Die soeben abgeschickte Pn an Arne inspiriert mich zu dem Thema:
Wie geht ihr mit dem Tod um und wir verkraftet ihr das Ableben von Freunden, Verwandten oder Bekannten?
Meine Ausgangssituation: Mein Opa hat Leberkrebs.. Ein Mensch, von dem ich aufgrund seines Verhaltens, seiner Launen und Stärken aber auch seiner
Schwächen und Fehler nicht genug kriegen kann. Es ist wahnsinnig angenehm, mit ihm Zeit zu verbringen.. Obs ein Ausflug ins Fussball-Stadion nach
Dortmund ist (Im Frühjahr ging das noch..) oder ob es bei nem gemütlichen Bierchen bleibt.. Er ist einer von den Menschen, die ich in meinem Leben
eigentlich nicht missen möchte.
Ich müsste ihn ja auch nicht missen bzw. Angst vor der Trennung haben, wenn es nicht so ernst aussehen würde.. Der Arzt meinte neulich zu meiner
Oma: "Wenn er was haben möchte.. Dann geben Sie es ihm.. Solch einen Unterschied macht das jetzt auch nicht mehr. Wenn es ihn glücklich macht und
er den Alltag ein wenig besser überwinden kann, dann ist es ok.." Schon hart, wenn man sowas hört. Ich mein.. Er ist, ja, auch wenn es sich
kindisch anhört, mein "Lieblings"-Opa.. Er ist mein Patenonkel und heute noch mein Vorbild.. Er hat viel in seinem Leben erreicht und war
rhetorisch stets auf voller Höhe. Man übersah ihn nicht und schwach war er ebenfalls nicht. Und was ist heute? Seine Gedanken werden wirrer, er
nimmt massiv ab.. Seine Wangen fallen ein, sein Körperbau wird immer schmaler.. Er ist je nach Tageslaune ein komplett anderer Mensch.
Meine Güte, was ich wieder für belanglosen Kram schreib..
Nun: Fakt ist.. Ich weiss nicht, wie ich damit umgehen soll.. Wie ist es euch in solchen Situationen ergangen bzw. was denkt ihr, wie würdet ihr in
einer solchen Situation handeln?
Gut Nacht.. Ma schaun, ob ich diesmal schlafen kann..
Jan
Ja gut, @jan, machen wir das mal alles ein bißchen öffentlicher!
Es ist bei Tod so das Problem, daß es ein Tabuthema in unserer Zeit ist. Da kann man wirklich schlecht irgendetwas zu sagen.
Also meine Erfahrungen sind bei jedem Todesfall sehr unterschiedlich, mein Vater starb als ich 17 war. Der hatte morgens Scherzen in der Herzgegend
und meinte, daß er wohl mal zum Arzt müsse. Da er absolute Krankenhausphobie hattte, ist der zwar zum Arzt gegangen, hat sch aber geweigert, ins KH
zu gehen, am Abend war er dann schon tot.Damals war das schlimmste für mich, daß natürlich meine Mutter völlig fertig mit den Nerven war.
Insgesamt habe ich aber auch schon damals festgestellt, daß es alles doch sehr schnell vom Gehirn anders umgesetzt wird als nur mit Trauer.Als dann
die ganze Familie vor der Beerdigung zusammen kam, kamen die Dönnekes, was sich anwelchen Beerdigungen wie zugetragen hat und es waren durchaus
witzige Geschichten dabei. Die Trauer wurde ziemlich schnell in schallendes Gelächter umgewertet ohne daß es uns sonderbar vorkam.
Allerdings habe ich noch sher lange von meinem Vater geträumt, das passiert mir heute noch, aber es ist dann immer so, daß ich ihm mitteie, daß er
hier nix zu suce habe, weil er tot sei und mein Vater nur sagt, daß er das ja wisse, aber es ihm ix ausmache, er werde ja auch gleich wieder sterben,
ich solle mal nicht so ungeduldig sein.
Bei meiner Oma war das dann weniger dramatisch, dei war 83 Jahre alt und schon lage schwer krank (mein Vater war erst 51). Lustig war, daß der
Pfarrer auf der Beerdigung nicht mal den Namen meiner Oma richtig nehalten hatte bei seiner Ansprache.
Bei meiner Mutter mußte ic noch nach Erkelenz fahren, weil meine Mutter sic den Luxus erlaubte, während einer Zugfahrt zu sterben. Sehr zu meinem
Ärger stand aber trotzdem Erkelenz als Todesort und nicht IR 2671, das wäre mein Traum, als Todesort eine Zugnummer zu haben.
Habn wir auch relativ ruihig aufgefasst, sie war zwar erst 69 Jahre, aber es geschah auf der Heimfahrt von meiner Schwester, und dort hatte meine
Mutter nochmal ihre Lieblingsbeschäftigung ausgeübt, nämlich die Oma zu spielen für meine Nicte und meinen Neffen, so daß ich dachte, es war kein
schlechter Tod, den sie da hatte.
Bei meinen eigenen Nahtoderlebnissen bin ich da schon skeptischer, aber die habe ich schon an anerer Stelle berichtet, und habe da immer noch relativ
seten Lust, darauf einzugehen, die waren alles andere als schön.
mein opa ist gestorben. er sollte n beipass kriegen,aber die ärzte haben gepfuscht..
oder noch früher, isn kumpel ausser schule gestorben.angeblich eines morgens am bahnhof einfach umgekippt.was genaueres hab ich nie erfahren. war
alles relativ mysteriös damals.
ich scheine das zu verdrängen.und das auch noch ziemlich gut.denn ich habe mich nie großartig nach ausssen hin trauern sehen.
ich denke,irgendwann ist jeder mal dran.der eine früher, der andere später. das ist für mich jetzt allerdings kein grund, alle möglichen drogen zu
nehmen oder sonstwie leichtfertig zu leben. ich lebe einfach so vor mich hin und warte,bis es soweit ist.
Zitat |
Tod in jungen Jahren.. Als ich 3 war, ist mein anderer Opa (Hatte zu dem Zeitpunkt 2) aus Bremen gestorben. Heute denk ich da nich viel drüber nach..
Hab nur ganz leichte und kurze Erinnerungen an Ihn. Is nur komisch, wenn dann meine Oma beim Abendessen vor sich hinschmunzelt und sagt, dass ich ihm
immer ähnlicher werde.
Mit dem Tod in jungen Jahren musste ich auch umgehen, als mein kleiner Bruder Marvin gestorben ist. 9 Tage wurde er alt, er starb am Geburtstag meiner
Schwester.. Jahr für Jahr wird man so dran erinnert. Gehirnblutungen, er war n Früchen. Fast wäre meine Mutter noch mit drauf gegangen, bei ihr
fanden noch n paar Not-Ops statt. Kinder kann sie deswegen heute nicht mehr bekommen. Warum das ganze schief ging, weiss man nicht.. Es kommt halt ab
und zu mal vor, wurde mir gesagt. Wenn ich irgendwann rausbekomm, dass mein prügelnder Stiefvater seine Hände im Spiel hatte, dann such ich
Vergeltung.
Das heftigste war ansich nicht mal der Tod, sondern vielmehr die Tatsache, dass ich ihn nicht besuchen durfte. Weil meine Mutter solange im
Krankenhaus lag, mussten meine Schwester, mein anderer kleiner Bruder und ich von heute auf morgen zu meiner Tante und zu meiner Oma. Meine Schwester
und mein kleiner anderer Bruder, Sebastian, zu meiner Oma.. und ich zu meiner versoffenen Tante. Wobei, hatte auch was gutes: Zur Schule musste ich zu
der Zeit nicht, obendrein hatte ich Abstand vom Stiefvater. Die Zeit tat mir gut, ich habs auch irgendwie genossen, ein Stückchen Freiheit.. Nun, ich
schweife ab. Ich wollte sagen, dass das schlimmste nicht der Tod war, sondern die Tatsache, dass ich ihn wie bereits gesagt nicht besuchen durfte.
Mein Stiefvater verbot es mir, aus welchem Grund auch immer. Eine Beerdigung fand auch nicht statt, ich bin eines Nachts alleine zum Grab gegangen und
habe Abschied genommen.
