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Autor Betreff: Zum Kotzen: Arbeit in der BRD?
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[*] Verfasst am: 5.3.2006 um 05:24
Zum Kotzen: Arbeit in der BRD?



So, nachdem ich so eine Woche zurück bin in der alltäglichen Arbeitswelt, muß ich mal loswerden, was mich alles so ankotzt bei dieser Arbeit, aber auch allgemein, was ich immer wieder feststelle, wenn es in Deutschland um Arbeit geht.
Was versteht man eigentlich unter Arbeit? Das frage ich mich seit längerem. Aber seit dieser Woche wieder sehr intensiv.
Erstmal kurz zu meiner privaten Erfahrung, die ich mal versuche, möglichst kurz zu halten. Denn ich bin zu meinem Praktikum in der Einrichtung gelandet, wo ich auch vor zwanzig Jahren meinen Zivildienst gemacht habe. Jetzt die Geschichte von zwanzig Jahren Behindertenarbeit, die ich erlebt habe, darzustellen, ist eher ´ne Fachdiskussion, die hier nicht so von Interesse sein sollte (falls es doch wen interessiert, mache ich dazu auch noch mal einen Extra - Thread gerne auf).
Nur mal kurz eben zu dem, was ich dort wieder erlebt habe. Oder eben wieder nicht erlebt habe.
Ich bekomme Gottseidank nur ein Praktikantenentgelt (knapp 800 € netto) und werde weiterhin als arbeitslos geführt, und das ist auch gut so, denn ansonsten würde ich mich arbeitslos melden.
Die Gruppe, eine Tagesgruppe von zumeist älteren Behinderten, die ich auch noch größtenteils von früher kenne, hat eigentlich keinerlei richtige Arbeit zu erledigen. Es waren am ersten Arbeitstag für ca. 20 Bewohner (ich weiß bis heute nicht genau, wer alles in die Gruppe gehört, warum sollte ein neuer Mitarbeiter das auch wissen?) mit mir 6 Mitarbeiter im Dienst. Und soviel ist in der Gruppe weiß gott nicht zu tun, als daß nicht mal jemand, der etwas länger da ist, mit mir mal etwas ausführlicher hätte sprechen können, um mir mal ´ne Konzeption oder ähnliches zu erklären, was dort eigentlich im Tagesbereich gemacht wird, außer Bewohner für ca 6 h zu parken.
Die werden an Tische gesetzt, manche bekommen was zum Malen, manche ihre Bausteine, die sie monoton von der Kiste auf das Steckbrett legen und wieder zurück (das Ganze natürlich 6 h lang, unterbrochen kurz vom Mittagessen). Die Hauptamtlichen sitzen an irgendwelchen Akten rum, die der Dokumentation dienen und die natürlich wichtiger sind als die Bewohner. Fast die ganzen 6 Stunden. Es stehen zwar sauber irgendwelche Tagesabläufe an der Wand, dort steht auch, daß vorab vor Dienstbeginn bzw. eben bevor die Bewohner kommen, abgesprochen werden soll, welche Aktivitäten mit den Menschen gemacht werden sollen. Es ist ja okay, wenn zu jedem Bewohner mal kurz was aufgeschrieben wird, was der gemacht hat, aber den ganzen Tag nur das? Woher weiß derjenige denn, was der Bewohner gemacht hat, wenn der nur vor seinen Akten sitzt?
Wäre da nicht noch ein Praktikant, dann würde ich bis heute nicht wissen, wann zumindest die Routinearbeiten, wie Essen verteilen, Toilettengänge, Pampers wechseln etc. stattfindet.
Hygienisch ist es saumäßig (das war aber in dieser Einrichtung schon vor zwanzig Jahren so). Es entspricht mal einer von fünf Abfalleimern den Vorschriften für eine solche Arbeit. (keine Deckel oder kein Klapptritt für die Dinger vorhanden.)
Naja, man sitzt eben viel. Hätte ich da als Hauptamtlicher angefangen, würde ich mich sofort wieder arbeitslos melden. Das habe ich schon einmal vor ca 15 Jahren machen wollen, als ich auch in eine Gruppe kam, wo absolut nix los war. Da bestand die Arbeit daraus, daß man zusah, daß die Haare der Bewohner wieder um 1 bis 2 mm gewachsen sind. Ich wollte zum Arbeitsamt gehen und sagen: "Ich möchte mich arbeitslos melden. Nein, ich will kein Geld, ich werde gut bezahlt, aber ich habe keine Arbeit. Das, was dort am Arbeitsplatz angeboten wird, ist keine Arbeit."
Allerdings war damals noch eine vernünftige Gesamtleitung da, die das erkannte, daß ich zumindest nicht der Typ für so laue Arbeit bin, sondern eher engagiert und versetzte mich dann in eine Schwerbehindertengruppe, in der wirklich was zu tun war.

