian:
Mir gehen da auch ein paar Sachen durch den Kopf, da brauche ich aber auch ein paar tage für, um das schlüssig mal zu überlegen. Meistens fallen
mir ja eh nur Sachen ein, die dann alles eher zu einem "Heroic Bloodshed" in einer Lynch-Regie ausarten lassen.
Ich schreib' das aber mal die Tage.
@Maria:
Nä, irgendwo war erwähnt, dass die zur Schule gehen. Das ist ja das blöde und außerdem wäre es sonst auch nicht hingekommen, dass Kevin auf
einmal in einer elften Klasse ist.
Mh also meiner Meinung nach ist das Ende von Unity 1 zu seicht,ich meine Edward hat eine Erleuchtung,die Kifies laufen weiterhin frei rum (dank der
menschenfreundlichen Justiz),der Polizist handelt wie ein Onkel dessen Neffe etwas ausgefressen hat,plötzlich haben sich alle lieb und Edward
entgegnet solch lustige Sätze wie: (zitat) „Stimmt schon.", bestätigte Edward. „Manchmal denke ich, im Leben eines jungen Menschen gibt es drei
Phasen. Die Schlafphase, die Wachphase... und die Schule, die irgendwo dazwischen liegt. Die allmorgendliche Hypnosesitzung, um aufmüpfige Kinder und
Freaks wie uns zu sozialisieren. Naja, aber weißt du was?"
Er blickte Kevin mit gespieltem Ernst in die Augen.
„Was?"
„Es gibt Schlimmeres... (zitat ende)
Friede Freude Eierkuchen also,da wäre mir ein Blutbad lieber
@ Maria:
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Janosch könnte imo mal so auftreten, wie er das macht, als er von Markus mehr oder minder Besitz ergreift.
Mir fallen bei Unity 1 eben auch die Beschreibungen des abgelegenen Hofes ein, da war doch auch ein Wald. Wieso lebt da nicht irgend ein mystisches
Wesen, was wie Janosch erscheint?
Und das auch die Hinrichtungen vornimmt, so dass man am Ende als Leser selber verunsichert ist, ob das Ende real war oder ausgedacht, ob es die Jungs
waren oder ob es dieses mystisches Wesen war.
Der Leser kann ja auch mal selbst überlegen, das hat mir bei Unity III auch am besten gefallen.
Und wenn nur zwei Menschen ein mystisches Wesen wahrnehmen können, und die das dann auch noch gleichzeitig wahrnehmen, dann ist das ja auch eine
Seelenverwandtschaft.
@dian: ich hatte grad ma wieder einen ich-sitz-auf-klo-gedankenblitz :D, den ich eigentlich nur bei meinen songtexten kriege, aber nun gut. mir kam ne idee wie man janosch in die handlung mit ein basteln könnte. wir ham doch schonma drüber gesprochen ob man die realen filmtitel wieder nehmen soll, oder man einen fiktiven film einbauen sollte. lass doch irgend nen fiktiven regisseuer nen film zu janosch drehen. oder man könnte in unity 1 nen film zu unity 2 laufen lassen. was ich schon so schön abgedreht finde, weil dann die chronologie übern haufen geworfen wird.
Janosch gefällt mir besser als eine mystische Person, die immer dann eingreift, wenn Aggression notwendig ist und nicht mehr
Larifari-Gutmenschentum.
In diesem Zusammenhang würde ich ja auch auf Janosch bauen, wenn es um das Abschlachten der Kinderfickerszene da geht.
Aber zur Frage, wie man die Schwarz-Weiß-Zeichnungen auflöst, die man bei dem Gedanken "Arme Opfer - böse Kinderficker" bekommt, ist mir
diesbezüglich auch noch 'ne Idee gereift.
Wie wäre es, wenn der betroffene Pauker, der Kevin auch schon gefickt hat, eben nicht der unsympathische Typus wäre, sondern ein Pauker, den Edward
sogar ganz töfte findet.
