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Autor Betreff: Wayne interessierts
Benway




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Motto: fire walk with me

[*] Verfasst am: 31.3.2007 um 23:57


Lonewolf schrieb:
[QUOTE]gehe ich richtig in der Annahme, dass du außer deiner Provinz noch nicht so viel von der Welt gesehen hast?[/QUOTE]

Ja, aber was andere Menschen angeht leide ich unter der Groucho Marx-Krankheit...ich würde keinem Club beitreten wollen, der mich als Mitglied haben will. Oder anders ausgedrückt: da ich selbst überhaupt keinen Bock auf ein Studium habe, rechne ich nicht ernsthaft damit, unter den Studenten mehr Menschen zu finden, mit denen ich was anfangen kann, als unter den Bauern hier. Und wenn ich mich mal dazu aufraffe, einer Kunstaustellung, einem Konzert, einer politischen Veranstaltung oder was auch immer beizuwohnen, die mich irgendwie randständig interessiert, dann kann ich mir ziemlich sicher sein, da nicht die Sorte Mensch zu treffen, mit der ich mich gern unterhalten würde, weil die wahrscheinlich alle zuhause sitzen und an ihrem eigenen Universum stricken.
Mag ja sein, dass ich hier völlig falsch von dem was ich bisher vom Leben gesehen habe auf anderswo schließe, aber andererseits kommt mir das, was Ina über Physikstudenten schreibt, doch ziemlich bekannt vor... Insofern ein Grund, Dian dafür zu danken, dass er sich dazu aufraffen konnte, dieses Forum aus der Taufe zu heben...das ist genau die Form der Kontaktaufnahme, die für mich funktioniert, aber für ein eigentlich soziales Wesen wie mich ist es noch zu wenig und in der Realität siehts wie gesagt duster aus.

[QUOTE]Und unterschätze mal nicht den Kulturschock, den du in einer etwas größeren (Studenten-Stadt) erlebst. Der Menschenschlag ist schon einanderer, als der den man von Schulzeiten gewohnt ist. [/QUOTE]

Wenn du aus Erfahrung sprichst, stimmt das wohl, für dich zumindest. Werde ich dann wahrscheinlich schon noch selbst rausfinden.

[QUOTE]Nutz die freie Zeit, die du hast. Besorg dir Geld (geh jobben) und bereise die Welt; werd Extrembergsteiger oder Weltenbummler. Die(selbstzerstörerischen) Gedanken werden schon nachlassen, wenn du erstmal frische Luft spürst, glaub mir. [/QUOTE]

Mh, meinen Zweitjob neben dem Zivi hab ich gekündigt, weil es die 'selbstzerstörerischen' Gedanken tatsächlich stark gefördert hat, dass ich unter der Woche keine Zeit mehr für frische Nachtluft und lange Wanderungen hatte. Auszubrechen aus dem bisherigen Raster (wenn ich den Weltenbummler mal so interpretieren darf) steht allerdings schon zur Diskussion, weil ich mir darüber überraschenderweise nicht so richtig klarwerden kann, schreib ich hier auch.


[QUOTE]Verabschiede dich von diesem ziemlich kriecherischen Fatalismus, der dir vorgaukelt dass es nur die und die Alternativen geben kann, dass dasLeben zwangsläufig gewisse Formen annehmen MUSS.[/QUOTE]

Kriecherisch - vor was? ...Ich stelle gerade mal wieder fest, dass man mit solchen Aufforderungen ganz leicht Trotzreaktionen bei mir auslösen kann (ist aber auch eine "Sei Spontan"-Paradoxie)...kenne zu viele selbsternannte offene 'Freidenker', deren Lebensstil sich nicht von dem der anderen BWLler unterscheidet (außer vielleicht darin, dass sich die nietzschezitierenden 'Freidenker' ja mal sowas von bewusst sind, dass sie sich nur anpassen, weil sie in dieser Gesellschaft zu den Wölfen und nicht zu den Schafen gehören möchten). Nicht, dass ich dich in die Schublade eingeordnet hätte, vieles von dem was du schreibst hat Hand und Fuß und hilft mir sogar irgendwie weiter.