Was ich damit ausdrücken will, ist folgendes:
Nicht nur die Einkommen sind ungerecht verteilt, sondern sie haben auch wirklich nix, aber auch gar nix mit der Leistung zu tun, wie es häufig behauptet wird.
Ich behaupte mal, daß die meisten Deutschen drecksfaul sind und unfähig. (Lassen wir mal den Fußball außen vor, obwohl man es auch da sehen kann.)
Wofür meinen manche Menschen hier in Deutschland Geld zu bekommen, nur weil sie den Eindruck vermitteln können, daß sie etwas mit Arbeit im entferntesten Sinne zu tun haben?
Ich habe das auch im Umgang mit Behörden ja schon erlebt, daß die alle unfähig sind, mal vernünftig und zeitnah, einen Antrag zu bearbeiten. Ich habe bis heute nicht meinen Termin zur Untersuchung meiner Gesundheit für eine kostenaufwändigere Ernährung, die mir noch für die kurze Zeit als HARTZ IV - Empfänger zustand. Der Termin ist jetzt, während meiner Arbeitszeit. Ich habe schon beantragt, daß ich den Verdienstausfall von denen erstattet haben will, oder daß sie gefälligst mir einen Termin vor sieben Uhr bzw. nach 16 h geben sollen. Allerdings könnte ich auch Samstag und Sonntags ganztägig. Da bin ich aber gespannt, ob in einem Amt in Deutschland dann jemand arbeitet.

Wie ist das bei Euch?
Habt Ihr auch den Eindruck nur von phlegmatischen, völlig unengagierten Menschen umgeben zu sein, die für diesen Phlegmatismus auch noch Geld bekommen?
Ich weiß zwar, daß hier die meisten noch Schüler sind, aber dann kennt Ihr ja Eure Lehrer, Ihr kauft ein, habt vielleicht mal ´nen Anspruch an ein Amt oder ähnliches?
Da ist gerade in Deutschland imo Nichts, aber auch REIN GAR NICHTS, wo man sagen könnte, daß irgendetwas ordentlich ausgeführt wird.
Erzählt mal Eure Erfahrungen! Ich könnte noch stundenlang von der deutschen Bahn über Post usw. erzählen, was es alles für faule Säcke gibt zumindest hier in der BRD!
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Seneca






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[*] Verfasst am: 5.3.2006 um 11:59


Einiges von dem was du geschrieben hast kann ich sehr gut nachvollziehen. Allerdings gibt es im Hinblick auf Arbeit noch einige Dinge, die unklar sind. Was ist überhaupt Arbeit? Da gibt es nämlich durchaus unterschiedliche Betrachtungsweisen. In Rom hat man mit "labor" die ganze körperliche Tätigkeit als Arbeit angesehen und sämtliche nicht körperliche Tätigkeit mehr oder weniger als Spiel "ludus" angesehen. Du wirst aus deiner Schilderung heraus alles bei dem man in etwa so beschäftigt ist,dass man keinen Kaffee nebenher trinken kann als Arbeit ansehen, also die Arbeit bei der man zupacken muss. Und in der allgeminen Behördendefinition ist Arbeit in etwa alles was dem Arbeitnehmer Geld bringt.
Wenn wir nun einfach mal großzügig sind und auch leichte Tätigkeit als Arbeit durchgehen lassen (irgendwie bewegt man sich ja immer) stellt sich immer noch die Frage, wie diese Arbeit zu bewerten ist. Klar kann ich sagen, dass ne halbe Stunde auf dem Bau ackern körperlich härter ist als eine Stunde als Lehrer vor ner Klasse zu sitzen. Dennoch verdient der Lehrer mehr als der Bauarbeiter. Ungerecht? Kann man drüber diskutieren. Denn schließlich stellt sich die Frage: Wie definiere ich die "Menge der Arbeit" und wie den "Wert der Arbeit"?

