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Autor Betreff: Die Harmonie der wölfe
Arwen






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[*] Verfasst am: 23.7.2005 um 16:55
Die Harmonie der wölfe



Zitat
Original von dian aus Die Harmonie der Wölfe
Nachdenklichkeit, Mut und Ideale... all das zusammen im richtigen Verhältnis macht uns zu Wölfen. Gib einem Menschen zu viel von einem der drei, und er wird tollwütig werden. Gib ihm zu wenig, und er wird ein Schaf.
Doch um unsere Ideale überhaupt erst entwickeln zu können, müssen wir Ungerechtigkeit erfahren haben. Zur Nachdenklichkeit bedarf es Einsamkeit, und zum Erlangen von Mut müssen wir zuerst einmal etwas haben, wovor wir uns fürchten.
Ja, man sollte das Schlechte auf der Welt abschaffen! Aber nicht, so lange es noch Schafe gibt, denen man dadurch die Chance nimmt, sich zu entwickeln... denn das hätte ihren Untergang zur Folge.


Du meinst, wir sollen das Schlechte auf der Welt abschaffen, aber nicht solange es noch Schafe gibt. Nehmen wir an, alle Schafe wären zu wölfen geworden und das Schlechte auf der Welt abgeschafft. und dann bekommt eine Familie noch ein Kind. Dieses Kind würde niemals etwas negatives erfahren, folglich würde es zu einem schaf mutieren. über kurz oder lang wäre wieder die gesamte weltbevölkerung eine einzige schafsherde. aber das war es doch gerade, gegen das y und z in der geschichte kämpfen. sie wollten die schafsherde in friedliche wölfe verwandeln. doch das kann ja nur von kurzer dauer sein. s.o.
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dian




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Motto: Kein Motto

[*] Verfasst am: 24.7.2005 um 12:10


Ist schon über vier Jahre her, dass ich den Text geschrieben habe.
Mal schauen, ob ich das noch zusammenbekomme...

Vereinfacht gesagt kann man sagen, dass die "Wölfe" in der Geschichte jene sind, die die dunklen Seiten des Lebens kennen und zumindest in ihren Gedanken auch ausleben... während die "Schafe" solche Gedanken nicht kennen, da ihre Welt längst so künstlich und steril geworden ist, dass Themen wie "Tod" oder "Gewalt" ein absolutes Tabu sind. Dadurch können die "Schafe" aber auch keine Abwehrkräfte und keine starke Psyche entwickeln... sie degenerieren und entfernen sich immer mehr von ihrer menschlichen Natur. Also im Prinzip genau das, was ich heute schon bei vielen Leuten beobachte, und was man als "Wohlstandsverblödung" bezeichnen könnte.

Wohlstandsverblödung ist ein weiter Begriff.
Ein typisches Beispiel dafür wäre die Königin, die ihrem Volk sagte: "Ihr beklagt euch, dass ihr kein Brot habt? Warum esst ihr dann keinen Kuchen?" Sprich, Ignoranz gegenüber dem Leid anderer, denen es nicht so gut geht...
Wohlstandsverblödung ist aber in gewisser Weise auch, wenn wir heute total erschrecken, wenn wir irgendwo einen Toten rumliegen sehen. In früheren Zeiten wurde der verstorbene Opa in der Bude aufgebahrt, und die Kinder konnten so recht früh ein normales Verhältnis zu Tod und Verfall bekommen. Heute dagegen sehen sie Leichen nur noch im Fernsehen... und wenn sie dann doch mal real eine sehen, sind sie so geschockt, als ob ihnen der Satan höchstpersönlich erschienen wäre.
Wohlstandsverblödung macht einen nervlich schwach und zerbrechlich. Nicht umsonst nimmt heutzutage auch das Phänomen des Mobbings zu. Zu viele können sich nicht mehr wehren, weil sie so etwas Animalisches nie gelernt haben... und so sind sie ihren aggressiver eingestellten Mitmenschen hilflos ausgeliefert.
Das nur mal als ein paar Beispiele von vielen, weshalb ich befürchte, dass sich unsere Gesellschaft längst auf einem ähnlichen Kurs wie in meiner Story befinden könnte. (der Schutzmann in der Geschichte ist im übrigen so etwas wie die stark überzeichnete Karrikatur von Typen wie Otto Schily oder Beckstein... Ein Besessener, der die Welt um jeden Preis hundertprozentig sicher machen möchte, und der dafür selbst vor Gewalt und Mord nicht zurückschreckt.)