An solchen Sachen zerre ich heute noch, den Tod meiner Uroma habe ich dagegen mittlerweile gut verkraftet. Am Anfang wars wie oben bereits erwähnt
richtig heftig.. Das ganze ging recht schnell, sie starb am 14ten März 2004, das war ein Sonntag. Ein Tag vor dem Geburtstag meiner Oma (Ihrer
Tochter).. Mit der Zeit wurde mir klar, dass es besser für Sie war. Gen Ende hatte sich nurnoch Schmerzen, zum Sprechen hat es auch nicht mehr
gereicht.
Ach, bevor ich es vergesse, wollte ja noch was zitieren:
Zitat |
Tipps zur Verarbeitung von Trauer kann ich nicht wirklich geben.
Mich haben Todesfälle immer ziemlich kalt gelassen... das lag aber vermutlich auch daran, dass bisher nahezu alle Familienmitglieder nicht von heute
auf morgen, sondern meist erst nach langem Siechtum dahingeschieden sind.
Wenn man sieht, wie ein einst kräftiger und gesunder Kerl wie mein Vater es war immer dünner wurde und jeden Tag einen Berg hochgiftiger Medikamente
zu sich nehmen musste, dann kann man sich irgendwie drauf einstellen, und man sagt sich ab einem gewissen Punkt auch "Es war besser so." Einfach,
weil ich finde, dass es Situationen gibt, in denen der Tod besser ist als ein noch längeres, entwürdigendes Dahinsiechen.
Das ist denke ich auch etwas, was du dir bei deinem Opa sagen solltest.
Wenn unsere Lebensuhr abgelaufen ist, ist es eben so. Und die Lebensuhr deines Opas wäre in einer anderen, weniger hochtechnisierten Gesellschaft
vielleicht schon längst abgelaufen gewesen. Nur unsere moderne Medizin zögert das Unvermeidliche immer gern noch hinaus... und tut den Leuten damit
oft gar keinen Gefallen.
Meine Oma lag eine Ewigkeit lang bewegungslos im Bett, bevor sie starb. Wurde künstlich ernährt und der ganze Scheiss. Wie die Menschen sich
abmühen, einen auf Frankenstein zu machen und dem Tod ein Schnippchen zu schlagen, finde ich manchmal echt perverser als den Tod an sich.
Naja, aber ich habe sowieso keinen wirklichen Bezug zu meinem Leben. Ich lebe es halt und warte auf den Tod und eine Reise in eine hoffentlich bessere
Welt. Daher ist es wohl auch kein Wunder, dass ich relativ wenig Bezug zum Leben und Sterben anderer Menschen habe. Es gäbe wohl nur einen Einzigen,
dessen Tod mich wirklich aus der Bahn werfen könnte. Bei allen anderen würde ich nur wie üblich mit der Schulter zucken und ein klein wenig
melancholisch werden.
[QUOTE]"Es war besser so."[/QUOTE]
Das sag ich mir seit gestern in leicht abgeänderter Form.. und es geht mir besser, ich kann wieder durchschlafen..
Was kleine Worte bewirken können. Sobald man das Unterbewusstsein befriedigt hat, gehts dem Bewussten besser.
Klasse, aber meld´Dich, ruhig hier im Forum, wenn Du wieder sowas hast!
Verlass dich drauf..
Montag muss er wieder zur Chemo, momentan gehts ihm blendend.. War recht erfreut, als ich das zweitere heute gehört habe
Also ich habe bisher den Tod nur durch den Tod meiner Oma und meines Opas kennengelernt und das ganze in beiden Fällen recht unterschiedlich
wahrgenommen. Meine Oma hatte schon seit Jahren Krebs und es stand fest, dass sie nicht mehr lange leben würde. Dann hatte sie noch dazu nen kleinen
Schlaganfall und ist die Treppe heruntergestürzt. Sie kam ins Krankenhaus und war nach einiger Zeit wieder so fit, dass sie es sich nicht hat nehmen
lassen ihren Garten zu beackern. Naja und dann hat der Krebs sich weiter ausgebereitet und sie kam wieder ins Krankenhaus und konnte sich letztendlich
nicht mehr selbständig versorgen. 3 Tage bevor sie ins Pflegeheim sollte ist sie gestorben.
Eigentlich kann ich im Nachhinein behaupten, dass es für meinen Geschmack trotz des Krebses ein recht schöner Tod war. Sie konnte bis zum Schluss
das machen was sie immer am liebsten getan hat, nämlich im Garten arbeiten und der Todeszeitpunkt schien wie von ihr selbst gewählt: Sie wollte nie
in Pflege gehen. Die Beerdigung war sogar recht schön, da die ganze über Jahre zerstrittene Familie sich endlich wieder zusammengefunden hat.
Bei meinem Opa war das etwas anders. Er hatte auch Krebs, konnte damit aber nicht umgehen, da er es gewohnt war zu siegen, er war Sportler ein Leben
lang. Bis zum Schluss hat er zwar gekämpft, aber nie wirklich Ruhe gefunden. Bei der Beerdigung waren dann 350 Leute da, was irgendwie nicht
sonderlich angenehm war.
Ingesamt kann ich sagen, dass ich den Tod ganz einfach als das sehe was er ist: Das Ende des Lebens. Und meiner Meinung nach tritt mit dem Tod damit
auch eine Art Endabrechnung ein, nicht im religiösen Sinn, sondern allgemein: Das Leben ist zu Ende, alles was geschehen ist, ist damit abgehakt.
Deshalb sind für mich im Tod auch alle Menschen gleich, egal wie sie zu Lebzeiten waren. Tod ist tod.
Vor dem eigenen Ableben hab ich keine Angst, ob etwas früher oder später ist egal, irgendwann erwischt es jeden. Das einige wovor ich Angst habe
beim sterben ist, dass ich Menschen verlasse, die mich evt noch brauchen könnten.
Bei der Story von der Oma ist mir noch was positives in diesem Zusamenhang eingefallen:
Als meine Oma 65 war, das war also 1961, da stellte man bei ihr Nierensteine fest, die so groß waren wie fast die ganzen Nieren (sie war nie einegute
Trinkerin.) Die Ärzte meinten damals wohl, daß es sich nicht ehr lohnen würde, sie zu operieren, da man sowas nicht lange überlebt.
Sie ist dann 1980 im Alter von 83 Jahren gestorben., also knapp 19Jahre später.
Und mich haben die Ärzte auch schoon mal vor 10 Jahren das erste Mal für hoffnungslos erklärt. Und vor 2 1 /2 Jahren wieder, und wenn ich nicht
mein Geist bin, der hier schreibt, dann lebe ich eigentlich auch noch ganz gut.
Aber irgendwann ist auch mal Schluß, bi der nächsten gefährlichen OP oder sonstigen lebensbedrohenden Erkrankung ist allmählich mal Sense.
ich glaube, dass dies hier ein sehr schweres thema ist, und zwar aufgrund dessen, dass niemand nachvollziehen kann wie stark die bindung zu deinem opa
ist.
ganz ehrlich, es ist eben so krass es kling ein großer unterschied wer stirbt.
ich kann davon sprechen, da mich dies sehr stark getroffen hat.
mein vater ist gestorben als ich noch ein baby war... als ich dann viele jahre später in meinem kopf und nochmals jahre später in meinem herzen
spürte wen ich mit mama auf dem friedhof besuchte und was dieser mensch für eine rolle in meinem leben einnehmen sollte war ich überhäuft mit
gefühlen.
als etwas später dann mein heiß geliebter opa starb (der einen teil der vater rolle übernahm) zerbrach ich fast vor schmerzen in mir. es war der
erste verlust den ich wirklich richtig mit bekommen habe. damals hat mich meine mama und mein freund in meinem schmerz eingefangen und mir viel trost
zukommen lassen. zudem halfen mir die besuche am grab von opa, da ich dies schon von meinem papa immer als sehr positiv empfand.
am grab bin ich diesen menschen näher als sonst irgendwo. auch wenn dies totaler schwachsinn ist, es fühlt sich für mich ganz ganz tief drinnen
eben genau so an.
noch eine zeit später starb der absolut wichtigste mensch in meinem leben. meine mama. hier habe ich an allem gezweifelt, mir wurde der boden unter
mir weg gerissen. ich weiß noch wie ich die beerdigung vorbereitet habe... die fürbitten geschrieben.... die partenzettel ausgeteilt usw.... das
alles war hammer scher und doch sehr sehr wichtig für die verarbeitung (sofern man dies so nennen kann) in mir. ich habe 1 jahr lang schwarz
getragen, das ich wußte wie wichtig dies meiner mama gewesen wäre. auch sie hat dies für meinen papa und opa getan und somit ihre trauer auch nach
außen getragen. hierbei mag jeder ganz verschiedene ansichten haben, jedoch ging es mir dabei nie darum anderesn zu zeigen wie traurig ich bin.