Um ein Beispiel zu machen: Da ich den Stoff eigentlich sehr gut beherrsche gebe ich schon seit ner Weile Nachhilfe in Mathematik. Da verdiene ich 10-15€ pro Stunde, für einen Schüler also einen ordentlichen Batzen Geld. Mein Arbeitsplatz ist ein wohlig warmer Schreibtisch, meine "Kunden" sind Schüler, die, bzw deren Eltern bessere Mathematik-Noten sehen möchten. Nun, meine Tätigkeit besteht darin nichts vorzubereiten zu müssen, da das Buch eine klare Struktur vorgibt und eine Stunde lang dazusitzen, mit dem Nachhilfeschüler Probleme zu erörtern, Aufgaben durchzurechnen, auf Schwächen einzugehen. Streng genommen arbeite ich fast gar nichts. Körperlich null, da ich nur rumsitze und geistig ein bisschen, da das Stoff ist, den ich fast aus dem Nichts beherrsche. Und am Ende dieser Stunde Rumsitzen bekomme ich nen 10€ Schein in die Hand gedrückt.
Gegenbeispiel: Einige Freunde von mir arbeiten als Kuriere für die Ortsapotheke. Sie erhalten 5€ pro Stunde und dürfen bei diesem Sauwetter draußen ewig mit dem Fahrrad in der Gegend rum fahren und den unfreundlichsten Leuten in den steilsten Gegenden des Ortes (am Weinberg hoch) Medikamente liefern.
Um die beiden Beispiele zu vergleichen: Meine Arbeit ist deutlich angenehmer als die Arbeit meiner Freunde und ich verdiene das DOPPELTE bis DREIFACHE.
Und jetzt kommt die Kehrseite: Wenn meine Freunde mal ein Medikament nicht pünktlich abliefern oder mal was verpfuschen, dann juckt das niemanden. Wenn meine Nachhilfeschüler aber keine besseren Noten schreiben, komme ich ziemlich unter Druck, man will ja nicht umsonst viel Geld investieren. Aber wenn sich einer meiner Schüler von ner 5 auf ne 3 verbessert, dann zahlen die Eltern die 10€ mit einem Lächeln auf den Lippen und zu Weihnachten gibts ein fettes Trinkgeld. An dieser Stelle trage ich eine größere Verantwortung (sogar evt für Versetzung oder Schulabschluss!) und diese wird mir eben auch auf den Gehaltszettel angerechnet.
Wie bewerte ich also den "Wert der Arbeit"? Nach dem Aufwand des Arbeitnehmers oder nach dem Resultat und nach dem Nutzen für den Arbeitgeber? Ist eben alles recht schwierig zu bewerten.
Alles in allem kann ich sagen, sollte man seine Arbeit vorallem sauber erledigen, wenn man dafür Geld nimmt und mindestens mal eine angemessene Gegenleistung erbringen. Das tut jemand der hart ackert indem er schuftet wie blöd und jemand der Verantwortung trägt indem er dieser gerecht wird. Ob dann tatsächlich die Verteilung von Lohn und Arbeit angemessen ist, ist eine andere Sache. Aber man muss sich halt in jedem Fall über "Menge bzw. Intensität der Arbeit" und "Wert der Arbeit" mal Gedanken machen.
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Seneca






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[*] Verfasst am: 5.3.2006 um 12:04


Anmerkung: Man beachte, dass es bei meinen Beispielen eigentlich in beiden Fällen um eine ungelernte Arbeit ohne jegliche fachliche Ausbildung handelt. Also vom "Status" her in etwa vergleichbar.
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dian




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Motto: Kein Motto

[*] Verfasst am: 5.3.2006 um 13:23


Gestern morgen war der Briefkasten mal wieder voll mit Werbeprospekten, die ich natürlich wie gewohnt allesamt, ohne sie eines Blickes zu würdigen, direkt in den Müll geworfen habe.
Dabei haben doch viele Menschen mehr oder weniger hart dafür gearbeitet, um diese Dinger herzustellen und auszuliefern, sprich, mich zu belästigen. Und ach ja, die Müllabfuhr bekommt hinterher auch noch Arbeit.
Eine Arbeit, die man sich komplett hätte sparen können, wenn das Unternehmen von vorneherein darauf verzichtet hätte, und stattdessen als Kaufanreiz lieber seine Produkte billiger anbieten würde.
Wenn ich mir dann wieder sowas vor Augen führe, dann scheinen mir viele Menschen eher über-engagiert zu sein. Sie wollen ihre Existenz rechtfertigen, und sei es auch nur dadurch, dass sie Scheissdreck herstellen, den andere wieder entsorgen müssen.
Denn wenn man mal wirklich radikal alle Jobs aus unserer Gesellschaft entfernen würde, die nicht dringend notwendig sind, um den Menschen eine halbwegs vernünftige Lebensqualität zu liefern,dann hätten wir heute nicht 5 Millionen Arbeitslose, sondern mindestens 30 oder 40 Millionen.
Was Beamte angeht, ist das nicht viel anders:
Als meine Oma gestorben ist, wurde ich zum Notar bestellt, um die Formalitäten wegen dem Erbe zu erledigen. In dem Gebäude roch es wie in einer Kaffee-Rösterei, und der Typ, der sich mir dann als Notar vorstellte, war ein Milchbubi, dem man schon an den zarten Fingern ansehen konnte, dass er wohl noch nie im Leben körperliche Arbeit verrichtet hatte. (ok, das ist ja noch akzeptabel...)
Aber der absolute Hohn war dann, dass dieser Typ nichts anderes "geleistet" hat, als uns Hinterbliebenen gaaaanz laaaangsaaam einige Dokumente auszuhändigen und uns alles, was dort geschrieben stand, gaaaanz laaangsaaaam vorzulesen. Ich meine, lesen kann ich eigentlich selber... Man hätte mir den Scheiss auch einfach per Post schicken können.
Aber nein, der Herr Notar will für seine halbstündige Vorlesearbeit natürlich einige hundert Euro verlangen können. Schliesslich hat er ja auch jahrelang Jura studiert, um einer solch verantwortungsvollen Aufgabe gewachsen zu sein.

