Ich hab eine Frage, die ihr wahrscheinlich schon mindestens einmal ausdiskutiert und wenn nicht das, dann doch wenigstens alle für euch selbst
beantwortet habt. Was bedeutet dieses Forum und der Gedanke, der dahintersteht, für euch? Nicht allgemein sondern im Kontext eurer Existenz...was
erwartet ihr euch davon, hier zu posten? Unterhaltung oder zumindest Füllmaterial für ein paar sonst langweilige Stunden? 'Produktive'
Diskussionen, die die eigenen Meinung mitgestalten? Die Gewissheit, dass es Gleichgesinnte gibt da draußen und dass es sich deshalb lohnt,
weiterzumachen wie bisher und sich mit dem Leben zu arrangieren?
Ein bisschen Frust ablassen über politische Themen mit der selben Gewissheit und derselben Konsequenz?
Oder politische Aktionen?...aber dafür hat dieses Projekt eigentlich die falsche Form. Organiserte Treffen im RealLife, ein alternatives Netzwerk?
Mh, da gilt eigentlich das Gleiche für. Habt ihr das Gefühl, dass das Alles hier überhaupt wohinsteuert? Oder labern wir uns hier nur das
Unerträgliche schön, eben damit wir im echten Leben nichts verändern müssen?
Ohje, ich hoffe ihr versteht das richtig, wenn es denn überhaupt verständlich ist, bin körperlich gerade zu fertig, um das besser ausdrücken zu
können. Die Frage ist für mich gerade wichtig, weil ich sie für mich selbst nicht beantworten kann. Oder vielleicht gefällt mir die Antwort auch
einfach nicht. Whatever, schlaft erstmal gut und ich warte gespannt auf die Antworten von manchen von euch.
Wenn du mich so fragst, ich "erwarte" von der Unity aufklärung. Nicht der Medien- und Politikerquatsch, der uns erzählt wird, sondern
unterscheidung zwischen diesem und der Wahrheit.
Ich bin froh, dieses Forum getroffen zu haben, denn mit den meisten Freunden, die ich habe, kann man nicht vernünftig über Verschwörungstheorien,
Politik im algemeinen und speziellen und der schlechheit und skrupellosigkeit der Medien etc. unterhalten.
Wenn ich mich auch von manchen Threads ganz fernhalte (Mathetread), lese ich doch die meisten Beiträge durch.
Ich finde nicht, das wir hier etwas schönlabern, ich meine, die meisten Beiträge sind ganz objektiv verfasst und gemeint.
Wenn ich hier etwas poste, erwarte ich nicht, das sich das alle aufmerksam durchlesen, aber von denen, die es tun und die etwas dazu zu sagen haben,
das die darauf antworten, was hier ja auch der fall ist.
in erster linie ist die unity ein ort, wo man sich verstanden fühlen kann.
hier wird man sachen los, wo andere verständnislos den kopf schütteln oder denen ein großes fragezeichen über dem kopf entsteht.
mit den leuten in der direkten umgebung hängt man vielleicht ab, aber hier unterhält man sich.
ich muss zugeben, dass das ganze früher in dem simplen grün auf schwarz style etwas besser rüber kam. es hatte irgendwas, auch wenn viele
funktionen fehlten, die ich heutzutage sehr oft nutze.
Ihr könnt es einem schon verdammt schwer machen...
Heute Nachmittag bin ich mit meinem Freund einfach mal "mit geschlossenen Augen" durch die Gegend gefahren, wir haben den Wagen irgendwo abgestellt
und sind einfach wo rumspaziert und haben uns über genau dieses Problem ausgiebig unterhalten. Nebenbei ist noch ne nette Fotoserie entstanden und
dann schau ich kurz vorm eigentlich ins Bett gehn wollen nochmal in die Unity und seh das Thema hier...
Tja, was soll ich sagen? Vielleicht drück ichs auch mal durch Visualisierung aus und nicht durch Worte:
Irgendwie ist es genau das, was Benway geschrieben hat. Allerdings würde ich das wohl weniger als Fragestellung denn vielmehr als Feststellung im
aufgeberischen Sinne sagen. Irgendwie "gehts nicht voran". Man erzählt, man redet drumrum, man diskutiert, kriegt sich dabei immer mal wieder in
die Haare und wenn man am Schluss feststellt, dass alles nichts gebracht hat, ist man auch keinen Schritt weiter. Irgendwie treibt es einen nicht
an.
Man hat zwar ne Gemeinschaft, kann sich auskotzen, kriegt die Sicherheit, immer wieder mal falsch oder richtig verstanden zu werden, aber das alles
kanns doch nicht sein. Und auf die Frage, welche Aktionen dem ganzen folgen könnten, um es zu etwas zu bringen, steht bei mir auch nur das große
Fragezeichen in der großen Leere.
Die Unity ist irgendwie eine Heimat, die zu weit weg ist, um sie zu Hause nennen zu können. Die Unity ist ein Ort, an dem unmöglichere Dinge
möglich sind und dennoch ist man nicht frei. Man sieht den Grund nicht, man sieht nur weitreichende Visionen, die in diesem Maße wohl niemals
umsetzbar sind. Man sieht viele gute Ideen - sieht den Himmel, aber man befindet sich selbst immer noch auf der Erde und nicht in der Luft. Es fehlen
sozusagen die Fluggeräte. Es fehlt die Essenz. Es ist wie in Animatrix, als die Kiddies rumspringen und in der "Bullet-Time" spielen. Man ist zwar
außergewöhnlich und kann sich so bewegen wie die Kids da, aber man ist trotzdem in der Matrix gefangen.
