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Ist Liebe die Antwort?
dian - 9.4.2006 um 02:05

"Liebe ist die Lösung für alles."
Das meint nicht nur Jack hier im Forum, sondern auch viele Millionen Christen, Buddhisten und sonstige Esoteriker.
Doch diese Denkweise setzt ja in gewisser Weise voraus, dass es irgendwo jenseits dieses Lebens eine Welt gibt, in der klar zwischen "gut" und "böse"...zwischen "Liebe" und "Hass"... unterschieden wird.

Gehen wir mal für einen Moment davon aus, dass (was ich durchaus glaube) tatsächlich so etwas wie ein Jenseits existiert, in dem viele allwissende Seelen herumschweben.
Denkt ihr, es ist wirklich so, dass sich diese Seelen alle liebhaben und all jene, die in ihrer menschlichen Existenz nicht zur Liebe und Nächstenliebe gefunden haben, ausgestossen werden oder gar in einer wie auch immer gearteten "Hölle" schmoren müssen?
Oder ist das nicht nur Wunschdenken derjenigen, die Angst davor haben, dass ihnen jemand etwas zu leide tut, und die deshalb ein Weltbild entworfen haben, in dem die Schafe im Jenseits für ihr friedliches Dasein belohnt und die Wölfe für ihre brutalen Taten bestraft werden?
Könnte es nicht genauso sein, dass Adolf Hitler im Jenseits die selben Rechte hat wie der tote Jude, den er vergasen liess?
Oder dass im Jenseits gar genau wie in der Natur der Stärkere regiert und die Schwächeren sich seinem Willen zu beugen haben?
Mit Gewissheit sagen kann es wohl niemand... Also warum sollte ich ausgerechnet glauben, dass das Prinzip des Universums die Liebe ist, und nicht etwa der Hass oder ewiges Bekifftsein?


dead_virus - 9.4.2006 um 03:25

Ich denk wohl dass es am ehesten Wunschdenken ist, der Wunsch nach einer Welt in der Frieden herrscht..
Ich glaub ja eigentlich nicht daran, dass überhaupt noch irgendwas kommt wenn man mal unterm Rasen liegt, aber ich hab neulich von meinem Vater nen Hörbuch bekommen, "Die Möwe Jonathan" von Richard Bach. Beim ersten hören denkt man noch das es ne nette Kindergeschichte is, aber (dank ein paar schlaflosen Nächten) hab ich angefangen drüber nachzudenken und die Idee die (meiner Meinung nach) dahinter steckt ist garnicht mal so unplausibel.
Die Theorie ist, dass es nicht ein Jenseits gibt, sondern das man von Welt zu Welt kommt und jedesmal ein wenig dazulernt. Manche müssen durch 1000 Welten gehen bis sie begriffen haben worin der wirkliche Sinn des Lebens besteht (auch wenn man jetzt natürlich drüber streiten könnte worin der Sinn besteht, es könnte (um nicht ganz am Thema vorbeizureden) z.B. die Liebe sein) und andere z.B. nur 5, je nachdem wie weit man sich in der Welt entwickelt hat, in der man sich momentan befindet.
Ich bin auf die Geschichte gekommen, weil du was von Hitler und Juden geschrieben hast.. laut diesem Modell würden sie vllt. irgendwann die selben Rechte haben, aber Hitler müsste wohl ein paar Leben mehr leben bis er in der gleichen Welt wäre.

Nun ja, das waren so meine spontanen Gedanken zu deinem Text, vllt. etwas am Thema vorbei aber ich hoffe das wird mir verziehen ;)


Gast - 9.4.2006 um 08:43

ich finde, dass die liebe das wichtigste ist, weil nur damit etwas verändert werden kann, zum guten hin natürlich. das muss ja nicht gleich was großartiges sein , da reicht doch schon die altenpflegerin, die noch mit liebe ihre anvertrauten pflegt und ihnen somit einen würdigen lebensabend verschafft.
es geht für mich bei dem prinzip liebe für das universum, nicht darum, dass es eine hölle und einen himmel gibt. das ist mir vollkommen egal, ich würde diese liebe einzig und allein auf das hier und jetzt beziehen. da muss ich nicht darüber philosophieren, was nach dem tod kommt.
selbst wenn liebe das einzige prinzip wäre, heißt dass auch nicht, dass es gut oder böse geben muss. es kann doch beides geben, wir müssen doch nicht schwarz weiß malerei betreiben.

ich würde das prinzip liebe als etwas sehr persönliches ansehen, es gilt nur für mich, dass ich der meinung bin, nur mit liebe kann ich glücklich werden. wenn ich alle hasse und verachte, dann lässt es sich so für den moment leichter für mich leben, aber glücklich kann ich so nie werden, dass geht nur wenn ich die welt wirklich liebe. das ist mein persönlicher schlüssel zu meinem persönlichen glück, aber leider ist es noch ein weiter weg um ihn zu fühlen (den schlüssel meine ich)

clairesun


Ina - 9.4.2006 um 11:16

Es hat was ziemlich Wahnhaftes, angesichts der Komplexität des Universums mit einer "... ist die Lösung für alles"-Antwort zu kommen. Dauernd zugedröhnt zu sein, würde wohl ebenso glücklich machen, wie dauernd verliebt zu sein, wenn einem die Gesellschaft dann nicht das Leben schwer machen würde. Auch mit ständigem Hass käme man gut klar, denn man hätte nur ein Motiv und eine Erklärung der Welt.
Aber Liebe ist eben der einzige bei uns voll und ganz akzeptierte Wahn, vor dem man mit bestem Gewissen aufhören darf zu denken. Darum Liebe.


hopeless - 9.4.2006 um 12:33

das hast du mal wieder schön gesagt, aber mich überrascht, dass du hass und liebe auf einmal so "absolut" stehen lässt. heute von der sonne geweckt worden? ;P


Ina - 9.4.2006 um 16:44

Nö, mein Zimmer hat nur ein wundervolles Nordseite-Fenster.
Aber ich verstehe nicht ganz, was du meinst, es geht ja hier um die ganz persönlichen Strategien zur Bewältigung des Lebens und Überwältigung des Universums (was manche anscheinend brauchen), ich werde sicher nicht abstreiten, dass irgendwer Liebe oder Hass fühlt.
Es ist dann auch völlig klar, dass diese subjektiven Empfindungen dann dem ganzen Universum übergestülpt werden, weil ja plötzlich etwas "wirklich" ist. Obwohl, von Außen betrachtet ist das ziemlich überheblich, aber was solls, der Mensch wär halt gern was im unmenschlichen, übermenschlichen Universum, und dem dürfte es scheißegal sein, was sich irgendwelche erbärmlichen, kleinen Wesen ihm gegenüber anmaßen.


Keksguerilla - 9.4.2006 um 17:29

[Quote]Doch diese Denkweise setzt ja in gewisser Weise voraus, dass es irgendwo jenseits dieses Lebens eine Welt gibt, in der klar zwischen "gut"und "böse"...zwischen "Liebe" und "Hass"... unterschieden wird.[/Quote]
Ich versteh Dich da nicht richtig. Wieso muss es irgendwo eine Instanz geben, die Liebe und Hass unterscheidet? Um zu unterscheiden, wer in den Himmel kommt und wer in der Hölle schmort oder wie meinst Du das? Wenn Du davon ausgehen solltest, denke ich da anders über dasThema Liebe.

Also, mal abgesehen davon, dass ich mir ein Jenseits mit rumschwirrenden Seelen schwer bis gar nicht vorstellen kann, denke ich, dass, selbst wenn man an die Existenz eines solchen glaubt, man die Bedeutung der Liebe eher im Diesseits suchen sollte. Ich halte es für nicht sehr realistisch, sie als Lösung für alles anzusehen, würde ihr aber doch eine sehr existentielle Bedeutung zuschreiben. Und ich glaube auch nicht, dass es irgendeiner Bewertung bedarf, um der Liebe Sinn zu geben. Die Liebe im Sinne der Nächstenliebe ist meiner Meinung nach ein Faktor, ohne den eine menschliche Gesellschaft kaum lebensfähig ist. Kinder wären ohne die Fürsorge ihrer Eltern nicht lebensfähig, und diese Fürsorge funktioniert nun einmal da am besten, wo die Eltern ihr Kind lieben (nicht umsonst gibt es ja z.B. auch das Kindchenschema). Und auch sonst denke ich, dass Gemeinschaften, in denen man sich gegenseitig unterstützt, wohl besser funtkionieren, als solche, wo jeder nur auf seinen Vorteil bedacht ist und dafür auch über Leichen geht. Ich denke, dass man die Bedeutung der Liebe eher in dieser Ecke suchen sollte, also z.B. beim Thema der Arterhaltung. Sie ist vielleicht ein nützliches Instrument auf der Erde und kann deshalb zu Lösungen in den meisten Dingen beitragen und sogar zu einem Prinzip werden, nach dem Menschen zu leben versuchen, aber als 'Prinzip des Universums' würde ich sie nicht ansehen. Ich glaube nicht, dass das Universum überhaupt irgendein Prinzip in der Art hat.
Das ist zumindest das, was mir zu dem Thema spontan einfällt.

[Quote]Oder ist das nicht nur Wunschdenken derjenigen, die Angst davor haben, dass ihnen jemand etwas zu leide tut, und die deshalb ein Weltbildentworfen haben, in dem die Schafe im Jenseits für ihr friedliches Dasein belohnt und die Wölfe für ihre brutalen Taten bestraft werden?[/Quote]
Widerspricht das nicht dem Prinzip der Liebe? Müsste man, wenn man dieses Prinzip streng einhielte, nicht den Wölfen vergeben und sie mit Liebe auf den richtigen Weg bringen wollen? Ich sehe hier eher den Wunsch nach Vergeltung bzw Genugtuung.
Dian, kennst Du Sigmund Freuds Überlegungen zu dem Thema? Ich habe gerade erst einen Text von ihm gelesen, in dem er sich mehr oder weniger die gleiche Frage stellt, allerdings unter dem Hauptthema der Religionskritik. Wenn es jemanden interessiert, geh ich mal auf die Suche danach, ich fand's nicht uninteressant.


HëllRÆZØR - 9.4.2006 um 17:48

Hm, wo wir gerade beim Thema Nächstenliebe und Christentum sind...

...Aleister Crowley, der Begründer des modernen "Satanismus" (nein, hat nichts mit böse sein und Jungfrauen opfern zu tun) hat mal gesagt:
„Tu, was du willst, soll sein das ganze Gesetz. Liebe ist das Gesetz, Liebe unter Willen.“
Dabei muss man noch ergänzen, dass der Wille zuerst erforscht werden muss und weniger was mit Egoismus als mit Selbstbestimmung zu tun hat.

Ich denke solange man den Sinn dieses Satzes nicht verdreht ist das gar keine verkehrte Lebensphilosophie.
Mir persönlich ist eigentlich nur das Leben im Diesseits wichtig,
da ich über ein ggf existierendes Leben im Jenseits nichts weiß und mich demnach auch nicht drauf vorbereiten kann.

Ach ja, soweit ich weiß hat Jesus nie von einer Hölle gesprochen, das hat doch die Kirche damals eingeführt um ihre Gläubiger einzuschüchtern, oder nicht?


dian - 9.4.2006 um 23:01

@ dead_virus:

Zitat
Ich bin auf die Geschichte gekommen, weil du was von Hitler und Juden geschrieben hast.. laut diesem Modell würden sie vllt. irgendwann die selben Rechte haben, aber Hitler müsste wohl ein paar Leben mehr leben bis er in der gleichen Welt wäre.

So in etwa ist das ja auch im Buddhismus.
Doch eine Einteilung in richtig und falsch gibt es ja quasi auch dort. Wer das Leben achtet und den Versuchungen entsagt, wird schneller erleuchtet als derjenige, der anderen Schaden zufügt.
Dass gute Taten belohnt werden, ist bei fast allen Religionen ein wichtiger Bestandteil.
Nur einen nachprüfbaren Beweis dafür, dass es wirklich so ist, bleiben sie alle schuldig.
Klar.. Religionen sind von Menschen gemacht und sollen einen gewissen sozialen Zweck erfüllen. Und dass das Zusammenleben in einem sozialen Gefüge mit Liebe und Barmherzigkeit besser funktioniert als mit Hass, ist irgendwie logisch, weshalb die meisten Religionen bevorzugt zur Liebe anstiften.
Allerdings muss ja das, was auf der Erde sinnvoll ist, in einer höheren Sphäre nicht zwangsläufig auch gelten...

@ Keksguerilla:
Zitat
Ich versteh Dich da nicht richtig. Wieso muss es irgendwo eine Instanz geben, die Liebe und Hass unterscheidet? Um zu unterscheiden, wer in den Himmel kommt und wer in der Hölle schmort oder wie meinst Du das?

Angenommen, ein frommer Christenmensch, der immer brav gelebt und gefastet hat, kommt nach seinem Ableben ins Jenseits und stellt fest, dass da drüben die Seele von irgendeinem Kindermörder oder von Adolf Hitler genauso frei herumschweben darf wie er...
hat der gute Mensch dann wirklich etwas von seinen guten Taten gehabt, oder hätte er nicht das gleiche Resultat erzielt, wenn er ein fieses Arschloch gewesen wäre, das den Starken in den Arsch kriecht und die Schwachen ausbeutet?
Oder anders formuliert:
Wenn wirklich die Liebe, und nicht die Zahl 42 oder irgendwas anderes die Antwort auf alles sein soll, dann müsste das ja genauso im Jenseits gelten und nicht nur in diesem beengenden Menschenleben, sonst wäre es kein übergeordnetes Lebensprinzip, sondern nur eine Überlebensstrategie von vielen.
öhm ja.., besser kann ich's jetzt leider auch nicht erklären. Ich verstehe gerade irgendwie meine eigenen Gedanken nicht mehr so ganz. Vielleicht bin ich auch einfach nur zu müde dafür.
Wenn du den Text von Freud irgendwo findest, kannts du ihn gern mal ins Forum stellen oder hier verlinken.
Und was Aleister Crowley dazu sagt, wäre vielleicht auch mal ganz interessant... Hat jemand nen guten Link dazu?


Keksguerilla - 10.4.2006 um 00:05

Dian, ich versteh jetzt besser, was Du meintest.

[Quote]hat der gute Mensch dann wirklich etwas von seinen guten Taten gehabt, oder hätte er nicht das gleiche Resultat erzielt, wenn er ein fiesesArschloch gewesen wäre, das den Starken in den Arsch kriecht und die Schwachen ausbeutet?[/Quote]

Wer nach dem Prinzip der Liebe lebt, dem müsste egal sein, ob er im Jenseits einen Vorteil davon hat oder nicht, denn er tut ja um der Liebe Willen Gutes, nicht um später dafür belohnt zu werden. Und ja, wenn das Prinzip gelten würde, dann wohl auch in einem Jenseits, wenn man von der Existenz eines solchen ausgeht. Damit ginge dem Jenseits aber die Funktion verloren, die die Religion ihm zuschreibt, eben die der Bestrafung oder Belohung. Ich finde den Text von Freud gerade nirgendwo im Internet, aber ich tippe mal eben die wesentlichen Zeilen zu dem Thema ab:

"... die Götter behalten ihre dreifache Aufgabe, die Schrecken der Natur zu bannen, mit der Grausamkeit des Schicksals, besonders wie es sich im Tode zeigt, zu versöhnen und für die Leiden und Entbehrungen zu entschädigen, die dem Menschen durch das kulturelle Zusammenleben auferlegt werden. (...)
So wird ein Schatz an Vorstellungen geschaffen, geboren aus dem Bedürfnis, die menschliche Hilflosigkeit erträglich zu machen,... Es ist deutlich erkennbar, dass dieser Besitz den Menschen nach zwei Richtungen beschützt, gegen die Gefahren der Natur und des Schicksals und gegen die Schädigungen aus der menschlichen Gesellschaft selbst...."

Die Religion gibt den Unterdrückten, die in dieser Welt unter den 'fiesen Arschlöchern' leiden, die Hoffnung, dass ihnen im Jenseits Gerechtigkeit widerfahren wird und sozusagen die Genugtuung, dass der Spieß sich irgendwann umdreht und sie den himmlischen Komfort genießen,während die Unterdrücker von heute in der Hölle schmoren. (nur so am Rande: vereinfacht formuliert nennt Marx übrigens einfach die Unterdrücker Kapitalisten und die Unterdrückten Proletariat und erklärt damit, dass die Religion im Kommunismus kontraproduktiv ist.)
Übrigens haben auch Nietzsche, Weber, Marx und viele andere Spannendes zu dem Thema geschrieben, ich habe mich mal in Ansätzen mit der philosophischen Religionskritik befasst und fand es sehr aufschlussreich.

Aber zurück zur Liebe: Ich denke, dass Du das Prinzip der Liebe mit dem der Belohnung/Bestrafung vermischst und somit also mit dem 'Machtmittel' der Religion. Gleichzeitig können diese Prinzipien nicht bestehen, immer nur eines von beiden.


Soulmirror - 10.4.2006 um 00:09

Zitat
Original von Yog-Sothoth
Hm, wo wir gerade beim Thema Nächstenliebe und Christentum sind...

...Aleister Crowley, der Begründer des modernen "Satanismus" (nein, hat nichts mit böse sein und Jungfrauen opfern zu tun) hat mal gesagt:
„Tu, was du willst, soll sein das ganze Gesetz. Liebe ist das Gesetz, Liebe unter Willen.“
Dabei muss man noch ergänzen, dass der Wille zuerst erforscht werden muss und weniger was mit Egoismus als mit Selbstbestimmung zu tun hat.


das thelema sollte man aber wenn schon ganz betrachten bzw. noch stücke aus dem buch liber al vel legis.

@topic

naja da es ja wieder um vieles geht hier mal viel vieles zurück:

naja das mit der liebe = antwort auf alles kann man ja eh ausschließen denke ich.
naja dian du hast ja andere grundsätze vorgeschlagen, aber die gelten ja in erster linie nur beim typischen single. soll heißen: es ändern sich ziemlich die blickwinkel wenn mal sowas wie z.B. ein kind dazu kommt. das ham wir ja hier mehr oder weniger live im forum und da geht sicher über kurz oder lang einiges an "alter einstellung" über bord.


naja bin aber grad müde und kaputt also mach ich hier mal sense und schreib vielleicht morgen oder so wenn kopp wieder klarer ist


HëllRÆZØR - 10.4.2006 um 00:50

Zu Aleister Crowley weiß ich ehrlich gesagt kaum was, ich hab's einfach mal so in den Raum geworfen.
Wenn jemand mehr weiß wär ich natürlich auch dran interessiert.

Ich verstehe übrigens absolut nicht, wieso Nächstenliebe untrennbar von dem Jenseits-Gedanken sein soll.
Man kann doch der Auffassung sein, im Diesseits glücklicher (oder erfüllter) zu sein, wenn man nett zu anderen ist,
ohne dafür einen Hintergedanken an das Jenseits zu haben, oder nicht?

Zitat
Original von dian
Allerdings muss ja das, was auf der Erde sinnvoll ist, in einer höheren Sphäre nicht zwangsläufig auch gelten...

...allgemein scheint es ja nicht mal auf der Erde zu gelten.
Beim Menschen mag es sinnvol sein, Insekten dagegen leben (und opfern sich) fleißig und bereitwillig für ihren Schwarm (= Diktatur),
andere Stämme werden gnadenlos bekriegt, und keiner lehnt sich für mehr Rechte des Einzelnen auf.
Es dürfte also klar sein, dass sowas wie Nächstenliebe im Universum nicht allgemeingültig sein kann.

Ich fänd dagegen die Fragestellung, inwiefern sie für den Menschen im Diesseits sinnvoll ist viel ... äh ... sinnvoller.


... - 10.4.2006 um 01:42

Über das Jenseits nachzudenken, ist imo eh unnötige Kraftverschwendung.
Das werden wir alle eh noch erleben oder eben nicht. Ich finde, da sollte man auch mal so gelassen sein, und das einfach mal auf sich zukommen lassen.
Und wie man hier im Diesseits lebt, sollte auch nicht von irgendwelchen archaischen Aberglauben abhängig sein, egal ob man sie Christentum, Islam oder Buddhismus nennt, sondern von dem, was uns halbwegs einleuchtend erscheint, und eben von dem, was uns jetzt und hier zufriedenstellt.
Ich finde, so schwer ist das alles gar nicht.

@Yog-Sothoth:
Satan ist im AT noch eine Art Engel aus dem Gottesstaat. (siehe Buch Hiob), später kommen irgendwelche Dämonen im NT, und zwar in der Johannesoffenbarung hinzu. Da das meiste, was Jesus erzählte, noch auf dem AT, also auf dem Judentum aufbaute, ist da nicht viel mit Jenseitsperspektive. Da galt erstmal:
Was weg ist, ist weg.
Dieser Wiederauferstehungsscheiß ist später mal in die Schriften aufgenommen worden, weil man Werbung für die ein oder andere These von Jesus machen wollte, ist sozusagen Promotion gewesen, mehr nicht.


Jack - 10.4.2006 um 09:18

Ich bin absolut ueberzeugt: Liebe ist die Loesung fuer alles
Jede Faser meines Koerpers glaubt das und auch mein gesunder Menschenverstand und Logik sagt mir das.

Wie Dian richtig sagte, wenn alle in der Liebe leben wuerden, wuerde das Gemeinschaftsleben funktionieren.

Doch Dian, bin ich nicht ganz einverstanden mit deinem ersten Posting. Schonmal als erstes, das gegenteil von Hass ist Verliebtsein. Das Gegenteil von Liebe ist Angst.
Liebe ist bedingungslos, das heisst Liebe urteilt und verurteilt nicht. Universell heisst das, Liebe liebt Hitler und den vergasten Juden gleichermassen, ohne Unterschied.
Liebe beurteilt auch unsere Taten nicht und gibt uns Freiheit. Liebe ist Freiheit. Folglich wird Liebe niemals Vorschriften machen und dich bei nichteinhaltung mit nichtliebe strafen.

Da ein liebender Gott stets maechtiger sein wird als ein hassender Gott, kann universell eigentlich nur Liebe vornanstehen, als das maechtigste was es gibt.

Wichtig> Liebe beginnt bei einem selbst. Selbstliebe ist die Grundlage fuer Naechstenliebe
Wer sich selbst nicht liebt, kann auch andere nicht lieben:

>Wer nach dem Prinzip der Liebe lebt, dem müsste egal sein, ob er im Jenseits einen Vorteil davon hat oder nicht, denn er tut ja um der Liebe Willen Gutes, nicht um später dafür belohnt zu werden

Liebe Keksgorilla:
Auch zu dir, Liebe beginnt bei Selbstliebe, das heisst du solltest generell immer auf deinen eigenen Vorteil aus sein. Und den groessten Vorteil hast du, wenn du Liebe lebst.
Der groesste Egoist ist derjenige der liebt.
Alles andere funktioniert nicht, wenn du gluecklich sein willst.