Wir haben nunmal längst mehr Arbeitskräfte als zu erledigende Arbeiten. Doch anstatt dass man sich über diesen Überschuss und Luxus freuen würde, wird überall nur rumgejammert, wie viele Arbeitslose es doch gibt... und alle Politiker, ja selbst die ÖDP, die doch eigentlich als Öko-Partei dafür eintreten müssten, dass weniger Müll entsteht, versprechen auf ihren Wahlplakaten, mehr Arbeitsplätze schaffen zu wollen... also den Menschen noch mehr Möglichkeiten zu geben, durch das Verrichten von sinnlosen Tätigkeiten (wie z.B. durch das Produzieren von Müll oder das Herumlungern in einem Amt) an Geld zu kommen.
Die Behinderten, von denen Arne gesprochen hat, brauchen beispielsweise jemanden, der sich mit ihnen abgibt, und der ihnen das Essen kocht. Die benötigen keine Akten und keine Verwaltung. Das ist alles nur ein künstlich aufgeblähter Apparat, der das Chaos verhindern soll, das entstehen würde, wenn auf einmal tatsächlich 40 Millionen ohne Job wären und die alle gleichzeitig in den Stadtpark zum Joggen gehen würden oder ins Kino oder sonstwohin. ;)
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Gast-MAUS






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[*] Verfasst am: 5.3.2006 um 17:41


Da hab ich gerade 1 schönes Beispiel aus meiner Reha, von wegen Schwachmaten verdienen Geld fürs Nichtstun, bzw fürs anderen Menschen ihre Arbeit aufdrücken.
Hatte direkt am Donnerstag meine Aufnahme"untersuchung". Vor mir saß eine unhöfliche, massiv arrogante Assistensärztin, die mir unverständliche (der deutschen Sprache nicht so wirklich mächtig) Fragen stellte, die ich trotzdem so gut, wie gerade eben möglich, zu beantworten versuchte. Dabei behandelte sie mich, als ob ich zu doof wäre, einfache Fragen zu beantworten (wow, ich war wieder sehr stolz auf meine Selbstbeherrschung), obwohl man ihrem Kauderwelsch auch auf erneute Nachfrage nicht wirklich einen Sinn entnehmen konnte. Nun gut, sie krackelte vereinzelte Worte (ca 1/4 meiner Antworten, wenn überhaupt) auf den Fragebogen und entließ mich, nachdem sie mal kurz meinen Rücken abhorchte (keine Ahnung, was das mit nem Bandscheibenvorfall zu tun haben könnte). Am nächsten Tag war dann die Vorstellung beim Chefarzt. Dort saßen außerdem auch noch "meine Freundin" und 4 weitere Assistensärzte. Mir wurden nochmals in Kurzform (diesmal auf Anhieb verständlich) jene Fragen vom Fragebogen gestellt. Nachmittags kam dann meine Stationsschwester und drückte mir eben jenen Fragebogen zum Ausfüllen in die Hand. ARGH!!!!
Da ich (völligst fertig von der vorherigen Anwendung) auf dem Rücken liegend nun 5 Seiten (samt Bildchen malen) auszufüllen hatte, und halbwegs leserlich schreiben wollte (da man ja offensichtlich aus dem Gekrackel der Ärztin nicht schlau wurde, was vermutlich bei den Kollegen als meine Unfähigkeit verkauft wurde), hat mich das verdammte 2 1/2 h meiner Freizeit gekostet, die natürlich von der letzten Besuchszeit meiner Eltern abging. KOTZ!!!! Als ich den unnötigen Scheiß dann endlich fertig hatte, und abgeben wollte, war das Schwesternzimmer nicht mehr besetzt. Ich mußte also zum Vertretungszimmer ins andere Haus rüber. Dort legte mir die zuständige Schwester nahe, das doch am Montag auf meiner Station abzugeben, weil sie ja sonst extra hier rüber müßte, um es in meine Akte zu heften. Klar, ist natürlich für einen gesunden Menschen nicht zumutbar, eine Teilstrecke des Weges, den ich mindestens 10x am Tag zurücklegen muß, gehen zu müssen.
Aber man glaubt es kaum... beim Küchenpersonal hab ich doch tatsächlich noch einen Menschen mit Fachkompetenz, und dem Willen zum Einsatz derselbigen getroffen. Ich wurde sofort als neue Patientin erkannt, und man erklärte mir höflich den Ablauf, führte mich zu meinem Platz, und fragte nach meinen Wünschen hinsichtlich der Art des Essens (eigentlich hätte ich dafür die schriftliche Anmerkung des Arztes abgeben müssen, die ich allerdings erst am nächsten Tag abends ausgehändigt bekam). Und oh Wunder, trotz fehlender schriflicher Anmerkung war die Dame vom Küchenpersonal fähig, sich meine Wünsche zu merken, und ich bekam zu jeder Mahlzeit meine vegetarische 1/2 Portion ohne weitere Schwierigkeiten.
So, da es hier nur den einen PC gibt, muß ich nun auch mal wieder Schluß machen, da kommt gerade ein Patient, der auch mal ran möchte, macht es mal gut, bis die Tage, lieben Gruß vonne MAUS!
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hopeless






