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Autor Betreff: allgemeinwissen
quaid




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Motto: their law

[*] Verfasst am: 8.6.2007 um 11:39
allgemeinwissen



lasst uns doch mal wieder über eines meiner lieblingsthemen diskutieren.

ich möchte jetzt neben dem hinweis auf die frage nach der generellen wichtigkeit des allgemeinwissens auch gar nicht zuviel vorweg nehmen und stelle erstmal nur eine frage in den raum:

was bringt einem geschichtliches hintergrundwissen exakt?
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quaid




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Motto: their law

[*] Verfasst am: 8.6.2007 um 11:40


wie passend, hier gleich mal ein link dazu, für gelangweilte samt kommentare zum durchlesen:

http://lachschon.gamigo.de/jokeshow.php?id=16700
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Kebap






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Motto: Kein Motto

[*] Verfasst am: 8.6.2007 um 12:43


>was bringt einem geschichtliches hintergrundwissen exakt?

Mir bringt es zB das Verständnis, exakt zu wissen, warum wir hier sind, was wir bisher alles so ausprobiert haben, und welche Auswirkungen das hatte. Dadurch kann ich oft, aber auch nicht immer voraussagen, was unsere Handlungen heute wohl so auswirken werden.
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jan91






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[*] Verfasst am: 8.6.2007 um 12:45


Na, das denn ich doch mal einen guten Start in den Tag :D

Danke, quaid ;)

Ich kriege die Blödheit der Schüler immer wieder zuhören, leider auch in meiner Schule (was mich aber nicht wundert --->Gesamtschule!)

Ich wusste jetzt nicht, ob ich lachen oder weinen sollte, aber nach beiden war mir zumute! Außerdem habe ich jetzt ne Erklärung dafür, weshalb Geschichte wichtig ist: Ich wusste fast alles (bin gerade auf der Hälfte der Seite). Alles, was irgendwie mit Geschichte zu tun hatte, nur bei den Mathesachen musste ich überlegen, aber ich mache ja auch noch kein Abi :)

Ich denke, du hast deine Frage, was Geschichtliches Hintergrundwissen bringt, bereits mit dem Link beantwortet!
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Soulmirror




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Motto: Bunti 1 - die Welt 0

[*] Verfasst am: 8.6.2007 um 13:06


muss man wohl erstmal klarstellen in welcher hinsicht man es messen will oder wie man das genau handhaben will. ob man für sich persönlich mit viel/wenig allgemeinwissen weiter kam als umgekehrt oder ob mans generell sagen will.

also ich finde grundsätzlich hilft einem allgemeinwissen nicht wirklich im leben vorran zu kommen. die dümmsten idioten kommen weiter und genug andere bleiben auf der strecke.

ich bin mit meinem bescheidenen allgemeinwissen eigentlich ganz zufrieden und da der zustand eben von mir auch selbst so gewählt ist, sollte er mic hauch nicht stören können.
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Kebap






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Motto: Kein Motto

[*] Verfasst am: 8.6.2007 um 13:28


Ich finde den Link für die Fragestellung völlig unzureichend.

Ist doch klar, dass dort keine Gespräche veröffentlicht werden, die völlig normal und wie erwartet ablaufen.
Darüber kann man doch nicht schließen, welcher Prozentsatz der Leute so dumm und uninformiertreagieren.

@Soul: "Die dümmsten Idioten" kommen sicherlich nicht weiter, sondern sie sterben größtenteils aus. Kennst du die Darwin Awards.

Ich bin komplett für die Abschaffung der Dummheit, doch solange sie da ist, sollten wir ihr Tribut zollen. Sie hat eine definitive evolutionäre Funktion.
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Benway




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[*] Verfasst am: 8.6.2007 um 13:47


q schrieb:
Zitat
was bringt einem geschichtliches hintergrundwissen exakt?


