The Unity Archiv

Leistungssperre wegen Bewerbung
Tetrarchos - 7.5.2007 um 10:32

:09:So, jetzt habe ich doch eine Leistungssperre von ARGe bevorstehen.
Grund:

Ich habe malwieder nen Zwangsbewerbungsvorschlag auf eine ungeeignete Stelle von meiner Sachbearbeiterin bekommen. War abzusehen das es wieder ein Typ ist der mich für Nüsse "probearbeiten" lassen will. So wie erst vor 4 Wochen noch gehabt.
Da dachte ich mir "nimm doch mal nen militärisch korrekten Bewerbungstext..."
gesagt getan: ich habe mein Berwerbungsschreiben mit folgender Einleitung begonnen

"Auf Befehl der Agentur für Arbeit bewerbe ich mich hiermit pflichtgemäß bei ihnen um die angebotene Stelle..."

Genau so hab ich das geschrieben. Daraufhin ist der Arbeitgeber wohl ausgeflippt und hat meine Bewerbung samt einem Beschwerdebrief an die ARGE zugeschickt.
Hat keinen Sklaven abbekommen, das Kapitalistenschwein, also denunziert der mich! :09:
daraufhin hat meine Sachbearbeiterin mir nun bevorstehe leistungssperre angekündigt, da ich durch den Einleitungssatz der Bewerbung ein Jobangebot des Arbeitgebers verhindert hätte.

Das ist tatsächlich so gelaufen, kein Scherz!

Ich bin nahe drann zu dem betreffenden Arbeitgeber hinzufahren und das dreckige Denunziantenschwein wegzuklatschen. :09:


Unmensch - 7.5.2007 um 12:10

Zitat
Original von Tetrarchos
Ich bin nahe drann zu dem betreffenden Arbeitgeber hinzufahren und das dreckige Denunziantenschwein wegzuklatschen. :09:

So läuft das nicht. Immer wenn die dir eine Stelle aufdrücken, auf die du dich zu bewerben hast, dann solltest du das auch machen. Denn der Arbeitgeber kriegt dasselbe Blatt Papier wie du und ist informiert, dass demnächst etwas von dir kommen wird. Das muss er dann auch ausfüllen und dort vermerken, ob du dich tatsächlich gemeldet hast oder eben nicht. Hast du ja auch getan, wenn auch auf eine etwas unkluge Weise. Eigentlich war es ja schon toll, aber bei solchen Sachen gilt nun mal, mit den Wölfen zu heulen. Ich meine, was sollte dieser rebellische Ausrutscher? Wenn dir das schon nicht passt, dann melde dich dort gar nicht. Aber wenn du schon etwas hinschickst, dann klatsch irgendwelche lieblosen Zeilen hin und dann hat sich das erledigt. Mich jedenfalls wundert es gar nicht, dass das nun sowas kam. Du musst immer bedenken, dass gerade die Arbeitgeber voll im System integriert sind und bei irgendwas Alternatives keinen Spass verstehen, weil es nicht in ihr Weltbild passt, mit dem sie reich und mächtig geworden sind. Man hat gefälligst so zu sein, wie es sie erwarten - und DU bist der Unterwürfige! Tja und wenn nicht, dann machen sie von ihrer Macht Gebrauch und drücken dir eins rein, weil du denen so frech gekommen bist und sie nicht in ihrer Königsposition respektiert hast.

Also zukünftig merken - manche Sachen verkneift man sich besser. Beweisen musst du nun wirklich niemanden etwas. Schreib irgend etwas nichtssagendes, knall noch ein paar Rechtschreibfehler rein und dann hat sich das mit der Bewerbung sowieso schon erledigt. Was machst du es dir selbst so schwer?

Tja, jetzt wäre nur die Frage, wie du dort wieder rauskommst. Beworben hast du dich, zu mehr bist du meines Wissens nach nicht verpflichtet. Ok, du musst arbeitswillig rüberkommen, diesbezüglich war dein Text wohl nicht ganz so vorbildlich, aber vielleicht kann man das noch irgendwie anders auslegen. Denn ein Gesetz gibt es nicht dafür, notfalls klagst du. Kannst du deiner Sachbearbeiterin ja mal nahe legen. Vielleicht sieht sie ein, dass sie den Kürzeren zieht, denn deine Pflicht hast du tatsächlich getan, nur weil sie persönlich das ein klein wenig frech formuliert empfindet kann sie dich ja nicht bestrafen. Zumindest sollte es so sein in einem RECHTSSTAAT.


Kebap - 7.5.2007 um 13:18

http://www.tacheles-sozialhilfe.de/


Tetrarchos - 7.5.2007 um 13:21

Was sollte der rebellische Ausrutscher? seit August 2006 habe ich nonstop PSYCHOTERROR von der Arge. Irgendwann geht mir auch mal der Hut hoch. Besonders da ich erst vor 4 Wochen schonmal 1 Monat für Nüsse Probearbeit hatte. Ich hab null Bock jetzt jeden 2. Monat mit der gleichen Tour verarscht zu werden, und genau das war hier wieder abzusehen. Unser kleiner oberdenunzianz kriegt übrigens grade viel Spaß mit dutzenden Figuren die grade bei seiner Firma vorbeifahren und anschellen. Es gibt ja schliesslich Telefonzellen und allerlei Lieferanten ... :D :D :D
Wer mit mir Krieg will, der kann Krieg haben! Sollte der Kapitalist jetzt wieder irgendeine Posse von Antwort darauf machen, dann wird meine nächste Antwort noch heftiger. Bei Bedarf bin ich noch lange nicht am Ende! :D Für die liebe Sachbearbeiterin denk ich mir noch was schönes aus.


Unmensch - 7.5.2007 um 13:38

Zitat
Original von Tetrarchos
Was sollte der rebellische Ausrutscher? seit August 2006 habe ich nonstop PSYCHOTERROR von der Arge. Irgendwann geht mir auch mal der Hut hoch. Besonders da ich erst vor 4 Wochen schonmal 1 Monat für Nüsse Probearbeit hatte.

Schon mal daran gedacht, dass das volle Absicht war? Hast du nicht neulich erst noch damit geprahlt, dass man dir noch nie einen Grund nachweisen konnte, dir die Leistungen zu kürzen? Tja, schon stellen sie dir die erste Falle und läufst natürlich mustergültig hinein.

Den Rest deiner Racheaktion finde ich kindisch. Das wird diesen Menschen nicht im geringsten stören, der weiss ja noch nicht mal, dass es von dir kommt. Aber hier schreibst du großmütig, wer Krieg mit dir will, der kann ihn gerne haben. Ja schön und gut, aber wieso dann auf eine so feige Art? Dann klingele doch persönlich, stell ihn zur Rede oder mach irgendwas, was in diversen Splatterfilmen in Nahaufnahme gezeigt wird. DAS wäre wirkliche Rache, das hier ist aber Kinderkram. Zumal du selbst schuld bist. Du hast das doch selbst provoziert und herbei geführt. Kann man sich doch ausrechnen, dass nach so einem Text deine Karten schlechter sind als vorher. Was hast du dir davon erhofft? Dass dein Plan etwa voll aufgeht? So ein Quatsch. Letztendlich brachte er nur Stress.
Wäre ich Arbeitgeber, ich hätte dich sogar persönlich vorgeladen. Alleine schon um zu sehen, was für ein Typ da ankommt. Und dann hätte ich ein bisschen mit meiner Macht gespielt und spätestens dann irgendwas gefunden, dir eins reinzuwürgen. Und ich hätte sogar genüsslich dabei zuschauen können, wie dich das in Rage versetzt. Dich hätte das letztendlich auch noch deine Zeit und Fahrkosten gekostet. Gekonnt hättest du mir rein gar nichts.
Du siehst, Eigentore über Eigentore.

Was deine aktuelle Racheaktion im Mantel der Anonymität soll, verschliesst sich mir gänzlich. Meinst du, deshalb bekommst du jetzt nicht mehr jeden zweiten Monat Post? Wenn man noch nicht mal weiss, dass du es bist, der sich rächt? Und falls man es wüsste, bekämst du sogar jede Woche Post. Wenn nicht gar jeden zweiten Tag.
Ich sag ja, heule mit den Wölfen, denk dir deinen Teil dabei und habe deine Ruhe. Also zumindest, wenn du ein stiller Typ bist, der jeglichen Stress aus dem Weg gehen und seine Arbeitslosigkeit geniessen will. Wenn du aber Mister Rambazamba bist, dann werde aber bitte deinem Namen auch gerecht, schmeiss die Scheiben ein, hinterlasse freundliche Grüsse oder überfalle eine Bank, kauf die Firma auf und feuere den vorherigen Chef höchstpersönlich. Ja, sowas hätte Stil. Aber was du jetzt machst, das machen Fünftklässler, weil ihnen ihr Lehrer eine schlechte Note gegeben hat und sie meinen, danach wagt er sich sowas nie wieder.


Tetrarchos - 7.5.2007 um 13:48

Ich hätte auch Lust der Pottsau einfach nachts den Laden anzuzünden. Aber was hab ich dann vom Knast? Lieber den Psychoterror mit kleinen Nervaktionen ab sofort weitergeben. Sagte ja das mir noch ne Menge mehr einfällt. Davon habe ich die Genugtuung das dieser Typ dauernd auf 180 kommt. Er war ja wegen meiner lächerlichen Bewerbung offenbar schon auf 180. Diesen Knopf sollte man doch jetzt pausenlos weiterdrücken... :D Ich halte es für wahrscheinlich das er duchaus auf gewisse Zusammenhänge kommt. Aber Beweise ist Fehlanzeige! :D Jeder normale Mensch denkt doch mal nach, wenn ihm solches widerfährt.
" Hab ich Feinde?" " Achso, ich hab ja vor paar Tagen jemand beim Arbeitsamt angeschissen..." "Mist, ich kann aber nicht beweisen das der es war..."
:D :D :D


Unmensch - 7.5.2007 um 14:01

Zitat
Original von Tetrarchos
Er war ja wegen meiner lächerlichen Bewerbung offenbar schon auf 180. Diesen Knopf sollte man doch jetzt pausenlos weiterdrücken... :D

Solange du das Echo verträgst, ist es okay. Beklage dich dann aber nicht wieder in unzähligen Threads, dass man dir etwas will, für das du ja GANZ GANZ unschuldig bist.

Wäre ich ganz fies, was ich jetzt einfach mal bin, sage ich, dass das Amt sogar vollkommen im Recht ist. Denn du hast eine Eingliederungsvereinbarung unterschrieben und dich damit selbst verpflichtet, dich um jeden Job zu bemühen, den du theoretisch ausführen kannst. So auch diesen. Wer hat sich aber nicht daran gehalten und Vertragsbruch begangen? Genau, du und niemand anderes. Ist dir aber vollkommen egal. Aber wehe das Amt würde dir etwas zumuten, was rechtswidrig ist (wie bei deiner letzten Maßnahme), oh, dann bist du aber der erste, der dagegen vorgehen will und der sich im absoluten Unrecht sieht und gleich auf das bürgerliches Recht pocht, gegen das er sonst immer so sehr rebelliert.

Zitat
Original von TetrarchosAber Beweise ist Fehlanzeige!:D Jeder normale Mensch denkt doch mal nach, wenn ihm solches widerfährt.

