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Autor Betreff: Erläuterung Gesinnungstypen
quaid




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Motto: their law

[*] Verfasst am: 12.8.2006 um 01:45


hallo ellen,

also, es sollte ein block sein, der den buddhismus prägnant genug beschreibt das man sich in seinen vorstellungen und auffassungen von der welt darin wiederfindet, jedoch kurz genug um nicht als "langer text" überlesen zu werden.

das ist nicht so leicht - das verstehe ich. aber stell dir einfach vor, jemand, der eine ganz eigene art hat, die dinge zu sehen, liest einen text und denkt sich "das ist genauso wie ich das sehe" -und am ende steht eben "das ist buddhismus".
sofern das überhaupt möglich ist..
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[*] Verfasst am: 12.8.2006 um 05:52


Insofern wäre es doch ganz einfach, @Ellen, wenn Du mal hier in einem Thread, da solltest Du einen eigenen aufmachen, mal den Buddhismus mal vorstellen würdest. In einem Thread, wo Du ggf. auch Rückfragen beantworten könntest, denn wir hatten hier schon einige Sachen mal zum Buddhismus diskutiert und eigentlich auch massig Fragen, die sich aber schon wieder halbwegs ergeben, wenn ich jetzt ansatzweise Deine Darstellung richtig verstanden habe.
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nightrainmonk






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[*] Verfasst am: 12.8.2006 um 10:51
RE: Definition des Begriffes Buddh



Zitat
Original von GastBuddhismus ist keine Religion sondern eine Philosophie die aus einer Religion hervorgeht.
Eine Religion wird nach starren Gesetzen, Dogmen, betrieben. Eine Philosophie soll zum Denken und Nachdenken anregen indem neue Sichtweisen und Weltbilder zugelassen werden. Genau das ist, ganz allgemein gesagt, die Grundaussage des Buddhismus. Alles ist richtig und erlaubt, wenn es der Allgemeinheit nützlich ist und den Menschen selber weiterbringt. Um dieses zu erkennen und zu begreifen muss der Mensch sich aber ständig neu finden, nach neuen Ideen und Ansätzen suchen und diese für sich selber überdenken um schließlich seine eigene Wertschätzung daran zu finden die sein persönlich individuelles Leben verbessert. Aus diesem grund ist der Buddhist als Teil der Natur in der Natur integriert. Man beiezichnet den Buddhismus deshalb oft auch als pantheisitsche Philosophie, Idee oder Weltanschauung. Nur der Begriff der Religion ist hier nicht korrekt.
Die Praktiken und Rituale die es im Buddhismus gibt gelten dort als freiwillige Hilfsmittel um sich zu finden. In einer Religion gelten solche Praktiken und Rituale als zwingende Gesetze.


@ellen
mit deinen Einwänden habe ich zwei Schwierigkeiten:

1. Du gehst von einer eurozentristisch verengten Definition von Religion (Gesetz, Dogma, Ritual) aus, die alle gegenläufigen Tendenzen (mystische Ausprägungen, Theologie der Befreiung usw.) ausblendet.

2. Selbst wenn ich deine (verengte) Definition von Religion akzeptiere, stellt sich das (schwerwiegendere) Problem, dass etwa 90% des "real existierenden Buddhismus" nicht (oder jedenfalls zu großen Teilen nicht) unter deine Definition von "Buddhismus als Philosophie" fallen, sondern eine westliche Projektion/Neuformulierung sind.
In den buddhistisch geprägten Gesellschaften Asiens stehen für den "durchschnittlichen Buddhisten" exakt jene Bereiche im Vordergrund, die für dich Merkmale von Religion sind:
Gesetz (im Sinne der Einhaltung von verbindlichen - durchaus auch mit sozialen Sanktionen durchgesetzten! - Lebensregeln), Dogma (so ist die Auseinandersetzung zwischen Theravada und Mahayana eine höchst dogmatische) und Ritual (auf dessen korrekte Ausführung großen Wert gelegt wird - so habe ich selber schon miterlebt, wie angedroht wurde, "Fehler" in diesem Bereich führten zu einer ungünstigen Widergeburt).
Allgemein erfüllt der Buddhismus in den entsprechenden Kulturen ähnliche Aufgaben wie andere Religionen auch: er ist sozialer "Klebstoff" und stabilisiert Herrschaft. Natürlich ist das jetzt sehr "schwarzweiß" und vereinfacht formuliert.

Ich halte das, was du als "Buddhismus als Philosophie" beschreibst, für ein größtenteils "westliches" Phänomen. So habe ich immer wieder Buddhisten aus Thailand, Japan und Tibet getroffen, die höchst erstaunt waren, wenn man ihnen hier ihre Religion (oder meinetwegen ihre Philosophie...) erklärt hat (auch wenn sie ihre Verwunderung meistens höflich umschreiben oder übergehen). Nur ein Beispiel: Meditation, die hier im Westen für alle Schulen zentral ist, hat für den "einfachen" Buddhisten in Asien einen viel geringeren Stellenwert. So meditieren selbst von den ordinierten Mönchen in Thailand nicht mehr als 5% regelmäßig.
Es ist überhaupt nicht verwerflich, wenn der Buddhismus hier im Westen eine besondere Form annimmt - das hat er überall getan. Aber man sollte diese spezielle Form nicht mit "dem" Buddhismus gleichsetzen.
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[*] Verfasst am: 12.8.2006 um 15:24


Zu nightrainmonk:
Was du hier sagst geht schon teilweise sehr in die Tiefe, die in wenigen Worten nicht abgehandelt werden kann, dazu muss man schon sehr fundierte Hintergrundkenntnisse haben.
Auch muss zwischen der Institution der Kirche und des jeweiligen Glaubens immer unterschieden werden. Die Institutionen der „Kirche“, ob nun in Thailand oder hier in Europa, verweltlicht immer mehr und nimmt dabei seltsame Formen an, die eher an einen wirtschaftlich geführten Konzern als an eine Glaubensrichtung erinnern.
Sieh die einmal die Beiträge von mir an. Ich gehe von den ursprünglichen Varianten aus. Ein wahrer, authentischer Buddhist macht das auch.
Leider gibt es heute viele Menschen, die sich einen Namen geben, nicht aber diesen Namen leben oder aber wissen was es bedeutet sich so zu nennen.
Wir leben hier in einem christlichen Land, - lebst du das Weltbild dieses christlichen Abendlandes?
Wann hast du dich letztmalig an die 10 Gebote gehalten?
Wann warst du letztmalig bei einem Abendmahl?
Und was bedeutet das für dich und wie lebst du das alles außerhalb der Kirche in deinem freundes- und Familienkreis?
Oder lebst du dort ganz anders und „übersiehst“ ganz unauffällig auffällig die Kirche und den Glauben dieses Landes deiner Kultur?
Dieses soll nur ein Beispiel dafür sein, dass man die heute lebenden Menschen nicht mehr unbedingt mit den Aussagen vergleichen kann.
Wie gesagt, Institution und Idee fallen teilweise sehr sehr weit auseinander, siehe hier den Islam!
Was in den monotheistischen Religionen schon seit langem passiert, vollzieht sich zur Zeit auch im Buddhismus, weshalb die heutige Sichtweise eines modernen Menschen in einem buddhistischen land oder ein Mensch überhaupt, der sich Buddhist nennt, nicht immer das widerspiegelt, was mit dem Begriff des Buddhisten faktisch gemeint ist.
Tatsache ist, dass Asien verwestlicht und sich den westlichen Ideen anpasst, selbst sogar den negativen.
Diese Idee der Verwestlichung führt zur Idee der Religion.
Sieh dir einmal die „Religion“ Asiens sehr genau an, du wirst dort nicht starre Strukturen erkennen, sondern Vielfalt. Was du vielleicht als starre Strukturen erkennst, geht aus der Mentalität der Asiaten hervor. Sie leben anders und haben aufgrund ihrer Kultur andere Wertvorstellungen.
Nimm beispielsweise Japan, dort gilt eine Frau in der traditionellen Gesellschaft als Sexobjekt, die für den Mann hinhalten muss. Sie lebt in Demut und Unterwerfung, dazu wird sie erzogen. Selbstverständlich ändert sich die Gesellschaft im Lauf der Zeit, besonders dort, wo Touristen vorkommen oder westliche Einflüsse überhand nehmen. Doch in den Köpfen der Menschen und in den „weltlichen und geistlichen Führern“ sind noch die alten traditionellen Strukturen parat und die werden aufrechterhalten.
Sieh dir in Japan die seit einigen Jahren aufkommenden Schulen an, die wieder im alten, konservativen Stil der Samurai erziehen. Sie erhalten einen mehr als großen Zulauf, besonders auch von Kindern und Jugendlichen – und besonders von Mädchen. Aus Sicht der Japaner ist das Tradition und wertvolle Kultur.
Was ist es aus unserer Sicht? Das bleibt jedem Menschen freigestellt! – Ansichtssache!?
In China gilt eine Frau teilweise noch als Arbeiterin im Haus und auf dem Feld, dieses besonders auf dem Land. Hier gelten noch matriarchalische bzw patriarchale Strukturen in einem ehemals noch kommunistischen Land. Das ist im Prinzip ein Widerspruch in sich selbst.
Ich habe hier in meinem Beitrag unter Bücher ein Buch von Wenchao Li aufgeführt. Wenn du Lust hast, so sieh es dir einmal genauer an. Vielleicht wirst du anhand dieses Buches meine Aussage verstehen.

