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Autor Betreff: Unity I
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[*] Verfasst am: 7.3.2005 um 02:56
Unity I



Ich weiß nicht, wer von Euch allen die Unity - Romane von Dian kennt.
Da ich eigentlich Dians Postings in der Regel als sehr intelligent betrachte und auch oftmals mit ihm übereinstimme, habe ich mir mal die Mühe gemacht, mir das Manuskript von Unity I auszudrucken. (Könnt Ihr auch jederzeit, müßt ihr unter Dians Postings nur anklicken., wenn Ihr´s noch nicht gelesen habt.)
Bei mir muß Übereinstimmungen mit der Meinung des Autors nicht unbedingt was mit seiner Fähigkeit, auch gute Literatur abliefern zu können, zu tun haben. Mein deutschprachiger Gegenwartslieblingsautor ist ausgerechnet Martin Walser und wenn ich den manchmal reden höre, bin ich schon geneigt, all meine Walser-Bücher öffentliuch zu verbrennen. Handke redet in letzter Zeit ganz vernünftig Sachen, aber es ist mir noch nie gelungen, ein Buch von dem ohne Zwang zur grauenhafter Langweile zu lesen. Also war ich gespannt, ob ich mit Dians Lieteratur klar komme.
Also, langweillig kann man Unity I nicht nennen. Dian hat das sehr gut raus, einen Spannungsbogen zu bauen, daß man kaum mit dem Lesen aufhören kann. Ich hab das einfach so runterlesen können und wurde nur durch das Tickern meines Druckers manchmal gehindert und dann mußte ich am Bildschirm weiterlesen.
Dian fängt mit einem Prolog an, der aber keine klassische Rahmenhandlung ist. Kritikpunkt, den ich dabei hatte, ist das der Trick ein bißchen primitiv ist, ein Schreckensszenario an den Anfang zu stellen, der sich später als reine Phantasie herausstellen sollte des Protagonisten. Das wäre fair, wenn Dian auch die völlige Aufhebeung von Erzählzeit und erzählter Zeit machen würde, aber er geht sehr chronologisch vor. Überhaupt kann man sich das Buch sehr gut als Filmdrehbuch vorstellen. Es enthält vor allen Dingen Aktion und Dialoge. Nun bin ich alles andere als ein Fan von Bloodshed-Filmen bin. Ein eindeutier Mangel, wenn man sich an das Buch rantraut.
Auch wenn ich die Filme nicht kenne, weil ich allzuviel Action in Filmen nicht mag, gehe ich mal davon aus, daß Dian sehr stark davon geprgt ist. Ich vermute mal, daß es selten in diesen Filmen Überschneidungen zwischen Realität und Phantasie und Wahnvorstellungen gibt. Die Story wird wohl realistisch sein und an das Muster hält sich auch Dian, was mich in meiner Phantasie ein bißchen einschränkt.. Wäre Dian nicht ein Bloddshed-Fan, sondern ein Lynch-Fan, wie ich es bin, würde er völlig darauf verzichten, irgendweche Erklärungen für unrealitische Szenen zu suchen. Dann säße der Hauptdarsteller auf einmal wieder neben seinem gerade getöteten Freund und der verstorbene Bruder und Lehrer würde auch auf einmal wieder leben ohne das es dazu irgendwelche erläuterungen gibt. Das wäre mir im Erzählverlauf lieber gewesen, weil es mich noch mehr zum Nachdenken angeregt hätte. Aber auch so ist zumindest erstmal meinePhantasie angeregt worden, wie man etwas anders darstellen kann.
Nach dem Prolog wird der Hauptdarsteller, ein Schüler der 11.Klasse mit dem Namen Edward vorgestellt. Eigentlich ist es ein normaler Jugendlicher, der sich in seiner Selbstfindungsphase befindet und mittlerweile wie viele in der 11.Klasse Gedanken darüber macht, was der ganze Kram in der Schule eigentlich soll. Allerdings sucht dieser Edward seine Identität ausschließlich über Abgrenzungen zu anderen Mitschülern. Die Handlungsweisen und die die Ansichten des edwards sind nachvollziehbar und verständlich, reichen aber nicht aus, um eine genaue Charakteristik zu geben, warum er wohl so wurde. Da fehlen mir noch ein paar Informationen aus seiner kindheit, um endgültig für ihn auch wirkliche Sympathie zu empfinden.
Das abgeschlossene Weltbild des Edwards bleibt auch im ganzen Roman erstmal vorhanden. Er grenzt sich von allen Klassenkameraden ab, aus den Erzählweisen wird jedoch an mancher Stelle deutlich, daß er eine gewisse Vorstellung von seinen Klassenkameraden zum Beispiel hat, was sie machen und wer sie sind. Als einer der Bösewichte wird recht bald ein Klassenkamerad mit dem Namen Herbie eingeführt, der als Oberproll dargestellt wird. Ob hier auch ´ne ganze menge Neid von Edward ausgeht, wenn nicht sogar eine gewisse Bewunderung, wird leider vernachlässigt. Um den Handlungsablauf ins Rollen zu bringen, führt Dian einen neuen Charakter ein, einen Kevin. Das ist schade, denn es git eigentlich nix, was dieser Kevin hat, was er nicht auch mit der Figur des Herbies oder irgendeinen anderen Klassenkameraden hätte einbringen können. Mich hätte das etwas mehr erfreut, wenn dieser edwar, der sich offensichtlich bisher zu schade für diese Welt war, auch erst mal feststellen würde, daß hinter jedem von ihm verachtetenden Typen auch eine Geschichte steckt und vielleicht ein Mensch, den er nie erwartet hätte. Der Möglichkeit, herauszufinden, daß die anderen vielleicht gar nicht so anders sind wie er, sondern nur ihre Rolle anders spilen, werden wir also leider beraubt..
Der Kevin ist eine rätselhafte Figur, die wir am Anfang gar nicht verstehen und auch später läßt er mehr Rätsel zurück als Erklärungen. Mir fehlt der Zusammenhang, warum jemand, der aus solchen mißerablen sozialen und familiären Verhältnissen kommt, in der Oberstufe mithalten kann. Naja, ist auch 25 Jahre her, daß ich mein Abi machte. Ich weiß nicht, wie es in Schulen heute aussieht (Sonderwschulen mal abgesehen.)
So, ich hatte Dian schon angekündigt, daß ich die Buchkritik in zwei, drei teile gliedern muß wegen zeitmangel.
Morgen oder übermorgen kommt der nächste. Aber Dian und alle anderen können sich ja schon mal zu meiner biserigen Kritik äußern.
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dian




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[*] Verfasst am: 7.3.2005 um 13:10


Zitat
Kritikpunkt, den ich dabei hatte, ist das der Trick ein bißchen primitiv ist, ein Schreckensszenario an den Anfang zu stellen, der sich später als reine Phantasie herausstellen sollte des Protagonisten.