Du scheinst wirklich zu glauben, dass ihm das zusetzt. Letztendlich müssen das ja doch nur seine Mitarbeiter dort ausbaden. Ihm ist es egal, du hast ja die Leistungssperre erhalten, nicht er. Aber er ist daran schuld und das würde mich dann schon wieder sehr glücklich stimmen. Ganz egal, ob jemand für mich diverse Pizzalieferungen bestellt oder sich die Finger Wund wählt. Ist doch sein Geld, ist doch seine Zeit. Mir zeigt das nur, dass ich da jemanden so richtig an einem Wunden Punkt erwischt habe und meine Meldung Wirkung zeigte, denn du regst dich jetzt unendlich auf, und ICH ganz alleine hatte die Macht, dich soweit zu treiben. Ich bin wirklich eine grosse Führungspersönlichkeit, die Menschen ganz nach belieben steuern kann. 8-)


dian - 7.5.2007 um 14:22

Also ich finde es witzig, das Bewerbungsschreiben so zu beginnen. Und ich sehe daran auch nichts verwerfliches.
Du hast niemanden beleidigt, hast nichts Unwahres behauptet, und hast auch nicht direkt gesagt, dass du keinen bock auf den Job hast. Was der Chef oder die Leute von der Arge da zwischen den Zeilen in deinen Text reininterpretieren, ist denke ich nicht objektiv verwertbar. Von daher könnte ich mir in diesem Fall durchaus vorstellen, dass du da mit einer Klage vor Gericht Erfolg haben könntest.
Aber erst mal abwarten, was Arne dazu sagt. Der kennt sich mit sowas ja sicher etwas besser aus.


quaid - 7.5.2007 um 14:31

ich sehe das ziemlich genau so wie dian. und wie fernab diese leute von der realität sind, bei denen tetra sich da z.b. bewerben sollte, das hat er selbst ja schon ganz gut zusammengefasst:

Zitat
Hat keinen Sklaven abbekommen, das Kapitalistenschwein, also denunziert der mich!


ich arbeite gerade selbst unter teilweise harten bedingungen. es ist etwas schwierig. auf der einen seite arbeite ich im schichtsystem über feiertage und wochenenden hinaus. ich habe fast nie ein wochenende frei und an sonntagen kann ich mich in einer schicht auf über 1000 kunden gefasst machen.
auf der anderen seite hab ich wahrscheinlich den in dem business humansten chef inkl. seiner auch in der tanke arbeitenden familie erwischt. auch wenn der, wie alle anderen auch, nur hungerlohn zahlt, von dem man sich keine wohnung leisten könnte ^.-
witziger weise sagen einige (top verdienende) politiker dann, die jugend besteht teilweise aus nesthockern, die ihren eltern auf der tasche liegen und verhindern das eben jene ihre kohle stattdessen in die wirtschaft pumpen könnten.

wie hieß es so schön im unterricht? soziale verantwortung statt dem konservativen leitsatz der stetigen gewinnoptimierung.


Darkeastwood - 7.5.2007 um 16:24

http://www.gegen-hartz.de/nachrichtenueberhartziv/53659697320d6c613.php

http://www.gegen-hartz.de/urteile/0344e198de0df6321.html

Vieleicht wirds hilfreich.


Darkeastwood - 7.5.2007 um 16:28

http://www.arbeitslosen.info/content/view/183/51/

Ausserdem auf BA 15.4 BA 15.10 berufen.

Wenn die Belehrung nach §31 Abs. 1 Satz 1 SGB II nicht erfolgte, sind alle Sanktionen rechtswidrig


Soulmirror - 7.5.2007 um 17:05

@darkeastwood

willst du nicht noch einen text in deine signatur packen damit sie ne ganze seite ausfüllt? :12:


Cass3l - 7.5.2007 um 20:17

Wieder mal ein herrliches Exempel des kapitalistischen, geldgeilen und absolut kranken Systems. Aber ich hätte den Brief wohl auch so oder so ähnlich verfasst, ich finde da im Gegensatz zu Unmensch nicht Verwerfliches dran. Und ich finde auch nicht, dass das Kinderkacke ist.
Wenn du meinst, dass nur "große" Aktionen was bringen, dann ist das ohne das "nur" sicherlich richtig. Mal so einem fetten Sack eins auszuwischen kann ich nur bejahen. Man muss ja nicht immer gleich mit wehenden Flaggen die Tür einrennen. Deine Posts kamen irgendwie echt so rüber als ob du einen Kratzer mit ner Axt vergelten willst. Sicherlich hast du mit Absicht übertrieben, aber ich verstehe nicht, warum du die Aktion da gleich so runtermachst.
Naja, jedem das Seine...

Mit der rechtlichen Situation kenne ich mich natürlich nicht so aus, aber ich denke mal an dem Einstiegssatz ist doch eigentlich nichts Strafbares in dem Sinne, oder?

Also, ich finde, das hast du richtig gemacht.

Regards


Benway - 7.5.2007 um 20:50

Unmensch schrieb:
[QUOTE]Wäre ich ganz fies, was ich jetzt einfach mal bin, sage ich, dass das Amt sogar vollkommen im Recht ist. Denn du hast eine Eingliederungsvereinbarung unterschrieben und dich damit selbst verpflichtet, dich um jeden Job zu bemühen, den du theoretisch ausführen kannst. So auch diesen. Wer hat sich aber nicht daran gehalten und Vertragsbruch begangen?[/QUOTE]

Ach komm, seit wann wird im Unity-Forum anders gewertet als aus dem moralischen Bauchgefühl heraus? Und das ist doch ganz klar auf der Seite von Tetrarchos und seinen Leidensgenossen.
Wenn ich vor ein paar Monaten bei McDonalds mal unter wirtschaftlichem Zwang einen Vertrag unterschrieben habe, mit dem ich mein Grundrecht auf Meinungsfreiheit verpfändet habe, um mit dem verdienten Geld die Möglichkeit zu haben, mein Grundrecht auf Reisefreiheit im Bundesgebiet auch physisch zu verwirklichen, dann muss ich mich an diesen Scheiß juristisch vielleicht gebunden fühlen, jede authentische Moralvorstellung lacht da aber nur drüber (ich hab natürlich auch munter allen erzählt, wie es bei McD's hinter der Theke hygienisch und arbeitsrechtlich so zugeht :D)
Dass der Staat es zulässt, dass man seine bürgerlichen Rechte und teilweise auch seine Menschenwürde verpfänden muss, um als atmendes, essendes Wesen am Leben zu bleiben, ist pervers genug und zieht jeden Verweis auf die Errungenschaften der bürgerlichen Aufklärung wie §1 GG ins Lächerliche.
Und wenn mich die ArGe dann noch den ultimativen Knebelvertrag unterschreiben lassen würde, damit ich gnädigerweise auf Kosten der "arbeitenden" Bevölkerung atmen und essen darf, dann würde ich glaube ich jede Gelegenheit nutzen, das bürgerliche Recht umzufunktionieren und den Behörden aus jedem Zugeständnis einen Strick zu drehen. Das ist für mich auch keine Heuchelei oder Doppelmoral, sondern einfach nur ein subversiver Papierkrieg, der eben mit den Mitteln geführt wird, die (noch) da sind. Ich würde gar nicht auf die Idee kommen, mir da moralisch auch nur den geringsten Vorwurf zu machen, weil ich mich in eine perverse Situation nicht artig einfüge.

Mh, @Tetrarchos - zur Klage raten würde ich dir aber trotzdem nicht. jeder gesunde bürgerliche Richter beim Sozialgericht wird sofort kapieren, dass du dir mit deinem bösen Eingangssatz Vermittungschancen verbaut hast :14:...geschriebenes Recht ist in erster Linie sozialer Konsens und Interpreationssache und erst in zweiter Funktion wirklich abstrakte Darlegungen erwünschten und unerwünschten Verhaltens. Naja, vielleicht kannst du mit fleißiger Beratung von @Arne ja trotzdem was reißen, wer weiß...


... - 8.5.2007 um 02:12

Erstmal würde ich abwarten, dass bezüglich der Leistungskürzung was schriftliches kommt.

Und dann geht es in den Widerspruch.

Da meldest Du Dich nochmal bei uns und dann kann ich Dir aufgrund der individuellen Begründung des Arbeitsamtes was schreiben.
Problem: Das dauert immer was. Also solltest Du auch überlegen, ob man den Herren Arbeitgeber oder Sachbearbeiter mal maskiert überfallen sollte, um an Geld für die Zeit zu kommen, in der man warten muss, bis die Ämter reagieren.

Interessant ist der letzte Link von @Darkeastwood.
Ist an sich fraglich, ob der Arbeitgeber glaubhaft ist. Der ist kein hoheitliches Organ (oder war das irgendwie öffentlicher Dienst?).
Du kannst zum einen behaupten, dass Du dieses Bewerbungsschreiben nie geschrieben hast. Wie sollen die Dir das Gegenteil beweisen. Da steht Aussage gegen Aussage.

Du kannst natürlich auch noch eine Show abziehen, indem Du in Deinem Widerspruch darauf eingehst, dass Du ja nicht wissen könntest, dass Dich dieser Sachbearbeiter an
"Arrrbeitgeberrrr vermitteln will, derrr die deutsche Wehrrrkrraft zerrsetzen will und offenbarrr nichts von Disziplin und Orrrdnung hält." http://www.my-smileys.de/smileys3/h.gif

Und wenn der noch mit irgendwelchen Argumenten ankommt, was die allerdings aufgrund der Rechtslage, dass es eben keine Rechtsgrundlagen dafür gibt, wie Bewerbungsschreiben abzufassen sind, kaum machen können, dann hältst Du Dich daran. Und zwar wörtlich. Steht da, dass der Ton unangemessen ist für eine Bewerbung, schreibst Du das nächste Mal:
Sehr geehrter Herr Arbeitgeber, hiermit bewerbe ich mich gemäß § soundsoviel meines Eingleiderungsvertrages, der auf § soundsoviel des SGB in der Fassung vom ..... zurückgeht usw usf.". Da sollen die mal was gegen sagen, denn anders sind Schreiben von der Arge bestimmt auch nicht abgefasst. :D
Da mach' Dir mal keinen Kopf drüber, die müssen erstmal handeln.

Meld' Dich also, wenn Du irgendetwas schriftliches hast. Ab nächsten Mittwoch kann ich Dir dann dazu was schreiben.

Was die machen können, sofern die das noch nicht gemacht haben, ist, Dich in ein Bewerbungstraining mal wieder zu stecken.
Ich hab' sowas noch nie mitgemacht. Daher weiß ich nicht, ob die nicht auch was dabei sagen, was man so interpretieren könnte, dass es möglich ist, eine Bewerbung so zu schreiben.

Hattest Du schon mal so etwas wie Bewerbungstraining???


Tetrarchos - 8.5.2007 um 02:14

Zitat
Original von Darkeastwood
http://www.arbeitslosen.info/content/view/183/51/

Ausserdem auf BA 15.4 BA 15.10 berufen.

Wenn die Belehrung nach §31 Abs. 1 Satz 1 SGB II nicht erfolgte, sind alle Sanktionen rechtswidrig


Die Rechtsbehelfsbelehrung ist doch leider bei jedem Zwangsbewerbungsvorschlag als zweite Seite hintendranngepinnt. Aber ansonsten mal Danke für den Link zu dieser Seite. :13:


Tetrarchos - 8.5.2007 um 02:32

Bewerbungstraining hatte ich bisher nochnicht, brauche ich auch normalerweise nicht.

Hinsichtlich Beweis das ich das geschrieben hab: Der Arbeitgeber hat meine Bewerbung als Original an die ARGE weitergeschickt. Ich werde also zugeben müssen, das ich diesen Text verfasst habe.
Mein Hauptargument wird sein, daß es STREITBAR ist, ob diese Berwerbung nun als Grund für ein "nichtzustandekommen eines Beschäftigungsverhältnisses" zu sehen ist. Beworben habe ich mich, die Bewerbung enthält keinerlei falsche Angaben und auch keine strafbaren Inhalte. Das der Arbeitgeber diese Bewerbung so massiv ablehnt, ist dessen subjektiver Geschmack und kein Kürzungsgrund. Es werden immerhin jeden Tag Zehntausende Bewerbungen von irgendwelchen Arbeitgebern abgelehnt. Soll das jedesmal ein Kürzungsgrund bei Alg2 sein??


... - 8.5.2007 um 03:48

Ich schätze, dass wird darauf hinauslaufen, dass Du Bewerbungstraining bekommst, denn damit kannst Du Dich doch am besten rausreden.

Niemand hat Dir bislang gesagt, dass es besser ist, zu verschweigen in einer Bewerbung, dass man sich auf Aufforderung der Arge meldet.

Da kannst Du sogar ohne großen schriftlichen Aufwand was machen, wenn Du das dem Vorgesetzten Deines Sachbearbeiters das mal klar machst.
Dann kommst Du wahrscheinlich auch um eine Kürzung herum, die die erst nachher wieder rückgängig machen würden.


Unmensch - 8.5.2007 um 04:55

Zitat
Original von Arne Kroger
Ich schätze, dass wird darauf hinauslaufen, dass Du Bewerbungstraining bekommst, denn damit kannst Du Dich doch am besten rausreden.

