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Verfasst am: 12.3.2005 um 01:52 |
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Unity II
Ja, dann machen wir uns mal an Unity II ran.
Innigst von Dian mir ans Herz gelegt, hab´ich mich nach Dians UnityI-Wer an Unity II dran gemacht und bin doch wesentlich begeisterter als von I. Das
kann zum einem daran liegen, daß ich sowieso ganz gerne Sachen lese, die etwas auch Geschichtliches vermtteln. Aber auch ide ganze Machart ist
wesentlich professioneller als I.
Wir haben jetzt hier auch die Möglichkeit, verschiedene Charktere zu identifizieren. Der Ich - Erzähler ist natürlich am ehesten erkennbar. Aber
hier wird auch anderen Charakteren, die sich nicht so unbedingt gleich als Außenseiter erkennbar machen, Platz eingeräumt. Und sie werden fair
behandelt, nicht als Klischee.
Das Grundgerüst ist sehr schön gewählt. Es spielt fast alles in einem Internat, daß während der Zeit im dritten Reich wohl weitestgehend
verschont blieb von den öffentlichen Propagandaakten der Nazis. Inwieweit das realistisch ist, kann ich schlecht beurteilen. Da mein Vater selber
(der muß im übrigen das gleiche Geburtsjahr haben wie der Erzähler der Geschite, das irritierte mich anfangs) während der Nazizeit erstmal auf
einem Internat war, weiß ich zumindest, daß im Ausand es später schlecht möglich war, als deutscher Schüler auf einem Internat zu verbringen.
Mein Vater war in einem elgischen Internat und hat dann dort kurz nach Kriegsbeginn, also ungefaähr nach der 7.Klasse aufgehört, weil er sich als
Deutscher da nicht mehr wohl fühlte. Mein Vater war allerdings auch ein begeisterter Nazi, da mein Großvater und meine Großmutter wohl nicht all zu
viel mit den Nazis anfangen konnten und für ihn das also in der Pubertät wohl die Möglichkeit war, sich von seinem Elternhaus abzugrenzen.
Was mir auffiel, war, daß alle diese Jungens auf dem Internat nicht in der HJ waren. Das ist schon für diese Zeit sehr ungewöhnlich, war doch
gerade die HJ eine Stütze für das System. Es erscheint mir unglaubwürdig, daß der NS-Staat da wirklich eine ganze Schule von verschont hätte.
Nunja, letztendlich geht es ja auch darum, daß gerade ein Lehrer von der Ostfront dorthin "abkommandiert" wird, um die Schüler spätestens jetzt
auf den richtigen Kurs zu bringen. Es gab damals meines Wissens kaum Gelegenheit, sich der Propaganda zu entziehen. Es hätte noch sein können, daß
auf kirchlichen Schulen der NS - Einfluß etwas zurückgedrängt war, aber selbst dort hätten dann schon mehrere Zufälle dazu führen müssen, daß
dort gerade eine Gruppe von kirchlichen Menschen aktiv war, die nix mit den Nazis zu tun hatten. Außerdem wollte der Autor uns wohl eine kirchlich
inspierierte Gruppe nicht zumuten. Danke! Obwohl gerade dort eine gewisse Resistenz gegenüber Naziideen keimten. Allerdings waren die meisten
Kirchenleute auch gleichgeschaltet. Es gab einige katholische Orden, die Schulen unterhielten und fast gänzlich unbehelligt blieben. Es bleibt also
ein wenig im Dunkeln, wo so eine Zufluchtsstätte für Kinder reicher Eltern in Deutschland hätte sein sollte.
Aber für den Grundaufbau der Geschichte ist das gut gewählt. Dian braucht einen Ort, an dem die Naziideologie noch nicht hudertprozentig Fuß fassen
konnte, braucht Menschen, die noch nicht völlig nazifiziert waren und die sich erst in Folge der kommenden Ereignisse mit der Ideologie der Nazis
befassen, hier insbesondere mit dem Rassismus der Naziideologie. Wir erfahren auch hier leider wieder wenig über die Vorgeschichte des Ich -
Erzählers, der mit "Kai" im übrigen einen mir nicht bekannten Namen aus dieser Zeit hat. Er ist aber auch kein so extremer Einzelgänger, der
seinen Individualismus schon zur Ideologie gemacht hat wie der Edward in I.
Neben den bisherigen Schülern wird auch ein neuer Lehrer, der, s.o., ach Ansicht der Schüler als Aufpassser aus Berlin fungieren soll, eingeführt
sowie ein neuer Schüler, der dann zu den Verfolgten gehört. Der Aufbau ist also in dem einen Punkte mit I identisch. Dort war Kevin der Entrechtete,
Arme, Gequälte. Jetzt ist es ein Jude, dem die Solidarität des Erzählers gilt. Jedoch gibtes hier nicht den Schüler als Antipod, wie es in Unity
I war, sondern alles ganz verständliche freundliche Mitschüler, mit denen der Erzähler auch keine großen Abgrenzungsprobleme hat.