Dazu muss ich sagen, dass in der allerersten Fassung des Romans das Szenario Realität war und nicht Teil eines Traumes. Ich habe das erst später geändert.und den Schluss der Story komplett umgeschrieben. (Ursprünglich endete der Roman mit Kevins Tod.)
Bis heute weiss ich nicht genau, welchen Schluss ich favorisieren soll. Einen mit Hoffnung oder den knallharten Depri-Schluss.
Wenn ich mich an mein bevorzugtes Filmgenre halte, müssten Edward und Kevin am Ende eigentlich konsequenterweise beide im Kugelhagel draufgehen. Aber ich wollte kein Heroic Bloodshed-Fanfiction produzieren, sondern ich hab ja auch noch ne Menge Aussagen, die darüber hinausgehen. Und wenn beide glücklich und stolz ins Verderben gerannt wären, wäre das eher eine Message a la "Geht und werft euer Leben fort" geworden.
Ich habe ja nun als Autor auch eine gewisse Art von Verantwortung... und ich hatte die Befürchtung, dass die alte Fassung von Unity 1 schon in der Lage gewesen wäre, Menschen in einer ähnlichen Situation wie Edward und Kevin zu Mord und Totschlag zu verführen.
Es ist in gewisser Weise eine Gratwanderung. Aussage gegen Story. Die Story schreit förmlich nach einem gnadenlosen Bad-End, die Aussage soll aber dennoch eine positive, mutmachende sein... Also hab ich den Kompromiss gewählt. Aber wie das bei Komrpomissen eben so ist, bleibt auch immer ein etwas schaler Nachgeschmack zurück.

Zitat
Auch wenn ich die Filme nicht kenne, weil ich allzuviel Action in Filmen nicht mag, gehe ich mal davon aus, daß Dian sehr stark davon geprgt ist. Ich vermute mal, daß es selten in diesen Filmen Überschneidungen zwischen Realität und Phantasie und Wahnvorstellungen gibt.

Es gibt allerhöchstens Rückblenden. Aber Traumsequenzen... da fällt mir spontan keine ein.
Trotzdem will ich an dieser Stelle aber mal darauf hinweisen, dass Heroic Bloodshed-Filme keine gewöhnlichen Actionfilme sind.
Sonst hätten Edward und Kevin ja auch gleich "Rambo" oder "Dirty Harry" als Lieblingsfilme haben können. Heroic Bloodshed ist eine Verbindung von Action und starken Emotionen (Emotionen, die ja gerade in den US-Action-Filmen, an die man hierzulande üblicherweise als erstes denkt, so gut wie garnicht vorkommen.)
Das ist es,was mich an den Filmen so fasziniert hat... dass die Helden eben nicht nur rumballern, sondern dass sie auch starke Sehnsüchte und viel Melancholie verspüren. Und das trifft ja auch auf die Protagonisten meiner Story zu.
Falls du dir mal nen Film in der Art anschauen willst: "The Killer" von John Woo zum Beispiel hat ja durchaus auch unter Cineasten seine Fans, die sich sonst eher keine Actionfilme ansehen...

Zitat
Mich hätte das etwas mehr erfreut, wenn dieser edwar, der sich offensichtlich bisher zu schade für diese Welt war, auch erst mal feststellen würde, daß hinter jedem von ihm verachtetenden Typen auch eine Geschichte steckt und vielleicht ein Mensch, den er nie erwartet hätte.

Also SO politisch korrekt wollte ich dann auch wieder nicht werden...
Edward ist ja irgendwie auch die Verkörperung des Jungen,der ich vor circa 7 oder 8 Jahren war. Und die Erfahrung, die ich damals gemacht habe, war eben die, dass ich mit den meisten Menschen überhaupt nix anfangen kann,und dass höchstens jemand, der genauso oder noch mehr neben dem "normalen" Leben steht wie ich, mein Freund werden könnte.
Ich weiss zwar, dass man nie verallgemeinern soll- Dennoch, dieser Denkweise bin ich eigentlich bis heute treu geblieben. Und daher wird natürlich nicht ein beliebter Proll wie Herbie der beste Freund von Edward, sondern eben Kevin.
(aber falls es dich beruhigt: Bei Unity 2 gibt es sehr wohl einige Szenen, an denen gezeigt wird, dass auch scheinbar oberflächliche Typen innen drin ganz anders sein können)

Zitat
Der Kevin ist eine rätselhafte Figur, die wir am Anfang gar nicht verstehen und auch später läßt er mehr Rätsel zurück als Erklärungen. Mir fehlt der Zusammenhang, warum jemand, der aus solchen mißerablen sozialen und familiären Verhältnissen kommt, in der Oberstufe mithalten kann.

Das ist schon eher ungewöhnlich, ja. In der Realität wäre einer wie Kevin höchstwahrscheinlich nach unten an die Sonderschule durchgereicht worden, hätte seine Mitschüler zusammengeschlagen und wäre dann im Jugendknast gelandet, hätte angefangen, Heroin zu spritzen und später seine eigenen Kinder genauso mies zu behandeln wie sein Vater ihn. Aber eine solche Story wollte ich nicht erzählen.
Ich sehe Kevin als jemanden, der durch seine Vorgeschichte schon das Potential dazu hätte, in ein asoziales Millieu abzurutschen.. aber die Filme, seine Rachegedanken und die Erinnerung an seinen Bruder verhindert das. Er ist irgendwie nicht tot und nicht lebendig... er wartet auf etwas, auf den Tod, auf seine Chance zur Rache, oder auf etwas anderes.
Ich habe mich aber ganz bewusst auf die Gedanken von Edward konzentriert... Kevin soll den Lesern durchaus noch eine Spur fremder und undurchsichtiger bleiben, denn das ist er auch.
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[*] Verfasst am: 8.3.2005 um 00:51