Naja, Geschichte ist so ne Sache, im Grunde ist das bloß ein großes Konstrukt (oder etwas poetischer wei bei Th. Lessing auch der "Urmythos"), auf das sich die Perspektive alle paar dutzend Jahre mal radikal ändern kann, aber deswegen ist es nicht weniger konstruiert. Wenn man in der Geschichte des zwanzigsten Jahrhunderts Zusammenhänge erkennen will, die notwendig zum zweiten Weltkrieg führen, wird man sie schon finden, davon zeugt jedes Mittelstufengeschichtsbuch.
Aber im Grunde ist die westliche Geschichtsschreibung nur eine ziemlich substanzlose Kausalitätenzuschreibungsangelegenheit, die sich die Objekte ihrer Beobachtung halt so wählt, dass sie mit den Prämissen der Beobachter übereinstimmen. Man verpasst mE nicht wirklich was, wenn man sich nicht mit der westlichen Idee von Geschichte (also wie von den glorreichen Anfängen der Hellenenen Alles unter gelegentlichen Rückfällen auf die moderne parlamentarische 'Demokratie' und freien Gütertausch zusteuert) beschäftigt...stattdessen kommt man nur irgendwann nicht mehr auf die Idee, so ein Konstrukt zu hinterfragen, wenn man erstmal so viel Zeit dafür geopfert hat...Ähnliches gilt für den Rest vom Zopf "Allgemeinbildung" - kann man sich nur sehr schwer aneignen, ohne auch Allgemeinmeinungen mitaufzusaugen.
Also ich seh für mich keinen Bedarf für einen "Bildungs"- und/oder Wertekonsens und auch bei Anderen vermisse ich da nichts, wenn sie nicht wissen, wer John Kennedy war oder das Phänomen "Nationalsozialismus" nicht in die geschichtlichen "Zusammenhänge" einordnen können, sondern sich lieber Gedanken über Dinge machen, die sie akut angehen oder in ihren Rechten verletzen.

Kebap schrieb:
Zitat
@Soul: "Die dümmsten Idioten" kommen sicherlich nicht weiter, sondern sie sterben größtenteils aus. Kennst du die Darwin Awards.


Das sagt uns Anderen doch jetzt nur (annäherungsweise), was du unter Dummheit verstehst... Leute, die nicht wissen wer Napoleon war oder glauben, dass Hitler mal Monarch von Ostdeutschland gewesen sein könnte, sterben mit Sicherheit nicht notwendig aus, zumindest nicht gemäß der Evolutionstheorie. Problemlösungskompetenzen werden dagegen zwar meistens als EIN Faktor für Fitness gehandelt, aber die werden in der Schule nun ja wirklich nur randständig trainiert.

Zitat
Ich bin komplett für die Abschaffung der Dummheit, doch solange sie da ist, sollten wir ihr Tribut zollen. Sie hat eine definitive evolutionäre Funktion.


? Müssen weniger andere Leute aussterben, wenn schon die Dummen aussterben oder wie meinst du das?
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dian




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[*] Verfasst am: 8.6.2007 um 15:58


Zitat
und auch bei Anderen vermisse ich da nichts, wenn sie nicht wissen, wer John Kennedy war oder das Phänomen "Nationalsozialismus" nicht in die geschichtlichen "Zusammenhänge" einordnen können, sondern sich lieber Gedanken über Dinge machen, die sie akut angehen oder in ihren Rechten verletzen