Da sind Alexander, ein als etwas großmäulig beschriebener Kompagnion und Paul, ein Zimmergenosse, der ungefähr als Streber bezeichnet werden kann.
Das ist schön gewählt, kann man solche Typen doch durchaus immer in seiner eigenen Realität finden. Dennoch sind es keine verschrobenen
Einzelgänger, sondern Menschen, die durch die Umstände zu dem gemacht werden, was sie am Ende sind. Insofern bleibt die Charakteristik von allen
wieder etwas schwach, aber vielleicht ist das auch der Sinn davon. Vielleicht sollte der Anstoß zum Widerstand nicht auf eine gewisse
Charktereigenschaft zurückgeführt werden, sondern auf ganz normales Realisieren, wo ein Unrecht geschieht.
Dies ist bei dem geschilderten Lehrer, der aus Berlin kommt, ein Major von Stahl, etwas anders. Obwohl er nicht gerade als ein überaus kumpelhafter
Lehrer geschildert wird, sondern eher etwas rätselhaft am Anfang, ist er von vornerein nicht unsympathisch. Das machte mir beim Lesen einige
Schwierigkeiten. Ich wußte nicht, wie ich den einzuordnen habe. Einerseits fand ich ihn sehr beeindruckend, er hatte sofort einen
Identifizierungscharakter für mich, schon allein aufgrund der Worte, die er in der ersten Stunde über Helden verliert. Dennoch sollte man sich
nicht unbedingt mit einem deutschen Offizier, der ein Ritterkreuz trägt, identifizieren, dachte ich mir. Hätte mir zwar auch passieren können. Das
Eiserne Kreuz wurde ja geradezu inflationär verteillt. Muß also nicht gegen den Mann sprechen, wenn er vernünftig redet. Und das tut er wohl,
soweit er zitiert wird.
Nebenher existiert noch ein korrrekter Nazilehrer, der eher als lächerlich als wie ein Nazi geschildert wird. Aber das muß sich ja nicht
ausschließen. Ganz im Gegenteil. In der Schilderung dessen Lächerlichkeit greift Dian sogar ein Phänomen aus der damaligen Zeit auf, wie sie mir
geschildert wurde von Eltern und Großeltern. Man nahm die Nazis zumindest anfangs nicht ganz ernst. Das war allerdings ein Fehler. Insofern wäre es
auch schön gewesen, wenn dieser Irrtum auch noch mal problematisiert worden wäre. Zum Beisiel in der Form, daß Böck, so heißt der Nazi - Lehrer
doch eine größere Gefährdung darstellen würde als wie er letztlich ist.
Außerdem ist da noch der Rektor. Er bleibt irgendwie undurchschaubar für mich. Auf der einen Seite ist er hilfreich gegenüber dem Verstecken des
Judens, auf der anderen Seite zuckt er sofort zurück, wenn es etwas brenzlig wird. Aber vielleicht war und ist das ja ein Problem der Zeit, daß
viele Leute zwar richtig denken und das richtige von den Nazis hielten, aber niemals sich aufraffen könnten, ihre eigene kleine gemütliche Welt zu
gefährden oder gar zu verlassen. Eine im damaligen Bildungsbürgertum, soviel ich weiß, auch sehr verbreitete Haltung. Sie ist heute nicht anders.
Dies dürften erstmal die Charaktere sein, die zur Handlung erstmal benötigt werden.
Zur Handlung dann noch die Tage mehr.
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dian
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Verfasst am: 12.3.2005 um 12:23 |
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Wow, das nenne ich mal eine ausführliche Rezension! Kommt nicht alle Tage vor, dass jemand so viele Worte über meine verkannten Werke verliert...
*stolz auf dich bin*
Zitat | Das Grundgerüst ist sehr schön gewählt. Es spielt fast alles in einem Internat, daß während der Zeit im dritten Reich wohl
weitestgehend verschont blieb von den öffentlichen Propagandaakten der Nazis. |
Nun, das Setting ist ja eigentlich geradezu klassisch für nen Jugendroman. Ein Internat, mehrere Schüler, die sich nach einigen
Anlaufschwierigkeiten miteinander anfreunden und dann das grosse Abenteuer erleben...
sowas wollte ich schon immer mal schreiben. (Natürlich nur, um dann am Ende die ganze Romantik durch die harte, blutige Realität hinwegzufegen.)