Genau das glaube ich nämlich auch. Und schon hat man sich das nächste Eigentor geschossen.

Tetrarchos, ich verstehe wirklich nicht, wie sehr man sich in eine Sache so reinhängen kann, du hast das ja schon fast verinnerlicht. Normalerweise müsste so ein Bewertungsvorschlag bei dir abprallen, es interessiert dich nicht und du bewirbst dich nur aus der Pflicht heraus, damit du dein Soll erfüllt hast. Dazu werden ein paar lieblose Zeilen benutzt, die du schon blanko vorformuliert und in einer Datei abgespeichert hast. So mache ich das nämlich. Und wenn es nicht gerade um eine Bewerbung geht, die mir das Amt aufdrückt, bewerbe ich mich überhaupt nicht (denn das können die nicht nachprüfen).
Wieso du es nicht ähnlich machst, will mir nicht in den Kopf. Du darfst die Sachen nicht so nah an dich heran lassen. Dann regt dich das auch nicht auf. Das genau hast du aber gemacht, das Resultat siehst du. Du darfst dich jetzt rechtfertigen, musst wahrscheinlich sogar ein Bewerbungstraining mitmachen, Leistungskürzung bekommst du im schlechtesten Falle auch noch und weitere Arbeitsangebote sowieso, alleine schon um zu testen, ob du wirklich arbeitsbereit bist (oder um dir einfach nachträglich noch eins auszuwischen, falls man dich hier bei der aktuellen Sache tatsächlich aufgrund der Rechtslage nicht belangen kann).

@Benway: Du hast natürlich Recht, die erwähnte Sache von mir mit dem Vertragsbruch ist natürlich Schwachsinn. Natürlich ist so eine Eingliederungsvereinbarung ein reiner Knebelvertrag und ich habe sogar selbst schon einen Anwalt gefragt, ob das alles so rechtens ist.
Dennoch bleibe ich dabei, dass der Text von Tetrarchos zwar toll ist und ich auch seine Wut verstehen kann, aber letztendlich wundert es mich nun mal kein bisschen, dass ihm nun Konsequenzen drohen. Wenn ich so eine Bewerbung einschätzen müsste, ganz egal auf welcher Seite ich stehe, ist es faktisch nun mal so, dass da null Arbeitsbereitschaft zu erkennen ist. Und würde ich es aus der Sicht des Chefs sehen, dann ist das sogar eine blanke Frechheit und untragbar, dass man mir lieben Philanthrop, der andere helfen will in Lohn und Brot zu kommen, so einen Schund serviert.

Zitat
Original von Tetrarchos
Mein Hauptargument wird sein, daß es STREITBAR ist, ob diese Berwerbung nun als Grund für ein "nichtzustandekommen eines Beschäftigungsverhältnisses" zu sehen ist. Beworben habe ich mich, die Bewerbung enthält keinerlei falsche Angaben und auch keine strafbaren Inhalte. Das der Arbeitgeber diese Bewerbung so massiv ablehnt, ist dessen subjektiver Geschmack und kein Kürzungsgrund. Es werden immerhin jeden Tag Zehntausende Bewerbungen von irgendwelchen Arbeitgebern abgelehnt. Soll das jedesmal ein Kürzungsgrund bei Alg2 sein??

Dann mach dich aber mal auf das Gegenargument gefasst, dass aufgrund deines Verhaltens die Ablehnung überhaupt erst mal erfolgte bzw. die Einstellung hinfällig wurde. Das ist ja zum Beispiel auch der Fall, wenn du dich gar nicht erst bewirbst, dann wirst du ebenfalls sanktioniert (und damit kommen sie ja auch immer durch, sieht man von wenigen Ausnahmen ab). Denn wie es hier schon mal erwähnt wurde, wäre so eine Klage wohl doch nicht so klug. Denn so objektiv wie ich es oben geschildert habe, wird es auch jeder Richter sehen. Bei dir ist überhaupt null Leitungsbereitschaft zu erkennen, du wirst sogar noch frech, wenn man dir helfen will, wieder in Arbeit zu kommen.
So wird der Vorwurf lauten.

Ein Grund mehr also, zukünftig lieber wieder irgendwas nichtssagendes als Bewerbung zu schicken. Siehst du vermutlich anders, weil du deine Aktion nach wie vor gutheisst, aber noch einmal traust du dir das ja sicherlich auch nicht, oder? Ich denke nein - wenn du aus der Nummer erst mal heil raus bist, wirst du dich schon auf meine Alternativmethode besinnen (auch wenn sie sich nach aussen hin gar nicht so alternativ anhört, faktisch ist sie das jedoch, da du nicht angreifbar bist und was ist schon mächtiger als ein Schutzschild, das nicht zu durchdringen ist?)


Tetrarchos - 8.5.2007 um 11:23

Letztes Mal hatte ich mich ja noch "nichtssagend lustlos" beworben. das war dem Bonzen aber egal, weil er ohnehin nur einen Sklaven gesucht hat. Das schöne Ergebnis war besagter Monat für Nüsse zu malochen. Ich kann also wählen ob ich
a) praktisch zum Sklaven werde
b) Die Wahrheit schreibe das ich auf Befehl handele, womit dann die Befehlshaber ARGE auch wieder nicht umgehen kann.

Ich meine, wo ist denn die Grenze? Soll das jetzt Monat für Monat so gehen das ich ÜBERALL als "Probearbeiter" verarscht werde??


scaydcast - 8.5.2007 um 13:09

Schonmal darüber nachgedacht, aus den Fängen der ARGE zu entkommen und nicht mehr auf die (und somit auch nicht mehr auf irgendwelche Verarsch-Arbeits-Angebote) angewiesen zu sein?


Tetrarchos - 8.5.2007 um 13:44

Sicher schon drüber nachgedacht. Aber wie denn? Geh für die marktüblichen, sich ausbreitenden, Dumpinglöhne malochen und schon bist Du wieder von ARGE abhängig. In dem Fall musst Du dann das fehlende Geld zum Existenzminimum beim Amt erbetteln.
Und schon geht der Zirkus wieder los...
Lieber ohne Arbeit arm, als mit Arbeit arm.


Jack - 8.5.2007 um 13:54

@Tetrachos:
Bin hier voellig deiner Meinung

>Mein Hauptargument wird sein, daß es STREITBAR ist, ob diese Berwerbung nun als Grund für ein "nichtzustandekommen eines Beschäftigungsverhältnisses" zu sehen ist. Beworben habe ich mich, die Bewerbung enthält keinerlei falsche Angaben und auch keine strafbaren Inhalte. Das der Arbeitgeber diese Bewerbung so massiv ablehnt, ist dessen subjektiver Geschmack und kein Kürzungsgrund. Es werden immerhin jeden Tag Zehntausende Bewerbungen von irgendwelchen Arbeitgebern abgelehnt. Soll das jedesmal ein Kürzungsgrund bei Alg2 sein??

Das ist Widerstand nach meinem Geschmack, von wegen Bewerbungstraining. In welchem Gesetz steht, wie ich mich bewerben muss? Gibt es da Vordrucke? Warum darf man nicht die Wahrheit schreiben? Wo steht, dass du die Arbeit nicht tun wuerdest und gut tun wuerdest, wenn der Arbeitgeber dich nimmt? Das sind rein subjektive Interpretationen.
Ich waere in der Bewerbung gleich einen Schritt weiter gegangen und haette noch hinzugefuegt:
"Obwohl ich keine Lust habe bei ihnen zu arbeiten und lieber eine Arbeit haette, die mir besser entspricht, verspreche ich Ihnen, dass ich, falls sie mich nehmen, bei der Arbeit, soweit es irgendmoeglich ist, mein Bestes geben werde. Nicht, weil meine Bezahlung meiner Leistung entspricht, sondern einfach weil ich prinzipiell nie weniger als 100% gebe. Es ist meine Lebenseinstellung. Ebenso wie es meine Auffassung ist, immer die absolute Wahrheit zu sagen, wie Sie an dieser Bewerbung unschwer erkennen koennen. Auf eine hoffentlich kurze, aber eine sich fuer Sie in jedem Fall rechnende Zusammenarbeit. Liebe Gruesse J."

Liebe Gruesse
Jack


Tetrarchos - 8.5.2007 um 14:51

"Obwohl ich keine Lust habe bei Ihnen zu arbeiten..." :12:
Da würde der Interpretationsspielraum aber zu eng werden, denke ich. Die Kunst bei so einem Seiltanz ist, daß man grade so durchkommt. Vor dem "Bewerbungstraining" hab ich keine Angst. Da wird halt 1 Monat jeden Morgen in einer Art Büro gehockt und sitzend Theorieunterricht gemacht, wobei man mit offenen Augen pennen kann. Vorher noch paar Bier reingeknallt und dann per S-Bahn dahin.
Das ist immerhin bequemer als wieder 1 Monat Knochenmaloche für NULL.


Unmensch - 8.5.2007 um 15:09

Zitat
Original von Tetrarchos
Da wird halt 1 Monat jeden Morgen in einer Art Büro gehockt und sitzend Theorieunterricht gemacht, wobei man mit offenen Augen pennen kann. Vorher noch paar Bier reingeknallt und dann per S-Bahn dahin.
Das ist immerhin bequemer als wieder 1 Monat Knochenmaloche für NULL.

Da bist du aber selbst schuld, wenn du dir das auf die Knochen gehen lässt. Tipps gab es hier ja genug, ein seeeehr langsames arbeiten da reicht schon. Solltest du dich dort wirklich hingestellt haben, bis dir der Schweiss übers Gesicht gelaufen ist, hast du irgendwas falsch gemacht. Oder verstanden.

:|

Mir würde es da weniger um die Arbeit gehen, als um die Zeit bzw. die Freiheit, die mir dadurch gestohlen wird. Und da kann schon ein Monat Bewerbungstraining sehr hart sein (zumal du es hättest leicht verhindern können). Spassig ist sowas nicht. Alleine schon das stillsitzen und nicht weg können (gerade bei Hitze). Das kann tatsächlich härter werden, als das was du zuletzt hattest. Stell dir das mal nicht so einfach vor.


scaydcast - 8.5.2007 um 15:20

Zitat
Original von Tetrarchos
Aber wie denn? Geh für die marktüblichen, sich ausbreitenden, Dumpinglöhne malochen und schon bist Du wieder von ARGE abhängig. In dem Fall musst Du dann das fehlende Geld zum Existenzminimum beim Amt erbetteln.


Dann versuchs mit den nicht marktüblichen, bestimm deinen eigenen Lohn, mach dich nicht abhängig, sondern fang selbst an zu bestimmen. Dein Existenzminimum kannst du damit allemal bestreiten und betteln gehört dann der Vergangenheit an. Dazu gehören eben zwei Gedanken und nicht nur einer.


Jack - 8.5.2007 um 16:34

>Obwohl ich keine Lust habe bei Ihnen zu arbeiten..."
Da würde der Interpretationsspielraum aber zu eng werden, denke ich.

Ich geb, zu ich habe keine Ahnung wie das so laeuft und ob in deinem Vertrag drin steht, dass du Lust haben musst JEDEN Job anzunehmen. Und ueberhaupt wie das aussieht - ist das ein richtiger Job fuer den du dich bewirbst oder nur was, was du tun musst bis du einen richtigen bekommst?
Ach mich kotzt grad, dass viele es als selbstverstaendlich ansehen irgendetwas arbeiten zu muessen, um leben zu duerfen, besonders wenn man sich betrachtet, dass es uns so gut, geht, dass wir sowas nicht noetig haben. Ich mein, es waere auch rein wirtschaftlich und Gesellschaftlich sinnvoll jeden arbeiten zu lassen, was ihm Spass macht und was er am Besten kann, denn da wird er mehr als doppelt so effektiv arbeiten.

Liebe Gruesse
Jack


Unmensch - 8.5.2007 um 16:42

Zitat
Original von Jack
Ich geb, zu ich habe keine Ahnung wie das so laeuft und ob in deinem Vertrag drin steht, dass du Lust haben musst JEDEN Job anzunehmen.

So ungefähr. Was zumutbar ist (und das ist eigentlich alles, was in die Legalität fällt, sogar Prostitution), das hat man zu machen. Ob man will, kann, Lust dazu hat oder nicht, das spielt dabei keine Rolle.