Danke erstmal für die Antwort, Dian. "The Killer" werde ich mir mal runterladen, mal sehen, was ich dazu sage.
Insgesamt bin ich auch sehr froh, daß das Ende etwas mehr die Phantasie beflügelt, als daß sie vorgegebene ethische Maßstäbe verteidigen will. Ich vergeß´ja auch nicht, daß dies nicht Dein Spätwerk ist, daß ein ehrwürdig ergreister Autor am Ende seines Lebens schreibt, aber ich finde schon ´ne ganze Menge Ansatzpunkte, die man in vielen Variationen durchspielen kann.
Deshalb hätte ich eben darauf verzichtet, dem Leser eine "wahre" Alternative an die hand zu geben, so moralisch das auch sein mag. Wie handelt man in diesen Fällen "moralisch"?
Ist es wirklich moralisch, die "Bösen" einfach davon kommen zu lassen und die Menschen, die das Bedürfnis nach Rache haben, einfach zu übergehen? Das andere Ende wäre ebenso moralisch gewesen. Natürlich dann noch mit dem günstigen Schluß, daß beide überleben, die Bude abbrennt und keiner das Feuer mit den beiden Jungs je in Verbindung bringt. Ich weiß nicht, warum, aber mir fiel dabei immer wieder die wunderschöne Geschichte von den sogenannten "Snipern" in den USA ein. Sie hat zwar etwas andere Vorzeichen, da hier ein älterer Mensch mit einem Jugendlichen versucht über eine kriminelle Aktion eine Gemeinschaft zwischen den beiden zu schließen, die letztendlich ja wohl auf die Sehnsüchte der beiden nach Geborgenheit untereinander hinzielt. Ich kann mir nicht ganz des Eindruckes erwehren, daß das auch das ist, was mit Edward passiert. Edward versucht mit allen Mitteln doch seine Freundschaft, wenn es nicht doch eine Liebe ist, für diesen Kevin zu festigen und dafür zu sorgen, daß diese "Liebe" erwiedert wird. Er verhält sich wie ein unglücklich verliebter. In dem 6.Kapitel ist der Liebeskummer geradezu herauszulesen.
Ein bißchen hatte ich deshalb die ganze Zeit das Gefühl, in einer Variation auf Hesse - Romanen gelandet zu sein. Zwar würde Hesse niemals irgendwelche brauchbare Action, außer vielleicht mal ein Selbstmord des Protagonisten, einbauen, aber diese Zuwendung untereinander ist dem Hesse - Zeugs doch sehr ähnlich. Hesse war im übrigen in den 30er Jahren nach Informationen von Kollegen, die ich damals hatte, in einer bekannten großen Behinderteneinrichtung als psychisch Kranker eingewiesen, die nicht weit von Deinem Wohnort liegt, @Dian. Und ich, als jemand, der dessen Bücher in den 70/80ern, als sie ein Comeback hatten auch im Deutschunterricht lesen mußte (natürlich auch noch bei einem schwuchteligen Deutschlehrer), mag Hesse wahrlich nicht und er sollte froh sein, daß ich da noch nicht gearbeitet habe, als er da lebte. Mir fehlt in den ganzen Hesse - Storys und das auch etwas in Unity I, daß endlich mal einer von denen Nägel mit Köppen macht. Zumindest mal eine klar angedeutete Sexszene zwischen den beiden würde Klarheit schaffen. Ich weiß jetzt wirklich nicht, ob ich das in Unity I vermißt habe, oder ob es eine Reaktion aus dem Tatbestand ist, daß es mir bei Hesse fehlt und ich dieses Manko in Hesse- Büchern haßte. Szenen zwischen den beiden sind genug da, die auch ein wenig die körperliche Zuneigung der beiden untereinander deutlich machen.
Deshalb hätte ich mir in Kapitel 6 wirklich gewünscht, daß Dian vor dem Schreiben des Kapitels schon "Fight Club" gesehen hätte. Edward erwacht in diesem Kapitel zu neuen Selbstvertrauen und legt sich mit dem bösen Herbie an. Das hat er sich vorher noch nicht getraut. Wäre das am Ende nicht dann tatsächlich die beste Erklärung geworden, daß Kevin und Edward ein und die selbe Person sind?
Man merkt in manchen Kapitel Edward direkt an, daß es ihm peinlich ist, ohne erkennbaren Grund seinen Weltenschmerz zu besitzen und dieser Kevin ihm endlich einen Anlaß für seinen Haß liefert.
Allerdings muß man auch sagen, daß es natürlich als eine kleine Homogeschichte das Buch auch verdammt schwer aufzuschlüsseln wäre angesichts der erfahrungen, die Kevin bislang mit Männern hatte. Darauf wollte ich dann vielleicht noch mal morgen (oder wahrscheinlich eher übermorgen ) eingehen.
Eine Sache muß ich aber jetzt noch loswerden. Wenn ich es etwas bedauere, daß Edward sich nicht den bolligen Klassenkameraden zuwendet, um deren Nähe zu genießen, dann bestimmt nicht wegen der "political corectness". Hier geht es um eine Sache, die ich mit 17 / 18 gelernt habe. Alle diese Typen, die einem so überlegen erscheinen, sind ganz kleine Leute, die einen bewundern, wenn man nicht sofort zuhaut, sondern erst auf Deeskalation macht. Das können die nicht und oftmals verachten sie sich dafür. Die sehnen sich nach einem ruhigen, intellektuell überlegenen Freund und es kommen dabei oftmals interesante Freundschaften und Beziehungen bei raus. Ich wollte nicht, daß dieser Herbie auf einmal der netteste Mensch auf Erden wird, sondern vielleicht einfach mal die Vorzeichen umgedreht sehen. Dieser Herbie müßte dauernd versuchen, sich Edward zu nähern, nicht mal die Nina. Die ganzen vorhergesehenen Konflikte erwiesen sich als falsch. Auf einmal wäre es Edward gewesen, der die Machtgelüste gegenüber Herbert entwickeln kann. Daraus entstände eine Situation, die absolut unberechenbar würde, das wäre ja nicht schlecht für die Handlung.
Als ich in dem Ater war, in dem in der Story edward ist, hat mir mein bester Freund, mit dem ich später auchirgendwie was wie eine Beziehung hatte, ein Buch von Walser geschenkt, "Ein fliehendes Pferd". Auch da treffen unterschiedloiche Lebensmodelle aufeinander, aber niemand überzeugt den anderen von seinem Lebensmodell. Sie bleiben nebeneinander stehen. Das hat mich damals fasziniert. Und bitte, wenn jetzt jemand ausgerechnet Martin Walser "political corectness" unterstellen möchte, dann kann er schon mal anfangen für einige User die Beruhigungszäpfchen vorzukauen.
Also, es bleit dabei, Unity I ist sehr phantasieanregend, auch noch für jemanden in meinem Alter. Ich bin schon bei Kapitel 6 von Unity II. Da freue ich mich jetzt schon, daß der Charakter des von Stahl bislang undurchsichtig bleibt.
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[*] Verfasst am: 8.3.2005 um 02:29


Zitat
Edward versucht mit allen Mitteln doch seine Freundschaft, wenn es nicht doch eine Liebe ist, für diesen Kevin zu festigen und dafür zu sorgen, daß diese "Liebe" erwiedert wird. Er verhält sich wie ein unglücklich verliebter.

Verliebt ja. Aber jetzt nicht mit sexuellen Hintergedanken. Es ist eher eine Sehnsucht nach Sinn... nach Sinn in Form eines anderen Menschen.
Ich war selber damals in einer ähnlichen Situation, als ich mir die Story ausgedacht habe... und ich kann es mir bis heute nicht genau erklären, was das damals genau gewesen ist. Es war das Gefühl, einfach zusammenzugehören... auch wenn man sich davor noch nie gesehen hat.
Es war kein Gefühl a la "Wow, den würde ich jetzt gern mal flachlegen." Eher so ein Gefühl wie "Ich kenne ihn... vielleicht aus einer anderen Welt oder einer anderen Zeit. Irgendetwas verbindet uns."

Zitat
Mir fehlt in den ganzen Hesse - Storys und das auch etwas in Unity I, daß endlich mal einer von denen Nägel mit Köppen macht. Zumindest mal eine klar angedeutete Sexszene zwischen den beiden würde Klarheit schaffen.