vielmehr ging es mir darum meiner mama danke zu sagen. anders war es mir zu diesem zeitpunkt ja schon nicht mehr möglich.
das ist nun fast 4 jahre her.
mittlerweile habe ich meine eigene familie gegründet und eine gesunde und wunderbare tochter an meiner seite.
als angelina (mein töchterchen) zur welt kam ist 4 wochen später meine oma gestorben. wen ich daran denke, wie sehr sich oma auf mein baby gefreut
hat und wie wenig sie dann noch mitbekommen hat, dann schmerzt das schon richtig.
ob es nun einen unterschied macht wie alt die personen sind, konnte ich so noch nicht feststellen. da für mich immer an erster stelle stand welchen
bezug ich zu dem verstorbenen menschen habe.
der tod meiner mama ist für mich nach wie vor ein erlebniss das ich wenn es möglich wäre nicht wahr haben möchte. ich liebe sie über alles und
auch wenn es viele nicht verstehen können, spreche ich fast täglich an ihrem grab zu ihr und papa.
besonders jetzt, seit dem ich selbst eine tochter habe und ich sie ihr so gerne in die arme drücken würde.
jetzt muß ich aufhören, ansonsten wird das geschriebene mir mehr zur belanstung als ich vertragen kann.
bald wacht meine kleine auf und dann muß ich wieder 100% für sie dasein.
MissRoyo
Eine Frage, @Miss Royo:
Hat Deine Oma denn noch mitbekommen, daß sie Uroma geworden ist?
Denn das hat sie dann mit Sicherheit wieder erfüllt, ich habe ja auch schon geschrieben, daß ich bei meiner Mutter ganz froh war, daß sie direkt
danach gestorben ist, nachdem sie meine Schwester besucht hat und dort mit meiner Nichte und meinem Neffen noch mal Oma spielen durfte, das war für
sie wirklich ´ne Erfüllung.
Meine Oma hat das um ein paar Monate verpasst, Uroma zu werden, sie wußte aber, daß meine Schwester schwanger war.
ja, sie hatte die nachricht bekommen. sehen oder sogar in händen halten ist sich nicht mehr ausgegangen. doch sie war noch bei vollem bewußtsein als
sie nachricht von der geburt von angelina bekam.
hm....
du wirst wohl recht haben....
MissRoyo
Zitat |
ich könnte mir gut vorstellen, dass es ähnlichkeiten zu meiner beziehung zu meinem opa gab/gibt.
grad noch zum thema.
heute in den nachrichten habe ich einen satz aufgegriffen, den ein 12 jähriges mädchen geschrieben hat.
er lautet:
unglücklich sind nicht die die sterben, sondern die die überleben.
MissRoyo
Die gibt es sicherlich.
Zu dem Mädchen.. : Wie wahr, wie wahr..
Wenn ich doch wenigstens den Glauben an ein Leben nach den Tod hätte.. Verdammt, warum bin ich keiner Religion verfallen!
Dafürbrauchst Du keine Religionen, @Jan!
Unterhalte Dich mal hier mit einem der Naturwissenschaftlern ier,, z B. @Maria oder auch @hopeless.
Du wirst erfahren, daß es wesentlich mehr Dinge gibt, die wir nicht klären können als Dinge, die wir schon wissen. Dafür sind mir zumindest noch
viel zu viele Punkte in unserer naturwissenschaftlichen Weltanschauung kaum belegt.
Am sichersten geht man immer damit, wenn man sagt, daß man nicht weiß, was nach dem Tode kommt. Das macht die Sache spannend, aber eben auch etwas
hoffnungsvoller.
Letzteres ist ne gute Idee.. Für n langes Gespräch wirds wohl nich reichn, bin gleich ab ins Bett.. Die letzten beiden Nächte gings nich mitm Schlaf, das will ich heut Abend nachholen.
Hat bei Euch die Schule nicht wieder angefangen?
Dann ist das ja nicht gerade gut, wenn man nicht schlafen kann, denke ich, oder?
Jep.. Am Montag. Bin Sonntag abend gegen 11 ins Bett, hab mich daraufhin bis 2 Uhr rumgewälzt. Um 2 wurde es mir dann zu blöd und ich bin annen
Rechner, hab ruhige Musik gehört und versucht, irgendwie müde zu werden. Hat nicht funktioniert.. Gegen 4 war ich immer noch hellwach, habe dann bis
5 noch Fern geschaut und gegen 5 ging dann auch schon mein Wecker los..
Dienstag fast dasselbe Spektakel, bis dass ich um 4 eingeschlafen bin und bis 7 schlafen konnte.. Na, letzte Nacht hab ich den Schlaf erstmal wieder
aufgeholt, vorletzte ebenfalls. Nun gehts wieder einigermaßen
Geht´s Deinem Opa denn wider schlechter, oder woher kommt das auf einmal?
Ich hab keine Ahnung, woher das kommt.. Evtl liegts daran, dass er am Dienstag bei der Chemo wiederbelebt werden musste.. Wobei: Montag wusste ich das natürlich noch nicht.
Sagen wir mal so.
Die Phase jetzt, wo er dauernd irgendwie zwischen Leben und Tod hängt, wird wahrscheinlich eh´die schwerste für Dich sein. Das stelle ich mir auch
ziemlch unangenehm vor. Bei meinen Eltern und Großeltern war es faktisch immer ein sehr schneller, kurzer Tod, der sich nie angekündigt hatte.
Ist dann auch im ersten Moment fürchterlich, aber man weiß dann eben, das ist erledigt, dann muß man das nur noch als Realität abspeichern und das
Leben kann für einen selbst weitergehen.
Aber so ´ne Phase, wo nix richtig geklärt ist, ist wahrscheinlich erst mal belastender für die Nerven.Geh´schlimmstenfalls mal zum Arzt, wenn das
mit den Schlafproblemen nicht besser wird.
von: nightrainmonk
(muss mal wieder als Gast schreiben, weil ich auf dieser Elektronik-Krücke, mit der ich z.Z. arbeite das Betriebssystem wieder neu installieren
musste und in meinem Chaos das PW nirgends mehr finde...)
mir geht, seit dieser thread eröffnet wurde, dauernd mein Verhältnis zu meinem Vater im Kopf rum.
Wir hatten nie ein besonders gutes Verhältnis zueinander. Das letztemal, als ich ihn gesehen habe, haben wir uns furchtbar gezofft, und es endete
damit, das ich mit einem Fernseher nach ihm geworfen hab'. Wir hatten dann keinen Kontakt mehr. Eines Tages rief meine Schwester dann an und sagte,
er sei tot. In der Zwischenzeit weiß ich, dass ihn unser Zerwürfnis, gerade als er im Sterben lag, sehr belastet hat. Mir ging's genauso. Aber wir
hatten beide nicht die Größe, den ersten Schritt zu tun.
Mein Vater wollte ja damals trotz seines Herzinfaktes absolut nicht ins Krankenhaus. Ich weiß noch, daß ich den angeschnauzt habe, als ich aus dem
Haus ging, daß ich es unmöglich finde, daß er sich da weigert, weil wir jetzt die ganze Arbeit wegen ihm hätten.
Das war auch das letzte, was er von mir hörte. Als ch abends wiederkam, war er schon tot.
Naja, da denk´ich mir, der Apfel fällt nicht weit vom Stamm, war vielleicht nicht besonders geschmackvoll, so Abschied zu nehmen, aber so hat er
mich auch letztendlich erzogen. Ein besonders einfühlsamer Mensch sollte ich wohl nicht werden, wenn ich nach meiner Erziehung gehe.
Du musst dich ja nicht an deiner Erziehung ein Leben lang festhalten..
Nö, aber es hilft, wenn man so etwas hat.
Siehe Beispiel mit meinem Vater!