Im LOLA Prinzip sagt ers ganz nett:
Wenn du die Welt veraendern willst oder unzufrieden damit bist, dann aendere dich. Fange an dich selbst zu lieben, um dann andere zu lieben. Denn wenn alle das tun wuerden, haetten wir das Paradies auf Erden.
Wenn du aber erst auf die anderen wartest, kannst du lange warten.

Liebe Gruesse
Jack


Seneca - 10.4.2006 um 12:58

Zitat
Das Gegenteil von Liebe ist Angst.


Du hast nicht zufällig Lust dir ein Buch in den Arsch zu schieben? :D
(Mal sehn wers kapiert)


Soulmirror - 10.4.2006 um 14:52

Zitat
Original von Seneca
Zitat
Das Gegenteil von Liebe ist Angst.


Du hast nicht zufällig Lust dir ein Buch in den Arsch zu schieben? :D
(Mal sehn wers kapiert)


hrhr der war gut :D


Gast - 10.4.2006 um 16:34

>Du hast nicht zufällig Lust dir ein Buch in den Arsch zu schieben?
> (Mal sehn wers kapiert)

aha, mmhmmm, interessant, keine Ahnung was du fuer ein Problem hast ;-)


Zelder - 11.4.2006 um 01:20

Zitat
Original von Seneca
Zitat
Das Gegenteil von Liebe ist Angst.


Du hast nicht zufällig Lust dir ein Buch in den Arsch zu schieben? :D
(Mal sehn wers kapiert)


Habs ned kapiert, was willst du sagen?


Soulmirror - 11.4.2006 um 11:51

Zitat
Original von Zelder
Zitat
Original von Seneca
Zitat
Das Gegenteil von Liebe ist Angst.


Du hast nicht zufällig Lust dir ein Buch in den Arsch zu schieben? :D
(Mal sehn wers kapiert)


Habs ned kapiert, was willst du sagen?


beim film donnie darko gibts sonen lebensverbesserer schwätzer und der sagt halt, dass es im prinzip nur liebe und angst gibt und das eben angst das gegenteil von liebe ist. naja und donnie sagt halt zu der lehrerin die den scheiß total geil findet und das mit der klasse durchziehn will, dass sie sich das buch (von dem schwätzer) in den arsch schieben kann ;)


Seneca - 11.4.2006 um 12:59

Genau das war es. Die Gegenpole kommen im Film schon so selten lächerlich rüber, dass ich das an der Stelle noch mal aufgreifen wollte. Aber zurück zum Thema:

Natürlich würde es nicht schaden, wenn die Menschen besser miteinander umgehen würden. Aber zu sagen, dass die allgegenwärtige Liebe, die Lösung aller Probleme wäre und dass der Gegenpol dazu die Angst ist, das halte ich für Unsinn. Denn es gibt genug Leute, die ich garantiert nicht liebe, geschweige denn irgendwie leiden kann. Und das liegt garantiert nicht daran,d ass ich Angst davor hätte auf sie einzugehen. Also so serh evreinfach kann man die Welt dann doch nicht.


Gast - 12.4.2006 um 10:25

Lieber Seneca

Hass ist eine Art Liebe, denn Menschen denen du Hass entgegenbringst sind dir nicht egal.

Daher kann Hass nicht das Gegenteil von Liebe sein, aber schon von verliebt sein.

Die Welt ist meines Erachtens so einfach. Der Mensch stellt sie sich nur komplizierter vor, damit er Verantwortung abschieben kann. Denn wenn alles einfach ist, dann hat man eine Ausrede weniger und das ist zum Beispiel etwas wovor Menschen auch Angst haben.

Angst ist fuer mich einfach das Gegenteil von Liebe. Es ist das Gefuehl, dass meines Erachtens genau das Gegenteil ausdrueckt von dem was ich unter Liebe verstehe.

Liebe ist fuer mich definiert durch das wundervollste Gefuehl das ein Mensch zu fuehlen im Stande ist, wobei Angst das schlimmste Gefuehl ist das ich kenne.

Aber all das kommt vielleicht auch wirklich auf die subjektive definition des Einzelnen an. Da ich die Welt gerne einfach habe und meine Erfahrung bestaetigt, dass die Welt einfach ist - habe ich mir die Sache mit Liebe - Angst etc einfach gestaltet.

Wie gesagt alles wundervolle, alle wundervollen Gedanken die mich durchstroemen, alles aufbauende gehoert fuer mich zur Liebe. Dagegen alle Gefuehle die mich runterziehen, die mich starr machen, einengen, die mich zweifeln lassen schreibe ich der Angst zu.

Und schon ist alles ziemlich einfach. Wenn jemand etwas zersetzendes tut liegt dem ganzen ein Gefuehl der Angst zugrunde. Von da aus, sieht die Welt schon voellig anders aus, voller aengstlicher Wesen die mit Liebe erfuellt werden koennen.

Wobei Angst in meinem Weltbild auch nur ein Ausdruck von Liebe ist, von Selbstliebe. Und schon lebe ich in einer Welt die nur aus Liebe besteht ;-)


Viele scheinen unter Liebe nur das lieb und nett sein untereinander vor, Eitel Sonnenschein, Friede Freude Eierkuchen. Das meine ich nicht mit Liebe und solch eine Welt kann und will ich gar nicht erschaffen. (Komischerweise haben vor so einer Welt, viele Menschen Angst)
Liebe heisst auch nicht zwangslaeufig gewaltlos.
Wenn mich einer toeten will und es heisst er oder ich und ich mich und mein Leben liebe, werde ich ihn notfalls auch toeten.

Aber ein Riesenunterschied ist es ob ich den Menschen mit seinen Handlungen gleichsetze oder nicht.
Wenn du andere Menschen nicht leiden kannst, nehme ich stark an, dass du im Grunde, das was sie sagen und tun nicht leiden kannst. Das ist voellig in Ordnung, das geht mir oft genauso, aber fuer mich heisst das nicht, dass ich den Menschen nicht mag, sondern eben nur was er sagt und tut.
So kann ich meinen Angreifer toeten fuer das was er vorhat und ihn dennoch als Mensch lieben.
Du sollst deine Feinde lieben - das war damit gemeint - viele verstanden wohl eher, du sollst das was deine Feinde tun lieben und verstanden dadurch logischerweise den Sinn der Aussage nicht.

Wie du siehst koennte ich noch seitenweise weiterschreiben, aber um das mal abzurunden:
Was, wenn nicht Angst ist fuer dich das Gegenteil von Liebe und was bedeutet fuer dich das Wort Liebe?

Liebe Gruesse
Jack


Seneca - 12.4.2006 um 12:45

Naja, für mich ist Lieb etwas persönliches, etwas privates, was man nicht in die Öffentlichkeit heraustragen kann. Dass was Christliche und Weltverbesserer unter Liebe bzw. Nächstenliebe verstehen ist der verlogene Schleier, der über das gelegt wird, was die Menschen aneinander mögen und nicht mögen. Natürlich kann man tolerant sein und Unterschiede durch Wohlwollen ausgleichen. Aber mir für meinen Teil ist es lieber, dass jemand weiß, dass ich ihn nicht leiden kann und ein offener Konflikt besteht, als dass man einen auf Friede und Freude macht und sich im Inneren der Hass aufbaut.


Jack - 12.4.2006 um 15:38

Da haben wir offensichtlich verschiedene Ansichten was Liebe angeht, denn Liebe ist fuer mich keineswegs persoenlich, sondern etwas was nach aussen gebracht gehoert.

lieber Seneca, ich gebe dir recht, dass es Menschen gibt, die vorneherum auf Liebe machen und hintenherum Hass aufbauen.
Wie gesagt, dass ist nicht der Sinn und Zweck der uebung und hat schon gar nix mit Liebe zu tun. Zur Liebe gehoert fuer mich Wahrheit. Und wenn du jemanden nicht leiden kannst ist es Liebe ihm das auch zu sagen.
Ich trenne aber schon immer den Menschen von seinen Handlungen und kann dadurch wirklich sagen, dass absolute Naechstenliebe moeglich ist und diese bedingungslose Liebe die Loesung fuer alles darstellt.
Das heisst, es gibt keinen Menschen, bei dem ich sagen koennte ich kann IHN oder SIE nicht leiden. Ich kann alle Menschen leiden und sie lieben. Was ich oefters nicht leiden kann und mich eventuell sogar auf die Palme bringen kann ist das was Menschen tun. Und es gibt Menschen mit denen wuerde ich keine Zeit verbringen wollen, oder mit denen will ich nichts zu tun haben. Aber nur wegen dem was sie sagen und/oder tun, nicht wegen ihnen als Menschen.
Die meisten Menschen setzen den Menschen mit dessen Handeln und Tun gleich. Das heisst, einer der mordet wird sofort als boese betitelt.
Geht gar nicht anders, wenn man nicht zwischen dem Menschen und der Handlung trennt. Wenn man dagegen den Menschen an sich liebt und ihn morden sieht, stellt sich sofort die logische Frage, Warum tut er das? Wie kann man sowas in Zukunft verhindern?
Durch die fehlende Unterscheidung und dem Drang des Menschen alles in gut und Boese zu unterteilen, gibt es fuer viele, die guten die gutes tun und die boesen die boeses tun. Das heisst wenn jemand was boeses tut, ist er Boese und damit hat man selbst als guter das recht ihn zu bestrafen. Strafe macht auch nur Sinn wenn man in gute Menschen, boese Menschen unterteilt.
Wenn man alle Menschen, so wie ich, als gut definiert und sie liebt, kann man logischerweise niemals durch Strafe Verbrechen verhindern. Solange die Ursachen vorhanden sind, warum ein Mensch dieses oder jenes tut, wird es dann immer Menschen geben, die das tun.
Wie du siehst haengt da vieles mehr dran.
Man kann unser Verstaendigungsproblem daran festmachen was ich glaube und was die allgemeine Lehrmeinung ist:
Ich teile nicht in gut und Boese ein, und glaube, dass alles Menschen von Natur aus liebende Wesen sind
Die Allgemeinheit teilt in gut und boese ein und folglich gibt es hier gute und boese Menschen, und nicht wenige glauben daran, dass jeder Mensch ein Suender ist und ein boeses Wesen hat, dem man Grenzen setzen muss

Ich trenne den Menschen von seinen Worten und Taten, dadurch kann ich alle Menschen, als im Grunde liebevolle Wesen lieben.
Die Allgemeinheit trennt dieses nicht. Gute Menschen tun gutes, Boese Menschen tun Boeses. Tut ein bisher guter Mensch ploetzlich boeses wird dies als Beweis angesehen, dass der Mensch von Natur aus Boese ist

Wenn ein Mensch etwas "boeses" tut, tut er dies aus einem Gefuehl der Angst heraus. Diese Angst hat irgendwo eine Ursache, da er ja von Natur aus liebend ist. Um zu verhindern, dass solch "boeses" nicht wieder passiert muss man, am besten mit hilfe des Taeters herausfinden was die Ursache war und diese beseitigen. Jegliche Bestrafung hilft null zur Verhinderung zukuenftiger Taten. Im Gegenteil ruft Bestrafung nicht selten Angst hervor und oder weitere Rachegelueste Angehoeriger, Hass, was alles wiederum Ursachen fuer diverse weitere "boese" Taten sein koennen. Bestrafung verhindert keine Verbrechen, sondern erzeugt hoechstens neue.
Die Allgemeinheit sieht Bestrafung als Verbrechensbekaempfungsmittel an. Macht auch etwas Sinn, wenn es gute und boese Menschen gibt, wenn der mensch im Grunde Boese ist und Grenzen und Bestrafung zur Massregelung braucht. Da ein Mensch durch seine boese Tat boese ist, kann man ihn auch getrost bestrafen, trifft ja keinen Falschen.

Wie ich bereits geschrieben habe: Dieser boese Mensch, diese boesartigkeit unter den Menschen ist mir noch niemals begegnet. Ich habe noch keinen Menschen getroffen, der durch und durch Suender war, auch noch keinen gesehen oder von einem gehoert, ausser in Maerchen.
Alles was ich gefunden habe, sind Menschen voller Angst, voller Minderwertigkeitskomplexe. Menschen die so sehr davon ueberzeugt sind, wie schlecht sie doch alle sind, dass sie Gesetze erlassen haben und sich gegenseitig bestrafen, um ihre angebliche boese Natur in den Griff zu bekommen.
Die aus diesen Gesetzen und Bestrafungen meines Erachtens erst verursachten "Verbrechen" dienen als Beweis fuer die Boesartigkeit der Menschheit.

Liebe Freunde, gerade in diesem Forum bitte ich euch darum, mal ohne der Allgemeinheit einfach nachzuplappern drueber nachzudenken.

Liebe Gruesse
Jack


HëllRÆZØR - 12.4.2006 um 16:36

@Jack:
Im Großen und Ganzen stimme ich dir zu, mit einer Ausnahme:
Bestrafung ist wichtig. Ich bin auch der Meinung,
dass Erziehung im Wesentlichen nicht mit Angst vor Strafen,
sondern mit Verständlichkeit arbeiten sollte.
Wenn jemand den Sinn von Regeln aber verstanden hat und sich dennoch nicht dran hält,
ist eine Bestrafung unvermeidbar.
(ich gehe hier mal davon aus, dass es sich um wirklich sinnvolle Regeln handelt)

@Seneca:
Es ist durchaus möglich, jemanden als Mensch zu lieben, während man seine Denkweisen
und sein Handeln verurteilt.
Das nennt sich dann - wie Jack bereits sagte - Nächstenliebe.
Wenn man vorgibt jemanden gut leiden zu können, obwohl man ihn hasst,
ist das keine Nächstenliebe, sondern Heuchlerei, und da sollte man schon unterscheiden.


Seneca - 12.4.2006 um 17:21

Ich stimme euch beiden da im Prinzip voll zu! Aber im allgemeinen ist es eben so, dass Nächstenliebe lediglich ein Tarnmantel ist, der über Hass und Abneigung drüber geworfen wurde.
Was nicht heißt, dass das nicht auch anders sein könnte.

Aber es ist heutzuztage eben so, dass der, der von Nächstenliebe redet in Wirklichkeit ein Schönredner und Heuchler ist. Zumindest ist es meistens so.


Jack - 12.4.2006 um 18:19

@Yog-Sothoth:
Regeln und Gesetze sind dazu da gebrochen zu werden.
Bestrafung wuerde ich vollends abschaffen und so was aehnliches wie du meinst beibehalten unter dem Wort Konsequenzen.
Wenn in einer Gesellschaft z.B. jemand ermordet wird, wird der Taeter nicht bestraft, sondern es gibt Konsequenzen. Das heisst vor allem Ursachenforschung und Verhindern, dass sowas noch einmal geschieht - zumindest in intelligenten Zivilisationen. Wenn man unbedingt Rache haben will, kann man von mir aus, eine allgemeine Konsequenz festlegen, die besagt, als Konsequenz eines Mordes gibt es so und soviel Strafe - wobei du dann auch immer das Problem haben wirst Unschuldige zu bestrafen oder einfach nicht zu wissen wers war. Wobei Ursachenforschung groesstenteils auch ohne zu wissen wers war moeglichist.

Konsequenzen ja, Bestrafung=Rache nein. Ich mein man kann noch soviele Gebote aufstellen und fordern man muss sie einhalten, wenn sie gebrochen wurden, wurden sie gebrochen. Und im Nachhinein bestrafen ist nichts anderes als Rache, denn das Opfer macht es auch nicht lebendig und Verbrechen werden dadurch auch nicht verhindert. Bei Todesstrafe oder langer Gefaengnisstrafe kann der Betroffene auch nicht wirklich viel aus seiner Tat lernen und die ganzen Rueckfaelle von Sexualstraftaetern kommen unter anderem auch daher, dass das Problem nicht an der Wurzel gepackt wird, sondern man glaubt durch bischen bestrafen wirds besser.

Zumal sich auch ueber den Sinn mancher Regeln streiten laesst, in unserem Land werden sie einem ja noch nicht mal erklaert.

Prinzipiell bin ich fuer eine Gesetzlose Gesellschaft, wobei Taten wie zuvor auch Konsequenzen haben, aber meines Erachtens sollten das natuerliche und logische Konsequenzen sein und keine rein Genugtuungsakte.

Liebe Gruesse
Jack


harlequinn - 12.4.2006 um 18:46

Ohne die 24 Beiträge komplett gelesen zu haben:

Es ist schon lustig, wenn man über etwas diskutieren will, augenscheinlich diskutiert, und die jeweiligen Sender der Information doch von etwas völlig anderem reden. Zunächst ist Liebe ein Wort.. Wir können uns nun darauf einigen das Wort gemeinsam mit Information zu füllen, um eine möglichst ähnliche Kommunikationsbasis zu haben oder aber weiterhin aneinander vorbeizureden. An dem Wort Liebe selbst ist nämlich nichts magisches oder besonderes, höchstens die subjektiven Assoziationen mögen den ein oder anderen in alten Erinnerungen schwelgen lassen.. aber das, liebe Leute, das kann wirklich nicht Fundament einer Konversation sein.

Liebe laut wikipedia:

Liebe (von mhd. liebe „Gutes, Angenehmes, Wertes“) ist im engeren Sinne die Bezeichnung für die stärkste Zuneigung, die ein Mensch für einen anderen Menschen zu empfinden fähig ist. Im weiteren Sinne bezeichnet Liebe eine ethische Grundhaltung („Nächstenliebe“). Im ersteren Sinne ist Liebe ein Gefühl oder mehr noch eine innere Haltung positiver, inniger und tiefer Verbundenheit zu einer Person, die den reinen Zweck oder Nutzwert einer zwischenmenschlichen Beziehung übersteigt und sich in der Regel durch eine tätige Zuwendung zum anderen ausdrückt. Hierbei wird nicht unterschieden, ob es sich um eine tiefe Zuneigung innerhalb eines Familienverbundes („Elternliebe“) handelt, um eine enge Geistesverwandtschaft („Freundesliebe“) oder ein körperliches Begehren („geschlechtliche Liebe“). Auch wenn letzteres eng mit Sexualität verbunden ist, bedingt sich auch in letzterem Falle beides nicht zwingend (z.B. sog. „platonische Liebe“).
------------

Ich stelle mir in dem Zusammenhang die Frage:
Warum existiert die Liebe im Sinne des/der partnerschaftlichen Zusammenseins/Elternliebe?
Hier wäre eine mögliche Option die Arterhaltung:
Mann versorgt, Frau gebärt - neues Leben. Da der Mann versorgt, werden die, die Hilfe benötigen (Kind+Frau) auch überleben. Wäre der Mann nur am eigenen Überleben interessiert, würde er sich die Mühe ersparen und die Last von Bord werfen. (sehr simpel betrachtet-Liebe existiert schließlich nicht erst seitdem der Mensch das Wort erfunden hat.)

Punkt Nächstenliebe/Freundesliebe:

Die "Nächstenliebe" kann man meines Erachtens auch als reziproken Altruismus betiteln... Nur leider wurde dieser durch den Kapitalismus und dem daraus resultierenden Konkurrenzkampf zunichte gemacht. Wie schön das wäre.. der kategorische Imperativ als Gehhilfe für Entscheidungen der Menschen...

Die Liebe als Lösung für alles?

Betrachtet man die Etymologie, so wird man feststellen, dass der Begriff 'Liebe' soviel wie "Gutes, Angenehmes, Wertes" bedeutet. Philosophie als Liebe zur Weisheit kann einem im bestimmten Rahmen, nämlich der Sprache, antworten auf eben dieser Ebene geben, die einem dann uU die Lösung zeigen... Zwar baut das Ganze auf der menschlichen Empirie auf, doch aus 0 und 1 kann man auch viel machen, wie ihr hoffentlich alle wisst.


HëllRÆZØR - 12.4.2006 um 20:21

@Jack: Bestrafung = Rache?
Das mag in den USA so sein, aber so kann man das nicht generalisieren.
Wenn du einen 4-jährigen Sohn hast und er seine 2-jährige Schwester schlägt,
weil er sich plötzlich vernachlässigt fühlt,
und du erklärst ihm wieso man sowas nicht macht,
und er hört trotzdem nicht auf dich,
was ist dann sinnvoller:
Ihn in Ruhe zu lassen oder "dich an ihm zu rächen", indem du mit ihm schimpfst
und ihn zum Nachdenken auf sein Zimmer schickst?

Klar ist es schwer zu sagen ist, welche Regeln sinnvoll und welche Bestrafungen angemessen sind, aber ich glaube nicht dass eine Gesellschaft komplett ohne funktionieren kann,
und wenn die Regeln nur in Form von Tugenden auftreten und Bestrafung bloß einem Verlust an Ansehen entspricht.
Und in der Praxis hat "Ursachenforschung" so gut wie nie was gebracht, meistens einfach nur sinnlose Regelungen und Verbote.

@harlequinn: Stimmt schon, schlecht ist es nicht, sich da auf Konventionen zu einigen.
Meiner Meinung nach ist die Nächstenliebe (zusammen mit dem Christentum) allerdings schon lange vor dem Kapitalismus gescheitert,
nämlich dadurch, dass die Römer diese Religion ihren Vorstellungen angepasst haben (Jesus hätte niemals dazu aufgefordert, prächtige Kirchen zu bauen) und ihre Landsleute zwangen, sich dem Christentum anzuschließen.
...und wenn man unter Zwang Nächstenliebe "praktiziert", nennt man das wohl Heuchlerei.


... - 13.4.2006 um 03:03

Nur noch eine kleine Erläuterung, @Harlequinn und @Yog - Sothoth:
Es ist bei der partnerschaftlichen Liebe wohl so, daß der Mann bei seinem Orgasmus mit jemand anderen einen bestimmten Botenstoff aussondert im Gehirn, der ihn für längeres an denjenigen Partner bindet (sprich, daß er sich so richtig verknallt). Das ist die Idee der Natur gewesen, weil sich eben eine Frau nicht automatisch innerhalb der Schwangerschaft und direkt danach selbst versorgen kann, sondern eben die Unterstützung vom Mann benötigt.
Je nachdem, welche Menge wohl ausgesondert wird, kann das über ein paar Jahre andauern.
Der Rest ist ausschließlich gesellschaftliche Koordinierung, mehr nicht. Normalerweise wäre es sinnvoller für den Mann, sein Erbgut weiter zu verbreiten und im Sinne der Evolution auch besser, wenn er jedesmal eine neue Partnerin suchen würde.