Vielleicht ist es meine falsche Sichtweise, vielleicht ist es meine Unfähigkeit, aus dem rauszukommen, vielleicht weiß ich auch nur nicht, wie ich
da rauskomme oder es ist noch nicht an der Zeit und ich muss erst noch "angerufen werden". Ich weiß es nicht. Die geladene Power, die einen fast
wie von selbst antreibt, ist irgendwie nicht wirklich da - zumindest für mich nicht. Ob jetzt ein Ziel oder eine Vision groß, überdimensional oder
absolut unglaubwürdig ist, ist doch erstmal egal. Diese Vision treibt mich an, wenigstens kleine Dinge zu erreichen. Und irgendwie habe ich immer
noch etwas Angst, meine großen Visionen hier uneingeschränkt ausleben zu können, weil sie zu exakt betrachtet werden, zu ernst und wörtlich
genommen werden. Es bleibt keine Vision, sondern wird zu einer unmöglichen Tat gemacht, die so nicht durchführbar ist. Aber genau solche
unmöglichen Visionen sind der Zündstoff für mich, im Leben voranzukommen und da sehe ich an vielen Stellen nur Löschfeuer. Das Festgefahrensein in
alte Werte, alte Dinge, irgendwas unausgesprochenes, das verhindert, dass man sich tatsächlich völlig frei fühlt - dass man außerhalb der Matrix
ist und nicht mehr in ihr gefangen mit "bloß" ein paar Eigenschaften mehr.
Vielleicht ist es aber auch nur ein persönliches Problem, was ich habe. Der Wunsch nach Anerkennung, nach Gebrauchtwerden - einfach das Wissen, dass
es Leute gibt, die um dich weinen würden, wenn du verschwindest. Ich bin, was persönliche Probleme angeht, wohl eher ein introvertierter Mensch, dem
Ratschläge von anderen Menschen eher undienlich sind, wenn es darum geht, etwas zu lösen, weil die meist alles nur noch komplizierter machen, als es
eh schon ist. Ich mach vieles mit mir selbst aus und orientier mich eher nicht an den Meinungen von andren. Für mich ist es eher der Kontaktwunsch,
das Nicht-Allein-Sein, was alles entscheidet - allerdings nicht zu dem Preis, dass deine letzte Positivität geraubt und zu etwas negativem
umgewandelt wird. Und da kommt dann die große Frage: Was bringt das hier alles? Was bringt es, darüber nachzudenken? Irgendwie hats alles nicht
unbedingt Sinn.
Auf der einen Seite kriegst du die Bühne hergerichtet, um deinen tiefsten Gedanken wirklich freien Lauf lassen zu können und dich einfach mal
auszukotzen. Auf der andren Seite wird dann angefangen, in deinem Müll zu wühlen und die unbrauchbarsten Dinge werden hervorgekramt und bewertet.
Ich fühl mich z.B. nicht mehr frei, über mich zu schreiben. Zum einen denk ich immer daran, wieviele es wohl ankotzt, dass ich ständig
"autobiographisch" schreibe, zum andren hab ich nicht wirklich Lust, mein Weltbild von andren zerlegen zu lassen und mich für meine Ansichten
irgendwie zu rechtfertigen. Aber das passiert bei mir aus Gerechtigkeitsgründen automatisch, wenn jemand an mir rummängelt und irgendetwas nicht gut
findet. Mir ist klar, dass diese Denk- und Handelsweise vielleicht nicht ganz die richtige ist, aber es ist nunmal so und ich hab mir darüber noch
keine Gedanken gemacht, wie und was ich da ändern könnte. Momentan ändert sich eh grad zu viel...
Irgendwie ist es wohl eine Frage des wirklichen Verstandenwerdens. Mir fehlt da die Authenzität bzw. die "Härte" bei dem Ganzen - ich weiß nicht.
Lasst es mich wieder mit einer Szene beschreiben:
Jemand steht in einem Klassenraum, hält ne Knarre in der Hand und zielt damit unstet auf Schüler, die alle den Atem gebannt bewegungslos im Raum
sitzen und keiner sagt ein Wort. Der Knarrentyp rastet aus vor Wut, drückt aber nicht ab. Die Tür geht auf und ich komm rein, seh die Situation, seh
den Typen, realisier, dass er ne Waffe in der Hand hat und schau ihm tief in die Augen. Er richtet die Waffe auf mich, schaut mich zurück an und
bleibt so stehen, die Situation gefriert - scheinbar. 15 ewige Minuten lang ändert sich überhaupt nichts. Keiner sagt einen Ton, niemand bewegt sich
und wir beide schauen uns tief und inbrünstig in die Augen. Dann sichert der Typ plötzlich die Waffe, nimmt den Arm runter, geht auf mich zu,
drückt mir das Teil in die Hand und geht wortlos aus dem Raum. Ich nehm das Magazin raus, werf beides in den Mülleimer und sage: "Hi, ich wollte
eigentlich nur nen Beamer holen..."
Während der 15 Minuten haben wir miteinander gekämpft. Ich hab ihn verstanden, er hat mir sein Leid geklagt. Er hat mich erstechen wollen, ich ihn
zu bändigen versucht. Ich hab gewonnen - er ist gegangen.
Diese Art von Konspiration wünsche ich mir oft in der Unity. Die wahre Sicherheit, tatsächlich verrückt sein zu dürfen und wort- und kommentarlos
akzeptiert zu werden. Als Typ, der reinkommt oder als Typ, der selbst die Waffen zieht. Der bessere gewinnt. Und wichtig dabei ist mir eigentlich nur,
dass Worte so unbedeutend werden, wie sie sind. Nur die Leidenschaft zählt. Nur der Ehrgeiz, das innere, das Herzblut zählt - nicht die Art, wie man
es verpackt. Nicht das Aussehen des Schwertes ist wichtig, sondern wie man es führt. Und in mir ist vieles, was ich gerne ausbreiten wollen würde -
aber eben nicht in einer Grube voller Angst vor anderen - und zwar nicht, weil ich etwas auf deren Meinungen geben oder mich dementsprechend anpassen
würde, sondern einfach, weil ich mir selbst dumm dabei vorkomme, anderen auf den Geist zu gehen und solche Dinge dann eben mit mir im Stillen
ausmache und nach außen hin nur solidarisch lächel, während mir die anderen mit ihrem Bier zuprosten.
Um das mal kurz für mich darzustellen, ob und welche Erwartungen ich habe:
Es ist einfach 'ne Möglichkeit, sich auszutauschen mit Menschen, die einfach da sind, wenn man den ganzen Tag sein rl hatte und sich zurückziehen
will in eine Umgebung, wo man sich weitesgehend frei ausdrücken kann.
Wo keine Erwartungen sind und wo man auch keine großen Anstrengungen unternehmen muss, um dort zu sein. Es ist einfach wie früher, als ich noch
jünger war, ein Kneipenbesuch mit dem Vorteil, dass mir hier keine Menschen über den Weg laufen, denen ich mich nicht entziehen kann, die evtl. was
anderes vorhaben als ich, die mich irritieren könnten durch ihre reelle Anwesenheit.