[QUOTE]Sucht man nach "Antworten", besser gesagt nach Erlösung, will man etwas Statisches; man versucht, sich in letzter Konsequenz von sich selbst zu befreien, denn der eigene (selbstzerstörerische) Geist ist es vor jeder tatsächlichen Beschaffenheit der äußeren Umstände, der dich straucheln lässt.[/QUOTE]

Na gut, das ist eine Sichtweise, richtiger oder falscher als meine (ich will bestimmte Dinge vom Leben und kriege sie nicht) kann man sie dabei nicht nennen. Ich denke, ich komm nicht darum herum, mir insoweit zu vertrauen, dass ich die Außenwelt im Sinne meiner selbstgewählten Perspektive einigermaßen korrekt einschätzen und meine Schlüsse ziehen kann, die Gewissheit brauch ich auch, um so etwas wie Respekt vor mir selbst zu haben...sonst könnte ich ja gleich zum Psychiater gehen und mich sozialkonform umpolen lassen.

[QUOTE]Bloß würde ich mich wirklich gegen jede Schwarz/weiß-Malerei wehren, die einem die eigene Resignation vorschreibt. Sei niemals abgeklärt.[/QUOTE]
Solange ich meine Erwartungen an die Menschen noch nicht abgesenkt habe und [I]darunter [/I]leide, habe ich denke ich noch nicht resigniert. Kann aber sein, dass der Geist mit der Zeit eine gewisse Färbung annimmt, die manche Eindrücke nicht mehr richtig durchlässt, auch wenn man sich nicht bewusst als abgeklärt wahrnimmt...
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[*] Verfasst am: 1.4.2007 um 02:39


Ich würd' Dir vorschlagen:
Hör' mal auf zu denken, mach einfach was.

Ist zwar kein sehr fundierter Rat, geht aber in die Richtung, die ich Dir schon gesagt hatte:
"Laß Dich treiben!"

Was mir auch noch sehr, sehr gut getan hat, mich niemals an die Masse anzupassen, war, dass ich diesen blöden Wahn des intellektuellen Arbeitens völlig weggeschmissen habe und statt Theologie, Philosophie, Politik, Bankbetriebslehre mich lieber mit Menschen mit vollgeschissenen Pampers befasst habe.

Mein Vater war zu diesem Zeitpunkt schon tot und meine Mutter hat sich zwar auch aufgeregt, aber meine Güte, ich bin volljährig.

Und komm' mal von der Wahnsinnsvorstellung weg, dass man immer Entscheidungen für's Leben treffen muss. Man kann doch jederzeit alle Präferenzen wechseln.

Und in einem Punkte wiederspreche ich @Lonewolf ganz deutlich:
Wenn Du noch den Menschen suchst, dann laß Dich finden, suche den nicht. Das kommt irgendwie, evtl. muss man auch mal kurzfristig seine Ansprüche reduzieren, aber der erste Mensch ist nicht automatisch der für's Leben. Das kommt noch früh genug, dass Du Dich eher entscheiden musst, wen Du lieben willst als das ein Mangel herrscht, wer Dich liebt.

Das ist jetzt kein Trostspenden, sondern einfach 'ne Erfahrungsschilderung, wie es mir erging und ich denke, Du hängst noch total in der irren Vorstellung, dass, wenn Du jetzt Dich für A entscheidest, dass dann eine Entscheidung sein muss, die für das Leben gilt.
BLOß NICHT!

Leben sollte das sein, was passiert, während Du was anderes erwartest.

Aufregend wäre es jetzt z.B., wenn Du auf einmal alles ransetzen würdest, Deine unausstehliche Kollegin zu ficken. Menschen sind auch aufregend, gerade, wenn sie überhaupt nicht zu einem passen.
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Benway




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Motto: fire walk with me

[*] Verfasst am: 1.4.2007 um 12:35


[QUOTE]Und komm' mal von der Wahnsinnsvorstellung weg, dass man immer Entscheidungen für's Leben treffen muss. Man kann doch jederzeit allePräferenzen wechseln[/QUOTE]

Ich hab halt zur Zeit Lust, mal genau herauszufinden, was ich zur Zeit vom Leben haben will und wie ich da am besten rankomme...und dabei greif ich dann eben auf die Möglichkeiten zurück, die bisher auch ganz gut funktioniert haben. Also auf einer Ebene bin ich vielleicht auch einfach dabei, alle meine bisherigen Präferenzen über Bord zu werfen.

