The Unity Archiv

Was erwartet ihr euch von der Unity?
Benway - 17.5.2007 um 22:30

Ich hab eine Frage, die ihr wahrscheinlich schon mindestens einmal ausdiskutiert und wenn nicht das, dann doch wenigstens alle für euch selbst beantwortet habt. Was bedeutet dieses Forum und der Gedanke, der dahintersteht, für euch? Nicht allgemein sondern im Kontext eurer Existenz...was erwartet ihr euch davon, hier zu posten? Unterhaltung oder zumindest Füllmaterial für ein paar sonst langweilige Stunden? 'Produktive' Diskussionen, die die eigenen Meinung mitgestalten? Die Gewissheit, dass es Gleichgesinnte gibt da draußen und dass es sich deshalb lohnt, weiterzumachen wie bisher und sich mit dem Leben zu arrangieren?
Ein bisschen Frust ablassen über politische Themen mit der selben Gewissheit und derselben Konsequenz?
Oder politische Aktionen?...aber dafür hat dieses Projekt eigentlich die falsche Form. Organiserte Treffen im RealLife, ein alternatives Netzwerk? Mh, da gilt eigentlich das Gleiche für. Habt ihr das Gefühl, dass das Alles hier überhaupt wohinsteuert? Oder labern wir uns hier nur das Unerträgliche schön, eben damit wir im echten Leben nichts verändern müssen?
Ohje, ich hoffe ihr versteht das richtig, wenn es denn überhaupt verständlich ist, bin körperlich gerade zu fertig, um das besser ausdrücken zu können. Die Frage ist für mich gerade wichtig, weil ich sie für mich selbst nicht beantworten kann. Oder vielleicht gefällt mir die Antwort auch einfach nicht. Whatever, schlaft erstmal gut und ich warte gespannt auf die Antworten von manchen von euch.


jan91 - 17.5.2007 um 23:19

Wenn du mich so fragst, ich "erwarte" von der Unity aufklärung. Nicht der Medien- und Politikerquatsch, der uns erzählt wird, sondern unterscheidung zwischen diesem und der Wahrheit.
Ich bin froh, dieses Forum getroffen zu haben, denn mit den meisten Freunden, die ich habe, kann man nicht vernünftig über Verschwörungstheorien, Politik im algemeinen und speziellen und der schlechheit und skrupellosigkeit der Medien etc. unterhalten.

Wenn ich mich auch von manchen Threads ganz fernhalte (Mathetread), lese ich doch die meisten Beiträge durch.
Ich finde nicht, das wir hier etwas schönlabern, ich meine, die meisten Beiträge sind ganz objektiv verfasst und gemeint.

Wenn ich hier etwas poste, erwarte ich nicht, das sich das alle aufmerksam durchlesen, aber von denen, die es tun und die etwas dazu zu sagen haben, das die darauf antworten, was hier ja auch der fall ist.


quaid - 17.5.2007 um 23:25

in erster linie ist die unity ein ort, wo man sich verstanden fühlen kann.
hier wird man sachen los, wo andere verständnislos den kopf schütteln oder denen ein großes fragezeichen über dem kopf entsteht.
mit den leuten in der direkten umgebung hängt man vielleicht ab, aber hier unterhält man sich.

ich muss zugeben, dass das ganze früher in dem simplen grün auf schwarz style etwas besser rüber kam. es hatte irgendwas, auch wenn viele funktionen fehlten, die ich heutzutage sehr oft nutze.


scaydcast - 18.5.2007 um 03:00

Ihr könnt es einem schon verdammt schwer machen...

Heute Nachmittag bin ich mit meinem Freund einfach mal "mit geschlossenen Augen" durch die Gegend gefahren, wir haben den Wagen irgendwo abgestellt und sind einfach wo rumspaziert und haben uns über genau dieses Problem ausgiebig unterhalten. Nebenbei ist noch ne nette Fotoserie entstanden und dann schau ich kurz vorm eigentlich ins Bett gehn wollen nochmal in die Unity und seh das Thema hier...

Tja, was soll ich sagen? Vielleicht drück ichs auch mal durch Visualisierung aus und nicht durch Worte:

http://home.arcor.de/satyphied/P1010374.jpg

Irgendwie ist es genau das, was Benway geschrieben hat. Allerdings würde ich das wohl weniger als Fragestellung denn vielmehr als Feststellung im aufgeberischen Sinne sagen. Irgendwie "gehts nicht voran". Man erzählt, man redet drumrum, man diskutiert, kriegt sich dabei immer mal wieder in die Haare und wenn man am Schluss feststellt, dass alles nichts gebracht hat, ist man auch keinen Schritt weiter. Irgendwie treibt es einen nicht an.

Man hat zwar ne Gemeinschaft, kann sich auskotzen, kriegt die Sicherheit, immer wieder mal falsch oder richtig verstanden zu werden, aber das alles kanns doch nicht sein. Und auf die Frage, welche Aktionen dem ganzen folgen könnten, um es zu etwas zu bringen, steht bei mir auch nur das große Fragezeichen in der großen Leere.

Die Unity ist irgendwie eine Heimat, die zu weit weg ist, um sie zu Hause nennen zu können. Die Unity ist ein Ort, an dem unmöglichere Dinge möglich sind und dennoch ist man nicht frei. Man sieht den Grund nicht, man sieht nur weitreichende Visionen, die in diesem Maße wohl niemals umsetzbar sind. Man sieht viele gute Ideen - sieht den Himmel, aber man befindet sich selbst immer noch auf der Erde und nicht in der Luft. Es fehlen sozusagen die Fluggeräte. Es fehlt die Essenz. Es ist wie in Animatrix, als die Kiddies rumspringen und in der "Bullet-Time" spielen. Man ist zwar außergewöhnlich und kann sich so bewegen wie die Kids da, aber man ist trotzdem in der Matrix gefangen.

Vielleicht ist es meine falsche Sichtweise, vielleicht ist es meine Unfähigkeit, aus dem rauszukommen, vielleicht weiß ich auch nur nicht, wie ich da rauskomme oder es ist noch nicht an der Zeit und ich muss erst noch "angerufen werden". Ich weiß es nicht. Die geladene Power, die einen fast wie von selbst antreibt, ist irgendwie nicht wirklich da - zumindest für mich nicht. Ob jetzt ein Ziel oder eine Vision groß, überdimensional oder absolut unglaubwürdig ist, ist doch erstmal egal. Diese Vision treibt mich an, wenigstens kleine Dinge zu erreichen. Und irgendwie habe ich immer noch etwas Angst, meine großen Visionen hier uneingeschränkt ausleben zu können, weil sie zu exakt betrachtet werden, zu ernst und wörtlich genommen werden. Es bleibt keine Vision, sondern wird zu einer unmöglichen Tat gemacht, die so nicht durchführbar ist. Aber genau solche unmöglichen Visionen sind der Zündstoff für mich, im Leben voranzukommen und da sehe ich an vielen Stellen nur Löschfeuer. Das Festgefahrensein in alte Werte, alte Dinge, irgendwas unausgesprochenes, das verhindert, dass man sich tatsächlich völlig frei fühlt - dass man außerhalb der Matrix ist und nicht mehr in ihr gefangen mit "bloß" ein paar Eigenschaften mehr.

Vielleicht ist es aber auch nur ein persönliches Problem, was ich habe. Der Wunsch nach Anerkennung, nach Gebrauchtwerden - einfach das Wissen, dass es Leute gibt, die um dich weinen würden, wenn du verschwindest. Ich bin, was persönliche Probleme angeht, wohl eher ein introvertierter Mensch, dem Ratschläge von anderen Menschen eher undienlich sind, wenn es darum geht, etwas zu lösen, weil die meist alles nur noch komplizierter machen, als es eh schon ist. Ich mach vieles mit mir selbst aus und orientier mich eher nicht an den Meinungen von andren. Für mich ist es eher der Kontaktwunsch, das Nicht-Allein-Sein, was alles entscheidet - allerdings nicht zu dem Preis, dass deine letzte Positivität geraubt und zu etwas negativem umgewandelt wird. Und da kommt dann die große Frage: Was bringt das hier alles? Was bringt es, darüber nachzudenken? Irgendwie hats alles nicht unbedingt Sinn.

Auf der einen Seite kriegst du die Bühne hergerichtet, um deinen tiefsten Gedanken wirklich freien Lauf lassen zu können und dich einfach mal auszukotzen. Auf der andren Seite wird dann angefangen, in deinem Müll zu wühlen und die unbrauchbarsten Dinge werden hervorgekramt und bewertet. Ich fühl mich z.B. nicht mehr frei, über mich zu schreiben. Zum einen denk ich immer daran, wieviele es wohl ankotzt, dass ich ständig "autobiographisch" schreibe, zum andren hab ich nicht wirklich Lust, mein Weltbild von andren zerlegen zu lassen und mich für meine Ansichten irgendwie zu rechtfertigen. Aber das passiert bei mir aus Gerechtigkeitsgründen automatisch, wenn jemand an mir rummängelt und irgendetwas nicht gut findet. Mir ist klar, dass diese Denk- und Handelsweise vielleicht nicht ganz die richtige ist, aber es ist nunmal so und ich hab mir darüber noch keine Gedanken gemacht, wie und was ich da ändern könnte. Momentan ändert sich eh grad zu viel...

Irgendwie ist es wohl eine Frage des wirklichen Verstandenwerdens. Mir fehlt da die Authenzität bzw. die "Härte" bei dem Ganzen - ich weiß nicht. Lasst es mich wieder mit einer Szene beschreiben:

Jemand steht in einem Klassenraum, hält ne Knarre in der Hand und zielt damit unstet auf Schüler, die alle den Atem gebannt bewegungslos im Raum sitzen und keiner sagt ein Wort. Der Knarrentyp rastet aus vor Wut, drückt aber nicht ab. Die Tür geht auf und ich komm rein, seh die Situation, seh den Typen, realisier, dass er ne Waffe in der Hand hat und schau ihm tief in die Augen. Er richtet die Waffe auf mich, schaut mich zurück an und bleibt so stehen, die Situation gefriert - scheinbar. 15 ewige Minuten lang ändert sich überhaupt nichts. Keiner sagt einen Ton, niemand bewegt sich und wir beide schauen uns tief und inbrünstig in die Augen. Dann sichert der Typ plötzlich die Waffe, nimmt den Arm runter, geht auf mich zu, drückt mir das Teil in die Hand und geht wortlos aus dem Raum. Ich nehm das Magazin raus, werf beides in den Mülleimer und sage: "Hi, ich wollte eigentlich nur nen Beamer holen..."