Ziele:
Nur eben für mich. Evtl. neue Gedankenanregungen bekommen, evtl. jemand helfen, neue zu bekommen, mehr nicht. Wenn daraus Kontakte im rl entstehen,
auch nicht übel oder sogar irgendwelche Aktionen, auch okay. Kann, muss aber nicht. Ich bin früher auch nicht in die Kneipe gegangen, um dort
unbedingt die neue Erfüllung für's Leben zu finden.
Und insofern, @scaydcast:
Du wirst hier nicht befreit werden von der Last, Dich selbst zu finden.
Die unity kann Dir auch kein rl ersetzen, sie kann Dir evtl. Tipps geben, wie Du Dir ein rl aufbaust, aber sie ist nur insofern ein Bestandteil, als
Du hier, egal, zu welcher Zeit, immer irgendetwas finden wirst, was Dich zum Denken anregt und Dich auch auffordert, selber Deine Gedanken
mitzuteilen.
Über sich selber schreiben, ist immer das komplizierteste, was es gibt. Das hab' ich gerade noch in dem Thread gemerkt, in dem ich über meine Leere
nach der Prüfung geschrieben habe.
Klar, man vermittelt ein Bild auch hier von sich und manchmal muss man auch hier Menschen mit seinen Launen und Eigenarten und Ansichten vor den Kopp
stoßen, aber letztendlich kann es bei so einer virtuellen Sache doch wurscht sein, was andere von mir denken.
Irgendwo hier im vl verletztlich zu sein, sehe ich keinen Anlass, und daher auch nie einen, irgendetwas, was ich meine, nicht auch zu schreiben.
Wenn ich mich mal zurückhalten muss, dann klappt das evtl. mal ein paar Tage, danach denke ich mir, scheiß drauf und es kommt trotzdem raus.
Und das, @scaydcast, ist ein normaler gruppendynamischer Prozess, der ist hier auch nicht anders als im rl. Nach 'ner Zeit kennen Dich hier die
Stammuser und wenn Du selber einer bist, dann lernt man Dich auch schätzen (ich schätze zumindest Deine Anwesenheit hier) und selbst bei Usern, wo
ich mir manchmal an den Kopp packe und denke, was labert der denn da, ist hier zwischen den Stammusern immer wieder 'ne Einigkeit erreicht worden.
Hmmm... ich gehöre dann wohl zu den ganz erbärmlichen Gestalten hier, für die dieses Forum (plus ein paar RL-Kontakte zu den Leuten hier, die es
ohne das Forum auch nicht gäbe) fast das gesamte "soziale Leben" ausmacht.
D.h. die "tieferen" Fragen stellen sich da für mich nicht. Ist mein soziales Leben. Fertig. Auch weil mich "echter" zwischenmenschlicher Umgang
leicht überfordert.
Im "Kontext meiner Existenz"? - Hab ich nicht.
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also ich hab mich zu diesem thema ja schon öfter geäußert. die unity ist für mich der fluchtort wenn dir alles zu viel wird, ein ort zum auskotzen wo dir jeder zuhört und dich versteht oder es zumindest versucht. früher ein rl-ersatz, mittlerweile mein rl . auch ein ort, wo man endlich gleichgesinnte gefunden hat, irgendwie auch ein familienersatz. nur erwartungen hab ich nicht, weil ich die überall wo ich nur kann zu vermeiden versuche, erwartungen sind böse. zwar gabs hier in den letzten wochen entwicklungen, die mir nicht so passen, aber zu erwarten das sich jetzt alles wieder dreht kann ich nicht, ich kann mich maximal dafür einsetzen und versuchen daran zu rütteln, wenn sichs doch nicht ändert, muss ich eben damit leben oder hier nicht mehr mit posten, will ich aber nicht. in einer familie gibts ja auch differenzen. ehrlich, ihr seid meine familie, ich liebe euch alle .
Also für mich ist das hier sowas wie die Gralsburg, in der irgendwo der heilige Gral versteckt ist.
Die Wahrscheinlichkeit, ihn zu finden, ist ziemlich gering... aber auch wenn man ihn nicht findet, ist es hier drin wenigstens schön gemütlich warm,
und die Mauern bieten ausreichend Schutz vor dem gemeinen Gesindel, das draußen vor der Burg umherirrt.
Unity ist meine Religion... und wenn ich eines Tages sterbe, werde ich meine Asche digitalisieren lassen und sie hier zum Download für alle zur
Verfügung stellen.
Hail Unity!
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/signed @Dian
Hail Unity
Eris wird siegen!
Zukunft bleibt, was ihr draus macht.
Erwarten..., hm?
Da ich mich mehr oder minder als Realist bezeichne, nicht allzuviel...
Es ist halt ne virtuelle(!) Ablenkung, bei der ich hoffe, auf Leute zu treffen, die ähnlich schlecht in dieser Welt (und mit ihrem Leben) zurecht
kommen, und sich dadurch mein Gefühl etwas verstärkt, auch manchen Mitstreiter , wenn auch auf anderen Wegen, gegen die sich manifestierenden
Windmühlen, zu haben...
Um bei dem eigentlichen Wortlaut zu bleiben: erwarten..., eigentlich nix..., hoffen, etwas mehr...
Aba einige Leutz lassen mich doch "guter Hoffnung" sein, aba das gehört in einen anderen Thread
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Ja, ich muss wieder mit meinem Scheiß anfangen @Tzakahra, so ist das halt, bei diesem Thema kann ich nicht die Fresse halten, auch wenn ich im
Wesentlichen immer dasselbe schreibe.
Ich kenne den Gedankengang ja durchaus: warum sich nicht fügen in das, was man für das Schicksal hält, warum nicht mit offenen Augen tot sein und
eben tun, was vorgesehen ist? Wäre das so nicht am besten? Man hätte dann den Stress unserer Welt, der alles übertönt: quälende Fragen, Leere,
Langeweile. Das einzige, was sich gegen diese Lösung unserer Existenz sträubt, ist unser eigener Stolz... doch der hätte sich bald erledigt, wenn
man erstmal wirklich mit der Masse verschmolzen wäre und würde ersetzt durch die deutlich wärmeren und angenehmeren Empfindungen, die man in einer
passenden Herde hat.