Theoretisch mag das ja vielleicht stimmen, dass Geschichtsbewusstsein nichts mit Alltagskompetenz zu tun haben muss...
praktisch wage ich aber zu behaupten, dass Leute, die es geschafft haben, in diesem Land 18 Jahre alt zu werden, ohne etwas von Helmut Kohl gehört zu haben, auch jenseits von politischen Sachfragen nicht gerade Genies sind.
Es geht ja beim Allgemeinwissen nicht so sehr darum, irgendwelche Dinge auswendig zu lernen, wie beispielsweise das Zeug, was man in der Schule gelehrt bekommt...
Allgemeinwissen ist meiner Meinung nach vor allem das Zeug, das einem einfach von ganz alleine zufliegt, wenn man mit einigermaßen offenen Augen und wachem Verstand durch diese Welt geht.
Ich kann zum Beispiel die Hauptstädte der wichtigsten Länder nennen, einfach, weil man ja Radio hört oder Fernsehen guckt oder Zeitung liest oder Reiseprospekte anschaut oder andere Leute über ihren Urlaub reden hört, und da wird sowas immer mal wieder erwähnt. Und sowas kriegt man als durchschnittlich intelligentes Lebewesen doch wohl mit, ob man will oder nicht, oder??
Ich kann den Dreißigjährigen Krieg, den ersten Weltkrieg und den Vietnam-Krieg in korrekter zeitlicher Reiheinfolge einordnen. Dazu muss man nicht Geschichte studiert haben, da genügt es, sich an Bilder aus diversen Kriegsfilmen zu erinnern, die ja wohl jeder Vollidiot mal irgendwann gesehen haben muss. Und dann muss man nur noch logisch kombinieren: Aha, Vietnam, da flogen Hubschrauber rum, Dreißigjähriger Krieg, da hatten die noch Schwerter ---> nicht die selbe Zeit.
Also noch mal: Das ist keine Frage der Schulbildung (die man ja meinetwegen gerne vernachlässigen darf), sondern eine Frage der Aufmerksamkeit und der Beobachtungsgabe. Wer ein schlechtes Allgemeinwissen hat, ist folglich meines Erachtens schon ein bisschen dumm in der Birne... Da lasse ich auch nicht das Argument "Sowas interessiert mich einfach nicht" gelten. Mich interessiert Ivan Rebroff auch nicht, trotzdem weiß ich, dass das ein Sänger ist, weil man halt so scheiße einfach mitbekommt und weil das Hirn auch jede Menge unnützer Informationen speichert.
Also zumindest bei mir ist das so.
Und ich mache jede Wette, dass die krassen HipHopper (jetzt nur mal als Beispiel), die Frankfurt für die Hauptstadt von Deutschland halten, sogar weniger HipHop-Gruppen aufzählen können als ich das könnte. Ich würde denen mit meiner Allgemeinbildung also sogar auf deren ureigenstem Spezialgebiet etwas vormachen... einfach, weil viele von denen strunzdumm sind und ihr Gehirn eben nicht in der Lage ist, so viele Informationen auf einmal zu behalten. Ob das alles Geburtsfehler sind, oder ob es an falscher Erziehung oder dem negativen Einfluss der Medien liegt, vermag ich nicht zu sagen. Eigentlich sollte man doch meinen, dass gerade so Themen wie Nationalsozialismus, die in den Medien ja relativ ausführlich behandelt werden, der medienverseuchten Jugend gar nicht entgehen können. (ok, immerhin hatten alle schon mal den Namen Hitler gehört..) Oder die speichern in ihrem Hirn echt nur zehntausend Klingeltöne ab und dann ist es voll.
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Benway




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Motto: fire walk with me

[*] Verfasst am: 8.6.2007 um 18:37


Den ersten Teilsatz sollte ich wohl tatsächlich relativieren...wer die Informationsquellen unsere Kultur nützt, kommt an bestimmten Informationen nicht vorbei, das ist wohl so - und mit Kultur und Gesellschaft gar nichts zu tun haben wollen, sich aber trotzdem eigene Gedanken machen, das würde schon eine Charakterstärke voraussetzen, der ich noch nicht begegnet bin.
Aber es geht auch anders rum, wie im zweiten Teilsatz angesprochen: bei Leuten, die den Nationalsozialismus in seine ach-so objektiv feststellbaren sozio-historischen Zusammenhänge einordnen können, sinkt meiner Erfahrung nach wiederum die Chance, dass sie sich jemals ernsthafte eigene Gedanken zum Phänomen gemacht haben. Und wenn sie die Stammlinie der Merowinger oder die sukzessive Entwicklung seit dem 18. Jhdt. hin zum parlamentarischen Rechtsstaat dann auch noch im Detail runterbeten können, dann sieht's irgendwann ganz düster aus, dann hat man sich so daran gewöhnt, vorhandene Strukturen und Deutungsmuster anzunehmen, ohne sie zu hinterfragen und "Bildung" als gottgegebenes Statussymbol zu akzeptieren, dass kritisches Denken kaum noch möglich ist.
Jaaa, ich war halt auch nem scheiß baden-württembergischen Gymnasium, wo von mangelnder Allgemeinbildung nun wirklich Nichts zu spüren war, wo die Reihe der glorreichen Ministerpräsidenten jeder aus dem Stegreif runterbeten konnte und auch passende Goethe- und Albert Schweitzer-Sentenzen für die Reden vor den Kameraden von der Jungen Union und später vor dem Landtag parat hatte, deswegen bin ich in der Hinsicht klar vorgeprägt. Von Bildungsnotstand keine Spur, trotzdem durfte man die Gedanken unter all dem salbungsvollen Gelaber mit der Lupe suchen. Authentisch prollige Hip-Hopper wären mir die meiste Zeit über lieber gewesen.
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Calgmoth






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[*] Verfasst am: 8.6.2007 um 20:48


Na ja, Allgemeinwissen als solches umfasst wohl den Kram, von dem man annimmt, dass man mit ihm so ziemlich in jeder Umgebung Konversation machen kann, ohne irgendwas erklären zu müssen. Das ist das Zeug, das man voraussetzt - weswegen man dann u. U. auch irritiert/befremdet ist, wenn irgendwelche Trottel da dann nicht drüber Bescheid wissen.