Während der 15 Minuten haben wir miteinander gekämpft. Ich hab ihn verstanden, er hat mir sein Leid geklagt. Er hat mich erstechen wollen, ich ihn zu bändigen versucht. Ich hab gewonnen - er ist gegangen.

Diese Art von Konspiration wünsche ich mir oft in der Unity. Die wahre Sicherheit, tatsächlich verrückt sein zu dürfen und wort- und kommentarlos akzeptiert zu werden. Als Typ, der reinkommt oder als Typ, der selbst die Waffen zieht. Der bessere gewinnt. Und wichtig dabei ist mir eigentlich nur, dass Worte so unbedeutend werden, wie sie sind. Nur die Leidenschaft zählt. Nur der Ehrgeiz, das innere, das Herzblut zählt - nicht die Art, wie man es verpackt. Nicht das Aussehen des Schwertes ist wichtig, sondern wie man es führt. Und in mir ist vieles, was ich gerne ausbreiten wollen würde - aber eben nicht in einer Grube voller Angst vor anderen - und zwar nicht, weil ich etwas auf deren Meinungen geben oder mich dementsprechend anpassen würde, sondern einfach, weil ich mir selbst dumm dabei vorkomme, anderen auf den Geist zu gehen und solche Dinge dann eben mit mir im Stillen ausmache und nach außen hin nur solidarisch lächel, während mir die anderen mit ihrem Bier zuprosten.


... - 18.5.2007 um 04:44

Um das mal kurz für mich darzustellen, ob und welche Erwartungen ich habe:
Es ist einfach 'ne Möglichkeit, sich auszutauschen mit Menschen, die einfach da sind, wenn man den ganzen Tag sein rl hatte und sich zurückziehen will in eine Umgebung, wo man sich weitesgehend frei ausdrücken kann.
Wo keine Erwartungen sind und wo man auch keine großen Anstrengungen unternehmen muss, um dort zu sein. Es ist einfach wie früher, als ich noch jünger war, ein Kneipenbesuch mit dem Vorteil, dass mir hier keine Menschen über den Weg laufen, denen ich mich nicht entziehen kann, die evtl. was anderes vorhaben als ich, die mich irritieren könnten durch ihre reelle Anwesenheit.

Ziele:
Nur eben für mich. Evtl. neue Gedankenanregungen bekommen, evtl. jemand helfen, neue zu bekommen, mehr nicht. Wenn daraus Kontakte im rl entstehen, auch nicht übel oder sogar irgendwelche Aktionen, auch okay. Kann, muss aber nicht. Ich bin früher auch nicht in die Kneipe gegangen, um dort unbedingt die neue Erfüllung für's Leben zu finden.


Und insofern, @scaydcast:
Du wirst hier nicht befreit werden von der Last, Dich selbst zu finden.
Die unity kann Dir auch kein rl ersetzen, sie kann Dir evtl. Tipps geben, wie Du Dir ein rl aufbaust, aber sie ist nur insofern ein Bestandteil, als Du hier, egal, zu welcher Zeit, immer irgendetwas finden wirst, was Dich zum Denken anregt und Dich auch auffordert, selber Deine Gedanken mitzuteilen.
Über sich selber schreiben, ist immer das komplizierteste, was es gibt. Das hab' ich gerade noch in dem Thread gemerkt, in dem ich über meine Leere nach der Prüfung geschrieben habe.
Klar, man vermittelt ein Bild auch hier von sich und manchmal muss man auch hier Menschen mit seinen Launen und Eigenarten und Ansichten vor den Kopp stoßen, aber letztendlich kann es bei so einer virtuellen Sache doch wurscht sein, was andere von mir denken.
Irgendwo hier im vl verletztlich zu sein, sehe ich keinen Anlass, und daher auch nie einen, irgendetwas, was ich meine, nicht auch zu schreiben.
Wenn ich mich mal zurückhalten muss, dann klappt das evtl. mal ein paar Tage, danach denke ich mir, scheiß drauf und es kommt trotzdem raus.

Und das, @scaydcast, ist ein normaler gruppendynamischer Prozess, der ist hier auch nicht anders als im rl. Nach 'ner Zeit kennen Dich hier die Stammuser und wenn Du selber einer bist, dann lernt man Dich auch schätzen (ich schätze zumindest Deine Anwesenheit hier) und selbst bei Usern, wo ich mir manchmal an den Kopp packe und denke, was labert der denn da, ist hier zwischen den Stammusern immer wieder 'ne Einigkeit erreicht worden.


Ina - 18.5.2007 um 14:33

Hmmm... ich gehöre dann wohl zu den ganz erbärmlichen Gestalten hier, für die dieses Forum (plus ein paar RL-Kontakte zu den Leuten hier, die es ohne das Forum auch nicht gäbe) fast das gesamte "soziale Leben" ausmacht.
D.h. die "tieferen" Fragen stellen sich da für mich nicht. Ist mein soziales Leben. Fertig. Auch weil mich "echter" zwischenmenschlicher Umgang leicht überfordert.
Im "Kontext meiner Existenz"? - Hab ich nicht.



Zitat
wenn du mich so fragst, ich "erwarte" von der Unity aufklärung. Nicht der Medien- und Politikerquatsch, der uns erzählt wird, sondern unterscheidung zwischen diesem und der Wahrheit.


*grrr* das ist jetzt schon das zweite Mal, dass ich heute über "Wahrheit" stolpere - nochmal, und dann ist schluss mit "Toleranz" ( ;) ) - man darf dieses Wort nur sehr begrenzt in den Mund nehmen, wenn sich ne alte Nihilistin nicht bald weigern soll, zuzuhören :58:

Zitat
bin körperlich gerade zu fertig, um das besser ausdrücken zu können.


was hast du denn am gestrigen heiligen Christi-Himmelfahrts-Feiertag mit dem üblen Wetter schon wieder für kranken Scheiß aufgeführt @Benway - hmm? ;)


Hansi - 18.5.2007 um 14:58

also ich hab mich zu diesem thema ja schon öfter geäußert. die unity ist für mich der fluchtort wenn dir alles zu viel wird, ein ort zum auskotzen wo dir jeder zuhört und dich versteht oder es zumindest versucht. früher ein rl-ersatz, mittlerweile mein rl ;). auch ein ort, wo man endlich gleichgesinnte gefunden hat, irgendwie auch ein familienersatz. nur erwartungen hab ich nicht, weil ich die überall wo ich nur kann zu vermeiden versuche, erwartungen sind böse. zwar gabs hier in den letzten wochen entwicklungen, die mir nicht so passen, aber zu erwarten das sich jetzt alles wieder dreht kann ich nicht, ich kann mich maximal dafür einsetzen und versuchen daran zu rütteln, wenn sichs doch nicht ändert, muss ich eben damit leben oder hier nicht mehr mit posten, will ich aber nicht. in einer familie gibts ja auch differenzen. ehrlich, ihr seid meine familie, ich liebe euch alle ;).


dian - 18.5.2007 um 15:08

Also für mich ist das hier sowas wie die Gralsburg, in der irgendwo der heilige Gral versteckt ist.
Die Wahrscheinlichkeit, ihn zu finden, ist ziemlich gering... aber auch wenn man ihn nicht findet, ist es hier drin wenigstens schön gemütlich warm, und die Mauern bieten ausreichend Schutz vor dem gemeinen Gesindel, das draußen vor der Burg umherirrt.
Unity ist meine Religion... und wenn ich eines Tages sterbe, werde ich meine Asche digitalisieren lassen und sie hier zum Download für alle zur Verfügung stellen.
Hail Unity!


Tzakahra - 19.5.2007 um 20:29

Zitat
Original von Benway
Oder labern wir uns hier nur das Unerträgliche schön, eben damit wir im echten Leben nichts verändern müssen?

Hm, so positiv möchte ich es garnicht darstellen für mich, also noch etwas düsterer gesagt: Es sind, wahrscheinlich wie alle Tätigkeiten im Internet doch nur totgeschlagene Stunden, die ich brauch um mich nicht mit mir selbst beschäftigen zu müssen. Vielleicht ist es auch eine Art Pseudorebellion, gegen ein unvermeidliches Schicksal, welches mich zum Teil der Masse macht. Oder vielleicht bin ich einfach nur irre, keine Ahnung. Jedenfalls ist mir heute mal wieder etwas klar geworden, nämlich, dass ich so lebe, wie es zum Teil in folgendem Zitat ausgedrückt ist:

„alles unglück in dieser welt kommt daher, dass man nicht versteht ruhig in einem zimmer zu sein.“ Die einsamkeit aber ängstigt deshalb weil in ihr die menschen unverdeckt sich selber gegenübergestellt werden. Darum suchen sie immerzu „eine ungestüme und hinreißende beschäftigung, die sie davon ablenke an sich zu denken“. (Weischedel / Blaise Pascal)

So verhält sich das also irgendwie. Der Alltag besteht für mich aus Zocken und halt auch rumgeklicke in irgendwelchen Foren. Dieses hier hat sich irgendwann dazugesellt. Doch selbst die RL-Kontakte, die ich bisher hierüber hatte, haben selbstverständlich garnichts an meinem Leben geändert. So bleibt noch, dass dieses Forum also irgendwie mehr oder weniger bedeutungslos ist. Tjo, trotz Sonnenschein, kein sonniger Beitrag heute...


Seraphime - 19.5.2007 um 21:49

/signed @Dian

Hail Unity
Eris wird siegen!


Kebap - 20.5.2007 um 01:00

Zukunft bleibt, was ihr draus macht. ;)


Pig Pen - 20.5.2007 um 02:08

Erwarten..., hm?
Da ich mich mehr oder minder als Realist bezeichne, nicht allzuviel...
Es ist halt ne virtuelle(!) Ablenkung, bei der ich hoffe, auf Leute zu treffen, die ähnlich schlecht in dieser Welt (und mit ihrem Leben) zurecht kommen, und sich dadurch mein Gefühl etwas verstärkt, auch manchen Mitstreiter , wenn auch auf anderen Wegen, gegen die sich manifestierenden Windmühlen, zu haben...
Um bei dem eigentlichen Wortlaut zu bleiben: erwarten..., eigentlich nix..., hoffen, etwas mehr...
Aba einige Leutz lassen mich doch "guter Hoffnung" sein, aba das gehört in einen anderen Thread


Tetrarchos - 20.5.2007 um 13:04

Zitat
Original von Tzakahra
Zitat
Original von Benway
Oder labern wir uns hier nur das Unerträgliche schön, eben damit wir im echten Leben nichts verändern müssen?