Generell finde ich, eignen sich Internate, Kinderheime oder ähniches einfach hervorragend als Kulisse für so eine Geschichte, weil die jugendlichen
Helden da weitestgehend unter sich sind und so ganz andere Dynamiken entstehen können, als wenn sie sich nur ein paar Stunden am Tag sehen und dann
abends wieder zuhause bei ihren Eltern "eingeschlossen" werden.
Zitat | Außerdem wollte der Autor uns wohl eine kirchlich inspierierte Gruppe nicht zumuten. Danke! |
Ich denke, das abgehängte Jesuskreuz genügt da als Metapher völlig. Ausserdem, ich kenne mich schlicht und ergreifend zu wenig mit kirchlichen
Schulen aus. Aber wenn, dann hätte ich vermutlich noch ein paar pädophile Geistliche eingebaut, die die Jungs zu ihren Ministranten machen wollen.
(das hätte dir sicher gefallen... :02: )
Zitat | Insofern wäre es auch schön gewesen, wenn dieser Irrtum auch noch mal problematisiert worden wäre. Zum Beisiel in der Form,
daß Böck, so heißt der Nazi - Lehrer doch eine größere Gefährdung darstellen würde als wie er letztlich ist. |
Auf die Idee mit dem Böck kam ich durch den Film "Hitlerjunge Salomon". Da war eine Szene, in der auch so ein Lehrer oder was das war den Schülern
etwas über die einzelnen Rassen und deren Körperform erzählt hat.
Es ging mir dabei gar nicht mal so sehr um Böcks Charakter... aber wenn der jüdische Held aus HJ Salomon vom Lehrer aufgrund seiner arischen Stirn
gelobt wird, oder in meinem Roman der selbsternannte Judenexperte Böck über Monate hinweg einen Juden in seiner Klasse hat, ohne den geringsten
Verdacht zu schöpfen... ich finde, solche Situationen entlarven einfach sehr schön die ganze Dummheit der nationalsozialistischen Ideologie.
Zitat | Aber vielleicht war und ist das ja ein Problem der Zeit, daß viele Leute zwar richtig denken und das richtige von den Nazis
hielten, aber niemals sich aufraffen könnten, ihre eigene kleine gemütliche Welt zu gefährden oder gar zu verlassen. Eine im damaligen
Bildungsbürgertum, soviel ich weiß, auch sehr verbreitete Haltung. Sie ist heute nicht anders. |
Ja, das ist heute nicht viel anders.
Ob es Feigheit ist oder eher mangelnde Flexibilität, sei dahingestellt. Wahrscheinlich ein lähmender Mix aus beidem. So wie bei Rektor Richard
Hoheim. Ich denke mal, so ein Mann hat sich über Jahre oder Jahrzehnte hinweg mühsam seine Existenz aufgebaut.. nun sitzt er da in seiner
humanistischen Alpenfestung, schaut hinaus ins Land und merkt, dass da irgendetwas vor sich geht. Es gefällt ihm nicht (war ja nicht so,dass alle
damals vom Hitler begeistert gewesen wären..) Aber aktiv etwas gegen das Regime zu unternehmen und sich damit gegen die Mehrheit zu stellen, das
käme ihm nie in den Sinn... denn das hiesse vor allem auch, die Anerkennung und den Respekt, den man sich erarbeitet hat,aufs Spiel zu setzen,und
eventuell von seiner sozialen Stellung her wieder herabgestuft zu werden.
Also was tut man dann in so einer Situation? Zunächst einmal alles schönreden. Nach dem Motto: "Diese Zeiten gehen vorbei. Und wenn ich mir
nichts zu schulden kommen lasse, bin ich danach immer noch Rektor."
Am besten dazu noch irgendetwas Gutes tun wie einen Juden zu verstecken, um sein Gewissen zu beruhigen... und schon kann man in so einer Situation
ganz gut überwintern. Wobei er Luca ja wirklich nur deshalb bei sich aufnimmt, weil er noch bei dessen Onkel in der Schuld steht, und nicht aus
Gründen der Menschlichkeit...
Zitat | Zur Handlung dann noch die Tage mehr. |
Am besten tust du die Leser nochmal kurz warnen, bevor du dann anfängst, etwas über den Schluss und die Auflösung zu schreiben... wir wollen ja
niemandem die Spannung versauen, nich wahr.
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Verfasst am: 13.3.2005 um 02:13 |
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Tja, ich bin eben kein Literaturkritiker.
Insofern warte ich mit dem zweiten Teil bis morgen, dann bin ich hoffentlich etwas weniger zu (komme gerade von meinem Freund).. Heute würde ich
wahrscheinlich zuviel labern, was der Leser jetzt noch gar nicht wissen muß.
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Verfasst am: 15.3.2005 um 01:15 |
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So, ich wollte ja noch etwas mehr dazu beitragen und noch ein wenig auf die handlung eingehen.
Ich hoffe, ich verrate nicht zuviel.