... - 9.5.2007 um 02:35

Also, nochmal:
Sofern Du keine Probleme mit dem doofen Bewerbungstraining hast, würde ich das so machen, dass Du schon mal verbal heftigst protestierst, und dabei nebenbei Deinen Sachbearbeiter evtl. eine Etage höher denunzierst, dass er von Dir erwartet, dass Du astreine Bewerbungen schreibst, Dir aber kein Bewerbungstraining zukommen lässt.

Dieser Bewerbungstrainingsscheiß gehört nämlich wohl, wie mir jemand erzählte, zu den Standardprogrammen, die die haben, da schicken die eigentlich jeden hin, den sie irgendwie schikanieren müssen.

Wenn Du dem Amtsleiter mitteilst, dass der Dir das nicht vermittelt hat und sich nun aufregt, dass Deine Vorstellung Arbeitsmotivation zu zeigen, wohl von einem Arbeitgeber missverstanden wurde (Immerhin kannst Du behaupten, dass Du damit zum Ausdruck bringen wolltest, dass Du ein gehorsamer Arbeitnehmer sein wolltest. Woher solltest Du auch wissen, dass die Dich da an irgendwelche kommunistischen Wehrdienstverweigerer vermitteln wollten.), dann kann da wenig passieren.

Wenn Du die Knete hast, auch noch mit einem Drittel weniger 'ne Zeit auszukommen, dann mach das so, dass Du abwartest, bis von denen was schriftlich kommt und leg' dann Widerspruch ein.
NUR:
Der hat keine aufschiebende Wirkung, das Drittel weniger hast Du für einen oder mehr Monate, insofern ist die präventive Maßnahmen, sich an den Chef zu wenden, was für einen unfähigen Sachbearbeiter Du hast, der Dir nicht mal Hilfestellungen bei Bewerbungen geben kann.

Und was die Sache anbelangt, wie wir die dazu bekommen, dass die Dich nie wieder belästigen werden, weil Du eben von denen mal die Beratung verlangst, dass Du Dich als Lieferant für einen Betriebszweig eines EU-Staates (NL) als Lieferant anbieten willst, machen wir mal genauer aus, wenn ich meine Prüfung hinter mir habe, also die schriftlichen hab' ich nächsten Dienstag geschafft.


Tetrarchos - 9.5.2007 um 02:37

Ähm Unmensch, prostitution ist NICHT zumutbar bei Arbeitsvermittlung durch die ARGE.
Das ist nämlich wiederum der Seiltanz der Bonzen, Die gehen Grade soweit das sie noch ohne Volkskrawalle durchkommen. Oder was glaubst Du würde passieren, wenn 2,5 Millionen Arbeitslose Frauen und Mädchen (etwa die Hälfte der Arbeitslosen insgesamt) als Prostituierte zwangsarbeiten sollen?? :12: Eine sehr sehr seltsame Behauptung...

Hartz-IV ist wie ein Konvoiangriff:

Das Alg2 ist der Frachtdampfer, den ich mir immer holen will. Die Sachbearbeiter der ARGE sind die Zerstörer, die außenherumschwirren und es mir maximal erschweren wollen.
Ich bin quasi das U-boot. ähnlich subversiv und mit "Schleichfahrt" gehe ich meine Ziele an.
:D Ok, Die jüngste Aktion meinerseits war wohl ein dreister Deckgeschützangriff. Aber ich bin ja noch nicht am Ende. Wie sagte Jürgen Prochnow? "Wer viel schmeisst hat irgendwann nix mehr." Das gilt für die Sachbearbeiterin. :D


Unmensch - 9.5.2007 um 05:36

Zitat
Original von Tetrarchos
Ähm Unmensch, prostitution ist NICHT zumutbar bei Arbeitsvermittlung durch die ARGE.
Das ist nämlich wiederum der Seiltanz der Bonzen, Die gehen Grade soweit das sie noch ohne Volkskrawalle durchkommen. Oder was glaubst Du würde passieren, wenn 2,5 Millionen Arbeitslose Frauen und Mädchen (etwa die Hälfte der Arbeitslosen insgesamt) als Prostituierte zwangsarbeiten sollen?? :12: Eine sehr sehr seltsame Behauptung...

Doch, das ist so. Kannst du auch auf diversen (seriösen) Seiten im Netz nachlesen. Mittlerweile ist Prostitution keine sittenwidrige Angelegenheit mehr und die Zumutbarkeit eines Arbeitsangebotes ist nach unten hin offen. Auch das Gesetz, welches damals mit diesem Hartz-Kram in Kraft tat, schliesst Prostitution nicht aus. Das einzige, was es noch verhindert und wo du Recht haben könntest mit deiner Aussage, dass man sich einfach noch nicht traute, auch diese Hemmschwelle zu überwinden, ist die Tatsache, dass die Arbeitsagenturen sich eine Selbstverpflichtung auferlegt haben, solche Sachen nicht zu vermitteln. Zumindest noch nicht. Aber vom Gesetz her spricht wirklich absolut nichts dagegen, sie wollen halt nur (noch) nicht. Hmm, wie soll man das jetzt formulieren? Stolz, ausbeutungsscheu oder Respekt vor der Menschlichkeit wäre jetzt irgendwie der falsche Begriff, finde ich.

Zitat
Original von Tetrarchos
Hartz-IV ist wie ein Konvoiangriff:

Das Alg2 ist der Frachtdampfer, den ich mir immer holen will. Die Sachbearbeiter der ARGE sind die Zerstörer, die außenherumschwirren und es mir maximal erschweren wollen.

Also das sehe ich jetzt wirklich als reine Jammerhaltung. Und was du da schreibst, glaubst du doch nicht ernsthaft, oder? Falls doch, vielleicht solltest du dir auch mal an deine eigene Nase fassen.
Zugegeben, paradiesisch geht es dort nicht zu, aber fairerweise muss auch ich mal meine Erfahrungen schildern, damit andere das Bild mit ihren maßlosen Übertreibungen nicht zu sehr verzerren.
Und da sieht es nun mal so aus, dass ich dort immer nett und fair behandelt wurde. Wenn ich hier solche Sachen lese, zum Beispiel dass das da irgendwelche Roboter sind, die herum sitzen und auf Schikane programmiert sind, muss man sich wirklich fragen, ob man hier im Kindergarten ist. Genauso denken diverse Schüler auch, die alle Lehrer als ihre Feine betrachten. In Wirklichkeit passt es denen nur nicht, dort zu sitzen und quasi eingesperrt zu sein. Aber was haben sie denn tatsächlich gegen den Menschen, der hinter der Lehrermaske steckt, welche sie sehen und sonst aber nichts wahrnehmen?
Ich meine, klar, dort auf den Arbeitsagenturen machen die auch nur ihren Job und der bedeutet nun mal das, was den meisten hier nicht passen wird - Leute in Arbeit und in dämliche Maßnahmen zu vermitteln. Beides verachte auch ich. Dennoch kann ich mich aus rein menschlicher Sicht nicht beklagen, dort irgendwie fies behandelt worden zu sein, oder dass man auf mich gar ein Kopfgeld aussetzte, um mich mit allen erdenklichen Mitteln zu zerstören (um jetzt mal in der Sprache derer zu sprechen, die sich immer für die armen Opfer halten).
Ich finde, so wie es in den Wald hineinschallt, so schallt es auch heraus. Und wenn ich diverse Beiträge zu dem Thema lese (auch in anderen Foren) und mir dann vorstelle, wie die Leute sich dort im Amt aufspielen, ist es für mich absolut kein Wunder, dass sie eins reingedrückt bekommen (und dass sich das Amt wiederum mit Sicherheitskräften schützen muss). Würde ich nicht anders machen. Allerdings nicht aus arbeitsamttechnischer Sicht, sondern aus meinem Menschsein. Einfach weil mich jemand blöd anmacht und sich dabei auch noch so toll fühlt (siehe Beispiel Maverick). Da würde sich jeder wehren. Ob ich mich dabei dann wirklich meiner Macht bedienen würde, die ich als Beamter habe, sei mal dahin gestellt. Das wäre höchstens noch das einzige, was man den Leuten dort vorwerfen kann - nämlich dass sie den Hebel des Amtes in Gang setzen, um die eigenen Ziele zu erreichen. Dass sie sich aber wehren, das ist ihnen absolut nicht zum Vorwurf zu machen. Und warum müssen die das eigentlich das überhaupt? Bestimmt nicht, weil es alles Zombies sind, die jeden Menschen hassen, der vor ihnen steht und ihn nun systematisch schikanieren wollen. Oh nein, das hat ganz andere Gründe und mal eben so aus sadistischen Motiven (obwohl es das in Einzelfällen sicher gibt) macht das niemand.
Ich finde einfach, jeder sollte sich mal an seine eigene Nase fassen. Kann ja sein, dass viele schon schlechte Erfahrungen gemacht haben, aber ich hatte sie nun mal nicht (und ich habe schon diverse Sachen abgelehnt und dass ich nicht gerade herumlaufe wie die Masse, war auch noch nie ein Grund, mir eines reizuwürgen). Muss also irgendwie an anderen Gründen liegen und da sollte jeder mal selbst nachdenken, woran genau.
Ich gelte dort sogar als Problemfall, der schwer vermittelbar ist, man gab meinen Fall sogar schon ab, ich bekam eine neue Sachbearbeiterin, und statt des grossen Terrors, den einige jetzt sofort kommen sehen, muss ich sagen, nein, es kam zu keinem Terror, die neue Sachbearbeiterin war sogar netter als alle bisherigen zuvor. Ich konnte mir sogar herausnehmen, meine alternativen Gedanken auszusprechen und das kuriose daran war, sie sagte, sie könnte es sogar verstehen, das sei gar nicht mal so verkehrt, nur dennoch könnte sie mich halt nicht weiterhin im Leistungsbezug und ansonsten in Ruhe zu lassen, denn dann bekäme sie wiederum Ärger. Konnte ich auch nachvollziehen. Sie ist ja letztendlich auch nur ein Sklave der Behörde und muss sich vor ihrem Chef rechtfertigen, wieso der Problemfall dem Staat noch immer auf der Tasche liegt.

Was ich damit sagen will: Sicher gibt es dort Idioten, so wie es sie überall gibt, aber so infantil alles herunterzuputzen, was beim Amt passiert, zeugt für mich irgendwo von einer grossen Schwäche. Man muss doch unterscheiden können. Bei einigen Kommentaren, die ich aber hier schon las, kommt es mir wirklich nur noch so vor, als ob das Klischeedenken schon sehr weit fortgeschritten ist. Auf der Strasse läuft jemand mit grünen Haaren, schon ist er für die Gesellschaft Abschaum und ein asozialer Nichtsnutz. Sowas wird hier ja angekreidet. Seht ihr aber jemanden in Uniform, denkt ihr absolut genauso. Und ich persönlich habe durchaus schon Beamte erlebt (auch bei der Polizei), die nett und zu mir korrekt waren. Ich meine, das muss ja irgendwo einen Grund haben, oder? Und den sehe ich persönlich schon am Verhalten von so manchen. Wer sich mies benimmt, bekommt das zurecht auch ganz genauso zurück. So ist es auch im wahren Leben, fernab sämtlicher Ämter. Und wenn ich hier bereits Mordgelüste lese, nur weil ein Arbeitgeber etwas getan hat, was man nicht so gut findet, kommt wieder diese Unreife hervor, die ich bereits ansprach.
Ich glaube Tetrarchos würde auch im Spiel ein sehr, sehr schlechter Verlierer sein, das Schachbrett umwerfen und seinen Mitspieler ins Krankenhaus schlagen (übertriebenes Beispiel).

Ich meine, natürlich sollte man sich wehren, wenn man schlecht und WIRKLICH fies behandelt wird, aber bei manchen glaube ich echt, die sehen sich schon vor den Kopf gestossen und persönlich beleidigt, wenn sie einen Brief vom Arbeitsamt bekommen. Das ist bei denen jedoch standard und es kriegt ihn jeder zuhauf, nicht nur ihr. Und das geht vielen wohl gar nicht erst in den Kopf. Die denken immer, sie persönlich seien gemeint und reagieren dann entsprechend. Wie im Kindergarten halt, ich sagte es bereits. Die Tante schimpft, die Kinder heulen. Nur die sind noch zu jung, um wirklich zu begreifen, dass nicht sie als Personen gemeint sind, sondern nur aufgrund dessen angemeckert wurden, weil sie sich eben zu einem anderen Kind so böse und unfair verhalten haben.