Der Typus des Pädos, der sogar ausgesprochen liebenswürdig und nett sein kann zu seinen (späteren) Opfer ist so selten auch nicht. Sonst würden
die ja nicht immer wieder Opfer finden.
Und da stelle ich mir das eben mal anders vor. Edward und Kevin suchen den gemeinsam auf (erfordert natürlich ein bisschen Umstellen der
Handlungsabläufe; der Lehrer müsste dann eher am Schluss eine größere Rolle spielen und nicht im Vorfeld) und nehmen den in das Kreuzverhör, ob
er das überhaupt ist, was Edward natürlich nicht glaubt, weil er eben mit dem Pauker gut klar kommt.
So, und dann fängt der Typ eben das an zu erzählen, was ich auch schon öfters in Schwuleninis von Pädo- oder da eher von Adoleszentophilen gehört
habe.
Wie die Typen einfach immer den Anschluss verpennt haben.
Zuerst begreifen die das selbst nicht in der Pubertät, dass sie z.B. schwul sind und leben es natürlich nicht aus (noch nicht weiter tragisch, habe
ich mit 13 auch noch nicht), aber dann in den laufenden Jahren haben die irgendeinen Minderwertigkeitskomplex, dass sie ihre sexuellen Vorlieben immer
noch nicht ausleben und daher sich immer tiefer in die Traumwelt von damals, als sie noch jünger waren, hineinsteigern. Und da sie nie mit
irgendjemanden Sex hatten, der gleichaltrig war, können die später auch nix mehr an den Typen finden, die mit ihnen alt geworden sind und bleiben
auf dem Kinderfickerkurs.
Wäre toll, wenn der Pauker das noch so rüberbringen könnte, dass man mit dem Mitleid bekommt (irgendwie sind die Typen auch manchmal nur arme
Würstchens, denke ich) und Edward das auch reflektiert und Kevin auch so tut, als würde er es machen und dann wieder Janosch eingreift (in der Form
von Kevin) und den Pauker eiskalt und brutal abschlachtet.
Das wäre imo noch 'ne Möglichkeit, alles etwas mehr zu differenzieren.
Okay, geht auch schon wieder etwas zum Ende von "Lost Highway" hin, aber ist doch sehr unterhaltsam und ausgewogen, denke ich.
Das Problem mit Janosch ist: Wenn ich ihn in einer längeren Nebenhandlung einbaue, dann muss das ja quasi wieder irgendwann während der Nazizeit
spielen. Das Thema hab ich aber ja eigentlich durch... da würde ich mich eh nur wiederholen.
Oder Janosch taucht wirklich als übersinnliches Geisterwesen auf, das auch nach seinem Tod keine Ruhe findet und weiter in den Wäldern auf Beute
lauert. Aber ich will ja eigentlich Unity 1 neu erzählen, und nicht Blair Witch Project.
Aber ich bin gerade generell frustriert und weiß nicht, was ich machen soll.
Ich habe ehrlich gesagt gar keine Lust, die Story zu überarbeiten. Das Einzige, was mich noch mehr ankotzen würde, als sie zu überarbeiten, wäre,
sie nicht zu überarbeiten.
Vielleicht sollte ich auch einfach mit der ganzen Sache abschließen.. also sprich: Die Story vom Netz nehmen und stattdessen an deren Stelle etwas
ganz neues setzen, hinter dem ich mehr stehe als hinter Unity1. Weil die Frage ist ja, ob die ganze Mühe überhaupt gerechtfertigt ist, oder ob ich
mit einem vergleichbaren Aufwand nicht auch gleich einen komplett neuen Roman schreiben kann..
Ich muss ja nicht zwangsläufig an dem Scheiß festhalten, nur weil es das erste war, was ich damals geschrieben habe.
Trotzdem.. irgendwas ruft da in mir: "Schreib mich! Schreib mich!!" Aber ich sehe es nicht klar, sondern nur ganz verschwommen. Es muss in der
Gegenwart spielen. Es muss kürzer werden als "Gegenwelt", und weniger verschnörkelt. Es muss einigermaßen glaubwürdig sein, aber von der Aussage
her radikal.
puhhh...
ich muss nachdenken. viel nachdenken
naja @dian, so wie ich das sehe bist du immer noch in nem kreativen loch. ich würd ma sagen sowas kann man nich auf "kommando" schreiben. wenn dir jetz noch nix eifällt, dann warte halt noch weile. irgendwann sprudelt das dann automatisch aus einem herraus.
