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Autor Betreff: Kurzer Gedankenerguss.
Cass3l




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Motto: Kein Motto

[*] Verfasst am: 2.4.2007 um 22:15
Kurzer Gedankenerguss.



Folgenden Text habe ich letztens einfach so dahergeschrieben... Ich dachte, man kann das hier ja mal reinstellen. Das mit der Kuh und dem Zitat am Anfang ist halt ein bisschen schwer verständlich, außer man kennt den Film La Haine. Also, wenn man Kühe sieht bedeutet das, dass man bald stirbt. Nur so zur Information derer, die den Film nicht kennen. (Kommt darin vor) Bei diesen handschriftlichen akuten gedanklichen Ergüssen besteht zwar immer die Gefahr, Stuss zu reden (Was hier sicherlich auch mal wieder teilweise der Fall ist), aber ich geb das Ding trotzdem mal zum besten. :D



"Dies ist die Geschichte eines Mannes, der aus dem 50. Stock eines Wolkenkratzers springt. Und auf dem Weg nach unten wiederholt er immer wieder um sich zu beruhigen: "Bis hierher lief´s noch ganz gut. Bis hierher lief´s noch ganz gut... Bis hierher... lief´s noch ganz gut..." Aber was zählt, ist nicht der Fall, sondern die Landung."

Falle ich? Bin ich schon angekommen? Sehe ich auch Kühe? Will ich sie überhaupt sehen? Muuuhhhh...
Ich bin noch nicht gelandet, sondern im Fall. Aber das zählt nicht. Wie lange ist es noch bis zur Ankunft?
Es ist eine Gesellschaft, die fällt... Und es ist eine so miserable, deren Schuld so schwer lastet, dass sie sogar durch den Boden hindurchfällt, und das immer und immer wieder. Es ist ein Kreislauf ohne Kreis, denn er wird nie zusammenlaufen. Nicht wird je zusammenlaufen. Nichts wird je Sinn ergeben. Haltet mir eine Knarre an den Schädel. Drückt ab. Färbt die Wände grau-rot mit dessen Inhalt. Oder lasst es. Lasst mich weiter leben, weiter leiden. Wie jeder auf diesem Planeten. Doch die meisten sind zu abgestumpft, um diesen Schmerz zu spüren. Ihre Nerven sind verbrannt. Ihre Köpfe leer. Es gibt nichts was sich noch retten ließe. Die Welt versinkt mehr und mehr in ihrer eigenen Scheiße, und sie steht schon bis zum Hals drin. Manche kämpfen, doch es wird nicht ausreichen. Rien ne va plus. Nichts geht mehr. Ihre Einsätze, bitte?
Es ist ein Film ohne Vorspann, ohne Abspann, ohne tieferen Sinn. Ein Kurzfilm mit zu vielen Schauspielern. Nichts funktioniert, denn es gibt keinen Regisseur. Niemanden, der einen Plan oder eine klare Vorstellung vom Geschehen hat geschweige denn diesen Plan überhaupt umzusetzen in der Lage wäre. Nur eine riesige, gierige und geizige Meute. Alle wollen ihre Gage, aber nichts abgeben. Jeder sein Wohl. Überall rennende Lemminge, die unbewusst zusammen arbeiten, für das große Ziel der ungewollten Selbstzerstörung. Kaum jemand erkennt die Probleme oder kann und will nichts dagegen tun. Nur leere Phrasen. Alles wird gut. Das wird schon wieder. Ich danke Gott, ich danke der Academy.
Es ist ein Paradoxon. Ein eckiger Kreis. Ein atheistischer Gott. Vielleicht auch ein Agnostiker? Können wir an Gott glauben? Können wir an uns glauben? Kann Gott an uns glauben? Glaubt Gott an sich selbst? Wenn es etwas derartiges überhaupt gibt, dann spielt es entweder mit uns oder hat sich schon vor Ewigkeiten selbst die Kehle durchgeschnitten.
Trotz allem, müssen wir versuchen, denen die Augen zu öffnen, die blind durch die Welt laufen. Auch wenn unsere eigenen bluten, müssen wir sie sehen lassen, statt sie uns selbst auszustechen.



Okay... Das musste mal gesagt werden.
Das ist so ziemlich direkt nach einer lebhaften und aggressiven Diskussion mit einer engstirnigen und sturen Person entstanden... Da kam halt mal wieder der Misanthrop raus. Und irgendwann werde ich es eben echt Leid, meine Meinung überhaupt noch "normalen" Menschen kundzugeben, da es sowieso immer auf Ablehnung stößt und man ganz wunderbare Argumente wie "So ist das halt im Leben, da kann man nichts machen" an den Kopf geschmissen bekommt. Ich stelle mir dann immer wieder die Frage, wie man eigentlich nur so dämlich, verbittert und hohl sein kann. Sorry, aber so sehe ich das eben.
Ich finde es einfach nur zum Kotzen, dass es kaum jemanden gibt, der überhaupt noch darüber nachdenkt, was um einen herum eigentlich für ein riesiger dampfender Haufen Scheiße ist.
Ich könnte gerade weiterschreiben, aber ich will hier niemandem mit meinem gedanklichen Gut nerven.

Also,

Regards
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Ina






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Motto: Kein Motto

[*] Verfasst am: 2.4.2007 um 22:26


was war denn in diesem Fall mal wieder "so halt im Leben", wenn ich fragen darf?