Jack - 13.4.2006 um 15:52

@Yog-Sothoth:
Wie ich gerne auch in dem komischen Vergleich von Christen der Menschen mit Kinder und Gott mit dem Vater erwähne: Kinder sind nicht gleich Erwachsene. Bis zur Pubertät sind Kinder noch nicht bis begrenzt fähig selbstständig und bewusst zu denken. Im Gegensatz zu einem 4 jährigen hast du doch ein paar mehr möglichkeiten auch mit dem dir gesagten umzugehen - es sei denn du willst dich und alle anderen erwachsenen auf die Stufe eines vierjährigen stellen.
Wobei ich sagen muss, dass einem selten von Eltern wirklich erklärt wird warum man andere nicht schlägt. Die meisten sagen: Sowas tut man nicht und/oder hauen das Kind einfach dafür. In diesem Konkreten Beispiel würde ich den vierjährigen mit der genau gleichen Intensität schlagen wie er die 2 jährige schlägt und ihm gerne auch die Begründung dazu sagen, um ihm nämlich bewusst zu machen was er da tut. Um ihm zu zeigen wie das ist was er da tut. Und ich denke das kind wird das schnell lassen, wenn es jedes Mal eine geklatscht kriegt, wenn es rumschlägt.

Ich gehe aber davon aus, dass Erwachsene diese Phase hinter sich haben und bereits gelernt haben, wie das was sie tun auf andere wirkt, zum Beispiel, dass Schlagen einer Person, dieser auch wehtut. Und
gesetzt den Fall sie wissen das nicht, sollte ihnen die goldene regel erklärt werden. Ich bin dafür unsere Kinder sollten diese lernen und verinnerlichen. Naja, wenn die Menschen diese Regel verstanden hätten, gäbs ja jetzt schon keine Kriege und Probleme in der Welt. Also plädiere ich dafür ein Schulfach einzurichten das von mir aus allein zum Ziel hat, von mir aus in 13 Jahren Schule genau das den Kindern beizubringen, was umso schwerer ist, da kaum Vorbilder da sind, die diese Regel anwenden.

Aber für all das brauch ich niemanden bestrafen (ich bleib dabei Bestrafung=Rache) noch mit dem Kind schimpfen. Wozu soll das gut sein, ich leibe mein Kind ja trotzdem es das 2 jährige schlägt und lerne ihm lediglich die Konsequenzen seiner Tat indem ich ihm vorführe wie das ist geschlagen zu werden.

Aber wir sind uns fast einig, nur will ich mich völlig von dem Wort Bestrafung trennen, denn dieses Wort allein sagt schon aus, dass es auf eine Tat folgt die als böse oder schlecht eingestuft wird.
Keine Tat ist zu verurteilen, was geschehen ist ist geschehen, das kann man nicht mehr ungeschehen machen und derjenige der sie getan hat muss den Rest seines Lebens die Konsequenzen tragen.
Doch ich bin auch der Meinung, dass es den Mitmenschen nicht zusteht über die Konsequenzen zu entscheiden, sondern allerhöchstens aus dem Geschehenen die Konsequenzen zu ziehen.

Wobei du sagst:

>Und in der Praxis hat "Ursachenforschung" so gut wie nie was gebracht, meistens einfach nur sinnlose Regelungen und Verbote

In welcher Praxis? Wo kann man diese grossangelegte Ursachenforschung beobachten? Klar wird schon des öfteren überlegt was die Ursachen sein könnten, aber meist nur oberflächlich und in den seltensten Fällen wurde die ursache beseitigt. Im Gegenteil, wenn man tatsächlich die Ursache gefunden hat, hat man ein neues Verbot erfunden, das es verbietet diese Ursache zu setzen. Das heisst, wenn Drogen Ursache für Verbrechen (oder eben gesundheitsschäden) waren wurden die Drogen verboten. In diesem Fall hat man die oberflächliche Ursache gefunden und versucht diese Oberfläche mit einem weiteren Verbot zu verbessern - hat es viel gebracht?
Nun haben wir illegalen Drogenhandel, Beschaffungskriminalität, Drogentote etc. Das Drogenverbot hat mehr Verbrechen erschaffen als verhindert.
Und kaum einer hat sich mit der Ursache beschaeftigt - warum nehmen Menschen denn überhaupt Drogen?

Das zieht sich durch viele viele Bereiche. Wo bitte schön haben Verbote und Regeln wirklich was gebracht?

Wie gesagt, Verbote erheben wir seit Anbeginn der Menschheit, ebenso die brutalsten Bestrafungsmethoden und die Verbrechen wurden kein bischen weniger - auch Todesstrafen waren nicht Drohung genug um die Morde einzuschränken, oder haben wir hier in Deutschland weniger Morde als in Amerika?
jeder nur etwas logisch denkende Mensch sollte das doch mittlerweile begriffen haben. Dass das überhaupt noch propagiert wird liegt meines Erachtens an der Mitläufer-Mentalität der Menschheit.

@harlequin
hab irgendwo liebe, wie ich sie verstehe definiert.

Liebe Grüsse
Jack


harlequinn - 13.4.2006 um 17:53

@arne .. ist mir klar, ist ja auch nicht ohne Grund so.
@jack klar, aber du kannst nicht erwarten, dass alle anderen es einfach so adaptieren *g


... - 14.4.2006 um 01:47

Ich wollt´s nur mal sagen, um das Ganze etwas zu entmythologisieren.


Jack - 14.4.2006 um 14:40

harlequinn, ich erwarte nicht, dass andere meine Definition übernehmen, sondern, dass sie sie verwenden um zu verstehen was ich mit meinen Worten aussagen will.


Gast - 5.5.2006 um 01:47

warum muessen wie uns immer Fragen stellen, warum koennen wir nicht einfach nur SEIN und alles SEIN lassen? Ist die Welt nicht wie sie ist, liebevoll, haesslich, gut, schlecht, usw. Frieden, Liebe, usw. wenn ich das wuensche, kann ich nur in mir selbst finden, denke ich.


HëllRÆZØR - 5.5.2006 um 02:37

Warum der Mensch ohne Fragen nicht sein kann?
Weil er schon vor Urzeiten verreckt wäre, da er ohne die Fähigkeit zu fragen evolutionsmäßig betrachtet schwach wäre und langfristig keine Daseinsberechtigung hätte.
In der heutigen Zeit dagegen verkommen Menschen ohne die Fähigkeit, Fragen zu stellen zu sklavischen Werkzeugen der Gesellschaft.
Ich kann dich aber beruhigen: Wie es scheint BIST du in der Lage Fragen zu stellen. ;)

Zitat
Original von Gast
[...]wenn ich das wuensche, kann ich nur in mir selbst finden, denke ich.

:12: Irgendwie will sich mir dieser Satzteil nicht so recht erschließen - könntest du das etwas verständlicher formulieren?


Jack - 5.5.2006 um 09:00

Irgendwie hab ich mir sowas aehnliches auch heute morgen gedacht:
Selig sind die unwissenden

Waere es nicht erleichternd nicht andauernd 1000 Fragen im Kopf zu haben sondern einfach so dumm zu sein, dass man glaubt alles zu wissen und einfach so vor sich hinlebt. Ich mein schau dir die Leute an, wie einfach viele davon es haben. Ich mein eine Frau zu finden scheint fuer mich tausendfach schwieriger als fuer einen Reservefussballer bei mir zuhause.
Da frag ich mich schon wieder, was das soll - naja, man kann halt nicht aus seiner Haut.

Aber trotz allem find ichs irgendwie besser diese 1000 Fragen zu haben jeden Tag, als den Kopf leer zu haben. Auch wenn ich nicht selten gerne Ruhe haette in meinem Kopf. Denn es stoppt ja fast nie und sich auf eine Sache zu konzentrieren ist wirklich schwer.

Liebe Gruesse
Jack


Ina - 5.5.2006 um 18:33

Also generell belustigt mich die gar nicht so selten anzutreffende "schaut mich an, ich bin so intelligent und deshalb habe ich Probleme mit dem Leben"-Einstellung schon ziemlich. Ich meine, wenn man so ungeheuer intelligent ist, warum verwendet man diese große Fähigkeit dann nicht dazu, sich ein Leben einzurichten, mit dem man zurechtkommt?
Und wenn man tatsächlich meint, die Intelligenz sei so fuchtbar - mag ja sein, dass das zwischendurch wirklich so ist - sich zu verblöden ist doch nicht schwer, da gibt uns diese Welt alle Möglichkeiten: Saufen, Fernsehen, andere Menschen die so blöd sind, wie man es sich für sich wünscht. Also das ist echt kein Problem.

Na gut, ernsthaft, manche Dinge haben einfach ihren Preis und meistens zahlt man mit Einsamkeit. Das Wachsein gehört dazu. Und irgendein vager Ausblick auf unartikulierte Träume, die sich nie erfüllen werden, ebenso.

Aber irgendwo hintendrin steckt wohl ein vermutlich blödsinniger Glaube an irgendwas, irgendein Blick, der ein Stück Unendlichkeit zu versprechen scheint und sich nicht ausrotten lässt.

Womit würde man sich auch sonst unterhalten *rofl*


MissRoyo - 5.5.2006 um 21:00

Zitat
Original von Maria
Also generell belustigt mich die gar nicht so selten anzutreffende "schaut mich an, ich bin so intelligent und deshalb habe ich Probleme mit dem Leben"-Einstellung schon ziemlich. Ich meine, wenn man so ungeheuer intelligent ist, warum verwendet man diese große Fähigkeit dann nicht dazu, sich ein Leben einzurichten, mit dem man zurechtkommt?


diese aussage möchte ich gerne mal festhalten und etwas mehr heraus stechen lassen und meine volle zustimmung zu dem hier kundtun.

dies könnten eben sogut meine worte sein :D

MissRoyo


HëllRÆZØR - 6.5.2006 um 00:42

Gut, zugegeben, meine Antwort war wohl ein bisschen platt, passiert bei mir schon mal bei Schlafanzug ... äh ... Schlafentzug.

Ich hab' mir diese Frage auch ab und zu mal gestellt, aber so eine radikale Änderung würde einfach meinem Wesen widersprechen.

Ich hatte früher mal Freunde, die sich ständig auf Junggesellenfesten etc. besoffen haben.
An und für sich hab' ich mich super mit denen verstanden, aber ein erfülltes Dasein war das für mich absolut nicht...

Mag ja sein dass viele mit einem einfachen Leben glücklich sind, für mich wäre es künstlich und unnatürlich und würde mich einfach nur zugrunde richten.
Da lebe ich dann lieber in meiner eigenen Welt, als mich anzupassen...


Gast - 16.5.2006 um 07:43

Für mich ist Liebe und Hass das gleiche.
Es bedeutet, dass mir an einer Person etwas liegt.
Das Gegenteil davon ist für mich Gleichgültigkeit.
Und das ist das schlimmste von allem.

Wenn zb zwei Schwestern sich hassen, dann heißt das, dass sie sich gegenseitig immernoch etwas bedeuten.
Aber wenn sie keinen Kontakt mehr haben und ihnen die jeweils andere egal ist,das ist doch viel schlimmer.


Gast - 18.5.2006 um 00:41

Zitat
Zitat
mit......
[...]wenn ich das wuensche, kann ich nur in mir selbst finden, denke ich.

:12: Irgendwie will sich mir dieser Satzteil nicht so recht erschließen - könntest du das etwas verständlicher formulieren?


meinte ich: wenn ich eine Welt voll Frieden, Liebe, usw. will, dann kann ich diese Welt nur in mir selbst finden. Wenn ich allerdings die aeussere Welt zu meiner inneren mache.........werde ich nie finden, bzw. bekommen, was ich mir wuensche.

Du hast schon Recht, Fragen muss man sich stellen, wir leben ja aeusserlich in einer polaren Welt, die Einheit ist IN uns. Im Aussen machen wir uns Probleme, damit wir die Loesung finden. Wenn im Aussen der Hass existiert, existiert auch die Liebe, wenn in der aeusseren Welt Krieg herrscht, herrscht auch Frieden. Jemehr Liebe wir suchen, um so mehr Hass werden wir finden................usw.


Gast - 18.5.2006 um 00:53

Zitat
Original von Gast
Für mich ist Liebe und Hass das gleiche.
Es bedeutet, dass mir an einer Person etwas liegt.
Das Gegenteil davon ist für mich Gleichgültigkeit.
Und das ist das schlimmste von allem.

wie das Wort schon sagt....gleich gueltig..... also ist doch Liebe und Hass gleichgueltig(keit)............warum soll es das Schlimmste von allem sein????]


Ina - 18.5.2006 um 10:53

Na also ich bin schon so, dass ich mich nur in der unbeherrschten Anfangsphase dazu herablasse, jemanden zu hassen, weil irgendein Arschloch gar nicht verdient, dass ich mich geistig mit ihm befasse - so jemand darf nicht meinen Verstand und meine Gefühle beherrschen und das würde er, wenn ich ihn hasste.
Vielleicht ist es schlimm, jemanden derart im eigenen Kopf absterben zu lassen, ich empfinde das zwar nicht so, aber ich kann nachvollziehen, dass man das tut.

(Eine andere Sache ist es freilich, wenn jemand einen nicht nur verletzt oder enttäuscht hat, sondern etwas wirklich Entsetzliches getan hat. Dann ist man eh zu traumatisiert, als dass man es zum Gleichmut bringen würde und dann ist der ultimative Hass und Rachefeldzug in meinen Augen angebracht - man hat dann ein Ziel im Leben, z.B. den Vergewaltiger seiner Geschlechtsteile zu entledigen, das ist doch was, wenn man dazu nicht zu kaputt ist.)


Jack - 18.5.2006 um 13:29

liebe maria

das kann ich so nicht stehen lassen, auch wenn du meine Meinung wahrscheinlich schon kennst.

Rache hat noch nie irgendwem irgendwas gebracht, das Geschehene ist geschehen und kann nie mehr ungeschehen gemacht werden, man muss folglich seinen freiden damit machen.

Und was entsetzlich ist und was nicht ist deine ganz eigene Definition.

Bei Vergewaltigung waere sinnvoller als dem einen seine Geschlechtsteile abzuschneiden herauszufinden, warum er das tat und wie man verhindern kann dass es je wieder einen Vergewaltiger geben wird.

Aber naja, macht was ihr wollt, wer Gewalt saet wird Gewalt ernten

Liebe Gruesse
Jack


Ina - 18.5.2006 um 20:53

Wer sagt, dass Rache noch nie jemandem was gebracht hat?

Und naja, der Schlussspruch ist in dem Zusammenhang echt spaßig.

Zur Verhinderung von Vergewaltigungen sehe ich keine bessere Möglichkeit, als wenn die Mädels nicht mehr die armen Opfer wären, zu denen man sie züchtet.
Wenn die sich nicht, wie es der Fall ist, verkriechen, mit niemandem sprechen und psychisch vor die Hunde gehen würden bis zum Selbstmord, sondern regelmäßig in irgendeiner Weise zurückschlagen würden, dann würde man sich es sicher zweimal überlegen, bevor man sie vergewaltigt - aber nein, als Mädchen hat man lieb zu sein und darf nie nen Wutanfall kriegen oder sich gar prügeln, kein Wunder, dass die erstarren wie das Karnickel vor der Schlange, wenn sie mal mit Gewalt konfrontiert werden.


... - 19.5.2006 um 03:23

Die Scheiß geschlechtsspezifische Erziehung ist sicherlich nur nervend. Das stimmt. Wahrscheinlich gäbe es dann auch endlich mehr weibliche Vergewaltigerinnen und mehr männliche Opfer. Auch mal ganz reizvoll, die Vorstellung. Bei geistig behinderten Frauen merkt man diese Rollenverteilung überhaupt nicht. Die sind gottseidank von dem ganzen gesellschaftlichen Schrott verschont geblieben.

Aber zur Rache:
Was ist, wenn es der eigene Körper war, der ganz fies zu einem war? Wie soll man sich dann rächen?


hopeless - 19.5.2006 um 07:04

das liegt doch auf der hand: bananen mit schale essen.


Jack - 19.5.2006 um 08:23

@maria
>Wer sagt, dass Rache noch nie jemandem was gebracht hat?

ich

das prinzip, das du vorschlaegst wird schon jahrtausende lang praktiziert: Ein Vergewaltiger wird bestraft - frueher noch etwas haerter als heute. Aber das Prinzip ist dasselbe und immer noch voellig nutzlos.
Ob Rache oder nicht, ist mir zum Beispiel ziemlich egal, das muss jeder selber entscheiden. Tatsache bleibt, du musst danach nicht nur die Vergewaltigung verarbeiten sondern auch noch den Mord an dem Taeter - das wird den meisten menschen nix bringen.
Und Tatsache ist, danach wird es einen anderen Vergewaltiger geben und danach wieder einen und wieder einen und und und

Du scheinst davon auszugehen, dass dies ein Naturgesetz ist - dass es immer Vergewaltiger geben wird. Ich gehe davon aus, dass alles eine Ursache hat. Und wenn es eine Ursache hat, kann man diese beseitigen. Wobei Vorsicht geboten ist, denn jede Handlung setzt wiederrum Ursachen - daher wird jede gewalttaetige Loesung immer nur wieder Gewalt hervorrufen - das ist ein Naturgesetz, ebenso wie du Feuer nicht mit Feuer bekaempfen kannst und keinen Frieden durch Krieg erreichen wirst.

Was mich immer wieder wundert ist, dass die Menschen mit Nachdruck darauf bestehen nicht funktionierende Handlungsweisen fortzusetzen. Manchmal erinnert mich die Menschheit an Homer Simpson wie er immer und immer wieder versucht den unter Strom gesetzten Kuchen anzufassen.
Bestrafung und Rache hat noch nie dazu gefuehrt, dass Gesetze eingehalten wurden - Abschreckung hat noch nie geholfen - offensichtlich funktioniert es nicht - dennoch weigert sich die Menschheit beharrlich andere Wege zu gehen.

Liebe Gruesse
Jack


Ina - 19.5.2006 um 10:33

Nene, diese Gesellschaftsmaschinerie ist Blödsinn, die bringt tatsächlich niemandem was.
Du verstehst mich ein bisschen falsch, es geht mir nicht darum, dass der Täter bestraft wird, sondern dass das Opfer etwas tun kann, um nicht mehr Opfer zu sein.
Es geht darum, dass es sich die Ehre und die Selbstachtung zurückholt, die ihm genommen wurden. Indem es sich rächt, überwindet es die entsetzlichen Gefühle der Unterlegenheit und Hilflosigkeit. Die fühlen sich wie der letzte Dreck und ich kann mir vorstellen, dass die Rache die Seele reinwäscht - auch wenn du mir da jetzt energisch widersprechen wirst. Die Welt liegt wieder offen da, während zuvor der Schatten des übermächtigen Feindes hinter jedem Busch lauerte. Denn er wurde besiegt oder zumindest wurde ein bestimmtes Gleichgewicht von Macht und Machtlosigkeit, das du jetzt keinesfalls anerkennen wirst, wiederhergestellt. Das mag ineffizient sein, weil es "das Böse" in der Welt vermehrt hat. Aber es ist Verarbeitung.
Ich hab nie was von umbringen gesagt, klar sollte niemand eine Rache nehmen, mit der er anschließend nicht zurechtkommt. Klar werden sich da manche vergreifen. An die 100%-Lösung habe ich nie geglaubt. Deshalb glaube ich auch nicht, dass es irgendwann keine Gewalttaten mehr geben wird - mal nicht in einer Welt, in der die Menschen noch Menschen sind und keine primitiven Roboter.
Dein Menschenbild erscheint mir ausgesprochen oberflächlich.
Du willst oft ganz fundamentale Mechanismen (ich werde allerdings nicht anfangen, hier von "Naturgesetzen" zu reden) nicht sehen und wenn man dich darauf aufmerksam macht, sagst du, diese gehörten zu einer primitiven Stufe der Menschheit. Aber ich sehe nicht, wie du beurteilen kannst, was das Menschsein ausmacht und wie genau der Übermensch aussehen soll.


HëllRÆZØR - 19.5.2006 um 19:22

Zitat
Original von Jack
[...] das ist ein Naturgesetz, ebenso wie du Feuer nicht mit Feuer bekaempfen kannst und keinen Frieden durch Krieg erreichen wirst.

Natürlich kann man Feuer mit Feuer bekämpfen, so macht man das mit Buschfeuer.
...und ich will nicht wissen, wie viele "Untermenschen" vergast worden wären wenn man die Nazis im 2. Weltkrieg mit Blumen begrüßt hätte.

Zitat
Original von Jack
Bestrafung und Rache hat noch nie dazu gefuehrt, dass Gesetze eingehalten wurden - Abschreckung hat noch nie geholfen - offensichtlich funktioniert es nicht - dennoch weigert sich die Menschheit beharrlich andere Wege zu gehen.

Klar, und wenn ständig ein Schaffner in der Bahn wäre würde immer noch jeder schwarz fahren.

Natürlich gibt es viele Fälle in denen du recht hast, eine Verallgemeinerung kann man hier aber nicht machen.


Jack - 19.5.2006 um 19:39

ich hab schon verstanden was du meintest, war nur anderer Meinung

ich muss dir insofern recht geben, auch wenn ich das ungern tue ;-), dass es wohl diese moeglichkeit der verarbeitung gibt.
Wenn man die Sache genau so sieht wie du es beschrieben hast und auch genauso dabei fuehlt, dann kann Rache helfen. Doch ist das sicher ein Einzelfall und in den meisten Faellen nicht anwendbar.
Die Vergewaltigung wird naemlich immer da bleiben in der Erinnerung. Die machtlosigkeit ist nur ein Aspekt dieses Vorgangs. Es kann sein, dass dich die Machtlosigkeit als Opfer weniger stoert als einfach die Erinnerung an dieses schreckliche Erlebnis.
Die bekommst du so nicht weg. Ich glaube, da hängt mehr dran als das alleinige gefühl der einmaligen hilf und machtlosigkeit.
Du wirst dich als Opfer mit dem Geschehenen auseinandersetzen müssen. Rache und Hass sind meines Erachtens nur Fluchtreaktionen vor der eigenen Erinnerung. Was die meisten sich wünschen ist das schöne Leben vor der Vergewaltigung, die Erinnerung auszulöschen und das alte Leben weiterzuleben. Das wird jedoch nie mehr möglich sein - ob du dich rächst oder nicht spielt dabei keine Rolle.
Daher fühlen sich die meisten nach dem ausleben der Rache nicht besser - es mag eine gewisse Befriedigung haben, aber ich bezweifle dass es das Wert ist.

