The Unity Archiv Zuletzt angemeldet am: Kein Eintrag
Nicht angemeldet [Anmelden ]
Gehe zum Ende

Druck-Version | Abonnieren | zu den Favoriten hinzufügen  
Autor Betreff: Zukunft der Musik - Musik der Zukunft
dian




Avatar


Beiträge: 1840
Registriert seit: 13.7.2007
Mitglied ist Offline

Motto: Kein Motto

[*] Verfasst am: 3.1.2005 um 23:58
Zukunft der Musik - Musik der Zukunft



Es war einmal, vor langer, langer Zeit... da lebten auf unserer Welt Musiker, die neue Ideen hatten, die Trends schufen, anstatt sie nachzuahmen, und die sich allen Ernstes eigene Melodien ausdachten, anstatt die von anderen zu benutzen (!).
Und heute? Heute sehe ich nur noch Stillstand.
Im Techno- und Dance-Bereich wird nur noch geklaut, gecovert und gesampelt, bis sich die Balken biegen, im HipHop-Bereich sowieso. Rock und Metal drehen sich irgendwie auch im Kreis, bild ich mir ein. Auf der einen Seite haben wir ein paar hundert geklonte Toccotronic-Verschnitte, die einen auf "bodenständige deutsche Studentenband mit stinklangweiliger Optik" machen. Gerne auch mal vermischt mit House- und NDW-Elementen. Dann gibt es altehrwürdige Bands wie Oomph!, die sich sichtlich darum bemühen, schlechter zu klingen als vor zehn Jahren, und auf einmal allen Ernstes Erfolg haben...
Die bösen, harten Metal-Bands klingen dagegen wie immer... ist halt die Frage, ob man nicht schon längst alle Töne, die man aus einer Gitarre herausholen kann, in jeder möglichen Formation aneinandergereiht hat... ach ja, man kann ja mal statt "Satan" "Lucifer" ins Mikro grölen.. super abwechslung.
Manche kommen auf die Idee, Rap mit Rock zu kreuzen... aber auch das hatten wir schon Ende der 80er, und da meist besser.

Was ich mich frage:
Gibt es keine fundamental neuen Ideen mehr? Ist alles schon mindestens einmal gemacht worden? Oder sind die Plattenfirmen bzw. die meisten Künstler nur zu bequem?
Heißt das, dass wir jetzt nur noch immer wiederkehrende Remakes von Altbekanntem vorgesetzt bekommen, weil es jede erdenkliche Melodie schon gibt... weil jeder Ton schon gefunden wurde, den man aus seinen Instrumenten oder Computern herausholen kann?

Was denkt ihr, wenn ihr jetzt mal schätzen müsstet: Was wird in 10 Jahren in den deutschen Charts vertreten sein? Oder in 50 Jahren? (gesetzt den Fall, Deutschland existiert dann noch)

Ich persönlich fürchte wie gesagt, dass sich alles nur noch wiederholen wird.
Wir hatten auch schon fast alles: Hip Hop mit Klassik gemixt, Klassik mit Rock oder Metal gemixt, Rock mit HipHop oder Jazz gemixt, Techno mit Reggae...
Es gibt noch ein paar wenige Musikrichtungen, die bisher noch nie wirklich kommerziell waren. (Industrial und EBM beispielsweise wäre so ne Richtung, von der ich mir vorstellen könnte, dass sie irgendwann von der Masse entdeckt und dann ein paar Jahre lang richtig genussvoll zu tode gespielt wird...)
Also ich denke, auch solche Musik wird irgendwann mal für ein paar Jährchen Massengeschmack werden. Vielleicht in fünf oder zehn Jahren. (Ein kleiner Hoffnungsschimmer für meinesgleichen. Immerhin.)
Aber irgendwann ist dann auch diese Wiese abgegrast... Dann gibt es vielleicht wieder ein HipHop-Revival, oder jemand mixt Staubsauger-Klänge mit Reggae und den Jamba-Klingeltönen aus den Anfangsjahren dieses Jahrhunderts... oder Crossover zwischen Industrial und oberkrainischer Volksmusik ist auf einmal der neueste Renner.