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[*] Verfasst am: 5.3.2006 um 18:16


im prinzip ist das doch wieder die sinn-frage. und wenn man dieser gegenüber sozusagen neutral argumentieren will, dann kann man quasi kaum noch argumentieren. ich will sagen, dass bei so vielen menschen mit soviel zivilisation und geteilter arbeit eben (sagen wir mal..) existenzen entstehen, die abhängig vom standpunkt vielleicht "nutzlos" sind. na und? ich glaub man nennt sowas fatalismus - wer da ist, muss eben [I]sein[/I]. die ameise im haufen ist schon auch ziemlich sinnlos, aber genauso sinnlos ist auch die diskussion, ob der haufen zu groß ist .. oder so.

mein vater hat genau das thema gestern auch angeschnitten. er meint, dass je tiefer man in eine bestimmte materie eindringt, man umso deutlicher erkennt, dass fast überall ahnungslos scheiße gebaut wird. so hat er das natürlich nich gesagt.. er würde halt auch gern überall alles besser machen - geht nicht. ich musste bisher noch nie so wirklich mit anderen zusammen "arbeiten". vielleicht bin ich da deshalb noch so emotionslos : ] gerade bei meinem vater frage ich mich manchmal schon, ob die für die man oft so engagiert arbeitet, dass eigentlich verdient haben. aber ich glaube darum gehts garnicht.

an persönlichen beispielen fiel mir vorhin u.a. der polizist ein, der damals die daten aufgenommen hat, als ich mein fahrrad gestohlen gemeldet hab (hatte ich die nacht vorher verloren, weil ich besoffen von nem konzert kam und morgens nichtmehr wusste, wo... usw. keine ahnung halt ;) ). das war so der klischee-bierbauch-revier-polizist "ich bin nichts, ich kann nichts - gebt mir eine uniform!". also auch seeehr langsam.. und da war wirklich nur ne dämliche tabelle auszufüllen. schon beinahe traurig, wenn man das peter-prinzip zu rate zieht. (kurz: jeder steigt auf der karriereleiter so lange auf, bis er am punkt der unfähigkeit angekommen ist.)
außerdem jedesmal lustig: die herren von der aufpasser-firma an dem einen eingang vom fachbereich chemie. die haben da einen auch sehr typischen aufpasser-glaskasten mit stühlen, tisch und zwei drei aufpasser-fernsehern. ein arbeitsplatz, an dem nichts gemacht wird. die spielen ja nichtmal karten zum kafeetrinken. aber hübsche arbeitsuniformen haben sie auch und manchmal sind da so viele auf einmal drin, dass man sich fragen könnte, ob die ab und an nen klon ausscheißen ;) trotzdem verwende ich begriffe wie ballastexistenz eigentlich nur zum spaß, weil das doch ungerecht ist.

zum gehalt, also marktwert von arbeit usw kann ich nichts sagen - wo ist eigentlich nightrainmonk, wenn man ihn braucht? :)

ach und, arne, kannst du dich da jetzt eigentlich überhaupt noch (hilfe ich werde von füllwörtern gefressen) deinem hobby widmen und täglich beschwerden schreiben? :)
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Ina






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[*] Verfasst am: 5.3.2006 um 20:04


Zum Thema körperliche/geistige Arbeit:
Also ich finde, wenn man nur arbeitet um an Geld zu kommen, ist körperliche Arbeit vorzuziehen.
Da ich in der Schulzeit kein Taschengeld gekriegt habe, habe ich auch ein bisschen was gearbeitet, aber Nachhife zu geben hat mich entsetzlich genervt und ich bin stattdessen Zimmer putzen gegangen. Die Arbeit geht da bald automatisch, der Körper macht, was er soll und man kann nebenher denken, was man will.
Da kriegt man nicht wesentlich weniger pro Stunde als mit der Nachhilfe, aber die Zeit vergeht viel schneller.


Zum Thema Engagement fallen mir bloß die überengagierten Freaks von der Uni ein.
Es ist schlimm, wie sich Leute in eine Ecke stellen lassen, weil sie nur durch extreme Scheuklappen versiert genug werden können, um echte Anerkennung zu erhalten. Und nach Anerkennung sind die süchtig, weil ihnen ja in der Schule auch die Lehrer und Eltern immer erzählt haben, wie toll sie sind. Und das ist alles, was sie haben.
Da hatten wir mal nen Professor, das Genie, hat Hochbegabtenförderung gekriegt, in der Schule schon irgendwelche Auszeichnungen, aber jetzt ist er ein zwanghafter Freak, der sich mit irgendwelchen abseitigem Zeug beschäftigt, Gläser glaub ich, mein Gott, was interessiert das? Klar, das ist kompliziert und schwierig, aber im Grunde doch sowas von scheißegal, irgendwann wollte der sicher auch "die Geheimnisse des Universums erforschen" und jetzt rechnet er an halberstarrten Gläsern rum.
Der hat immer recht schwere Aufgaben gestellt und mir haben manche erzählt, sie hätten tatsächlich von Samstagmittag bis Sonntagabend in der Gruppe über den Scheißdingern gebrütet. Die fanden das geil zu sagen, sie hätten keine Freizeit.
Andere finden es unmoralisch, wenn man regelmäßig Donnerstag Wochenende macht. Da fragte mich einer nach meinem Stundenplan und sagte dann herablassend: "na da machst du es dir dieses Semester gemütlich." Ich sagte halt "ja".
Und letzten Sommer hat mich ein Doktorant im Lift angemacht, ich wär so braun, ob ich denn zu viel Freizeit hätte *löl*.
Um "Erkenntnis" oder sowas gehts da nur am Rande, das Ziel sind willige Denkmaschinen, die man dann mit so und so viel Tausend Euros im Monat am Laufen hält, weil sie den Scheiß brav mitmachen.
Ist halt schade um die Intelligenz dieser Leute, find ich.
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schwarzlicht