Aaaah,hilfe, nein!!
Warum muss es bei euch (ich habe diesen Einwand jetzt schon von mehreren gehört...) denn immer Sex geben? Muss eine innige Beziehung zwischen zwei jungen Menschen zwangsläufig auf sowas hinauslaufen?
Also zumindest bei Unity 1 fände ich das sehr unpassend. Kevin würde ganz sicher keinen Menschen an sich ranlassen...und Edward darf sich ihm ja auch nur deshalb nähern, weil er ein "Alien" ist. Das ist keine gute Basis für eine sexuelle Beziehung, wenn du mich fragst.
Ob es von Edwards Seite aus ein sexuelles Interesse gibt, lassen wir mal offen. Dass sein Bedarf nach Frauen nicht so ausgeprägt ist, ist ja offensichtlich. Aber daraus und aus seiner Sehnsucht nach einem Menschen, der ihn versteht, gleich zu schliessen, dass er schwul ist, halte ich für etwas gewagt.
Genauso, wie ich es auch für gewagt halte, Hesse abzulehnen,nur weil er keine schwule Literatur geschrieben hat. :02:
Es gibt auch asexuelle Menschen da draussen... und es gibt Menschen, denen ein Handauflegen oder ein Augenzwinkern zur richtigen Zeit mehr bedeutet als der geilste Fick. (Ok, da kommt natürlich auch die romantische Einstellung des Autors rüber. Ich bin eben auch nicht so der Hengst.)
Ach ja, auch diversen Heroic Bloodshed-Filmen wird hin und wieder ein gewisser Hang zur Homo-Erotik unterstellt. Meistens kommt einem das aber nur so vor, weil die dargestellten Emotionen der Schauspieler etwas überzogen oder zumindest für westliche Geschmäcker ungewohnt sind...
Als erstes fällt mir da immer ein alter Kung Fu-Film ein. "The new one-armed swordsman", wo die zwei Helden sich dermaßen auffällig ständig umarmen und davon reden, dass sie nach dem Endkampf zusammen einen Bauernhof bewirtschaften wollen... nun ja, da konnte selbst ich mir ein Grinsen nicht mehr verkneifen.
Aber ich finde, wenn es wirklich absichtliche Anspielungen sind, dann haben sie einen gewissen Charme. Im Geist des Betrachters entstehen ganz eigene Bilder... die doch durch eine schnöde Sexszene zwischen den beiden Schwertkämpfern nur kaputt gemacht werden würden.
Naja,ich bin jedenfalls mal sehr gespannt, was du dann erst zu dem Thema sagen wirst, wenn du mal Unity 2 gelesen hast. Da sind noch viel mehr solcher Anspielungen drin...
aber ich finde es gerade interessant, so etwas offen zu lassen und es dem Geschmack und der sexuellen Orientierung des Lesers bzw. Zuschauers zu überlassen, ob und was da genau zwischen den Hauptpersonen läuft.
Falls sonst noch wer was dazu sagen mag:
würde mich interessieren, was die anderen so für Gedanken zu dem Thema haben.

Zitat
Wäre das am Ende nicht dann tatsächlich die beste Erklärung geworden, daß Kevin und Edward ein und die selbe Person sind?

Eine faszinierende Idee... die sogar funktionieren könnte.
Edward geht zur Schule, aber er hat keine Ahnung von seiner Vergangenheit. Erst allmählich findet er heraus, dass er nicht der Sohn aus gutem Elternhaus ist, für den er sich selbst immer gehalten hat... dass er das alles quasi nur ausgedacht hat, um seine Vergangenheit zu verdrängen.
Ja... das hätte was von Fight-Club. Ich bin ja eigentlich ein grosser Fan von solchen überraschenden Wendungen.
Nur habe ich Unity 1 damals nicht deshalb geschrieben, weil ich irgendwem eine kluge, intelligente Story erzählen wollte. Ausserdem darf man solche Überraschungen auch nicht zu oft einsetzen.
Oder wer wundert sich heute noch, wenn er einen Geisterfilm anschaut, und am Ende herauskommt, dass der Held des Films selbst der Geist ist?
Aber wie gesagt, die Idee gefällt mir und sie hätte wohl durchaus zur schweren Thematik von Unity 1 passen können.
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[*] Verfasst am: 9.3.2005 um 01:43