Gut, da haste natürlich Recht. Wenn dein Vater dich anders erzogen hätte (Sagen wir mal wie n Muttersöhnchen, welches schon bei der kleinsten Erkältung bei Mama am Bettchen die Hand hält) und du deinen Vater trotzdem bei sich nach diesem Streit zurückgelassen hättest, dann hättest du dir natürlich in einer bestimmten Art und Weise Virwürfe zu machen.. Bzw. aufgrund deiner Erziehung würden sie von alleine kommen. Schliesslich wurde dir beigebracht, bei jedem noch so kleinen Problem den Eltern zur Seite zu stehen.
Ach, über Erziehung müßte man irgendwann noch mal einen eigenen Thread aufmachen, aber ich bin ja wenigstens schon in der glückseligen Situation, wenigstens die Erziehung durch meien Eltern und die Schule abgeschlose zu haben. Das sind hier ja noch nicht so viele.
Hast auch wieder Recht..
Hm, n neuer Thread.. Bevor ich den aufmach, wollt ich eig noch nen anderen aufmachen.. Mir is nur der Name entfallen, an irgendeiner Stelle hast du
das Thema mal erwähnt, Arne.. Kannst du dich dran erinnern?
Zum Thema:
Was ich noch schreiben wollte und total vergessen habe: Ich habe letzte Woche ne Klausur geschrieben und habe mich schwer getan, etwas aufs Papier zu
kriegen; hatte meinen Opa und alles was ich mit ihm verbinde im Hinterkopf.. Was denkt ihr? Wie kann man sich in solchen Situationen am besten auf
andere Gedanken bringen, um sich letztlich zu konzentrieren?
Also, da denk´ich, daß das kaum klappen wird, da mußt Du durch. Im richtigen Arbeitsleben gibt es auch nur noch für direkte Verwandte, also Eltern
und Geschwister einen freien Tag, ansonsten mußt Du da durch. KannstDir maximal einen Krankenschein holen, wenn Du meinst, Du verhaust die Klausur
sonst völlig.
Welche Themen das alles waren, die man noch mal eröffnen könnte, weiß ich auch nicht mehr so ganz.
Ich hatte jetzt zwei Tage Spinnerei bei meinem WLan - Router, bin froh, daß ich wieder online kommen kann, muß jetzt erst mal ordentlich nachlesen,
was hier ales los war
Ist ja irre. 117 neue Beiträge in zwei Tagen!
Nein, da verstehst du nun was falsch.. Klausuren will ich auf keinen Fall nachschreiben, ich will auch keinen Tag freihaben. Ansich hab ich kein
Problem mit Klausuren. Entweder ich lern dafür, weil es mich interessiert oder ich lasse es, weil mir die Note am Arsch vorbeigeht. Black-Outs u.ä.
hab ich auch sogut wie nie und in Panik gerat ich auch selten. Wenn mir etwas unbekannt vorkommt und ich nich auf den Trichter komme, dann lass ich
halt eine Aufgabe links liegen.. Ich weiss dann fürs nächste Mal, dass ich mehr lernen muss und gut is. An sowas zerbreche ich mir nicht den Kopf..
Fehltage will ich auch nich im Zeugnis haben, sieht der Arbeitsgeber auch nich gerne.. Da schwänz ich doch lieber n paar Stunden, das wirkt sich
maximal auf die mündliche Note aus..
Nun.. mir geht es einfach nur um die Konzentration. Ich war in der letzten Arbeit z.B. so derbe abgelenkt, da hab ich in der ersten Zeit nix aufs
Blatt gekriegt, weil ich durchgehend mit anderen Sachen beschäftigt war.. Und da wollte ich nun wissen, ob jemand nen Tip kennt, wie man sich
konzentrieren kann oder ob jemand dasselbe Problem kennt..
Nich mehr, nich weniger
Nä, sorry, da weiß ich auch nix.
Ach verdammt.. Da hat man sich gerade mit dem Tod vom Uropa abgefunden, da stirbt mein Großonkel..
Son Dreck, der war gerade mal 50.. Da frag ich mich doch, ob es die ganze Plackerei überhaupt wert ist, wenn man am Ende sowieso elendig vor die
Hunde geht und nichts mehr von seinem hart erarbeiteten Lebensabend hat.
wenn man sich seinen lebensabend hart erarbeiten muss und alles für plackerei hält, lohnt sichs von vornherein nich so dolle..
Jap..
Aktuelle Schnapsidee: Ich mach mit nem Kollegen ne Internetfirma auf. Wenn das nix wird, ergauner ich mir durchs Internet mein Geld zum Leben..
Dann hab ich immerhin noch was vom Leben.
@ topic: Wie würdet ihr reagieren, wenn ihr in folgender Situation seit:
Ihr macht bei der Feuerwehr momentan ne Grundausbildung. Der Wehrführer gibt bekannt, dass Focke Heckelmann (Mein Großonkel, heute morgen leider
verstorben) verstorben ist.. Er sagt, dass das nun schon der zweite innerhalb kürzester Zeit aus der Familie Heckelmann ist.
Soweit sogut.. Alles in Ordnung, da konnte ich ja mit leben. Doch dann kam:
"Und der Nächste ist auch schon fast tod.. Bei dem dauerts auch nicht mehr lange, das wissen wir doch alle" In dem Moment schaut er mich an, ich
weiss natürlich, dass mein Opa gemeint ist, und nickt mir in einer komischen Geste zu..
Ich weiss nicht, wie ich das bewerten soll. Einerseits find ichs bescheuert, dass da so drüber geredet wird.. Als wäre er bereits unter der Erde
bzw. so gut wie. Andererseits kann ich das ganze nun auch komplett falsch aufgenommen haben.. War heute sowieso tüchtig verpeilt, allein schon wegen
dem Tod von meinem Großonkel.
Mein Beleid. Schwierige Situation wenn rund um einen herum Menschen sterben. Was den Sinn des Lebens angeht, so denke ich, dass er nicht darin liegt
lange zu leben und ne dicke Rente zu kassieren. Manche haben, wenn sie mit 90 sterben noch nichts aus ihrem Leben gemacht. Andere sterben mit 20 und
haben alles erreicht, was sie wollten. Ich für meinen Teils sehe im Leben einen "höheren" Sinn, den ich allerdings noch nicht herausgefunden habe,
was das konkret ist.
Ich sag mir halt immer: Wenn mein Leben sinnlos wäre hätte mich Gott/Allah/Die Natur/Der Kosmos/Der Zufall nicht erschaffen. Deshalb muss es einen
Sinn geben.
Dein Großonkel hat ihn gesucht. Ob er ihn für sich gefunden hat weiß ich nicht.
also ich als zyniker könnte das kaum jemandem übel nehmen.. auch wenns um den eigenen opa geht. ist halt schwieriger.
Also, diese Bemerkung von dem Feuerwehrtypen hört sich eher so an, als wollte er Dir nicht direkt "Herzliches Beileid" sagen, sondern, daß er
irgendwelche Worte sucht, um darauf einzugehen, weil man das eben erwartet, wenn man jemanden aus der Familie, wo gerade dermaßen viel in Richtung
Tod abläuft, in seiner Gruppe hat und der Feuerwehrmann eben so´n typisch (sorry, @Jan) norddeutscher "inniger" Mensch ist, der nach Worten sucht
und möglichst wenig emotional betroffen erscheinen will.
Ist ja nunmal wirklich ´n ganz schöner Hammer, der Dir da schon alles passiert gerade. Irgendwie müssen die darauf eingehen, und das macht
hilflos, denke ich mir mal so.
Ich glaube, die Menschen in Deiner Umgebung sind jetzt sehr verunsichert, weil sie nicht wissen, wie sie mit jemanden umgehen sollen, der soviel
Scheiße auf einmal erlebt. Mach´Dir jetzt da mal keine Gedanken drüber, @Jan, das mach´mal lieber in ein paar Monaten, dann wirst Du so´n
Verhalten auch wieder nachvollziehen können!
Zitat |
Wenn einem das auf der Stadtkasse Spaß macht, warum nicht?
Geh´nur dann Geld verdieen, wenn es Dir was bringt, man braucht auch nicht das ganze Leben lang BAT 4 oder so.
Nur das haben tatsächlich die meisten vergessen, daß man nicht lebt, um zu arbeiten, sondern mal auch arbeiten kann, um besser zu leben.
Stadtkasse ist für mich der Inbegriff von Horror.. Hab da ein zweiwöchiges Praktikum gemacht, in dem meine gesamtem Wunschvorstellungen von einem
Arbeitsplatz auf der Verwaltungsebene zerstört wurden.