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[*] Verfasst am: 5.3.2006 um 21:40


Ich habe bisher festgestellt dass sich überall dort, wo die Arbeit nicht kontrolliert wird, schnell Bequemlichkeit und Gleichgültigkeit ausbreitet. Das war überwiegend in Bereichen wo es um Menschen geht (zB Zivildienst, allgemeinbildende Schulen, oder wie @Maus und @Arne geschrieben haben: Krankenpflege, Reha, Behindertenpflege)
In den Bereichen wo finanzielle Interessen dahinterstehen wird mit der Kontrolle übertrieben. Aber Arbeitsproduktivität und Gewinnmaximierung scheinen wichtiger zu sein als Menschen. Vor allem wenn es Menschen sind, die für die normale Arbeit nicht brauchbar sind. Dass JEDER einen Unfall haben kann oder nicht ganz gesund auf die Welt kommt wird nicht beachtet.
Da diese Menschen über keine nennenswerte Arbeitskraft verfügen sind sie im Sinne unserer Gesellschaft wertlos und sollen möglichst billig und isoliert verwahrt werden.
Vielleicht kann man unsere Gesellschaft am besten mit einer Büffelherde vergleichen. Solange man das Tempo mitgehen kann, dass die Mehrheit vorgibt, ist man willkommen bzw wird zumindest toleriert. Wenn man langsamer wird trampeln die anderen über einen drüber.
Dabei sollte es eigentlich kein Problem mit dem "Tempo" geben. Schliesslich ist mehr als genug Geld vorhanden. Es ist mehr ein Verteilungsproblem (Einkommensschere) und Einsetzungsproblem. Viele erkaufen sich Anerkennung und Zufriedenheit. Und auch Freunde und evtl. den Lebenspartner/in. Solche Menschen haben nie gelernt dass sie auch ohne Geld etwas darstellen und einen Wert bestitzen. Sie machen einfach das nach was die Mehrheit vormacht. Und da den meisten Menschen massives Mitläufertum angeboren ist, imitieren sie andere statt zu hinterfragen was sie wirklich zufrieden/glücklich macht.
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hopeless






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[*] Verfasst am: 5.3.2006 um 23:15


Zitat
Original von Maria
Und letzten Sommer hat mich ein Doktorant im Lift angemacht, ich wär so braun, ob ich denn zu viel Freizeit hätte *löl*.

physiker... wahrscheinlich wollte er einfach mit dir ins kino.
Zitat
Um "Erkenntnis" oder sowas gehts da nur am Rande, das Ziel sind willige Denkmaschinen, die man dann mit so und so viel Tausend Euros im Monat am Laufen hält, weil sie den Scheiß brav mitmachen.
Ist halt schade um die Intelligenz dieser Leute, find ich.

klingt ja fast so, als müsste man intelligenz schützen. findest du?
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Ina






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[*] Verfasst am: 6.3.2006 um 01:24


@hopeless

Zitat
wahrscheinlich wollte er einfach mit dir ins kino.


Hach ja, er hat sich schon seltsamerweise an mich erinnert, obwohl ich ihn nur selten gesehen hatte, lag vielleicht daran, dass ich im Gegensatz zu vielen anderen auf seine dummen Kommentare meist eine mindestens ebenso dumme Antwort parat hatte.
Oh mein Gott, was hab ich da bloß für eine Chance verpasst.
Der hätte mich heiraten und aushalten können :61:

Zitat
klingt ja fast so, als müsste man intelligenz schützen. findest du?