Welche Prognose würdet ihr wagen? Was wird sich ändern? Werden wir bald vom R n B- und Kindergothic-Einerlei erlöst werden, oder geht das noch ewig so weiter?
Homepage des Benutzers besuchen Alle Beiträge des Benutzers ansehen PN-Nachricht an Benutzer
schwarzlicht






Beiträge:
Registriert seit: 1.1.1970
Mitglied ist Offline


[*] Verfasst am: 19.8.2005 um 20:16


Momentan, und schon seit Jahrzehnten ist das ja alles ein Kreislauf. Lieder von vor 5 oder 10 Jahren oder noch ältere werden dem aktuellen Trend angepasst und der Masse wieder vorgesetzt. Im Dance und Technobereich ist es ja schon standart dass Lieder, die gerade mal 2 oder 3 Jahre alt sind zB als 2005-er Version neu rauskommen und auch so heissen. Wenn sich die Masse das vorsetzen lässt, dann stellt das ja eine gewissen Aussage über sie da. Von Gewohnheit bis Dummheit kann man alles da reininterpretieren. Ich glaube aber dass mittelfristig der Einfluss der Musikindustrie schwinden wird, weil es bequemer, schneller, einfacher und billiger ist sich direkt im Netz zu bedienen. Einige werden vielleicht auch entdecken dass Musik, die von Leuten in der Freizeit gemacht wird ohne jeden Gedanken an Absatzzahlen, wesentlich interessanter und ehrlicher ist, als die Massenware die um den Globus wandert (zumindest finde ich mich darin besser wieder). Natürlich kommt diese Musik nicht so einfach zu einem nach Hause, sondern man muss etwas danach suchen. Aber ich kann für mich sagen, dass in diesem Bereich völlig neue Sachen entstanden sind, die mich sehr bewegt haben.
Dass die Musikindustrie keine neuen Sachen rausbringt liegt daran dass sie dabei nur verlieren kann. Wenn man die aktuellen Zeiten bedenkt, dann wandert immernoch ein grosser Teil des Geldes das privat ausgegeben wird in deren Topf. Also besteht auch kein Bedarf an neuem. Ausserdem sind wenige grosse "Künstler" mit Mainstreammusik besser zu kontrolieren als viele kleine Bands die ein viel grösseres Spektrum abdecken würden. Dabei wäre die Gefahr das sich das ganze verselbständigt und die kleinen Bands zB über Internet ihre Musik direkt absetzen (also an der MI vorbei). Die derzeitigen Superstar-casting-shows sind meiner Meinung nach ein sehr kluger Schachzug von der MI. Sie macht Werbung für ihre neuen Bands und verdient daran noch, bedingt durch die ziemlich hohen Einschaltquoten bei solchen Sendungen. Diese auf-volksnah-gemachten-Eintagsfliegen-Bands kommen meist besser an und können bei nicht-Gefallen nach belieben gefeuert werden, da sie ihre Interessen gegenüber den Verantwortlichen in der MI nicht durchsetzen können. Wobei sich die Frage stellt diese jungen "Künstler" überhaupt wissen was mit Ihnen geschieht.
Alle Beiträge des Benutzers ansehen PN-Nachricht an Benutzer
quaid




Avatar


Beiträge: 1354
Registriert seit: 12.7.2007
Mitglied ist Offline

Motto: their law

[*] Verfasst am: 20.8.2005 um 00:19


es liegt an denen, die die nobodies zu stars machen, denke ich. die produzenten. sie suchen jemanden mit einzigartiger stimme mit hohem wiedererkennungswert, der aussieht wie ein typisches idol, ein möglicherweise baldiges vorbild.
und genau das ist, was die schon seit jahren machen.und wenn die nicht bald mal umdenken und nicht aussterben, dann werden die das auch nochmal 10 jahre machen.

ich weiß ja nicht ob du darauf anspielen wolltest, aber was es bräuchte wäre wohl eine revolutionäre band..
Alle Beiträge des Benutzers ansehen PN-Nachricht an Benutzer
algiz