Zitat |
Och, so Buchführung kann doch auch ganz nett sein. Eben Geschmackssache!
@ Jan:
Um mal wieder zum Thema zurückzukommen:
Ich kann mir schon vorstellen, dass das zur Zeit nicht einfach für dich ist.
Aber es ist nunmal leider gar nicht so ungewöhnlich, dass mehrere Familienangehörige innerhalb kurzer Zeit dahinscheiden... auch, wenn man sich in
dem Moment vielleicht fühlen mag, als ob es das Schicksal ganz besonders bös mit einem meint.
Bei mir in der Familie ging das grosse Sterben vor ungefähr 6 Jahren los.
Mein Grossonkel starb als erstes, aber der war auch schon an die 90.
Ein Jahr darauf starb mein Vater nach längerer Krankheit... im nächsten Jahr ist der Cousin meiner Mutter beim Heimwerkern vom Dach gefallen,dann
starb meine eine Oma an Krebs, die andere Oma starb im Altersheim, dann noch eine Grosstante... und neulich hat sich ein krebskranker Onkel von mir in
der Schweiz einen Giftcocktail gegeben.
Ich weiss, das ist kein grosser Trost... ich will damit nur sagen: Der Tod gehört zum Leben einfach dazu.
Viele alte Menschen, die im Krieg waren oder die schon ihre Kinder unter die Erde bringen mussten, haben daher oft auch eine ganz andere Einstellung
zu Leben und Tod als die junge Generation, denen der Tod wie ein furchtbar schlimmes Schicksal erscheint.
Die Alten hingegen lassen sich davon oft kaum noch erschüttern... und wenn mal wieder jemand stirbt, dann weinen sie nicht mehr, sondern freuen sich
auf die Beerdigung, weil da endlich mal wieder die ganze Familie zusammenkommt, und weil es hinterher meist etwas Gutes zu essen gibt.
Ich denke mal, so eine Gelassenheit, wie sie viele alte Menschen im Bezug auf dieses Thema an den Tag legen, ist gar nicht mal verkehrt. Früher oder
später wirst du dazu sicher auch finden... also Kopf hoch! Das Leben ist dazu da, um es irgendwann zu sterben.
Zitat |
@ dian: Mit deiner Einstellung erinnerst du mich genau an die alten Leute, die du selbst angesprochen hast. Ich möchte ja so denken und ansich alles
Schlimme beiseite schieben und mir einreden, dass es gut ist, wie es ist.. Doch irgendwie krieg ich es nicht auf die Reihe. Teilweise kommen mir die
schlimmsten Vorstellungen in den Sinn, ich muss ja schon bereits jeden Abend auf dem Nachhauseweg von der Feuerwehr dran denken bzw. befürchten, dass
mein Vater in der Haustür steht und mir die schlimme Nachricht überbringt..
Ich denke, im Nachhinein habe ich kein Problem damit, dass die Menschen verstorben sind. Der aktuelle Zustand und die Tatsache, dass alles so
unvorhergesehen gekommen ist, beunruhigt mich. Das ist wie bei meinem kleinen Bruder, der noch im Krankenhaus gestorben ist und Hirnblutungen hatte.
Da wusste man einige Zeit auch nicht, was mit ihm los ist.. Auch hier kann ich mir allerdings im Nachhinein sagen, dass es so besser war. Er wäre zu
90 % behindert gewesen, das wäre für alle Beteiligten nicht einfach gewesen. Älter als 20 wäre Marvin auch nicht geworden, sagten zumindest die
Ärzte..
Ja, das Problem ist, denke ich auch, daß das eben bei Deinem Opa so alles wie ein Damoklesschwert über Dir hängt, das kenn´ich auch nicht so.
Meine Eltern und Großeltern waren alle von einem Tag auf dem anderen weg. Das ist zwar auch erstmal ein Schock, aber man hat es dann in einem Rutsch
(und Schock) hinter sich. Da kann man nichts mehr machen, dann ist die Sache erledigt. Ich denke auch, um ganz ehrlich zu sein, wirst Du, @Jan, erst
wieder richtig Ruhe haben, wenn es vorbei ist, sprich also ganz brutal, wenn Dein Opa verstorben ist. Aber erstmal ist ja jetzt wohl Pflege angesagt
und den Geist vom Opa wach zu halten, solange er lebt.
Und was Deinen Bruder anbelangt, was Ärzte über Lebenserwartung quatschen, ist sowieso Blödsinn. Da müßte ich schon zweimal tot sein und meine
Oma ist auch einfach ohne Rücksicht auf die Einschätzungen der Ärzte einfach fast 20 Jahre älter geworden wie prophezeit.
Und bei Behinderten darf man Ärzten gar nicht glauben, da läuft sowieso alles anders, als wie die sich das vorstellen. Die hatten uns mal eine
Bewohnerin aus dem Krankenhaus zurückgeschickt mit der Maßgabe, die würde sehr bald sterben.
Ich hatte damals die Bezugsbetreuung für die. Und nix tat die. Die erholte sich, lief wieder durch die Gegend und war einfach recht bald wieder die
Alte. Man mußte sie eben nur kennen und wissen, wie man die auf die Palme bringt. Solange die noch ´n Sinn darin sah, andere zu ärgern, ist die
nicht gestorben. Und dann wurde ich leider krank, und plupp ´n halbes Jahr später war sie tot.
Für die, die es interessiert.. Mein Opa ist heute verstorben, vor ziemlich genau 4 Stunden. Die Beerdigung ist am 6ten April, passt mal wieder alles
wunderbar.. son Dreck.
Irgendwie ist mir n ganz schöner Stein vom Herzen gefallen, im ersten Moment zumindest. Ich wusste direkt, dass er nun keine Schmerzen mehr erleiden
muss, was sicherlich ne feine Sache ist. Zumal er friedlich eingeschlafen ist, so wird er es gewollt haben.
Naja, wenn Du es jetzt erstmal als Erlösung auffasst, ist es ja schon okay.
Allerdings kann es sein, daß Du sowieso noch ein paar Tage brauchst, bis Du es ganz raffst, was passiert ist.
Die nächsten Tage werden von den Planungen zur Beerdigung u.ä. erfüllt sein, da hat man eh keine Möglichkeit, so richtig zu trauern.
Versuche, wenn Du es hin bekommst, darauf zu achten, daß die Beerdigung und alles drumherum so abläuft, wie sich Dein Opa das gewünscht hat. Ich
hab´das bei der Beerdigung von meinem Vater alles meiner Mutter überlassen und bin bis heute nicht glücklich darüber, daß er nicht, wie es sein
Wille war, eingeäschert wurde. Das hat meine Mutter nicht über´s Herz gebracht damals. Fand ich aber doof, weil es der Wille meines Vaters damals
war.
Mein Beileid, Jan.
Wir Menschen können einander so nahe kommen... wir können teilhaben am Leben eines anderen und viele kostbare Momente dabei erfahren...
und doch, wenn es vorbei ist, scheint es so, als ob das alles nur ein kurzer Atemzug gewesen war.
Glaubst du eigentlich an ein Leben nach dem Tod?
Ich glaube jedenfalls daran. Du wirst noch tausend Mal Enkel sein, und dein Opa ebenfalls. Und irgendwann trifft man sich wieder. Vielleicht
schneller, als man es erwarten würde.
Ein Leben, ein "Spiel", ist zu Ende gegangen. Die Spielfigur liegt geschlagen am Rand des Brettes.
Der Spieler aber lebt weiter... und er wird ganz sicher irgendwann wieder Lust auf ein neues Spiel bekommen.
Auch wenn wir das Spiel manchmal ungerecht finden und nicht verstehen, warum wir uns soetwas überhaupt angetan haben... irgendwann werden wir es
verstehen. Und dann werden auch all diese schmerzhaften, scheinbar völlig unnötigen Verluste einen Sinn ergeben... da bin ich mir ziemlich
sicher.
Ähm ja, sorry falls das jetzt zu spirituell klingt. Aber das ist wirklich meine feste Überzeugung. Das sage ich jetzt nicht, weil ich gerne
Seelsorger geworden wäre und an dir mal ein bisschen üben wollte.