Hm, so positiv möchte ich es garnicht darstellen für mich, also noch etwas düsterer gesagt: Es sind, wahrscheinlich wie alle Tätigkeiten im Internet doch nur totgeschlagene Stunden, die ich brauch um mich nicht mit mir selbst beschäftigen zu müssen. Vielleicht ist es auch eine Art Pseudorebellion, gegen ein unvermeidliches Schicksal, welches mich zum Teil der Masse macht. Oder vielleicht bin ich einfach nur irre, keine Ahnung. Jedenfalls ist mir heute mal wieder etwas klar geworden, nämlich, dass ich so lebe, wie es zum Teil in folgendem Zitat ausgedrückt ist:

„alles unglück in dieser welt kommt daher, dass man nicht versteht ruhig in einem zimmer zu sein.“ Die einsamkeit aber ängstigt deshalb weil in ihr die menschen unverdeckt sich selber gegenübergestellt werden. Darum suchen sie immerzu „eine ungestüme und hinreißende beschäftigung, die sie davon ablenke an sich zu denken“. (Weischedel / Blaise Pascal)

So verhält sich das also irgendwie. Der Alltag besteht für mich aus Zocken und halt auch rumgeklicke in irgendwelchen Foren. Dieses hier hat sich irgendwann dazugesellt. Doch selbst die RL-Kontakte, die ich bisher hierüber hatte, haben selbstverständlich garnichts an meinem Leben geändert. So bleibt noch, dass dieses Forum also irgendwie mehr oder weniger bedeutungslos ist. Tjo, trotz Sonnenschein, kein sonniger Beitrag heute...


Ich bin auch ein Extremzocker am PC. Wohl schon irre-Zocker.
Ich mache mit der U-Boot Simulation "Silent Hunter 3" Feindfahrten in absoluter Echtzeit. Bedeutet das der Rechner rund um die Uhr läuft, auch wenn tagelang kein Feindschiff in Sicht kommt! Das programm läuft immer im Hintergrund, wenn etwas gesichtet wird gibt der Wachoffizier Alarm und ich schalte zu dem Programm um. Ich springe auch prompt aus dem Bett, wenn es mal um 4.00 früh ALAAAARM gibt! :D Das Geräusch der Dieselmaschinen ist rund um die Uhr in meiner Wohnung. Kurz: Ich bin ziemlich bekloppt mit diesem Spiel. :12:


Hansi - 20.5.2007 um 13:39

Zitat
Original von Tzakahra
Zitat
Original von Benway
Oder labern wir uns hier nur das Unerträgliche schön, eben damit wir im echten Leben nichts verändern müssen?

Hm, so positiv möchte ich es garnicht darstellen für mich, also noch etwas düsterer gesagt: Es sind, wahrscheinlich wie alle Tätigkeiten im Internet doch nur totgeschlagene Stunden, die ich brauch um mich nicht mit mir selbst beschäftigen zu müssen. Vielleicht ist es auch eine Art Pseudorebellion, gegen ein unvermeidliches Schicksal, welches mich zum Teil der Masse macht. Oder vielleicht bin ich einfach nur irre, keine Ahnung. Jedenfalls ist mir heute mal wieder etwas klar geworden, nämlich, dass ich so lebe, wie es zum Teil in folgendem Zitat ausgedrückt ist:

„alles unglück in dieser welt kommt daher, dass man nicht versteht ruhig in einem zimmer zu sein.“ Die einsamkeit aber ängstigt deshalb weil in ihr die menschen unverdeckt sich selber gegenübergestellt werden. Darum suchen sie immerzu „eine ungestüme und hinreißende beschäftigung, die sie davon ablenke an sich zu denken“. (Weischedel / Blaise Pascal)

So verhält sich das also irgendwie. Der Alltag besteht für mich aus Zocken und halt auch rumgeklicke in irgendwelchen Foren. Dieses hier hat sich irgendwann dazugesellt. Doch selbst die RL-Kontakte, die ich bisher hierüber hatte, haben selbstverständlich garnichts an meinem Leben geändert. So bleibt noch, dass dieses Forum also irgendwie mehr oder weniger bedeutungslos ist. Tjo, trotz Sonnenschein, kein sonniger Beitrag heute...


mensch @basti, dass is ja mal wieder n strahlender, sonniger, gute laune beitrag. :( das ding is halt, wie man dir helfen könnte?!? aber ich denke, dass kannst du leider nur alleine, ich kann dich lediglich immer nur wieder anstacheln was zu ändern. aber kopp hoch, dat wird schon alles :).


Ina - 20.5.2007 um 18:02

Ja, ich muss wieder mit meinem Scheiß anfangen @Tzakahra, so ist das halt, bei diesem Thema kann ich nicht die Fresse halten, auch wenn ich im Wesentlichen immer dasselbe schreibe.

Ich kenne den Gedankengang ja durchaus: warum sich nicht fügen in das, was man für das Schicksal hält, warum nicht mit offenen Augen tot sein und eben tun, was vorgesehen ist? Wäre das so nicht am besten? Man hätte dann den Stress unserer Welt, der alles übertönt: quälende Fragen, Leere, Langeweile. Das einzige, was sich gegen diese Lösung unserer Existenz sträubt, ist unser eigener Stolz... doch der hätte sich bald erledigt, wenn man erstmal wirklich mit der Masse verschmolzen wäre und würde ersetzt durch die deutlich wärmeren und angenehmeren Empfindungen, die man in einer passenden Herde hat.

Ich war damit gar nicht so kurze Zeit einverstanden, denn ich fand keine brauchbare Alternative. Also sah ich nicht hinab...

Allerdings klappte das nur partiell. Zum Beispiel bekam ich im letzten halben Jahr, indem ich das durchzog, mit wunderbarer Regelmäßigkeit jeden Montagnachmittag Angstanfälle. Meine Zukunft wurde zu einem unüberwindlichen Berg von Dingen, die mich nichts angingen. Sie wären nur bewältigbar, wenn ich zu einer anderen würde... und klar, das war mein Trost, ich bin in den notwendigen Situationen ziemlich gut darin, einfach nicht persönlich anwesend zu sein und zu tun, was nötig ist - ich schau mir dann einfach von außen dabei zu. Trotzdem fürchte ich Situationen, die das bei mir auslösen.
Konkret fürchtete ich mich davor, dass dieses nette Studentenleben bald enden würde, dann müsste ich mir nen Diplomandenplatz suchen, dann einen für die Promotion, schließlich was in der Wirtschaft - das hatte doch alles so rein gar nix mit mir zu tun!
Obwohl nein, wirklich konkret war da eigentlich nix...
Jedenfalls saß ich da schwitzend und fröstelnd im möglichst reizarmen, tiefsten Kellereck der Bibliothek, fühlte mich vom Leben überfordert und fand die Wände bedrohlich :12:
Bin dann bloß wieder halbwegs runtergekommen, indem ich mich in meinen emotionsfreien, formalen Kram vertiefte.
Dabei gab es gar keinen Grund für mich, Angst zu haben. Ich hatte Aussicht auf nen voraussichtlich ziemlich guten Abschluss in nem angeblich zukunftssicheren Fach, wo sie immer schwallen, wie nötig das Land solche Leute hat und das ich im Grunde immer noch ganz gern machte. Als von-der-Hand-in-den-Mund-lebende Teilzeitjobberin ohne Ausbildung hätte ich im Moment eigentlich viel eher Anlass dazu. Aber Zukunftsangst ist imho nichts, das vorrangig von den Lebensumständen abhängt, sondern die kommt, wenn man gegen den Strich lebt und weiß, dass man das auch künftig tun wird - sie ist imho eine "Version von Todesangst": etwas in einem soll sterben, aber das wehrt sich.
Und so saß ich da und kam mir hochgradig erbärmlich vor, weil mir Dinge, die anderen höchstens lästig sind, als riesige Hürden erschienen.

Was ich mit diesem viel zu lange gewordenen Absatz sagen will: es braucht verdammt viel Energie, unter Verschluss zu halten, was man eigentlich ist und was "in Wirklichkeit" dein Schicksal sein könnte...

Man kann das natürlich tot kriegen. Dass das möglich ist, beweist der Augenschein. Aber daran müsstest du arbeiten. Wie wäre es mit einem Psychologen :D ... gibt doch sicher solche an deiner Hochschule, also bei mir hatte es die, da konnte man ein paar Stunden kostenfrei hin "insbesondere bei Krisen mit Studium und weiterem Lebensweg". Das Land ist daran interessiert, begabte Leute gerade in technisch-naturwissenschaftlichen Fächern nicht zu verlieren...
Geh zu so einem, die sind spezialisiert auf sowas. Und meide Menschen wie uns, ersetz das Unity-Forum durch ein Studentenforum deiner Wahl - da ist eh mehr los. Zerissen sein ist scheiße und unendlich anstrengend. Wenn es dir möglich ist, dich einzufügen, dann arbeite dran! Vielleicht sind wir hier doch nur ein Haufen lebensuntauglicher, existenzieller Versager, die bloß ihren übertriebenen Stolz haben - übertrieben, weil wir verdammt viel davon brauchen, um uns vor uns selbst rechtfertigen zu können. Die "Wahrheit" könnte sein, dass wir im Grunde nur unfähig sind...

Hmm. Es ist dein Weg und ich kann dir keine echte Alternative zurechtschneidern. Was ich mache, weißt du ja. Ist das die tolle Alternative?? Keine Ahnung. Es ist sicher nicht die einzige.
Ich kann dir höchstens raten, trotzdem nachzudenken... oder eben ganz konsequent nicht nachzudenken, nicht mehr hier her zu kommen und dir das Gelaber von Leuten wie uns reinzuziehen, aufzuhören mit der "Pseudorebellion", die dich nur vor dir selbst beschämt.

Die Welt da draußen würde dir sicher gerne dabei helfen...

(Jetzt kannst du mir natürlich Schwarz-Weiß-Denken vorwerfen, aber manchmal muss man eben den Kontrast etwas hochdrehen, um was zu sehen.)


Benway - 20.5.2007 um 20:15

Danke für Eure Beiträge - Alles wie erwartet, Überraschungen hätten mich auch überrascht. Insofern bleibt "mein" Problem erhalten, aber damit lässt sich leben. Scaydcasts Beitrag könnte ich unterschreiben...aber trotzdem: es macht mehr Sinn, in einem Universum mit Unity zu existieren als in einem Universum ohne...es gibt zwar nur wenige Menschen, mit denen ich mich verwandt fühlen kann, aber es gibt sie, sie leben auf der selben Welt wie ich und haben die selben Ängste und Probleme. OK, natürlich sind wir viel zu wenige, um irgendetwas zu verändern...aber trotzdem, die Existenz verwandter Wesen macht das Leben geringfügig sinnvoller...ob es reicht, muss zwangsläufig jeder für sich selbst entscheiden.