Du sagst, dass Fehler dort zu einer ungünstigen Widergeburt führen, dann ist das schon sehr in der Tiefe des Buddhismus. Die Parallele dazu, im Christentum, lautet, dass du bei Verfehlungen in der Hölle qualvoll verbrennen wirst.
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[*] Verfasst am: 12.8.2006 um 15:25


1. Allgemeines:
1.1. Ich werde jetzt in verschiedenen Beiträgen versuchen den Buddhismus, seinen Hintergrund in dem Bereich der „Religionen“, sowie weitere damit verbundenen Aussagen zu erklären. Ich stelle mich dabei jedoch auch auf Rückfragen ein, die hier jederzeit gestellt werden können, dürfen und müssen um verstanden zu werden und um Verständnis zu verstehen. Da ich selber versuche buddhistisch zu leben und zu denken, kann es sein, dass ich selbst schon „irgendwie andersartig“ schreibe und formuliere. Sollten aus diesen Formulierungen schon Irrtümer, Missverständnisse oder andere Probleme entstehen, so bitte ich unbedingt nachzufragen und nicht mit selbst interpretierten Rückschlüssen eventuell Fehleinschätzungen zu ziehen. Wenn ich zu Rückfragen Erklärungen abzugeben versuche, so kann es sein, dass ich in „für einen westlich orientierten Menschen“ radikalen und extremen Beispielen argumentieren muss um den Punkt, um den es geht, zu erläutern.
1.2. Es gibt hier in Deutschland ein Buch, dass sich aus der Sichtweise des Buddhismus, mit Fragen unseres westlichen Lebens und Lebensstils befasst. („Warten auf Tod“ von Autor: Kirschner, - bei Interesse, für einige philosophische Ansichten aus einer anderen Weltanschauung über uns und unser Leben: ISBN: 3-8334-2468-0). Für mich sind die Aussagen in dem Buch logisch und selbstverständlich, fast schon zu einfach um sie noch teilweise sehr detailliert und in bildhaften Beispielen, wie in diesem Buch gemacht, zu erklären. Ich kann über das, was dort steht nur schmunzeln, so „nett“ ist es aus meiner Sicht heraus beschrieben. Für jemanden, für den der Buddhismus fremd ist und sich noch nie mit diesem anderen Weltbild befasst hat, können diese Aussagen in dem Buch beleidigend sein oder zu Aggressionen führen. Wer allerdings den buddhistischen Hintergrund dieser Aussagen erkennt und diese Aussagen auch von neutraler Seite aus betrachtet, wird verstehen was in dem Buch beschrieben steht. Geht man alleine von dem schon provozierenden Titel: „Warten auf Tod“ aus, wird schon ersichtlich, dass dort ein anderes Weltbild beschrieben steht, denn wer wartet schon auf den Tod wenn er oder sie leben möchte? Als versuch eines Einstieges aus rein westlicher Sichtweise und wie sich unser Leben und Lebensstil aus einer anderen Perspektive gesehen betrachtet werden kann, erscheint es mir jedoch als gelungen, wenn auch nichts für schwache „westlich orientierte Nerven“. Ich weise daraufhin, dass die Aussagen des Buches, sofern sie historischen Ursprunges sind, nach meinem Kenntnisstand beweisbar sind, sofern sie aus dem sozialen Bereich und den Menschenrechten sind, von mir sowieso bestätigt werden können. Aus meiner Sicht sind damit also lediglich Fakten beschrieben, die „nur anders“ betrachtet werden als wir es bei uns zulassen und gewohnt sind.
1.3. Wer sich mit Buddhismus beschäftigen und ihn auch verstehen will, bracht teilweise Hintergrundwissen aus den Bereichen der Geschichte – Historie, jedenfalls aber auch der Philosophie einschließlich der Religionen überhaupt und besonders auch der Soziologie und dessen, was allgemein als Sozialbereiche: Sozialarbeit, Sozialpädagogik usw beschrieben wird. Das heißt aber nicht, dass man diese Disziplinen unbedingt studieren muss. Es kann auch schon reichen, wenn man sich frei von Vorurteilen und bisher erlangten Sichtweisen neutral einem anderen Weltbild öffnen will. Man muss es ja nicht annehmen!!! Nur, wer schon mit Vorbehalten an das Thema herangeht, wird es nie verstehen und es wird in diesem Menschen Aggressionen freisetzen.
1.4. Im Punkt 2 werde ich nun versuchen eine so allgemein wie mögliche und doch so genau wie nötige Erklärung zum Buddhismus abzugeben.
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[*] Verfasst am: 12.8.2006 um 15:26


2. Versuch der Erklärung des Buddhismus:
2.1 Der Buddhismus ist eine Philosophie, die aus einer vorbuddhistischen Religion entstandenen ist. Dieser heute als Buddhismus bekannte Weg basiert auf dem „sechsten Buddha“, Siddharta Gautama, der jedoch historisch gesehen als der erste authentische Buddha betrachtet wird, der in einem Leben den Weg des Menschen hin zur Buddhaschaft erreicht hat indem er die starren Regeln und Gesetze der vor und noch zum Beginn des Buddhismus bestehenden Religionen überwunden und damit die höchste Stufe der Daseinsformen erreicht hatte die ihn wieder zu dem Sinn und Sein des Daseins zurückführte. Nach der Lehre des Buddhismus besteht der lauf des Daseins aus Geburt und Wiedergeburt, anders gesagt, aus dem Sinn der Geburt im Tod als Wandlung. Alles Leben, was hier mit der pantheistischen Weltsicht verbunden ist, muss mit der Zeugung, spätestens mit der Geburt sterben um sein Ziel, seinen wahren Sinn, zu erreichen. Der Tod ist somit nicht Tod sondern Fortsetzung des Lebens in einer anderen, höheren Daseinsform, und damit beginnt das Leben faktisch gesehen erst im Tod und nicht mit der Geburt, die hier als Sterbens- und Leidensweg gesehen wird. Um diesen Weg hin zu Buddha zu erreichen werden Hilfsmittel wie der „Edle achtfache Pfad“ oder auch andere Hilfsmittel angeboten, die freiwillig genutzt oder auch nicht gebraucht werden können. Da im Buddhismus alles richtig ist, gibt es vergleichsweise wie im Christentum viele verschiedene Wege, Pfade, Schiffe, die im Christentum als verschiedene Ausprägungen von Sekten oder Religionsgemeinschaften gesehen werden. Um dieses Ziel zu erreichen darf keine Gewalt angewandt werden, das alles Leben „auf gleicher Wertstellung“ steht wie jedes andere Leben auch. Der Buddhismus ist somit auch pazifistisch, woraus sich aus ergibt, dass der Mensch Vegetarier sein soll(te). Da es jedem Buddhisten auch freigestellt ist, wie und an wen oder was er oder sie glaubt, kann und gibt es auch viele verschiedene Buddha und Götter und ähnliche Ausprägungen wie Shintoismus oder der chinesischen Richtung der Shaolin.
2.2 Der Buddhismus kann als Überbegriff über alle Religionen, Weltanschauungen und oder Konfessionen gesehen werden, da der Buddhismus alle anderen, besonders auch nicht buddhistischen Glaubensrichtungen anerkennt und akzeptiert, unabhängig davon ob sie monotheistisch, tritheistische, polytheistisch, heidnisch-naturreligiös oder weltanschaulich philosophischer Natur sind, und damit als uneingeschränkt tolerant und allumfassend gesehen werden kann. Dieses basiert besonders auch auf seiner mindestens dualen, sicher aber multifunktionalen Sichtweise allen Seins und aller Dinge die sind und nicht sind, was sich nicht nur auf körperliche sondern auch auf geistig und seelische Sphären bezieht.
2.3 Innerhalb des Buddhismus gibt es eine eigene Philosophie innerhalb der Philosophie des Buddhismus. Sie wird teilweise in dem Buch: Die Welt als Wille und Verstand, von Schopenhauer, in einer für deutsche Leser abgewandelten Variante ansatzweise beschrieben. Selbst Nietzsche bezieht sich in seinem Werk: Also sprach Zarathustra, stellenweise auf buddhistische Ideen und philosophische Aussagen, die so aber auch in der Bibel stehen oder stehen könnten und bei dem historischen Zarathustra bekannt waren. Allerdings sollte bei Nietzsche erwähnt werden, dass Nietzsche nicht den historischen Zarathustra meint. Sein Zarathustra ist rein fiktiv.
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[*] Verfasst am: 12.8.2006 um 15:27