Ich war damit gar nicht so kurze Zeit einverstanden, denn ich fand keine brauchbare Alternative. Also sah ich nicht hinab...
Allerdings klappte das nur partiell. Zum Beispiel bekam ich im letzten halben Jahr, indem ich das durchzog, mit wunderbarer Regelmäßigkeit jeden
Montagnachmittag Angstanfälle. Meine Zukunft wurde zu einem unüberwindlichen Berg von Dingen, die mich nichts angingen. Sie wären nur bewältigbar,
wenn ich zu einer anderen würde... und klar, das war mein Trost, ich bin in den notwendigen Situationen ziemlich gut darin, einfach nicht persönlich
anwesend zu sein und zu tun, was nötig ist - ich schau mir dann einfach von außen dabei zu. Trotzdem fürchte ich Situationen, die das bei mir
auslösen.
Konkret fürchtete ich mich davor, dass dieses nette Studentenleben bald enden würde, dann müsste ich mir nen Diplomandenplatz suchen, dann einen
für die Promotion, schließlich was in der Wirtschaft - das hatte doch alles so rein gar nix mit mir zu tun!
Obwohl nein, wirklich konkret war da eigentlich nix...
Jedenfalls saß ich da schwitzend und fröstelnd im möglichst reizarmen, tiefsten Kellereck der Bibliothek, fühlte mich vom Leben überfordert und
fand die Wände bedrohlich :12:
Bin dann bloß wieder halbwegs runtergekommen, indem ich mich in meinen emotionsfreien, formalen Kram vertiefte.
Dabei gab es gar keinen Grund für mich, Angst zu haben. Ich hatte Aussicht auf nen voraussichtlich ziemlich guten Abschluss in nem angeblich
zukunftssicheren Fach, wo sie immer schwallen, wie nötig das Land solche Leute hat und das ich im Grunde immer noch ganz gern machte. Als
von-der-Hand-in-den-Mund-lebende Teilzeitjobberin ohne Ausbildung hätte ich im Moment eigentlich viel eher Anlass dazu. Aber Zukunftsangst ist imho
nichts, das vorrangig von den Lebensumständen abhängt, sondern die kommt, wenn man gegen den Strich lebt und weiß, dass man das auch künftig tun
wird - sie ist imho eine "Version von Todesangst": etwas in einem soll sterben, aber das wehrt sich.
Und so saß ich da und kam mir hochgradig erbärmlich vor, weil mir Dinge, die anderen höchstens lästig sind, als riesige Hürden erschienen.
Was ich mit diesem viel zu lange gewordenen Absatz sagen will: es braucht verdammt viel Energie, unter Verschluss zu halten, was man eigentlich ist
und was "in Wirklichkeit" dein Schicksal sein könnte...
Man kann das natürlich tot kriegen. Dass das möglich ist, beweist der Augenschein. Aber daran müsstest du arbeiten. Wie wäre es mit einem
Psychologen :D ... gibt doch sicher solche an deiner Hochschule, also bei mir hatte es die, da konnte man ein paar Stunden kostenfrei hin
"insbesondere bei Krisen mit Studium und weiterem Lebensweg". Das Land ist daran interessiert, begabte Leute gerade in
technisch-naturwissenschaftlichen Fächern nicht zu verlieren...
Geh zu so einem, die sind spezialisiert auf sowas. Und meide Menschen wie uns, ersetz das Unity-Forum durch ein Studentenforum deiner Wahl - da ist eh
mehr los. Zerissen sein ist scheiße und unendlich anstrengend. Wenn es dir möglich ist, dich einzufügen, dann arbeite dran! Vielleicht sind wir
hier doch nur ein Haufen lebensuntauglicher, existenzieller Versager, die bloß ihren übertriebenen Stolz haben - übertrieben, weil wir verdammt
viel davon brauchen, um uns vor uns selbst rechtfertigen zu können. Die "Wahrheit" könnte sein, dass wir im Grunde nur unfähig sind...
Hmm. Es ist dein Weg und ich kann dir keine echte Alternative zurechtschneidern. Was ich mache, weißt du ja. Ist das die tolle Alternative?? Keine
Ahnung. Es ist sicher nicht die einzige.
Ich kann dir höchstens raten, trotzdem nachzudenken... oder eben ganz konsequent nicht nachzudenken, nicht mehr hier her zu kommen und dir das
Gelaber von Leuten wie uns reinzuziehen, aufzuhören mit der "Pseudorebellion", die dich nur vor dir selbst beschämt.
Die Welt da draußen würde dir sicher gerne dabei helfen...
(Jetzt kannst du mir natürlich Schwarz-Weiß-Denken vorwerfen, aber manchmal muss man eben den Kontrast etwas hochdrehen, um was zu sehen.)
Danke für Eure Beiträge - Alles wie erwartet, Überraschungen hätten mich auch überrascht. Insofern bleibt "mein" Problem erhalten, aber damit
lässt sich leben. Scaydcasts Beitrag könnte ich unterschreiben...aber trotzdem: es macht mehr Sinn, in einem Universum mit Unity zu existieren als
in einem Universum ohne...es gibt zwar nur wenige Menschen, mit denen ich mich verwandt fühlen kann, aber es gibt sie, sie leben auf der selben Welt
wie ich und haben die selben Ängste und Probleme. OK, natürlich sind wir viel zu wenige, um irgendetwas zu verändern...aber trotzdem, die Existenz
verwandter Wesen macht das Leben geringfügig sinnvoller...ob es reicht, muss zwangsläufig jeder für sich selbst entscheiden.
[QUOTE]Hmmm... ich gehöre dann wohl zu den ganz erbärmlichen Gestalten hier, für die dieses Forum (plus ein paar RL-Kontakte zu den Leuten hier,die es ohne das Forum auch nicht gäbe) fast das gesamte "soziale Leben" ausmacht.[/QUOTE]
Das ist weniger erbärmlich, als das soziale Leben an das sich gesunde Teil der Menschheit klammert. An Leuten wie dir liegt es nicht, dass von diesem
Forum aus kein Befreiunggschalg möglich ist.
Zitat |
Was ich von der Unity erwarte? Tiefgründige Diskussionen, die über den üblichen Horizont hinausgehen und in denen es einem egal ist, was die
anderen von einem halten - außerdem das Kennenlernen von interessanten Menschen, von denen man viel lernen kann, und aus denen auch schon mal
RL-Kontakte werden können.