[QUOTE]Leben sollte das sein, was passiert, während Du was anderes erwartest. Aufregend wäre es jetzt z.B., wenn Du auf einmal alles ransetzenwürdest, Deine unausstehliche Kollegin zu ficken.[/QUOTE]

Nun, du hast auf jeden Fall interessante Ideen. Das Leben mit völlig widersinnigen Aktionen zu überraschen kann auf jeden Fall eine sinnvolle Guerilla-Taktik sein, da stimme ich dir zu...Ähnliches versuche ich auf meine Weise ja gerade auch.
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[*] Verfasst am: 2.4.2007 um 02:31


Bei dem Setzen der Präferenzen können wir Dir auch nicht helfen, da hat jeder seinen eigenen Schritt machen müssen, um die zu finden, das bleibt nun mal Deine Aufgabe.

Und zum Zweiteren:
Da muss ich sagen, dass ich diesbezüglich Glück hatte.
Immer, wenn alles so gebaut war, wie es mir gefiel, und die Gefahr bestand, dass ich ein mieser, kleiner, aber glücklicher Untertan hätte werden können, hat mir freundlicherweise meine Gesundheit so etwas von in die Fresse geschlagen, dass jedwede Lebensplanung überflüssig wurde, wenn sie überhaupt noch Sinn machte.
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Tetrarchos






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[*] Verfasst am: 2.4.2007 um 16:45


Das reizvolle am Weg Kriminialität ist, daß man komplett an Gesellschaftszwängen vorbei leben würde. Auf ergaunertes Geld zahlt man keine Steuer, sämtliche Ämter und Behörden können mal hinten lecken, man bestimmt selber was man tut...
Natürlich wirkt die Gesellschaft solcher EXTREM-Freiheit mit KNAST entgegen. Denn sonst würden ja alle, von Herrschern gewollten, Zwänge entfallen und sie hätten keinerlei Macht mehr über Dich.
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Unmensch






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[*] Verfasst am: 2.4.2007 um 16:58


Zitat
Original von Tetrarchos
Natürlich wirkt die Gesellschaft solcher EXTREM-Freiheit mit KNAST entgegen. Denn sonst würden ja alle, von Herrschern gewollten, Zwänge entfallen und sie hätten keinerlei Macht mehr über Dich.

Irgendwie muss man dem ja entgegen wirken. Oder fändest du es gut, wenn Andere ungestraft deine Wohnungstür aufbrechen oder dein Fahrrad klauen könnten?

Ja, denn auch DAS ist Kriminalität. Aber noch nicht mal eine Schlimme - das könnte man irgendwann noch mit organisierter Kriminalität toppen oder was weiss ich... Mitarbeiter beim Arbeitsamt. oO
Und so stellt sich mir die Frage: Wie sieht denn dein erdachtes Perfektleben aus? Was willst du machen, was jedoch von Gesellschaft und Staat aus bestimmten Gründen zurecht (?) nicht für gut befunden wird? Welche Straftat ist das, die tatsächlich in der Galerie der ruhmhaften Taten erscheint? Schwarzfahrer? Nun, leider lässt sich dabei nichts verdienen, allerhöchstens einsparen.
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Benway




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Motto: fire walk with me

[*] Verfasst am: 2.4.2007 um 18:11


Arne schrieb:
[QUOTE]Bei dem Setzen der Präferenzen können wir Dir auch nicht helfen, da hat jeder seinen eigenen Schritt machen müssen, um die zu finden, dasbleibt nun mal Deine Aufgabe.[/QUOTE]


Ach menno, jetzt lass mich im "Wayne interessierts"-Thread doch mal das tun, worüber ich mich so gefreut habe und sinnlos vor mich hinjammern, ohne dass mich ständig Leute darauf hinweisen müssen, dass ich mir meine Probleme wie jeder andere selbst schaffe ;).