3. Historischer Hintergrund der „Religionen“ zueinander:
3.1 Zarathustra: Vor ungefähr 8000 Jahren nach heutiger Zeitrechnung lebte in Persien, dem heutigen Iran, ein Mann namens Zarathustra. Er war ein religiöser aber auch philosophischer Mensch. Durch Beobachtungen der Natur, und Beispielen aus der Natur heraus, „erfand“ er die Urform der heutigen „Religionen“. Laut Zarathustra ist alles Dasein zuerst ohne Leben. Der Körper ist nach seiner Auffassung vergleichsweise zunächst nur ein Ding, eine Maschine oder ein „toter Widerstand“ in der Natur und ohne Sinn und Bedeutung. Dann gibt es eine allumfassende Energieform. Diese Energieform spaltet sich und „steigt“ mit jeder Zeugung in einen Körper der durch diese Zeugung gerade erschaffen wird. Damit stammt alles Leben aus einer großen Einheit, Energieform, ab. Da es nur diese eine allumfassende, übergroße Energieform gibt, die Zarathustra als höchste Daseinsform gesehen hat, hat er damit aus seiner Sicht begründet, dass es nur diesen einen „Gott“ gibt. Er hat damit den Monotheismus begründet. Zuvor gab es verschiedenen heidnisch-naturreligiös geprägte, aber auch schon urhinduistische Formen von „Religionen“. Sie waren alle dem Polytheismus verschrieben. Wegen dieser Äußerungen wurde Zarathustra mit seinen Anhängern politisch und religiös in Persien verfolgt. Die Zoroasten (ich hoffe, ich habe es hier jetzt richtig geschrieben) flohen nach Indien und bauten dort ihren Glauben an nur noch einen Gott aus. Diese Idee der neuen Religion findet in der damals bekannten Welt viele Anhänger, jedoch nur unter der Bildungsschicht. So kommt die Idee auch weiter nach Westen und das Judentum als Ursprung unseres Weltbildes entsteht aus der zoroastrischen Glaubenslehre heraus.
3.2 Bis etwa 500 vor unserer heutigen Zeitrechnung, also vor etwa 2500 Jahren besteht in Asien, im dort größten Reich, dem Subkontinent Indien, die Indus-Kultur mit der Religion des Hinduismus und Brahmanismus als Glaubensrichtung. Aus diesem Glaubensgeflecht entsteht eine neue Sekte, die sich bereits mit den Ideen der nun in Indien lebenden Zoroasten, dem Weltbild Zarathustras, befassen. Sie begründen eine Vorbuddhistische Glaubensrichtung, die jedoch als strenge Religion gehandelt wird. Innerhalb von festen Regeln, Gesetzen und Normen wird nach neuen Wegen zur Erlösung des Menschen gesucht die weitgehend in sozialer Not, in Armut und Elend leben. Die Meditation, der Weg nach innen, in den Geist des Menschen, der als Ursprung, als diese erste allumfassende Energieform gesehen wird, wird immer wichtiger für die buddhistische Ausprägung. Da die Religion doch feste Grenzen setzt, die nicht überschritten werden dürfen, scheint die zoroastrische Idee zu scheitern. Die vorbuddhistische Gruppe beschränkt sich auf die Linderung der Armut und sozialen Notlage der Menschen. Sie „erfinden“ somit die ersten Regeln der heutigen Sozialarbeit und der Menschenrechte, sofern man damals schon mit diesen Worten argumentieren konnte.
3.3 Ab 500 vor unserer Zeitrechnung wird der Prinz Siddharta Gautama geboren, der von seinem Vater, - durch eine Weissagung die ihn zum Erlöser der Menschen machen sollte, - im Palast eingeschlossen wird. Er wird früh verheiratet um die Weissagung zu verhindern. Jedoch gelingt es Siddharta eines Tages aus dem Palast herauszukommen und er wird mit „ganz normalen Dingen“ wie Krankheit, Alter und Tod konfrontiert, die für ihn bis dahin fremd waren, da alles was alt, krank oder sterbend war, von ihm ferngehalten wurde. Plötzlich erkennt Siddharta darin das Problem des Lebens und sucht nach einem Ausweg für alle Menschen. Heimlich verlässt er den Palast und streift als Bettler, als Obdachloser durch das Land. Dort kommt er weitgehend mit allen Religionen und Sekten und Weltanschauungen in Berührung die es damals bereits gibt und gab. Besonders in dieser Vorbuddhistischen Gruppe findet er großen innerlichen Halt und Antworten auf die soziale Frage. Doch Siddharta erkennt auch, dass die von der Religion gesetzten grenzen den Menschen hindern wahrhaft frei zu werden und ihn nur einschränken, nicht aber frei lassen. Siddharta Gautama überschreitet diese religiösen, gesellschaftlichen und sozialen Normen, nicht nur äußerlich, körperlich, sondern er findet durch diesen von ihm provozierten und begangenen Normenbruch der bestehenden Tabus auch innerlich völlig neue Sichtweisen, die sich aus und in der Meditation ergeben. Siddharta überwindet grenzen die bis dahin unvorstellbar waren. Damit wandelt er die Religion in eine Philosophie, indem er erkennt, dass nur dann der Weg aus leiden und Tod durchbrochen werden kann, wenn alles erlaubt ist, was soziale Not, Armut und Elend beseitigt. Dieses kann aber nur dann erfolgen wenn es keine grenzen mehr gibt, weder äußerlich, noch innerlich in den Köpfen der Menschen. Durch diese Erkenntnis erreichte Siddharta in einem Leben alle Daseinsstufen, da es für ihn nichts mehr gab, was nicht möglich war und nicht machbar sein sollte. Ab jenem Tag nannte man Siddharta, Buddha, der somit zu dem uns heute bekannten historischen ersten, real aber sechsten Buddha wurde.
3.4 Die Idee des Buddhismus breitet sich blitzschnell in der ganzen bekannten Welt aus. Sie erreicht auch das antike Europa. Die Römer erobern Judäa und Palästina. Die Juden werden vertrieben und versklavt. Da sie auf diesen einen großen Gott gebaut hatten, den sie aus der Idee des Zarathustra übernommen hatten und ihn dem Polytheismus der römischen und griechischen Götterwelt gegenübergestellt hatten, glaubten sie langfristig zu siegen, da ein so mächtiger Gott stärker als viele kleine Götter sein müsste. In Jesus sehen sie den Sohn dieses einen mächtigen Gottes. Jesus jedoch lebt die Lehre Buddhas aus, die auf Frieden, Pazifismus, aufgebaut ist. Jesus wird gekreuzigt und geht als Symbolfigur des neuen Glaubens, des Christentums, in die Geschichte ein. Die Schriftgelehrten der Antike, die bereits das Alte Testament der Juden kannten und die Ideen Zarathustras und Buddhas ebenso kannten, erschufen in ihren Schriften der damaligen Zeit einen neuen, nicht authentischen Jesus. Sie nahmen das alte Testament der Juden, die strengen Regeln der Religion Zarathustras und die ideale transzendentale Lebensweise Buddhas und mischten sie miteinander um aus diesem Jesus den vollkommenen Menschen, den Sohn Gottes zu machen, der alles in sich vereinigen würde, was an Religionen und Glauben hoch im Kurs stand. Der authentisch-historische Jesus jedoch, hatte mit diesem „neu erfundenen Jesus“ der Antike nicht mehr viel zu tun. Aus diesem neuen übermenschlichen Jesus wurde dann unser Christentum abgeleitet, das auch unser Weltbild beschreibt.
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[*] Verfasst am: 12.8.2006 um 15:27