Ich habe ja schon das Grundschema der Akteuere erklärt. In der Handlung spielt der vor allen Dingen der Major eine Rolle. Ich habe ja schon
erwähnt, daß er, obwohl als Obernaziaufpasser angekündigt, sehr vernünftige Sachen über den Krieg erzählt. Niemand wird seine sympathie direkt
einem Nazioffzier gerne schenken, aber auch der Erzähler ist auf irgendeine nicht definierbare Art von ihm fasziniert, obwohl er gleichzeitig eine
panische Angst vor ihm entwickelt. Aber alle Ängste werden irgendwie relativiert. Von Stahl ist sozusagen Mitwissen von der Situation, daß ein
jüdischer Schüler ingocnito am Internat ist. Das wissen außer ihm nur noch der Rektor, der aber wohl eher aufgrund einer alten Verpflichtung, in
der er sich sah, dem Max beistand. Während sich dieser natürlich sofort zurückzieht, als es brenzlig wird und Gefahr droht, bleibt der Major,
dessen wahre Identität dann auch gegen Ende geklärt wird, auf Seiten der Jungen, die eine Art von bedingungsloser Solidarität untereinander
aufbauen. Hier ist es schön zu beobachten, daß Dian den doch auch etwas einfach gestrickten Charkteren wie den Mitschülern des Erzählers genügend
Charakter zubilligt. Auch sie werden zu "Brüdern", wie es der Erzähler nennt. Besonders schön ist eine Geschichte, die oben auf dem Speicher des
Internates spielt. Während ich in Unity I noch etwas an der "klemmschwuchteligen" Art herum zu meckern hatte, gibt es hier eine Szene, wo über
Körperkontakt geredet wird, aus der das Verhältnis der Protagonisten klar wird. Es geht um das Aneinanderfesthalten, es geht um die Geborgenheit,
die auch eine solche Gruppe sich gegenseitig körperlich vermtteln kann. Selbstverständlich würde im Normalfall auch eine gewissse Sehnsucht nach
Sexualität daraus entstehen, die hat der Autor aber schon einigen Handelnden dem weiblichen Geschlecht zugeschrieben. Das erklärt dann eben schon,
warum es in dieser Konstellation keine weitergehenden Aktionen gibt. So ist das wesentlich einleuchtender und liebevoller geschildert als in Unity I.
In seiner Kritik an der Haltung der damaligen Gesellschaft verwendet Dian den Begriff "Autismus". Das ist zum einen etwas verfälschend und zum
anderen bin ich mir auch nicht sicher, ob es diesen Begriff damals schon gab. Es ist zwar sehr sinnvoll, darzustellen, daß die Probleme von gestern
auch die von heute sind, aber hier hätte noch mehr gemacht werden können. Wir leben ja auch heute wieder in einer Staatsform, die bei allen
Gegensätzen zu heute, doch die mittlerweile beginnenden Ähnlichkeiten zur Nazizeit darzustellen. Es wird zwar schon genau über die
Zensurmaßnahmen, den Rasismus und die freiheitlichen Einschränkungen sowie über die Allmacht des Staates informiert. Mir fehlt jedoch ein
deutlicherer Hinweis auf die heutige Zeit, wo das alles schon wieder darauf zuläuft. Damit meine ich nicht mal die einzelnen Nazigruppen, die wieder
auferstehen, sondern wirklich die Realität in diesem Staate. Die heutigen Herrscher machen nix anderes wie damals die Nazis. Sie schränken immer
mehr Freiheiten ein, angeblich um uns zu schützen vor den bösen Nazis, erkennen aber ebensowenig wie der großteil der Bevölkerung, daß jede
Einschränkung dieser Freiheiten letztendlich aus einem Staatsverständnis heraus entsteht, das man durchaus als faschistoid bezeichnen kann.
Die letzten 6 Kapitel sind schon sehr spannend, aber auch wieder extrem blutrünstig. Was ich bei Dians Romanen nie verstehe, ist , daß die ganzen
kleinen Schüler keine Probleme mit dem Rückschlag bei Waffen haben. Hier hat der Alex zwar wohl etwas Mühe, eine MP zu bedienen, aber bei den
anderen fluscht es nur so, und das ohne jedwede vorherige Ausbildung. Und sie treffen auch noch immer. Das ist etwas, was ich wirklich für etwas
unrealistisch halte.
Abgesehen von ein paar Traumsequenzen, deren Interpretation richtig Spaß macht (ich will darauf jetzt nicht zuviel eingeehn, um nicht zuviel zu
erzählen aus dem Buch, doch es geht meines Erachtens auch um die Frage nach dem Gewissen in einem solchen System und um die Frage des Gewissens beim
Töten von Menschen.), und einer sehr schönen fiktiven Story aus den Staaten ist das Buch wieder sehr realistisch. Vielleicht bei diesem Thema besser
so.Obwohl hier zeitgemäß auch ein paar kafkaeske Situationen ganz reizvoll gewesen wären.