[QUOTE]Hmmm... ich gehöre dann wohl zu den ganz erbärmlichen Gestalten hier, für die dieses Forum (plus ein paar RL-Kontakte zu den Leuten hier,die es ohne das Forum auch nicht gäbe) fast das gesamte "soziale Leben" ausmacht.[/QUOTE]

Das ist weniger erbärmlich, als das soziale Leben an das sich gesunde Teil der Menschheit klammert. An Leuten wie dir liegt es nicht, dass von diesem Forum aus kein Befreiunggschalg möglich ist.


Kebap - 20.5.2007 um 20:19

Zitat
Original von Benway
OK, natürlich sind wir viel zu wenige, um irgendetwas zu verändern...

Nein!
Irgenetwas ändert sich ganz leicht.


HëllRÆZØR - 20.5.2007 um 20:42

Was ich von der Unity erwarte? Tiefgründige Diskussionen, die über den üblichen Horizont hinausgehen und in denen es einem egal ist, was die anderen von einem halten - außerdem das Kennenlernen von interessanten Menschen, von denen man viel lernen kann, und aus denen auch schon mal RL-Kontakte werden können. :)

Was mich des öfteren enttäuscht hat ist, wenn man ein Thema aufgemacht hat und irgendwer erst mal rummeckert, warum man ausgerechnet so eine blöde Frage stellen muss und dass es doch gar keinen Sinn mache, darüber zu diskutieren. Außerdem stört mich das von scaydcast [sinngemäß] erwähnte destruktive Auseinanderpflücken von Beiträgen - irgendwas zum Meckern findet sich in jedem Beitrag, also kein Grund prinzipiell darauf hinzuweisen. ;)

@scaydcast: Deine Beiträge lese ich ziehmlich gerne, hab' dann am Ende aber meistens nicht mehr den nötigen Überblick über den ellenlangen Text, um ein vernünftiges Feedback zu formulieren.


Tetrarchos - 20.5.2007 um 20:44

In unserer Gesellschaft bildet sich immer mehr Spannung und Druck. Wie vor einem schweren erdbeben oder Vulkanausbruch! Und derart heftig wird es eines Tages abgehen.
Ich bin überzeugt das wir diesen Tag noch erleben werden. Ich prognostiziere etwa 10Jahre bis dorthin. Diese Prognose ist natürlich rein intuitiv. Ein NATURGESETZ ist es jedenfalls, das extreme Ungleichgewichte zu extremen Reaktionen ZWANGSWEISE führen. Je länger und größer das Ungleichgewicht, desto heftiger die Reaktion! daran können alle politiker, Bonzen und Kapitalisten der Erde NIX ändern. Aber was für extremes Ungleichgewicht sie schon erzeugt haben, ist ja heute schon kaumnoch mit Worten zu beschreiben. und sie machen noch mehr davon.... Also ist das Ergebnis so sicher wie ein Sonnenaufgang, oder??


Cass3l - 20.5.2007 um 20:53

Meine Prophezeiung sieht ähnlich aus, aber noch viel pessimistischer. :D
Also entweder wird es vor 2014 einen dritten Weltkrieg geben oder genau 2014 schlägt ein dermaßen riesiger Meteor auf die Erde, dass dann sowieso alles im Arsch ist. Die Vision hatte ich zumindest mal.

Und zum Thema:
Ich erwarte mir von der Unity nichts. Ich freue mich einfach, hier unter Gleichgesinnten zu sein, auch wenn sich die Ansichten dann zwar im Detail wieder spalten, aber allgemein im Großen und Ganzen betrachtet sind wir ja alle ein Haufen von der Gesellschaft angepisste Lebensopfer. Und ich bin da sehr froh drüber, habe ich ja auch schon öfters gesagt, siehe auch nochmal intern. Die Unity bedeutet mir einfach viel, weil sie mir Kraft und Mut gibt, weiter zu machen, und nicht einfach alles hinzuschmeißen. Die Phase habe ich zwar trotzdem noch öfters, aber schon wesentlich seltener (Vorher war das ja eher dauerhaft der Fall). Außerdem gibt sie mir Bestätigung, Bestätigung darüber, dass ich kein Kloppi bin und vor allem Selbstbewusstsein, zu meiner Meinung und meinen Ansichten zu stehen und daran fest zu halten. Das einzige was ich in der Unity erwarte, ist von viel zu intelligenten Leuten meine Beiträge zermatschen zu lassen. :D

Regards


Tetrarchos - 20.5.2007 um 21:18

Wirkliche Intelligenz kann auch die weniger begabten Menschen verstehen.
Damit will ich aber weder sagen, ich sei wirklich intelligent, noch das Du es nicht bist.


Xoc - 20.5.2007 um 21:28

Einfache Frage, einfache Antwort:
Ich will hier im weitesten Sinne interessante Menschen und Diskussionen erleben.

@Tzakahra
Das Forum ist ein Mittel, ein Werkzeug. Solange du nicht irgendwas änderst wird sich gar nichts ändern.
Wenn du nur Zeit totschlagen willst, dann wirst du auch nicht mehr als totgeschlagene Zeit bekommen.


Tzakahra - 20.5.2007 um 22:09

@ Ina
Ja vieles hast du sehr treffend gesagt. Das Problem ist aber, dass eben nicht alles zutrifft. Ich denke z.b. du schätzt den Wert der Unity für mein Leben doch ein wenig zu hoch ein. Wenn es nur darum ginge diesen Ort hier zu meiden, wäre ja alles ganz einfach. Aber die Unity ist weder der Urgrund, noch der Auslöser, noch die antreibende Kraft in meiner "Pseudorebellion".

Hm, ich denke auf mehr gehe ich jetzt einfach mal nicht ein. So wichtig möchte ich das Thema hier in diesem Thread nicht werden lassen.


Cass3l - 20.5.2007 um 22:53

@Tetrarchos:
Das war nicht auf die Allgemeinheit bezogen, sondern auf einen ganz speziellen Vertreter, der aber wahrscheinlich auch weiß, dass er damit gemeint war. :D


Benway - 21.5.2007 um 19:37

quothe the kebap:

Zitat
Nein!
Irgenetwas ändert sich ganz leicht.


Ich rede ja auch nicht von Terroranschlägen mit Massenvernichtungswaffen oder gewaltsamem Regierungsaustausch oder von ein bisschen mindfucking sondern von richtig gravierenden Sachen...die Menschen zum menschlich sein, zum Leben und zum Denken zu bringen zB. Das hab ich bisher noch nicht mal bei mir geschafft, für den Rest der Welt seh ich da schwarz (und solange die Welt nicht perfekt ist macht's natürlich auch keinen Spaß drin zu leben).


@Tzakhahra - hör nicht auf @Ina, hier denkt sie mir zur Abwechslung mal zu binär. Wenn man den Körper sich selbst überlässt, weiß der von ganz allein, was gut für ihn ist, beim Geist ist es IMO genauso, manchmal kann es ganz nützlich sein, in einem evolutionären Universum zu leben...wenn du zur Zeit nicht aussteigst, dann wahrscheinlich, weil es keine Möglichkeit gibt zum Aussteigen und ein wenig 'Pseudorebellion' vielleicht die beste Möglichkeit ist, am Leben zu bleiben. Nur nichtzu viel über die Frage nachdenken...wenn dir das Spielen dabei hilft, warum nicht.


Ina - 21.5.2007 um 20:21

Binär, vielleicht - habe ich doch selbst noch geschrieben - aber ich hab einige sich anpassen und zugrunde gehen sehen. Klar findet Entwicklung statt, aber sie führt nicht immer "zum Besten". Ich hab zuschauen können, wie Erstsemestler, die vielleicht nicht gerade rebellisch, aber idealistisch und unkonventionell waren, "brauchbar" gemacht wurden, wie sie sich in das fügten, was sie für den Lauf der Welt hielten und "erwachsenes Gehabe" annahmen, bis sie "innerlich kalt" wurden. Da war ein Typ, er war erst echt witzig, schräg, wild - ich werde nie vergessen, wie der mich dann nach 5 Semestern mal angesehen hat, das war tot da in dem.

Und nein, es ist vielleicht nicht das Schlimmste, innerlich tot zu sein - aber was Tzakahra schrieb, klang so endgültig. Ich verstehe dann schon gar nicht mehr, was die "Pseudorebellion" überhaupt soll - warum soll die helfen? Hält die einen nicht nur ab, schnell in einen möglichst schmerzfreien Zustand zu kommen? Sollte man die sich nicht wegtherapieren lassen und möglichst nichts mehr an sich heranlassen, das auch nur entfernt daran erinnert (wie das Forum hier), wenn man DAS will, bzw. keine andere Möglichkeit sieht, als das zu wollen?

Wenn das jetzt wieder zu scharf klingt - ist gut so. Vielleicht sperrt doch noch zu viel @Tzakahra? Na egal, du kennst dich ja aus und weißt eh, was die Leute hier so labern...

Ach, ich fürchte einfach, dass es so viele Menschen da draußen gibt, die ständig auf etwas warten, das nie eintrifft - und so werden sie alt und sterben. Wer hat denn schon ein "Schicksal"?

Aber ich bin wohl doch nicht nihilistisch genug, um diese Trivialität des Lebens einfach hinzunehmen, ohne mich wenigstens in Form von ein bisschen textlichem Ausgekotze dagegen zu wehren.


Benway - 21.5.2007 um 20:46

Ina schrieb:
[QUOTE]Und nein, es ist vielleicht nicht das Schlimmste, innerlich tot zu sein - aber was Tzakahra schrieb, klang so endgültig. Ich verstehe dannschon gar nicht mehr, was die "Pseudorebellion" überhaupt soll - warum soll die helfen?[/QUOTE]

Immerhin lebt er damit gerade, vielleicht nicht unbedingt gut, glücklich oder lange, aber gerade scheint es zu gehen (und hey, er spielt WoW oder so, das ist doch schon recht sinnvoll im Vergleich dazu, was andere Leute machen um die Woche totzuschlagen). Was auch immer @Tzakahra gerade macht oder denkt, es ist anscheinend ein lebbarer Zustand und vielleicht der Einzige, der ihm gerade offensteht - vorausgesetzt, man würde am Versuch sich Anzupassen krepieren und an der ernsthaften Revolte ebenfalls.
Die Alternative, Alles in Einem was nach echtem Leben schreit sterben zu lassen und zu einem Teil der Masse zu werden, die man jahrelang mit einer morbiden Faszination analysiert hat, steht Jedem, der einmal so weit ist sie zu formulieren IMO längst nicht mehr offen...ich lasse mich aber mehr als gerne durch Gegenbeispiele überzeugen.
Das vorausgestzt bleiben halt nur zwei Alternativen übrig - die abstrakt unerträgliche, aber konkret von einem Moment auf den anderen immer lebbare und dann noch die eine Möglichkeit, wie 'Leute wie wir' wirklich einen schmerzfreien Zustand erreichen könnten...aber für die müsste man sich schon ernsthaft entscheiden und soviel Kraft braucht es erstmal...die evolutionären Algorithmen, die einen evtl zu einem "ziemlich" schmerzfreien Dasein leiten, führen da jedenfalls nicht hin, Nicht-Leben ist nicht Teil des Plans.
Mh, unverständlich oder? Ich schreib dazu vielleicht noch mal was, wenn ich ein bisschen geschlafen hab. Darfst mich aber auch gerne korrigieren oder ignorieren @Tzakahra, wenn dir meine Einschätzung so gar nicht zusagt.