3.5 Aus dem Christentum und der alten Idee des Judentums im Hintergrund entsteht etwa 500 Jahre später der Islam.
3.6 Judentum, Christentum und Islam haben damit grob gesagt den gleichen Ursprung und basieren alle wiederum auf der Idee Zarathustras und den sozialen Aspekten des (Vor)Buddhismus. In den Schriften der Juden, der Bibel und des Koran finden sich viele Aussagen wider, die auch in den Sutren des Buddhismus und den Ausführungen Zarathustras beschrieben stehen.
3.7 Man muss hier also fast zusammenfassend sagen, dass unser heutiges Weltbild, in dem wir jetzt leben, auf den bald 7000 Jahre alten Ideen Zarathustras basiert. Dieses jedoch durch die Philosophie Buddhas sowie der kulturellen Veränderungen der Antike bis heute hin verändert und den Gesellschaften entsprechend abgeändert wurde. Mit anderen Worten, - grob gesagt – in der Bibel steht, was Zarathustra erfunden hat und durch Buddha ausgebaut und erweitert wurde.
3.8 Zarathustra lebte jedoch in einer Zeit, in der eine gewisse ähnliche, Einheitliche natürliche Urreligion bestand. Da vor ungefähr 7000 Jahren, also etwa zur Zeit Zarathustras, die Kelten aus Asien nach Europa einwanderten und hier ihre einstigen Religion weiter fortführten und wahrscheinlich auch schon Kenntnisse von den Ideen Zarathustras hatten, muss davon ausgegangen werden, dass schon die damaligen Kelten erste Ideen und Ansätze der zoroastrischen Ideen mit nach Europa brachten. Als dann etwa 2000 Jahre später die Kultur der Gandhera, aus denen die germanischen Völker hervorgegangen sind, aus Indien wegen ihrer brutalen und unmenschlichen religiösen Brand- und Menschenopferrituale vertrieben wurden, kann man davon ausgehen, dass die ersten Ideen Buddhas auch dort schon bekannt waren, sicher aber die Ideen Zarathustras. Dieses erkennt man auch wieder, wenn man die Edda, die Bibel, die heilige Schrift der alten Germanen genauer betrachtet. Dort werden Rituale und „religiöse“ Prozeduren und Sichtweisen beschrieben, wie sie auch schon bei Zarathustra, im Hinduismus und ansatzweise im Buddhismus beschrieben werden.
3.9 Die Idee des Buddhismus und der Religion allgemein ist für den Europäer nicht fremd. Der Europäer lebt in der christlich abendländischen Gesellschaft dieses Weltbildes ohne es genau zu wissen. Dieses basiert auch darauf, dass mit dem Einmarsch Napoleons ins Deutsche Reich und dessen Zerschlagung zu Beginn des 19. Jahrhunderts die Säkularisation in Deutschland stattfand, obwohl Anfänge davon schon seit Beendigung des Mittelalters ab etwa 1495 schleichend um sich griff. Durch Napoleon aber wurde die Ablehnung der Kirche und des Christentums von der Bevölkerung weitgehend mitgetragen, was dazu führte, dass heute viele Menschen Glauben und Kirche mit Ablehnung sehen und sogar als Feindbild betrachten. Hier sollte jedoch zwischen der Institution der Kirche und den sozialen Aussagen und Aspekten der Ideenlehre unterschieden werden.
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[*] Verfasst am: 12.8.2006 um 15:30


4. Begriffserklärungen im Zusammenhang mit dem Buddhismus:
Der „Edle achtfache Pfad“: ist kein Gesetz sondern ein Hilfsmittel um für einen jeden Menschen seinen persönlichen Weg zu finden. Dieser achtfache Pfad besteht in allen buddhistischen Richtungen, gleich wo sie herkommen oder wie sie ausgelebt werden. Er ist damit eine Art Grundsatz und gemeinsames Bindeglied zwischen allen buddhistischen Richtungen.
Der edle achtfache Pfad teilt sich auf in: 1. rechtes (richtiges) verstehen und rechtes (richtiges) denken: - das heißt: wer Wahrheit versteht, nicht also nur auf die gesagten Worte hört und auf Äußerlichkeiten des Gegenüber achtet und dabei den wahren Hintergrund erkennt, der zwar gemeint ist, nicht aber mit den Worten ausgesprochen wird, erhält Weisheit um klar zu sehen und zu erkennen; 2. rechte Rede, rechtes Handeln und rechter Lebenserwerb ergeben Moral, ein vorbildliches Handeln; 3. rechte Anstrengung, rechte Achtsamkeit und rechte Sammlung ergeben die Sammlung, was bedeutet, dass man sich immer wahrhaft und ehrlich Mühe geben soll indem man sich voll und ganz auf immer nur eine Sache konzentriert, dabei jedes Leben achten und respektieren sowie sich immer weiter bilden und selber vervollkommnen soll, nur dann erhält man die Vollkommenheit die man benötigt um wirklich richtig und menschlich korrekt zu leben. – ganz allgemein gesagt. Wer dieses schon praktiziert und selber schon lebt, braucht dieses Hilfsmittel nicht.
Wege, Pfade, Schiffe sind im Prinzip gesagt, Bezeichnungen für Richtungen die man beschreiten kann, für verschiedene Auslegungen und Erweiterungen oder einfach nur für andere Ansichten.


5. Empfehlungen von mir zum Thema und weitere Hintergründe:

Bücher:

Kirschner; Warten auf Tod; ISBN:3-8334-2468-0

Bercholz/Chödzin; Ein Mann namens Buddha; ISBN: 3-502-65042-x

Uhlig; Buddha – Wege des Erleuchteten; ISBN: 06575 5

Dalai Lama; Einführung in den Buddhismus; ISBN: 01556 0

Wenchai Li; Buddhistisch Philosophieren; ISBN: 3-89325-749-7 -> Dieses Buch bitte nur lesen, wenn man sich gut im Buddhismus und asiatischen Sichtweisen auskennt!

Rinpoche; Das Tibetische Buch vom leben und Sterben; ISBN:06649 8 -> Dieses Buch bitte nur lesen, wenn man sich gut im Buddhismus und asiatischen Sichtweisen auskennt!

In diesem weiteren Zusammenhang: Bibel, Lotos Sutra oder die Edda

Videos / DVD’s:

Little Buddha
Sieben Jahre Tibet
Flatliners
Hinter dem Horizont
Die Truman Show



Ich hoffe, es reicht zunächst für den Anfang.
Wie gesagt, für weitere Fragen stehe ich nun zur Verfügung, weise aber darauf hin, dass ich auch arbeiten muss und eine Antwort deshalb vielleicht auch erst mal später kommen kann.
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Ellen






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[*] Verfasst am: 12.8.2006 um 20:40
noch ein Nachtrag zu nightrain



noch ein nachtrag zu nightrainmonk:

Zu deiner kritischen Aussage, mit Religion und Philosophie des Buddhismus habe ich noch einmal nachgeschlagen.

In den Vorträgen S.H. des Dalai Lama an der Universität in harvard, erklärt der Dalai lama ausdrücklich, dass der Buddhismus eine Philosophie ist. Für ihn gibt es in diesem Zusammenhang nicht den Begriff der Religion.
Da im Buddhismus analytisch vorgegangen wird um Feststellungen zu erhalten, muss es sich um eine Philosophie handeln. Hier muss analytisch vorgegangen werden, da der Sinn darin besteht, selber zu verstehen, was man durch die Analyse erkannt und in sich verinnerlicht hat.
Nur wer versteht begreift auch und verinnerlicht.
Bei einer Religion brauchen vergleichsweise nur Gesetze, Dogmen befolgt werden, ohne dass, sie verstanden werden oder ihr Sinn verinnerlicht wird. Dort geht es um das Ritual. fragen sind, sofern sie kritisch oder hinterfragend sind, oftmals nicht gestattet. Doch genau diese Fragen sind im Buddhismus gefordert. (in einer kurzen Zusammenfassung von mir widergegeben)

Quelle: Text: Die analytische Vorgehsweise im Buddhismus; S.H. der Dalai Lama; 1981; Harvard USA

Wenn du also ausführlich in die Tiefe gehen willst und in dem bereich mit mir diskutieren willst, - meine Sichtweisen und Aussagen entstammen dem tibetischen Buddhismus Ka-gjü. Für Zitate, Quellen, stehen mir die Vorträge S.H. zur verfügung und die Lotos Sutra, ebenso die Philosophische Sichtweise Wenchao Li's.
Innerhalb der Lotos Sutra beziehe ich mich besonders auf "Die Verdienste des Gesetzesmeister" und folgende.
Nicht, dass wenn du von einer anderen Richtung ausgehst und ich von meiner, dass wir dann bei Diskussionen die in die Tiefe gehen aneinander vorbeireden.
Gib also immer an, auf welche Sichtweise, Schule, Weg, Pfad du dich bei deinen Äußerungen beziehst. Ich werde es zukünftig auch so machen.
Bei allgemeinen Äußerungen wird es sicher nicht nötig sein.
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nightrainmonk






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[*] Verfasst am: 12.8.2006 um 21:48
RE: noch ein Nachtrag zu nightrain



@ellen
Zitat
In den Vorträgen S.H. des Dalai Lama an der Universität in harvard, erklärt der Dalai lama ausdrücklich, dass der Buddhismus eine Philosophie ist. Für ihn gibt es in diesem Zusammenhang nicht den Begriff der Religion.