Die Leute sollten sich mal überlegen, was sie mit solchen Sprüchen anrichten. Ist ja eigentlich normal, dass man die irgendwann mehr oder weniger glaubt, weil man sie von klein auf eingetrichtert bekommen hat. Und dann wundern die sich noch und finden es krank, dass dann Texte von Menschen und Göttern produziert werden, welche aus dem 50. Stock springen, ihr Hirn und Blut auf der Wand verteilen oder sich die Kehle durchschneiden - selbst wenns dabei nur um die Botschaft geht: DOCH, da kann man was machen!
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Cass3l




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Motto: Kein Motto

[*] Verfasst am: 2.4.2007 um 23:32


Ach es ging einfach um mehrere Dinge. Z.B. war eben die Rede von Schule, und außerdem dass ich statt mir irgendwelche Gedanken über solch unwichtige Dinge wie das Leben, die Menschen und den ganzen Mist zu machen mich den ganzen Tag um eine strahlende Zukunft in irgendeinem Bürohengst-Job kümmern sollte. Weiterhin habe ich dann so oder so ähnlich gesagt: Warum sollte ich mich so einem verkorksten Rastersystem unterordnen und nicht das machen, worauf ich Bock habe. Da grenz ich mich lieber ab und lebe so wie ich lustig bin und Lust darauf habe, anstatt mein ganzes Leben zur Routine werden zu lassen.

Daraufhin musste ich mir halt sowas in der Art anhören:
So ist das halt im Leben, da kannst du nichts machen. Das musst du akzeptieren. Und es gibt eben wichtigere Dinge im Leben, als dich die ganze Zeit sinnlos über deine Umwelt und Mitmenschen aufzuregen und zu diskutieren. Oder willst du etwa arbeitslos sein und von Hartz IV leben?

Ganz großes Kino. Dazu kann man echt nichts mehr sagen... Bei solchen Menschen redet man echt einfach nur gegen eine Wand. Es ist zum Kotzen.

Zu deiner Aussage:
DOCH, da kann man was machen!

Auf jeden Fall kann man da was machen. Und auch wenn ich dann in solchen Texten (Die ich übrigens öfters verfasse*) mal den Mut verliere und sage, dass es sowieso sinnlos ist, zu versuchen da etwas zu erreichen und mich stattdessen dann einfach in meine gedankliche Gefängniszelle zurückziehe, gewinne ich später eigentlich doch wieder eine Art verkorksten Optimismus, weiter zu machen und Menschen zu überzeugen (Naja, vielleicht das falsche Wort, aber du verstehst mich schon). Den werde ich auch denke ich, nicht verlieren. Egal wie oft ich mir solchen verbalen Dünnpfiff von solchen Gesellschaftsopfern anhören muss.

*Wenn Interesse besteht dann sag mir Bescheid, dann kann ich ja auch noch mal wühlen und vielleicht finde ich noch den ein oder anderen Text, den ich hier mal posten kann. WIe gesagt, wenn es dich (oder vielleicht auch andere) interessieren würde. Das Problem ist halt, da ich im Chaos lebe, ist sowas meistens nicht ganz leicht aufzutreiben. Deshalb habe ich den Text auch relativ schnell hier verewigt, damit er nicht wieder irgendwie abhanden kommt und ich dann keine Chance mehr habe, ihn hier darzulegen. :)
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Ina






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Motto: Kein Motto

[*] Verfasst am: 3.4.2007 um 08:56


Och, jetzt hast du schon diesen Thread angefangen, jetzt kannst du auch mehr reinschreiben ;)
Immerhin bist du neu und das ist keine schlechte Möglichkeit, mehr über dich zu erfahren.

Zitat
So ist das halt im Leben, da kannst du nichts machen. Das musst du akzeptieren. Und es gibt eben wichtigere Dinge im Leben, als dich die ganze Zeit sinnlos über deine Umwelt und Mitmenschen aufzuregen und zu diskutieren. Oder willst du etwa arbeitslos sein und von Hartz IV leben?

Ganz großes Kino. Dazu kann man echt nichts mehr sagen...


Nun, du musst dir immer sagen, dass die so ihre eigene Erbärmlichkeit rechtfertigen. Und wenn dir da die abstrusesten Konstrukte präsentiert werden: die Menschen sind halt sehr erfinderisch, wenn es darum geht, ihren letzten Rest Stolz vor sich selbst zu verteidigen. Ist ja nicht so, dass die nicht auch oft unter all den Zwängen leiden würden (letztens habe ich erst wieder eine Geschichte von einer gehört, die meinte, von 25-50 sei das Leben nur an ihr vorbeigezogen: sie hätte nur funktioniert, ohne wirklich anwesend zu sein) - aber dagegen anzugehen wäre ja noch schlimmer...
Deshalb wirst du sie kaum überzeugen, denn ihre letzte Ausrede vor dem eigenen Gewissen ist oft genug, das Leben "sei halt so" und zum Erwachsenwerden gehöre es, diese Zwänge einzusehen.
Wie sonst könnten sie es vor sich verantworten, die Sehnsucht nach einem gelungenen Leben verloren zu haben?

Die Ablehung ist entsprechend vehement, wenn man daher kommt und beweisen will, dass das Leben "nicht so" ist.
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