Also ich würde es mit Janosch nicht übertreiben.
Das mit Janosch als schizophrene Abspaltung fürs Grobe wurde doch eigentlich schon in Unity 3 durchexerziert, zu ähnlich sollten sich die Bücher
nicht werden.
Und zweitens: wenn er sich als Quasi-Hauptperson durch alle drei Romane zieht, erweckt das imho den Eindruck, die "Unity-Botschaft" sei: "Wir
warten drauf, dass der große furchtlose Racheengel kommt und uns von all dem Bösen befreit."
Dabei geht es doch eher um Eigeninitiative.
Aber gut, ein paar Ideen könnte ich schon noch hinschreiben:
Um es realistischer erscheinen zu lassen, würde ich erstmal echt den logischen Fehler rausbügeln, den @Arne erwähnt hat - wie auch immer - und
zweitens die Abschlachtungsszene, die dann kein Traum ist, irgendwie subtiler gestalten. Diese "wir kommen mit Knarren und Messern und machen die
Übermacht platt"-Actionfilm-Attitüde ist zwar romantisch, aber leider nicht besonders realistisch.
Eigentlich sollte man sowas doch ein bisschen planen, meinste nicht? Und z.B. darauf schauen, dass man die Leute alleine erwischt.
Die sind ja auf nem Bauernhof. Also wenn ich da jemanden umbringen wollte, so würde ich mich morgens um sechs hinter ner Kuh plazieren, warten, bis
der Bauer kommt und ihm eins überbraten, wenn er das Tier an die Melkmaschine anschließt.
Dann würde ich vielleicht eine angemessene Zeit verstreichen lassen, seine Stiefel anziehen, ihn akkustisch imitierend zurück ins Haus gehen (wenn
ich da ne Zeitlang gelebt habe, kenne ich die Abläufe da, sowas ändert sich ja eh nie), schnell überall Benzin ausschütten, insbesondere vor dem
Schlaf- bzw. Gästezimmer und im Treppenhaus (in alten Bauernhäusern sind die Schlafzimmer i.d.R. oben), ein Streichholz dranhalten (alte Holzhäuser
brennen besonders gut), mich draußen vor dem Fenster plazieren und warten, bis Mutti und Onkel panisch rausspringen. Bis die geschaut haben, ob noch
alles dran ist und kapieren, was los ist, sollte man sie außer Gefecht gesetzt haben.
Klar, allerdings leben dann Edward und Kevin noch.
Sie könnten sich freilich zu üblen Folterreien versteigen, wegen denen der Kommissar am Schluss nicht mehr so nachsichtig reagiert...
Folge: die beiden geraten in die Maschinerie. Verhaftung, Gerichtsverhandlung, etc... was Kevin vielleicht nicht verkraften könnte, also irgendwie
wahnsinnig wird oder sich umbringt. Edward hingegen könnte als labiler Jugendlicher, der nur von seinem irren Freund so negativ beeinflusst wurde,
die Chance haben, relativ billig davonzukommen - also letztlich zwar "frei" sein, aber trotzdem durch die Ereignisse zerstört.
Botschaft eventuell: Die grausamsten Ereignisse kriegten sie nicht klein, dafür haben sie sich Genugtuung verschafft - aber DAS SYSTEM hat sie dann
kaputtgemacht. An Einzelnen kann man sich rächen, doch die heutige Maschinerie, deren Hauptbestandteil "der Gutmensch" ist, ist mächtiger und
unmenschlicher als es der übelste Perverse sein könnte.
(Fühle dich nicht genötigt, davon was umzusetzen. Du hast halt gefragt.)