Diese Differenz zwischen Erwartung und Ist-Zustand verdankt sich auch der Umstand, dass der Link oben witzig oder traurig ist ;-).

Zur Geschichte:

Ist schon alles ziemlich konstruierter Quark. Effektiv ist ja alles Geschichte, was der olle Mensch so treibt, also ist die Legitimität der Art und Weise wie man durch die Jahrhunderte unterschiedlich Geschichte geschrieben hat, ziemlich fraglich. So ist natürlich klar, dass die Standards, nach denen heute Geschichtswissenschaft betrieben wird, früher anders oder noch gar nicht gegeben waren.
Für die Zukunft lernen kann man aus der Geschichte jedenfalls nichts; Geschichte kann einem näherungsweise oder fehlerhaft vielleicht die Ereignisse des menschlichen Nacheinanders darstellen, aber mehr nicht.
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Hansi




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[*] Verfasst am: 8.6.2007 um 21:42


Also ich mag meine Meinung zu diesem Thema mal in der Mitte von @Souls und @Dians Aussage einordnen. Wie @Dian schon richtig sagte, wenn man mit offenen Augen und Ohren durch die Welt läuft, dann fällt einem die Allgemeinbildung schon zu. Allerdings schließe ich mich auch @Soul an und sage, dass Allgemeinbildung auch überbewertet wird und man nicht alles Wissen muss, denn schließlich gibt es ja auch einen erheblichen Unterschied zwischen Bildung und Intelligenz. Wenn ich mir meinen Kopf nun aber mit massenhaft Allgemeinbildung vollstopfe und eine Aufgabe zu lösen habe, dann hilft mir das dort erstmal recht wenig, eifach weil man ja auf ein vorher noch nie dagewesenes Problem stoßen kann, da hilft mir meine Bildung dann gar nix.
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dian




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[*] Verfasst am: 9.6.2007 um 00:24


Zitat
Allerdings schließe ich mich auch @Soul an und sage, dass Allgemeinbildung auch überbewertet wird und man nicht alles Wissen muss, denn schließlich gibt es ja auch einen erheblichen Unterschied zwischen Bildung und Intelligenz.

Natürlich. Das meinte ich ja auch. Man muss nicht alle Bundeskanzler der BRD in der richtigen Reihenfolge aufsagen können. (das wäre die klassische Schul-Bildung)
Ich verstehe unter "Allgemeinbildung" auch nicht so sehr die Fähigkeit, überall mitreden zu können. Es geht mir eher um das Erfassen und richtige Einordnen der Welt, in der man nunmal (ob freiwillig oder unfreiwillig) zu leben hat. Es geht mir darum, dass man sich Gedanken macht. Wenn ich beispielsweise jeden zweiten Tag die Sonne leuchten sehe, will ich doch irgendwann mal wissen, was das für ein komisches Ding ist, dass da oben am Himmel rumhängt. Dann informiere ich mich darüber, lese ein Buch, schau bei Wikipaedia nach, oder frage meinetwegen meine Eltern.
Aber ich käme nie auf die Idee, dass mich das nicht interessieren müsste, und würde dann irgendwann bei einem Einstellungstest mit einer an Dämlichkeit kaum zu übertreffenden Arroganz behaupten, dass das Ding garantiert eine Scheibe ist, weil ich das "in irgendeiner Sendung über die alten Griechen" mal so gehört habe.
Wer nun aber glücklich und zufrieden in dieser Welt lebt, ohne die geringste Ahnung über Dinge, die eigentlich fast jeder weiß, der hat entweder das Glück, geistig behindert zu sein... oder er läuft einfach nur mit gigantischen Scheuklappen durch die Gegend und nimmt nichts wahr, was außerhalb seiner primären Bedürfnisse "Hunger stillen" und "Sexualtrieb befriedigen" liegt.
Und ich fürchte, dass das heutzutage bei sehr viel jungen Menschen der Fall ist.
Die leben genau das Gegenteil von dem, was ich propagiere. Ich sage, man sollte sich mit möglichst viel Abstand betrachten und versuchen, sich selbst und die Welt, in der man lebt, so objektiv wie möglich wahrzunehmen. Die nehmen dagegen nur das wahr, was sie in den nächsten 5 Minuten interessieren könnte. Solche Menschen sind in der Regel auch furchtbar intolerant anderen gegenüber... denn wer nichts weiß von den Interessen und Ängsten seiner Mitmenschen, der kann darauf auch überhaupt keine Rücksicht nehmen.
Und daher kann ich mir auch prima vorstellen, was diese Typen, die da solche unwissenden Antworten gegeben haben, privat für egoistische, selbstverliebte Arschlöcher sind.
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[*] Verfasst am: 9.6.2007 um 02:39