Doch noch mal zurück zum Arbeitsamt: Klar sind das Marionetten, die dort arbeiten, aber letztendlich stehen die doch auch bloss in einem Abhängigkeitsverhältnis und haben eigentlich keine Lust jeden Morgen im Büro zu erscheinen (die Worte einer Sachbearbeiterin), - natürlich könnten die sich alle etwas besseres vorstellen, als sich das ganze Jahr mit Leuten wie Tetrarchos herum zu ärgern, aber was sollen sie machen? Über die Runden müssen sie genauso kommen und den Mut so wirklich offen ihr Leben und ihre Meinung auszuleben, haben die nun mal nicht (oder sie haben es nie gelernt oder nie ausprobiert). Doch mich widert diese Pauschalisierung an, die hier stattfindet. Erst mal sind ALLE schlecht. Wo ist da denn bitte der Unterschied zu dem Schwachsinn, den Maverick in seinen Thread losgelassen hat? Und wieso gelten die überhaupt alle als faule Beamte, die nur Kaffee trinken, aber machen sie dann doch mal ihren Job, so wie es in ihrem Arbeitsvertrag steht, dann werden hier auch bloss Hetzbeiträge geschrieben von wegen bösen Staat, faschistische Sachbearbeiter und weiteren Dingen, die man mit ihnen gerne noch anstellen würde.

Ich finde das alles sehr unreif.


Ina - 9.5.2007 um 11:19

Boah @Unmensch, weißt du, was ich für "unreif" halte??

Diese Einteilung der Menschen in Gut und Böse, dieses platte Schema, in das du jeden presst, ohne auch nur ansatzweise seine Seele zu verstehen bzw. überhaupt auf die Idee zu kommen, da könnte irgendetwas sein, das über dein fixes Weltbild hinausgeht. Ich will es dir nicht ausreden, es ist faszinierend, dass es so etwas überhaupt geben kann, aber es gibt tatsächlich Menschen, die komplizierter gestrickt sind als du, auch wenn du aufgrund unzureichender Wahrnehmung glaubst, ihnen überlegen zu sein.

Wenn ich nicht im Einzelnen auf deine Beiträge eingehe, so liegt das übrigens daran, dass mich derart platte Phrasen wie

Zitat
Ich finde, so wie es in den Wald hineinschallt, so schallt es auch heraus.


Zitat
Ich finde einfach, jeder sollte sich mal an seine eigene Nase fassen.


oder das wiederholte Gerede von Kindergärten schlicht geistig kapitulieren lassen. Diesen zähen Hirnschlamm kenne ich aus meinem Alltag und den bewegen zu wollen ist Verschwendung. Man kann höchstens zwischendurch mal draufkotzen, so wie ich es hiermit tue :D


dian - 9.5.2007 um 11:21

@ Unmensch:

Zitat
natürlich könnten die sich alle etwas besseres vorstellen, als sich das ganze Jahr mit Leuten wie Tetrarchos herum zu ärgern, aber was sollen sie machen? Über die Runden müssen sie genauso kommen und den Mut so wirklich offen ihr Leben und ihre Meinung auszuleben, haben die nun mal nicht (oder sie haben es nie gelernt oder nie ausprobiert). Doch mich widert diese Pauschalisierung an, die hier stattfindet. Erst mal sind ALLE schlecht.


Ich weiß nicht, wie ich das jetzt formulieren soll, ohne meine bekannte zurückhaltende Art aufgeben zu müssen...
aber du schreibst hier und in anderen Beiträgen in letzter Zeit so eine gequirlte Scheiße, dass ich mich echt zu fragen beginne, was du in einem Forum wie diesem überhaupt verloren hast.
Erst fängst du an, hier in bösartiger Weise Leute rauszumobben, dann verteidigst du diese Beamtenschweine, weil sie ja nur ihren Job machen und man ihnen halt freundlich begegnen soll...
Du hättest wahrscheinlich auch noch ein paar tröstende Worte für die abtransportierten Juden im Dritten Reich gehabt (sorry, dass jetzt wieder ein Nazivergleich kommt, aber das bietet sich bei dieser Thematik ja förmlich an...)
"Was beschwert ihr euch, dass ihr geschlagen werdet? Das ist nunmal der Job der SS, euch ins Konzentrationslager zu bringen. Und wenn ihr nicht brav in einer Reihe lauft und den ganzen Verwaltungsakt unnötig verzögert, dann braucht ihr euch nicht zu wundern, wenn die SS-Männer genervt reagieren und euch eine reinhauen. Das sind ja schließlich auch nur Menschen, die Familien haben und ihren Job nicht so einfach aufgeben können, weil sie ja einen Eid auf den Führer geschworen haben... Denen müsst ihr einfach mit Respekt begegnen, dann respektieren sie euch auch."
Also wirklich... wenn du Maverick wegen ein paar kruden Äußerungen über Frauen schon dazu aufforderst, sich aus dem Forum zu verpissen, dann bin ich gerade zehnmal mehr motiviert, dir wegen deinen lemming-konformen Äußerungen das selbige nahe zu legen. Gleiches Recht für alle!


Unmensch - 9.5.2007 um 11:39

Zitat
Original von dian
Also wirklich... ich frage mich gerade, wenn du Maverick wegen ein paar kruden Äußerungen über Frauen schon dazu aufforderst, sich aus dem Forum zu verpissen, dann bin ich gerade zehnmal mehr motiviert, dir wegen deinen lemming-konformen Äußerungen das selbige nahe zu legen.

Wieso lemming-konform? Meine Äusserungen finde ich sogar durchaus alternativer als so manche Ansichten hier. Denn gegen die lehne ich mich auf, statt sie irgendwie zu schlucken und das genauso zu machen, wie es der Unity-Kodex befielt. Der interessiert mich aber nicht. Ich denke immer noch frei von jeglichen Erwartungshaltungen. Daher hasse ich auch nicht alle Beamten, weil man das gefälligst so zu machen hat, um ja auch ein guter Gesellschaftskritiker zu sein.
Ich habe beispielsweise auch nie verstanden, was es mit Punk zu tun hat, wenn man sich mit Bier vollkippt und sich wie ein Schwein benimmt. Nicht anders ist es jetzt auch hier. Wenn das nicht in dein Weltbild passt, dann hast doch vielmehr du das Problem, nicht ich. Du glaubst doch, dass jeder Beamte ein heimlicher Sadist ist und nur in den Beruf ging, um andere Menschen zu schikanieren und am Boden zu sehen. Allerdings ist das grosser Schwachsinn. Das ist genauso ein Job wie der Fensterputzer von nebenan, halt die einen sind hier reingeraten, die anderen eben dort. Froh sind sie beide, dass sie etwas zu tun haben. Und hier würde ich mal lieber mit der Kritik ansetzen, wie das überhaupt sein kann und wie es überhaupt möglich ist, regiert und von Ämtern verwaltet zu werden, statt restlos alle zu hassen, nur WEIL sie es tun. Für mich sind die genauso in einer Abhängigkeit und daher Opfer. Das gilt ganz genauso dann, wenn jemand seine Amtsmacht missbraucht und tatsächlich jemanden schikaniert (was ich ja nicht bestreite, dass es das gibt). Dann ist aber auch nicht der böse, böse Beamte schuld, sondern der widerliche Mensch, der dahinter steht. Der wäre auch Dreck, wenn er nicht am Bürotisch sässe und ist es nicht nur, WEIL er dort sitzt. Und das scheinst du nicht zu verstehen. Immer nur pauschalisieren, ja, das hat mich in der Tat schon bei Maverick genervt.


dian - 9.5.2007 um 14:04

Zitat
Wieso lemming-konform? Meine Äusserungen finde ich sogar durchaus alternativer als so manche Ansichten hier.

Mit "lemming-konform" meinte ich, dass dieses Verständnis und diese Toleranz gegenüber der Obrigkeit und deren Handlangern, das du uns hier als revolutionäre neue Denkweise verkaufen willst, doch im Grunde seit vielen hundert Jahren von einem Großteil der Bevölkerung praktiziert wird.
Dass die Angestellten vom Arbeitsamt oder der freundliche Schutzmann, der die Wohnung von Leuten durchsucht, die den G8-Gipfel stören wollen, auch menschliche Wesen sind, die nur ihren Job machen, ist mir schon klar. (Wahrscheinlich weiß das sogar Tetrarchos, tief in seinem Inneren. ;) )
Die Frage ist aber doch: Wollen wir sie dabei unterstützen, so dass es auch noch in hundert Jahren Menschen gibt, die so einen Job freiwillig machen wollen? Oder wäre es nicht vielleicht die bessere Taktik, sie zu ächten und zu verspotten, wo immer es nur möglich ist?
Angenommen, die Beamten und Polizisten dieser Welt würden zukünftig vom Rest der Bevölkerung komplett mies behandelt werden... jeder würde die Straßenseite wechseln, wenn sie ihm begegnen, ihre Freunde und Frauen würden sie verlassen, und kein Kneipenwirt würde ihnen noch ein Bier ausschenken..
Ich glaube, wir hätten ziemlich schnell und vor allem sehr unblutig eine andere Gesellschaftsform... denn außer ein paar wenigen Psychopathen würde sich keiner mehr solch eine Erniedrigung antun wollen. Dann würden sie alle ihre Jobs hinschmeißen, und das System könnte von unten herauf neu aufgebaut werden.
Also warum Verständnis für diese Leute wecken? Willst du nicht, dass sich etwas ändert? Und falls du das doch willst: Wie soll sich denn jemals etwas ändern, wenn man nicht seinen Unmut bekundet und diesen Handlangern sagt, was man von ihnen hält?
Willst du dich mit denen an einen Tisch setzen und ihnen mit einem Lächeln im Gesicht von deiner alternativen Lebenseinstellung erzählen? So erreicht man doch nichts... man hat vielleicht dann weniger Stress mit denen, weil die natürlich dankbar für jeden sind, der sich ihnen gegenüber angemessen verhält... aber das System ändert man dadurch kein Stück. Im Gegenteil: Ich würde sogar behaupten, man festigt das System, in dem man dessen Gesetzen und denen, die diese Gesetze ausführen, mehr Achtung und Respekt entgegenbringt als unbedingt nötig ist.


Unmensch - 9.5.2007 um 15:13

Zitat
Original von dian
Also warum Verständnis für diese Leute wecken? Willst du nicht, dass sich etwas ändert?

Ich verstehe schon, auf was du hinaus willst. Im Grunde sehe ich das sogar genauso. Es ist ähnlich wie bei einem Soldaten, der in den Krieg zieht und dort vom Feind eine Ladung Raketen serviert bekommt. Er ist doch selbst schuld, was opfert er sich für einen dämlichen Staat auf und macht willenlos alles, was dieser von ihm verlangt? Hier haben wir ja bereits durchaus Parallelen zum Arbeitsamt. Ist ja auch alles richtig, aber die eigentliche Kernaussage aus meinem langen Beitrag war doch eine ganz andere. Mich nervt einfach diese entsetzliche Jammerhaltung (die Welt ist ja so schlecht, alle haben sich gegen mich verschworen und die Arbeitsagentur wurde auch nur gegründet, um mich klein zu kriegen, aber das schaffen sie nicht, denn ich bin der Grösste!).

Ich finde das schwachsinnig und denke, man sollte einfach mal wieder auf den Boden zurück kommen. Ich sage das nicht, um die irgendwie zu verteidigen, sondern wenn man schon meckert, dann sollte man es bitte wahrheitsgetreu machen. Und für mich sind das nun mal keine Sadisten, die aus Spass alles und jeden moppen und sich jeden Morgen auf ihren Bürojob freuen, weil sie dem arbeitsunwilligen Pack mit der gesamten Palette an staatlichen Sanktionsmaßnahmen auf die Pelle rücken können. Wer so denkt, hat zu viele schlechte Filme gesehen, aber noch nie ein Arbeitsamt von innen. Oder aber er sah es schon, hat sich dort aber so dermaßen unmöglich aufgeführt, dass es mich ehrlich gesagt überhaupt nicht wundert, dass sämtliche Register der Schikane gezogen werden. Dann aber jedoch nicht, weil die Mitarbeiter in einem solchen Fall vom Staat dazu angehalten sind, sondern lediglich weil der Mensch dahinter sich ganz persönlich angegriffen gefühlt hat und ganz persönlich Rachepläne schmiedet und dabei - und das ist jetzt wirklich fies - sich seiner Stellung als Beamter bedient. Aber wie ich schon mal sagte, hat das dann nichts mit dem bösen, bösen Beamtentum zu tun, denn der Feind ist dann ja nicht Sachbearbeiter Mustermann, sondern es ist der Mensch dahinter, der Herr Mustermann, der zu feige ist, persönliche Differenzen dann auch persönlich mit seinem Gegenüber zu klären, sondern stattdessen sich lieber der Hilfsmittel seines Jobs bedient.
Sowas ist fies, klar, absolut keine Frage.

