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Autor Betreff: Kingdom of Heaven
dian




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Beiträge: 1840
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Motto: Kein Motto

[*] Verfasst am: 6.5.2005 um 13:16
Kingdom of Heaven



Ich hab ja nun schon ne Weile keine Filmkritik mehr gepostet...
nicht etwa, weil ich nichts angeschaut hätte, sondern weil in den letzten Wochen wirklich nur Schrott im Kino kam, der mir die Mühe einfach nicht wert war, darüber mehr als eine Zeile zu verlieren.

Gestern ist nun "Königreich der Himmel - Kingdom of Heaven" angelaufen, der neue Film vom Gladiator-Regisseur Ridley Scott.
Sehr gut fand ich die Aussage des Films, ein Plädoyer für Toleranz und gegen religiösen Fanatismus. Ausserdem zeigt der Film sehr schön, was "Ritterlichkeit" wirklich bedeutet, und dass derlei,scheinbar veraltete Tugenden eigentlich alles andere als altmodisch sind und in einer Welt wie der heutigen dringender nötig wären denn je. Auch, dass die Kirche ordentlich ihr Fett weg kriegt und die Araber zur Abwechslung mal fast durchgehend sympathisch oder zumindest menschlich dargestellt werden, ist für eine Hollywood-Produktion ungewöhnlich und hebt das Niveau des Film deutlich über den Durchschnitt.

Also, was die Message angeht, punktet der Film meiner Ansicht nach auf ganzer Linie.
Handwerklich ist er erwartungsgemäss perfekt gefilmt, mit schönen Schlachtszenen und einem gewohnt guten Soundtrack.
Und doch, irgendwas fehlte mir...
irgendetwas besonderes, schwer definierbares, das "Gladiator" einfach hat und "Kingdom of heaven" leider nur ansatzweise. Der Auftritt von Edward Norton als leprakranker König etwa ist ein solcher Ansatz, wo der Film über sich selbst und den Standard-Hollywood-Monumentalschinken hinauswächst... und Szenen von dieser Wucht hätte ich im Film gerne ein paar mehr gesehen.
Stattdessen dümpelt die Dramaturgie in der letzten Hälfte so ein bissel vor sich hin... Es gibt zwar ne bombastische Schlacht , aber da die wahren Schurken zu dem Zeitpunkt des Films längst besiegt sind, hat mich dieses Finale als Zuschauer ziemlich kalt gelassen.
Die angedeutete obligatorische Liebesbeziehung wirkt aufgesetzt und nur der Frauen-Quote wegen eingebaut. Und Hauptdarsteller Orlando Bloom... naja, was soll ich sagen? Den hab ich noch nie leiden können, und das wird wohl auch nix mehr. Schauspielerisch ist er ne Katastrophe, bzw. allerhöchstens mal durchschnittlich, wenn sein immer gleicher Gesichtsausdruck mal zufällig zu den Gefühlen passt, die er darstellen soll...
Also kein Vergleich zu Russel Crowe.
Und wo "Gladiator" genial melancholisch endet, gibt's in "Kingdom of heaven" nur ein Standard-Hollywood-Ende, das eher zum Gähnen als zum Heulen einlädt.

Fazit:
Wer eine nette, unverbrauchte Geschichte über die Kreuzzüge, Ritterlichkeit und Edelmut erzählt bekommen möchte, ist in dem Film sicher gut aufgehoben.
Und auch, wer aufwändige Monumentalfilme mag und sich selbst "Alexander" angeschaut hat, dürfte auf jedenfall auf seine Kosten kommen.
Aber wer etwas grundlegend Neues, Geniales erwartet, das sich unauslöschbar ins Gedächtnis einbrennt, der wird von Kingdom of Heaven genauso enttäuscht werden wie von Troja oder King Arthur zuvor vermutlich auch. Letztlich ist es halt nicht wirklich Kunst, sonden Popcorn-Kino für die Massen, das in erster Linie Gewinn abwerfen will.
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Soulmirror




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Motto: Bunti 1 - die Welt 0

[*] Verfasst am: 6.5.2005 um 13:20


hui....


bin ja auf den film schon bissl gespannt, aber wird wohl eher auf zu ahuse gucken als kino bezahlen hinauslaufen...

btw. wenn du ja scho solche filme magst, wie fandsten king arthur ?
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dian




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Beiträge: 1840
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Motto: Kein Motto

[*] Verfasst am: 6.5.2005 um 13:33


Ich muss gestehen,dass ich King Arthur gar nicht mal so schlecht fand.
Das lag aber vor allem daran,dass ich null Erwartungen an den Film hatte... im Gegenteil, ich hatte überhaupt kein Bock, schon wieder die Geschichte vom heiligen Gral,Merlin und dem Schwert im Stein vorgesetzt zu bekommen.
Aber da der Film dann doch ne ganz andere Story als die altbekannte erzählt hat, hat er mich positiv überrascht. Also zumindest bei einmaligem Anschauen keine komplette Zeitverschwendung. ;)

Und doch..
wenn ich zum Vergleich an den Film "Excalibur" denke... da sieht man dann irgendwie schon den Unterschied zwischen einem Film, der ein echtes Meisterwerk ist, und einem, der halt nur zwei Stunden gut unterhält. Allein dieser krasse Endkampf im Nebel bei "Excalibur", und dieser Soundtrack... Hammer!
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