Was mich des öfteren enttäuscht hat ist, wenn man ein Thema aufgemacht hat und irgendwer erst mal rummeckert, warum man ausgerechnet so eine blöde
Frage stellen muss und dass es doch gar keinen Sinn mache, darüber zu diskutieren. Außerdem stört mich das von scaydcast [sinngemäß] erwähnte
destruktive Auseinanderpflücken von Beiträgen - irgendwas zum Meckern findet sich in jedem Beitrag, also kein Grund prinzipiell darauf hinzuweisen.
@scaydcast: Deine Beiträge lese ich ziehmlich gerne, hab' dann am Ende aber meistens nicht mehr den nötigen Überblick über den ellenlangen Text,
um ein vernünftiges Feedback zu formulieren.
In unserer Gesellschaft bildet sich immer mehr Spannung und Druck. Wie vor einem schweren erdbeben oder Vulkanausbruch! Und derart heftig wird es
eines Tages abgehen.
Ich bin überzeugt das wir diesen Tag noch erleben werden. Ich prognostiziere etwa 10Jahre bis dorthin. Diese Prognose ist natürlich rein intuitiv.
Ein NATURGESETZ ist es jedenfalls, das extreme Ungleichgewichte zu extremen Reaktionen ZWANGSWEISE führen. Je länger und größer das
Ungleichgewicht, desto heftiger die Reaktion! daran können alle politiker, Bonzen und Kapitalisten der Erde NIX ändern. Aber was für extremes
Ungleichgewicht sie schon erzeugt haben, ist ja heute schon kaumnoch mit Worten zu beschreiben. und sie machen noch mehr davon.... Also ist das
Ergebnis so sicher wie ein Sonnenaufgang, oder??
Meine Prophezeiung sieht ähnlich aus, aber noch viel pessimistischer. :D
Also entweder wird es vor 2014 einen dritten Weltkrieg geben oder genau 2014 schlägt ein dermaßen riesiger Meteor auf die Erde, dass dann sowieso
alles im Arsch ist. Die Vision hatte ich zumindest mal.
Und zum Thema:
Ich erwarte mir von der Unity nichts. Ich freue mich einfach, hier unter Gleichgesinnten zu sein, auch wenn sich die Ansichten dann zwar im Detail
wieder spalten, aber allgemein im Großen und Ganzen betrachtet sind wir ja alle ein Haufen von der Gesellschaft angepisste Lebensopfer. Und ich bin
da sehr froh drüber, habe ich ja auch schon öfters gesagt, siehe auch nochmal intern. Die Unity bedeutet mir einfach viel, weil sie mir Kraft und
Mut gibt, weiter zu machen, und nicht einfach alles hinzuschmeißen. Die Phase habe ich zwar trotzdem noch öfters, aber schon wesentlich seltener
(Vorher war das ja eher dauerhaft der Fall). Außerdem gibt sie mir Bestätigung, Bestätigung darüber, dass ich kein Kloppi bin und vor allem
Selbstbewusstsein, zu meiner Meinung und meinen Ansichten zu stehen und daran fest zu halten. Das einzige was ich in der Unity erwarte, ist von viel
zu intelligenten Leuten meine Beiträge zermatschen zu lassen. :D
Regards
Wirkliche Intelligenz kann auch die weniger begabten Menschen verstehen.
Damit will ich aber weder sagen, ich sei wirklich intelligent, noch das Du es nicht bist.
Einfache Frage, einfache Antwort:
Ich will hier im weitesten Sinne interessante Menschen und Diskussionen erleben.
@Tzakahra
Das Forum ist ein Mittel, ein Werkzeug. Solange du nicht irgendwas änderst wird sich gar nichts ändern.
Wenn du nur Zeit totschlagen willst, dann wirst du auch nicht mehr als totgeschlagene Zeit bekommen.
@ Ina
Ja vieles hast du sehr treffend gesagt. Das Problem ist aber, dass eben nicht alles zutrifft. Ich denke z.b. du schätzt den Wert der Unity für mein
Leben doch ein wenig zu hoch ein. Wenn es nur darum ginge diesen Ort hier zu meiden, wäre ja alles ganz einfach. Aber die Unity ist weder der
Urgrund, noch der Auslöser, noch die antreibende Kraft in meiner "Pseudorebellion".
Hm, ich denke auf mehr gehe ich jetzt einfach mal nicht ein. So wichtig möchte ich das Thema hier in diesem Thread nicht werden lassen.
@Tetrarchos:
Das war nicht auf die Allgemeinheit bezogen, sondern auf einen ganz speziellen Vertreter, der aber wahrscheinlich auch weiß, dass er damit gemeint
war. :D
quothe the kebap:
Zitat |
Binär, vielleicht - habe ich doch selbst noch geschrieben - aber ich hab einige sich anpassen und zugrunde gehen sehen. Klar findet Entwicklung
statt, aber sie führt nicht immer "zum Besten". Ich hab zuschauen können, wie Erstsemestler, die vielleicht nicht gerade rebellisch, aber
idealistisch und unkonventionell waren, "brauchbar" gemacht wurden, wie sie sich in das fügten, was sie für den Lauf der Welt hielten und
"erwachsenes Gehabe" annahmen, bis sie "innerlich kalt" wurden. Da war ein Typ, er war erst echt witzig, schräg, wild - ich werde nie vergessen,
wie der mich dann nach 5 Semestern mal angesehen hat, das war tot da in dem.
Und nein, es ist vielleicht nicht das Schlimmste, innerlich tot zu sein - aber was Tzakahra schrieb, klang so endgültig. Ich verstehe dann schon gar
nicht mehr, was die "Pseudorebellion" überhaupt soll - warum soll die helfen? Hält die einen nicht nur ab, schnell in einen möglichst
schmerzfreien Zustand zu kommen? Sollte man die sich nicht wegtherapieren lassen und möglichst nichts mehr an sich heranlassen, das auch nur entfernt
daran erinnert (wie das Forum hier), wenn man DAS will, bzw. keine andere Möglichkeit sieht, als das zu wollen?
Wenn das jetzt wieder zu scharf klingt - ist gut so. Vielleicht sperrt doch noch zu viel @Tzakahra? Na egal, du kennst dich ja aus und weißt eh, was
die Leute hier so labern...