Tetrarchos - 21.5.2007 um 21:29

Das Leben ist für mich so eine Art "Froschstellung" , ich warte auf einen günstigen Moment, auf den passenden Zeitpunkt. bis dahin zwingt mich BIOLOGISCH meine Existenz zu Kompromissen, die ich eigentlich nie eingehen würde. Man kann es auch den Überlebensinstinkt nennen, der eigentlich jedem Organismus zueigen ist. Der Spagat zwischen meinen reinen Absichten und diesem Überlebensinstinkt ist ein Problem das wohl hier viele haben dürften?


Ina - 21.5.2007 um 21:42

Vielleicht ist es gerade die Trostlosigkeit dieser beiden Alternativen von @Benway, die einen dazu bewegen könnte, die ausgeschlossenen Möglichkeiten nochmal in Betracht zu ziehen - und seis nur, dass man wenigstens versuchsweise vorzuschlägt, ein anderer solle um jeden Preis sich anzupassen versuchen, wenn er meint, dass das irgendwie klappen könnte - war ja nicht alles Ironie.
Die Unterstützung der Umgebung hätte man mal dabei. Und unsere Welt bietet so viele Ablenkungsmöglichkeiten.. die füllt einem die Zeit schon aus, man hat eher zu wenig davon, wenn man sich auf sie einlässt. Ob das wirklich bei @Tzakahra klappen würde? Keine Ahnung. Ich hab auch sonst keine konkreten Beispiele dafür, weil ich ja nicht weiß, wie genau es in den Menschen aussah, die so etwas dann getan haben.
Ansonsten sollten wir wohl aufhören, von @Tzakahra zu reden, wenn wir nicht unbedingt @Tzakahra meinen.
Ich glaub auch nicht, dass ihm das so passt... oder?


Tetrarchos - 21.5.2007 um 21:56

Also ich hab grade ganz allgemein geredet.
Das System ist übrigens dabei den Spagat mit Gewalt immer mehr zu verkleinern. Immer mehr Menschen werden NURNOCH auf reines Überleben fixiert. Es gibt also eine Untergrenze für den Kapitalismus. Wenn diese erreicht ist, wirs jede weitere Ausbeutung unmittelbar als LEBENSGEFAHR empfunden. Und spätestens da wird die Masse durch ihre Ur-Instinke zum Aufstand getrieben! Ausbeutung ist eben nicht unendlich, an diesen Punkt wird das System relativ bald anstossen. Dann setzt wieder die "Antithese" im Marxschen Sinne ein. Ob es den Bonzen nun passt oder nicht! Sie müssten sich FREIWILLIG beim Ausbeuten einschränken, um diesen Punkt zu verhindern oder hinauszuzögern. Das widerspricht aber ihrer Raubtiernatur, somit ist das Ende völlig klar!


Tzakahra - 21.5.2007 um 22:36

Zitat
Original von Ina
Na egal, du kennst dich ja aus und weißt eh, was die Leute hier so labern...


Ach Ina, dank dem Satz hab ich nun wirklich keine Lust mehr mit dir über das Thema zu reden. Wieso hast du überhaupt diesen ersten langen Beitrag verfasst und so viel Interessantes gesagt, wenn du mich anscheinend sowieso nicht für voll nimmst? Nunja, sei´s drum.


Wieso sollte ich auch versuchen euch zu erklären wie ich so drauf bin, wenn ich es selbst nicht weiß? Und wieso sollte ich eure Erklärungen über mich für voll nehmen, wenn ich, der bei diesem Thema nun mal einen Informationsvorsprung hat (was ja selbstverständlich ist, wenn es hier um mich geht), selbst überhaupt keine Erklärung für mich und mein Verhalten finden kann?

@ benway
Was meinst du mit Nicht-Leben?


Ina - 21.5.2007 um 23:28

Hmm, ich weiß echt nicht, was du da jetzt verstanden hast, aber eigentlich wollte ich nichts weiter sagen als dass hier jeder seine Färbung der Welt zum Besten gibt - und ich natürlich meine. Deswegen solltest du es bitte nicht in den falschen Hals bekommen, wenn ich mir anmaße, irgendwas über dich zu sagen. Eben wegem deinem Informationsvorsprung bezüglich deiner selbst, während ich nur labere, was ich halt so labere, von meinem Universum aus. Warum ich dich deswegen nicht für voll nehmen sollte, bzw. wie man den Satz überhaupt so auffassen kann, kapier ich momentan echt nicht, werd wohl aufm Schlauch stehen und sollte schlafen gehen.


... - 22.5.2007 um 05:01

Hm, also, wenn demnächst noch Nihilismus dazu führt, dass man sich vor Selbstmitleid bepisst, anstatt sich am Nihilismus sinnvoll (!) zu erfreuen, dann ist aber wirklich alles zu spät.:48:


Xoc - 22.5.2007 um 06:11

Zitat
Original von Tzakahra
Und wieso sollte ich eure Erklärungen über mich für voll nehmen, wenn ich, der bei diesem Thema nun mal einen Informationsvorsprung hat (was ja selbstverständlich ist, wenn es hier um mich geht), selbst überhaupt keine Erklärung für mich und mein Verhalten finden kann?


Auch auf die Gefahr hin, dass du dich wieder angepisst fühlst:
Vielleicht, weil dein Informationsvorsprung durch einen Interessenkonflikt ausgeglichen wird? Ist ja nicht so, dass man selbst derjenige ist, der am objektivsten über sich denken kann...


Kebap - 22.5.2007 um 12:06

Zitat
Original von Benway
quothe the kebap:
Zitat
Nein!
Irgenetwas ändert sich ganz leicht.


Ich rede ja auch nicht von Terroranschlägen mit Massenvernichtungswaffen oder gewaltsamem Regierungsaustausch oder von ein bisschen mindfucking sondern von richtig gravierenden Sachen...die Menschen zum menschlich sein, zum Leben und zum Denken zu bringen zB. Das hab ich bisher noch nicht mal bei mir geschafft, für den Rest der Welt seh ich da schwarz (und solange die Welt nicht perfekt ist macht's natürlich auch keinen Spaß drin zu leben).

Ich hab auch nich von Gewalt geredet - davon gibt es weißgott genug!

Nun, da du es für dich selbst noch nicht geschafft hast, hältst du es für unmöglich?
Come on!


Benway - 22.5.2007 um 18:14

Tzakhahra schrieb:

Zitat
@ benway
Was meinst du mit Nicht-Leben?


Tod, oder zumindest die klassische abendländische Variante davon. Keine Ahnung ob das für dich schon als Alternative aufgetaucht ist - Emotions- und Stressfreiheit auch ohne totales Recluse-Dasein und ständige Bereiselung mit sedierender Progmucke --> jepp, hier wird viel bzw nur psychologisiert, eine andere Möglichkeit hat man bei reinem Internetzkontakt leider auch nicht, deswegen habe ich genau wie @Ina unter jedem Beitrag noch mal drauf hingewiesen, dass sich auch alles völlig anders verhalten kann. Und jetzt versteh ich auch nicht so recht, warum du dich nicht für voll genommen fühlst, nur weil wir dich halt so einordnen wie wir das kognitiv aufgrund der eigenen Vorprägung hinkriegen und evtl dann auch völlig am Problem vorbeireden.

Arne schrieb:
Zitat
Hm, also, wenn demnächst noch Nihilismus dazu führt, dass man sich vor Selbstmitleid bepisst, anstatt sich am Nihilismus sinnvoll (!) zu erfreuen, dann ist aber wirklich alles zu spät.


Jepp, da muss man schon ein extrem degeneriertes Stück Afterleben sein, wenn anscheinend alle evolutionären Reißleinen entzwei und selbst Nihilismus und Misanthropie in ihrer lebenserhaltenden Funktion entwertet sind. Man braucht halt was, an das man sich klammern kann, und wenn es der Übermensch ist. (Ja, ich schreib auch mal wieder nachvollziehbare und vernünftige Beiträge, spätestens übermorgen fang ich damit an). Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag nachträglich übrigens noch @Arne, hoffe du hast schön gefeiert mit viel Torte, Wein, Sex und wenig Sinnzweifeln.


Kebap schrieb:
Zitat
Ich hab auch nich von Gewalt geredet - davon gibt es weißgott genug!


(Ja, ich geb zu, ich glaube bereits jetzt die Antwort nur allzu gut zu kennen und bin überhaupt viel zu vorurteilsbelastet in allen praktischen Belangen, aber wenn dich das hoffentlich nicht vom Antworten abhält:) Also gut, was willste denn verändern?

Zitat
Nun, da du es für dich selbst noch nicht geschafft hast, hältst du es für unmöglich?
Come on!


Keine Angst, ich kenne auch sonst niemanden (ausgenommen zwei Autisten, denen ich täglich begegne, aber das ist dann sogar für Unityverhältnisse wieder zu krass) dem ich zugestehen würde, sein Potential als Mensch ausgeschöpft zu haben, vom pseudo-elitären Niveau her bin ich da also schon unity-kompatibel.


Calgmoth - 22.5.2007 um 18:54

Dann fang ich her auch 'mal mit dem obligatorisch-aufdringlichen Ratschlag an Tzakahra an:

Wenn dir der Netzteil deiner Pseudorebellion nicht mehr gefällt, kündige deinen Netzzugang, geh' raus auf die Straße oder in Park oder so, und sei da einsam - wenn du keine Lust drauf hast, mit anderen Leute 'rumzuhängen. Den Inernetkonsum zu reduzieren oder ihm ganz zu entsagen, hat zumindest bei mir früher auch durchaus interessante Interessensverschiebungen erbracht. Das ist also durchaus 'n Versuch wert. Vor allem wenn die Netzzeit pervers-abhängige Züge angenommen hat...
Und zumindest würdest du dann nicht mehr so viele Stunden im Netz totschlagen wie bisher - weshalb allein du die geringere Zeit online vielleicht schon wieder als positiv empfindest.