Rache bedeutet: du musst dich eine gewisse Zeit damit beschäftigen an den Täter heranzukommen und Du machst dich gesetzlich strafbar, wenn du erfolg hast. Dein Problem ist danach jedoch immer noch nicht gelöst. Am schnellsten kannst du das Problem wiederrum nur lösen, wenn du die Rache sein lässt und sofort nach dem Geschehnis dieses zu verarbeiten beginnst, vor allem erstmal akzeptierst, dass ab jetzt alles anders sein wird.

Mein Menschenbild erscheint oft oberflächlich, da ich generell über alle menschen rede. Ich generalisiere immer. Ich kann über keine einzelne Vergewaltigung reden, sondern nur über alle. Daher kommen viele Details zu kurz, was nicht heisst, dass ich sie nicht berücksichtige. Ich bringe alles immer auf den kleinsten gemeinsamen Nenner.
Kurz gesagt, ich betrachte alles rein statistisch, was heisst mir ist bewusst, dass es das volle Spektrum gibt. Im Grunde ist alles was wir uns denken können mindestens einmal passiert, passiert oder wird passieren - ist jedenfalls möglich. Doch um in dieser unendlichen Vielfalt unendlicher Möglichkeiten überhaupt miteinander sprechen zu können rede ich nur in grossen Zusammenhängen, da dann durch die Statistik jedes dieser Ereignisse erfasst wird.
Anders gesagt: Das Ganze ergibt mehr als die Summe seiner Teile
So kann eine Menschenmenge etwas völlig anderes produzieren, als irgendeines seiner Teile beabsichtigt hat oder andere Eigenschaften haben als eines seiner Teile.
Den durchschnittsmenschen gibt es nicht, dennoch kann man mit ihm als modell viele Aussagen über die Gesellschaft machen. So hat wohl kaum einer 1,4 Kinder wie ein Durchschnittshaushalt.

Sorry, ich bin abgedriftet, aber wie du dir denken kannst erschwert mir obiges des öfteren diskussionen, besonders mit Menschen die nur in Einzelfällen reden und denken können, wie ich das eben nicht kann, wenn ich über Gesellschaftsprobleme spreche.

Woher ich glaube einiges über die Menschen zu wissen? Ich kann sehr gut beobachten, mich sehr gut in andere menschen hineinversetzen und tue das schon seit meiner Geburt an die 23 Jahre lang.
Ich weiss nicht, ob die Menschheit fähig sein wird den Schritt zur Liebe zu tun, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass dies durchaus möglich ist und zwar um einiges leichter als viele denken.
Und um nicht noch mehr zu schreiben, glaub mir, ich hab das recht gut durchdacht und denke immer noch.

Liebe Grüsse
Jack


Ina - 19.5.2006 um 20:55

Es tut mir unheimlich leid, aber das muss ich tatsächlich zugeben: der Durchschnitt interessiert mich bei Menschen in der Tat nicht besonders, erst recht nicht der kleinste gemeinsame Nenner, denn der ist meistens etwas unsäglich Stumpfsinniges, dass man tatsächlich mit viel Liebe herangehen muss, um nicht gleich zum Misanthropen zu werden.

Und dass deine Theorie von Liebe und Vergeben und Vergessen "im Durchschnitt" gut ankommt, ist dadurch bewiesen, dass das Christentum eine Weltreligion ist, Jesus hat angeblich genau so etwas geschwallt und wenn das auch meist nur der Deckmantel für viel Scheiße war, hat es trotzdem dazu getaugt, Eingebore aller Erdteile zu begeistern.
Na scheiß drauf, ich will nicht abstreiten, dass man Traumata auch so verarbeiten kann. Aber da mit vernünftigen Argumenten zu kommen, ist Augenwischerei. Meine Abneigung gegen dieses Methode ist subjektiv, ich finde sie erbärmlich, sie geht mir gegen den Strich, fertig.
Bloß sag bitte nicht, dass das neue Wege wären.
Die wurden auch im größeren Umfang schon begangen, die sind schon gescheitert - ja, du wirst jetzt sagen, dass die Menschen noch nicht dazu bereit waren, aber mit diesem Argument kann man jeden noch so schwachsinnigen und abstrusen Gesellschaftsentwurf "beweisen", das ist dir hoffentlich klar.

Und wenn man dir oft mit Einzelfällen kommt, dürfte dem der Gedanke zugrunde liegen, dass eine allgemeine Aussage durch ein Gegenbeispiel widerlegt wird - weil man davon ausgeht, dass du dich doch noch irgendwie an der Realität orientierst, aber du redest halt meist nur von Dingen, die nicht da sind, du glaubst daran und die wird dir nie jemand widerlegen können. Ich würde halt erst daran glauben, wenn deine perfekte Gesellschaft ein Jahrhundert überlebt hat und immer noch nicht pervertiert ist, egal, wie felsenfest du davon überzeugt bist.
Ich nehme dir einfach nicht ab, dass du alles Relevante berücksichtigst. Du sagst selbst, du betrachtest das rein statistisch - es ist doch klar, dass so nur eine erste Näherung rauskommt, die nicht viel taugt.


SonicX3 - 20.5.2006 um 05:40

wenn es sovieles gibt das nicht erwünscht ist und ein großteil der menschen als "negativ" erachtet, dann sagt mir leute bitte, wieso existiert es?

schonmal daran gedacht das es der freie wille eines jeden menschen ist der diese welt erschaffen hat so wie sie jetzt ist? sie wollen ja nichtmal das es sich ändert, ansonsten hätte sich bereits etwas geändert ... und das nächste wäre, das man nichts wirklich kontrollieren kann ...

wenn alles seinen grund hat, sagt mir wieso es exisitert ...



was mich persönlich angeht, so habe ich kein problem mit vergewaltigungen, und wenn ich selbst betroffen wäre? ich weiß es nicht, ich weiß aber das wir in einer polaren welt leben, und es muss alles geben ... wenn positives existiert muss entsprechendes negatives existieren, ein ausgleich, alles andere wäre in meinen augen widernatürlich ... aber was ein einzelner mensch aus einer situation macht ist jeden seine verantwortung, freier wille eben ... und da alle menschen unterschiedlich sind gibt es sicher welche bei denen rache etwas "helfen" würde, und welche bei denen es nüsse bringt ...

ich könnte jetzt wieder anfangen und ganz genau aufschlüsseln wieso ich das so sehe, aber kein bock atm ...



zum thema ist liebe die antwort ... tja ... die antwort auf was? auf alles? würde ich das probieren würde ich sowas von auf die schnauze fallen ... siehe ausgleich ... ich wüsste auch nicht das magneten möglich sind welche nur einen pol besitzten ... liebe kann nur solange existieren solange angst und hass existieren ... wir sollten alle samt einfach froh sein das die welt so aussieht wie sie es tut, ganz einfach weil wir so eine wunderbare bandbreite an entscheidungen haben was wir leben und was nicht ... für mich ist liebe nur teilweise die antwort, ich hab in meinem innersten einen zu starken hang zum chaos ... und es macht mir auch einfach zuviel spass ...

soweit so schlecht, sry wenn hier teilweise mist steht bin aber seit ca (schielt auf die uhr) 30 minuten auf und von munter noch keine spur ... ^^

und passend dazu: Absurd Minds - Herzlos


... - 20.5.2006 um 05:50

@Maria:
Literaturtipp:
Nietzsche: Der Antichrist.
Etwas radikal, aber dennoch so ungefähr in die Richtung.


Ina - 20.5.2006 um 10:40

Nietzsche war so etwa vor 4 Jahren genau das, was ich nötig hatte - mittlerweile bin ich nicht mehr so depressiv, aber kann schon sein, dass da das ein oder andere hängen geblieben ist, das will ich ja gar nicht abstreiten.

Aber was mich jetzt hier und in dem Strafen/Prävention-Thread teilweise amüsiert, ist, wie ihr euch auf das Thema "Vergewaltigung" stürzt, ich hab das doch wirklich bloß am Rande erwähnt, eigentlich bloß als schlechtes Beispiel und ihr springt gleich darauf an - klar, in dem Bereich werde ich eure Hirne nie so recht nachvollziehen können, aber da kommt wohl einfach das Tier durch. Das nimmt sich, was es braucht, wenn das Weibchen nicht will, muss es schnell genug davonlaufen oder ordentlich seine Krallen einsetzen, sonst hat es Pech gehabt.
Und beim Menschen ist das Einfühlungsvermögen immer noch eine höhere Hirnfunktion als der Fortpflanzungstrieb, drum wird man das auch nicht raus bekommen, das bricht immer wieder durch. (Es ärgert mich nur, dass man aus den Menschenweibchen oft genug erfolgreich rausbringt, dass sie sich wehren bzw. rächen.)

Darum gibt es auch so viele Dinge, die sich kaum jemand wünscht, die Welt ist halt nicht "gut", der Mensch ist halt nicht "gut", ist doch ganz einfach - ich bezweifle auch, dass es ein in sich geschlossenes nur "gutes" System gibt, irgendwelche Mechanismen treiben da heraus und früher oder später ist wieder fast alles da, um das zu verhinden, müsste man diese Gesellschaft außerordentlich repressiv gestalten, das will ja auch niemand.


dian - 20.5.2006 um 11:11

@ Maria:

Zitat
Aber was mich jetzt hier und in dem Strafen/Prävention-Thread teilweise amüsiert, ist, wie ihr euch auf das Thema "Vergewaltigung" stürzt, ich hab das doch wirklich bloß am Rande erwähnt, eigentlich bloß als schlechtes Beispiel und ihr springt gleich darauf an

Tja, was soll ich jetzt dazu sagen?
Es ist eben ein interessantes Thema, das wir schon länger nicht mehr hatten... und davon abgesehen wäre hier wohl gerade überhaupt nix los, wenn wir nicht darüber diskutieren würden. Aber falls du dich zu sehr dafür schämen solltest, dem "schwachen Opfer-Geschlecht" anzugehören, schlage ich vor, du verdrängst den Gedanken daran einfach und stellst dir vor, du wärst irgendso ein geschlechtsneutrales Quantenteilchen, oder ein asexueller Schlumpf. ;)


Jack - 20.5.2006 um 13:21

@maria
>Bloß sag bitte nicht, dass das neue Wege wären.
Die wurden auch im größeren Umfang schon begangen, die sind schon gescheitert

Wann udn wo, ich weiss da jetzt kein Beispiel in dem es wirklich im grossen Stil getan wurde. Klar kann ich alles abwimmeln, mit dem Argument, dass die Menschen noch nicht bereit waren und sind. Ich meine das eher in dem Sinne, dass die Mehrheit der Menschen sich noch genauso verhalten wie Neandertaler, dass sie noch nicht wirklich viel kapiert haben und anscheinend nicht fähig sind logisch zu denken - also noch nicht bereit sind für diesen neuen Weg. Für den neuen Weg ist das nämlich die Vorraussetzung, ohne dieses kann und wird der Weg nicht funktionieren.
Solange die Mehrheit nicht verstanden hat, dass wir alle in einem Boot sitzen und miteinander, statt gegeneinander arbeiten sollten - kann der Weg der Liebe grossflächig nicht funktionieren.

Aber in Einzelfällen ist der Weg der Liebe genauso immer der beste Weg den man gehen kann, auch wenn alle anderen ihn nicht gehen.

>Meine Abneigung gegen dieses Methode ist subjektiv, ich finde sie erbärmlich, sie geht mir gegen den Strich, fertig

das ist völlig ok, aber völlig unabhängig davon ob die Methode funktioniert oder nicht. Ich sage objektiv gesehen funktioniert nichts anderes, auch wenn ich zum Beispiel früher auch eine Abneigung dagegen hatte, weil diese mir von kindheit an eingetrichtert wurde.

>Und wenn man dir oft mit Einzelfällen kommt, dürfte dem der Gedanke zugrunde liegen, dass eine allgemeine Aussage durch ein Gegenbeispiel widerlegt wird - weil man davon ausgeht, dass du dich doch noch irgendwie an der Realität orientierst, aber du redest halt meist nur von Dingen, die nicht da sind, du glaubst daran und die wird dir nie jemand widerlegen können

Das ist gerade mein Problem mit Einzelfällen. Wenn ihr mir welche geben würdet könnte ich euch ja anhand dieser beweisen dass ich recht habe, stattdessen redet ihr aber über fiktive Einzelfälle. Das Hauptproblem an Einzelfällen ist, dass sie unendlich viele Details besitzen, die man fiktiv nicht erfinden kann und/oder einfach nicht berücksichtigt, auch weil man nicht an deren existenz glaubt. Alle Einzelfälle und Erfahrungen zeigen mir, dass mein Modell des Menschen und der Welt richtig ist und erlauben mir sogar gute vorhersagen - ein Gegenbeispiel habe ich noch nicht gefunden und fiktive Gegenbeispiele kann ich nicht anerkennen, weil sie Realitätsfern sind.
Daher kann ich nicht in Einzelfällen sprechen, da ich dann einen Deteilierten realen Fall nehmen müsste und den hab ich meist nicht. Und wenn ich einen hätte müsste ich alle details berücksichtigen. Und aus einem einzigen Einzelfall auf die Allgemeinheit zu schliessen wird auch schwierig.
Doch aus fiktiven Einzelfällen auf die Allgemeinheit zu schliessen sehe ich als unmöglich an.

Das heisst, bringe mir ein Lebewesen dass vergewaltigt wurde und durch Rache inneren Frieden gefunden hat und nicht so denkt und fühlt, wie du in deinem Posting oben, dann werde ich meine meinung revidieren müssen.

Ich berücksichtige mehr als du denkst, doch natürlich nicht alles, weil ich nicht an alles denken kann. Daher bin ich natürlich froh, wenn mir manche möglichkeiten genannt werden, an die ich möglicherweise nicht gedacht habe.

@sonicX3
>wenn es sovieles gibt das nicht erwünscht ist und ein großteil der menschen als "negativ" erachtet, dann sagt mir leute bitte, wieso existiert es?

Weil die Menschen nicht logisch denken können. Sie denken, naja, wenn ich an diesen Pfosten pinkle wird das schon keine Auswirkungen haben, da das wenig säure ist, gegenüber den riesigen Pfosten. Wenn aber viele Menschen denselben Gedanken haben und dieser Pfosten eine Brücke trägt wird er über kurz oder lang einstürzen (ist tatsächlich passiert, hab darüber gelesen)
Das ist die Hauptursache dafür warum scheisse rauskommt, die keiner beabsichtigt hat, wozu aber alle ihren Teil beigetragen haben.

da ich nicht an die existenz von gut und böse glaube, kann es auch diese dualität von der du sprichst nicht geben. Und theoretisch spricht nichts dagegen, dass es eine Welt gibt ohne Morde, Vergewaltungen etc..

Ich weiss nicht genau ob die Menschen jemals in der Lage sein werden gescheiter zu werden, mir geht es darum, dass er die Möglichkeit dazu hätte, es ist möglich. Und ich sage auch, wenn er es nicht lernt wird er sich über kurz oder lang selbst vernichten - daher ist es eine Frage der Evolution, nur die zivilisationen die diesen Bewusstseinswandel machen werden überleben.

Liebe Grüsse
Jack


HëllRÆZØR - 20.5.2006 um 13:33

Zitat
Original von nightrainmonk
Schade eigentlich, dass @yog-sothoth nicht die Gelegenheit ergriffen und einen thread zum "good ole' beast", einem meiner persönlichen Lieblings-Religionsneurotiker, eröffnet hat.

Wie gesagt, mit Crowley habe ich mich nicht wirklich beschäftigt.
Wenn jemand dazu Informationen hat kann er aber gerne einen Thread dazu eröffnen...

...aber nochmal zurück zum Thema:
"Liebe" ist kein Gegenpol zu Hass und Angst, man kann auch mehr von dem einen und weniger von dem anderen haben.
...und geheuchelte Freundlichkeit hat mit Liebe überhaupt nix zu tun, bevor da jetzt wieder irgendwer mit dem von den "Christen" missbrauchten (?) Begriff der Nächstenliebe ankommt.

Das einzige Problem sehe ich darin, wenn Liebe ungleichmäßig verteilt wird, das kann bei triebgesteuerten, egoistischen Leuten leicht in Eifersucht, Neid oder sogar Hass ausufern.


SonicX3 - 20.5.2006 um 17:17

Zitat
Original von Jack
@sonicX3
>wenn es sovieles gibt das nicht erwünscht ist und ein großteil der menschen als "negativ" erachtet, dann sagt mir leute bitte, wieso existiert es?

Weil die Menschen nicht logisch denken können. Sie denken, naja, wenn ich an diesen Pfosten pinkle wird das schon keine Auswirkungen haben, da das wenig säure ist, gegenüber den riesigen Pfosten. Wenn aber viele Menschen denselben Gedanken haben und dieser Pfosten eine Brücke trägt wird er über kurz oder lang einstürzen (ist tatsächlich passiert, hab darüber gelesen)
Das ist die Hauptursache dafür warum scheisse rauskommt, die keiner beabsichtigt hat, wozu aber alle ihren Teil beigetragen haben.

da ich nicht an die existenz von gut und böse glaube, kann es auch diese dualität von der du sprichst nicht geben. Und theoretisch spricht nichts dagegen, dass es eine Welt gibt ohne Morde, Vergewaltungen etc..

Ich weiss nicht genau ob die Menschen jemals in der Lage sein werden gescheiter zu werden, mir geht es darum, dass er die Möglichkeit dazu hätte, es ist möglich. Und ich sage auch, wenn er es nicht lernt wird er sich über kurz oder lang selbst vernichten - daher ist es eine Frage der Evolution, nur die zivilisationen die diesen Bewusstseinswandel machen werden überleben.

Liebe Grüsse
Jack

hmm, ich glaube auch nicht wirklich an gut und böse, aber an eine polarität, was zumindest in diesen ebenen eine tatsache ist, sagen wir alle menschen wiegen 300kg ... sind wir nun dich oder dünn? um unsere wahrnehmung zu definieren ist eine differenz notwendig zwischen 2 punkten, welche 2 das sind ist unwichtig, und ob man es subjektiv bewertet oder nicht, tatsache ist aber das beide da sind ... natürlich, eine welt ohne morde, vergewaltigungen usw wäre möglich, aber würden wir dann das was uns angenehm ist noch genausoviel wert sein wie jetzt? bzw würden sich nicht irgendwann ideale und moral im nichts verstreuen?

ok, die menschen denken nicht logisch ... und woran liegt es? das potential wür logic ist gegeben, es ist nur die entscheidung eines jeden sie zu nutzen oder nicht, wieso nutzen sie sie nicht? weil es einfacher ist, weil alles vorgegeben ist, weil wir nicht denken müssen und es für alles eine antwort gibt ... soll ich weitermachen?


Ina - 20.5.2006 um 17:18

@Jack
Angeblich haben die Urchristen tatsächlich ne Zeitlang so ähnlich gelebt, wie du das vorschlägst, wirklich nach der Liebe, nach dem Wort Jesu.

Aber so eine Diskussion über fiktive Einzelfälle und fiktive Zukünfte und was da nun wirklich fiktiv ist und was ein brauchbares Modell und gute Vorhersagen, halte ich jetzt für nicht sonderlich ergiebig, weil da unrettbar unsere subjektive Wahrnehmung reinspringt, die ich bei dir für übersteigert selektiv halte - aber ich geb ja zu, irgendwie ist sie das immer - und außerdem bin ich dir gegenüber da schonmal deswegen unrettbar im Nachteil, weil ich kein Weltbild habe, in das ich gewöhnt bin, alles zu zwängen. Du hingegen hast da die größte Übung drin ;)


Zitat
Und ich sage auch, wenn er es nicht lernt wird er sich über kurz oder lang selbst vernichten - daher ist es eine Frage der Evolution, nur die zivilisationen die diesen Bewusstseinswandel machen werden überleben.


*lol*, also ich würde sagen, das Volk, welches zuerst anfängt mit der Liebe, das ist am Arsch, denn die geben gute Opfer ab und werden von den "Neandertalernachbarn" nach Strich und Faden fertiggemacht und vom Erdboden getilgt.
Die Menschen sind verdammt zahlreich und völlig ausrotten wird die höchstens der überfällige Asteroid - aber der fällt auf Gerechte und Ungerechte. Naja, worauf ich raus will, auch nach dem groen Krieg werden ein paar überleben und diese nachzivilisatorische Mad-Max-Welt wird nicht gerade die Liebe evolutionär fördern, das ist doch eigentlich klar.


Jack - 21.5.2006 um 11:33

@maria
>*lol*, also ich würde sagen, das Volk, welches zuerst anfängt mit der Liebe, das ist am Arsch, denn die geben gute Opfer ab und werden von den "Neandertalernachbarn" nach Strich und Faden fertiggemacht und vom Erdboden getilgt.

das erklärt wohl ganz einfach, warum nicht die ganze Welt das Modell übernommen hat.
Aber du darfst nicht vergessen, dass ich finde, man sollte Liebe nicht mit Lethargie verwechseln. Wenn jemand im Begriff ist dich zu töten ist es ein Akt von Liebe, die ja bei dir selbst anfängt, ihn davon mit allen Mitteln abzuhalten. Wenn eine Nation den Weg der Liebe einschlägt darf sie sich schon noch verteidigen. Wenn alle Nationen diesen Weg einschlagen würden, gäbe es keine Kriege.
Aber du hast insofern recht, als dass Liebe im Grunde noch weiter geht und jemandem sein Leben schenkt, wenn er es denn gerne haben möchte, wie die Urchristen.
Wie machtvoll Liebe ist siehst du ja daran, dass die Urchristen mit soviel Liebe es geschafft haben, das ganze römische Reich einzunehmen - geht auch nicht anders, da Liebe die mächtigste Waffe darstellt.
Es reicht wenn der Grossteil der Menschen Liebe lebt und einzelne Gruppierungen haben weniger Chance voranzukommen. Du kannst sehr schwer gegen wirklich Liebende kämpfen, da sie keinen Widerstand leisten. Dennoch darf man sich verteidigen, dazu schlage ich die Kampfsportart AIkido vor, die absolut von der höchsten Liebe inspiriert ist.

>weil ich kein Weltbild habe, in das ich gewöhnt bin, alles zu zwängen.

das tollste ist, ich brauche nichts zu zwingen hineinzupassen, denn es passt alles hinein. Alle Weltbilder der Welt sind darin enthalten und ich kann jedem der seines schildert sagen, du hast absolut recht damit, die Welt wird immer so für dich sein, wie du sie dir denkst.