Ach, ich fürchte einfach, dass es so viele Menschen da draußen gibt, die ständig auf etwas warten, das nie eintrifft - und so werden sie alt und
sterben. Wer hat denn schon ein "Schicksal"?
Aber ich bin wohl doch nicht nihilistisch genug, um diese Trivialität des Lebens einfach hinzunehmen, ohne mich wenigstens in Form von ein bisschen
textlichem Ausgekotze dagegen zu wehren.
Ina schrieb:
[QUOTE]Und nein, es ist vielleicht nicht das Schlimmste, innerlich tot zu sein - aber was Tzakahra schrieb, klang so endgültig. Ich verstehe dannschon gar nicht mehr, was die "Pseudorebellion" überhaupt soll - warum soll die helfen?[/QUOTE]
Immerhin lebt er damit gerade, vielleicht nicht unbedingt gut, glücklich oder lange, aber gerade scheint es zu gehen (und hey, er spielt WoW oder so,
das ist doch schon recht sinnvoll im Vergleich dazu, was andere Leute machen um die Woche totzuschlagen). Was auch immer @Tzakahra gerade macht oder
denkt, es ist anscheinend ein lebbarer Zustand und vielleicht der Einzige, der ihm gerade offensteht - vorausgesetzt, man würde am Versuch sich
Anzupassen krepieren und an der ernsthaften Revolte ebenfalls.
Die Alternative, Alles in Einem was nach echtem Leben schreit sterben zu lassen und zu einem Teil der Masse zu werden, die man jahrelang mit einer
morbiden Faszination analysiert hat, steht Jedem, der einmal so weit ist sie zu formulieren IMO längst nicht mehr offen...ich lasse mich aber mehr
als gerne durch Gegenbeispiele überzeugen.
Das vorausgestzt bleiben halt nur zwei Alternativen übrig - die abstrakt unerträgliche, aber konkret von einem Moment auf den anderen immer lebbare
und dann noch die eine Möglichkeit, wie 'Leute wie wir' wirklich einen schmerzfreien Zustand erreichen könnten...aber für die müsste man sich
schon ernsthaft entscheiden und soviel Kraft braucht es erstmal...die evolutionären Algorithmen, die einen evtl zu einem "ziemlich" schmerzfreien
Dasein leiten, führen da jedenfalls nicht hin, Nicht-Leben ist nicht Teil des Plans.
Mh, unverständlich oder? Ich schreib dazu vielleicht noch mal was, wenn ich ein bisschen geschlafen hab. Darfst mich aber auch gerne korrigieren oder
ignorieren @Tzakahra, wenn dir meine Einschätzung so gar nicht zusagt.
Das Leben ist für mich so eine Art "Froschstellung" , ich warte auf einen günstigen Moment, auf den passenden Zeitpunkt. bis dahin zwingt mich BIOLOGISCH meine Existenz zu Kompromissen, die ich eigentlich nie eingehen würde. Man kann es auch den Überlebensinstinkt nennen, der eigentlich jedem Organismus zueigen ist. Der Spagat zwischen meinen reinen Absichten und diesem Überlebensinstinkt ist ein Problem das wohl hier viele haben dürften?
Vielleicht ist es gerade die Trostlosigkeit dieser beiden Alternativen von @Benway, die einen dazu bewegen könnte, die ausgeschlossenen
Möglichkeiten nochmal in Betracht zu ziehen - und seis nur, dass man wenigstens versuchsweise vorzuschlägt, ein anderer solle um jeden Preis sich
anzupassen versuchen, wenn er meint, dass das irgendwie klappen könnte - war ja nicht alles Ironie.
Die Unterstützung der Umgebung hätte man mal dabei. Und unsere Welt bietet so viele Ablenkungsmöglichkeiten.. die füllt einem die Zeit schon aus,
man hat eher zu wenig davon, wenn man sich auf sie einlässt. Ob das wirklich bei @Tzakahra klappen würde? Keine Ahnung. Ich hab auch sonst keine
konkreten Beispiele dafür, weil ich ja nicht weiß, wie genau es in den Menschen aussah, die so etwas dann getan haben.
Ansonsten sollten wir wohl aufhören, von @Tzakahra zu reden, wenn wir nicht unbedingt @Tzakahra meinen.
Ich glaub auch nicht, dass ihm das so passt... oder?
Also ich hab grade ganz allgemein geredet.
Das System ist übrigens dabei den Spagat mit Gewalt immer mehr zu verkleinern. Immer mehr Menschen werden NURNOCH auf reines Überleben fixiert. Es
gibt also eine Untergrenze für den Kapitalismus. Wenn diese erreicht ist, wirs jede weitere Ausbeutung unmittelbar als LEBENSGEFAHR empfunden. Und
spätestens da wird die Masse durch ihre Ur-Instinke zum Aufstand getrieben! Ausbeutung ist eben nicht unendlich, an diesen Punkt wird das System
relativ bald anstossen. Dann setzt wieder die "Antithese" im Marxschen Sinne ein. Ob es den Bonzen nun passt oder nicht! Sie müssten sich
FREIWILLIG beim Ausbeuten einschränken, um diesen Punkt zu verhindern oder hinauszuzögern. Das widerspricht aber ihrer Raubtiernatur, somit ist das
Ende völlig klar!
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Hmm, ich weiß echt nicht, was du da jetzt verstanden hast, aber eigentlich wollte ich nichts weiter sagen als dass hier jeder seine Färbung der Welt zum Besten gibt - und ich natürlich meine. Deswegen solltest du es bitte nicht in den falschen Hals bekommen, wenn ich mir anmaße, irgendwas über dich zu sagen. Eben wegem deinem Informationsvorsprung bezüglich deiner selbst, während ich nur labere, was ich halt so labere, von meinem Universum aus. Warum ich dich deswegen nicht für voll nehmen sollte, bzw. wie man den Satz überhaupt so auffassen kann, kapier ich momentan echt nicht, werd wohl aufm Schlauch stehen und sollte schlafen gehen.