So, Dian, "The Killer" wird gerade geladen, wenn es kein Fake ist, sogar deutsch synchronisiert. Ich gehe mal davon aus, aß es kein Film ist, den man unbedingt im Original sehen muß.
Zuerst möchte ich noch mal kurz auf das eingehen,m was Du erwidert hast. Ich habe die ganze Zeit beim Lesen gedacht, wie ich die Situation und das Buch aufgenommen hätte, als ich 17 war. Nun war ich da in der glücklichen (?) Lage, kein Außenseiter in der Stufe zu sein, sogar einen besten Freund zu haben, mit dem ich zu diesem Zeitpunkt aber noch nicht sexuelles hatte. Eine der uns verbindenden Eigenschaften war aber zum Beispiel, daß wir beide dieses schwule Rumgesülze von Hesse nicht abkonnten. Das war schon mal was, was uns verband. Wir warfen Hesse auch nicht vor, daß er keine schule Literatur geschrieben hatte, sondern eher das gegenteil, es war "klemmschwuchtelige" Literatur für uns. Die Bezeichnung "Klemmschwuchtel" hab´ich erst vor einigen Jahren wiedergehört. Ich bin mir nicht mal sicher, ob wir damals vor fast 25 Jahren nicht sogar diesen Begriff prägten. Es war für uns damals eine Auseinandersetzung mit uns selbst. In den 70ern war es auch noch nciht so, daß Du innerhalb der Schule Dich unter Männern einfach mit Küßchen etc. begrüßen konntest, das wäre mir auch ansich zu blöd gewesen. Insofern ist Dein Einwand natürlich gerechtfertigt, daß das hier in dieser Story auch schon reichlich komisch ausgesehen hätte. Aber wir beschäftigten uns eben damals auf eine andere Art und Weise damit. Wir waren nicht so die Außenseiter, obwohl wir nie an sportlichen Schulveranstaltungen groß teilnahmen, die für alle anderen wie Pflicht waren, sondern machten lieber in der Theater - AG mit. Ein bißchen abgehoben sah man uns, glaube ich, schon. Ich glich das durch kumpelhafte Sauforgien mit meinen Mitschülern immer aus, und Bernd hätte eh´niemand gewagt deswegen was zu sagen. Der war und ist Bodybuilder und hat außer einem geilen Body auch noch immer genug Muckis, daß man ihn bei Umzügen oder ähnliches gut einplanen könnte.
Bei uns war es jedoch so, daß wir den Eindruck hatten, es fehlte uns noch was, um erwachsen zu sein, um zufrieden zu sein. Als wäre da irgendwo eine Türe, die wir nur noch aufstoßen müßten, und dahinter liegen die Antworten, die uns noch fehlten. Insofern kann ich mich sehr gut in Edwards Situation reinversetzen, wenn ich auch ganz andere Lösungsansätze ausprobiert habe. Dieses gegenüberstellen von unterschiedlichen Lebensansätzen fehlt mir da eben ein bißchen. Eine kameradschaftliche Beziehung zu entdecken kann doch nicht ds ganze Leben umkrempeln. Zugegebenermaßen eine schwule auch nicht, dazu hat Edward aber doch massig Ansätze, die weiter hätten vertieft werden können.
Ich empfinde es als sehr gut, daß er es hinbekommt, seine moralisch meines Erachtens einwandfreie Haltung auch Kevin rüberzubringen, als dieser so stark auf Rache sinnt. Hier ist meines Erachtens auch ein Punkt, wo Edward wirklich etwas Neues ausprobiert. Während er sich anfangs noch darüber ärgert, daß er, der ein guter und liebenswürdiger Freund immer war, keinerlei Beliebtheit hat, zeigt er hier am Ende, daß er diesen Ansätzen treu bleibt, die meines Erachtens wirklich sehr wesentlich sind dafür, ein zufriedenes Leben führen zu können ohne dauernd von seinem Gewissen geplagt zu werden.
Aber alles liegt mir noch zu klar auf der hand. Was mich als 17jähriger mit Sicherheit gestört hätte, wäre die doch sehr einfache Aufteilung in Gut und Böse. Hier: die bösen, häßlichen Kinderficker, die am besten gleich noch mit Nazis kooperieren und da die armen, guten Opfer und ihre Freunde. Man müßte schon eine sehr begrenzte Fähigkeit zur Selbstkritik haben, um sich immer nur mit einer Seite zu identifizieren, wobei in Unity I wirklich kaum Möglichkeiten bestehen, auch nur irgendwas Nachvollziehbares ( Sympathisches würde ich gar nicht verlangen ) an den Bösen festzudtellen. Ich habe mich das schon als Jugendlicher gefragt, warum es immer wieder Stigmatas gab, die die Bösen sein sollte. Zu unserer Zeit waren es keine Nazis und keine Kinderficker, sondern eben die RAF, die uns als Ausgeburt des Bösen von allen Seiten verkauft wurde. Ich weiß gar nicht, wo ich heute stehen würde, wenn man uns die Nazis so scheußlich dargestellt hätte. Ich hatte schon nach meiner Pubertät allerdings in vielen Rollenspielen mit meinem Cousin mal den Nazi, mal den überzeugten Kommunisten gespielt und er die Gegenrolle in Diskusionen angenommen. Insgesamt wurde mir in diesen Dialogen klar, daß ich wahrscheinlich zu viele logische Ungereimtheiten in einer rassistischen Ideologie entdeckt hätte, als daß sie lange auf mich faszinierend gewirkt hätte. Die Phase gab es jedenfalls auch bei mir und trotzdem war mir die RAF sympathischer. Hier wäre auch noch eine Möglichkeit gewesen, den Edward etwas leichter einordbar zu machen, wenn man seine Ansichten zu Problemen der Zeit etwas tiefergehender dargestellt hätte.
Das ist auch noch ein Kritikpunkt, den ich habe. Natürlich gibt es Verbindungen zwischen Schwulen und Nazis, mehr als genug und die Schwulen sind größtenteils überhaupt nicht in der Lage, diese Verbindung zu sehen, wie Nazis und sie gleichzeitig von tollen, kraftvollen Kerlen träumen. Allerdings sind mir zur Zeit keinerlei Beziehungen zwischen Nazibanden und Kinderfickern bekannt. Es gibt satanistische Sekten, die sowas machen und die auch mit Nazisymbolen arbeiten, aber meistens steckt da nur der Grund hinter, daß man mit solchem Hokuspokus den Kiddies Angst einjagen will und sie so zum Schweigen bringen will. Auch leider ein Punkt, der etwas unklar bleibt. Warum gehen Timmy und Kevin das Rissiko der Flucht ein? Wenn ihr Freiheitswille so groß war, wäre es doch ein kleines gewesen, den Lehren etwas anzuvertrauen. Zur Schule gingen sie ja laut Story noch bis zum ersten Fluchtversuch. Das ganze wirkt wenig durchdachtIch. Ich kann mir nicht vorstellen, warum auf einmal der Fluchtwille so groß sein sollte, daß man keine rationalen Handlungen mehr machen kann. Das wäre einfach zu lösen gewesen, wenn schon vorher die Drohung gegen einen im Raum gewesen wäre, wenn der eine spricht, geschieht dem anderen etwas. So bleibt das Handeln der beiden unlogisch.
Auch sind die Abläufe bei mißbrauchten Kindern wesentlich komplizierter, als daß man ihnen so einfach einen Rachewille gegenüber den Eltern unterstellen könnte wie Kevin ihn hier hat. Normalerweise reageren Kinder aus solchen Verhältnissen zuerst einmal mit Schuldgefühlen.Das ist ganz gut wiedergegeben gegenüber seinem Bruder. Die depressive Art seiner Erscheinung würde durchaus auf unverarbeitete Schuldgefühle hindeuten. Es würde aber nicht reichen, den Konflikt in ihm zu lösen. Da ein Kind grundsätzlich auch seine Eltern liebt, kann es eine solche Situation nicht verarbeiten. Ein typischer Punkt, der oftmals bei solchen Kindern eintrifft, ist die Flucht in die Schizophrenie oder zumindest in eine neurotische multiple Persönlichkeit.. Mir ist der Kevin da zu normal für. Es ist auch nicht ganz zutreffend, daß er deshalb keinerlei Berührungen oder ähnliches abkönnen müßte. Es wäre einfacher gewesen, wenn wenigstens diese Erfahrung ein paar Jahre länger zurückgelegen hätte. Ein 14jähriger und wahrscheinlich auch schon ein 12jähriger sind in der Lage, sexuelle Gefühle zu entwickeln. Ich habe selber schon 4 Freunde gehabt, denen sexueller Mißbrauch in der Kindheit passiert ist, allerdings niemals in so agressiver und fast kommerzialisierter weise, wie hier beschrieben. Problem von diesen Menschen ist, daß sie zum Beispiel auch noch den Konflikt lösen müssen, daß es in der Pubertät anfängt, Spaß zu machen. Zumindest bei jungen, bei Mädchen glaube ich das weniger. Meistens entwickelt sich wohl daraus, wie ich selber festgestellt habe, ein sehr schwieriges Vertrauensverhältnis zu anderen Menschen, daß außer Kevin auch interessanter Weise Edward hat. Wenn jetzt auch noch der Punkt des Mißbrauchs bis zu dem Zeitpunkt weiterläuft, wo sie es selber schon als sexuell erregend betrachtet haben, dann wollen sie dieses verlorene Vertrauen auch in ihrer Sexualität wiederspiegeln. Realistisch wäre gewesen, daß Kevin ein Schwuler mit stark masochistischen Zügen wird. Von den o. g. Freunden, die ich hatte und die in ihrer Jugend oder Kindheit sexuellen Mißbrauch erlebt hatten, gab es einmal einen, dem es überhaupt nix ausgemacht hat, es fand auch selten statt und auch nicht von den eigenen Eltern. Dem ist das ganze wie Wasser die Beine runtergelaufen. (Er war im übrigen die größte Liebe meines Lebens. Wir waren über 7 Jahre zusammen. Wir waren wirklich identisch. Es war, wie auch von Dian angedeutet, daß sich zwei Leute trafen, die füreinander bestimmt waren. Allerdings kannten auch wir uns aus der Schule und wir trrafen uns zufällig neun Jahre nach dem Abi wieder und erst dann erkannten wir unsere Bestimmung füreinander.)
Alle anderen drei waren wesentlich eher in das schwule Klischee einzuordnen, stehen aber immer darauf, daß gewisse Sexualpraktiken mit ihnen gemacht werden, wenn man sie vorher fesselt. oder ähnliches. Sie haben wie alle Menschen Probleme, eigenständig ihre Entscheidungen zu treffen, haben dann aber auch, wenn sie mal einem Menschen begegnen, der wohl wie ich deren volles Vertrauen genießt, den Willen, diesem Menschen bedingungslos ausgeliefert zu sein. Das ist mir in den drei anderen Fällen auch passiert. Glücklicherweise waren es nur klene Vergewaltigungsspielchen oder sowas, das konnte ich noch mitmachen. Auspeitschen und Schlagen laß ich mich mit meiner autistischen Ader lieber selber.
Wie wäre die Geschichte verlaufen, wenn Kevin auf einmal Edward schwul angebaggert hätte und am Ende noch von ihm brutal angemacht werden wollte. Es hätte schon einen amüsanten Anstrich gegeben, etwas über die Irritationen zu erfahren, die Edward dann hätte. Und es hätte meines erachtens auch etwas mehr gebracht, als diese doch sehr ausgelutschte und immer wieder verbreitete Lüge der armen Opfer aus der Bild wieder zu geben. Es ist ein Punkt, den ich mittlerweile in unserer Gesellschaft gar nicht mehr ertragen kann. Man hat den Eindruck, Pädophilie soll nur noch die Opfer davon zu den vollständigen seelischen Krüppeln unserer Gesellschaft machen.
Leider findet sich auch in Unity I kein Ansatzpunkt, solchen Opfern verständnisvoller gegenüber zu stehen. Die Menschen werden eben nicht von einem Racheengel geführt, sondern müssen das zumeist mit ihrer entstehenden Persönlichkeit ausmachen.
Soweit der kleine psychologische Exkurs zu diesem Thema. Ich weiß aber auch nicht, wie man das in einem Jugendroman verarbeiten soll.
Insgesamt mag ich den versöhnlichen Schluß, der letztendlich ein Aufruf zum Ablaß von gewalt ist. Auch sehr schön finde ich es, daß Kevin Edward mitteillt, daß es alles andere als angenehm ist, einen Menschen zu töten oder zu verletzen. Jeder, der mal in die ituation kam,aus Notwehr einen Menschen kampfunfähig machen zu müssen, weiß, daß man daran sehr, sehr lange zu knabbern hat und es nicht so einfach vergißt.
Insofern ist das Ende mehr oder minder wieder genial versöhnend. Jedoch bleibt mein Einwand, daß ich als 17jähriger lieber etwas erfahren hätte, wie sich Realität abspielt. Gerade das war etwas, was wir wenig konkret aufnahmen als Schüler, die in der Abgeschiedenheit der Schule auf das echte Leben warteten. Gab es das? Wir wußten es nicht. Insofern wäre es auch schön gewesen, wenn man beim Lesen eines solchen Romanes am Ende darüber auch nicht mehr wissen sollte. In der 11.Klasse ist man ja auch schon mal mit Sachen wie Marcel Proust oder ähnlichem konfrontiert worden (war zumindest damals bei uns so) und man wollte eine Aufhebeung der Zeitebenen verspüren. Sich ähnlich wie Edward an etwas erinnern, was gar nicht stattgefunden hatte. Zwar auch manchmal durch einen Joint angeregt, aber doch auch ohne jedwede psychotropen Substanzen. Einfach etwas erleben, was es nicht gibt. Die Konturen zu anderen als aufgehoben betrachten. Die Idee, Edward als schizophren darzustellen, der in Wahrheit Kevin ist, wäre natürlich gut, aber ich hätte das auch nur in Andeutungen gemacht. Sollte sich der Leser alles selber erarbeiten. Daß das heute wohl Usus ist, wie Dian schreibt, zeigt wieder meine mangelahfte Einbindung in jeglichen Zeitgeist. Den letzten Film mit Geistern, den ich sah, war von Lars von Trier und da war ein Geist ein Geist, allerdings spielt er immer mit der Annahme der Zuschauer in der ersten und zweiten Staffel, daß ein ziemlich bekloppter schwedischer Arzt etwas damit zu tun hat. Der bleibtaber, zumindest in den ersten beiden Staffeln immer nur ein bekloppter Schwede, mehr nicht.
Aber auf jeden Fall freue ich mich auf Unty II, daß ich auch schon zur Hälfte durch habe, weil es auch wieder vom Spannungsbogen einen unglaublichen Spaß macht, daß Buch fast nicht aus der Hand zu legen. Die Charaktere sind komplexer, was ich bislang festgestellt habe. Gut und Böse sind nicht so einfach asuzumachen. Man weiß auch bislang noch gar nicht, wo Böse zu finden ist. Und trotzdem ist es bislang noch keine Sekunde langweillig. Noch´n paar Tage und ich schreib´auch mal was dazu.
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dian