Naja, man zwingt ja keinen, sein Hirn zu versklaven.
Aber es ist das Geltungsstreben, der Wunsch nach Anerkennung - damit kriegt man die Leute dran.
Man sieht irgendwann, worin man gut ist und deshalb will darin immer besser werden - die meisten Leute beziehen aus sowas in irgendeiner Form ihre Selbstachtung.
Aber man ist verloren, wenn man sich dabei von dieser komischen, künstlichen Welt einfangen lässt und von der seine Lorbeeren will - um jeden ist es da schade, aber weil bei den Leuten, von denen ich sprach, die Intelligenz das Beste ist, ist es da schade um die Intelligenz.
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[*] Verfasst am: 6.3.2006 um 02:11


Nur, um das nochmal klar zu machen:
Es ging mir nicht um die Unterscheidung zwischen körperlicher und geistiger Arbeit, @Seneca und @Maria: Gerade in dem Bereich der Behindertenpädagogik muß man eh beides können. Es ist zwar richtig, weil sich bei der Arbeit eh keiner, der sich richtig wehren kann für das interessiert, was tatsächlich gemacht wird, dem Arbeitgeber meistens willige Packesel, die nur die Pflege halbwegs verlässlich machen und bloß nicht auf die Idee kommen, wirklich was für die Menschen tun zu wollen, wichtiger sind, aber eigentlich sollte man da beides beherrschen.
Man braucht eben einfach auch ´ne Menge psychologische und pädagogische Kenntnisse i.d.R neben einer halbwegs belastbaren körperlichen Fitte, um wenigstens die pflegerischen Arbeiten auch noch bewältigen zu können (wobei auch dort nur in 90 % der Fälle darauf geachtet wird, daß man die Tätigkeit schnell ausführt, weniger auf die Bedürfnisse der Bewohner).
So, nur, was ich meine, ist, daß man auch mit einem ganz geringen Aufwand an Gehirnleistung die schriftlichen Sachen, die Büroarbeiten etwas zeitextensiver lösen kann.
Dazu jetzt mal ein praktisches Beispiel aus dieser Arbeit:
Jeder Bewohner hat seine Akte, in der dokumentiert wird, was er macht. Also müssen jeden Tag die Akten der Bewohner aus dem Wohnbereich in den Tagesbereich mitgeschleppt werden und dann dort mühsam aufgeschlagen werden, die einzelnen Register aufgeschlagen werden und dort abgezeichnet werden, was anliegt. Tja, warum gibt es denn schon seit dem letzten Jahrhundert Computer frage ich mich da doch. Wieso kommt keiner der Volltrottel dort auf die Idee, einfach diese Aktenverwaltung elektronisch zu machen. Statt stundenlang an den Scheißdingern zu sitzen, die mühsam bei Regen und Schnee durch die Gegend zu schleifen, scheint keiner dieser Menschen mal das Engagement besessen zu haben, daß man auch einfach mal im 21. Jahrhundert so Wunderdinge der Technik wie PC verwenden kann.
Wozu auch? "Nää, mit Computern kann ich nicht umgehen, davon habe ich keine Ahnung!" sagte mir schon auf der alten Arbeitsstelle eine Kollegin. Na klar, das kann man ja auch nicht lernen, wenn man einmal einen Job hat. Dann hat man den ja auch, und was dann noch dazulernen? NIEMALS!
Das war schon immer so, das haben wir noch nie so gemacht und wo kämen wir denn da hin? Die Lieblingssätze aller Deutschen bei der Arbeit.
Mich stört auch diese grauenhafte eindimensionale Sichtweise, die diese Leute haben.
Und das ist, zumindest in Deutschland nirgendwo anders. Wenn es eine Vorschrift gibt, dann muß sich auch daran gehalten werden. Schön wär´s, denn die Vorschriften sind nicht mehr entscheidend, entscheidend sind die Dokumentationen, daß sich dran gehalten wurde. Das Formblatt ist wichtiger als der Tatbestand, wie @hopeless an dem Bullenbeispiel schön dargestellt hat.
Anderes Beispiel:
Meine Fallbetreuerin in der Sozialagentur (bei uns in Mülheim wollte die Stadt die Betreuung der ALG II - Empfänger selber machen und das nicht vom Arbeitsamt machen lassen) sagte mir, daß sie mich deshalb noch nicht eingeladen hätte (ich saß nämlich auf heißen Kohlen, weil ich dringend diesen Scheißpraktikantenplatz für meine Prüfung brauchte), weil ich ja sofort nach Eingang des Bescheides Widerspruch eingelegt hätte und dann die Akte sofort an den Leiter geht. Ich sagte ihr nur, daß ich bestimmt nicht gedenke, wenn ich meine, mehr Ansprüche zu haben, auf diese zu verzichten, nur weil die in ihrer blöden Sozialagentur ein Scheißorganisationsmodell hätten.
Als ich beim Leiter dieser Behörde saß wegen eines Widerspruches mal (die bislang alle, bis auf einen, der noch läuft, für mich positiv beschieden wurden), sagte der ganz traurig, als ich mich aufregte, daß mir bei der Antragsabgabe nicht alles gesagt wurde, daß es ja auch immerhin 9000 Personen seien, die sie zu betreuen haben. Ich sagte: "Ja und, wenn die Stadt Mülheim das nicht hin bekommt, dann soll sie es sein lassen. Ich habe die Stadt nicht darum gebeten, inkompetent an den Sachen rumzufummeln, und auch sonst niemanden." Diese Bemerkung liegt jetzt auch schon beim Arbeitsamt vor, da habe ich auch noch keine Antwort, und wenn die Ende des Monats nicht eingetroffen ist, dann geht das zum Landesministerium für Arbeit und Soziales.