@sonix3
>würden wir dann das was uns angenehm ist noch genausoviel wert sein wie jetzt? bzw würden sich nicht irgendwann ideale und moral im nichts verstreuen?

Stimmt Moral und Ideale würden sich verstreuen. Da alles in Frieden lebt, kann man diesen nur noch halb soviel schätzen wie als es noch Krieg gab. Dennoch habe ich niemals Krieg erfahren, immer das schönste Leben gehabt, aber allein dadurch, dass ich weiss und sehe was Krieg verursacht und wie schwer es andere Menschen haben/hatten, kann ich sehr schätzen was ich habe.
Die Erinnerung und das wissen darum wie schlimm es sein könnte ohne den Frieden ist richtigerweise notwendig um den Frieden genauso schätzen zu können, wie jetzt.
Ohne die Erinnerung wäre Frieden für uns das normalste auf der Welt und wir würden uns darüber gar nicht mehr so freuen. Dann hätten wir andere Dinge die wir schön finden oder auch nicht. Siehe die Kids von heute an: Haben nie Leid erfahren und finden es absolut schlimm wenn man nicht die neuesten Klingeltöne hat.
In der Gesellschaft von der ich rede, wäre aber auch das Problem nicht gegeben. In dieser Gesellschaft muss einfach ein gewisses Maß an Denkfähigkeit vorhanden sein, das erkennt, dass Krieg sinnfrei ist und nichts bringt als Leid. Mit dieser Erkenntnis kann man sich in dieser Welt imemr noch entscheiden den Weg zu wählen, dennoch wird es kaum einer wählen, wenn ihm bewusst ist dass das nichts bringt.

Und somit hast du das Hauptproblem unserer Welt erfasst. Den Menschen fehlt das Bewusstsein, dass Krieg ihnen nur Nachteile bringt. Wenn sie erkennen würden, dass nur Liebe ihnen eine Welt bescheert ohne Krieg und Leid, dann würden sie diesen Weg wählen, es sei denn sie wollen absichtlich diese Erfahrungen machen, aber mit diesem Bewusstsein ausgestattet würden sie dabei nicht mehr leiden, weil sie ja wüssten, das sie den Weg selbst gewählt haben.
In meiner Weltsicht haben die Menschen genau das vergessen.

>ok, die menschen denken nicht logisch ... und woran liegt es? das potential wür logic ist gegeben, es ist nur die entscheidung eines jeden sie zu nutzen oder nicht, wieso nutzen sie sie nicht? weil es einfacher ist, weil alles vorgegeben ist, weil wir nicht denken müssen und es für alles eine antwort gibt ... soll ich weitermachen?

Woran das liegt ist klar, sie machen sich nicht die Mühe. Auch ist es wirklich nicht einfach das zu erkennen - sieht man ja schon hier in dem Forum, viele haben Probleme über die eigene Bettkante hinauszusehen und zu erkennen, wenn ich an den Pfosten pinkle, besteht die möglichkeit, dass ich die Brücke einstürze damit, also tu ich es nicht.
Wenn fehlende Liebe Kriege auslöst, dann sollte ich endlich Liebe leben um den Krieg zu verhindern.
Der Mensch leugnet gerne seine eigene VErantwortung, denn es ist einfacher anderen die Schuld zu geben. Nicht ich bin es, der die Brücke zum einstürzen bringt, es sind die anderen, die anderen sind es auch, die nicht genug liebe haben um den krieg zu verhindern, was hilft es da schon wenn ich anfangen würde? Scheisse nur, dass die anderen alle dasselbe denken.
Auch lieben es die Menschen ihre Verantwortung und ihr Leben an andere abzugeben. So sagen wenige an, was wir essen, glauben, anziehen, denken etc sollen. Selbstständiges Denken wird uns sogar von kleinauf systematisch aberzogen, so dass selbst Menschen hier im Forum es nicht mehr vollends schaffen sich davon zu trennen (bei Dian habe ich ineinem seiner letzten Posting gesehen, dass er es geschafft hat, beim Rest hab ich so meine Zewifel).
Ja es gibt für alles antworten, vieles ist vorgegeben, wir müssen nicht mehr denken, sondern können heute einfach das hirn ausschalten und die antworten raussuchen die uns am besten gefallen. Hirn ausschalten wird belohnt, Hirn einschalten führt nicht selten zum Selbstmord.

Liebe Grüsse
Jack


Ina - 21.5.2006 um 17:13

Zitat
Wie machtvoll Liebe ist siehst du ja daran, dass die Urchristen mit soviel Liebe es geschafft haben, das ganze römische Reich einzunehmen


ich wage arg zu bezweifeln, dass es die "christliche Liebe" war, die das geschafft hat.



Zitat
>weil ich kein Weltbild habe, in das ich gewöhnt bin, alles zu zwängen.

das tollste ist, ich brauche nichts zu zwingen hineinzupassen, denn es passt alles hinein.


daran erkennt man den Meister.


HëllRÆZØR - 21.5.2006 um 20:46

Zitat
Original von Jack
Selbstständiges Denken wird uns sogar von kleinauf systematisch aberzogen, so dass selbst Menschen hier im Forum es nicht mehr vollends schaffen sich davon zu trennen (bei Dian habe ich ineinem seiner letzten Posting gesehen, dass er es geschafft hat, beim Rest hab ich so meine Zewifel).

Sich wovon zu trennen, vom selbstständigen Denken? :D
Aber Spaß beiseite, was heißt für dich komplett selbstständiges Denken?
Ich möchte mal behaupten dass das unmöglich für jemanden ist, der in der Zivilisation aufgewachsen ist.
Und wo ziehst du die Grenze zwischen selbstständingem und unselbstständigem Denken?
Nach meinen Maßstäben und Eindrücken ist Mitläufertum hier im Forum eher weniger vertreten.

Zitat
Original von Jack
Wie machtvoll Liebe ist siehst du ja daran, dass die Urchristen mit soviel Liebe es geschafft haben, das ganze römische Reich einzunehmen

Ich sehe das eher umgekehrt:
Die Römer haben ihren Bürgern das, was sie unter Christentum verstanden aufgezwängt.


hopeless - 21.5.2006 um 20:51

so ein grober unsinn wie der spruch mit dem römischen reich und der liebe ist mir auch lange nicht mehr untergekommen :D (ohne das gelaber hier unnöttig anheizen zu wollen..)


Lonewolf - 21.5.2006 um 21:44

Euch allen scheint ja noch langweiliger zu sein als mir...


Jack - 21.5.2006 um 22:50

@maria
>ich wage arg zu bezweifeln, dass es die "christliche Liebe" war, die das geschafft hat.

es kommt drauf an was christliche Liebe für dich ist. So wie Jesus das meines Erachtens gelehrt und gelebt hat oder das was die katholische Kirche daraus gemacht hat?
Die Urchristen haben dadurch, dass sie singend in den Tod gegangen sind, die neugierde der Römer angefacht, die sich fragten, was ist das, was diese Menschen so starkt macht, das war die Liebe. Diese Liebe hat das römische Reich in die Knie gezwungen so dass es schliesslich selbst christlich wurde.
Was die Römer und die Zeit aus dieser von den Urchristen gelebten Liebe machten spiegelt nur das wieder wie wenig die Menschen kapiert haben. Dennoch haben diese Urchristen, die wirklich nicht viele waren, mit diesem minimalen Aufwand an liebe geschafft diese Liebe bis heute zumindest als Idee zu erhalten. Liebe kann niemals sterben oder besiegt werden, weil sie mächtiger ist als alles andere. Die Religionen die Liebe lehrten bestehen, alle anderen werden über kurz oder lang verschwinden.

>Aber Spaß beiseite, was heißt für dich komplett selbstständiges Denken? Und wo ziehst du die Grenze zwischen selbstständingem und unselbstständigem Denken?

@Yog-Sothoth
Ich meine damit, alles in Frage zu stellen was dir erzählt wurde. Auch wie die Welt aufgebaut ist, ob wir altern müssen und warum ich Kleidung tragen muss. Die meisten hier können selbstständig denken, sonst wärt ihr nicht hier, aber eben nur begrenzt. Du hast recht komplett selbständig zu denken ist sehr sehr schwer in einer Zivilisation, wenn auch nicht unmöglich, meiner meinung nach.
komplett selbstständig denken heisst für mich generell die Fähigkeit haben, die Dinge völlig unkonventionell zu sehen, sich vollstädnig von vorgegebenen Normen getrennt zu haben. Bei Dian merke ich diese Fähigkeit unter anderem an solchen Komentaren:

>Würden wir in einer Kultur leben, wo man jeden Bekannten zur Begrüssung statt mit einem Handschlags mit einem kurzen Fick willkommen heisst, wäre eine Vergewaltigung in etwa so schlimm, wie wenn man in unserer Welt jemanden gegen dessen Willen an der Hand nimmt.

Selbstständig denken allein, würde ich schon alle nennen, die erkannt haben, dass die Welt nicht untergeht, wenn man nicht den neuesten Klingelton besitzt, oder, dass man sich von überdurchschnittlich vielen Gesellschaftsdenkformen trennen kann. Dass ich nicht etwas trage, nur weil es in ist oder nicht sofort alles glaube was die Presse mir erzählen will. Noch besser: Selbstständig denkende Menschen sind für mich diejenigen die das in der Schule gehörte nicht auswendig lernen, sondern sich fragen: Wozu brauch ich das, woher kommt das, und stimmt das?

Komplett selbstständig denkende Menschen tun eben dies in allen Bereichen des Lebens, kennen keine Tabuthemen und schreckt kein Gedanke ab - du kannst ihnen dein grösstes Geheimnis erzählen, ohne, dass sie dich sofort ächten, sie werden ihn nicht nach allgemeingültigen Schablonen bewerten, sondern sich ihre ganz persönliche Meinung darüber bilden, unabhängig von der Gesellschaft.

Liebe Grüsse
Jack


hopeless - 21.5.2006 um 23:22

tut mir leid, wenn ich so knapp und arrogant antworte, aber "meinungen unabhängig von der gesellschaft" steht dem reich der liebe in nichts nach.. aber vielleicht wird das logisch, wenn man zehn jahre drüber nachdenkt.


Jack - 22.5.2006 um 08:46

@hopeless

tut mir leid, wenn ich jetzt so knapp und arrogant antworte:
Ich find deine kommentare hoffnungslos stupide und ueberfluessig

Liebe Gruesse
Jack


Ina - 22.5.2006 um 08:55

Zitat
Die Religionen die Liebe lehrten bestehen, alle anderen werden über kurz oder lang verschwinden.


Unterhalten wir uns das nächste Mal in 100 000 Jahren drüber, in irgendeinem Paralleluniversum, wo wir zu dieser Zeit gleichzeitig auf die Welt kommen werden, ok?


dian - 22.5.2006 um 11:41

Ich finde Jacks Engagement ja wirklich löblich... und irgendwie tut's mir fast ein wenig leid, dass er hier manchmal so allein auf verlorenem Posten kämpft.
Andererseits forderst du, Jack, ja selber, dass sich die Menschen von den Konventionen der Gesellschaft lösen und sich ihre ganz eigenen Gedanken machen. Der Nachteil bei solch kritischen Geistern ist nur leider, dass sie höchstwahrscheinlich nicht nur anders denken als die breite Masse, sondern eben auch anders als Jack oder Jesus oder das, was Jack und Jesus als Allheilmittel für alles ansehen. ;)
Will sagen: Du machst es dir selbst nicht leicht, wenn du hier in diesem Forum versuchst, unumstössliche, ewig geltende Wahrheiten zu formulieren. Ich hab das früher ja hin und wieder auch getan und auch meist mehr Kritik als Zustimmung geerntet... weshalb ich mir das mittlerweile abgewöhnt habe und lieber dabei zuschaue, wie sich andere damit in Argumentationsnöte bringen. Hehe.
Mal ganz davon abgesehen, dass ich solche ewige Wahrheiten auch noch nirgendwo ausserhalb des menschlichen Gehirns gefunden habe.
Die Natur (von der wir ja ein Teil sind) basiert auf Fressen und Gefressen-werden. "Liebe" spielt dort überhaupt keine Rolle, so niedlich die Tiere und Pflanzen auch sein mögen... sie lieben nicht, sie funktionieren einfach so vor sich hin. Nur der Mensch, lechzend nach einem höheren Sinn seiner Existenz, kann sich damit nicht abfinden und versucht, sein vor-sich-hin-funktionieren durch übersinnliche Gedankenkonstrukte zu rechtfertigen... sei es nun mit dem Glaube an Gott, an die Liebe, an den Satan, an die Gesellschaft oder an den Hass.
Nicht falsch verstehen: Natürlich habe auch ich meine Prinzipien und etwas, woran ich glaube, genau wie Jack und die meisten anderen hier wohl auch. Und ich äussere das, was mir persönlich heilig ist, ja auch zu genüge und versuche, dafür zu werben.
Nur wenn man es in so einer Absolutheit tut, wie "Liebe ist die Antwort auf alles", was sich ja ein bisschen so anhört wie "Mein Glaube ist das Grundprinzip des Universums", dann macht man sich eben sehr angreifbar, und wird auch angegriffen werden.

Es gibt eine Zeit für Liebe
es gibt eine Zeit für Hass
Es gibt eine Zeit, wo du die Menschen verstehen und lieben musst,
und eine Zeit, wo dir nichts anderes übrig bleibt, als dir eine Knarre zu nehmen und allen dummen Wichsern da draussen ihr ignorantes Hirn wegzuballern.

Ich finde, Leben ist immer relativ. Selbst unsere Ideale sind relativ.
Freundschaft und Ehrlichkeit sind zwei meiner Ideale. Aber auch die muss ich gelegentlich relativieren, weil ich nicht jedermann ein Freund sein kann / will, und weil ich trotz aller Wahrheitsliebe finde, dass es Menschen auf dieser Welt gibt, die es wahrlich verdient haben, angelogen, ausgenutzt und beschissen zu werden.
Wie gesagt, alles zu seiner Zeit und am richtigen Ort. Aber nix über allem anderen.


SonicX3 - 22.5.2006 um 16:26

aber zum ganzen liebe ist die antwort muss ich ehrlich sagen, von meiner sicht "scheiß drauf", im inneren bin ich einfach negativ veranlagt, und dagegen kann und will ich nichts tun, ich fühle mich damit einfach zu gut, wie kommt es das ich mich erfüllter, mehr als ich fühle wenn ich (zumindest geistig, ritualmäßig) zerstöre als wenn ich zb helfe/heile?

k, vllt paradox, auf der einen seite hasse ich diese welt, auf der anderen ist es genau das was ich liebe, und je schlechter es anderen geht desto besser fühle ich michm es baut mich ganz einfach auf das leid anderer zu sehen und zu fühlen ... und teilweise muss ich mich wirklich zusammennehmen das ich die kontrolle über mich nicht verliere ...

aber vielleicht ist das alles was ich bin nur eine schöpfung von mir, so wie sich doch jeder selbst erschafft ... denn im endeffekt, im ganzen gesehen, ist es völlig egal was hier auf dieser welt geschieht ... wenn ich nur an "alles" denke, die unendlichkeit des universums, alle dimensionen die es gibt ...

ich bin hier und lebe ... für mich schwindet mittlerweile auch der sinn für "real" und je mehr ich mich ändere umso weniger bedeutung hat diese welt für mich und umsomehr beginne ich zu leben und hier meinen spass zu haben, ganz gleich in welcher form ...


[den haien futter geb]


hopeless - 22.5.2006 um 17:53

es ist doch einfach so, jack, dass man als soziales lebewesen nicht fähig ist, gesellschaftsunabhängig zu denken. letztendlich denke ich aber, dass ich weiß was du ungefähr meinst - also halb so wild. warum du aber glaubst, dass menschen (nur?) aus liebe über andere bestimmen wollen, verstehe ich nicht im geringsten. (oder meintest du das mit dem christentum anders?)


HëllRÆZØR - 22.5.2006 um 18:02

Wieso die Religionen, die Liebe predigen sich erhalten haben?
Weil sie nur einen Gott haben und nur diesen zulassen, daraus ergibt sich der Absolutheitsanspruch, der keine polytheistischen Religionen anerkennt.
Das hat eher was mit Machtausübung als mit Liebe zu tun.

@Dian: Da kann ich dir nur zustimmen.
Gerade auf Ehrlichkeit und "Wahrheit" (was immer das sein mag) lege ich sehr viel Wert,
und Freundschaft sowieso.

Auch mit dem Prinzip der Nächstenliebe kann ich viel anfangen, allerdings werte ich das bei anderen weitaus weniger stark als Ehrlichkeit.

@SonicX3: Hast du mal "Elrik von Melniboné" gelesen?
Ist zwar nicht jedermann's Sache, aber ich glaube das könnte dir gefallen.


HëllRÆZØR - 22.5.2006 um 19:10

Zitat
Original von nightrainmonk
Zitat
@SonicX3: Hast du mal "Elrik von Melniboné" gelesen?
Ist zwar nicht jedermann's Sache, aber ich glaube das könnte dir gefallen.


Ungewollt (wahrscheinlich...) eine der schönsten Gemeinheiten, die ich hier je gelesen habe:
jemandem nach diesem Posting die Lektüre eines Zyklus zu empfehlen, in dessen Mittelpunkt ein entscheidungsschwacher, nur durch Drogen und Magie lebensfähiger Held steht, bei dem man nie weiß, ob er sein Schwert oder sein Schwert ihn kontrolliert.
Diese Empfehlung hat mir großen Spaß gemacht. Ich hätte es nicht besser auf den Punkt bringen können.:D

Hey, keine bösen Unterstellungen bitte!
Das war ganz bestimmt nicht als Kritik an SonicX3's Posting gemeint, ganz im Gegenteil...
und im Übrigen handelt es sich um eines meiner Lieblingsbücher,
und ein bisschen mehr Respekt vor Elrik, der hat sich sein Schicksal ja auch nicht ausgesucht ;)


Gast - 22.5.2006 um 19:16

Zitat
Hey, keine bösen Unterstellungen bitte!
Das war ganz bestimmt nicht als Kritik an SonicX3's Posting gemeint, ganz im Gegenteil...
und im Übrigen handelt es sich um eines meiner Lieblingsbücher,
und ein bisschen mehr Respekt vor Elrik, der hat sich sein Schicksal ja auch nicht ausgesucht ;)

das dachte ich mir. Umso schöner finde ich es, wenn Leute aus den falschen Gründen das Richtige tun...:D


hopeless - 22.5.2006 um 21:37

nana. nicht jeder mit ner kleinen dissoziationsstörung und ner portion paranoia (oder wie auch immer ein wahrer psychologe das umschreiben würde) ist deshalb gleich ein arschloch.. oder kennst du ihn besser als ich?
ansonsten überleg ich grad, ob du schonmal irgendwo beschrieben hast, was für dich den gegensatz zum kleinbürger darstellt? das wort scheint dir ja inflationär im kopf rumzuschwirren ;)


HëllRÆZØR - 22.5.2006 um 21:54

Zitat
Original von nightrainmonk
[bezogen auf SonicX3]
Du bist nichts als ein mieses, kleines Arschloch. Wenn sich deine Agressionen gegen dich selbst richten, tust du uns allen einen Gefallen, aber dazu fehlt Leuten wie dir der Mut. Leute wie du wollen immer andere mitreissen...

Was ist eigentlich mit dir los?
Macht es dir neuerdings Spaß, Zitate von anderen Usern selektiv auszugraben um ihn schlecht dastehen zu lassen?
...und wie kommst du dazu, SonicX3 so zu verurteilen?!?
Er hat uns ja nur von seinen Gedanken erzählt, und da kann man ja ruhig einige misanthropische Tendenzen haben ohne in der realen Welt ein schlechter Mensch zu sein.

Du kannst dir ja gerne deine eigenen Gedanken dazu machen, das nimmt dir ja keiner,
aber mit diesen unnötigen persönlichen Angriffen übertreibst du's langsam wirklich.
...oder ist das deine Antwort auf die Frage "Ist Liebe die Antwort?" ?


Ina - 22.5.2006 um 22:08

Wenn ich richtig gezählt habe, sind wir mittlerweile 3 Kleinbürger - aber keine Angst, ihr anderen kommt auch noch rein.

Der Kleinbürger des Monats Mai
ist ... SonicX3

(na gut, das Versmaß ist Schrott)

Zitat
Wenn sich deine Agressionen gegen dich selbst richten, tust du uns allen einen Gefallen, aber dazu fehlt Leuten wie dir der Mut.


ich hielt das eigentlich immer für das Feigere


Ina - 22.5.2006 um 22:38

Na also jetzt bin ich aber gespannt, @nightrainmonk, warum es nicht "im Grunde völlig egal" ist, was auf dieser Welt geschieht.
Also ich will jetzt nicht irgendein oberflächliches Geschwätz, dem ich selber von Zeit zu Zeit verfalle (also irgendwelche undurchsichtigen, irgendwann konstruierten Dinge wie "Anstand" "Menschenwürde" "Menschlichkeit") sondern den letzten, wahren, untersten Grund, warum man kein psychopathisches, amoklaufendes Arschloch sein soll.


SonicX3 - 22.5.2006 um 22:57

hey danke :D, ich fühle mich geschmeichelt ^^


... - 23.5.2006 um 04:23

Kann nicht auch noch irgendwer was zynisches über mich sagen, weil ich bis auf manches Querlesen diesen ganzen Thread von Anfang an stinklangweilig fand und er es mir eigentlich nicht wert war, mich dazu zu äußern.


Gast - 23.5.2006 um 06:06

Ja.

Die Definition dieser Liebe ist, was zählt.

Liebe ist nicht nur Happiness und Sonnenschein, und mit einem anderen Menschen glücklich sein.

Liebe ist das alldurchdringende Gefühl der Einzigartigkeit alles Seins.