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Motto: Kein Motto

[*] Verfasst am: 9.3.2005 um 13:20


Zitat
So, Dian, "The Killer" wird gerade geladen, wenn es kein Fake ist, sogar deutsch synchronisiert. Ich gehe mal davon aus, aß es kein Film ist, den man unbedingt im Original sehen muß.

Ich schau mir das Zeug fast nur im chinesischen Original mit englischen Untertiteln an... aber im Prinzip ist das egal, so lang du die vollständige deutsche Fassung erwischt hast.
Lass mich dann mal wissen, ob du mit dem Film irgendwas anfangen konntest, oder ob's für dich auch nur ein sinnloser Actionfilm von vielen ist.

Zitat
. In den 70ern war es auch noch nciht so, daß Du innerhalb der Schule Dich unter Männern einfach mit Küßchen etc. begrüßen konntest, das wäre mir auch ansich zu blöd gewesen

Das dürfte bis heute keinen Deut anders geworden sein... Ist ja nicht so,dass Schwulsein heute abseits der Medienwelt irgendwo gesellschaftsfähig wäre.
Natürlich könnte ich heute (anders als Hesse damals) auch schwulen Sex in meinen Büchern schildern, ohne dass ich deshalb irgendwas zu befürchten hätte. Aber das ist einfach nicht die Aussage,die ich habe. Das mögen andere tun, die sich damit besser auskennen.

Zitat
Aber alles liegt mir noch zu klar auf der hand. Was mich als 17jähriger mit Sicherheit gestört hätte, wäre die doch sehr einfache Aufteilung in Gut und Böse.

Ach,das Leben ist doch kompliziert genug. Da kann man doch wenigstens im Buch und im Film mal einen Bösewicht präsentieren,der einfach nur abgrundtief böse und verachtenswert ist...
Natürlich hätte ich die Kinderficker etwas menschlicher bzw. realistischer beschreiben können, vielleicht noch was über ihre eigene miese Kindheit erzählen oder so. Aber die Person der Kinderschänder hat mich ehrlich gesagt nicht die Bohne interessiert.
Sie spielen einfach den Part des Widersachers, gemäss Edwards Aussage, wonach genau das es ist, was man im Leben braucht: Einen guten Freund, und mindestens zwei Feinde, die einen immer daran erinnern, wie sehr man diesen guten Freund nötig hat.
Kinderficker und Nazis etc. sind in meinen Geschichten in erster Linie ein Symbol für die Härte und Brutalität der Gesellschaft, in der viele junge Leute heutzutage aufwachsen müssen. In meiner Eigenschaft als allwissender Autor erzähle ich übrigens rein garnix über sie... alles, was die Leser über die Bösen erfahren, ist im Grunde das, wie die beiden Helden der Geschichte diese Schurken wahrnehmen.
Und wenn dich zum Beispiel in der Schule Tag für Tag ein stiernackiger Muskelprotz verkloppt, dann sagst du dir nicht: "Oh, der hat sicher ne schwere Kindheit gehabt und hat wohl schon auch seine sympathischen Seiten."... Sondern du siehst ihn einfach als das personifizierte Böse an.
Mag schon sein, dass auch Kevins Vater irgendwas positives an sich hat. Aber da ich eben keine Charakterstudie über solche Leute machen wollte, war mir das ziemlich wurst.

Zitat
Allerdings sind mir zur Zeit keinerlei Beziehungen zwischen Nazibanden und Kinderfickern bekannt.

In meiner Story sind die Kinderschänder ja extrem hinterwäldlerische Spiessbürger. Und dass es dann unter denen auch Nazis gibt, halte ich für nicht gerade unwahrscheinlich. Aber das wird ja eigentlich auch nur an zwei Stellen kurz erwähnt... ich hatte nicht die Absicht, da jetzt irgendwelche Zusammenhänge hervorzuheben, sonst wäre ich da schon etwas genauer drauf eingegangen.