[QUOTE]Immer, wenn alles so gebaut war, wie es mir gefiel, und die Gefahr bestand, dass ich ein mieser, kleiner, aber glücklicher Untertan hätte werden können, hat mir freundlicherweise meine Gesundheit so etwas von in die Fresse geschlagen, dass jedwede Lebensplanung überflüssig wurde, wenn sie überhaupt noch Sinn machte. [/QUOTE]

Wenn du es sonst ernsthaft nicht geschafft hättest, dein Leben jeden Tag ernsthaft und so kompromisslos wie möglich zu führen (kann ich mir bei dem Arne, den man aus dem Forum kennt, kaum vorstellen), dann kann ich mich da ganz ohne Zynismus anschließen.
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Benway




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[*] Verfasst am: 2.4.2007 um 18:12


[QUOTE]Das reizvolle am Weg Kriminialität ist, daß man komplett an Gesellschaftszwängen vorbei leben würde.[/QUOTE]

Naja, innerlich tun das die meisten hier wahrscheinlich sowieso schon und äußerlich muss man wahrscheinlich mindestens ebenso viele Zwänge eingehen, wenn man außerhalb der organisierten Gesellschaft überleben möchte (und wenn nicht sind wir halt wieder bei Möglichkeit 1).
Moralische Bedenken, dass organisierte Kriminalität unsere schöne Gesellschaft kaputtmachen könnte, hätte ich allerdings nicht...wir stehlen hier alle unser Essen und unsere Existenz von den Menschen, die das Pech haben in historisch benachteiligten Gebieten der Erde aufzuwachsen und die teilweise weitaus mehr Anstrengung in den Überlebenskampf investieren als Otto Normalwestler, da sind ein paar umverteilte Fahrräder auch vollends egal.
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[*] Verfasst am: 3.4.2007 um 02:23


Erstmal noch zur Kriminalität:

Unsere Gesellschaft ist hochgradig kriminell und niemand hat es in die Elite dieser Gesellschaft geschafft, ohne eine rücksichtslose Kriminalität an den Tag zu legen. Da werden auch kriminelle Vereinigungen (Deutsche Bank, IWF, CDU, SPD, Siemens etcetc) für gegründet, ohne das es jemanden stört.
Piech sagte über sich selber, er sei ein Wildschwein, dass sich gegen alle Futterneider zur Wehr setzen muss.
Komisch, wenn Klar sagt, dass Piech ein Schwein wäre, dann könnte der noch lange auf seine Begnadigung warten.
Und was machen diese Typen anderes als das, was Du sagst, @Tertarchos:
Sie leben ohne die gesellschaftlichen Zwänge, finden jede Zwangsprostitution okay, um ihre Machtstellung zu erhalten, zahlen keine Steuern (jede ALDI-Kassiererin zahlt mehr Steuern als Daimler-Chrysler) und nicht nur Ämter und Behörden können die lecken, auch gleich alle Richter. Die gehen nicht in den Knast. Die machen die Gesetze.
Was soll also da der Nachteil sein, wenn man sich herausnimmt, ebenso zu leben, wie es sich jetzt schon eine kleine bourgeoise Schicht erlaubt, @Unmensch???

@Doc Benway:
Es gab zwei kurze Phasen in meinem Leben, da war auch nach Spießgesellengrundsätzen mal alles schön spießig ideal. Einmal hatte ich alles, 'n tollen Freund, 'ne Gruppe, in der ich arbeitete, in der ich hätte alt werden können und noch 'ne Zukunftsperspektive.
Da war es wahrscheinlich ganz sinnvoll durch eine Darmperforation und anschließendes Nahtoderlebnis mal für zwei Jahre in Krankenhäuser und Kliniken verfrachtet zu werden. Und das durch eine Erkrankung (eine chronisch entzündliche Darmerkrankung, Morbus Crohn), die einzig und allein irgendwie genetisch und durch falsche Ernährung (Milch) im Kindesalter provoziert wird.
Da muss man manchmal daran erinnert werden, dass der eigene Körper immer noch der größte Feind von einem selbst ist.
Beim zweiten Mal war es insofern ähnlich, dass ich 'ne sehr erfüllende Arbeit hatte und auch ein ziemlich bewegtes, schönes Sexualleben, da bekam ich völlig überraschend 'ne Hirnblutung (auch nur genetisch bedingt, meine Mutter ist auch an einer Gefäßaussackung im Gehirn gestorben).
Und ich bin froh, dass ich jetzt noch den ein oder anderen Punkt in meinem jetzigen Leben habe, der nicht so zufriedenstellend ist, als dass mich mal wieder mein Körper auf die Realitäten hinweisen müsste.
Obwohl, ich fühle mich verdächtig zufrieden.