Wenn jetzt, wie von Dian angekündigt, Unity III schwerer zu durchschauen sein wird, mehr ins Irreelle spielt, dann freue ich mich schon darauf.
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dian
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Verfasst am: 15.3.2005 um 13:13 |
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Zitat | In seiner Kritik an der Haltung der damaligen Gesellschaft verwendet Dian den Begriff "Autismus". Das ist zum einen etwas
verfälschend und zum anderen bin ich mir auch nicht sicher, ob es diesen Begriff damals schon gab. |
Ob es den Begriff damals schon gab... also, darüber hab ich bis jetzt echt noch kein einziges Mal nachgedacht... ist jetzt auch ein bissel zu spät
dafür, wie mir scheint. *g*
Ich wollte damit einfach ausdrücken, dass im Grunde jeder in seiner eigenen Welt zu hause ist., also Interaktion mit anderen fast nur noch auf das
gesellschaftlich unbedingt notwendige beschränkt wurde. Ähm, das Bild ist vermutlich etwas schief, oder ich hätte mehr darauf eingehen sollen. Aber
ich wollte die Szene auch nicht übertrieben dialoglastig machen, da es ja keine philosophisches Fachdiskussion unter Professoren ist. Darf also
durchaus etwas hinken, von mir aus.
Worauf ich aber unbedingt noch genauer hätte eingehen wollen, war die Sache, dass man sich bei den Nazis nicht mal mehr die Hand gab, sondern auch
zur Begrüssung keine körperliche Interaktion mit anderen mehr stattfand. Hmm.. irgendwie hab ich das dann aber wohl wieder fallen lassen, auch wenn
es sicher interessant gewesen wäre, noch genauer darüber nachzudenken. Einerseits Körperkult und Kameradschaft propagieren, andererseits diese
disziplinäre Strenge und Reserviertheit anderen gegenüber...
Zitat | Es ist zwar sehr sinnvoll, darzustellen, daß die Probleme von gestern auch die von heute sind, aber hier hätte noch mehr
gemacht werden können. Wir leben ja auch heute wieder in einer Staatsform, die bei allen Gegensätzen zu heute, doch die mittlerweile beginnenden
Ähnlichkeiten zur Nazizeit darzustellen. |
In einer früheren Fassung des Romans waren deutlich mehr Bezüge zur Gegenwart enthalten. Ich habe diese aber wieder entfernt, weil es einfach nicht
zur Form des Romans gepasst hätte. Hätte sonst so gewirkt, als ob der Erzähler der Story irgendein alter Antifa-Opa ist, der krampfhaft versucht,
die Leser aufzuklären und politisch zu mobilisieren..
normalerweise bin ich ja auch eher so ein Typ, aber in diesem speziellen Fall hatte ich wirklich den Eindruck, dass es dem Roman nur geschadet hätte,
zu viel über die Gegenwart zu schreiben. Trotzdem sind ja einige Gegenwartsbezüge drin... nur halt eher etwas dezent, und nicht so mit dem
Holzhammer, wie ich das früher in meinen Anfangstagen noch praktiziert habe.
Ich kann dich aber beruhigen... falls dir noch irgendein Kommentar zur Nazizeit oder deren Zusammenhänge mit der Gegenwart gefehlt hat: Das war nicht
der letzte Roman von mir, der sich mit diesem Thema befasst...
Zitat | Hier hat der Alex zwar wohl etwas Mühe, eine MP zu bedienen, aber bei den anderen fluscht es nur so, und das ohne jedwede
vorherige Ausbildung. Und sie treffen auch noch immer. Das ist etwas, was ich wirklich für etwas unrealistisch halte. |
Ja, gebe ich dir vollkommen recht. Aber wenigstens hab ich daran gedacht, dass sie ab und zu nachladen müssen... :D
Zitat | Wenn jetzt, wie von Dian angekündigt, Unity III schwerer zu durchschauen sein wird, mehr ins Irreelle spielt, dann freue ich
mich schon darauf. |
Naja, nicht im kafkaesken Sinne. 60 Prozent des "Romans" (wenn das überhaupt so genannt werden kann) werden wohl aus anarcho-philosophischen
Gedanken bestehen, weitere 30 Prozent Raum nehmen die Dialoge ein... da bleibt nicht mehr viel übrig, um Handlung voranzubringen oder irgendwelche
Locations zu beschreiben. Wer also nen Roman im herkömmlichen Sinn erwartet, wird wahrscheinlich nur hilflos die Hände überm Kopf zusammenschlagen
und den armen Dian einmal mehr als einen miesen Hobby-Schriftsteller bezeichnen.