Es wird weitergehen. Und es wird der Tag kommen, wo uns alles, selbst die schlimmte Ungerechtigkeit und das grausamste Schicksal, nur noch ein
wissendes Lächeln entlocken wird.
@ Arne: Jap, es läuft alles so, wie es sein sollte..
@ dian: Danke.. So recht kann ich nicht dran glauben, der Glauben war noch nie meine Stärke. Trotz allem: Es kommen schöne Gedanken auf, wenn ichs
mir so vorstelle, wie du beschrieben hast.
Ich werds im Hinterkopf behalten, ist ne schöne Vorstellung, die eventuell mal in nen Glauben übergeht ..
Ich sehe den Tod nicht schlimm.
Zwar sind bereits Menschen gestorben die mir nah waren, aber kann man es ändern.
Wir sterben alle mal, ich habe keine Angst vor etwas was man nicht ändern kann.
Ich würde aber trotz der ganzen Probleme in meinem Leben keinen Selbstmord begehen.
Selbstmord ist ein fach nur feige.
Man flüchtet aus dem Leben.
Wieso haben wir ein Leben bekommen.
Ich sehe es als etwas geliehenes.
Wir leihen uns das Leben und müssen darauf aufpassen, damit wir dem der uns es lieh nach Ende der Leihdauer (natürliches Lebensalter) das Leben
zurückgeben können.
Wenn ich rauche, trinke, kiffe, jemand andern töte, mich selbst töte etc. würde ich demnach etwas geliehenes kaputt machen.
Man geht ja auch nicht in die Videothek macht die Sache kaputt und gibt es zurück.
So sehe ich es.
Ich mache das beste aus meinem Leben, kann es aber kaum erwarten den Film des Lebens zurückzugeben^^.
ka ob ich hier schon was gepostet hab oder nicht ...
was mich angeht so hab ich keine angst vor dem tod, vor dem sterben, egal in welcher art, weil es für mich nur ein übergang ist in eine andere welt
sozusagen ... ich für meinen teil sollte eher fragen: gibt es einen tod nach dem leben?, nachdem ich mittlerweile nichts mehr als wirklich real bzw
irreal empfinde ist es mir sogar recht egal, das sterben ist etwas das ein teil dieses lebens ist, und daran gebunden sowie umgekehrt ...
man muss sich nur verinnerlichen: man ist ein teil von allem, des ganzen universums in seiner göttlichkeit. dann habe ich keine angst.
außerdem finde ich in diesem zusammenhang die informationstheorie sehr interessant:
die materie stirbt mit dem tod, aber was geschieht mit den informationen in einem? man könnte das mit einem buch vergleichen, das ja lediglich als
informationsträger dient und nicht die information selber darstellt. das gehirn dient auch nur als träger von informationen, aber was geschieht mit
unserer lebensweisheit, den ganzen informationen, das, was man auch seele nennt?
Also dass es für Information keinen Erhaltungssatz gibt, solltet ihr nach den ersten Kratzern auf euren CDs doch wissen.
Und daran, dass ich mein Leben irgendwo ausgeliehen habe, kann ich mich nicht erinnern und falls es vorgefallen sein sollte und ich das Leben echt
gewollt hatte, so muss es wohl an irgendwelchen starken Drogen, die es in der Ewigkeit so gibt, gelegen haben und war ein verdammter Irrtum :D
Und Selbstmord, mein Gott, da habe ich in dem Thread wahrscheinlich eh schon irgendeinen Scheiß geschrieben, ich will gar nicht nachsehen, was es war
:12:
Ach, ich bleib dabei, denn es gefällt mir so am besten: meine Vorfahren sind aufgetaucht aus dummem Zufall/dem Nichts, ich bin aufgetaucht aus dummem
Zufall/dem Nichts und ich gehe wieder zurück in den dummen Zufall/das Nichts und wenn die Sonne hochgeht, verteilen sich meine Teilchen im
interstellaren Raum und mit ein bisschen Glück bleiben sie da - jep.
und mit ein bisschen glück rempelst du mit 60 nen 20jährigen an und dein gehirn sitzt in seinem kopf. ok, viel glück, aber unmöglich ists ja nicht.
Zitat |
Das einzige, was ich in meinem Leben erreichen will und auch schon bislang erreicht habe, ist, daß es mir Spaß macht. Allerdings kenne ich ja auch
schon ´ne ganze Menge und irgendwann wird es bestimmt mal langweilig. Da ist doch der Tod super.
Die Theorie mit den Informationen kenne ich etwas anders.
Es geht darum, daß solche Formen von Informationen auch als Energie aufgefasst werden können. Und da gibt es irgendeinen Satz, @Maria, daß Energie
nicht vergehen kann, also muß sie ja irgendwo bleiben.
Ja, das hat schon was miteinander zu tun, Energie, Entropie, Information, aber so einfach sind die Zusammenhänge da nicht, jedenfalls nach keiner
Theorie, die mir bekannt ist.
Ich dachte nur an das Gegenbeispiel mit der CD: da ist Information drauf, wenn ich mit ner Nadel die Rippchen kaputtmache, ist diese Information
teilweise nimmer drauf und ist auch nirgens sonst gelandet, die Nadel hat die nicht irgendwie aufgenommen oder sowas, sondern da klebt jetzt nur noch
Silizium-Plastik-Dreck an der Spitze.
Ählich ist das auch mit unserem Gehirn und der DNA und was sonst noch so in uns Information speichert: wenn wir sterben und die Würmer und Mikroben
sich aufmachen, uns zu verspeisen, geht die Information einfach kaputt: Die DNA-Ketten werden aufgebrochen und zerlegt und das Gehirn wird zerfressen
und zerfällt zu Erde, und all die schönen Neuronenverbindungen sind einfach nimmer da.
Klar kann man an sowas wie Seele glauben, die diese Information überstofflich speichert und nicht an die zerfallende Materie gebunden ist, aber das
ist Glaubenssache und nichts weiter, davon kann man meinetwegen überzeugt sein, so lange man das nicht als "allgemeine Wahrheit" präsentiert und
seine Mitmenschen damit nervt. Sein kann ja so ziemlich alles - bloß etwas, woran viele Menschen glauben, wird wohl eher ein psychologisches
Bedürfnis sein, die Unvorstellbarkeit des Nichts und übertriebenes Sich-Wichtig-Nehmen, evolutionär überzüchteter Lebenstrieb - na lassen wir
das.
Wenn ihr wollt, dass "eure Information" erhalten bleibt, müsst ihr selber dafür sorgen, wie @Yog-Sothoth schreibt.
Ich persönlich sehe keinen großen Sinn darin, der Nachwelt irgendwas zu hinterlassen, solche Hinterlassenschaften aller möglichen Leute, die kein
Mensch braucht, überschwemmen den Buch- und Kunstmarkt u.ä. bereits und lassen regelmäßig das Brauchbare darin untergehen - ich hab auch nicht
vor, Kinder zu kriegen, oder generell das Leben in irgendein starres Schema zu pressen, in dem es ein oben oder unten gibt. Mir fällt nichts ein, das
ich erreichen wollte und das Verschwinden im Nichts stört mich gar nicht.
Aber ich bin sicher kein gutes Vorbild
Och doch, das bist Du schon.
Und vielleicht liest mal in einigen Jahrzehnten ein Physikstudent das hier alles von Dir und nimmt Dich als Vorbild und schmeißt sein Studium, um mal
putzen zu gehen.
Auf der anderen Seite sage ich auch:
Die Informationen, die für mich wichtig waren, die mein Gehirn gespeichert hat, mit denen kann sowieso niemand anderes was anfangen als ich. Da wäre
mir die Gefahr viel zu groß, daß man mich hier und da völlig missverstehen würde. Was wichtig war, ist eh in nonverbaler Art an meine Umgebung
weitergegeben, und auch da habe ich den Eindruck, daß bis auf meinen Ex, meine große Liebe, und eventuell noch ein paar Bewohner, das alles nie
begreifen werden.
In zwanzig Jahren....
Da ist dieses Forum wahrscheinlich eh schon lange wieder abgekackt.