Na ja, wenn Seine Heiligkeit selbst das schreibt, muss es ja stimmen...
Soviel zum Thema
Zitat
...da der Sinn darin besteht, selber zu verstehen, was man durch die Analyse erkannt...

Entschuldige die Ironie...

Zitat
Wenn du also ausführlich in die Tiefe gehen willst und in dem bereich mit mir diskutieren willst, - meine Sichtweisen und Aussagen entstammen dem tibetischen Buddhismus Ka-gjü.

Dann wirst du vermutlich wissen, dass die Information "Kagyü" als solche relativ wenig aussagt, weil es etliche Kagyü-Schulen gibt, die sich teilweise untereinander spinnefeind sind.
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Ina






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Motto: Kein Motto

[*] Verfasst am: 12.8.2006 um 21:48


So, verzeih mir meine wahnsinnig unqualifizierte, pietätslose, von unendlichen Vorurteilen triefende Primitivität, aber wo ist jetzt da diese ungeheure Erkenntnis, von der man wahnsinnig wird oder sowas? :D
Mann, wegen der hab ich jetzt den ganzen Kram gelesen und nix gefunden.

Zitat
Ab jenem Tag nannte man Siddharta, Buddha, der somit zu dem uns heute bekannten historischen ersten, real aber sechsten Buddha wurde.


Woher weiß man denn noch gleich von den fünf davor?

Zitat
Durch diese Erkenntnis erreichte Siddharta in einem Leben alle Daseinsstufen, da es für ihn nichts mehr gab, was nicht möglich war und nicht machbar sein sollte.


Ahh, darum gehts also.
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quaid




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[*] Verfasst am: 12.8.2006 um 23:31


also am anfang waren wir beim buddhismus.

gibt es denn bei ..mh.. der demokratie auch soviele "schichten" das man sich scheuen sollte, da genauer hinzusehen und eine präzise definition zu finden?

ich habe meine quellen bei der sammlung der definitionen größtenteils von der wikipedia online bibliothek - wenn man sie so nennen darf. und ich hatte eigentlich gehofft, mich darauf verlassen zu können..
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nightrainmonk






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[*] Verfasst am: 13.8.2006 um 00:22


@q
gegen deine Definition ist im Prinzip nichts einzuwenden. Sie ist halt recht knapp und nicht sonderlich aussagekräftig.
Vielleicht fügst du einfach noch hinzu (ebenfalls aus wikipedia, leicht geändert):

Zitat
Ziel von Buddhisten ist es, sich durch ethisches Verhalten, die Kultivierung der Tugenden, die Praxis der Meditation und die Entwicklung von Mitgefühl und Weisheit vom ewigen Kreislauf des Leidens (Samsara) zu befreien. Der Buddhismus zeigt Wege aus Leid und Unvollkommenheit zu Glück und Harmonie. Dabei wird die Selbstverantwortung für das eigene Handeln betont. Das letztendliche Ziel ist, in den erleuchteten Zustand des Nirvana einzutreten.


Der Begriff "Buddhist" ist kein eingetragenes Warenzeichen, jeder kann sich so nennen. Eine allgemeine Definition sollte aber auf Elemente verzichten, die reine Esoterik sind und von 99% der Buddhisten nicht geteilt werden (Edda, Zarathustra, Germanen aus Gandhera, und und und).
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[*] Verfasst am: 13.8.2006 um 04:20


Naja, @Ellen, die Fragen, die hier eigentlich öfters auftauchten, und dies nicht zuletzt im Zusammenhang mit dem Dalai Lama, waren ungefähr eher so in folgende Richtung gehend:
Z.B.:
Wofür braucht man derartig krasse feudalistische Strukturen in Tibet, die die Selbstbestimmung des Menschen dort eher verhindern als ermöglichen?
Was sollen insbesondere in Tibet diese autoritären Gliederungen in den Religionen, die einen Dalai Lama einen solchen Rang einordnen?
Warum gibt es gerade in den Ländern, in denen der Buddhismus verbreitet ist, immer die größten Grausamkeiten gegenüber Tieren?
Warum halten bestimmte buddhistische Lehren die ganze Welt für aufeßbar (China)?
Warum unterstützten die tibetanischen Führer um 1935 Hitler?
Warum erscheinen buddhistische (insbesondere die von Dalai Lama) inspirierte Texte immer in rechtsextremen Zeitungen?
Aus den von Dir gegebene Erläuterungen kann ich zumindest keine praktische Antworten auf einige der Fragen finden, die sich in der westlichen Welt sozialisierte Menschen stellen, wenn sie mit dem Buddhismus konfrontiert sind. Mag sein, dass es eben an dem westlichem Blickwinkel liegt.
Dennoch sind das alles nur sehr vage Antworten, die ich aus dem Text schließen kann, wie sich derartige Verbindungen im Laufe der Zeit wahrscheinlich auch im Zusammenspiel mit den weltlichen Mächten und eher als Aspekte einer Religion ergeben haben könnten.
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dian




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Motto: Kein Motto

[*] Verfasst am: 13.8.2006 um 11:19


@ Ellen:
Erstmal danke für deine Ausführungen, die ich mit Interesse gelesen habe.
Ich habe jetzt mal darüber nachgedacht, sehe aber noch immer nicht, wieso der Buddhismus eine Philosophie und keine Religion sein soll.

Zitat
Siddharta überwindet grenzen die bis dahin unvorstellbar waren. Damit wandelt er die Religion in eine Philosophie, indem er erkennt, dass nur dann der Weg aus leiden und Tod durchbrochen werden kann, wenn alles erlaubt ist, was soziale Not, Armut und Elend beseitigt.

Soweit ich weiss, wird der gute Siddharte auf seinem Weg zur Erleuchtung auch von fiesen Dämonen verführt, und ich glaube, er erschlägt sogar ein paar von ihnen mit seinem Schwert.
Ich hab's jetzt nicht mehr genau im kopf, was da war... jedenfalls sind da eine ganze Menge Fantasy-Elemente mit drin, Geister, Zauberei,etc... und sowas deutet für mich als Laien dann doch ganz eindeutig auf eine Religion hin. Denn eine Philosophie kommt ja in der Regel ohne solchen (höchstwahrscheinlich erfundenen) Märchen-Schnickschnack aus und konzentriert sich ganz auf geistige Überlegungen, die unabhängig davon funktionieren, ob ich an die Erleuchtung (oder auch nur die Existenz) einer bestimmten historischen Person glaube oder nicht.
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Ellen






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[*] Verfasst am: 13.8.2006 um 12:45


Zu nightrainmonk zu Ka-gjü:

... die sich teilweise untereinander spinnefeind sind ....

Der westliche Mensch neigt dazu, sich für eine Seite zu entscheiden und meint dann, nur diese Sichtweise wäre richtig.
Warum aber soll nur eine Sichtweise richtig sein? Ist nicht genau das Diktatur? Heißt nicht Demokratie: viele Sichtweisen und Meinungen im ständigen Austausch zueinander? Ein Mensch steht oben und diktiert.
In diesem Zusammenhang kann man dann auch fragen: Steht ein Mensch oben, oder ein Gott, der diktiert?
Und wer garantiert, das diese, seine Meinung richtig sein soll?
Ein Mensch liebt rote Farbe, ein anderer Mensch blaue Farbe.
Ein Mensch bleibt sonntags im Bett liegen und schläft sich aus, ein anderer Mensch geht sonntags zum Fußballspiel und vergnügt sich dabei.
Die Menschen sind so individuell wie sie nur sein können.
Was also ist falsch an individuellen Ansichten?
Genau dafür steht doch der Buddhismus. Er ist so tolerant, dass er einfach alles akzeptiert und Diskussionen darüber zulässt.