Love Hides
by The Doors

Love hides in the strangest places.
Love hides in familiar faces.
Love comes when you least expect it.
Love hides in narrow corners.
Love comes to those who seek it.
Love hides inside the rainbow.
Love hides in molecular structures.
Love is the answer.


dian - 23.5.2006 um 11:31

@ nightrainmonk:

Zitat
abgesehen davon, dass ich Michael Moorcock und Lovecraft auch sehr gerne lese, halte ich es für verantwortungslos, Postings wie die von SonicX3 als legitime Meinungen durchgehen zu lassen. Ich finde ihn nicht besser, als einen Neonazi

Hä???? Also wenn es danach geht, kannst du mich gern ebenfalls für einen gefährlichen Psychopathen halten, denn mir wäre an den Postings von SonicX3 jetzt nix aufgefallen, was ich nicht so oder so ähnlich auch schonmal irgendwo geäussert hätte. (ok, von zwei, drei Kleinigkeiten mal abgesehen.)
Sonic hat einfach ein paar seiner Gedanken offen und ehrlich mit uns geteilt... und du tust gleich so, als würde er kleinen Katzen den Kopf abschneiden.
Also ich finde das, was er gesagt hat, jedenfalls sehr wohl eine legitime Meinung. Erst recht in einem Forum wie dem unseren. Wo kämen wir denn da hin, wenn man bei der Unity plötzlich keine Amoklauf-Phantasien mehr äussern oder auch nur andeuten dürfte??
Ne ne, monkey.. anstatt hier früher oder später jeden anzupöbeln, der irgendwann mal einen oder zwei Sätze sagt, die dir nicht gefallen, solltest du dich vielleicht mal bemühen, nicht immer nur das zu sehen, was die anderen von dir unterscheidet, sondern die vielen Gemeinsamkeiten wahrzunehmen, die es sicherlich auch gibt. (selbst zwischen dir und Jack wird es einiges geben, worüber ihr ähnlich denkt. Aber das ist dir ja leider keine einzige Silbe wert.)
Ich meine, es gibt doch so viele Foren im Internet, wo sich dumme Nazis, Möchtegern-Satanisten oder pseudoalternative Kleinbürger-Punks aufhalten. Warum gehst du, wenn du mal wieder Lust auf rumstänkern hast, nicht einfach dort hin und geigst denen deine Meinung, die es mal wirklich verdient hätten? Ach so, wahrscheinlich deshalb, weil dich die Moderatoren dort dann schneller rauswerfen würden, als du alle User gegen dich aufbringen könntest... ;)
Also du weisst ja, du darfst hier immer sagen, was du denkst. Auch wenn ich das, was du denkst, nicht immer nachvollziehen kann. Aber etwas weniger Mit-Kanonen-Auf-Spatzen-Schiessen würde es manchmal auch tun.

Und ansonsten wäre es nicht schlecht, wenn irgendwer mal ein neues interessantes Thema eröffnen könnte oder sich irgendwelche neuen User hier anmelden, damit einigen Leuten hier nicht noch aus lauter Langeweile die virtuelle Decke auf den Kopf fällt.


Jack - 23.5.2006 um 13:01

@sonicX3
>aber zum ganzen liebe ist die antwort muss ich ehrlich sagen, von meiner sicht "scheiß drauf", im inneren bin ich einfach negativ veranlagt, und dagegen kann und will ich nichts tun, ich fühle mich damit einfach zu gut, wie kommt es das ich mich erfüllter, mehr als ich fühle wenn ich (zumindest geistig, ritualmäßig) zerstöre als wenn ich zb helfe/heile?

um den Weg der Liebe einzuschlagen musst du nicht anderen helfen oder deine eigene Natur, dich verleugnen. Im Gegenteil, liebe dich selbst.
Hierzu erzähle ich gern, wie ich aus dem Teufelskreis des Selbstmitleids rausgekommen bin. Ich habe nicht aufgehört oder versucht aufzuhören mit dem Selbstmitleid, das hat nie funktioniert. Ich habe meinen Hang zum Selbstmitleid akzeptiert, das positive daran gesehen, wie er mich zum Beispiel dazu brachte, kein Lemming zu sein und diesen Hang als einen Teil von mir angesehen. Ich habe also angefangen mich selbst zu lieben, so wie ich bin - und weg war der Teufelskreis. Ich habe mich nicht länger selbst bemitleidet für mein Selbstmitleid und der Kreis konnte sich nciht mehr schliessen.
Das meinte ich mit Liebe, nicht rumlaufen und jedem in den Arsch kriechen, sondern sich selbst akzeptieren und lieben, davor kann man eh keine anderen lieben.

@hopeless
>dass menschen (nur?) aus liebe über andere bestimmen wollen, verstehe ich nicht im geringsten. (oder meintest du das mit dem christentum anders?)

weiss nicht genau wie du das meinst, aber Liebe bestimmt nicht über andere. Das Christentum hat diesen Aspekt der Liebe sehr oft vergessen und tut es heute noch, in zahlreichen Hilfsorganisationen und Missionierungsversuchen.

@Yog-Sothoth
>Wieso die Religionen, die Liebe predigen sich erhalten haben?
Weil sie nur einen Gott haben und nur diesen zulassen, daraus ergibt sich der Absolutheitsanspruch, der keine polytheistischen Religionen anerkennt.
Das hat eher was mit Machtausübung als mit Liebe zu tun.

Beides hat so seine Gründe. Ich seh das so: Die Machthabenden konnten die Liebe die die Urchristen gesetzt hatten nicht mehr auslöschen, weil Liebe zu stark ist, also übernahmen sie diese in ihre Predigten. Dadurch hielten sie sich am Leben und an der Macht, so dauerte es nicht mehr lange, bis sie zwar das eine predigten, aber völlig anders handelten. Dieser Schachzug gelang meines Erachtens durch die Bibel, besonders das AT. Dadurch, dass man Liebe predigte und sagte, Gott habe diese gegeben in der Bibel, hat man Gottes Worte in ein Buch gepresst, über dessen Inhalt der Vatikan Einfluss hatte, man konnte ihn sogar ändern, wenn man wollte.
Man hatte so es einigermaßen gut geschafft die vorhandene, von Jesus gesetzte, Liebe wie ein wildes Pferd zu zähmen. Doch beginnt die Liebe, da sie aus der Lehre nicht zu entfernen war in der heutigen Zeit wieder durchzubrechen.
Ich hab den Katechismus vom Papst überflogen und war auf dem Weltjugendtag und hab in beiden entdeckt, dass die Liebe letztendlich siegen wird, was meines Erachtens auch nicht anders geht.

@dian
>Nur wenn man es in so einer Absolutheit tut, wie "Liebe ist die Antwort auf alles", was sich ja ein bisschen so anhört wie "Mein Glaube ist das Grundprinzip des Universums", dann macht man sich eben sehr angreifbar, und wird auch angegriffen werden.

du magst da wohl recht haben, wie auch mit dem Rest in dem Posting. Auch wenn ich das Hauptproblem, wie gesagt, in der Kommunikation an sich finde. Denn gerade in dem einen Satz: "Liebe ist die Antwort auf alles" sind genau zwei Wörter die sehr sehr unterschiedlich verstanden werden: "Liebe" und "alles"
meine zahlreichen Erklärungsversuche hierzu sind teilweise untergegangen, aber wahrscheinlich wieder an weiteren Wortmissverständnissen kaputt gegangen.
Du kennst das sicherlich, wenn du deine Ideen jemandem begreiflich machen willst, und ich denke du hattest irgendwann irgendwo das ähnlich formuliert:
Man kann es schwer erklären, man muss es leben, vorleben, ein lebendes Vorbild sein.

In diesem Fall würde das für mich bedeuten, den selben Grad der Liebe wie Jesus zu ereichen :-).

Schade finde ich, dass die meisten Menschen davon ausgehen zu wissen was "Liebe" und "alles" ist und mich nicht mal danach fragen, was diese Worte für mich bedeuten: Im Grunde glauben viele sofort zu verstehen, was ich mit dem Satz sagen will, doch geben mir allein damit, dass sie nicht nachfragen zu erkennen, dass sie es nicht tun - denn jeder Mensch wird etwas anderes darunter verstehen als ich selbst - wie also kann irgendjemand der mich kaum kennt, wissen was ich damit sage?
Ich glaube, dass jeder die Richtigkeit meines Satzes bestätigen kann, es sei denn er findet einen Gegenbeweis, wenn er/sie wirklich verstehen würde, was damit gesagt wurde.
Also versuch ich mal den Satz zu übersetzen in andere menschliche Denkstrukuren:

Liebe ist die Antwort auf alles
Dich selbst akzeptieren ist die Antwort auf unsere Probleme
Wenn alle nur aufhören würden gegeneinander zu arbeiten hätten wir keine Kriege, Verbrechen, keinen Streit etc. mehr - stell dir vor was wäre, wenn alle miteinander arbeiten würden
Um die Frieden in der Welt zu haben reicht es sich an die goldene Regel zu halten: (ich wähle einfach mal eine der zahlreichen formulierungen, doch jede könnt genausogut hier stehen) Handle stets so, wie du selbst auch behandelt werden willst.

oder was ist eure Lösung oder was sind eure Lösungen für alle Probleme der Welt? Höchstwahrscheinlich ist eure Anwort genau das was ich unter Liebe verstehe.
Meine Behauptung war: Wenn nicht, wird sie nicht dauerhaft funktionieren oder sehr viel schwerer durchzuführen

@nightrainmonk
ich seh das in etwa wie Dian.
Und mir zeigen deine letzten Postings eher, dass ich dich gar nicht mehr ernstnehmen brauch, und eine sinnvolle Kommunikation scheint mir mit dir nicht möglich

Liebe Grüsse
Jack


SonicX3 - 23.5.2006 um 15:33

hmm ... k ...
@Jack:

nur mal um eines klarzustellen, ich habe mich ABSICHTLICH UND GEZIELT in diese richtung entwickelt, um so zu sein wie ich bin, denn so wie ich jetzt bin und mich jetzt gebe so fühle ich mich am wohlsten! aber das heißt nicht das es fix ist ... ich bin chaosist, ich lebe nach keinen regeln, nur nach meinen eigenen (was nicht heißt das ich mich an garnichts halte *g*), ich glaube, denke und tue was ich will, und das kann sich jederzeit ändern, wenn ich es will, wenn mir danach ist ^^

kurzum: ich bin frei und das lebe ich


HëllRÆZØR - 23.5.2006 um 19:20

Zitat
Original von Jack
@Yog-Sothoth
>Wieso die Religionen, die Liebe predigen sich erhalten haben?
Weil sie nur einen Gott haben und nur diesen zulassen, daraus ergibt sich der Absolutheitsanspruch, der keine polytheistischen Religionen anerkennt.
Das hat eher was mit Machtausübung als mit Liebe zu tun.

Beides hat so seine Gründe. Ich seh das so: Die Machthabenden konnten die Liebe die die Urchristen gesetzt hatten nicht mehr auslöschen, weil Liebe zu stark ist, also übernahmen sie diese in ihre Predigten. Dadurch hielten sie sich am Leben und an der Macht, so dauerte es nicht mehr lange, bis sie zwar das eine predigten, aber völlig anders handelten. Dieser Schachzug gelang meines Erachtens durch die Bibel, besonders das AT. Dadurch, dass man Liebe predigte und sagte, Gott habe diese gegeben in der Bibel, hat man Gottes Worte in ein Buch gepresst, über dessen Inhalt der Vatikan Einfluss hatte, man konnte ihn sogar ändern, wenn man wollte.
Man hatte so es einigermaßen gut geschafft die vorhandene, von Jesus gesetzte, Liebe wie ein wildes Pferd zu zähmen. Doch beginnt die Liebe, da sie aus der Lehre nicht zu entfernen war in der heutigen Zeit wieder durchzubrechen.
Ich hab den Katechismus vom Papst überflogen und war auf dem Weltjugendtag und hab in beiden entdeckt, dass die Liebe letztendlich siegen wird, was meines Erachtens auch nicht anders geht.

Das klingt doch schon mal gar nicht so übel :13:
Klar hatte es nicht nur mit Macht zu tun, hab' da wohl ein wenig übertrieben...
Auch mir ist beim Weltjugendtag diese positive Atmosphäre aufgefallen, auch wenn ich eher das Gefühl hatte dass es besonders denjenigen, denen es sowieso gut ging leicht fiel, dazu beizutragen,
davon abgesehen, dass alles vom "Imperatzinger" überschattet wurde. ;)
http://www.stupidedia.org/stupi/Imperator_Ratzinger
(entschuldige, ich konnte nicht anders ;) )
Dass die Liebe "letztendlich siegen wird" will ich aber trotzdem bezweifeln, auch wenn es auf uns Erdenmenschen und unser befristetes Dasein möglicherweise zutreffen könnte.
Als Ziel wäre das IMHO allerdings schon anstrebsam.
Ein lebendes Vorbild - so wie Jesus oder Ghandi - könnte da schon einiges bewirken, vielleicht kommst du ja da in's Spiel ;)

Zitat
Original von Jack
Liebe Grüsse
Jack

Auch von mir liebe Grüße zurück, und an dieser Stelle auch mal ein großes Lob an deine trotz großer Kritik immer noch freundliche Art. :62:

@Nightrainmonk: Im Prinzip gefallen mir deine Beiträge recht gut, und ich kann auch deine Meinung nachvollziehen, genau wie ich auch die von SonicX3 akzeptiere.
Wenn du andere Einstellungen nicht teilst ist es ja völlig in Ordnung dagegen zu argumentieren, aber von Beleidigungen etc. hat keiner was. :12:


Ina - 23.5.2006 um 23:18

ich weiß immer noch nicht, was ich sagen soll @nightrainmonk


... - 24.5.2006 um 03:04

Ja, das sage ich mir auch schon seit einigen Seiten!
Ich glaube, ich schieb´mir mal lieber ein Buch in den Arsch!


Jack - 24.5.2006 um 08:43

@sonicX3
Glueckwunsch, wunderbar

@Yog-Sothoth
thx.
Man wird sehen was die Zukunft bringt. Ich bleib optimistisch :-)

Lieb Gruesse
Jack


dian - 25.5.2006 um 00:46

@ monkey:

Zitat
Ehrlich gesagt habe ich sogar ein paarmal vermisst, dass sich Leute nicht verbeten haben, dass du glaubst, dich vor sie stellen zu müssen.

Da verstehst du mich miss.
Wenn ich dich so wie hier kritisiere, dann nicht, um irgendjemanden zu verteidigen, der ebenso gut für sich selbst sprechen könnte.
Ich denke dann eher darüber nach, was ein stiller Mitleser für einen Eindruck bekommen könnte, der hier auf dieses Forum gestossen ist und noch am Überlegen ist, ob er hier sein Innerstes preisgeben soll oder nicht.
Mal angenommen, da ist irgendwer, der ungefähr so ist, wie ich vor 5 Jahren war. Ein junger, die Welt verachtender potentieller Amokläufer...
Er findet dieses Forum, klickt wahllos auf irgendwelche Beiträge und findet gleich darauf einen, wo ein alter, arroganter Bücherwurm wie du jemanden zur Sau macht, nur weil der irgendwas "politisch unkorrektes" von sich gegeben hat.
Wie wird der junge potentielle Amokläufer also wohl dieses Forum einordnen?
Vermutlich als ein Forum wie alle anderen auch, wo man höllisch aufpassen muss, was man sagt, weil sonst gleich die virtuelle Moralpolizei angeschwirrt kommt.
Da ich aber nun eben ein gewisses egoistisches Interesse daran habe, User für das Forum zu gewinnen, die ein bisschen so ticken wie ich, muss ich dir leider immer wieder widersprechen, um diesen Eindruck, dass es sich hier um ein Forum wie alle anderen auch handelt, offiziell zu widerlegen. Auch wenn ich ehrlich gesagt gar keinen bock drauf habe, meine Zeit damit zu vergeuden, ständig hinter dem Elefant im Porzellanladen herzurennen und die Scherben aufzusammeln.

Zitat
Von den Leuten, die ich angegriffen habe, hatte ich immer den Eindruck, sie wären Gegner, keine Opfer.

Für mich klingt dieser Satz ein bisschen so, als ob du hier Ruhm und Ehre auf dem virtuellen Schlachtfeld suchst. Ich dagegen sehe den Sinn dieses Forums in erster Linie darin, sich Freunde zu machen. Keine Gegner. ;)


SonicX3 - 25.5.2006 um 02:09

was mich angeht, mir is egal was nightrainmonk schreibt, ich hab meine ansicht, und im endeffekt kommt so oder so alles wieder aufs gleiche raus ...


dian - 20.7.2006 um 23:27

Ich war heute im Kino...
Neben mir sass so ein arroganter Schnösel in Badelatschen mit seiner Tussi, und hat sich den ganzen Film über mit ihr unterhalten. Anfangs habe ich ja noch versucht, es zu überhören und mich davon nicht aus dem Konzept bringen zu lassen. Aber irgendwann hat es mir dann doch gereicht, und ich habe ihn höflich darauf hingewiesen, dass wir hier nicht im Freibad sind, sondern in einem Kino.
Doch anstatt dass der Typ sich entschuldigt, schaut er mich nur feindselig an und hat mir indirekt vorgeworfen, dass ich stinken würde. Was aber definitiv nicht der Fall war... Jedenfalls war das halbe Kino voll mit dicken, halbnackten, transpirierenden Menschen. Also da dürfte ich noch der geringste Geruchsfaktor von allen gewesen sein.
Ich meinte dann nur noch: "Na, wenigstens hab ich Schuhe an und lauf hier nicht barfuss in der Zivilisation herum." Dann war wenigstens für den Rest vom Film Ruhe.
Ehrlich gesagt, hätte ich ihm lieber in die Fresse gehauen für seine Unverschämtheit, und seiner dämlichen Schlampe gleich mit. Aber nein... dann hätte der mich nur angezeigt und ich hätte richtig Ärger bekommen.
Hass ist also nicht die Antwort. Das ist mir schon klar.

Doch ist LIEBE die Antwort? Verständnis? Toleranz?
Hätte ich ihn einfach weiterreden lassen sollen und mir den Film versauen lassen? Wäre dann nicht einzig und alleine ich derjenige gewesen, der einen Nachteil aus der ganzen Sache gezogen hat?
Ich hätte mich auch einfach wegsetzen können... meinen guten Platz aufgeben und gegen einen schlechteren eintauschen. Aber auch dann wer doch nur wieder ich der Dumme gewesen, und sein Verhalten wäre quasi belohnt worden.
Was hätte ich sonst noch tun können? Mit dem Typ diskutieren und ihm versuchen, in wenigen Sätzen meine Ansicht von gegenseitigem Respekt und Höflichkeit klarzumachen?
Auch da hätte ICH den Film verpasst. (er auch, ok, aber ihm war der Film im Gegensatz zu mir ja eh scheissegal..)

Ich finde, dieses Beispiel hat jedenfalls sehr gut gezeigt, dass man mit Liebe und Toleranz eben auch nicht immer weiterkommt. Und das lässt sich auch prima auf die gesamtgesellschaftliche Situation übertragen.
Bist du aggressiv, werden sie dich als Gefahr einstufen und aus dem Verkehr ziehen.
Bist du dagegen freundlich, wirst du von denen ausgelacht und sie machen munter weiter wie bisher.
Und wenn du deine Wut nur gegen dich selbst richtest, halten sie dich erst recht für übergeschnappt.
Was bleibt, ist die Möglichkeit, sich die neuen Filme und überhaupt die ganze Welt nur noch in den eigenen vier Wänden im Fernsehapparat anzuschauen. Dadurch ändert sich auch nichts. Aber zumindest hat man weniger Stress als wenn man sich irgendwie engagiert.

Das verfickte Menschenpack soll verrecken!!


... - 21.7.2006 um 04:14

Das ist schon ein Grund, warum ich lieber alleine in die Oper als alleine in ein Kino gehe. In der Oper sind die Menschen noch etwas vernünftiger i.d.R.
Am besten auch immer in Gruppen ins Kino, dann kann man genauso dumm herumquatschen wie die und wenn man den Film sehen will, dann kann man denen eben sagen, dass sie die Fresse halten sollen, sonst gäb´s was auf die selbige.
Kann doch auch ´ne Form von Liebe sein, etwas Erziehung!


Ina - 21.7.2006 um 08:25

Also in solchen Fällen nützlich sind höfliche Formulierungen in unhöflichem Tonfall, also z.B. "Könnt ihr bitte mal Ruhe geben." mit schön betontem "Ruhe" und universeller Genervtheit in der Stimme - da haben sie mich das letzte Mal nur ungeheuer böse angestarrt und das war's.

Daraus folgt: Pseudoliebe ist die Antwort! Tu den Menschen vordergründig Gutes und verarsche sie nach Strich und Faden, so hast du die Macht und bietest trotzdem keine Angriffsfläche... Ach ja, solche netten Mechanismen sind es, weswegen ich die Welt nicht genug "liebe", um sie wirklich verbessern zu wollen.

Also ich habe die Erfahrung gemacht, dass es immer noch eher "erlaubt ist", dass man die Aggressionen an sich auslässt als an anderen, man muss nur schauen, dass sie es nicht mitkriegen, sonst gilt man echt als beklatscht - aber die Menschen sind eh doof und kriegen nix mit :12:

PS: bin ich froh, dass ich mich nicht in der Zivilisation befinde und barfuß rumlaufen darf :D


Jack - 21.7.2006 um 11:33

Lieber Dian

Du hast das meines Erachtens schon richtig gemacht. Wie gesagt, Liebe fängt bei einem selbst an. Es ist meines Erachtens ein Akt von Liebe dem anderen klipp und klar zu sagen, dass er zum Unterhalten nicht ins kino gehen muss - es sei denn in den tu-film - aber auch da sollt man sich wenigstens über den Film unterhalten.
Liebe und Toleranz heisst nicht, dass andere tun und lassen können was sie wollen auf deine kosten und du sie dafür liebevoll behandeln musst. Du kannst den Kerl ja dennoch lieben, wie gesagt ich trenn die Menschen gerne von dem was sie tun.
Du willst in Ruhe Film schauen da hilfts nix die anderen rumlabern zu lassen, da kann man ja einen Kommentar dazu abgeben - nur musst du den anderen dafür hassen?

Ehrlich gesagt seh ich auch nicht ein warum andere im Kino quatschen müssen, wenn ich den Film gerne in Ruhe sehen will. Klar würd ich auch erstmal probieren das zu ignorieren, doch leider klappt das nicht immer. Naja, ich sag ehrlich gesagt trotzdem nix und probiers weiter, denk mir auch in dem Gerede mit dem anderen bin ich vom Film abgelenkt und verpass was, so hab ich eben "nur" dieses Hintergrundrauschen. Und die anderen haben einiges Geld ausgegeben und können nachher nichtmal sagen worums in dem Film ging. Aber das muss und wird wohl jeder selbst entscheiden wie er mit solchen Situationen umgeht

Liebe Grüsse
Jack


hopeless - 21.7.2006 um 13:50

sinngemäß: "wenn sich das eigentliche signal nicht um das dreifache vom rauschen abhebt, können sie ihre werte wegschmeißen" ;)


Hansi - 3.8.2006 um 22:50

mh, interessantes thema. ist liebe also die antwort??? und was ist dann mit dem hass??? vielleicht sollte man zuerst anfangen zu definieren was liebe und hass sind. eine sehr gute definition von liebe habe ich auf der hompage: http://www.rodiehr.de/ gefunden. dort wird im kern liebe so definiert: Liebe ist, das Sein so annehmen wie es ist. aber was ist dann hass??? theoretisch das gegenteil, also das sein so ablehnen wie es ist. doch wenn ich das sein ablehne, lehne ich mich selbst ab. anders ist es wenn mir eine sache nicht gefällt und ich sie zu ändern versuche. denn die handlung des verändern wollens scheint zwar im ersten moment aus hass zu entstehen, aber wenn man es genau betrachtet ist das streben nach veränderung eine handlung aus liebe, da man sich aber vorallem seiner umwelt mit dieser veränderung etwas geben möchte. somit ist gleichgültigkeit mit hass gleich zu setzen, während gleich gültig liebe definiert. daher stelle ich für meinen teil fest, dass liebe die antwort auf alles sein sollte. denn es ist immer besser den dingen seine aufmerksamkeit zu schenken als blinde und gefährliche ignoranz.