@ Maria:
Danke für die anschauliche Darstellung. Wenn ich jemals vor haben sollte, eine Bauernfamilie abzuschlachten, werde ich deine Ratschläge auf jeden
Fall beherzigen.
Und die Idee mit der anschließenden Gerichtsverhandlung ist wirklich nicht schlecht. So könnte man den Roman in der Tat etwas aufpolieren.
Das Problem ist nur, das, was ich für ne gute Idee halte und was nicht, wechselt gerade so ungefähr im zehn Minuten-Takt.
Im Prinzip könnt ihr davon ausgehen, wenn ich jetzt schreibe: "So mach ich's!", dann ist das in dem Moment, wo ihr es lesen tut, garantiert schon
wieder veraltet. urg.
@ Pantheist:
kreatives Loch allein ist ja nicht so schlimm. Aber ein kreatives Loch zu haben, und trotzdem dieses Gefühl, unbedingt etwas ausdrücken zu müssen,
was einem im Kopf rumschwirrt.... das ist mal richtig kacke...
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Mann, @Maria und @Dian, Ihr seht mir das mit Janosch wieder viel zu realistisch und laßt zu wenig Interpretationsspielraum.
Wenn Ihr mal ganz viel Langeweile habt, schaut Euch "Twin Peaks" von Lynch an (ist allerdings eine 30teilige Serie mit Vor - und Nachfilm). Da tritt
eine Person auf, die sich Bob nennt und die in einer schwarzen Hütte lebt (die aber nicht materiell ist) in einem Waldstück. Die Hauptperson wird
fortwährend durch rote Vorhänge auf diese Hütte aufmerksam gemacht und durch seine Träume.
Mir hat das schon in "Fight Club" und auch in "Unity III" nicht ganz so gefallen, dass die Schizophrenie als Schizophrenie erkennbar wurde.
Ich will einfach weg von dem ganzheitlichen Ansatz, der alles erklärt. Ich will was Böses oder was Rachsüchtiges haben, was immer wieder erscheint.
Das kann Janosch sein, das kann auch was anderes sein, aber etwas, was den einzelnen davon entlastet, ein Charakter zu sein, der irgendwie schlüssig
bleibt bis zum Ende.
Nieder mit den Charakterisierungen!!!!
Gäbe noch zwei Möglichkeiten, die eher meinen Ansatz folgen würden:
Die Schlachtungsszene findet auch genau so oder ähnlich statt wie in der Geschichte, und zwar reell, ABER:
Kevin hat das alles nur erfunden, weil er ein bisschen rumspinnt. Edward wird zum superbrutalen Mörder für nix und wieder nix. Aber er ist ganz
zufrieden dabei, weil er dadurch einen seelenverwandten Freund findet, der ihn nun nie mehr verlassen kann, weil beide Dreck am stecken haben.
Andere Möglichkeit, etwas abgedroschener:
Edward ist ein paar Jahre älter als Kevin, verliebt sich irgendwie trotzdem in den, wenn die sich begegnen und Edward ist selber einer der Pädos,
die Kevin mal gequält haben, ohne das Edward dies als Erzähler weiß. Geht dann so ein bisschen in Richtung "Angel Heart", dürfte aber mit
einigen schweren Wendungen in der Geschichte auch ganz nett werden.
Aber, mach Du mal, @Dian, Dir wird schon was nettes einfallen.
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Dass sich Kinder, die sexuell missbraucht wurden, in bestimmte Persönlichkeiten spalten, ist nicht ungewöhnlich. Wäre durchaus nachvollziehbar,
wenn dies so wäre.
Mir wäre es aber immer noch am liebsten, wenn sich das Ganze dann irgendwie als Abnormalie von Kevins Geist entpuppen würde, denn dann hätte evtl.
Edward mitgemordet, aber völlig grundlos.
Und dann käme mal wirklich die romantische Schiene, dass die beiden trotzdem Freunde bleiben, weil diese Sache nix ändert zwischen ihnen.
Erinnert mich so ein bisschen an die "Sniper-Story" damals aus Washington. Das fand ich auch 'ne herrliche Liebesstory mal.