Also, ich würde da auch nicht unterscheiden, ob jemand einen IQ über oder unter 70 hat (also als geistig behindert gilt oder nicht), wenn jemand nur seinen primären Bedürfnissen folgt.

Letztendlich halte ich das für okay, solange er damit glücklich und zufrieden ist.

NUR:
Ab dem Moment an, wo er das nicht mehr ist und die Fähigkeit besitzt, etwas kritisch zu reflektieren, kann es nix schaden, einige andere Sachen noch zu wissen.

Bei Geschichte halte ich schon das Wissen für unumgänglich, wenn man sich auch politisch äußern will.
Habe ich bemerkt, als hier auf einmal dieser "Unity-Partei-Thread" auftauchte und kaum jemand mehr wusste, wie damals Grüne z.B. entstanden oder dass eben Politiker, die mal etwas anders mit den Interessen der Waffenindustrie umgehen wollten wie Kennedy und Palme eben das sehr direkt zu spüren bekamen.

Ab dem Punkte, wo man merkt, dass es einem nicht mehr gelingt, sich selbst autark zu irgendetwas zu entscheiden und darunter leidet, und dann den Schritt gehen will, den gesellschaftlichen Zusammenhang zu ändern, ist es eben unverzichtbar, Wissen über den Zustand zu haben, den man gesellschaftlich verändern will.
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Hansi




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[*] Verfasst am: 9.6.2007 um 02:55


Naja @Arne, wenn ich mich politisch äussern möchte, dann reicht es doch aber auch, wenn ich aktuelle politische Gegebenheiten kenne, was muss ich da wissen was z. B. damals im 2. Weltkrieg so alles im Detail passiert ist?!?
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[*] Verfasst am: 9.6.2007 um 03:07


Bevor man z.B. einen Krieg rechtfertigt, sollte man z.B. schon wissen, wie man den Deutschen verkaufen konnte, Polen anzugreifen.

Und dabei kann man dann z.B. lernen, warum die Deutschen eben so einfach zu manipulieren sind und daraus kann man dann schon erkennen, warum die heutige politische Lage so ist, wie sie ist.
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Hansi




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[*] Verfasst am: 9.6.2007 um 03:13


Nuja @Arne, aber wenn man Krieg nun grundsätzlich ablehnt, einfach weil er sinnlos und dumm ist, dann brauch ich ihn auch nicht rechtfertigen. Und ehrlich gesagt ist mir auch egal warum die Deutschen so manipulierbar sind, fakt ist nur das sie es sind und das ist schon schlimm genug, warum ist doch eigentlich egal.
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[*] Verfasst am: 9.6.2007 um 03:21


Es ist eben immer die Frage, was Du damit anfangen willst.

Okay, wenn man meint, dass eh alles schon zu wissen und wenn es einen nicht stört, dann kann einem das alles am Arsch vorbeigehen, aber ich sehe mich nicht gerade gerne in einem Land, wo ich weiss, dass dort massenweise blöde Massenmörder rumrennen, weil ich absolut nicht sehen kann, wie ich dann noch glauben kann, dass ich hier in diesem Staat in Ruhe überleben kann, wenn ich weiß, dass meiner Umwelt ein Menschenleben einen Dreck bedeutet.
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[*] Verfasst am: 9.6.2007 um 03:25


Nuja, sicher stören mich die auch, aber warum muss ich wissen, warum die so geworden sind, ändern kann ich daran auch nix mehr.
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[*] Verfasst am: 9.6.2007 um 03:27


Wieso kannst Du Deine Mitmenschen nicht mehr beeinflussen???
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[*] Verfasst am: 9.6.2007 um 03:32