Natürlich nervt es mich genauso, dort vorgeladen zu werden und ich bin alles andere als hocherfreut. Aber ich besitze immerhin noch die Fähigkeit zu unterscheiden, dass das nicht gegen mich persönlich geht, sondern man mich halt vorlädt, weil das dort in einem gewissen Zeitraum so üblich ist. Und manche verstehen das einfach nicht, die denken dann immer gleich wieder "oh, dieser Drecksladen, haben sich bestimmt wieder was neues ausgedacht, um mich fertig zu machen. Diese Schweine, aber mich kriegen sie nicht klein, ich zünde denen die Bude an!!!).
Meine Güte, ich sehe das viel lockerer. Setze mich da kurz hin, höre mir das an, das geht zum einen Ohr rein und zum anderen wieder raus. Das war's. Natürlich versklave ich mich in dem Moment und gehorche denen alleine schon deshalb, weil ich mich auf den Weg zu ihnen gemacht habe, aber meine Güte, dann doch lieber 5 Minuten meines Lebens dafür opfern, als mich irgendwo Tag für Tag 8 Stunden von einem Chef herumkommandieren und WIRKLICH schikanieren zu lassen. Ist halt immer die Frage, wie man diese Verhältnismäßigkeit für sich persönlich vereinbaren kann. Und ich habe nun mal kein Problem damit, diese 5 Minuten mit einem Beamten "zusammenzuarbeiten", die restliche Zeit dafür aber umso intensiver machen zu können, was ich will bzw. was ich nicht will - schlichtweg weil ich meine Ruhe habe. Dass ich für diese 5 Minuten auch noch Geld kriege und den Staat damit prima ausnutze, ist sogar noch ein netter Nebeneffekt. So macht man das System von innen kaputt - was zwar jetzt auch nicht die Welt rettet, aber immerhin alle mal mehr, als wenn ich jetzt böse Schimpfworte den Beamten vor den Kopf knalle. Denn was bringt es? Für mich doch nur noch mehr Rennerei und Ärger mit dem Amt und im schlechtesten Falle sogar kein Geld, aber ansonsten ist doch rein gar nichts bezweckt. Oder glaubt du ernsthaft, weil ich besonders böse gucke, kündigt jemand seinen Job dort und schliesst sich anschliessend einer Guerilla-Gruppe an? Sehr unwahrscheinlich. Das prallt bei denen sowieso ab, die werden auf sowas ja bereits auf Schulungen vorbereitet. Notfalls rufen sich halt den hausinternen Sicherheitsdienst, spätestens danach geht es ihnen wieder gut und dann darf man erst mal wirklich die Amtswillkür spüren, wenn man von zwei Mann herausgezerrt wird, und nur noch ein fieses Grinsen der Sachbearbeiterin im Raum zurück bleibt. Der geht es danach zweifelsohne noch besser als vorher.

Soll so deine Strategie zum stürzen des Systems aussehen? Naja, halte ich strategisch nun nicht für sooo klug, aber wie ich schon sagte, jeder so, wie er es für sich vereinbaren kann. Und wenn ein normales Verhalten (du sollst ja niemanden gleich um den Hals fallen) absolut keine Option für dich ist und du lieber den Höhlenmenschen mit Keule mimst, dann sollst du damit glücklich werden. Aber ich will genauso mein Recht darauf haben, mich so zu geben, wie ich gerne möchte. Und nicht dieses oder jedes gut oder mies zu finden oder durch den halben Laden zu brüllen, nur weil man das ja so handhaben muss, um auch tatsächlich alternativ genug für die Unity zu sein.


Benway - 9.5.2007 um 15:55

Unmensch schrieb:
[QUOTE]Doch noch mal zurück zum Arbeitsamt: Klar sind das Marionetten, die dort arbeiten, aber letztendlich stehen die doch auch bloss in einem Abhängigkeitsverhältnis und haben eigentlich keine Lust jeden Morgen im Büro zu erscheinen (die Worte einer Sachbearbeiterin), - natürlich könnten die sich alle etwas besseres vorstellen, als sich das ganze Jahr mit Leuten wie Tetrarchos herum zu ärgern, aber was sollen sie machen?[/QUOTE]

Und du siehst da wirklich keinen unüberbrückbaren Gesinnungskonflikt zwischen den Leuten hinter dem Schreibtisch und dir? Allein um sich vor sich selbst zu rechtfertigen, müssen diese Beamten sich doch durch deine bloße Existenz angegriffen fühlen - völlig nebensächlich, ob sie nun persönlich eine sadistische Ader in sich tragen oder nicht. Du tust doch, wovon deine Sachbearbeiterin nur träumt...und trotzdem verläuft euer Zusammentreffen besser als das zwischen einem selbstbewussten Schwulen und einem konservativen Lokalpolitiker, der nur in seiner Jugend mal ganz flüchtig homosexuelle Neigungen gespürt, sie aber schnell unterdrückt hat? Kann ich nicht so recht glauben, oder du verstellst dich wirklich seeehr gut.

[QUOTE]dann doch lieber 5 Minuten meines Lebens dafür opfern, als mich irgendwo Tag für Tag 8 Stunden von einem Chef herumkommandieren und WIRKLICHschikanieren zu lassen. Ist halt immer die Frage, wie man diese Verhältnismäßigkeit für sich persönlich vereinbaren kann.[/QUOTE]

Jepp, das ist es...Gibt's ein richtiges Leben im Falschen? Die Frage wird jeder für sich selbst beantworten, die meisten ganz intuitiv auf die selbe Weise. Ich weiß nicht, wie ich mich in deiner Situation entscheiden würde. Zur Zeit bin ich in der glücklichen Situation, noch keine Kompromisse eingehen zu müssen, das Härteste, was passieren kann ist, dass man mich als arrogant abstempelt, wenn ich ihm mehr oder weniger ins Gesicht sage, dass ich ihm nichts zu sagen habe. Wenn in Bälde auch meine Existenz davon abhängen wird, dass ich brav Männchen mache, weiß ich nicht, wie ich reagieren werde.


dian - 9.5.2007 um 19:00

@ Unmensch:
Ok, ich verstehe schon, was du mir sagen willst.
Dass es nichts bringt, den Sachbearbeiter zu bedrohen oder im Amt Krawall zu machen, ist klar.
Genauso wenig, wie es was bringt, sich gegen Bullen zu wehren, wenn die einem schon Handschellen angelegt haben.
Würde ich ja auch nicht machen. Da ist das, was du machst, natürlich klar die sinnvollere Methode.
Weshalb streiten wir uns doch gleich? ;)


Soulmirror - 9.5.2007 um 19:07

[QUOTE]Weshalb streiten wir uns doch gleich? [/QUOTE]

wegen der verallgemeinerung, dass alle beamten und überhaupt leute die nen "assigen" job machen arschlöcher sind und schergen des systems. :p


dian - 9.5.2007 um 19:20

Ich dachte eher, wegen der Verallgemeinerung, dass alle Beamten und überhaupt Leute, die nen "assigen" Job machen, respektvoll und freundlich behandelt werden sollen? :D


Soulmirror - 9.5.2007 um 20:20

naja dann wohl eher, dass man auch so leute so behandeln sollte das man selbst am ende den umständen entsprechend am besten dasteht. wenn man natürlich unbeugsam da reingeht wird man eben "gebrochen" nicht verbogen.
ich teile da auch unmensch´s ansicht, dass man bei sowas lieber 5 minuten mitspielt als rumzuplerren und dann die rechnung dafür zu kriegen.
wie war das mit dem herrn k. der sich gegen die gewalt aussprach? *g*

btw. der kommentar das er verschwinden solle ist ja wirklich witzig wenn du dich noch kurz zuvor über das "rausmobben" anderer beschwerst. ums mal gesagt zu haben :p


... - 10.5.2007 um 02:54

@Unmensch;
Ich weiß jetzt nicht, woher Du Deine Kenntnisse vom Aufbau der Arges hast, denn um die geht es hier, nicht um das Arbeitsamt alleine, das ist nur noch für ALG I zuständig.

Ich kann Dir mal kurz meine Kenntnisse schreiben:
Die dort Tätigen (die beileibe nicht alle Beamte sind, das sind nur die, die auch wirklich hoheitliche Tätigkeiten ausführen, z.B., wenn @Tertrarchos 'ne Kürzung bekommen sollte, dann müsste das schon jemand unterschreiben, der dazu die Befugnis hat) werden in unterschiedliche Gruppen aufgeteilt. Es gibt eine Gruppe, die nach dem Beamtentarif bezahlt wird und der ist per Gesetz festgelegt, da gibt es nur gesetzliche Zulagen. Dabei dürfte es sich um die Sachbearbeiterin z.B. handeln, die Du bekamst, nachdem Du als Problemfall (=schwer vermittelbar) eingestuft wurdest.
Solange Du da noch nicht drin bist (und das Kontingent für solche Fälle ist klein), bekommen die Sachbearbeiter dafür Prämien, wenn sie Dich entweder vermitteln oder an Deinen Bezügen so sparen, dass es sich lohnt für den Staat.
Die Vorstellung, dass der normale Sachbearbeiter also nicht an seinen Profit denkt, wenn er Dich eine Eingliederungsvereinbarung unterschreiben läßt, ist also Unsinn.

Dann, es sind eben keine Beamte, sondern in erster Linie Angestellte und die Beamten, die dort sitzen, sitzen deshalb dort, weil man sie schon überall herausgemobbt hat. Sozialamt und Arges sind der letzte Dreck, den kein Mensch machen will, der im ÖD ist.
(Evtl. könnte @PigPen mal erzählen, ob das auch da, wo er arbeitet, so ist. Hier im Ruhrgebiet gibt es ganz klare Hierarchien in den Ämtern, wo es am Schönsten ist, und wo man unter keinen Umständen arbeiten sollte.)

So, und dann ist Deine Sichtweise auch sehr kurzsichtig, @Unmensch:
Schön, dass Du Dich nur für 5 Minuten verstellen musst, um Dein Geld zu bekommen (und btw @Tetrarchos hat nicht gejammert, sondern hat nach Möglichkeiten gefragt, gegen den Scheiß Aktionen zu machen, das ist das genaue Gegenteil!!!).
Also nach 5 Minuten hast Du Dein Geld.
Erstmal zu der Lüge, dass man mit Krawall oder Bedrohungen kein Geld bekommt.
Es gibt die Fälle, wo Sachbearbeiter sich aufgrund von Einschüchterungen haben korrumpieren lassen und wegen Zahlungen sowieso und es dürften Mio. Fälle sein, die wir aber nicht erfahren, weil es dann alle machen würden.
Dann zum Zweiten:
Weißt Du zufällig, wo die höchste Selbstmordquote im ÖD ist? (Jetzt ÖD, der eben auch Büroarbeit ist, im medizinischen, pflegerischen oder pädagogischen und polizeilichen Bereich mal ausgenommen, da ist die sowieso höher)
Eben bei der Arbeitslosen - oder Sozialhilfebetreuung.
Da gab es schon vor Jahren den Fall, dass die das nicht mehr vertuschen konnten, weil irgendwie im Arbeitsamt Bonn sich gleich 5 Mitarbeiter direkt aus der Dienststelle in einem höheren Stockwerk aus dem Fenster stürzten.