Es ist alles so schrecklich fehlerhaft, phlegmatisch und schlampig gemacht.
Und die Menschen, die von den Ämtern abhängig sind, oder die Bewohner können sich eben nicht wehren, @Seneca, wie die Eltern Deiner Schüler. Es ist richtig, Du hast die Verantwortung, weil Du mehr oder minder auf selbstständiger Ebene arbeitest. Das macht da aber keiner. Die Behinderten haben zumeist AMTSvormünder, die sich genauso wenig um die kümmern wie die Angestellten Betreuer der Heime, und Du glaubst doch nicht, @hopeless, daß sich außer mir einer bei der Sozialagentur so in dieser Weise wehrt, wenn er sich ungerecht behandelt fühlt. (Allerdings stimmt es, zur Zeit komme ich nur an den Wochenenden zum Schreiben von Widersprüchen, naja, müssen die Agenturen mit leben, daß 3 Widersprüche die Woche jetzt eben mal reichen müssen. Ich hoffe, die verkraften das. Mein neustester Coup im übrigen: Ich habe die Widerspruch gegen meine Mietübernahme gestellt, als ich ALG II bekam, denn das ist eine indirekte Subvention des Wohnungsmarktes, wenn die Mieten direkt vom Staat gezahlt werden anstatt eine festgelegte Summe, z.B. vom Mietspiegel ausgehen und somit nach Artikel 87 und 88 des EG - Vertrages nicht statthaft. Ich und die EU - Kommissarin für Wettbewerb arbeiten zur Zeit dran! :p )
Und wenn dann mal, @Dian, die Sache mit den PCs bei der Behindertenarbeit geregelt ist, sind die Leute da ja nicht arbeitslos, sondern können endlich mal ihrer Aufgabe nachgehen. Ich habe mit einem Blick ungefähr zwanzig Sachen gesehen, die allein schon aus hygienischen Gründen einfach nur eklig sind, wie die da arbeiten. Auch pädagogisch scheinen die nix drauf zu haben.
Da wird ein fast siebzigjähriger Bewohner dazu angehalten, nicht so schnell alles in sich hinein zu stopfen. Dazu steht die Betreuerin daneben und hält ihm die Hände faktisch fest. Als ich fragte, ob er sich sonst verschlucken würde, oder wieso es angebracht ist, einen eben 70jährigen(!), der bei seiner Geburt mit seiner geistigen Behinderung vielleicht eine Lebenserwartung von 30 Jahren maximal hatte, noch in seinem Alter, in den Räumlichkeiten, die zu seinem Zuhause gehören, noch zu behindern, so zu essen, wie er Lust hat, bekam ich die Antwort, daß man eben nicht so schlingen sollte, das sei nicht normal. Der Kollegen werde ich demnächst mal, wenn sie Kaffee trinkt am Tisch ,klarmachen, was ich davon halte, wenn man nicht den Stuhl ordentlich ran rückt, sondern etwas vom Tisch weg sitzt und nicht gefälligst so da sitzt, als daß man ein Lineal im Rücken hätte. So ist sie ja wohl kein Vorbild für die Bewohner.
Aber dann kämen wir in die pädagogischen Bereiche, und da ist es so, wie @Maria sagte, daß da bestimmt keine kreativen Köpfe gefragt sind, die sich Gedanken machen, sondern maximal willige Denkmaschinen, die nichts in Frage stellen, was Arbeit bedeuten könne.
Und @Maus, das Beispiel von der Kur zeigt ziemlich deutlich, daß das auch bei ganz normalen kranken Menschen so angewandt wird. Ich würde mal bei Gelegenheit, wenn Dich ein Arzt fragt, wie es Dir jetzt gehe, darauf hinweise, daß Dir die Regenerationszeiten fehlen, weil Du unsinnige Fragebögen ausfüllen mußt und dann durchs ganze Haus schleppen müsstest. Vielleicht wird denen das dann mal klar. Bei den BfA - Kliniken war es so, daß man am Ende einen Fragebogen über die Zeit in der Klinik ausfüllen mußte und je nachdem, wie Patienten das beurteilt haben, danach wurde dann auch deren ISO - Einstufung vorgenommen. Sprich: Schlechtes Resultat der Reha = weniger Geld für die Klinik. Das ist noch okay.
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schwarzlicht






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[*] Verfasst am: 6.3.2006 um 23:51


@ Arne: Was das Thema Arbeit angeht, da können wir uns auch noch drüber unterhalten wenn wir zum Kino fahren. Das ist vermutlich etwas einfacher als hier im Forum. Gegebenenfalls können wir es hier dann ja noch fortsetzen. Würde mich interessieren was Du noch dazu zu sagen hast. Bei so langen Beiträgen wie Du sie schreibst verliere ich schnell den Überblick. Vor allem auch weil die anderen dieses Mal ähnlich lang geschrieben haben.
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[*] Verfasst am: 7.3.2006 um 00:10


Ja, sorry, ist auch schon spät!
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