Ah, ich freu mich schon drauf! Denn ist der Ruf erst ruiniert...
(und das ist er ja bekanntlich schon längst. )
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Verfasst am: 16.3.2005 um 01:05 |
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@Dian:
Nur der Besserwisserei halber:
Autismus ist eine psychische Erkrankung, die bis heute nur durch die Symptome definiert ist. Dazu gehört zwar auch, daß die Menschen, die man
Autisten nennt, oftmals keine Körperkontakte mögen, die normale Menschen schätzen, allerdings wird deswegen sehr schnell alles als autistisch
bezeichnet, was sich dem Körperkontakt verweigert. Die meisten angeblichen "Autisten", die ich in Behindertenwohnheimen kennnegelernt habe,
brauchen zwar viel Zeit, um Körperkontakt zu akzeptieren, aber irgendwann klappt es. Meistens sind sie nur früher von den Betreuern immer grün und
blau geprügelt worden, so daß sie verständlicherweise etwas Angst haben, wenn ein Betreuer sie berühren will.
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dian
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Verfasst am: 16.3.2005 um 02:01 |
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Ok, da hast du sicherlich mehr Erfahrung als ich.
Aber man kann den Satz "Im Grunde sind wir alle Autisten." ja nicht nur auf diese Angst vor Körperkontakt beziehen... sondern auch auf eine
geistige Ebene. Dass jeder auch rein gedanklich nur um seine eigene Umlaufbahn kreist, und die andern Menschen um sich herum nur dann wirklich
wahrnimmt, wenn sie ihn stören oder wenn er sich von ihnen irgendetwas erhofft.
Hmm... im Nachhinein fallen mir viele Dinge ein, auf die ich hätte noch ausführlicher eingehen können... Aber es ist immer so ne Sache, wenn man
nicht nur Gedanken vermitteln, sondern auch eine Story erzählen will. Zu viel Philosophie stört leider gelegentlich den Erzählfluss... und der war
mir bei Unity 2 nunmal ziemlich wichtig.
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hopeless
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Verfasst am: 24.3.2007 um 16:25 |
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nun, da ich unity 2 gelesen hab, will ich das mal kurz erwähnen.
der aufbau der geschichte ist recht klassisch und der angesprochene erzählfluss bei der länge auch kaum zu verlieren.
wenn ich die philosophischen ansätze mal etwas zu platt oder sehr kurz umrissen fand, konnte ich das prima auf die jugendlichkeit der figuren
schieben. ansonsten habe ich ein paar sachen vermisst, die nicht unbedingt notwendig für den verlauf der geschichte sind. hier und da eine kleine
ausschweifung kann der atmosphäre gut tun (ein bisschen mehr dachbodenromantik zB ), oder den beschriebenen personen mehr leben einhauchen. wenn man nur am roten faden entlang erzählt, baumeln die figuren etwas
marionettenhaft daran rum
das blutvergießen am ende war mir auch zu .. zielorientiert, würde ich sagen. das hat sich wahrscheinlich nicht ganz zufällig so gelesen wie ein
film, in dem die bösen in zeitlupe die gesichter verziehen und sich in ihrem schicksal zu winden scheinen, während die guten tun, was sie tuen
müssen, und unter verträglichen verlusten die schlacht für sich entscheiden.
und mich stört, dass der major von stahl auch im epilog noch so genannt wird. im letzten absatz der geschichte ist das ok, die jungs hatten sich
nunmal daran gewöhnt.
ansonsten empfinde ich auch die abgeschiedenheit der internatsbewohner nicht ganz schlüssig, weil man erfährt, dass die wochenschau recht häufig
gesehen wird (man also gelegentlich ins kino geht), aber das neben dr. böck die einzige form der propaganda ist, die dort ankommt. gerade auf so
einem internat müsste doch auch zeitung gelesen werden oder sowas.
ich hab es jetzt einfach aus faulheit unterlassen, die dinge zu loben, die mir gefallen haben.
die zielgruppe ist schließlich sowieso jünger als ich :]
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dian
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Verfasst am: 24.3.2007 um 21:19 |
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Zitat | der aufbau der geschichte ist recht klassisch und der angesprochene erzählfluss bei der länge auch kaum zu
verlieren. |
Vielleicht sollte ich zu diesem Stil zurückkehren.
Ich meine, wenn ich mir manche Kommentare zu Unity 3 so anschaue... "Ich bin irgendwo in der Mitte und hab den Faden verloren" oder "Ist mir zu
viel Text, um das am Bildschirm zu lesen", etc.
Zitat | wenn ich die philosophischen ansätze mal etwas zu platt oder sehr kurz umrissen fand, konnte ich das prima auf die
jugendlichkeit der figuren schieben. |
Du darfst es meinetwegen auch gern auf die (damalige) Jugendlichkeit des Autors schieben.