Oder wir mussten in den Untergrund gehen und all unsere Spuren im Internet sind vernichtet und weil nun jeder nen Erkennungschip hat, leben wir
irgendwo in der zerstörten Umwelt außerhalb der Megastädte im Dreck und essen grauenhaft mutierte Kaninchen (alle Raubtiere, die da die
Fehlgeburten aussortierten, sind endgültig hin), weil wir uns freilich den Chip schon lange rausoperiert haben (DAS tut weh und zwar dauerhaft), was
dummerweise den Nachteil hat, nicht mehr durch Häuserschluchten, Straßen oder planmäßige Gullischächte in die Städte zu kommen (da hängen
überall die Sensoren, die bei Lebenszeichen ohne Erkennungschip nen Riesenaufstand machen), sondern bloß noch über einstürzende, selbstgegrabene
Tunnel, die Kanalisation und selbstausgeschlagene Löcher im Boden. Ist natürlich schon klar, warum die da so ein Brimborium drum machen, denn unsere
letzte und einzige Freizeitbeschäftigung sind irgendwelche sinnlosen Terroranschläge, die alles nur noch schlimmer machen, weil sie den
Sicherheitsmaßnahmen ihre Berechtigung geben, aber unser krampfhafter Gedanke dabei ist, dass die Leute irgendwann doch nicht mehr alles mit sich
machen lassen und irgendwann der große allgemeine Aufstand kommt, da täuschen wir uns zwar, denn wenn dann ist das ein Zufallsereignis, für das wir
scheißegal sind, aber sonst wäre ja die ganze Erhabenheit am Arsch und es wäre klar, dass es nur um die Rache der Enterbten und Ausgestoßenen
geht, nun, auch das wäre eigentlich egal, im Morast reicht jeder bescheuerte Grund und so einer am besten.
[edit] meine Güte, ist dieser Beitrag sinnlos[/edit]
@maria: Das erinnert mich an ein expressionistisches Gedicht, mit dem ich damals im Deutsch-Unterricht in der 12 den zweiten Platz gemacht habe:
TOXISTADT
Laternen trinken weinend Motten,
Nebel fließen aus dem Schlund.
Grell zerfallend, ohne Grund,
Stürzen Mauern und verrotten.
Braun krankt schon die Gosse rostig,
Pest raucht gelb im Mondenschein.
Ratten bröckeln starr vom Stein,
Maschinen fressen Säure trotzig.
Bald verschlingt der Abgrund Knochen,
Grün ächzt toxisch der Betrug.
Die Uhr im Wahn, ein letztes Pochen,
Sodoms letzter Atemzug.
@Nightrainmonk:
Wie kommst Du gerade jetzt auf die Sexualpraktiken auf dem Planeten, da habe ich gerade in dem entsprechenden Thread nach gefragt? (Bevor ich fragen
wollte, was dieser Owen Jackson macht, wenn seine Kinder sich zu schwulen Nazis entwickeln oder die Gattin sich zu einer Geschlechtsumwandlung
entschließt.)
@Maria:
Wir ernähren uns dann lieber von Hufflatich, daran erinnert mich das nämlich.
Ist nur etwas zu optimistisch noch, wenn ich an das Hörspiel denke, das war düsterer und komischerweise fand ich das dann auch sinnvoll.
Na um diese Sache mit den Menschen, die in ihrer Weltherrschaft erst vom Huflatich und dann von den Bergen abgelöst werden, als so ungeheuer düster
zu empfinden, muss man schon ein Stück Naturphobie haben, die hab ich jetzt weniger.
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Also von mir hättest du dafür die volle Punktzahl bekommen!
Naja, aber deshalb bin ich wohl auch kein Lehrer geworden...
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Ach danke, @dian, du hättest wohl den schulischen Erfolg höchst brauchbarer Gesellschaftsmitglieder geschmälert, das kann man in der Tat nicht
brauchen :D
Und @nightrainmonk, wenn das so ist, dann mach doch mal den "nightrainmonks Traumata"-Thread auf.
Muss ja nicht ausführlich sein, du solltest nur aufzählen, was wir NICHT SAGEN dürfen
yea, billige munition für meinen sadismus :]
I
Jetzt weiß ich mal wieder, wie ich mit sowas umgehe:
Verdammt kaltherzig.
Meine Oma hatte heute einen Schlaganfall.
Ich hatte immer Kontakt zu ihr, in der früheren Kindheit war ich wohl mehr bei ihr als bei meiner Mutter und trotzdem denke ich mir nur: Für mich
hat das keine unmittelbaren Konsequenzen und sie ist ja schon 83.
Und abgesehen davon, dass ich noch genervt bin von dem momentanen und kommenden Trubel, war's das. Fertig.
Man sollte echt mal die richtigen Gefühle zum richtigen Zeitpunkt haben.
@maria
Wir sind den ganzen Tag dazu gezwungen, uns unsere Gefühle vom Hals zu halten, weil wir in dieser Gesellschaft sonst durchdrehen würden.
Der Bauer vor hundert Jahren hat bei einer solchen Nachricht vielleicht spontan Trauer oder Mitleid empfunden, aber der musste auch nicht schon vor
dem Frühstück ein Massaker in Afrika und zwanzig Werbebotschaften, die an seine Emotionen appellieren, verarbeiten.
Kein Grund, dich selbst fertigzumachen. Ich wünsch' dir was.
Ich kann hier zwar keinen „wahren“ liefern, da ich den Tod bis jetzt noch nie miterlebt habe – wofür ich jedoch sehr dankbar bin. Das einzige,
was ich Euch hier sagen kann, ist meine Meinung gegenüber dem Tod:
Ich selbst sehe den Tod nicht als Moment des Trauerns, sondern der Freude – Der menschliche Körper ist zwar für immer verloren, aber die Seele
lebt weiter. Ich glaube an die Wiedergeburt und deshalb ist der Tod kein Ende, sondern ein Neubeginn für neue Herausforderung, neue Erfahrungen, die
die Seele machen kann. Oder die Seele findet zurück ins Eins, erkennt, was sie einst war, kehr zurück zu „Gott“ (egal, wie man ihn nun nennt…
man könnte genauso gut „kehr zurück zur alles umgebenden Energie“ sagen).
Außerdem: Ein Mensch ist Tod und die Trauer zeigt zwar, wie sehr einem der Mensch wichtig war, doch schneidet die Trauer eine kleine Kerbe ins Innen.
Diese Kerbe wird ewig während und ist deshalb „Schicksalsträchtig“. Ebenso wie die Trauer um andere Dinge, so trauere ich inzwischen immer
weniger – denn die gesamte Stimmung wird beeinträchtigt und „ich lasse mir von nichts den Tag vermiesen“…
Ob ich bei der ersten Begegnung mit dem Tod wahrlich so bin weiß ich nicht, da der Moment ja wie eine Flut über einen hereinbrechen kann und somit
auch das Gefühl wie eine Flut über einen bricht…
Naja, wenn man selbst mal krepiert, ist das noch was anderes, da wehrt sich der Geist und der Körper irgendwie, ohne daß man weiß, wieso.
Aber, @Maria, nachdem ich da 5 Wochen zwischen Gut und Böse auf der Intensiv gelegen hatte und ich von der Wahnvorstellung gesteuert war, die Pfleger
oder irgendetwas von außen wollte mich umbringen, kam ich ja allmählich wieder zu Bewußtsein und dann kam auf einmal noch ein Rückfall mit einer
Sepsis, da ging meine Temperatur noch einmal auf über 40 ° hoch und ich flog nur so durchs Bett, weil man sich dabei schüttelt, als bekäme man
Elektroschocks oder sowas.
Aber da war ich ziemlich klar. Und das der Tod bevorsteht merkst Du spätestens, wenn auf einmal alle Pfleger in Panik um Dein Bett herumstehen und
die kältesten Intensivärtze anfangen, Dir Händchen zu halten. Ich dachte selbst da nur:
"Tja, das war´s dann wohl!" Frei nach John Cleese im "Fisch namens Wanda".
Um über den Tod meiner Mutter mal weinen zu können, mußte ich mir auch erst Filme angucken, bei denen ich zu weinen anfange, sonst hätte ich das
auch nicht getan. Ich denk´auch meistens nur: "Was weg ist, ist weg!"
Es ist doch nicht so schlimm, wie ich gestern dachte.
Sie wird es überleben und ist geistig klar.
Bloß wie es mit den Lähmungen weiter aussieht, weiß ich nicht.
Ich habe gerade das Bedürfnis, euch zuzuschwallen, sorry:
Das Witzige ist irgendwie, dass man mich mit solchen Horror-Nachrichten kaum überraschen kann.