Beiträge:
Registriert seit: 1.1.1970
Mitglied ist Offline


[*] Verfasst am: 20.8.2005 um 02:55


ich muss grad an bon jovi denken.... der is seit immer dabei und ist stets gleich geblieben mit zeitangepasster produktion, deshalb heute fetter als damals aber ich hab echt respekt vor dem der ist ein star. aber @dian du holst auch zu einem rundumschlag aus. abgesehen davon beziehst du dich meines erachtens auf lauter genres die im fernsehenoder radio gespielt werden können. ausserdem ist auch die frage zu stellen ob du bzw man ein instrument gelernt hat.
jmd der musiktheorie gelernt hat und weiss dazu zb noch wie produziert wird, welhe musik aus welcher entstanden ist, kennt einen querschnitt von muddy waters bis nine inch nails, der sieht musik im allgemeinen (das große ganze) völlig anders wie jmd der im autoradio die black eyed peas hört undsagt wow das find ich so geil und danach hat ers vergessen.
ich hab verschiedene gründe in einer bestimmten laune bestimmte mucke zu hören ,wie ihr alle sicher auch und jeder der nicht einfach die popsülze an sich runterlaufen lässt.
vielleicht kann man zwei typen unterscheiden: die die musik `hören´ und die die sich für musik interessieren und u.u auch machen.
wenn ich zb meine ruhe will und kraft sammeln will brauch ich mächtige erhabene musik, die wucht und epos hat und dazu eine message hat die mich meiner wieder bewusst werden lässt, das wäre bei mir zb bathory oder falkenbach also viking stuff.
will ich meine gedanken einfach gleiten lassen mag ich klassik, jedoch eine mit melodischer ordnung, strukturiert und nachvollziehbar (Bach).
hatte ich einen scheisstag und möchte meinen hass auf die verdammten wichser verarbeiten brauch ich ein paar bier und die ganze kante (NILE, Belphegor, Canibal Corpse, Suffocation....).
bin ich mal gut drauf (selten) steh ich auf southern rock von lynyrd skynyrd, molly hatchet, oder einfach creedence clearwater revival. oder ich hör mir nen reinen gitaristen an, dessen spiel mich inspiriert oder da ich einfach gern höre z.b. neoclassical metal wie topvertreter yngwie malmsteen, oder nen gott wie steve vai, oder joe satriani, einfach schon weil ich nebenher immer ein bisschen gitarre spiel. dann gibts noch platten die meine evergreens bilden: die verbinden mesage mit feeling mit gitarrenvirtuosität: zb alte destruction, anti christ, pro alk, pro mosh, pro gitarrengott mike.
zwischendrin brauch man aber auch ne horizont erweiterung oder einfach ein rückbesinnen oder ausweichen. zwischendurch zb mal ne bb king best off platte, oder vielleicht soagr status quo, natürlich pink floyd und so. dazu mal nen undergroundigen spacksender den man sonst nie hören würde und experimetalscheiss (motorfm ist ein sender als garant für komisches zeug).
was auf jedenfall kein sinn für mich (und ich sprech hier ja eh nur für mich) macht ist hören. hören ist total fürn arsch musik muss man spüren, die muss rein gehen. ich steh zb extremst auf destinys child. natürlich steckt da ein bizarr gut bezahltes volk von profis hinter bis von denen was raus ist. aber wenn geht das rein! destinys child songs haben punch, groove und je nach song nen ganz eigenen faktor der im kopf bleibt plus irrelevante teenie message. cher find ich auch geil (vor allem die alten shows bohhh.
ergo voll drauf geschissen was mit popmusik geht oder mit musik allgemein. ich hör teils noch die selben tapes, die ich als 12 jähriger junge von nem kumpel bekommen hab und meine ersten cds (zb guns n roses ´lies´ oder später unleashed `across the open sea´ oder sogar störkraft zu scherzuhaften partyzwecken). es kommt einfach drauf an für sich ein gehör für zeitlose musik zu entwickeln, und das macht in zeiten von axel f. leider keiner mehr, wodurch abzusehen ist, dass der musikalische anspruch stark nachlassen wird. man könnte im anschluss eigentlich gleich mal über die neue deutschpseudorockwelle diskutieren. zum thema rock gibts für mich nur zwei große: D : A : D und natürlich motörhead. und vergesst nicht JBO NELLMERSBACH 29.8. jipiiiii.
Alle Beiträge des Benutzers ansehen PN-Nachricht an Benutzer
hopeless






Beiträge: 890
Registriert seit: 12.7.2007
Mitglied ist Offline

Motto: Kein Motto

[*] Verfasst am: 20.8.2005 um 11:27


die nummer mit "alle melodien sind schon gespielt" find ich albern.. vor allem bei ganzen bands wird jede beispielrechnung zeigen, dass es die menschheit dafür noch länger geben müsste ;) und selbst dann.. auch wenn probot 80er metal verarbeitet, klingt das garantiert anders als damals. und im heißgeliebten rock gibt es eigentlich genug vielseitigkeit, denke ich. so viel schneller als die menschen selbst sich entwickeln, wird es da auch keine revolutionen geben. ich warte zwar irgendwie noch auf die rundum perfekte crossover-band, aber wär doch schade wenn jemand in allen genres die andern in die tasche steckt ;)
interessant ist auch, dass zB algiz ein ziemlich breites spektrum an (rock)musik hört und dabei trotzdem hauptsächlich metal und sich mit meiner ansammlung von musik kaum was überschneidet :]
außerdem gibt es aus meiner sicht immernoch bands, die in ihrer art und weise ziemlich allein stehen. ihr könnt mich korrigieren, aber zum beispiel folgende bands gibt es soweit ich das beurteilen kann "kein zweites mal"
tool
queens of the stone age
pearl jam
team sleep
turbonegro (ja.. find ich auch seltsam, aber im prinzip..)
afi
coheed and cambria
dredg
placebo
refused
Alle Beiträge des Benutzers ansehen PN-Nachricht an Benutzer
dian