Wolltest du damit nicht sagen, dass die spinnefeindlichen Menschen reine Basisdemokratie ausüben, nach der wir uns sehnen und doch niemals erreichen werden?

Ist das nicht auch das Prinzip einer Demokratie?
Sollte dieses Prinzip somit nicht auch hier bei uns im Land so funktionieren? Wo aber wird hier so freudig und effektiv diskutiert wie in Gruppen, die so unterschiedliche Meinungen haben wie nur möglich?

Wird nicht bei uns nur von oben herunter diktiert, das Volk mault manchmal noch auf, wenn es nicht schon resigniert hat, und gehorcht dann, - weil man ja angeblich nichts dagegen unternehmen kann!

Ist das wirklich so?

So wie du es beschreibst, muss ich davon ausgehen, dass du nicht akzeptieren kannst, dass es verschiedene Meinungen gibt, die lebhaft ausdiskutiert werden und dass es Menschen gibt, die sich zu diesen Themen bekennen, besonders dazu, dass sie eine andere Meinung haben als andere Menschen.

Wie ist das hier bei uns im Westen, in Deutschland?
Hier passt man sich an. Man unterwirft sich mit Widerwillen einer Sichtweise und Meinung und nennt sich dann frei. Erfolgt Unterwerfung nicht von Sklaven, von Menschen die unter anderen Menschen stehen und selber nicht als Menschen angesehen werden?. Wer eine andere Meinung hat als die öffentlich zulässige, wird in der Öffentlichkeit gemobbt oder verleumdet. Da niemand so behandelt werden will unterwirft man sich der vorgegeben Meinung. Und hier kann man wieder fragen: Warum macht man das hier?


Zu Maria:

So, verzeih mir meine wahnsinnig unqualifizierte, pietätslose, von unendlichen Vorurteilen triefende Primitivität, aber wo ist jetzt da diese ungeheure Erkenntnis, von der man wahnsinnig wird oder sowas?
Mann, wegen der hab ich jetzt den ganzen Kram gelesen und nix gefunden.
Du bist weder unqualifiziert noch pietätlos, noch bist du primitiv oder dumm oder sonst etwas in der Art. Was von mir bisher gekommen ist, ist ein erster Überblick, ein Einstieg. Nicht jeder Mensch weiß alles und ist Fach, - mann, - frau.
Bei diesen Punkten müssten wir in die Tiefe gehen:
Gerne gebe ich dir hier ein erstes Beispiel. Wenn du und auch alle anderen, hier auf dieses Beispiel antworten möchtet, dann bitte momentan nur auf dieses Beispiel und bitte mit Begründungen:
Ganz allgemein gesagt:
Nach den Prinzipien des Buddhismus ist alles Leben heilig und darf nicht getötet werden. Ein Leben beginnt in dem Moment, da es sich verändert, mit seinem ersten Erscheinen. Das heißt, dass in dem Moment, da aus westlicher Sichtweise, eine Samenzelle des Mannes die erste Teilung der Eizelle bei der Frau vornimmt, ein wertvolles Leben besteht.
Aus Sichtweise der westlichen Welt, in der Menschen, nach welchen Kriterien auch immer, festgelegt haben, dass ein Mensch erst ab dem dritten Monat Mensch ist, darf bis dahin abgetrieben werden.
Erste Frage: Was ist dieser Mensch vor dem dritten Monat? Kein Mensch? Wird man innerhalb von einer Sekunde zur anderen Sekunde hin Mensch und sofort nach einer Sekunde drei Monate alt?
Als Hilfsmittel: Sieh dich einmal um und du erkennst, dass sich Menschen unterschiedlich entwickeln und auch unterschiedlich schnell.
Und nun geh einen Schritt weiter. Aus buddhistischer Sichtweise findet ein Kreislauf im Leben statt. Das Leben ist somit unsterblich. Nach westlicher Sichtweise kommt vor der Zeugung / der Geburt nichts und mit dem Tod ist alles vorbei. Ich gehe davon aus, dass diese Sichtweise bekannt ist, dass alles was geschaffen wird auch stirbt.
Würde das nicht im zweiten Schritt bedeuten, dass nach dieser westlichen Sichtweise, alle Menschen Mörder sind, die sich ein Wunschkind zeugen, denn sie wissen, dass das Kind, das sie bekommen wollen und werden sterben wird. Nach unserem Strafgesetzbuch sind Menschen die eine Handlung begehen, die wissentlich zum Tod eines anderen Menschen führt als Mörder bezeichnet. Hier gibt es noch verschiedene Unterscheidungen nach Grad des Mordes.
Hast du ein Kind oder Kinder? Bist du dann eine Mörderin? Wenn du nicht weißt, dass alles Leben, das geboren wird auch wieder stirbt, dann begehst du nach unserem Strafrecht zumindest den Tatbestand des Todschlages an deinem Kind.
Jetzt gehen wir in die dritte Stufe.
Da nach dem Buddhismus alles im Leben mindestens dual besteht, gibt es neben dem feststofflichen Körper des Menschen auch einen geistigen und auch seelischen Körper(zustand).
Wenn du also nach westlichem Standard ein Kind hast, an dem du zumindest schon Todschlag begehst, kannst du dann auch in das Innere deines Kindes, in sein Herz sehen um zu erkennen was für dieses Kind gut ist, oder „erziehst“ du dieses Kind nach deinem Willen und deiner Vorstellung von Leben? Ist das aber auch das Leben von deinem Kind? Oder vergewaltigst du dein Kind in diesem Moment nicht geistig-seelisch und zerstörst damit auch noch sein inneres Leben weil du aus Intoleranz den Lebensweg des Kindes verhindern willst um deine macht in diesem Kind wirken zu lassen, und auch seine Werte, sein Selbstwertgefühl?

Lassen wir es zunächst einmal bei diesem einfachen Beispiel in diesen drei Schritten. Wir könnten noch mehr Schritte einfügen und noch weiter in die Tiefe gehen, aber ich denke, dieses erste Problem reicht für den Anfang.
Die Frage lautet also kurz gefasst:
Bist du (und dein Partner) eine Mörderin (ein Mörder) an deinem (euren) eigenen Kind, das (ihr) du zuvor auch noch geistig seelisch vergewaltigst?
Anmerkung: Aus Sichtweise des Buddhismus ist das unmöglich. Aus westlicher Sichtweise muss das so gesehen werden.
Du siehst hier ein gemeinsames Problem und zwei verschiedene Sichtweisen.
Und bitte nur ernst gemeinte Antworten. Keine Verhöhnungen, Lächerlichkeiten oder Beleidigungen. Es ist sehr ernst gemeint, so wie auch ich diese Frage(n) sehr ernst gemeint habe ohne jemanden hier persönlich anzugreifen.


Und von den fünf Buddhas davor weiß man, da Länder wie Indien und Persien in Asien schon eine Hochkultur, so wie wir uns heute geben, waren, als es Europa in dem Sinn noch nicht einmal gab. Es gibt schriftliche Überlieferungen aus denen genau das hervorgeht.
Als die Kelten von Asien nach Europa kamen und hier der Neandertaler im Aussterben war, war Asien mit China, Indien, Persien usw ein überaus hoch zivilisiertes Gebiet auf der Welt mit Staatsformen die wir erst seit wenigen 100 Jahren hier kennen, mit Schulen und Allgemein Bildungssystem wie wir sie heute nicht mehr hinbekommen.
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Ellen






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[*] Verfasst am: 13.8.2006 um 12:46


Zu Q:
gibt es denn bei ..mh.. der demokratie ...


Welche Demokratie meinst du? Gibt es hier in Europa oder auf der Welt Demokratien?
Bedeutet Demokratie nicht die Entscheidung der Mehrheit?
Wo also gibt es Demokratien?
Wir haben hier angeblich eine Demokratie und ein damit verbundenes „demokratisches Wahlsystem“.
Dieses Wahlsystem funktioniert so:
Man nimmt alle abgegebenen, Stimmen, zieht die ungültigen Stimmen ab und errechnet aus den restlichen Stimmen die Anteile für die Parteien.
Eine Mehrheitsentscheidung heißt aber doch, dass die Mehrheit der Menschen entscheidet, oder nicht?
Müsste dann diese Demokratie nicht so funktionieren, dass die Stimmen von allen Menschen gezählt werden und nicht nur die von denen, die ihr Stimme zu einer Sache abgeben?
Wir machen einmal ein Beispiel:

Demokratische Wahl wie sie hier bei uns üblich ist.
Abgegebene Stimmen: 10000
Gültige Stimmen 9999.
Die Mehrheit liegt als bei 5000, da die Minderheit nur 4999 Stimmen hat. Was ist aber, wenn in diesem Staat nun statt 10000 Menschen 100000 Menschen leben?