Hm, also, wenn demnächst noch Nihilismus dazu führt, dass man sich vor Selbstmitleid bepisst, anstatt sich am Nihilismus sinnvoll (!) zu erfreuen, dann ist aber wirklich alles zu spät.:48:
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Tzakhahra schrieb:
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Dann fang ich her auch 'mal mit dem obligatorisch-aufdringlichen Ratschlag an Tzakahra an:
Wenn dir der Netzteil deiner Pseudorebellion nicht mehr gefällt, kündige deinen Netzzugang, geh' raus auf die Straße oder in Park oder so, und sei
da einsam - wenn du keine Lust drauf hast, mit anderen Leute 'rumzuhängen. Den Inernetkonsum zu reduzieren oder ihm ganz zu entsagen, hat zumindest
bei mir früher auch durchaus interessante Interessensverschiebungen erbracht. Das ist also durchaus 'n Versuch wert. Vor allem wenn die Netzzeit
pervers-abhängige Züge angenommen hat...
Und zumindest würdest du dann nicht mehr so viele Stunden im Netz totschlagen wie bisher - weshalb allein du die geringere Zeit online vielleicht
schon wieder als positiv empfindest.
Prinzipiell muss es aber auch nicht schlecht sein Zeit totzuschlagen. Wenn du willst, mach' das ruhig weiter, ist ja nicht meine Sache ;-).
Was den anderen Teil der Debatte angeht, der ja eigentlich bloß abstrakte Problemstellungen am (ungenügend repräsentierten) Beispiel von Tzakahra
behandelt, so neige ich da auch zu einer eher nicht dualistischen Sicht der Dinge. Es gibt eben Entwicklungen im Leben, insbesondere vor, während und
nach der Adoleszenz, und man muss dergleichen nicht in einen Ich-gegen-die-Kosmos einsortieren. Ich z. B. tue das nicht. Die Welt wollte meiner
(verdrehten und schön gefärbten) Erinnerung nach nie wirklich was von mir, während ich mir durchaus ziemlich viel von ihr nehme, äh...
Nur weil ich keinen Bock mehr auf wirre Leute im Netz habe, bin ich deshalb nicht plötzlich von irgendwelchen Alien-Pflanzen durch 'nen
Doppelgänger ausgetauscht worden.
Aber gut, ich bin, wie Benway mittlerweile wissen dürfte, eher ein Ausbund an bizarr-unsinniger Fröhlichkeit angesichts der offensichtlich dämlich
gestalteten Welt, also sollte man mich in dem Zusammenhang eher nicht ernst nehmen ;-).
@Benaway:
Das menschliche Potential voll auszuschöpfen halte ich auch für hoch gegriffen (wie machen deine Autistenfreunde das?), aber sich auf den Weg
dorthin zu machen scheint mir doch schon ein lohnenswerter Schritt. Ein Schritt, den grad mal .07% wirklich gehen statt nur drüber zu reden, wenn
überhaupt darüber geredet wird.
Was ich alles an der Menschheit und dem Planeten verändern will? Mann, das is ma ne umfassende Frage. Kann ich dir hier unmöglich im Offtopic und in
5 Minuten zusammenfassen.
Ich hab mal einen Thread aufgemacht, was die Leute hier ändern würden, wenn es auf sie ankäme. Die meisten Vorschläge würden vorsehen einfach die
meisten Menschen zu killen und den Planeten zu sprengen, weils angeblich besser für die Natur sei. Hmkay, seh ich nich so. Aber in so nem Umfeld hab
ich grad irgendwie keine Lust, große Visionen zu entwickeln und zerreißen zu lassen, wie du hoffentlich verstehst.
>Ja, ich geb zu, ich glaube bereits jetzt die Antwort nur allzu gut zu kennen und bin überhaupt viel zu vorurteilsbelastet in allen praktischen
Belangen
The hell you talkin about?
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Calgmoth schrieb:
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Und ich seh' mal wieder nicht mal das Problem, das nicht vor sich selber wegläuft, wenn man nicht schnell genug dran kommt.
Wartet bitte mit der weiteren Diskussion, bis ich evtl. die Mitteilung erhalten habe, dass ich meine Prüfung geschafft habe und dann wenigstens
wieder leer genug bin für ein, zwei Tage, um dem hier folgen zu können.
ach @Arne, das Ubliche halt, die 20jährigen grübeln mal wieder, ob sie "sich umbringen oder weiterstudieren" sollen - mit kleinen Variationen der
Frage natürlich, sonst wäre es ja langweilig.
@Benway
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Was erwartet ihr euch von der Revolution?
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@ soulmirror:
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Was auch mal im Autoradio als Mainstream läuft, da fällt mir nurnoch "Rosenstolz" ein. Wobei da nurnoch extrem vorsichtige Gesellschaftskritik enthalten ist. Man muss schon zwischen den Zeilen interpretieren um da sowas rauszulesen. Also die MASSE wird davon auch nichts schnallen!
also im radio läuft doch genug oldie zeugs wo auch altes hippie zeuch dabei ist wo auch wieder kritische töne dabei sind. in den charts tauchen ja
auch immer wieder mal etwas kritischere bands auf.
aber was stört ihr euch eigentlich daran? niemand muss die chartsscheiße hören geschweige denn kaufen. ich hab ehrlich gesagt gar keine ahnung was
jetzt aktuell angesagt ist, weil ich mich einfach nicht mit charts beschäftige. wenn die hälfte in deutschland sido oder silbermond hört ist das
doch net mein problem.
Im Prinzip hast Du recht. Allerdings wenn die Masse nix schnallt, weil sie Kommerzmüll hört...
Ändern können wir daran aber vorläufig wohl nix. "Die Schnitter" werden zB nicht im Autoradio kommen. Auf Autoradio beziehe ich mich deshalb,
weil das vemutlich die häufigste Radiovariante ist. Wer nicht im Auto sitzt, hört MP3, oder Musi-CD, oder schaltet die Glotze ein.
ich hab aber auch nicht wegen bands wie früchte des zorns (die ja irgendwo dieses "gegenleben" noch am meißten fokussieren in ihren texten,
jedenfalls was ich so kenne) mein leben geändert oder mein studium abgebrochen. mich faszinieren die texte und manchmal denke ich mir auch
stellenweise "cool wenn du das wirklich auch so tun könntest" aber mehr als nen anstoß können gute lieder/texte/bücher/filme auch nicht geben in
meinen augen.
der antrieb muss eben von einem selbst kommen, oder hat hier einer aufgrund von musik sein leben geändert?
insofern sollen doch die ganzen idioten idiotische musik hören, sofern ich damit nicht immer ungewollt vollgeschallt werde.