Prinzipiell muss es aber auch nicht schlecht sein Zeit totzuschlagen. Wenn du willst, mach' das ruhig weiter, ist ja nicht meine Sache ;-).

Was den anderen Teil der Debatte angeht, der ja eigentlich bloß abstrakte Problemstellungen am (ungenügend repräsentierten) Beispiel von Tzakahra behandelt, so neige ich da auch zu einer eher nicht dualistischen Sicht der Dinge. Es gibt eben Entwicklungen im Leben, insbesondere vor, während und nach der Adoleszenz, und man muss dergleichen nicht in einen Ich-gegen-die-Kosmos einsortieren. Ich z. B. tue das nicht. Die Welt wollte meiner (verdrehten und schön gefärbten) Erinnerung nach nie wirklich was von mir, während ich mir durchaus ziemlich viel von ihr nehme, äh...

Nur weil ich keinen Bock mehr auf wirre Leute im Netz habe, bin ich deshalb nicht plötzlich von irgendwelchen Alien-Pflanzen durch 'nen Doppelgänger ausgetauscht worden.

Aber gut, ich bin, wie Benway mittlerweile wissen dürfte, eher ein Ausbund an bizarr-unsinniger Fröhlichkeit angesichts der offensichtlich dämlich gestalteten Welt, also sollte man mich in dem Zusammenhang eher nicht ernst nehmen ;-).


Kebap - 22.5.2007 um 18:54

@Benaway:
Das menschliche Potential voll auszuschöpfen halte ich auch für hoch gegriffen (wie machen deine Autistenfreunde das?), aber sich auf den Weg dorthin zu machen scheint mir doch schon ein lohnenswerter Schritt. Ein Schritt, den grad mal .07% wirklich gehen statt nur drüber zu reden, wenn überhaupt darüber geredet wird.

Was ich alles an der Menschheit und dem Planeten verändern will? Mann, das is ma ne umfassende Frage. Kann ich dir hier unmöglich im Offtopic und in 5 Minuten zusammenfassen.

Ich hab mal einen Thread aufgemacht, was die Leute hier ändern würden, wenn es auf sie ankäme. Die meisten Vorschläge würden vorsehen einfach die meisten Menschen zu killen und den Planeten zu sprengen, weils angeblich besser für die Natur sei. Hmkay, seh ich nich so. Aber in so nem Umfeld hab ich grad irgendwie keine Lust, große Visionen zu entwickeln und zerreißen zu lassen, wie du hoffentlich verstehst. ;)

>Ja, ich geb zu, ich glaube bereits jetzt die Antwort nur allzu gut zu kennen und bin überhaupt viel zu vorurteilsbelastet in allen praktischen Belangen

The hell you talkin about?


Tzakahra - 22.5.2007 um 19:29

Zitat
Original von Benway
Und jetzt versteh ich auch nicht so recht, warum du dich nicht für voll genommen fühlst, nur weil wir dich halt so einordnen wie wir das kognitiv aufgrund der eigenen Vorprägung hinkriegen und evtl dann auch völlig am Problem vorbeireden.

Das mit dem Vollnehmen ging ausschliesslich an Ina. Und da seh ich meine Behauptung momentan immernoch durch den von mir zitierten Satz gestützt. Hab auch nach etlichem Lesen noch keine alternative Interpretation zur Hand. Das steht halt noch im Raum und wenn Ina da noch Klärungsbedarf hat --> PN. Aber muss auch nicht sein, ich bin kein nachtragender Typ.


@ Calgmoth
Eine Verschiebung hat sich schon ergeben, Radikalität ist also in der Beziehung Internet vllt. garnicht mehr nötig.


@ Xoc
Zitat
Vielleicht, weil dein Informationsvorsprung durch einen Interessenkonflikt ausgeglichen wird?

Ja vielleicht ist das so, vielleicht nicht. Ich sage, dass es in diesem Fall nicht so ist, also bleibt deine Anmerkung, was sie ist: Ne Anmerkung. Ich mein was sollen diese allgemeinen Aussagen denn bringen Xoc? Denen kann man bedenkenlos zustimmen, da sie für Einzelfälle keinerlei Relevanz haben. Jo es ist so, dass man selbst nicht unbedingt derjenige ist, der am objektivsten über sich denkt, unterschreib ich dir sofort. Aber was folgt daraus jetzt hier? Werden dadurch Aussagen von euch wahrer? Nö. Es folgt halt einfach nichts daraus, außer einem "es könnte ja sein, dass du deshalb Unrecht hast." Aber darüber brauchen wir uns mMn nicht zu unterhalten, es kann immer sein, dass ich Unrecht habe, das ist eine Prämisse, die für all mein Geschreibsel gilt...Also weiß nicht wirklich worum es dir hier mit deinen Anmerkungen geht Xoc und meine Antwort hier ist auch nicht wirklich zielführend oder sowas. Wenn du da noch nachhaken willst, bitte auch PN oder sowas, wird hier doch zu abstrus mMn...
Ausserdem fand ich ja durchaus vieles aus Inas erstem Beitrag treffend, ist ja nicht so als würde ich behaupten, hier ginge alles zu 100% am Fall vorbei. Aber Calgmoth hat eben recht: Die Problemschilderung von meiner Seite ist viel zu lasch.


Benway - 22.5.2007 um 21:15

Calgmoth schrieb:

Zitat
Es gibt eben Entwicklungen im Leben, insbesondere vor, während und nach der Adoleszenz, und man muss dergleichen nicht in einen Ich-gegen-die-Kosmos einsortieren. Ich z. B. tue das nicht. Die Welt wollte meiner (verdrehten und schön gefärbten) Erinnerung nach nie wirklich was von mir, während ich mir durchaus ziemlich viel von ihr nehme, äh...


Nun ja, ich hab dir ja auch schon gesagt, dass ich kaum glauben kann, wie wenig Widerstand dir von Außen anscheinend entgegenkam und kommt. Mich, der sich gerne einredet, bereits jetzt an der Grenze des von-der-Außenwelt-gerade-noch-Akzeptierten zu leben, hat das sogar ziemlich deprimiert, dass mit ein wenig mehr Mut zur Sonderlichkeit (und der Kehrseite: ein wenig weniger imperativistischen Sendungsbewusstsein) weitaus mehr, zum Mindesten aber ein (sogar für mich) ganz bequemes Leben möglich gewesen hätte sein können.
Es ist natürlich schwer zu sagen, wann diese kranke Zweiteilung der Welt in "um jeden Preis schützenswertes Ich" und "böse Außenwelt, die mich assimilieren möchte" angefangen hat, aber jeder von Watzlawick angehauchte Psychiater würde dir bestätigen, dass es sich um einen selbstverstärkenden Prozess handelt, bei dem der Auslöser letztlich unwesentlich ist. Nun ja - könnte IMO aber auch gut ein, dass das was man allgemein so für krank hält nur extreme Anpassungen an extreme Situationen sind, immer mit dem Ziel doch noch zu leben...ich werd schon meine Gründe haben so zu denken, meine paar wenigen verbleibenden Fast-Gewissheiten will ich mir nicht unter dem Boden wegziehen lassen, das wäre jetzt auch ärgerlich.

Zitat
Aber gut, ich bin, wie Benway mittlerweile wissen dürfte, eher ein Ausbund an bizarr-unsinniger Fröhlichkeit angesichts der offensichtlich dämlich gestalteten Welt, also sollte man mich in dem Zusammenhang eher nicht ernst nehmen ;-).


Nun du lebst ziemlich beeindruckend konsequent an der Welt vorbei und veränderst sie dadurch natürlich auch, aber die Hilfsmittel die du dazu brauchst sind nicht die meinen und ich wüsste nichts Vergleichbares. Es gilt der selbe Hinweis wie beim Psychologisieren über Tzakahra. (Als nächstes Opfer schlage ich übrigens @Arne vor, daran werden @Ina und ich uns ne Zeit lang die Zähne ausbeißen).


Kebap schrieb:
Zitat
Das menschliche Potential voll auszuschöpfen halte ich auch für hoch gegriffen (wie machen deine Autistenfreunde das?), aber sich auf den Weg dorthin zu machen scheint mir doch schon ein lohnenswerter Schritt. Ein Schritt, den grad mal .07% wirklich gehen statt nur drüber zu reden, wenn überhaupt darüber geredet wird.


Meine Autistenschutzbefohlenen wissen, was sie von der Welt wollen und leben das dermaßen konsequent, dass ich regelmäßig Minderwertigkeitskomplexe kriege. Teilweise rutschen sie damit in die leidige 'Hochbegabter Asperger'-Ecke, aber in erster Linie haben sie einfach nur Freude am Denken um des Denkens willen und das hab ich außerhalb dieser Schule für geistig Behinderte dummerweise noch nie live erlebt, auch bei mir nicht.
Dass satte 0,07% der Menschheit sich laut dir auf dem richtigen Weg oder überhaupt irgendwohin bewegen sollen, zeigt mir nur, dass wir verschiedene Vorstellungen davon haben, was es heißt, Mensch zu sein. Dian hatte Heroic Bloodshed, ich hatte Schopenhauer, @Ina hatte eine Welt, die ich nicht mal beschreiben kann - Ideale jedenfalls, an die man nie herankommen wird, die einen befeuern am Ende aufgrund ihrer Unerreichbarkeit doch ziemlich leer und antriebslos zurücklassen, der perfekte Ansatz um irgendwann zu glauben, dass sich sowieso nichts Erreichen lässt, bei sich selbst nicht und erst Recht nicht bei Anderen (Ach ja, und nur weil man klinisch krank sein muss um es zu verstehen wird es natürlich nicht weniger wahr).


Zitat
Ich hab mal einen Thread aufgemacht, was die Leute hier ändern würden, wenn es auf sie ankäme. Die meisten Vorschläge würden vorsehen einfach die meisten Menschen zu killen und den Planeten zu sprengen, weils angeblich besser für die Natur sei.


Mir würde es schon reichen, wenn sich alle menschlichen Tiere mit abstrakten Denkkategorien in den Vulkan stürzen oder in die Matrix oder ins Soma/Protium-Koma einklinken, einfach damit mal 90% der Welt als Vorstellung und des selbstgeschaffenen Leidens verschwinden. Die Welt als Wille darf ruhig bestehen bleiben, Leiden pur ist immer ertragbar, solange man nicht gezwungen wird es zu erkennen und in der eigenen Vorstellung zu vervielfältigen. Scheiße, ich bin ja offenbar noch richtig weichlich drauf im Gegensatz zum Restforum...im politischen Kompass des Unity-Forums wäre ich wahrscheinlich der liberale Misanthrop.