Nimm die letzte Bundestagswahl hin zur großen Koalition:
Ganz grobe Angaben (ich habe die aktuellen zahlen gerade nicht zur Hand – das Prinzip bleibt aber gleich):
CDU/CSU und SPD je ca. 30 %
Grüne, FDP je ca. 15%, PDS ca. 5 %
Alle anderen zusammen (mit ungültigen Stimmen) ca 5% damit nicht im Bundestag vertreten.

In Deutschland sind grob gesagt etwa 80 % der Bevölkerung wahl, - stimmberechtigt.
In einer Demokratie haben alle Menschen ein Recht auf eine Meinung. Warum bei uns nur 80 %? Eine Wahl ist doch auch eine Meinungsabgabe? - Zu jung, Ausländer, kriminell, geistig nicht normal, ..... – aber, sind das nicht auch Menschen die hier leben und für die auch unsere Rechte gelten? Oder wird hier selektiert wer eine Meinung haben darf und wer nicht? Das gab es auch schon unter Hitler, Stalin, Mao, .......

Vo diesem 80 % sind gerade 70 % zu dieser Wahl gegangen.
Das heißt, das von 80.000.000 Menschen in diesem Land gerade noch 44.800.000 zur Wahl gegangen sind.
Die Mehrheit liegt bei 40.000.001, die Minderheit bei 39.999.999 Menschen.
Von diesen 44.800.000 abgegebenen Stimmen. Berücksichtigen wir hiervon jetzt die 5% ungültigen und nicht ins Parlament gekommenen, so bleiben noch 42.560.000 Stimmen die gewertet werden.
CDU/CSU und SPD haben zusammen ca 60% von 42.560.000 Stimmen. Das macht: 25.536.000 Stimmen für die große Koalition.
Ich denke, es wird mir hier jeder zustimmen, dass grob gesagt 25 Millionen Stimmen weitaus weniger als die in einer Demokratie notwendige Mehrheit von mindestens der Hälfte der Stimmen plus eine Stimme ist. Und dieses Ergebnis kommt nur so gut zustande, weil es noch die große Koalition ist und keine „normale“ Koalition, bei der sich das Bild noch weiter verschlechtern würde. Dort wären, je nach „Wahlbeteiligung“ gerade einmal 20 bis 25 % nach dieser Rechnung für eine „demokratisch gewählte Mehrheit“ des Volkes.
Es gibt Bürgermeisterwahlen, bei denen nicht einmal 50% der Wahlberechtigten zu solch einer „Wahl“ gehen.
Wo also ist die Demokratie, die den Menschen ein Mitspracherecht zusichert, bei dem Mehrheiten entscheiden?
Ist das, was wir hier haben nicht eher eine verschleierte Diktatur?





Noch einmal zu nightrainmonk:
Das letztendliche Ziel ist, in den erleuchteten Zustand des Nirvana einzutreten

Genau das ist nicht das Ziel im Buddhismus.
Diese Aussage wird sehr gerne im Westen als höchstes Ziel angesehen, da es mit dem Paradiesprinzip der christlichen Kirche vergleichbar ist.

Dieser Nirvanazustand ist die vorletzte, die 8. Ebene das Daseinskreislaufes. Der Mensch, der die Aussagen und das Prinzip des Buddhismus wirklich verstanden hat kann und wird niemals diese vorletzte Stufe annehmen, da sie zum Stillstand kommt und somit keine weiteren Veränderungen mehr zulässt, wodurch wiederum Grenzen entstehen, die hier nicht erwünscht sind.

Die höchste Stufe des Buddhismus, die 9. Ebene beschreibt den altruistischen (selbstlosen) Daseinskreislauf auf ewig.
Der gewordene Buddha weigert sich zu enden, da er zu den Menschen, die noch suchen, zurückkehren will um ihnen als Vorbild zu dienen, damit sie sich an diesem Buddha orientieren können. Er wird in verschienen Körpern zu den Menschen zurückkehren.

Quelle: Altruismus in der weltlich besonderen Einsicht des Daseinskreislaufes. Die Vorträge S.H. des Dalai Lama in Harvard USA 1981

Es gibt buddhistische Richtungen, die dieses nicht öffentlich sagen, da sie in westlichen Ländern Anhänger finden wollen und dieses Prinzip dabei auf Ablehnung stößt. Sie orientieren sich dabei eher an Wirtschaftskonzernen, da sie von den europäischen Mitgliedern (teilweise sogar hohe Spenden) Beiträge einziehen, die gute Gewinne bringen.

Diese neunte Ebene aber widerspricht dem westlich orientierten Sinn nach Kapitalismus, da die Aussage darin besteht, dass es sinnlos ist, weltliche Güter, wie Besitz oder Geld zu horten, da es in den kommenden und besonders dem höchsten Dasein, der 9. Ebene verleugnet werden muss wenn man wirklich in Selbstlosigkeit, Altruismus lebt. Das ist für westliche Menschen oftmals beleidigend da sich westliches Leben an Geld und Konsum orientiert, die im Buddhismus als Hindernis zur Vollkommenheit angesehen werden.

Und Buddhist darf sich wirklich jeder nennen, der es will. Da aus buddhistischer Sicht nicht der Körper sondern der Geist zählt, ist eine Bezeichnung ja auch bedeutungslos. Man erkennt wer und was man ist an dem wie man sich gibt!



Zu Arne Kröger:
Wofür braucht man derartig krasse feudalistische Strukturen in Tibet, die die Selbstbestimmung des Menschen dort eher verhindern als ermöglichen?

Das ist westliche Sichtweise. Nimmt man die Aussagen von anderen Kulturen über Europa und speziell Deutschland, so sehen sie uns als völlig unfrei, hilflos und teilweise sogar als unterentwickelt an. Dieses Prinzip der Fehleinschätzungen basiert auf den verschiednen Kulturen.
Jede Kultur und jedes Volk innerhalb der Kulturen hat andere, eigenen Werte und Wertvorstellungen und somit auch Sichtweisen.
Für unsere Kultur und das deutsche Volk stehen Werte wie Geld , Macht, Erfolg, Karriere, „Demokratie, Menschenrechte usw“ im Mittelpunkt. Wir denken, fühlen und handeln so, - nach diesen Werten. Wenn wir Geld verdienen, glauben wir frei zu sein.
Wenn wir eine Meinung haben glauben wir, dass sie für alle Menschen so sein muss und akzeptieren keine anderen Meinungen. Wegen unserer Technik sehen wir uns als höherwertig als andere Länder, die uns technisch unterlegen sind. Wir glauben, dass unsere Systeme der Erziehung, Bildung, sozialen Absicherung usw perfekt sind und ein Geschenk für die Menschheit auf der ganzen Welt.
Seit einigen Jahren erkennen wir, dass weder unser Bildungssystem noch unsere soziale Absicherung funktionieren. Unser Erziehungssystem führt dazu, dass Kinder mit Waffen in Schulen gehen und um sich schießen. Wir glauben mit unserem Geld andere Länder zu beherrschen und resignieren wenn diese anderen Länder uns und unsere Wirtschaft aufkaufen.
Kann es nicht sein, dass wir da eine falsche Ansicht nach außen hin vertreten und diese sogar auch innerlich noch glauben?
Was wir hier als streng und feudal ansehen ist in Asien als freiwillig gegeben Demut in Achtung und Respekt gesehen. Man unterwirft sich freiwillig einem anderen Menschen oder einem Ding um aus dieser freiwilligen Unterwerfung heraus zu lernen und damit den anderen Menschen und seine Ideen und Vorstellungen kennenzulernen.
Würdest du dich freiwillig für nur ein Jahr in den Iran begeben und dich dem dortigen System bedingungslos unterwerfen um zu lernen, warum die Menschen im Iran so leben und denken wie sie leben und denken?
Würdest du freiwillig für ein Jahr Mitglied einer Nazi - oder Kommunstiengruppe werden um zu verstehen zu lernen wie und warum die dortigen Mitglieder so denken, fühlen und handeln wie sie es tun und sind?
Wir westlichen Menschen weigern uns das zu tun, denn wir haben ja Bildung und Erziehung, die uns vor Fehlern schützen. – Ist das wirklich so?
Schützen sie uns vor Fehlern - oder hindern sie uns nur daran andere Sichtweisen anzunehmen um uns weiterhin in der Gefangenschaft unseres Feudalsystems zu halten, damit wir hier nicht ausbrechen und Veränderungen verlangen, die einigen wenigen Menschen, die hier an der Macht sind, Verluste einbringen können?
Wenn du darauf eine Antwort findest, so kannst du auch die Frage selbst beantworten nach dem „Feudalsystem“ in Tibet.
Ich persönlich müsste dich jetzt fragen, welches Feudalsystem in Tibet meinst du? Ich sehe dort keines, außer ich sehe mit sehr eingeschränkten und mit Vorurteilen befasster westlicher, deutscher Meinung. Ohne jetzt jemanden anzugreifen oder falsch verstanden zu werden: Ist das nicht eine NS Ideologie die aussagt, dass wir das auserwählte Volk sind, vollkommen und über allen anderen Menschen und Völkern stehen?
Im Buddhismus gibt es das nicht. Dort wird nicht in Grenzen und oben stehenden Völkern gedacht. Dort hilft man jedem Leben auf die gleiche, höchste Stufe des Lebens zu kommen, wenn das Individuum dieses selber auch will. Es gibt nicht einmal Zwang. Allerdings wird Demut, Achtung und Respekt erwartet


Was sollen insbesondere in Tibet diese autoritären Gliederungen in den Religionen, die einen Dalai Lama einen solchen Rang einordnen?