So, mal ein paar Fakten noch zu den Mitarbeitern:
1.Die verdienen nicht besonders, ich hab' mit meinen Zuschlägen und Samstags-, Sonntagsdiensten mehr in der Tasche, wenn ich nur 'ne Zweidrittelstelle mache als die.
2.Die haben meistens nur Zeitarbeitsverträge, weil die irgendwoher rekrutiert worden sind, wo sie nicht mehr gebraucht wurden.
3.Diejenigen, die schon in der Stadt oder bei irgendeinem Amt waren, wurden dahin abgeschoben, weil sie unbeliebt waren, bei Kollegen oder beim Chef oder so.

Das sind oftmals Typen, die das letzte Scheißleben haben.
Und die willst Du weiterhin in einer so suizidalen Stellung lassen, einfach weiter sterben lassen bis zum Kopfsprung vom Balkon???
Das ist aber nicht sehr einfühlsam.

Ich kenne vier Leute aus dem Öffentlichen Dienst (also, ich kenne natürlich mehr, ich bin ja selbst im ÖD, ich meine jetzt in dem ÖD, wo auch Büroarbeit anfällt).
Fall 1:
Mein bester Schulfreund damals. Hat direkt gesagt, wenn sie ihn dahin versetzen, dann wird der sofort die Seite wechseln und seinen Beamtenjob hinschmeißen. Um das zu verhindern, ist der sogar in eine Mehrheitspartei gegangen, das beste Mittel hier im Ruhrgebiet, um nicht dort zu landen.
Fall 2:
Mein Exlover aus Düsseldorf. Der arbeitet beim Regierungspräsidenten, der hat somit keine Probleme, mal in einer Arge zu arbeiten. Aber dem reicht das Klima da auch schon lange. Der braucht schon 2 Joints vor der Arbeit, um die Hackfressen da zu überleben. Der hatte auch schon mal gekündigt, aber die haben die Kündigung nicht angenommen, weil der auch noch, seitdem der in dem Job ist, 'ne affektive Psychose hat und die meinten, das wäre eine manische Phase gewesen. (Man kommt eben genauso schlecht aus dem ÖD raus, wenn man einmal drin ist wie da hinein.)
Fall 3:
Ein ehemaliger Beamter, den ich eher so nebenher kenne von der ein oder anderen Bumsgeschichte. Das war'n Punkie, der 1990 noch so naiv war, und meinte, wenn er Beamter wird, dann hat der seine Ruhe und muss nicht viel machen. Aber denkste als Punkie. Die haben den erst ins Sozialamt versetzt, und da der da auch nicht kuschte und z.B. solche Briefe, wie sie @Tetrarchos geschrieben hat, einfach durchgehen ließ, ist der dann noch gemobbt worden und dann haben die die arme Sau auch noch in den Außenschnüffeldienst versetzt, also dann durfte der draußen bei den Stütze- oder ALG-Empfängern nachgucken, ob die nicht doch am Arbeiten waren. Ein Job, wo die eingeschlagenen Zähne garantiert sind, insbesondere für Menschen, die nicht ganz so aussehen wie sich das die Masse vorstellt.
Der hat dann auch seinen Beamtenjob an den Nagel gehangen und lebt trotzdem (oder gerade deswegen???).
Und der vierte Fall war auch beim Arbeitsamt, der ist noch ausgestiegen, direkt nach der Ausbildung (Made in just in Time!!)

Und mich wollten die doch auch schon haben, als ich noch Rehafall der BfA war. Weil ich halbwegs deutsche Briefe schreiben kann. Ich hab' schon am zweiten Tag der Auswahl Kopfschmerzen bekommen, wie das immer ist, wenn ich zuviel sitze. Leider gehörte ich zu den drei von den 120, die eine Stelle hätten bekommen können, aber ich habe auch lieber jemanden, der eventuell etwas mehr Schwierigkeiten mit seiner Gesundheit noch hat als ich überlassen (der hat evtl. die Zyankalikapseln schon! :D).

ALSO RETTET DIE ARGE-MITARBEITER: MACHT IHNEN DAS ARBEITEN SO SCHWER, DASS SIE KÜNDIGEN, BEVOR SIE ALLE DRAUF GEHEN!


Unmensch - 10.5.2007 um 04:52

Zitat
Original von Arne Kroger
@Unmensch;
Ich weiß jetzt nicht, woher Du Deine Kenntnisse vom Aufbau der Arges hast, denn um die geht es hier, nicht um das Arbeitsamt alleine, das ist nur noch für ALG I zuständig.

Natürlich waren meine Beispiele jetzt mehr auf die ARGE gemünzt und es gibt auch Beamte, wo davon überhaupt nichts greift, weil sie einen vollkommen anderen Job machen, der beispielsweise sich wirklich nur mit der Kontrolle und dem Schikanieren der Leute befassen. Gibt es sicher, dort sollte man aber auch immer den Einzelfall sehen und nicht über einen Kamm scheren.
Aber da wir ja hier im Thread ursprünglich beim Thema Arbeitsamt bzw. ARGE waren, habe ich mit meinen Beiträgen auch vornehmlich darauf Bezug genommen. Selbstverständlich ist das jetzt nicht universell verwertbar für zig andere Behörden, zumal wie könnte ich, wenn ich bestimmte Stellen noch niemals von innen gesehen habe?
Dass in den Arbeitsämter gar keine echten Beamten sitzen, weiss ich. Grösstenteils haben die dort alle nur Zeitverträge, wobei es natürlich trotzdem welche gibt, die fest angestellt sind. Aber wir sollten uns auch nicht zu sehr an diesem Begriff "Beamter" hochziehen, wogegen ich mich nach wie vor wehre, sondern es geht schlicht um die Leute, die das dort ausführen. Ob das nun Beamte sind oder Schlüpfe, spielt dabei erstmal ja keine Rolle. Und ich weiss auch, dass dort niemand sitzt, der mal eben entscheiden kann, dass dir das Geld gestrichen wird. Die leiten das weiter an die Leistungsabteilung und du treffen die Entscheidung aufgrund der Sachlage. Ist ja einerseits eine gar nicht mal so dumme Schutzmaßnahme, denn es dämmt die Willkür ein. Gleichzeitig gibt es aber auch immer eine Spezies Leute, die ernsthaft meinen, nur weil sie von ihrem Bearbeiter nicht gemocht werden, drückt der eben mal einen Knopf und schon gibt es kein Geld mehr. Das ist natürlich Quatsch. Zumindest so, wie es dargestellt wird. Dass es theoretisch durchaus so laufen KANN, weiss ich natürlich. Die Bearbeiter brauchen ja nur die entsprechenden Zeilen zu formulieren und irgendwelche nicht vorhandenen Tatsachen zu erlügen, und schon wird die Leistungsabteilung das schlucken und entsprechend sanktionieren. Inwieweit die das selbst noch mal gegenprüfen und auf Wahrheitsgehalt testen, weiss ich nicht. Vermutlich müssen sie es gar nicht, denn in eigentlich kaum einen Fall haben die irgendwelche Beweise, denen sie nachgehen könnten (und die Zeit dazu, angesichts dass jeder mindestens schon einmal sanktioniert wurde, schon gar nicht).

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Original von Arne Kroger
Die dort Tätigen (die beileibe nicht alle Beamte sind, das sind nur die, die auch wirklich hoheitliche Tätigkeiten ausführen, z.B., wenn @Tertrarchos 'ne Kürzung bekommen sollte, dann müsste das schon jemand unterschreiben, der dazu die Befugnis hat) werden in unterschiedliche Gruppen aufgeteilt.

Ja, genau das schrieb ich eben. Wofür die Sachbearbeiter aber durchaus befugt sind, das ist die Maßnamengeschichte, um die Leute dort reinzustecken. Absegnen muss das niemand, im Gegenteil, die sind ja sogar dazu angehalten, ihre Maßnahmen mit Leuten zu füllen. Und hier zeigt sich dann schon das erste Mal, was es heisst, einfach mal mit etwas Verstand an die Sache heranzugehen. Im ersten Augenblick sieht das zwar schon so aus, als ob ich schwach bin, nachgebe und mit den Beamten kooperiere, indem ich sie nicht bei jedem Besuch vollschnauze, aber letztendlich ist das absolut nicht so kurzsichtig, wie du sagst. Denn zustimmen tust du mir schon, dass man so eher vor irgendwelchen Quatsch verschont wird, als wenn man Rambazamba macht, oder? Dass es irgendwann eh jeden einmal trifft, ist natürlich klar - vermutlich muss das sogar so sein. Ist halt der übliche Amtslauf und der gibt wohl vor, dass jeder mindestens einmal gefördert werden muss, zumal es nebenbei ein netter Test ist, um die Arbeitsbereitschaft zu testen. Dadurch konnte man gewiss schon einige Millionen einsparen, deshalb halten die auch weiterhin an dem bewährten System fest. Ist ja auch irgendwo logisch.

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Original von Arne Kroger
Es gibt eine Gruppe, die nach dem Beamtentarif bezahlt wird und der ist per Gesetz festgelegt, da gibt es nur gesetzliche Zulagen. Dabei dürfte es sich um die Sachbearbeiterin z.B. handeln, die Du bekamst, nachdem Du als Problemfall (=schwer vermittelbar) eingestuft wurdest.
Solange Du da noch nicht drin bist (und das Kontingent für solche Fälle ist klein), bekommen die Sachbearbeiter dafür Prämien, wenn sie Dich entweder vermitteln oder an Deinen Bezügen so sparen, dass es sich lohnt für den Staat.
Die Vorstellung, dass der normale Sachbearbeiter also nicht an seinen Profit denkt, wenn er Dich eine Eingliederungsvereinbarung unterschreiben läßt, ist also Unsinn.

Das mit den Prämien war mir in der Tat neu, auch wenn man immer mal wieder solche Gerüchte hört. Scheinbar stimmt es also doch, interessant.
Nun, aber ohne dass man mir wieder Lobpredigen auf Beamte unterstellt, will ich jetzt trotzdem mal betonen, dass ich es dann doch sogar ERST RECHT etwas sonderbar finde, dass die mich nicht wie den grössten Dreck behandeln, obwohl ich ihnen de facto doch bares Premiengeld koste. Behandelt und terrorisiert wie Tetrarchos werde ich dennoch nicht. Seltsam. Woran liegt's? Ich sehe eigentlich nur zwei Möglichkeiten: Entweder Tetrarchos übertreibt wirklich maßlos und badet sich im Selbstmitleid, weshalb ich ja überhaupt erst hier angefangen habe im Thread zu schreiben, weil mich das einfach nervt. Oder aber, und das ist die zweite Möglichkeit, mein Auftreten dort ist so gut, dass ich deren Augen gar nicht als Feind gesehen werde, sondern man eher noch Mitleid mit dem armen Arbeitslosen hat, als ihn von Grund auf zu schikanieren.
Vielleicht ist es aber auch eine Mischung aus beidem. Im Grunde ist es ja egal. So unweitsichtig, wie es den Anschein macht, kann es jedenfalls nicht sein, denn ich komme gut durch. Auch mit meiner Devise, wie es in den Wald hineinschallt, so schallt es auch hinaus. Ich meine, es ist doch irgendwo auch eine Sache von Logik, wenn man da reinstürmt wie der Letzte Dreck und sich genauso verhält. Gerade deshalb, weil dort nun mal auch nur Menschen sitzen, werden die sofort einen Ersteindruck daraus ziehen und dich entsprechend behandeln. Das machen die vielleicht noch nicht mal aus einem bösen Grund heraus, sondern es geschieht völlig unterbewusst. Wenn ich Leute auf der Strasse sehe, denke ich mir auch meinen Teil und manche widern mich sogar sofort an, obwohl ich noch nicht ein einziges Wort mit ihnen gewechselt habe. Oder anderes Beispiel: Eine gut aussehende Frau steht am Strassenrand und hat einen Motorschaden. Ein paar Meter weiter steht genau das Gegenteil an Schönheit, vielleicht handelt es sich dabei sogar noch um einen Mann - tja, dass der hilfsbereite Autofahrer dann sofort der Frau hilft, weil sie auf ihm - unterbewusst aber auch völlig bewusst - einfach den besseren Eindruck macht, versteht sich natürlich von selbst.
Das war jetzt einzig auf das Aussehen bezogen. Dass es sich nicht anders mit dem Verhalten zuträgt und man einem schüchternen Mädchen eher hilft als einem wilden Rocker, ist natürlich ebenso so logisch. Und auch in dem Amt sieht es nicht anders aus. Und da ich sowieso kein Mensch bin, der mit dauerhaft angefressenen Hass das Haus verlässt und jedem sofort umlegen würde, der nur falsch guckt, fällt es mir auch nicht sonderlich schwer, dort im Amt die fünf Minuten ruhig zu bleiben, auch wenn die irgendwas von dem faseln, was für mich ohnehin niemals in Frage kommt: Nämlich arbeiten und einer Gesellschaft nützlich zu sein, die ich zutiefst ablehne. Und wenn ich nun mal schon die nützliche Gabe besitze, selbst bei so einem Müll die Ruhe selbst zu bleiben, wieso mich dann verbiegen, laut losschreien und mir dadurch mehr Probleme einhandeln, als dass es mir etwas bringt?