... - 4.8.2006 um 03:18

Dann kann man aber auch gleich sagen, dass Gleichgültigkeit anderen Menschen gegenüber einfach Scheiße ist und braucht nicht den Umweg über die sog. Liebe.


Ina - 4.8.2006 um 09:14

Hass ist doch nicht Gleichgültigkeit, sondern Hass kommt aus Verletzung.
Ich hab selten jemanden gehasst, aber das würde sich vermutlich ändern, wenn man mich zwingen würde, die Menschen nicht weitgehend zu ignorieren, "ungefährlicher" als Ignoranz ist "Aufmerksamkeit schenken" wohl nicht...


Hansi - 4.8.2006 um 20:03

@arne: richtig, man könnte auch den direkten weg gehen, aber die frage war nun mal ob liebe immer die antwort sein sollte. daher sage ich ja, da gleichgültigkeit gleich hass zu setzen ist und somit in deinen worten scheiße ist.

@maria: naja, verletzung kommt eigentlich mehr aus liebe. denn liebe heißt ja, das "sein" so zu akzeptieren wie es ist. wenn man jetzt doch einzelne dinge am "sein" ändern möchte, kann es passieren das das "sein" diesen drang nach veränderung ablehnt und dann ist es verletzt. dann gibt es drei wege. entweder man lässt das "sein" aus liebe zu ihm wie es ist und akzeptiert die ablehnung der veränderung oder das "sein" respektiert aus liebe zu dir deinen wunsch nach veränderung und schließt einen kompromiss, oder aber man beharrt weiter auf diese veränderung und das "sein" wird immer tiefer verletzt. soweit das es dich irgendwann aus schutz vor noch tieferen und härteren verletzungen komplett ignoriert. während der "verhandlungsphase" über einen dieser drei wege herrschen immer liebe, aber es entwickelt sich auf dem weg zum hass immer mehr ablehnungsgefühle die mich aber auf tatsache der liebe verletzen. aber im endstadium werden die verletzungen so groß, dass ich sie nur noch ignorieren kann und dann ist hass entstanden.


... - 5.8.2006 um 04:45

Also, den Begriff "Hass" wollte ich eigentlich ganz rauslassen, weil der auch meiner Meinung nach wesentlich eher zu dem Begriff "Liebe" gehört als der Begriff "Gleichgültigkeit".
Man kann eigentlich eine Sache nicht hassen, die einem gleichgültig ist.

Insofern teile ich eigentlich nur in die Punkte "emotionsweckend" und eben " emotional bedeutungslos" ein. Und dann fällt "Liebe" sowie "Hass" eindeutig in das erstere. Wobei ich da natürlich den Begriff "emotional" nicht auf das übliche Bild von Gefühlen beschränke, sondern auch schon Interesse als Emotion deute.


Ina - 5.8.2006 um 09:10

Auweia @Pantheist
So was Krudes...
Du kannst doch nicht so elementaren Dingen wie "Liebe" und "Hass" so eine krude Theorie überstülpen...
(Gut, das ist jetzt keine Argumentation, sondern ein "Gefühlsausbruch" *lol* kommt mir mit keinem Pac-Man-Spruch - aber ich stelle mir gerade vor, wie du deine Theorie einem Libanesen im Krieg erörterst.)

Ich bezweifle aber immer noch, dass das letztlich auf Ignoranz rausläuft, sondern eher auf einen sehr deutlichen Wunsch nach "Veränderung des anderen Seins", nämlich nach Neuordnung seiner Körperzellen :D


Hansi - 5.8.2006 um 21:37

mh ich glaube ihr habt den sinn von reiner liebe noch nicht ganz verstanden. wenn man es so betrachtet wie alle es sehen, dann mögt ihr recht haben. dann geb ich auch arne recht, wenn er sagt, dass liebe und hass zusammen hängen. ich rede hier allerdings nicht von liebe im sinne wie sie die meisten menschen kennen. ich rede hier von der einen wahren und vermutlich auch göttlichen liebe. die liebe wie ihr sie meint ist nichts weiter als eine menschliche emotion. ich hingegen meine damit eine übermenschliche, alles beherrschende macht. und genauso sieht es mit dem hass aus. gleichgültigkeit und akzeptanz sind hier die einzigen göttlichen "emotionen". und da wir ja alle gott sind, entscheiden wir ob wir akzeptieren oder ablehnen, lieben oder hassen. und nur wenn wir akzeptieren also lieben, kann etwas überhaupt existieren. und somit ist liebe die antwort.


... - 6.8.2006 um 05:54

Oh, da müssten wir aber zuerst, um das jetzt alles zu koordinieren, wirklich zuerst wieder die Begriffsdefinitionen machen.
Denn da wäre bei mir schon eine Überschneidung bei Akzeptieren und Gleichgültigkeit.
Ich akzeptiere zwar jedes Lebewesen und jeden Gegenstand, mische mich aber nicht deshalb in jede Sache ein, die diese Lebewesen oder Dinge betrifft.

Dazu dann die Frage:
Gibt es da einen Unterschied zwischen "akzeptieren" und "tolerieren"?

"Tolerieren" kann nämlich auch heißen, dass man eine Sache akzeptiert, sie einem aber völlig gleichgültig ist. Das mag etwas sehr aus "menschlicher" Sicht gesprochen sein, aber letztendlich bin ich auch zuerst ein Mensch, der seinen begrenzten Radius hat und eben keine "göttliche" Weisheit.


Ina - 6.8.2006 um 07:18

Zitat
mh ich glaube ihr habt den sinn von reiner liebe noch nicht ganz verstanden. wenn man es so betrachtet wie alle es sehen, dann mögt ihr recht haben. [...] ich rede hier allerdings nicht von liebe im sinne wie sie die meisten menschen kennen. ich rede hier von der einen wahrenund vermutlich auch göttlichen liebe [...] eine übermenschliche, alles beherrschende macht.


Ja, wenn man Liebe als die Antwort auf alles definiert, dann ist Liebe tatsächlich die Antwort auf alles.


Hansi - 6.8.2006 um 13:35

@arne: für sind akteptieren und tolerieren nur ganz geringem maße unterschiedlich. akzeptieren heißt du nimmst eine sache so wie sie ist. toleranz hat bei mir eher einen faden beigeschmack von ablehnung. wenn ich etwas toleriere ist für mich ein körnchen von veränderungswillen dabei. ich nehme zwar eine sache so wie sie kommt, aber irgendetwas stört mich daran, auch wenn es noch so klein ist. aber eins ist mir eine sache, die ich toleriere auf keinen fall, nämlich völlig gleichgültig. aber sobald mir etwas völlig gleichgültig ist "existiert" es in meinem menschlich begrenztem radius (wie du es so schön genannt hast) nicht mehr.

@maria: gibst du mir jetzt recht, oder höre ich da etwa laute kritik aus deiner aussage??? falls zweiteres der fall sein sollte, muss ich sagen, dass ich liebe für mich nunmal so definiere und somit für mich die antwort auf alles ist. und hier wurde ja gefragt ob liebe die antwort auf alles ist, für mich also, ja!!!


hopeless - 6.8.2006 um 13:46

definitionen sind ja schon irgendwie lieblos. allein deswegen, weil man eine sache auf einen inhalt fe§tlegt und sich im weiteren nicht mehr besonders dafür interessieren braucht; also eine gewisse gleichgültigkeit an den tag legt, was "wahreiten" angeht. :D


Hansi - 7.8.2006 um 01:05

das mit den definitionen seh ich nicht so. viel liebloser wäre es doch, einen begriff einfach so und ohne jede weitere beachtung im raum stehen zu lassen. wenn ich eine definition aufstelle oder lese, ist der fall ja damit nicht beendet. denn definitionen lassen sich ja weiter entwickeln, korregieren oder neu definieren. sie sind lediglich ein erster anhaltspunkt um der wahrheit näher zu kommen.


... - 7.8.2006 um 06:12

Ich könnte jetzt mal mit den Begriffsdefinitionen von Toleranz weitermachen und mal die Begriffe der Toleranz, wie sie Erasmus von Rotterdam und Spinoza verwendet hat, mal aufbringen.
Eigentlich kommt der Begriff "Toleranz" eher aus dem Staats- bzw. Gemeinwesen. Ist ja auch logisch, da er nur da einen Sinn ergibt, wenn er in einer sozialen Gruppe gebraucht wird.
In Deutschland wird der Begriff meistens zu positiv bewertet.
"Toleranz" heißt im politischen Sinne schon, dass es einem völlig gleichgültig ist, was eine bestimmte Gruppe oder ein einzelner Mensch macht, weil man ihm eigentlich alle Freiheiten zugesteht, SOLANGE er sich nicht in die Rechte der eigenen Gruppe oder eigenen Persönlichkeit einmischt.

Aber ich glaube, dass würde jetzt zu weit vom Thema "Liebe als Antwort" wegführen.


Ina - 7.8.2006 um 09:16

Definieren kann man alles, um jeder Wahrheit näherzukommen, die man will, das ist praktisch, wenn man praktisch denkt.


HëllRÆZØR - 7.8.2006 um 19:13

Sehr konfus, diese Diskussion...

@Pantheist: Vielleicht sollten wir noch mal deine Kernaussagen zusammensuchen. Soweit ich mich erinnere definierst du Liebe als "Das Sein annehmen", und Hass als deren Gegenteil, das du mit "Das Sein ablehnen" bezeichnest (eine andere Möglichkeit für das Gegenteil wäre "Das Sein nicht annehmen", worunter auch "Das Sein weder annehmen noch ablehnen" fiele, was ich als Toleranz oder Gleichgültigkeit bezeichnen würde. Da Hass und Gleichgültigkeit meiner Vorstellung nach sehr verschieden sind können wir gerne bei deinem Gegenteil bleiben).

Mir persönlich ist das ganze Gebilde allerdings etwas eindimensional. Ich würde eine Achse für Annehmen/Ablehnen nehmen, und eine passiv/aktiv-Achse. Liebe wäre aktiv annehmend, Hass aktiv ablehnend, Ablehnung (fast) passiv ablehnend, Toleranz passiv und ggf. ein wenig ablehnend, Gleichgültigkeit passiv und weder annehmend noch ablehnend. Und passiv annehmend ... gute Frage!

Aber wo wir gerade beim Thema "Sein" sind: Ich denke wir sollten da ein bisschen zwischen dem Sein materieller Dinge, und dem Sein von Gedanken, Ideen, Meinungen, Konventionen etc. differenzieren. Liebe kann nämlich - wie Jack mehrfach erwähnt hat - bedeuten, einen Menschen anzunehmen, aber seine Meinungen abzulehnen. Schließt man die zweite Form des Seins mit ein, dann kann Liebe nicht die Antwort sein, da es beinhalten würde, jedes noch so kranke Gedankengut anzunehmen.


Hansi - 7.8.2006 um 22:39

ja yog-sothoth, ich geb dir recht. deine definition von hass also das sein nicht annehmen (warum is mir sowas nich eingefallen *g). stimmt, diese sicht der dinge erklärt das alles noch sehr viel besser. auch geb ich dir vollkommen recht, dass man das sein aufsplitten muss. trotzdem ergeben beide teile des seins wieder ein gesamtgefüge, welches ich nun annehmen oder ablehnen kann. wenn ich jetzt z. b. den menschen anneheme, aber seine kranken ideen ablehne, handelt es sich schon nicht mehr um die einzig wahre echte liebe.


... - 8.8.2006 um 03:16

Schon beim Beginn dieses Threads habe ich mich gefragt, was man eigentlich davon hat, wenn man die Antwort auf solche Fragen hätte, ob Liebe die Antwort sei.

Ich komme da manchmal einfach nicht mehr mit.
Irgendwie sind das für mich Probleme, die von sich selber davonlaufen, wenn man nicht schnell genug dran ist, habe ich den Eindruck.

Vielleicht kann mir mal irgendjemand helfen und sagen, warum diese Frage überhaupt gestellt werden sollte?


hopeless - 8.8.2006 um 11:15

(herr hopeless pflichtet herr kroger im stillen bei, ist aber nicht in der lage ihm an dieser stelle zu helfen. was hier so an "allmachts-all-antworts"-philosophiekonstrukten aufgebaut wird, treibt mich ja schon fast dazu, mir "religion ist heilbar" auf den ars.. äh arm zu ritzen ;) )


Hansi - 8.8.2006 um 23:06

naja, wenn ich die lösung auf diese frage finde, weiß ich immer wie ich antworten sollte falls ich mal nicht mehr weiter weiß.


HëllRÆZØR - 9.8.2006 um 18:17

Natürlich macht es Sinn, sich mit sowas auseinanderzusetzen, schließlich will man doch wissen, ob man den Ungerechtigkeiten in dieser Welt auf friedliche Weise oder mit Gewalt begegnen sollte, oder je nach Situation unterschiedlich.

@hopeless & Pantheist: Dass man dabei zu einer All-Antwort kommt wage ich zu bezweifeln, aber ein bisschen analysieren schadet ja nix. Und seit wann werden in der Philosophie absolute Antworten gefunden? ;)


... - 10.8.2006 um 02:31

Das hängt von den Prämissen ab, die Du setzt.
Auch Mathematik ist nur eine Philosophie. Aber wenn Du diese Prämissen akzeptierst, dann musst Du schon sehr weit gehen, um Sachen zu finden, die nicht zu beantworten sind.
Aber geben tut es die natürlich auch in der Mathematik.


Jack - 16.8.2006 um 12:06

Ich denke, wir missvertehen uns hier imme noch oft mit dem was jeder unter Liebe versteht.

Für mich ist Liebe schon fast als Antwort auf alles definiert. Besser gesagt, ist Liebe für mich das einzige was funktioniert um das zu erreichen was wir alle eigentlich wollen. So gut wie alle wollen geliebt werden und man bekommt eben immer das was man aussendet, daher wird man nur geliebt wenn man liebt. Folglich ist Liebe die Antwort auf all unser Streben.

Der Krieg im Libanon/Israel wäre sofort beizulegen, wenn eine der Parteien Liebe einsetzen würde. Liebe ist nunmal die stärkste Waffe in der Welt. Und selbst denen in Israel sollte soviel Hirn gegeben sein,d ass sie wissen sollten, dass ihre gewaltvolle Antwort auf die Entführung eines Soldaten nicht zur Befreiung eben diesen führen wird oder gar zum Stopp der Terrorangriffe.
Jeder mit gesundem Menschenverstand kann nachvollziehen wieviel Hass und Gewaltpotential durch ihre Handlungen erzeugt wurden. Die Hisbollah war nie stärker als jetzt, hatte nie mehr Unterstützung in der Bevölkerung als jetzt.

Hätte Israel mit Liebe reagiert, mit Verständnis für die Lage der Palästinenser, mit Freilassung der Gefangenen, wäre heute der israelische Soldat bei seiner Familie und die Hisbollah hätte sofort ein klein wenig, weniger Unterstützung als zuvor.

Das erinnert mich an Nordirland. Als Kinder mit Schutztruppen zur Schule durch ein gebiet andersgläubiger gebracht wurde, da sie zuvor mit Steinen beworfen wurden. Das macht keinen Eindruck, das schürt Hass. Ein Akt der Liebe, ein stärkerer Schlag gegen die andersgläubigen, wäre gewesen: Wir finden es schade, dass unsere andersgläubigen Mitbürger unter christlicher Nächstenliebe das Werfen von Steinen auf Kinder verstehen. Aber wir nehmen Rücksicht darauf und respektieren ihre Art den christlichen Glauben zu leben und nehmen von nun an einen anderen Schulweg.

Ich glaube solche Aktionen tun mehr weh, richten mehr aus, als alle Waffengewalt der Welt.

An dieser Stelle wiederhole ich nochmal: Liebe ist nicht der Weg von luschen und Feiglingen, es ist ein sehr mutiger Weg und verbietet nicht sich zu verteidigen. Tatsache ist, wenn sich jeder nur verteidigen würde könnte es keine Kriege geben.

Liebe Grüsse
Jack


... - 17.8.2006 um 05:24

Und es ist ja keine Verteidigung, wenn man Raketenanlagen zerstört, die dauernd Menschen auf israelischem Gebiet töten, oder?

Ja genau, Liebe ist die Antwort.
Die Liebe, die dazu geführt hat, dass die Hisbollah mit den christlichen Phalangisten wieder an einem Tisch sitzt, um ihren Einfluss im Libanon zu behalten. Da konnte Israel lernen, wie Liebe aussehen muss, damit die das verstehen. Die haben mal eben so im libanesischen Bürgerkrieg 2500 (!!!) Palästinenser einfach so abgeschlachtet in deren Auffanglager, alles, was dort war: Männer, Frauen und Kinder. Und aufgrund dieser liebevolle Hinwendung zu den Palästinensern sitzen die heute wieder an einem Tisch.

Wie Maria schon sagte, ist Liebe die Antwort auf alles, wenn man alles als Liebe definiert.
Ich halt´s nicht aus!!!


Jack - 17.8.2006 um 13:36

lieber arne

es ist verteidigung auf einen feuernde Raketenabschussanlagen zu zerstören, da sagt niemand was.
Aber es ist keine Verteidigung ein Elektrizitätswerk zu zerstören, was hauptsächlich die Bevölkerung trifft!

Beim Rest versteh ich nicht ganz worauf du hinaus willst. Inwiefern habe ich behauptet, dass die Hisbollah liebevoll handelt? Die Hisbollah ist für mich ja keine Regierung, sondern eine Terrororganisation die aus Menschen besteht die von liebe keine Ahnung haben und Rache als Lebenszweck haben.

Von denen Liebe zu erwarten wäre dasselbe, wie von einem Löwen zu verlangen vegetarisch zu leben. Das ist nicht möglich. Im Gegensatz dazu kann man von einer demokratisch gewählten Regierung wie Israel sehr wohl verlangen zu verstehen, dass allein Liebe Frieden bringt. Friede wurde noch nie durch Waffengewalt oder Krieg erschaffen. Allein israel hat es in der Hand dort unten Frieden zu schaffen, denn die Hisbollah und Terrorattacken werden nur aufhören, wenn plötzlich alle Muslime der Welt Werte wie Rache oder Ehre ablegen. Da damit mit einer Wahrscheinlichkeit sehr nahe bei 0 zu rechnen ist, kann allein Israel für Frieden oder Krieg sorgen. Sie haben sich für Krieg entscheiden und bekommen schon bald eine Rechnung dafür. Die Hisbollah wurde durch alle Aktionen nicht im geringsten, da terrororganisation, geschwächt, im Gegenteil sie ist von nun an stärker denn je. Gewalt erzeugt gegengewalt. Das prinzip ist so einfach, dass es nur zwei Möglichkeiten gibt: Die Israelische Regierung ist total dämiich, oder man will Krieg.

Liebe Grüsse
Jörg


... - 18.8.2006 um 05:12

Ja, aber da hast Du wieder das Problem. Um bei dem Löwen zu bleiben. Da ist es korrekt, dass der frisst, denn der ist ein Raubtier und seine Aufgabe ist es eben, z.B. eine Überpopulation von Hyänen oder wasweissich, was die da fressen, aufzufressen. Ist bedauerlich für die überpopulierete Hyäne, aber einen anderen Zweck hat sie nicht .
Aber ich verstehe schon, dass die Israelis sich eben nicht als dafür geboren ansehen, dass sie einzig und allein Kanonenfutter für die Hisbollah sind.
Und wie gesagt, diese Hisbollah versteht sich heute prima mit ihren Massenmördern von damals. Und da denke ich eben, und darauf wollte ich hinaus, dass es durchaus auch sein kann, dass manche Menschen es einfach besser ertragen aus einer Position der Schwäche heraus, beizugeben, wenn sie Aggressionen haben.
Beispiel:
Auf meiner Arbeit habe ich das ja auch öfters, dass ich mit einem Bewohner evtl. ziemlich robust umgehen muss, um ihn davon abzuhalten, mich oder andere wehrlose Bewohner zu schlagen. Da bleibt mir dann auch in dem Moment, in dem akuten Moment nix anderes übrig, um mich oder den schwächeren Bewohner zu schützen.
Natürlich ist das dann so, dass es ideal wäre, dass man in Anschluss mal anfängt, im Team zu diskutieren, woher die Aggressionen kommen. Dann kommt man öfters eben auch zu der Vermutung, dass demjenigen etwas fehlt, manchmal wirklich nur Zuneigung und versucht das aufzuheben, klappt aber auch nicht immer, weil eben schon 6 Menschen in einem Mitarbeiterteam für geistige Behinderte sich darauf nicht einigen können, bzw. manche einfach zu faul sind, die Arbeit zu machen oder manche zu verklemmt sind, den Menschen wirkliche Zuneigung zu zeigen und ich habe auch schon mehr Ärger als Anerkennung bekommen, wenn ich das machte.

Aber tröste Dich, um wieder auf das israelische Beispiel zu kommen, die israelische Regierung muss sich sowieso als demokratische Regierung rechtfertigen und selbst im Zentralrat der Juden in Deutschland sind mittlerweile die Stimmen orthodoxer Gemeinden hörbar, die auch eine andere Taktik, die mehr dem jüdischen Menschenbild entspricht, forcieren.


Jack - 18.8.2006 um 12:20

ich verstehe gerade nicht unsere Meinungsverschiedenheit, wenn es denn eine gibt?

Akute Aggressionen mit Gewalt zu stoppen ist Verteidigung und meines Erachtens auch ein Akt der Liebe.
Was du beschreibst mit dem danach zusammensetzen und nach Lösung zu suchen, um Aggressionen erst gar nicht aufkommen zu lassen ist genau das was ich meine.