Zitat
Warum gehen Timmy und Kevin das Rissiko der Flucht ein? Wenn ihr Freiheitswille so groß war, wäre es doch ein kleines gewesen, den Lehrern etwas anzuvertrauen.


Der Entschluss zur Flucht kam ja durch das Anschauen des Films auf. Ich sehe das als sehr spontane Entscheidung... nur möglich in einem bestimmten, emotional aufgewühlten Zustand... ein sich schnell wieder schliessendes Zeitfenster, in dem sie dann über sich selbst hinausgewachsen sind. Am nächsten Tag in der Schule hätte längst wieder die Angst vor Sanktionen und den Drohungen des Vaters überwogen.
Also halte ich aus psychologischer Sicht für durchaus denkbar. Sicherlich irrational, aber möglich.

Zitat
Ein typischer Punkt, der oftmals bei solchen Kindern eintrifft, ist die Flucht in die Schizophrenie oder zumindest in eine neurotische multiple Persönlichkeit.. Mir ist der Kevin da zu normal für

Naja, also ganz "normal" ist er ja nicht. Er hat sich nicht immer unter Kontrolle, verbringt den ganzen Tag in Rachephantasien und seiner asiatischen Filmwelt.
Ich denke mal,ich hätte vielleicht mehr über Kevins Gedankenwelt schreiben sollen. Im Prinzip erfährt der Leser ja fast ausschliesslich Edwards Gedanken. Von Kevin kriegt der Leser auch nur das mit, was Edward sieht und erlebt.
Hätte ich die ganze Story aus Kevins Sicht erzählen, denke ich schon, dass da auch mehr von Persönlichkeitsstörungen etc. rübergekommen wäre. Zumindest wäre das heute der Fall, wenn ich es nochmal schreiben müsste.

Zitat
Meistens entwickelt sich wohl daraus, wie ich selber festgestellt habe, ein sehr schwieriges Vertrauensverhältnis zu anderen Menschen, daß außer Kevin auch interessanter Weise Edward hat.

Ja... und ich würde dir und den Lesern ja wirklich zu gerne erklären, warum das bei Edward so ist, obwohl dieser nie sexuell missbraucht wurde oder ähnliches..
leider habe ich für diese Frage bis heute keine vernünftige Antwort gefunden. Edward ist nicht so viel anders aufgewachsen als andere, hat nicht viel erlebt ausser den üblichen Enttäuschungen, die im Leben eines Teenagers nunmal so vorkommen... Er hätte rein theoretisch der typische Durchschnittsjugendliche sein können. Trotzdem kann er mit seinen Mitschülern nichts anfangen und hat nur zu so einem "kaputten Typen" wie Kevin einen ganz besonderen Draht.
Tja, ich kann's dir wirklich nicht erklären. Ich frage mich das ja auch immer wieder. Ist bei mir ja ganz ähnlich. Mit den Normalen kann ich nix anfangen.

Zitat
Leider findet sich auch in Unity I kein Ansatzpunkt, solchen Opfern verständnisvoller gegenüber zu stehen. Die Menschen werden eben nicht von einem Racheengel geführt, sondern müssen das zumeist mit ihrer entstehenden Persönlichkeit ausmachen.

Was du über die Opfer von sexuellem Missbrauch schreibst, ist sicher eine berechtigte Anmerkung.
Auch ich habe mich mit welchen unterhalten, die einen solchen Hass, wie ihn Kevin gegen seinen Vater aufbaut, niemals verspürt haben...wo der Hass eher gegen sich selber gerichtet war und oft auch Verständnis für die Motivation des Täters geäussert wurde.
Aber zum Glück kann ich mich aus dieser Kritik leicht herausreden, denn Kevin ist nicht unbedingt das "typische" Missbrauchsopfer. Erstens aufgrund seiner Flucht in die Traumwelt der Heroic Bloodshed-Filme... und, was viel wichtiger ist, es geht ja nicht "nur" um sexuellen Missbrauch, sondern auch noch um brutale Gewalt und Mord. Das ist eine Dimension, wo dann schon extrem starke Rachegedanken entstehen können. (dieses Motiv der Rache bzw. Selbstjustiz zieht sich übrigens durch so ziemlich alles, was ich bisher geschrieben habe. Ist eben eines meiner bevorzugten Themen.)
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[*] Verfasst am: 10.3.2005 um 01:42


Okay, @Dian!
Du mußt Dich jetzt hier nicht rechtfertigen. Ich hatte ein bißchen den Eindruck, daß Du das machst. Im übrigen glaube ich nicht, daß ich der erste bin, der Dich mit dem ein oder anderen Kritikpunkt konfrontiert. Bevor ich diese Antwort schreiben wollte, hab´ich mich noch mal rüber auf mein Sofa gesetzt und in Unity II weitergelesen. Ich bin gerade im 16 . Kapitel. Da ist es wirklich sehr schwer mit dem Lesen aufzuhören. Wenn Dich das Anschauen von den Bloodshedfilmen was gelehrt hat, dann wirklich Spanung aufuzubauen. Und sehr viele Punkte, die mir in I noch etwas oberflächlich behandelkt erschienen, scheinen wirklich in II vollkommen aufgenommen zu sein. Ich schätze mal, ich hab´das irgendwann morgen ausgelesen und kann dann dazu noch was schreiben.
Erst noch mal ´ne fachliche Frage:
Unter " The Killer " lade ich gerade mehrere Filme, die sich nach China und Hongkong anhören. Ich weiß nicht, welcher der richtige ist. Sagen Dir die Namen "Koroshija", "Xue shuang xiong" oder"John Woo" was. Wenn ich mich richtig orientiert habe, müßte das letzte doch schon mal richtig sein. Aber ich weiß nicht, ob die anderen Namen auch dazu gehören, das sind wieder andere Filme. Nur, um sicherzugehen, daß ich da auch das anschaue, was Du meintest.
Da ich nun auch schon so viel aus dem II gelesen habe, ist es für mich schwer, Dir jetzt noch eine Erwiderung auf Deine Antwort zu schreiben, da ich ja sehe, daß Du schon im nächsten Band ein zwar ähnliches Thema, aber doch ganz anders ausgelegt und viel differenzierter, variierst.
Naja, zumindest kurz was zu den Persönlichkeitsstörungen des Kevins. Rachegedanken entstehen auch nicht aus dem Verprügeltwerden innnerhalb der Jugend. Es entsteht genau das Gegenteil. Kinder aus Verhältnissen, in denen sie immer geprügelt wurden (was im übrigen keinen Unterschied ausmacht zu sexuellem Mißbrauch. Ein Kind erlebt beides in ein und derselben Art. Erst als Jugendlicher, in dem selbst sexuelle Gefühle erwachen, ist jemand in der Lage, das anders zu werten.) halten sich für schuldig an der Situation.Ich weiß auch nicht, wieso, aber es ist meistensso.
Rachegedanken entstehen viel häufiger aus tief religiösen Empfindungen, die man als Kind zum Teil unreflektiert erhält. Wer also in eine gut situierten Elternhaus aufgewachsen ist, eine etwas fundierte religiöse Erziehung mitbekommen hat, der wird sich dann, wenn er irgendwo eine Ungerechtigkeit erlebt, egal, ob aktiv oder nur empathisch, das als Anlaß für Rache erleben. Das hat auch noch was damit zu tun, wie man als Kleinkind die Umwelt erlebt. Wenn Du zu den Zeiten, wo Du Dich noch nicht sprachlich voll artikulieren kannst, in Deinem Handeln von Deinen Bezugspersonen und Erziehenden oft falsch gemaßregelt fühlst ( also: Beispiel: Du willst etwas richtig machen, um Deinen Eltern zu gefallen, bekommst es aber noch nicht ganz korrekt auf die Reihe und bekommst dann ´n Anschiß anstatt Lob oder wenigstens Verständnis ), dann kommt in einem über kurz oder lang so was hoch. Wenn man dann noch wie in diesem Beispiel vielleicht eh´etwas überbehütet ist, und sich gegenüber älteren Geschwistern oder Spelkameraden nicht ganz durchsetzen kann, kommt da auch noch ein Minderwertigkeitskomplex hinzu und man sinnt eben auf Rache, weil man sich ungerecht behandelt fühlte. Spielt in Ordnungen, in denen Gerechtigkeit sowieso keine Rolle spielt, wie in vielen Bollo - Familien eh´keine Rolle. Wenn Du dann aber Erwachsene um Dich herum hast, die Dir was von Religion und Gerevchtigkeit erzählen, dann wird schon mal ein heftiger Wderspruch aufgebau, den Du aber als Kind nicht abbauen kannst. Das hebt man sich dann eher für später auf. Typisches Fallbeispiel für sowas war wohl früher die Pfarresrtochter Gudrun Enslin (RAF).
Aber ich erwartete ja auch keinen psychologisch nachvollziehbaren Roman, sondern eben Jugendliteratur. Der Unterschied in meiner Erwartung liegt vielleicht dabei auch darin, daß ich in dem Alter von 17 eben schon Fragen gestellt bekommen haben wollte, moit denen ich mich auseinandersetzen kann. Das fehlt mir eben hier ein bißchen, wenn es nur Gut und Böse gibt. Aber auch hier habe ich in II schon einen Absatz gefunden, der das Thema aufgreift, so daß ich da zuversichtlich bin, daß wir uns da noch mal drüber unterhalten können. Oder noch besser einige andere vielleicht auch mal. Ist gerade etwas ruhig hier. Wir sollten uns überlegen, aus dem ein oder anderen Punkt, ein extra Thema zu machen. Rache, Angepaßtheit, Nazis, Kinderficker, Gewalt, ud noch vieles andere mehr sind super Themen, die alle schon aus Unity I abgeleitet werden können. Vielleicht sollte man mit Hinweis auf Unity I schon mal den ein oder anderen Thread damit füllen.
Kannst Du Dir ja überlegen, ob Du so schon mal ein bißchen PR für Deine Werke machen willst.
Ich werd´auf jeden Fall mitreden.
So, ich denke übermorgen folgt eine erste Betrachtung zu Unity II von mir.
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dian