Aber lies dir wirklich mal "Gegenwelt" durch, sofern du es noch nicht getan hast. Wenn dir die philophischen Ansätze darin immer noch zu platt
vorkommen sollten, will ich ab jetzt Meyer heißen. :D
Was den Rest angeht, kann ich deiner Kritik eigentlich nur zustimmen.
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hopeless
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Verfasst am: 24.3.2007 um 21:33 |
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wenn ich nicht das buch bei soul mit seiner zustimmung mitgehen lassen hätte, hätt ichs jetzt auch noch nicht gelesen
vielleicht solltest du doch mal überlegen, ob du ein paar pinunzen für gegenwelt-bücher springen lässt..
aber da meine erwartungen daran ziemlich hoch sind, werd ichs mir wohl auch am monitor reinziehen.
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Verfasst am: 25.3.2007 um 05:39 |
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Die "Dachbodenromantik" war schon ein weiter Schritt von @Dian, wenn man das Erstlingswerk kennt. In Unity III sind solche Szenen noch
deutlicher.
Wenn es mal Unity IV gibt, wird das dann schon wahrscheinlich ein halber Porno! :D
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MAUS
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Verfasst am: 25.3.2007 um 15:41 |
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Zitat | Original von hopeless
wenn ich nicht das buch bei soul mit seiner zustimmung mitgehen lassen hätte, hätt ichs jetzt auch noch nicht gelesen |
*g* das kommt mir doch jetzt irgendwie bekannt vor, für Yog war meine Buchversion auch reizvoller...
Zitat | Original von hopeless
vielleicht solltest du doch mal überlegen, ob du ein paar pinunzen für gegenwelt-bücher springen lässt.. |
Mein Reden :D ich würde es jedenfalls sofort kaufen...
Zitat | Original von hopeless
aber da meine erwartungen daran ziemlich hoch sind, werd ichs mir wohl auch am monitor reinziehen. |
Tu das, es lohnt sich!
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Tetrarchos
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Verfasst am: 13.4.2007 um 19:35 |
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Der Major in Unity II ist eine echt bemerkenswerte Figur. Erinnert mich aber irgendwie manchmal ein wenig an den berühmten Feldwebel Steiner. Als
Assoziation zB die Szene wo Steiner im Lazarett bei einem Propaganda-Fest mit Fressgelage völlig austickt, nur um dann doch zur Front zu fahren und
dort das "bestmögliche" für seine Kameraden zu tun. Irgendwie eine etwas zerissene Persönlichkeit.
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Beiträge: 4247
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Verfasst am: 14.4.2007 um 01:59 |
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So zerrissen gar nicht.
Wart' mal das Ende ab!
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Calgmoth
Beiträge:
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Verfasst am: 9.7.2007 um 20:27 |
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Nun, nachdem ich auf der Hinfahrt nach Kassel die ersten 70 Seiten, präzise gesprochen, bis vor das Kapitel 'Die Bestie des Krieges' wieder gelesen
habe, hab ich heute auf der Zugfahrt das Ding fertig gelesen.
Und ich muss sagen, dass mich das tatsächlich wirklich berührt hat. Dachte eigentlich, dass mir sowas mittlerweile nicht mehr passieren kann, da war
ich dann doch falsch gewickelt. Offenbar gibt's da doch tief drinnen im Onkel Calgmoth irgendwelche komischen verknöcherten Sehnsüchte nach
Vereinigungen und Schlachtfesten, äh...
Gut, vieles wirkt sehr anachronistisch. Dian hätte vielleicht nicht übel daran getan, wenn er auf dem Internat die damals noch herrschende
Prügelstrafe dargestellt hätte [Onkel Calgmoths Mütterchen bekam sogar in den 60ern noch mit dem Rohrstock was auf die Fingerchen].
Und dann gibt's noch 'n paar komische Plot- bzw. Motivationslöcher, z. B. Kais Motivation, den Juden auszuspionieren - da rationalisiert der Junge
viel zu viel, als dass ich als Leser noch nachvollziehen würde, wieso er denn jetzt in seinen Sachen 'rumschnüffelt. Oder die Frage, wie
Luca-Julian als Jude durch den (katholischen?) Religionsunterricht gekommen ist, ohne 'n 'Ave Maria' zu lernen.
Oder nur durch 'n Schwimm-/Sportunterricht... Meine mich zu erinnern, dass Gemeinschaftsduschen unter Jungens auch heute an Schulen ohne nennenswerte
Intimsphäre ablaufen. Und in 'nem Internat dürfte's in der Hinsicht noch durchsichtiger zugehen.
Und mit Maschinenpistolen dürfte's in den frühen 40ern auch noch nicht allzu weit hergewesen sein, wenn ich mich recht erinnere...