Die Hisbollah ist eine Institution und ich verstehe diese Gruppe wie einen geistig behinderten Menschen, der nicht gelernt hat seine Wut anders als mit Gewalt auszudrücken. Du wirst die Aggressionen nur stärker und die Ausbrüche kräftiger machen wenn du dem mit gewalt begegnest. Da hilft nur Verständnis und Liebe.
Die Hisbollah auszulöschen wird so wohl auch nicht völlig möglich, dennoch wird das Aggressionspotential daurch geringer. Das heisst, je mehr Liebe du gibst, desto geringer wird die Mitgliederanzahl in der Hisbolllah und die Unterstützung in der Bevölkerung.
Hätten die Israelis von Anfang an diesen Kurs gefahren wäre über die ganzen Jahre die Hisbollah machtlos, wenn nicht sogar aufgelöst worden.

Naja, nun haben sie wie gesagt sie aufgepumpt mit Wut und Hass, die Mitgliederanzahl wird mindestens gleich geblieben sein, egal wieviele man in den Aktionen umgebracht hat.

Andere Frage, was ist denn ein jüdisches Menschenbild?

Liebe Grüsse
Jörg


... - 19.8.2006 um 05:05

Ach Gott, zur jüdischen Religion könnte ich jetzt einiges schreiben als ehemaliger Theologiestudent. Aber das wird dann ähnlich blöde wie das bei @Ellen zum Buddhismus und alle würden möppern, dass das ´ne Belehrung von oben herab ist.
Sagen wir mal so zwei Punkte:
Es geht in der Religion wesentlich weniger um Glaubensdogmata als wie in der christlichen Religion. Das spielt da eh nicht so ´ne große Rolle, sondern eher das Festhalten an den Geboten (Und das mit dem Töten haben die Israelis ja eben auch schon heftig verletzt, weshalb jetzt gerade die orthodoxen Juden doch ein wenig knatschig sind auf die Reaktionen der jetzigen Regierung!) Es gibt da noch - zig andere Punkte, die man aber alle aus dem AT herauskramen müsste.
Auf jeden Fall war die Reaktion, die die israelische Regierung zeigte, nicht so, dass zumindest die strenggläubigen Israelis das so okay fanden. Unter anderem aber auch deshalb, weil bei der Aktion auch viele israelische Soldaten gefallen sind und dies eben auch in Israel kritisiert wird, ob so ein Vorgehen deshab gerechtfertigt war.

Allerdings ist bei jemanden, der nur noch aus Hass zerstört wie die Hizbollah, tatsächlich erstmal gefragt, dem klarzumachen, dass man der Stärkere ist. Jetzt mal pädagogisch gesagt, demjenigen klar zu machen, dass man der Stärkere ist. Und ob Israel das erreicht hat, wird man eben erst zukünftig sehen. Zumindest ist jetzt erstmal Ruhe, was die Raketenangriffe von denen anbelangt.


Jack - 19.8.2006 um 16:03

ehrlich gesagt ist mir die Religion von den Menschen echt egal, darum gings nu echt nicht in unserem Gespräch. Und ich sehe Israel als Staat und die Hisbollah als Terrororganisation unabhängig von Religionen, auch wenn daraus sich wohl einige Motive erklären.

Im Grunde hast du mit deinem letzten Absatz Israels Aktionen gut geheissen.
Dass Israel militärisch stärker ist, ist unbestreitbar. Und dass die Lage für die Hisbollah ungemütlich wurdeist auch klar. Klar wenn mich jemand zutiefst beleidigt hat und ich ihn deshalb ärger, er dann beginnt mir starke Schmerzen zuzufügen, dann würd ich auch sagen, komm ich hör auf mit ärgern und du mit diesen unerträglichen Schmerzen. Dennoch heisst das noch lange nicht, dass ich nicht sobald Ruhe ist nicht sofort intesniv darüber nachdenke, die anderen so hart zu schädigen, dass er mir nicht mehr so grossen schaden zufügen kann.

Die Aktionen der Israelis haben meines Erachtens nur bewirkt, dass die folgenden Aktionen besser durchdacht, heftiger/brutaler sein werden und man die Schuldigen nicht mehr so leicht finden können wird.
Auch nutzt man die Pause um neue Waffen anliefern zu lassen, Wunden zu heilen und sich neu zu formieren.

Glaub mir, wenn Machtdemonstrationen durch brutale Gewalt jemals irgendetwas sinnvolles beigetragen hätten zum Sieg oder zum Frieden, dann würde die Landkarte heute völlig anders aussehen.
Spontan fällt mir da allein schon Schottland ein, an dem England nicht nur einmal diese Taktik versucht hat - noch heute hassen Schotten die Engländer. England ist sowieso geschichtlicher Champion in dieser Disziplin, zwei der bekannteren Ergebnisse heissen Amerika und Indien. Wobei Indien noch bemerkenswerter ist, da da der Widerstand passiver Art war - ok ich schweife ab.
Ein grosser irrtum ist es zu glauben, einen Widerstand schwächen zu können indem man äusserst brutal dagegen vorgeht. Allein die Geschichte bietet zahllose Beispiele dass genau das gegenteil der Fall ist.

Liebe Grüsse
Jörg


Ina - 19.8.2006 um 19:39

Öh, sollen wir hier jetzt echt ne Liste mit erfolgreich niedergeschlagenen Aufständen anfangen?


... - 20.8.2006 um 03:34

Also, das fällt mir auch sofort auf, @Maria!

Jack:
Deshalb sind ja auch die Nachfahren von Maria Stuart und nicht die von Elizabeth I. die heutigen Staatsoberhäupter von Schottland und die vielen Engländer, die nach Indien auswandern müssen, weil sie ja in England nicht mehr leben können, sollte man auch nicht vergessen. Von der Wirtschaftskraft stellt Indien ja tatsächlich GB völlig in den Schatten.
Und wenn die USA einen hundertprozentigen loyalen Verbündeten in Europa haben, dann sind das auch die Briten.

Und das war das auch, was ich am Anfang mit den Beispiel der christlichen Phalangisten meinte.
Mit denen sitzt die Hizbollah jetzt an einem Tisch und hat sie akzeptiert. Aber die haben auch noch viel mehr Palästinenser umgebracht als es Israel je schaffen würde.

Im übrigen haben die Israelis kurz vorher den Gazastreifen geräumt und den Palästinensern damit die Möglichkeit geboten, selbst einen Staat zu schaffen. Ich halte einen Rückzug schon für eine Art ausgestreckter Hand. Wenn dies immer wieder zurückgewiesen wird, oder mit Aggression beantwortet wird, dann weiss ich auch nicht, wo Du mit der Liebe ansetzen willst!


Jack - 20.8.2006 um 16:46

Ach ja. Es ging um Ziele, England wollte Amerika und Indien als Kolonie, England wollte Schottland einverleiben. Durch Gewalt und alle brutalen Mittel hat da gar nichts funktioniert.
Was du schilderst sind langzeitentwicklungen der Beziehungen. Amerika und Indien sind unabhängig.
Die Entwicklungen sind alle friedlichen, diplomatischen Verhandlungen zu verdanken in denen man sich genauso friedlich geeinigt hat. Jedenfalls ist sicherlich kein positiver Effekt in dieser Entwicklung dem Umstand zu verdanken, dass Engländer durch Krieg und brutale Mittel vorgegangen sind.

Aber naja, mit genügend Macht und Power kann man sicherlich ein Volk auslöschen und damit relativ ungeschoren davon kommen, aber ob das Frieden schafft oder die Welt verbessert oder gar die Verantwortlichen glücklich macht wage ich zu bezweifeln.

In Israel, wo ich da mit der Liebe ansetzen würde? Klar in einem Rückzug, aber eine ausgestreckte Hand sieht anders aus. Du kannst auch nicht erstmal tausende Menschen ummetzeln und dann auf die Liebestour kommen. Jetzt ist erstmal die Zeit gekommen Gras über die Sache wachsen zu lassen und mit Liebe zu reagieren, wenn die Reaktion kommt auf die Aktionen. Gewalt erzeugt Gegengewalt.
Liebe wäre es schonmal zu erkennen, dass alles an Gewalt die kommen wird nicht neue Gewalt von der Hisbollah ist, sondern lediglich die selbst verursachte Gewalt die zu einem zurückkommt. Und ferner nicht darauf wieder Gewalt aussenden, die dann auch wieder zurückkommt.

Liebe Grüsse
Jack

PS: Nenne einen niedergeschlagenen Aufstand, mit dem jeglicher Aufstand beendet war. Ok, China existiert noch und klar kann man mit der Zeit Sachen wieder etwas gut machen, wenn man genug Zeit und Liebe verstreichen lässt - doch im Moment sehe ich China, Amerika und Russland als Länder die am Höhepunkt ihrer Macht stehen und deren Fall nun nicht mehr aufzuhalten ist.


Ina - 20.8.2006 um 21:09

Och, ignoriert mich einfach, aber mir ist gerade danach, auch mal mit sinnlosen Definitionen um mich zu werfen:
"Liebe ist das, was nicht existiert."
Ende der Diskussion.


nightrainmonk - 21.8.2006 um 01:01

Da ich im Moment eh kaum Zeit habe und da ja jeder vernünftige Mensch eh weiß, dass die wirkliche Antwort "42" ist, ist dieser thread in den letzten Wochen völlig an mir vorbeigegangen.

Aber ich hätte es wissen sollen: wenn in Deutschland über Tiefsinniges diskutiert wird, tauchen zwangsläufig früher oder später die "Fehler" Israels oder der Juden auf...

Erinnert mich an eine Anekdote aus der UNO. Da hat 1961 ein US-Amerikaner eine Rede zu Kuba gehalten und schloß mit den Worten: "Ich habe Ihnen über Castros Verbrechen gegen Menschen berichtet. Aber es gibt Schlimmeres: Castros Verbrechen gegen Gott. Fidel Castro hat die Freiheiten der Katholiken in Kuba beschnitten...", worauf der israelische Vertreter den Kopf hob und meinte: "Ich habe immer gewusst, dass man früher oder später uns dafür verantwortlich machen wird."


... - 21.8.2006 um 04:23

Ich lass´sowas Tiefsinniges jetzt einfach mal so stehen, weil so´n verliebter Depp, wie ich es gerade bin, sowieso da nicht mitreden kann.

Außerdem bin ich stoned!


Jack - 21.8.2006 um 14:43

Maria, wer ignoriert dich? Komische Definitionen hast du :-)


Ina - 21.8.2006 um 21:36

nö, bloß weil der Beitrag jetzt nicht wirklich zu den Vorangehenden gepasst hat...
Ich wollte eure Israel-Hisbollah-etc.-Diskussion nicht allzu unsubtil stören


... - 22.8.2006 um 05:00

Ich fand, der passte hervorragend, @Maria. Es geht ja darum, in einer praktischen Philosophie auch die Axiome übertragen zu können.

Insofern fragen wir einfach mal so, @Jack!
Wie sähe denn jetzt Liebe aus, um zu verhindern, dass man in Zügen in die Luft fliegt?
Ich empfinde die Reaktionen der Öffentlichkeit zum einen als wenig liebevoll und zum anderen auch sonst als völlig ineffektiv.
Wie sähe denn jetzt hier in der BRD die ausgestreckte Hand aus, die man jemanden hinhalten sollte, der gerade versucht hat, -zig unschuldige Menschen einfach in die Luft zu jagen?


Jack - 22.8.2006 um 15:11

Um zu verhindern, dass man selbst in die Luft fliegt in Zügen hilft: Gar nicht an die Möglichkeit denken, dass ein Zug in die Luft fliegen könnte mit dem ich fahre. DIe Menschen lieben, auch die die eventuell vorhaben Züge in die Luft zu jagen. Und vor allem die Menschen für zu nett zu halten, als dass sie dazu fähig wären.
Laut meinem Weltbild, zahlreichen eigenen Erfahrungen und der Meinung der gesamten Esoterik Szene ist das ein hilfreiches Mittel. Nach der heutigen Wissenschaft und allen anderen Religionen kann es nicht schaden. Das heisst, stimmt die Theorie bin ich so geschützt, stimmt sie nicht, gehe ich ruhiger ins jenseits. Eine klassische WIN WIN Strategie

zu den Bombenlegern, wenn sies nun doch getan haben:
herausfinden warum er das tun wollte und ihm erklären was die Folgen für zahlreiche Familien gewesen wäre. Bei Erfolg, also Detonation gegenüberstellung mit Betroffenen, Hinterbliebenen. Diese Gegenüberstellung geschieht freilich öffentlich übers Fernsehen.
Danach kann derjenige dann wieder gehen und ist straffrei.
Habe letztens erfahren, die Südafrikaner haben das so gemacht - mit gigantischem Erfolg.

Ziemlich einfach und absolute Liebe und das einzig erfolgversprechende

Liebe Grüsse
Jack


nightrainmonk - 22.8.2006 um 22:25

:47: :57:


... - 23.8.2006 um 08:30

Wann haben die Südafrikaner das denn gemacht?
Also, ganz so liebevoll empfand ich das Apartheidsregime nicht und ob die heutige Kriminalitätsquote in Südafrika ein Zeichen des Erfolges von Liebe ist, halte ich auch für etwas sehr euphemistisch ausgedrückt!


dian - 23.8.2006 um 11:09

@ Jack:

Zitat
Um zu verhindern, dass man selbst in die Luft fliegt in Zügen hilft: Gar nicht an die Möglichkeit denken, dass ein Zug in die Luft fliegen könnte mit dem ich fahre. DIe Menschen lieben, auch die die eventuell vorhaben Züge in die Luft zu jagen. Und vor allem die Menschen für zu nett zu halten, als dass sie dazu fähig wären.

Ich weiss ja nicht, ob du solche Attentäter mit Liebe überhaupt noch erreichen kannst...
Nichts gegen die Meinung der gesamten Esoterikszene. Aber meine Erfahrung im Leben ist eher die, dass Menschen immer nur das sehen, was sie gerade sehen wollen.
Der Attentäter WILL deine Liebe nämlich gar nicht. Und wenn du sie ihm all zu aufdringlich vor Augen führst, wird er dich maximal für einen Geisteskranken halten und sich abwenden... denn nichts bröckelt so schwer wie ein einmal in Zement gegossenes Weltbild.
Würde man durch Liebe und Freundlichkeit die Menschen dazu bringen können, ihre Weltanschauung zu überdenken, hätten die Zeugen Jehovas vermutlich längst die Weltherrschaft an sich gerissen. :D
Hass und Gewalt als Antwort sind natürlich aber auch keine dauerhafte Lösungen. Israel wird sich mit dem, was im Libanon an neuen Feinden geschaffen wurde, noch sehr lange auseinandersetzen müssen.
Und hierzulande?
Da scheint es fast so, als wolle man die drohende Terror-Gefahr weder durch Liebe noch durch Hass abwenden, sondern allein durch verschärfte Kontrollen und Panikmache unter der Bevölkerung.
Mein Gott... wär das denn so schlimm gewesen, wenn da mal zwei stümperhaft gebaute Kofferbomben explodiert wären? Wie viele Menschen wären dabei wohl draufgegangen?
Vielleicht 20. Vielleicht 50. Vielleicht 200...
und deshalb wird landesweit Panik geschoben und über so tolle Vorschläge wie "bewaffnete Zugbegleiter" nachgedacht.
Im Jahr sterben 100.000 Menschen an Krebs. Wenn man dagegen ähnlich konsequent vorgehen würde wie gegen die Terrorgefahr, müsste man mindestens alle Autos, Zigaretten und geräucherte Lebensmittel verbieten.
Aber NEIN..
Krebs scheint halt zum Leben dazuzugehören. Terrorismus nicht. Ich frage mich, wer das so festgelegt hat. (Würden die Medien im Minutentakt über neue Lungenkrebs-Fälle statt über spektakuläre Bombenanschläge berichten, würde das vielleicht anders aussehen...)
Aber ich schweife ab.

Vielleicht ist die Antwort auf alles nicht Liebe, nicht Hass, und nicht Angst...
sondern GLEICHGÜLTIGKEIT.
Das Leben nicht so bierernst nehmen... sich einfach nicht daran stören, wenn man morgen mit seiner ganzen Familie von einem verrückten Araber ins Paradies befördert wird.
Wenn Terroristen durch ihre Anschläge keine Panik mehr auslösen könnten, weil ein gelungener Bombenanschlag die Leute genauso wenig interessiert wie ein paar neue Krebstote oder die Warnhinweise auf den Zigarettenschachteln, würden sie sich zweimal überlegen, ob sich der ganze Aufwand überhaupt lohnt.
Doch so lang sich die westlichen Wohlstandsmenschen genauso fanatisch an ihr materielles Dasein klammern, wie der durchschnittliche arabische Attentäter es auszulöschen versucht... so lange wird auf dieser Welt kein Friede einkehren.


Jack - 23.8.2006 um 13:32

@arne
hab mich mal erkundigt, die haben das nur für die Straftaten der Apartheit, nach der Apartheit gemacht. Nannten das Wahrheits- und Versöhnungskommission:

http://de.wikipedia.org/wiki/Wahrheits-_und_Vers%C3%B6hnungskommission

Leider haben die das nicht durchgezogen und niemand anders für den Rest der Strafverfolgung, wodurch sich automatisch die hohe Kriminalitätsrate erklärt - wobei dazu auch die hohe Armutsrate beiträgt. Ein Mensch der sich das notwendigste zum Leben nicht leisten kann, wird automatisch kriminell.

@dian
du siehst das etwas zu schwarz, insbesondere, da man Liebe und Freundlichkeit ziemlich selten antrifft, weil es ein Weg ist, bei dem man den Erfolg nicht auf den ersten Blick sieht. Siehe einen Kunpel von mir. Der arbeitet am Flughafen als Sicherheitskraft und da gibts Schichten in denen er 7 Stunden oder so keine Pause hat. Nun hat ein anderer eine Pause in der er ihn ablösen könnte, obwohl er das nicht müsste. Wie hat er nun geschafft, dass der ankam, um ihm eine Pause in den 7 Stunden zu ermöglichen? Er hat es mit Liebe getan und den anderen in seiner eigenen Pause eine Pause geschenkt. Nun, der andere hat das nicht gleich kapiert, wahrscheinlich, weil mein Kumpel anscheinend das zu wenig kommunizierte. Jedenfalls hat er das immer und immer wieder gemacht, bis sich nach wohl mindestens 3-4maligem Misserfolg, der Erfolg einstellte. Die meisten Menschen heutzutage hätten nach dem 3. oder 4. Mal aufgegeben, mein Kumpel jedoch hatte Vertrauen in die Taktik und hatte Erfolg.

Es kann lange dauern mit Liebe zum Erfolg zu kommen, doch der Erfolg ist langfristig bis dauerhaft.
Es geht schnell, Strafe anzudrohen, durchzusetzen etc. und die Verbrechensrate sinkt, doch die Verbrechensrate bleibt irgendwann ziemlich konstant und geht niemals zurück - bei aufhebung der Strafandrohung geht sie sogar erstmal höher als sie zuvor war, um dann schnell wieder alte Formen anzunehmen - der Erfolg ist kurzfristig, unbefriedigend und hinterlässt kaum Spuren.

Ich geb dir recht, dass die mit den Toten immer so übertreiben. Krebs ist grössere Bedrohung als aller Terrorismus zusammen. Was allein die terroristische Vereinigung der Tabakproduzenten an Todesopfer verursachen ist weitaus höher als die paar Selbstmordattentäter.

Natürlich hast du recht, dass Gleichgültigkeit besser ist als Angst, liegt ja meines Erachtens irgendwo zwischen Angst und Liebe. Daher sag ich ja immer, wenn du schon nicht Liebe aussenden kannst, dann sei doch wenigstens gleichgültig, wobei du damit natürlich alles so belässt wie es ist. Wenn du was verbessern willst hilft meines Erachtens immer noch nur Liebe.

Liebe Grüsse
Jörg


... - 24.8.2006 um 06:09

@Dian:
Mir ist in den letzten Tagen immer nur wieder das ICE - Unglück von Eschede eingefallen mit seinen über 100 Toten. Überwachungskameras in alle Betriebe, wo Wagonräder hergestellt werden?? Wäre ja die logische Konsequenz.

Ich hab´es Euch gesagt. Die große Koalition hat jetzt die Aufgabe, nachdem rotgrün den Sozialstaat kaputt gemacht hat, das durchzukriegen, dass wir auch alle bürgerlichen Freiheiten verlieren. Mit Videoüberwachung ist schon mal ein Schritt getan, dass sich keine Meute mehr an einem Bahnhof bilden kann und eventuell mal etwas bewegen wird.

"Schon Wahnsinn, der Standort BRD,
wenn ein Ruck durch unser Land geht,
und man sitzt im ICE."
(F. van Dannen)


@Jack:

Ja ich erinnere mich.
Für eine innerstaatliche Abrechnung halte ich dieses Modell wenig geeignet, aber sagen wir mal so:
Im Konflikt zwischen Palästinensern und Israelis z.B. könnte das tatsächlich ´ne Möglichkeit sein, die man wenigstens mal probieren sollte.
Ein internationales Tribunal, wo wirklich alles auf den Tisch kommt. Die Angriffskriege der arabischen Staaten, die anschließende Anneaktionen durch Israel, die Terrorattentate der Palästinenser gegen israelische Zivilisten, manche Überreaktionen der Israelis, der Antisemitismus der Araber, die Gründe, warum die Zionisten glauben, dass sie nur in einem eigenen Staat wirklich vor Verfolgung geschützt sein könnten.
Da wäre mit Sicherheit auch Deutschland dran beteiligt. (Aber als Täter und nicht als neutraler Richter!)

Was mich aber immer noch nervt, ist, dass hier in Deutschland dauernd darüber geredet wird, wenn die israelische Armee bei Kampfhandlungen Opfer hervorbringt. An den selben Tagen sterben im Irak die gleiche Menge an Menschen durch islamische Terroristen. Da bringen sich sunnitische und schiitische Gruppen im gleichen Maße wesentlich brutaler um. Warum muss das Elend der Welt immer an Israel festgemacht werden?
Die Bundeswehr hilft der US - Army in Afghanistan Hochzeitsgesellschaften in die Luft zu sprengen; alles, was eventuell nicht ganz prowestlich ist, nach Guantanamo zu bringen, aber niemand stört es hier in der BRD.
Warum?
Sobald ich ausgerechnet anfange, einen Staat zu kritisieren, der nur deshalb entstand, weil vorab millionenfacher Mord in Deutschland an Menschen mit jüdischer Herkunft geschah, dann begebe ich mich zumindest als einer der Täter, die diesen Staat erst in dieser Form so notwendig gemacht haben, aber auf sehr dünnes Eis!