Naja, nicht mehr wirklich viel. Ich kanns zwar immer und immer wieder versuchen, aber in den meisten Fällen werd ich doch eh mit ner Stahlbetonwand sprechen bzw. wenn man versucht ihnen das zu erklären werden sie uneinsichtig und blocken nur noch mehr ab. Also wirklich die Chance in den Köpfen zu bewegen ist gering und selbst wenn man es schaffen sollte, braucht es dazu nicht unbedingt geschichtliche Argumente.
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[*] Verfasst am: 9.6.2007 um 03:56


Naja, ich bin eben mit 45 noch nicht ganz so resigniert wie Ihr jungen Leute da.
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[*] Verfasst am: 9.6.2007 um 04:20


:D Ok, aber ne gute Eigenschaft eigentlich.
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Kebap






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[*] Verfasst am: 9.6.2007 um 07:06


Du bist ja ganz schön naiv, Arne... :D

Hansi, wenn du eine Stahlbetonwand fühlst, könnte es auch daran liegen, dass du eben noch nicht genug einschätzen kannst und ahnst, wo dein Gegenüber gerade herkommt und wie du es genau dort abholen kannst. Natürlich BRAUCHT es kein geschichtliches Hintergrundwissen, um zu reden, doch scheint es mir sinnvoll und erfolgversprechender sorum.

Geschichte wiederholt sich, das ist einer ihrer Fehler.
Wie willst du Fehler verhindern, wenn du sie nichtmal kennst.?
Der Hinweis auf Kennedy war zB erste Sahne.
Oder wie wärs mit Tim Leary, Martin Luther King, Malcom X oder Rudi Dutschke.
Wir müssen aus ihren Fehlern lernen, um noch mehr zu erreichen.
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quaid




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[*] Verfasst am: 9.6.2007 um 10:36


das problem an der heutigen gesellschaft ist meines erachtens die unterschiedliche auslegung des allgemeinwissens der konservativen.
zu ihrer zeit musste man dieses und jenes wissen. und das tragen sie gerne in die heutige zeit mit. ich erinnere mich da an einen alten chef meinerseits, der am liebsten noch sonntags, also immer, gearbeitet hätte. in seiner freizeit hat der nur zeitung gelesen oder nachrichten im tv geschaut. das ist soeiner, der bestimmt auch den längen- und breitengrad irgendwelcher städte in afrika in einem vorstellungsgespräch abfragen würde. jetzt mal übertrieben ausgedrückt.

worauf ich eigentlich hinaus wollte:
wofür braucht man allgemeinwissen, zum beispiel in bezug auf die geschichte?
um bei einer gesprächsrunde mitreden zu können? mal sehen.. für einstellungstests?
nehmen wir mal drei kandidaten für einen guten job. alle drei bringen mit, was man für den job brauch. der chef hilft sich mit einem einstellungstest weiter. er will in seinem betrieb jemanden, der weiß, wer franz ferdinand 1914 umgebracht hat und inwieweit das zum ausbruch des ersten weltkrieges geführt hat. auch wenn der job eigentlich überhaupt nichts damit zu tun hat.
wer das nicht weiß, bleibt auf der strecke. bei der heutigen arbeitsmarktsituation ggf. fatal. die besten kommen weiter, in teilweise unterfordernden gegebenheiten. der rest erledigt die drecksarbeit. alles wegen dem allgemeinwissen.
es erinnert mich ein bißchen an tyler durden, wie er in dem hotel seine kleine aktion startet und sagt: "..wir bringen den müll für euch raus, waschen eure teller ab.." und "wir sind der singende, tanzende abschaum der menschheit".

ist allgemeinwissen nötig für unser überleben?
der mensch ist anpassungsfähig. was er wissen muss, kriegt er mit. so ist es ihm möglich, mit taktik auch größere beute zu erlegen.

und ich frage auch: ist es nötig, zu wissen, warum die sonne da ist und scheint? das ist dieselbe frage wie jene nach dem sinn des lebens. ist es nicht eher wichtig, zu wissen, wie man das sonnenlicht zum eigenen vorteil ausnutzen kann? das hat der mensch ja immerhin auch gemacht: zeitmessung, energie sammeln, sonnen.

allgemeinwissen ist meines erachtens nach nichts weiter als ein mittel zum zweck für jene, die sich nunmal gut auskennen und profilieren wollen.
die unglaubliche arroganz, die dabei an den tag gelegt wird, ist noch viel erdrückender als der blaue dunst einer zigarette (/wave @ rauchthread).