So, jetzt habe ich etwas weiter ausgeholt...
Um auf deinen Einwand zurückzukommen:
Ich bin ja der Meinung, dass der Mensch ein sehr flexibles Wesen ist, und dass sich Kinder ziemlich gut der jeweiligen Gesellschaft anpassen, in die sie hineingeboren und mit deren Wertvorstellungen und "Idealen" sie täglich berieselt werden.
Wachsen Kinder unter Menschen auf, die gottesfürchtig sind und wegen jeglichem "bösen" Gedanken gleich zum Beichtstuhl rennen, werden das die meisten von ihnen als ganz selbstverständlich ansehen.
Wenn sie in einer Gesellschaft aufwachsen, wo es im TV die ganze Zeit Gewinnspiele zu sehen gibt und eigentlich jeder nur noch vom Traumurlaub in der Südsee und einem schicken Sportwagen träumt, werden viele von ihnen diese materiellen Träume übernehmen.
Und genauso denke ich, würden Kinder, wenn sie unter Menschen aufwachsen, die wehrhaft und misstrauisch sind und sich viel (auch negative) Gedanken über das Leben und den Tod machen, dieses Verhalten nachahmen und sich in der übergrossen Mehrheit auch zu solchen "Wölfen" entwickeln.
Ähm... den letzten Satz, das mit dem "Ja, wir sollten das Schlechte auf der Welt abschaffen. Aber nicht, so lange es noch Schafe gibt" bitte nicht auf die Goldwaage legen. Den würde ich heute wohl nicht mehr so formulieren...
Ist wie gesagt schon lange her, dass ich das geschrieben habe. Da war ich noch ganz klein und unerfahren und hab mich sicher manches Mal in der Wortwahl vergriffen... ;) Bei Gelegenheit müsste da mal das eine oder andere überarbeitet werden. Aber von der Grundaussage des Textes bin ich nach wie vor überzeugt.
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[*] Verfasst am: 24.7.2005 um 21:37


Du solltest als Autor nicht zuviel zu Deinen Texten erklären. Ich hab´ihn damals am Anfang gelesen und jetzt auch noch mal, nachdem @arwen dazu was meinte.
Früher hat er mich ziemlich an das Buch "FahrenheitXXX" erinnert, das auch mal vo Francois Truffaut verfilmt wurde, wo alle Bücher verbrannt werden mußten.
Als ich ihn jetzt noch mal las, fand ich ihn rätselhaft, aber auch das fand ich okay.
Du mußt als Autor ja auch nicht alles wissen, was Dein text zu bedeuten haben soll. Er wirft ´ne Menge Fragen auf, sag´ich mal. Die Antworten sollte schon jeder selber sich erarbeiten.
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dian




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Motto: Kein Motto

[*] Verfasst am: 24.7.2005 um 23:09


Ich hab mir den Text selber erst wieder erarbeiten müssen, um dazu etwas sagen zu können. :D
Das, was ich weiter oben geschrieben habe, war also quasi keine Erklärung, sondern meine Interpretation dessen, was ich irgendwann mal geschrieben und dann wieder vergessen habe.
Kommt bei mir recht oft vor, dass ich was Altes von mir lese und glaube, vor einem Text von jemand anderem zu sitzen. Erst neulich hab ich mal wieder eine Passage aus der Unity-Philosophie gelesen, und dachte mir: "Scheisse, wer hat das denn geschrieben? Das war ja wohl nicht ich." Dabei ist das ja gerade mal ein Jahr alt, dass ich's geschrieben hab...
Hmm... mag jemand kommen und mich exorzieren?
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[*] Verfasst am: 26.7.2005 um 00:28


Bring zum Unity-Treffen ein Teleskop mit und wir suchen mal Deinen Heimatplaneten. Vielleicht hilft das ja was.
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