Avatar


Beiträge: 1840
Registriert seit: 13.7.2007
Mitglied ist Offline

Motto: Kein Motto

[*] Verfasst am: 21.8.2005 um 12:10


@ Algiz:
Was, JBO kommen nach Nellmersbach? Wie tief sind die denn gesunken?
Also nix gegen Nellmersbach.. aber das verwundert mich nun schon ein wenig.

Dem, was du über zeitlose Musik schreibst, kann ich eigentlich nur zustimmen. Und genau solche Musik, die man auch in zwanzig Jahren noch hören und kennen wird, wird meiner Meinung nach heute viel zu selten noch produziert.
Um nur mal ein paar zu nennen: Madonna, Pet Shop Boys, die alten Sachen von Bon Jovi, Depeche Mode... das war unverwechselbar, das war neu und irgendwie für die Ewigkeit gemacht... an vieles davon wird man sich wohl zumindest noch jahrzehntelang erinnern.
Aber die Musik von heute?
Wer wird in zwanzig Jahren noch Musik von Anastacia oder Jennifer Lopez hören? Ich bilde mir jedenfalls ein, heute ist fast alles ein, zwei Klassen schlechter und austauschbarer als damals.
Eigentlich aber kein Grund, den Kopf hängen zu lassen...
Es gibt schliesslich genug gute alte Sachen zum Entdecken, dass einem so schnell nicht langweilig wird. Trotzdem nervt es mich eben ziemlich, dass z.B. geile 80er-Jahre-Bands wie Classix Nouveaux oder The Nits trotz der Qualität iher Songs bis heute nahezu unbekannt geblieben sind, während man es mit Wegwerf-Techno a la Crazy Frog zu europaweitem Bekanntheitsgrad bringen kann.
Mein gepeinigtes Künstlerherz will da am liebsten vor Abscheu ganz laut aufschreien, weil ich das einfach als ziemliche Ungerechtigkeit empfinde. Das ist so, wie wenn ein Maler Jahrelang an einem perfekten Bild malt, das keiner kaufen möchte... und dann kommt irgendein dahergelaufener Scharlatan vorbei, spuckt zweimal auf ein Blatt Papier, bezeichnet das als "moderne Kunst", und jeder reisst ihm seine Werke aus der Hand.
Es ist einfach nicht fair, aber so ist das Leben.
Oder was hab ich gestern im TV gesehen? "Pump up the Jam 2005".
Klingt schlechter als je zuvor, braucht eigentlich keine Sau, aber es wird sicher dennoch seine Käufer finden. Wobei man das Lied ja irgendwann auch noch vom Crazy Frog vergewaltigen lassen könnte, wenn garnix anderes mehr hilft...

@ hopeless:
Von den von dir aufgezählten Bands würden in meinen Synthesizer-verwöhnten-Ohren wahrscheinlich einige nahezu identisch klingen. Es wird ja schliesslich fast immer das selbe Handwerkszeug dazu benutzt. Eine Gitarre, Bass und Schlagzeug. Gähn. Die könnten sich wirklich langsam mal was Neues einfallen lassen, wenn ihr mich fragt. ;)
Aber bevor ich jetzt von der Übermacht der Rockfans gesteinigt werde, bin ich lieber still.
Homepage des Benutzers besuchen Alle Beiträge des Benutzers ansehen PN-Nachricht an Benutzer
hopeless






Beiträge: 890
Registriert seit: 12.7.2007
Mitglied ist Offline

Motto: Kein Motto

[*] Verfasst am: 24.8.2005 um 02:00


naja.. einen versuch wäre es ja wert ;) ein paar drumcomputer (team sleep) und ja..vielleicht sogar synthesizer (mindestens placebo) werden dir sicher auch ab und zu begegnen ;)
Alle Beiträge des Benutzers ansehen PN-Nachricht an Benutzer


  Gehe zum Anfang


[Abfragen: 19]
[PHP: 45.0% - SQL: 55.0%]