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Original von Arne Kroger
Schön, dass Du Dich nur für 5 Minuten verstellen musst, um Dein Geld zu bekommen (und btw @Tetrarchos hat nicht gejammert, sondern hat nach Möglichkeiten gefragt, gegen den Scheiß Aktionen zu machen, das ist das genaue Gegenteil!!!).

Das sieht wohl jeder anders, für mich wirkte es nun mal mehr wie Jammern. Liest dir doch noch mal den ersten Beitrag hier aus dem Thread durch. Wirkt das für dich wirklich wie ein Hilferuf, was man machen kann, um denen dort Paroli zu bieten, oder wollte sich Tetrarchos lediglich den Frust von der Seele reden? Ich meine, beides ist doch okay und hat seine Daseinsberechtigung, aber mir kommt Tetrarchos dann doch eher so vor, als ob er sich nur mal Luft machen will, weil er nun mal der Typ ist, der sich schnell aufregt, was man ja auch an seinen heimlichen Fantasien merkt, was er mit Leuen anstellen will, die zwar nicht wirklich nett zu ihm waren, aber die letztendlich ihn auch nicht gerade mit kochenden Wasser überschüttet haben.
Auch damals, als es um seine Maßnahme ging und er dort rechtswidrige Sachen machen sollte, hat er das doch mehr über sich ergehen lassen, als wirklich einzugreifen und zu handeln. Genügend Tipps hat er bekommen, auch von dir, Arne, aber ist er den Sachen auch wirklich nachgegangen und hat sich darum gekümmert, dass er zu seinem Recht kommt? So wirklich die volle Bandbreiten der Möglichkeiten hat er doch gar nicht ausgeschöpft, dazu ist er gar nicht der Typ. Dass du dagegen weitaus konsequenter vorgehen würdest, glaube ich dir hingegen auf's Wort.

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Original von Arne Kroger
Das sind oftmals Typen, die das letzte Scheißleben haben.
Und die willst Du weiterhin in einer so suizidalen Stellung lassen, einfach weiter sterben lassen bis zum Kopfsprung vom Balkon???
Das ist aber nicht sehr einfühlsam.

Ach, das käme jetzt immer auf die Betrachtung an. Einerseits könnte ich sagen, die machen sich selbst dem Staat zum Untertan und wer mit dem Feuer spielt, braucht sich über verbannte Hände nicht zu wandern. Mitleid habe ich keines.
Andererseits könnte man es natürlich auch so machen, wie es Dian im Zivilcourage-Thread begründet hat, weshalb es durchaus legitim ist, bei Sachschäden einfach vom Unfallort abzuhauen Denn immerhin zerstört es im schlechtesten Fall die Existenz und das wäre dann ja ganz schlimm. Naja und wenn es das tatsächlich ist, wie ist es dann moralisch vertretbar, die Leute bei der ARGE in die Arbeitslosigkeit und damit in die Armut zu moppen? Ist das dann nicht auch verwerflich? Die haben jahrelang auf der anderen Seite des Schreibtisch gesessen, sich über Leute erhoben und sind dann in die Kantine gegangen und haben sich vollgestopft. Meinst du, dass solche Leute ernsthaft fähig wären, mit 345 Euro im Monat auszukommen? Zumal das wäre erst mal die finanzielle Seite, wie sähe das erst sozial aus? Jemanden, der sich bisher nur über seinen Job definiert hat, wo er den grossen Max markieren konnte, geht doch erst recht zugrunde und fühlt sich unendlich wertlos, wenn er ein unnützer Arbeitsloser ist, den niemand mehr haben will und der alle paar Wochen bei seinen Ex-Kollegen antanzen muss, um sich nun auf der anderen Seite des Schreibtisches verhöhnen zu lassen.

Also hier ist es wirklich eine klare Auslegungssache und je nachdem, wie man zu der Sache steht, entscheidet man. Eines bleibt aber immer gleich: Die Welt wird DAS nicht retten. Klar, könnte ich die Leute dort den ganzen Tag beschimpfen, aber was bringt es, ausser noch mehr Maßnahmen, Leistungskürzungen und vielleicht noch eine Anzeige wegen Beleidigung? Bringt doch nichts. Zumal ich konsequent sein müsste und wenn ich schon den widerlichen Beamten beschimpfe, weil er im Dienste des Staates Menschen nötigt und ihn damit unterstützt, dann müsste ich genauso die Kassiererin bei Schlecker vulgär attackieren, wenn sie mir einen schönen Tag wünscht - denn letztendlich arbeitet und unterstützt sie auch mit ihrer Tätigkeit solche Leute wie Anton Schlecker, der ja für alles bekannt ist, nur nicht für humane Arbeitsbedingungen.
Und auch die Verkäuferin bei C&A müsste von mir die volle Ladung Hass bekommen, da sie für einen Konzern tätig ist, der durch Kinderarbeit und Ausbeutung reich geworden ist und das ja nur soweit kommen konnte, weil Leute wie die Verkäuferin überhaupt erst dort angefangen hat zu arbeiten.
Und so könnte man das jetzt unendlich weiterspinnen. Letztendlich müsste man IMMER mit vollen Hass durch die Strassen gehen, und wo ich mich einfach frage, was hat man da selbst noch von seinem Leben? Zumal für was gibt man sein eigenes Leben überhaupt auf? Selbst wenn man jeden Tag jedem Menschen sagt, wie doof man ihn und seine Arbeit findet, macht das die Welt doch auch nicht besser, geschweige denn die Menschheit fängt plötzlich an ihren Verstand zu benutzen. Das wird nicht passieren, diese Kraft kann man sich dann schon eher für die Leute aufheben, wo man Potenzial erkennt, aber die vom Rechten weg abgekommen sind. Die kann man anbrüllen, denn dort hat das heiser werden wenigstens einen Sinn, wenn man sie dadurch missioniert und zu einem den Teil der Armee der Guten macht. Das wäre doch mal ein Erfolg, aber wahllos irgendwelche Menschen anzubrüllen, die viel zu sehr schon in den Fängen einer Drecksgesellschaft stecken, ist in meinen Augen reine Zeitverschwendung. Ausserdem sind mir auch viel zu egal, als dass ich es jemals tun würde. Soll der Beamte doch bleiben, wie er ist. Und wenn er sich aus dem Fenster stürzt, dann immerhin nicht, weil ich ihn systematisch fertig gemacht habe, sondern weil er selbst erkannt hat, dass in seinem Leben etwas gewaltig schief läuft. Letztendlich kann man eh nur Leuten helfen, die das selbst auch wollen. Und solange man nicht selbst will, wird sich niemand in seiner Art oder in seinem Verhalten ändern. Da kann man noch so viel brüllen oder quatschen, irgendwann kommt es zu einer Schutzreaktion, und spätestens dann wird auf Durchzug geschalten.


Tetrarchos - 10.5.2007 um 17:48

So Unmensch, jetzt langts mir:

1. Ich wage zu behaupten intelligenter zu sein als Du.
2. ich wurde mit schikanen GRUNDLOS belästigt, als ich noch den Ball flachgehalten habe. im August 2006!
3. ich frage mich, ob wir einen V-Mann von den Schlapphüten im Forum haben??




Und allgemein zu der Sache:
gestern war ich in der Hoffnungstr. in Essen (ist echt lustigerweise der Straßen-name :15:). Dort habe ich das HAUPTBÜRO der DKP besucht.
dachte mir die interessieren sich für derartige Vorfälle bei ARGEN besonders gern. Und siehe da, die haben mir einen Spitzenanwalt in Bochum empfohlen der auch die Parteigenossen in solchen Sachen verteidigt. Dort war ich heute.
Ergebnis der Beratung: Rechtsgrundlage für eine Kürzung ist praktisch nicht vorhanden. Ich habe in eine Gesetzeslücke getroffen, für die es praktisch keinen § gibt. Der inhalt der Bewerbung ergibt keine eindeutige Arbeitsweigerung meinerseits her, derartige Interpretationen sind subjektiv und nicht mit § zu untermauern. kürzung sollte daher trotz Drohung nicht stattfinden. wenn doch so hat besagter Anwalt großes Interesse an meiner Verteidigung. Die DKP möchte in diesem Fall dann auch in ihrer Parteizeitung darüber berichten. Vorläufig soll ich gelassen abwarten was kommt. Eventuelle Anhörungen oder Aussagen soll ich vorläufig verweigern.


dian - 10.5.2007 um 18:14

Bitte nicht schon wieder eine Debatte über Unmenschs Intelligenz, bei der jeder das letzte Wort haben will. Das bringt uns in der Sache nicht wirklich weiter. ;)

Ansonsten kann ich nur sagen: Glückwunsch, Tetrarchos! Das mit der DKP scheint ja eine richtig gute Idee gewesen zu sein. Musst halt nur aufpassen, dass die dich nicht vor ihren eigenen Karren spannen und du dann am Ende als Depp dastehst. (Ein gesundes Misstrauen gegenüber Politikern JEDER Richtung ist meines Erachtens immer angebracht.)
Halte uns auf jeden Fall auf dem Laufenden, wie sich das weiterentwickelt.


Darkeastwood - 10.5.2007 um 18:44

@Tetrarchos
"3. ich frage mich, ob wir einen V-Mann von den Schlapphüten im Forum haben?? "

Möglich


... - 10.5.2007 um 22:15

Meine früheren Erfahrungen aus der autonomen Bewegung sind eher, dass sich V-Leute sehr unauffällig verhalten, das wären eher stille Mitleser hier, evtl. registriert, aber ansonsten bestimmt nicht so drauf wie @Unmensch in den letzten Tagen.

@Tertrarchos:
Die DKP in Essen ist eigentlich ziemlich in Ordnung, da die PDS in Essen ziemlich reformistisch ist, wie ich mal mitbekommen habe. Früher war Mülheim und Essen nämlich ein Kreisverband der PDS und daher kenne ich noch die Essener, die waren eben etwas zu "liberal", daher sind wir jetzt als KV auch eigenständig, obwohl ich zur Zeit eh nur Karteileiche bin und nach den Prüfungen mal nachschauen muss, was da eigentlich zur Zeit läuft.
Mitglied bei der DKP werden würde ich aber zur Zeit noch nicht. Ich wär' ja schon froh, wenn hier im Westen wenigstens eine etwas linkere Partei wie die SPD mal sich halbwegs etabliert.


Tetrarchos - 14.5.2007 um 08:59

In Bremen hat nun die Linkspartei zum ersten Mal einen westdeutschen Landtag mit 8,5% erreicht. Trotz der massiven Schädigungspropaganda der Regierungsmedien scheint die Linkspartei langsam zu wachsen. Am erfreulichsten ist, daß CDU und SPD weitere 10% Wähler verloren haben. Jetzt zusammen noch 60%. Immerhin ist damit die Zweidrittelmehrheit für Verfassungsänderungen bei der nächsten Kanzlerwahl weg! :)
(66,6% erforderlich)

Ich habe bisher noch keinen Kürzungsbescheid der ARGE. Das verstärkt etwas meine Hoffnung. Der Vorfall ist heute ja schon immerhin 1 Woche alt.
Vielleicht hat ein Oberfuzzi von der Leistungsabteilung jetzt auch bemerkt, daß dieses Spiel riskant ist? Oder Maulkorb von oben? Man bedenke: Würde ein Gericht in dieser Sache zu meinen Gunsten entscheiden, dann würden alleine in Essen TAUSENDE Arbeitslose demnächst den gleichen Trick anwenden. Für die ARGE eine hochgradige Horrorvision. :D