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[*] Verfasst am: 10.3.2005 um 12:49


Zitat
Unter " The Killer " lade ich gerade mehrere Filme, die sich nach China und Hongkong anhören. Ich weiß nicht, welcher der richtige ist. Sagen Dir die Namen "Koroshija", "Xue shuang xiong" oder"John Woo" was. Wenn ich mich richtig orientiert habe, müßte das letzte doch schon mal richtig sein

Ok, folgendes:
John Woo ist natürlich richtig. Das ist der Regisseur von "The Killer".
"Xue shuang xiong" ist der chinesische Originaltitel, dürfte also auch der selbe Film sein. (vermutlich dann aber nicht auf deutsch...)
Und "Koroshiya 1" ist meines Wissens der japanische Titel des Films "Ichi - The Killer". Das ist ein ziemlich kranker Splatter-Movie von Takashi Miike, und hat NICHTS mit dem Heroic Bloodshed-Film "The Killer" zu tun, von dem wir hier reden.

Zitat
Ist gerade etwas ruhig hier. Wir sollten uns überlegen, aus dem ein oder anderen Punkt, ein extra Thema zu machen. Rache, Angepaßtheit, Nazis, Kinderficker, Gewalt, ud noch vieles andere mehr sind super Themen, die alle schon aus Unity I abgeleitet werden können. Vielleicht sollte man mit Hinweis auf Unity I schon mal den ein oder anderen Thread damit füllen.

Ja, zum Beispiel das Thema "Rache" in all seinen Facetten zu diskutieren, erschiene mir als interessant. Aber irgendwie bin ich gerade zu müde dafür, ausserdem könnten ja ruhig einmal ein paar andere User Threads eröffnen, und nicht immer nur die selben drei oder vier Leute...
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[*] Verfasst am: 10.3.2005 um 23:42


Okay, dann gehe ich ma davon aus, daß ich diesen "Ichi - Killer" erstmal abbrechen kann, der nimmt sonst nur Speicherplatz weg. Danke für die Tipps.
Mal gucken, ob ich was zu Rache mache. Es ist gerade nicht mein Hauptthema, aber Gedanken mache ich mir oft dazu. Mir geht es oft so, daß ich im Arbeitsleben gegenüber meinen Kollegen oder Vorgesetzten insbesonders solche Rachegedanken fühle, habe sie aber bisher immer anders verarbeitet. Das könnte wirklich mal interessant werden.
Aber zuerst fange ich mal morgen wahrscheinlich mit der Unity II - Kritik an. Ich bin da wirklich begeistert, müßte aber vorab schon eine heftige "Kritik" loswerden. Die letzten 5 Kapitel waren so spannend, daß ich deswegen heute meinen Friseurtermin verpaßt habe. Wäre ich jetzt voll die schwule Tunte, würde ich Dir das nie verzeihen. (Aber gottseidank brauche ich den Friseur nur für ´n Vorestellungstermin und der kann auch noch ´n bißchen warten.)
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dian




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[*] Verfasst am: 11.3.2005 um 17:20


Dachte ich mir doch schon irgendwie, dass dir Unity 2 besser gefallen wird. Deshalb wollte ich dich den ersten Roman ja zunächst auch gar nicht lesen lassen. :02:
Ich denke, Unity 1 ist in erster Linie was für frustrierte junge Aussenseiter, die in einer ähnlichen Situation sind wie ich es damals beim Schreiben war. Von daher mag das natürlich für andere Leser, die mehr Abstand zu den Inhalten haben, oft etwas befremdlich oder unprofesionell wirken.
Und es ist ja auch irgendwie tatsächlich unprofesionell, wenn man nur für eine bestimmte Zielgruppe schreibt, die verschwindend klein ist, und dann auch noch anfängt, über seltene Filme zu philosophieren, die vermutlich niemand aus dieser Zielgruppe jemals gesehen hat.
Ähm ja, da muss ich mich eigentlich sogar wundern, dass ich doch bei den meisten Lesern noch so gut wegkomme damit...
Unity 2 dagegen richtet sich an keine bestimmte Zielgruppe. Das ist eigentlich ne Story, die alle und jeden ansprechen sollte. ("alle und jeder" wissen das nur blöderweise noch nicht. Aber ich hab die Hoffnung ja noch nicht aufgegeben, dass sich das irgendwann mal rumspricht... *g*)
Wenn du zu Unity 2 dann auch noch was schreiben magst,machst du am besten nen neuen Thread auf. Ich freu mich jedenfalls über jeden,der bemerkt , dass das nicht einfach so ein dahingeschluderter Groschenroman ist.
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