Zitat
Aber in so nem Umfeld hab ich grad irgendwie keine Lust, große Visionen zu entwickeln und zerreißen zu lassen, wie du hoffentlich verstehst.


Naja, ich hab's ja schon geschrieben, ich hätte wahrscheinlich sowieso keine Probleme, das einzuordnen, auch wenn ich's nicht unbedingt zerreißen würde, kommt aber effektiv doch aufs Selbe raus. Optimistisch-aufklärerisches Gedankengut kann man mindestens genauso einfach in eine Tonne schmeißen, wie frustriertes Pseudo-Misanthropengelaber, wenn man's darauf anlegt.


... - 23.5.2007 um 04:50

Und ich seh' mal wieder nicht mal das Problem, das nicht vor sich selber wegläuft, wenn man nicht schnell genug dran kommt.

Wartet bitte mit der weiteren Diskussion, bis ich evtl. die Mitteilung erhalten habe, dass ich meine Prüfung geschafft habe und dann wenigstens wieder leer genug bin für ein, zwei Tage, um dem hier folgen zu können.


Ina - 23.5.2007 um 19:00

ach @Arne, das Ubliche halt, die 20jährigen grübeln mal wieder, ob sie "sich umbringen oder weiterstudieren" sollen - mit kleinen Variationen der Frage natürlich, sonst wäre es ja langweilig.


@Benway

Zitat
Als nächstes Opfer schlage ich übrigens @Arne vor, daran werden @Ina und ich uns ne Zeit lang die Zähne ausbeißen


Na wenn du bei dem den Ansatz zum Psychologisieren und ihn-in-den-Abgrund-reinziehen findest...
Bis dahin red ich mir ein, das ich dieses Wundertier lieber weiterhin "in freier Wildbahn" bewundern will ;)

Nö, im Grunde kapier ich dich echt nicht @Arne - kapier dich auf wirklich positive Weise nicht - hab mich aber an dich gewöhnt :D


... - 24.5.2007 um 00:52

Zitat
Original von Ina
ach @Arne, das Ubliche halt, die 20jährigen grübeln mal wieder, ob sie "sich umbringen oder weiterstudieren" sollen - mit kleinen Variationen der Frage natürlich, sonst wäre es ja langweilig.


Ach so, sagen wir mal so, wenn ich nach 13.Schuljahren nix anderes zu tun gehabt hätte, als zu studieren, und den ganzen Scheiß, den man von der Penne kennt, weiter zu treiben, dann wäre Suizid sicherlich eine Alternative gewesen.
Evtl. sollte man einfach mal was machen, was einem Spaß macht, und wenn es nichts tun ist oder vor dem PC rumhängen, ist es eigentlich auch wurscht.

Ich hab' schon in einem anderen Thread Georg Kreisler (ein Österreicher btw, @Ina), den fanden wir auch toll, als wir so um die zwanzig waren.

WENN ALLE DAS TÄTEN
Bezüglich Studium empfehle ich die zweite Strophe:

http://www.gkif.de/texte/liedtexte/122.txt

Ich glaub', dass hab' ich nur auf LP, sonst könnte ich das mal zur Verfügung stellen.

Zitat
Original von Ina
Na wenn du bei dem den Ansatz zum Psychologisieren und ihn-in-den-Abgrund-reinziehen findest...
Bis dahin red ich mir ein, das ich dieses Wundertier lieber weiterhin "in freier Wildbahn" bewundern will ;)

Nö, im Grunde kapier ich dich echt nicht @Arne - kapier dich auf wirklich positive Weise nicht - hab mich aber an dich gewöhnt :D


Was schöneres kann man mir eigentlich nicht sagen. :D

Als ich noch Pädagogikunterricht in der Schule hatte, hatten wir einen Lehrer, der wirklich alle psychologisierte und ich hatte immer Angst, durchschaut zu werden von dem, weil mir immer viele Sachen auffielen, die auf mich zu trafen, wenn der da etwas von den einzelnen Situationen erzählte, die zu diesem oder jenem Verhalten führen.
Als wir mal mit dem Kurs ein privates Treffen mit dem hatten, haben wir dann gesagt, dass wir uns von dem immer durchschaut fühlten und er solle mal ehrlich sagen, was er von uns hält. Da kamen dann einige Sachen und als ich an der Reihe war, sagte der nur: "Den versteh' ich sowieso niemals. Den pack' ich nicht."
Boar, war ich da stolz!!!:62:

Nur im Arbeitsleben stört es etwas, wenn die Kollegen nie wissen, wo sie einen einordnen sollen, insbesondere Vorgesetze bekommen Angst, wenn sie nicht wissen, was man eigentlich für einer ist. Bei meiner jetzigen Arbeit hab' ich es gerade noch geschafft, ein halbwegs schlüssiges Bild abzugeben, bin aber auch froh, dass die Ende Juni ausläuft, denn irgendwann wären die sonst auch verunsichert, wer ich eigentlich bin. :|


dian - 24.5.2007 um 10:26

Zitat
WENN ALLE DAS TÄTEN
Bezüglich Studium empfehle ich die zweite Strophe

Schöner Text. Das Lied sagt eigentlich alles... und spätestens nach dem Erscheinen dieses Liedes hätte doch dann die Weltrevolution ausbrechen müssen, denn klarer und verständlicher kann man es den Leuten doch eigentlich nicht mehr präsentieren.
Trotzdem hat diese einfache Wahrheit wohl die allerwenigsten interessiert...
und heute sind die Lieder meines Erachtens wieder deutlich dümmer geworden. Statt Kreisler oder Ton Steine Scherben haben wir Sido und Bushido... Die Revolution ist so weit entfernt wie selten zuvor.


Kebap - 24.5.2007 um 11:05

Was erwartet ihr euch von der Revolution?


Soulmirror - 24.5.2007 um 11:53

Zitat
Original von dian
Zitat
WENN ALLE DAS TÄTEN
Bezüglich Studium empfehle ich die zweite Strophe


und heute sind die Lieder meines Erachtens wieder deutlich dümmer geworden. Statt Kreisler oder Ton Steine Scherben haben wir Sido und Bushido... Die Revolution ist so weit entfernt wie selten zuvor.


also damals war ja mal nena, ndw etc angesagt. das halte ich für keineswegs weniger dumm als sido und konsorten. mainstream(pop) musik war schon immer scheiße für die masse, das war damals wie heute nicht anders.

und gescheite musik hats auch schon immer gegeben, man muss nur manchmal etwas länger nach ihr suchen.


Tetrarchos - 24.5.2007 um 15:16

Zitat
Original von Kebap
Was erwartet ihr euch von der Revolution?


Durch die Revolution wirddas System umgekrempelt und zerstört. Kurze Zeit danach leben vermutlich ALLE auf dem Stand von 1945! (was mich nicht interessiert da ich als Arbeitsloser pemanent auf Stand von 1945 lebe!) Danach geht es 20-30 Jahre relativ gut für ALLE aufwärts in Deutschland. Dann beginnt die Scheisse von vorn.
Gemäß Marx: These (Kapitalismus) plus Antithese ( Widerstand der Ausgebeuteten) gleich Synthese (Revolution). Dieser Zustand wiederholt sich ZWANGSWEISE immerwieder.
Da aber die Oberschicht eine Revolution immer bis zum Äußersten verzögert, kommt es erst zu den Blutigen Katastrophen! Würde das System etwa alle 30-40 jahre umgestossen, dann würde die Revolution jeweils einigermaßen erträglich. Der BLUTRAUSCH entsteht dadurch das man die Sache nur alle 200-300 Jahre stattfinden lässt.


dian - 24.5.2007 um 15:27

@ soulmirror:

Zitat
also damals war ja mal nena, ndw etc angesagt. das halte ich für keineswegs weniger dumm als sido und konsorten.

Gut, damals gab's auch üble Sachen. Aber in den 80ern liefen auf normalen Radiosendern wenigstens noch Lieder mit gesellschaftskritischem Inhalt. Auch vermeintlich seichte Popmusik hatte da nicht selten sogar noch eine Aussage...egal, ob Duran Duran, A-Ha oder Simple Minds.
Während mir kaum ein aktuelles Lied bekannt wäre, das eine gesellschaftskritische Aussage hat und von den Mainstream-Sendern gespielt wird. Klar gibt es im alternativen Bereich immer noch genügend Auswahl, aber ich habe jetzt in erster Linie mal von der "music for the masses" gesprochen.
Und da ist es nunmal ganz klar so, dass Depri-Töne und Weltuntergangsstimmung in Popmusik, wie es in den 80ern noch häufig zu hören war, sehr selten geworden sind. Da brauch ich mir nur die Titel der Songs mal durchlesen.. "die perfekte Welle", "Schlechte Zeit für Optimisten" oder "Geile Zeit". Das sagt doch schon alles. Ok, man kann sagen, es gibt ja auch heute noch gesellschaftskritische Musik im Radio, so a la Söhne Mannheims. Aber dann ist mir Fred vom Jupiter irgendwie doch noch lieber. ;)


Tetrarchos - 24.5.2007 um 15:40

Was auch mal im Autoradio als Mainstream läuft, da fällt mir nurnoch "Rosenstolz" ein. Wobei da nurnoch extrem vorsichtige Gesellschaftskritik enthalten ist. Man muss schon zwischen den Zeilen interpretieren um da sowas rauszulesen. Also die MASSE wird davon auch nichts schnallen!


Soulmirror - 24.5.2007 um 16:05

also im radio läuft doch genug oldie zeugs wo auch altes hippie zeuch dabei ist wo auch wieder kritische töne dabei sind. in den charts tauchen ja auch immer wieder mal etwas kritischere bands auf.

aber was stört ihr euch eigentlich daran? niemand muss die chartsscheiße hören geschweige denn kaufen. ich hab ehrlich gesagt gar keine ahnung was jetzt aktuell angesagt ist, weil ich mich einfach nicht mit charts beschäftige. wenn die hälfte in deutschland sido oder silbermond hört ist das doch net mein problem.


Tetrarchos - 24.5.2007 um 16:17

Im Prinzip hast Du recht. Allerdings wenn die Masse nix schnallt, weil sie Kommerzmüll hört...
Ändern können wir daran aber vorläufig wohl nix. "Die Schnitter" werden zB nicht im Autoradio kommen. Auf Autoradio beziehe ich mich deshalb, weil das vemutlich die häufigste Radiovariante ist. Wer nicht im Auto sitzt, hört MP3, oder Musi-CD, oder schaltet die Glotze ein.