Ich kam nach Hause, meine Mutter war nicht da und ich dachte nicht etwa "ah, ist sie doch noch was einkaufen gegangen, weil wir fast nix mehr im
Kühlschrank haben" sondern irgendwas Unartikuliertes in der Art "Das sieht gar nicht gut aus" - 10 Minuten später ging das Telefon und ich dachte
nur "Scheiße".
Beim Tod des Lebensgefährten meiner Mutter ging es ähnlich. Ich kam vormittags heim von der Schule und sah sein Auto vor der Tür stehen. Das hätte
ja alles mögliche bedeuten können: dass er spontan einen Tag frei gekriegt hat, dass das Auto morgens nicht angesprungen ist oder was auch immer -
aber ich dachte sofort, dass da was massiv nicht stimmt und wollte erst gar nicht ins Haus, um zu sehen was es ist - mit dem Gesichtsausdruck meiner
Mutter war dann alles klar und man musste mir nur mehr die Einzelheiten erzählen, ansonsten war ich Christinas völliges Defizit an Überraschung und
ich fing an, darüber zu grübeln, wie wir künftig ohne sein Auto einkaufen gehen sollten, während mir meine Mutter Rotz und Wasser ins T-Shirt
heulte.
Ist wohl so, dass ich die winzigsten Abweichungen vom normalen Ablauf registriere und daraus ein ausgesprochen pessimistisches Bild zusammensetze.
Mit meinem eigenen Tod habe ich nicht viel Erfahrung, ich hatte mich bloß mal fast am Schaukelseil stranguliert. Ich weiß nur noch, dass ich
ziemlich schnell ziemlich wirr im Kopf wurde und kaum mehr Kontrolle über meinen Körper hatte, und einen heißen, metallischen Geschmack im Hals -
klar, das war ein bisschen rausgepresstes Blut, aber den werde ich trotzdem nie vergessen.
Dass man auf eine bestimmte Art auf Todesfälle zu reagieren hat und Trauer zeigen muss, um nicht als gefühlskalter Mensch oder Schlimmeres zu
gelten, ist doch auch nur so eine nervige Konvention einer Gesellschaft, der du und ich geistig eh schon längst entwachsen sind.
Symptomatisch war das kleine Unity-Treffen mit dalwend und noch irgendwem vor fünf Jahren, in dem mittendrin die Nachricht vom Tod meines Vaters bei
mir ankam. Jeder andere an meiner Stelle hätte die zwei Leute wahrscheinlich heimgeschickt, aber ich hab ne Stunde meine Mutter getröstet und dann
weiter das ganz normale Gäste-Unterhaltungs-Programm durchgezogen. Ohne schlechtes Gewissen deswegen... und man kann nichtmal sagen, dass ich
irgendwie neben mir gestanden wäre dabei.
Es ist einfach so, dass in meinem Weltbild (und in deinem ja vermutlich auch, Maria) jeder Mensch von Geburt an dem Tod geweiht ist. Ich kann kaum
noch trauern über jemanden, der hier in Deutschland 60 oder 70 Jahre ein relativ sicheres, fettes Leben geführt hat, wenn ich weiss, dass anderswo
auf der Welt Kinder an Hunger krepieren, von Bomben in Stücke gerissen oder von irgendwelchen Seuchen dahingerafft werden, die nicht mal einen
Bruchteil des Glücks erfahren durften, das meinem Vater oder deiner Oma vergönnt war.
Im Grunde ist Trauer bei mir ein Dauerzustand. Trauer über das Leben der Menschen und deren vergeudetes Potential... Trauer und Wut über die vielen,
die nie eine Chance hatten, und über die ganze Ungerechtigkeit da draussen. Ich habe mich (zwangsweise) an dieses Gefühl gewöhnt, um Überleben zu
können. Ich glaube, ohne das würde mir sogar was fehlen, denn dieses fatalistische Weltbild ist längst ein nicht ganz unbedeutender Teil meiner
Persönlichkeit geworden...
so "beinahe gestorben" geschichten sind manchmal ganz witzig, ich selbst kann da nicht so mithalten. ich hab mit 6 oder 7 mal ne büroklammer in die
steckdose geschoben, weil man ja nicht direkt die finger reinschieben darf
ein mitstudent hat mal erzählt, wie er mit nem bus voller behinderter auf der autobahn am steuer eingepennt ist und beinahe nem lkw hinten drauf
gerauscht wäre. hat aber nur den außenspiegel verloren.
ich hab jetzt nicht ständig todesphantasien, wenn was nicht normal läuft, aber es gibt auf jeden fall ein paar leute, die mein leben ganzschön
verändern können, wenn sie sterben.
Na wenn man hier auch mit sowas kommen kann - dann hätte ich auch noch
"fast" mich und meinen Fahrlehrer "ins Jenseits befördert".
Autobahnfahrt halt, und sein Spruch "fahr so schnell du willst, aber mindestens 130" war wohl ein Fehler, jedenfalls fand ich es toll, wie bei 220
alle so schön auf die Seite fuhren, bis irgendwann ein Trottel meine Geschwindigkeit unterschätzt und viel zu knapp vor mir eingeschert hat.
Zum Glück hatte der Fahrlehrer schnellere Reflexe als ich, 230 hätte ich allerdings nicht fahren dürfen.
(Das war's aber dann, denn als ich dann wieder loslegen wollte, hat er mich bei 180 ausgebremst.)
@dian
Das kommt mir gar nicht "fatalistisch" vor, bloß vernünftig.
Das Universums geht seinen Gang, von zerbrechenden Welten unberührt und kalt gegen unseren Wahn. Aber die meisten Menschen spinnen sich in
irgendeinen seltsamen Alltag ein und leben in einer Welt, in der Krankheit und Tod einfach nicht vorkommen. Wenn diese dann plötzlich so drastisch
widerlegt wird, ist das fuchtbar.
Das Interessante ist aber dann dieser Prozess namens "Verarbeitung".
Wenn sie allmählich wieder alles mit ihrem betrügerischen Alltag umspielen, zuerst schwankend und unsicher, aber dann immer fester, bis die Sache
"verarbeitet" ist - obwohl sie keineswegs weniger schrecklich ist als vorher.
Ich sehe es eher so, dass die Menschen das Schlechte viel eher in ihrem Kopf haben, als die guten Dinge (obwohl Schlecht und Gut Begriffe sind, die
vom Betrachter abhängen)... wenn man bedenkt, dass sich kaum jemand freut, wenn etwas gut geht (was aber komplett normal is - angenehm kühler Tag,
problemloser Weg in die Arbeit, problemloser Tag in der Arbeit...), so regen sie sich auf über: Stau, zu kühl, zu heiss, warum kühl und nicht
heiß? Warum gibts in der Arbeit so viele Probleme?
Das gleiche sehe ich auch in den Ängsten der Menschen. Warum vor etwas Angst haben - wenns passiert, dann passierts! Wenn man jedoch Angst hat,
trifft einem das Eintreffen viel Schlimmer, als wenn man sich damit abfindet, dass es nun mal so ist.
Aber es ist auch Schwer, das eingelebte, das man schon seit seiner Kindheit gelehrt bekommt, zu ändern. Ich versuche es schon einiger Zeit (keine
Ahnung wie lange, aber länger als ein Jahr dürfte es schon sein) und hatte noch keinen Erfolg die alther beigebrachten Denkgewohnheiten zu
löschen... Ich freu mich leider auch nur selten über die "ganz normalen Dinge" wie Gesundheit - und fürchte die Krankheit... obwohl ich mir sogar
selbst eine Vorlog... ich bin etwas seltsam, schon anders als die anderen, doch in vielerlei Hinsicht anders als ich mir wünsche...
War jetzt eigentlich nur sinnloses Geschwafel, aber jedem, der diesen Satz hier list: Danke fürs lesen. Bringt zwar nix, danke dennoch *lach*
Och, den letzten Absatz könnte ich mir auch mal als Signatur unter meine Beiträge setzen!
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Diesbezüglich ist es immer eine Wohltat mit Menschen zusammenzuarbeiten, die aufgrund intellektueller oder psychischer Defizite niemals in den Genuss
kamen, im Kindesalter erzogen (bzw. angepasst) werden zu können.
Diese Menschen haben eine bestechende Logik manchmal, von denen auch ein ganz normal sozialisierter Mensch immer von lernen kann.