[QUOTE]Ach so, sagen wir mal so, wenn ich nach 13.Schuljahren nix anderes zu tun gehabt hätte, als zu studieren, und den ganzen Scheiß, den man vonder Penne kennt, weiter zu treiben, dann wäre Suizid sicherlich eine Alternative gewesen.[/QUOTE]
Ach ja, danke Arne Irgendwie erwarte ich auch genau das von der Unity,
allerdings musst du mich da öfter drauf aufmerksam machen, damit's auch was bringt und mich nicht nur runterzieht.
Is natürlich leicht, einfach "der Masse" Schuld zu geben, weil sie es nich blickt, und somit die Verantwortung von sich selber zu schieben...
Soweit ich aber weiß, war das hier alles in den verteufelten Media Control Charts recht weit oben:
http://www.youtube.com/watch?v=KViDeul7NPo Mellow Mark - Revolution
http://www.youtube.com/watch?v=zIrrURh8urk Samy Deluxe - Weck mich auf
http://www.youtube.com/watch?v=L6NqBFDphm0 Die Ärzte - Deine Schuld
Ich will gar nix englisches posten, weil ihr dann sowieso sagt, dass "die Masse" das ja eh nich kapiert... :12:
Und Nevada Tan nicht vergessen...
Hast ja Recht. Auch wenn auf ein gesellschaftskritisches Lied in den Charts immer noch 50 Lieder über die Liebe kommen. Keine Ahnung, wie das
Verhältnis früher war.
Aber soll mich das jetzt beruhigen, dass solche Lieder in den Charts sind, oder soll mir die Vorstellung, dass zehntausende pubertierender Teenies
begeistert "Revolution" hören und danach trotzdem BWL studieren, nicht eher Angst machen?? :D
Das bleibt dir überlassen, dian.
Es gibt auch zusätzliche Möglichkeiten.
z.B. das man so einem spontanen kritischen ausfall eines sammy deluxe einfach nichts abkauft.
das ist eben für mich jeden falls auch immer son ding wieso es mir gleich wieder vergeht, solche lieder richtig gut zu finden. ist wie mit jan delay,
der auf der einen seite wirklich gute musik/texte macht aber dann ständig als der "über styler" auftritt.
die bands die eben in den charts angesagt sind, stehn eben generell auch mehr im rampenlicht und sich auf der einen seite für jeden scheiß hergeben
und dann über die verrohung der jugend rappen hat zwar nicht wirklich miteinander zu tun aber als vobild ham die leute trotzdem verloren. zumal wir
ja wissen, worüber samy früher gerappt hat und was er dann später ankreidet.
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Stimmt, wenn man bewegungslos in der Ecke liegt, stellt einem niemand Hindernisse in den Weg...
Viel Spaß beim Foltern fast der gesamten Menschheit. Sag mir vorher bescheid, damit ich rechtzeitig den Planeten verlassen kann.
Na dann noch gutes kiffen und schlautun! TSCHÜSS!
Ich kiffe nicht mehr, danke!
Ich hab bloß deine Abneigung gegen diese seltsamen Hindernisse bei Eigenverantwortung auf die Spitze getrieben und dir gesagt, was du tun musst,
damit dir niemand mehr welche in den Weg stellt.
Dass das aber auch irgendwie nicht die Lösung sein kann, könnte bedeuten, dass deine Annahmen Fehler enthalten.
Jetzt macht euch mal nicht alle runter, wir können alle was verändern, solange wir nicht wie angesprochen im Selbstmitleid versinken, damit tun wir
uns und unseren Ansichten nur noch mehr weh!
Zur Musik:
Ist doch klar, dass sich Lieder über Gangster, Bitches und Fuffies im Club besser verkaufen als welche, die zum Nachdenken anregen. Wer will sich
denn schon die offensichtlichen Probleme vor Augen führen lassen, wenn sie sich die sowieso schon ausgestochen haben?
Seid doch froh, dass nicht jeder unsere Musik hört, so können wir wenigstens so tun, als ob wir privilegiert wären. :D
Regards
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Mag sein, dass sowas zurückgehalten wird, aber ich denke es liegt auch einfach daran, dass es kaum noch intelligente (Mainstream-)Künstler gibt, die
sich mal was Neues ausdenken wollen/können. Wäre aber auch irgendwie ziemlich lustig, wenn die Charts voll mit anti-gesellschaftlichen Schreihälsen
wären. :D
Regards
*auch mal seine ansicht darlegt*
hab lange überlegt wie man das gut beschreiben kann wie ich so die unity für mich sehe und ich finde das triffts ganz gut: die unity ist für mich
ein ort an dem man seine waffen schärfen kann aber nicht zufriedener werden kann.
das ists wohl irgendwo, ich suche durch den kontakt mit anderen menschen durch gedanken/ansichtsaustausch irgendwo immer eine gewisse
"singularität" zwischen mir und meinem gegenüber. das macht mich eben sehr zufrieden und eben auch glücklich.
an denkenden menschen mangelts ja auch trotz aktueller geschehnisse hier sicher nicht aber hier ist einfach kein platz für zufriedenheit oder sowas.
hier sind halt viele dinge zu selbstläufern geworden und man kann schon beinah vorhersagen wer wo was zu wem sagen wird etc. etc. ja das ist auch
wieder nur standard gruppendynamischer müll oder was auch immer aber ändert ja nichts an der tatsache das sie stattfindet.
ich dachte mal ich würde hier mehr finden eben mehr in richtung singularität, aber das habe ich nie gefunden. das hat mich jetzt auch nicht groß
unglücklich oder resigniert gemacht, hab mich halt mit den umständen hier arrangiert und halte eben meine gedanken meist zurück.
Musst Du mal bei Gelegenheit erklären, inwiefern man andere Menschen braucht, um "Singularität" zu erleben???
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hängt euch mal nicht so an dem wort auf... mit singularität meinte ich eher ein eins werden im sinne von "gegenseitigem verständnis". keine
ahnung wie ich das genau beschreiben soll, das ist halt so dieser zustand bzw gefühl oder was auch immer den ich(man?) halt irgendwann erreicht und
man sich einfach verstanden fühlt in dem sinn.
wenn mir ein besseres wort als singularität dafür einfällt werde ich es nachtragen...
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