Wirklich gefallen hat mir auch der Umstand, dass das höfliche 'Sie', das auch gemäß der NR immer noch groß zu schreiben ist, konsequent klein
geblieben ist. Vermute zwar eigentlich, dass das 'n Fehler ist, interpretiere das aber lieber als gewollte paratextuelle Stellungnahme, äh...
Sind Alex' Ärmchen am Ende durch himmlische Intervention doch wieder heile geworden? Im Epilog wirft der wohl irgendwelches Essen irgendwohin, als
von irgendwo wiederkommt... Das geht meiner Vorstellung ohne Unterarme eher schwierig...
Oh, und die lautmalerische Darstellung unseres geliebten schwäbischen Dialekts hat mir sehr gefallen.
In jedem Fall: Daumen hoch, Dian!
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Benway
Beiträge: 635
Registriert seit: 12.7.2007
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Motto: fire walk with me
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Verfasst am: 9.7.2007 um 21:23 |
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Zitat | Oder die Frage, wie Luca-Julian als Jude durch den (katholischen?) Religionsunterricht gekommen ist, ohne 'n 'Ave Maria' zu
lernen. Oder nur durch 'n Schwimm-/Sportunterricht... |
Zitat | Und mit Maschinenpistolen dürfte's in den frühen 40ern auch noch nicht allzu weit hergewesen sein, wenn ich mich recht
erinnere... |
Zitat | Sind Alex' Ärmchen am Ende durch himmlische Intervention doch wieder heile geworden? Im Epilog wirft der wohl irgendwelches
Essen irgendwohin, als von irgendwo wiederkommt... Das geht meiner Vorstellung ohne Unterarme eher schwierig... |
Manchmal vergesse ich beim Reden mit dir, dass du dich als Teenager über irgendwelche logischen Brüche bei Michael Ende aufgeregt hast, solche
Beiträge rufen mir das dann wieder zurück ins Gedächtnis :D
Und um diesem Spambeitrag noch ein wenig Inhalt zu geben: wenn dir Unity II gefallen hat, würde ich dir mal Gegenwelt ans Herz legen ...gibt inhaltlich IMO weitaus mehr her, die Ballerszenen sind etwas glaubhafter
gemacht und es werden interessantere Konzepte durcherörtert. Nicht so toll für mich wie Unity 1, aber objektiv ergiebiger und für unbelehrbare
Nerds ja auch bald als Hardcover erhältlich
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hopeless
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Motto: Kein Motto
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Verfasst am: 9.7.2007 um 21:50 |
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die maschinenpistole geht in ordnung, die erste gabs schon 1915 (ich hab nochmal nachgeschlagen). ich wurde stutzig, weil ich doch vor kurzem erst
gelesen habe, dass ein aspekt der taktischen unterlegenheit der russen in der schlacht bei tannenberg darin lag, dass die kavallerie als angriffswaffe
gegen maschinengewehre nicht besonders viel ausrichten konnte
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Beiträge: 4247
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Verfasst am: 10.7.2007 um 04:02 |
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@Calgmoth:
Das mit der Prügelstrafe war relativ selten zu der Zeit. Der Erzähler der Story ist ja der gleiche Jahrgang wie mein Vater und zumindest hier in
urbaneren Zentren auf Gymnasien wohl nicht mehr angewandt worden (oder zumindest schon gar nicht bei blonden, blauäugigen HJ-Führern, die sich
sowieso für die SS beworben haben. :D). Hat mein Vater nix mehr von mitbekommen seinen Aussagen nach.
Und ich hab' das jetzt nicht mehr ganz genau im Kopf, ob der Jude nun aufgrund der Religion auch ein Jude war oder aufgrund der Abstammung. Aber
egal: Ich bin auch beschnitten und habe ja meinen Ariernachweis bis 1648. 'N orthodoxer Jude oder ein strenger Moslem wird beschnitten sein, das
heißt nicht, das
a) alle Menschen mit jüdischer oder muslimsicher Abstammung beschnitten sind,
b) das jeder, der beschnitten ist, deshalb Jude oder Moslem sein muss.
Zu den unbeschnittenen Schwänzen, die ich schon alle gesehen habe, gehört z.B. auch der von meinem Exmänne und der ist Halbtürke. Ich glaub', ich
kenn' mehr beschnittene Christen als Moslems z.B.
(Jetzt muss man hier schon Schwanzkunde machen! :12:Schafft Euch doch mal selber einen an!)
Und das "sie" wurde nach der alten Rechtschreibung dann kleingeschrieben, wenn es keine direkte Anrede war. Und das mache ich auch noch heute so.
Und ich hoffe, dass das auch nicht geändert wird. Das wäre mir zu blöd.
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