Soulmirror - 24.5.2007 um 18:07

ich hab aber auch nicht wegen bands wie früchte des zorns (die ja irgendwo dieses "gegenleben" noch am meißten fokussieren in ihren texten, jedenfalls was ich so kenne) mein leben geändert oder mein studium abgebrochen. mich faszinieren die texte und manchmal denke ich mir auch stellenweise "cool wenn du das wirklich auch so tun könntest" aber mehr als nen anstoß können gute lieder/texte/bücher/filme auch nicht geben in meinen augen.
der antrieb muss eben von einem selbst kommen, oder hat hier einer aufgrund von musik sein leben geändert? ;)

insofern sollen doch die ganzen idioten idiotische musik hören, sofern ich damit nicht immer ungewollt vollgeschallt werde.


Benway - 24.5.2007 um 21:01

[QUOTE]Ach so, sagen wir mal so, wenn ich nach 13.Schuljahren nix anderes zu tun gehabt hätte, als zu studieren, und den ganzen Scheiß, den man vonder Penne kennt, weiter zu treiben, dann wäre Suizid sicherlich eine Alternative gewesen.[/QUOTE]

Ach ja, danke Arne :( Irgendwie erwarte ich auch genau das von der Unity, allerdings musst du mich da öfter drauf aufmerksam machen, damit's auch was bringt und mich nicht nur runterzieht.


Kebap - 25.5.2007 um 15:37

Is natürlich leicht, einfach "der Masse" Schuld zu geben, weil sie es nich blickt, und somit die Verantwortung von sich selber zu schieben...

Soweit ich aber weiß, war das hier alles in den verteufelten Media Control Charts recht weit oben:

http://www.youtube.com/watch?v=KViDeul7NPo Mellow Mark - Revolution
http://www.youtube.com/watch?v=zIrrURh8urk Samy Deluxe - Weck mich auf
http://www.youtube.com/watch?v=L6NqBFDphm0 Die Ärzte - Deine Schuld

Ich will gar nix englisches posten, weil ihr dann sowieso sagt, dass "die Masse" das ja eh nich kapiert... :12:


dian - 25.5.2007 um 16:25

Und Nevada Tan nicht vergessen...
Hast ja Recht. Auch wenn auf ein gesellschaftskritisches Lied in den Charts immer noch 50 Lieder über die Liebe kommen. Keine Ahnung, wie das Verhältnis früher war.
Aber soll mich das jetzt beruhigen, dass solche Lieder in den Charts sind, oder soll mir die Vorstellung, dass zehntausende pubertierender Teenies begeistert "Revolution" hören und danach trotzdem BWL studieren, nicht eher Angst machen?? :D


Kebap - 25.5.2007 um 18:09

Das bleibt dir überlassen, dian. :)
Es gibt auch zusätzliche Möglichkeiten.


Soulmirror - 25.5.2007 um 18:39

z.B. das man so einem spontanen kritischen ausfall eines sammy deluxe einfach nichts abkauft.

das ist eben für mich jeden falls auch immer son ding wieso es mir gleich wieder vergeht, solche lieder richtig gut zu finden. ist wie mit jan delay, der auf der einen seite wirklich gute musik/texte macht aber dann ständig als der "über styler" auftritt.
die bands die eben in den charts angesagt sind, stehn eben generell auch mehr im rampenlicht und sich auf der einen seite für jeden scheiß hergeben und dann über die verrohung der jugend rappen hat zwar nicht wirklich miteinander zu tun aber als vobild ham die leute trotzdem verloren. zumal wir ja wissen, worüber samy früher gerappt hat und was er dann später ankreidet.


Tetrarchos - 28.5.2007 um 20:02

Zitat
Original von Kebap
Is natürlich leicht, einfach "der Masse" Schuld zu geben, weil sie es nich blickt, und somit die Verantwortung von sich selber zu schieben...

Soweit ich aber weiß, war das hier alles in den verteufelten Media Control Charts recht weit oben:

http://www.youtube.com/watch?v=KViDeul7NPo Mellow Mark - Revolution
http://www.youtube.com/watch?v=zIrrURh8urk Samy Deluxe - Weck mich auf
http://www.youtube.com/watch?v=L6NqBFDphm0 Die Ärzte - Deine Schuld

Ich will gar nix englisches posten, weil ihr dann sowieso sagt, dass "die Masse" das ja eh nich kapiert... :12:


Ja ich schiebe die Verantwortung von mir! Weil mir nämlich bei der sogenannten "Eigenverantwortung" pausenlos Zusatzhindernisse in den Weg gestellt werden. und wenn ich jemals einen dieser Hindernisbereiter in meine Gewalt kriege, wird er unter bestialischen Schmerzen WOCHENLANG verrecken!


Kebap - 29.5.2007 um 09:02

Stimmt, wenn man bewegungslos in der Ecke liegt, stellt einem niemand Hindernisse in den Weg...

Viel Spaß beim Foltern fast der gesamten Menschheit. Sag mir vorher bescheid, damit ich rechtzeitig den Planeten verlassen kann.


Tetrarchos - 29.5.2007 um 12:52

Na dann noch gutes kiffen und schlautun! TSCHÜSS!


Kebap - 29.5.2007 um 13:35

Ich kiffe nicht mehr, danke! :)

Ich hab bloß deine Abneigung gegen diese seltsamen Hindernisse bei Eigenverantwortung auf die Spitze getrieben und dir gesagt, was du tun musst, damit dir niemand mehr welche in den Weg stellt.

Dass das aber auch irgendwie nicht die Lösung sein kann, könnte bedeuten, dass deine Annahmen Fehler enthalten.


Cass3l - 30.5.2007 um 20:52

Jetzt macht euch mal nicht alle runter, wir können alle was verändern, solange wir nicht wie angesprochen im Selbstmitleid versinken, damit tun wir uns und unseren Ansichten nur noch mehr weh!

Zur Musik:
Ist doch klar, dass sich Lieder über Gangster, Bitches und Fuffies im Club besser verkaufen als welche, die zum Nachdenken anregen. Wer will sich denn schon die offensichtlichen Probleme vor Augen führen lassen, wenn sie sich die sowieso schon ausgestochen haben?

Seid doch froh, dass nicht jeder unsere Musik hört, so können wir wenigstens so tun, als ob wir privilegiert wären. :D

Regards


caedez - 2.6.2007 um 15:36

Zitat
Original von Cass3l
Jetzt macht euch mal nicht alle runter, wir können alle was verändern, solange wir nicht wie angesprochen im Selbstmitleid versinken, damit tun wir uns und unseren Ansichten nur noch mehr weh!

Zur Musik:
Ist doch klar, dass sich Lieder über Gangster, Bitches und Fuffies im Club besser verkaufen als welche, die zum Nachdenken anregen. Wer will sich denn schon die offensichtlichen Probleme vor Augen führen lassen, wenn sie sich die sowieso schon ausgestochen haben?

Seid doch froh, dass nicht jeder unsere Musik hört, so können wir wenigstens so tun, als ob wir privilegiert wären. :D

Regards


HAAAAAALT!

Ich sage sie würden sich sogar sehr gut verkaufen (ok Bitches verkaufen sich auch gut, aber das ist was anderes ;)). Das Problem ist aber, dass sie sich nicht verkaufen sollen, wenn ihr versteht, was ich meine. Sozusagen von Industrie und Staat gewollt. Verfassungskritische Werke (damit meine ich nicht Landser und Co) werden unten gehalten, nicht einmal mit ein wenig Promo versehen (schon einmal sehr kritische Künstler mit einem Majordeal gesehen?) und/oder sogar komplett verboten.

Hab gerade vergessen, was ich noch schreiben wollte ... ... sorry :D


Cass3l - 3.6.2007 um 17:22

Mag sein, dass sowas zurückgehalten wird, aber ich denke es liegt auch einfach daran, dass es kaum noch intelligente (Mainstream-)Künstler gibt, die sich mal was Neues ausdenken wollen/können. Wäre aber auch irgendwie ziemlich lustig, wenn die Charts voll mit anti-gesellschaftlichen Schreihälsen wären. :D

Regards


Soulmirror - 5.6.2007 um 23:33

*auch mal seine ansicht darlegt*

hab lange überlegt wie man das gut beschreiben kann wie ich so die unity für mich sehe und ich finde das triffts ganz gut: die unity ist für mich ein ort an dem man seine waffen schärfen kann aber nicht zufriedener werden kann.

das ists wohl irgendwo, ich suche durch den kontakt mit anderen menschen durch gedanken/ansichtsaustausch irgendwo immer eine gewisse "singularität" zwischen mir und meinem gegenüber. das macht mich eben sehr zufrieden und eben auch glücklich.
an denkenden menschen mangelts ja auch trotz aktueller geschehnisse hier sicher nicht aber hier ist einfach kein platz für zufriedenheit oder sowas. hier sind halt viele dinge zu selbstläufern geworden und man kann schon beinah vorhersagen wer wo was zu wem sagen wird etc. etc. ja das ist auch wieder nur standard gruppendynamischer müll oder was auch immer aber ändert ja nichts an der tatsache das sie stattfindet.

ich dachte mal ich würde hier mehr finden eben mehr in richtung singularität, aber das habe ich nie gefunden. das hat mich jetzt auch nicht groß unglücklich oder resigniert gemacht, hab mich halt mit den umständen hier arrangiert und halte eben meine gedanken meist zurück.


... - 6.6.2007 um 00:34

Musst Du mal bei Gelegenheit erklären, inwiefern man andere Menschen braucht, um "Singularität" zu erleben???


Unmensch - 6.6.2007 um 02:45

Zitat
Original von Arne Kroger
Musst Du mal bei Gelegenheit erklären, inwiefern man andere Menschen braucht, um "Singularität" zu erleben???

Na nur wenn man erkannt hat, wie schlecht die Mitmenschen sind, merkt man doch erst, wie einzigartig man selbst ist. :D


Soulmirror - 6.6.2007 um 07:49

hängt euch mal nicht so an dem wort auf... mit singularität meinte ich eher ein eins werden im sinne von "gegenseitigem verständnis". keine ahnung wie ich das genau beschreiben soll, das ist halt so dieser zustand bzw gefühl oder was auch immer den ich(man?) halt irgendwann erreicht und man sich einfach verstanden fühlt in dem sinn.

wenn mir ein besseres wort als singularität dafür einfällt werde ich es nachtragen...


Unmensch - 6.6.2007 um 10:55

Zitat
Original von Soulmirror
wenn mir ein besseres wort als singularität dafür einfällt werde ich es nachtragen...

harmonische Heimat?


Soulmirror - 6.6.2007 um 11:07

Zitat
Original von Unmensch
Zitat
Original von Soulmirror
wenn mir ein besseres wort als singularität dafür einfällt werde ich es nachtragen...

harmonische Heimat?


nenn es wie du willst aber ich verstehe unter heimat was anderes. ist ja auch eigentlich egal wie mans nennt...