@dian:
Zitat
praktisch wage ich aber zu behaupten, dass Leute, die es geschafft haben, in diesem Land 18 Jahre alt zu werden, ohne etwas von Helmut Kohl gehört zu haben, auch jenseits von politischen Sachfragen nicht gerade Genies sind.

ist es eine frage der intelligenz oder des bildungssystemes?

Zitat
Allgemeinwissen ist meiner Meinung nach vor allem das Zeug, das einem einfach von ganz alleine zufliegt, wenn man mit einigermaßen offenen Augen und wachem Verstand durch diese Welt geht.

schön wäre es. jobs werden heutzutage aber vor allem denjenigen vermittelt, die geschichtliche jahreszahlen im kopf haben oder geographisch auf dem höchsten level sind.

Zitat
Ich kann zum Beispiel die Hauptstädte der wichtigsten Länder nennen, einfach, weil man ja Radio hört oder Fernsehen guckt oder Zeitung liest oder Reiseprospekte anschaut oder andere Leute über ihren Urlaub reden hört, und da wird sowas immer mal wieder erwähnt. Und sowas kriegt man als durchschnittlich intelligentes Lebewesen doch wohl mit, ob man will oder nicht, oder??

die menschen sind verschieden. manche kriegen es mit, manche nicht. manche merken es sich, manche nicht. und wieder andere interessieren sich gar nicht für das gelaber anderer menschen.

Zitat
Man muss nicht alle Bundeskanzler der BRD in der richtigen Reihenfolge aufsagen können. (das wäre die klassische Schul-Bildung)

war deine schul-bildung so? meine nicht.
ich muss dazu sagen, dass meine eltern oft umgezogen sind und es so kam, dass ich in einem zweiten halbjahr das lernte, was ich bereits auf der anderen schule im ersten halbjahr hatte. das war zwar zu meinem vorteil, jedoch entging mir genau der lehrstoff eines halben lehrjahres. und das habe ich nur dem bildungssystem zu verdanken, welches sich in den bundesländern und sogar zwischen den schulen offenbar stark unterscheidet. nicht nur in der auswahl der bücher, die man kaufen soll.

dann kommt das problem mit den lehrern.
lehrer sind zumeist überhaupt nicht für diesen beruf geeignet. lehrer faseln den dreck runter, den sie sollen und damit ists gut. nebenbei noch etwas disziplin beigebracht und das wars. heutzutage haben die meisten sogar schon resigniert und geben nach der dritten ermahnung auf, wenn der schüler sich immernoch nicht auf seinen richtigen platz setzt, aufhört zu essen oder musik hört.
lehrer unterrichten unabhängig vom verständnis der schüler. es gibt wirklich nur ganz wenige lehrer, die wirklich etwas auf dem kasten haben und es vermögen, möglichst vielen schülern in einer klasse wirklich dauerhaft etwas beizubringen und nicht nur für die dauer eines tests oder einer klausur aus angst vor dem versagen.

@calgmoth:
Zitat
Diese Differenz zwischen Erwartung und Ist-Zustand verdankt sich auch der Umstand, dass der Link oben witzig oder traurig ist ;-).

bingo. das ist es. und das problem: was man als eigene person weiß, setzt man bei anderen voraus. "sowas muss man doch wissen". aber niemand definiert genau, wo das allgemeinwissen aufhört oder überhaupt anfängt.
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Boss






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[*] Verfasst am: 9.6.2007 um 11:01


[QUOTE]worauf ich eigentlich hinaus wollte:
wofür braucht man allgemeinwissen, zum beispiel in bezug auf die geschichte?[/QUOTE]

Allgemeinwissen als Bewertungsmaßstab der Intelligenz um Leute zu benoten oder einzustellen hat einen fraglichen Sinn. Ansonsten kann Geschichtliches Wissen nie schaden. Wie schon bereits erwähnt sollte man aus der Geschichte lernen um keine Fehler zu wiederholen. Ob man das auch macht ist wiederrum eine andere Sache.
Allgemeinwissen kann auch gut als Beispiel dienen oder zur Erklärung. Ansonsten soll man sich sein Wissen je nach Interesse selber ansammeln. Das hängt dann aber auch alles von den Quellen ab. Schule ist zum Beispiel keine gute Wissensquelle.
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