Denn:
Ich bin der Sieg
Mein Vater war der Krieg
Der Friede ist mein lieber Sohn
Der gleicht meinem Vater schon

(Spruch, E. Fried)
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Unmensch






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[*] Verfasst am: 3.4.2007 um 03:25


Zitat
Original von Arne Kroger
Sie leben ohne die gesellschaftlichen Zwänge, finden jede Zwangsprostitution okay, um ihre Machtstellung zu erhalten, zahlen keine Steuern (jede ALDI-Kassiererin zahlt mehr Steuern als Daimler-Chrysler) und nicht nur Ämter und Behörden können die lecken, auch gleich alle Richter. Die gehen nicht in den Knast. Die machen die Gesetze.
Was soll also da der Nachteil sein, wenn man sich herausnimmt, ebenso zu leben, wie es sich jetzt schon eine kleine bourgeoise Schicht erlaubt, @Unmensch???

Der Unterschied ist simpel, aber weitreichend: Das was du geschildert hast, sind gesichtslose Grossunternehmen, die es meist tatsächlich nicht besser verdient haben. ABER: Wenn von Kriminalität gesprochen wird, denke ich zuerst an realistisch gebundene Dinge, eben sowas wie ein Fahrrad- oder Handtaschendiebstahl. Nicht jedoch gleich die Grössenordnung, sämtliche Banken des Landes auszurauben (auch wenn das wohl sehr angebracht wäre). Aber es ist wohl etwas unwahrscheinlich, und letztendlich würde man sich auch bloss daran bereichern, so wie man es anderen vorwirft, statt konsequent das Geld entweder zu teilen oder demonstrativ öffentlich zu verbrennen.
Will sagen: Aus meiner Sicht (oder aus meinem Vorurteil) hat Tetrarchos vor, in einer Form kriminell zu werden, die ganz und gar nicht ruhmhaft ist, sondern letztendlich nur Anderen schadet. Und das ist ja auch genau das, was du, Arne, eben so vehement angeprangert hast - dass jede Kassiererin bei Aldi mehr ausgebeutet wird, als grosse Firmen es jemals zu befürchten haben.
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[*] Verfasst am: 3.4.2007 um 03:43


STOP!

Ich weiß ja noch gar nicht, ob ich das anprangere.
Ich habe dermaßen viel in meinem Leben auch für andere Menschen getan, z.B. auf der politischen Ebene mich immer dafür eingesetzt, dass es ALLEN besser geht durch Teilen, und dabei auch nur festgestellt, dass es den meisten ziemlich am Arsch vorbei ging, wenn man sich für deren Interessen einsetzte, entweder weil sie zu dumm waren, zu begreifen, dass es ihnen nutzt oder weil sie, dies am häufigsten, einfach zu faul waren, mal ihren Arsch hochzubekommen und sich für ihre eigenen Interessen einzusetzen.
Insofern sind die bourgeoisen Kapitalistensäue ja noch eine intelligentere Spezie als andere Teile der Menschheit.

Ich bin einfach noch am überlegen, ob die Form von Moral, die ich bislang hatte, der Realität entspricht, ob nicht auch jetzt schon ein Verteilungskampf läuft, der nur über Gewalt abläuft.
Von der Seite des Kapitals mit Sicherheit und evtl. ist deshalb auch eine Antwort mit Gewalt korrekt.
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