Die Antwort kannst du aus obiger Erklärung entnehmen. Und, der Dalai Lama hat aus westlicher Sicht heraus einen Rang. Aus buddhistischer Sicht hat er keinen Rang sondern er trägt die Last des Vorbildes auf sich. Er ist der Diener seines Volkes als weltlicher Herrscher und das Ideal aus geistlicher Sichtweise, das dazu verpflichtet ist allen anderen Menschen die ihm folgen wollen, dieses zu ermöglichen. Sollte nicht auch genau das bei uns in unserer aus Menschenrechten und Demokratie gepflasterten Welt die Aufgabe der Volksvertreter aus Mehrheitsentscheidungen sein?
Während bei uns im Westen die Person, die oben steht Macht und Geld hat und damit andere Menschen unterdrückt und ausbeutet, wird im Buddhismus solch eine Stellung als Diener der Allgemeinheit gewertet. Je höher man steigt, desto mehr ist der Steigende zum Dienst an seinen Mitmenschen verpflichtet. Er selber muss nicht aufsteiegen, er kann es auch verweigern wenn er nicht dienen will. Doch der Dienst an anderen Menschen, die freiwillige Unterwerfung in Demut gilt dort als Achtung und Respekt vor dem anderen Leben und damit als höchste Form der Wertschätzung.
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Ellen






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[*] Verfasst am: 13.8.2006 um 12:47


Warum gibt es gerade in den Ländern, in denen der Buddhismus verbreitet ist, immer die größten Grausamkeiten gegenüber Tieren?

Gegenfrage: Warum gibt es in unserer westlichen Welt immer mehr Gewalt gegen Kinder, Schwache und Alte?
Nur weil ein Land buddhistisch ist, ist nicht jeder Mensch Buddhist der dort lebt, selbst wenn er sich selber so bezeichnet.
Weiter oben hatten wir schon die Erklärung, dass Buddhist kein eingeschriebenes Markenzeichen ist.
Wir sind eine christliche Welt mit Menschenrechten?
Wo sind die Menschenrechte unserer Kinder, Alten und Kranken, die wir mit Füßen treten und immer weiter ausgrenzen weil sie keinen Profit mehr bringen? Richten sich bei uns Menschenrechte und Gewaltfreiheit nach Einkommen, Rang und Status?
Ein wirklicher Buddhist, nicht ein Mensch der sich selber nur so bezeichnet, ist Vegetarier. Das muss er alleine schon aus seinem Glauben heraus sein. Folglich kann es bei wirklichen Buddhisten keine Gewalt gegen Tiere geben, denn Gewalt gegen eine jegliches Leben ist falsch. Aus diesem Grund ist der Buddhismus ja auch eine der pazifistischten Einstellungen überhaupt. Er besagt absolute Gewaltfreiheit gegenüber einem jeden Wesen.
Man ist nicht etwas nur weil man eine Kutte oder einen Abschluss oder ein Diplom hat. Man wird erst zu dem was man werden will, wenn man sich damit selbst identifiziert und dann von anderen Menschen als das erkannt wird, was man selber sein möchte.
Nur weil ein Polizist eine Unform trägt ist er noch lange kein Polizist. Viele Polizisten arbeiten als Zuhälter und lassen Prostituierte für sich anschaffen, dafür werden sie auch nicht verhaftet wenn eine Razzia kommt.
Ein Ingenieur ist noch lange kein Ingenieur nur weil er das Diplom dazu bekommen hat. Er muss erst beweisen, dass er dieses Wissen, das zu dem Diplom geführt hat, auch umsetzen kann und damit wertvolle und dauerhafte Beiträge leisten kann.
Ein Richter ist nicht dann Richter wenn er seine Robe umhängt, er ist nur dann Richter, wenn er nach Recht urteilt, das gerecht ist. Richter im NS-Staat haben auch nach Recht geurteilt, - nur, war das auch gerechtes Recht oder Willkür? Wenn eine Robe reicht um Recht zu sprechen, dann müssen ja auch alle NS-Urteile richtig gewesen sein, oder?
Und wenn eine Regierung, die an der Macht ist, nur deshalb das Volk vertritt und im Namen des Volkes handelt weil diese Regierung an der Macht ist, war dann nicht auch der Genozid an den Juden mit Millionen von Toten im Holocaust, im Namen und Zustimmung des Volkes geschehen? Was war dann daran falsch? Aber, nach welchem Wahlsystem ist die damalige Regierung an die macht gekommen?


Warum halten bestimmte buddhistische Lehren die ganze Welt für aufeßbar (China)?

In Deutschland lebte einmal Arthur Schopenhauer. Er erklärte, dass die Welt lediglich als Wille und aus Verstand zu sehen ist. Die Welt wurde hier als geistiges Wesen gesehen.
Wenn jemand die Welt als aufessbar bezeichnet muss hier in zwei Sichtweisen unterschieden werden:
1. ist die Aussage korrekt, denn die Erde gibt alle Nahrungsmittel für jedes Leben. Sie ist somit der Nahrungslieferant und kann gegessen werden.
2. Die Welt wird hier nicht als dieser Stein im Weltall gesehen, den wir so sehen, sondern er wird in einem höheren Sinn, so wie ihn auch Schopenhauer schon gesehen und erklärt hat gesehen, als geistige Natur. Da im Buddhismus nicht der Körper sondern der Geist im Mittelpunkt steht muss diese Aussage so gewertet werden, dass wir bestrebt sein müssen alles Wissen zu erlangen, das es nur gibt um die Welt zu verstehen und um damit den Weg zur höchsten Stufe der Vollkommenheit zu erreichen. Diese Welt wird nicht als Planet sondern als geistiges Wesen betrachtet, als die Energie, die, allgemein gesagt, auch uns sein lässt.
3. Auch hier sind wieder zwei total unterschiedliche Sichtweisen miteinander kollidiert. Würden wir versuchen die anderen Sichtweisen dieser Welt zu verstehen, hätten wir mit solchen Aussagen keine Probleme. Wollen wir denn andere Sichtweisen zulassen und verstehen?


Warum unterstützten die tibetanischen Führer um 1935 Hitler?

Die Antwort suche ich auch seit langem. Wenn du mir darüber Infomaterial hast, so sage mir wo und wie ich daran komme.
Frage ist allerdings, waren es die politischen Führer Tibets oder die geistlichen Führer? Zur damaligen Zeit war S.H. noch ein kleines Kind und ganz normale Menschen haben den Staat geführt.



Warum erscheinen buddhistische (insbesondere die von Dalai Lama) inspirierte Texte immer in rechtsextremen Zeitungen?

Das hängt wiederum mit den verschiedenen Sichtweisen zusammen.
Die rechten Zeitungen sind das extreme Gegenstück von der Idee des Buddhismus. Dort wird gezielt der Hintergrund ausgeblendet, der im Buddhismus aber entscheidend ist. Der Buddhismus findet den vollkommenen Menschen in geistiger Form und ermöglicht allen Leben diese höchste Stufe zu erreichen. Im rechten Spektrum wird eine bestimmte Rasse oder ein Volk als höchste Stufe angesehen. Da ist der erste Widerspruch. Der zweite folgt gleich darin, dass ein Volk oder eine Rasse körperlich ist, was wieder das Gegenteil der geistigen Sichtweise des Buddhismus ist. Der dritte Widerspruch ergibt sich aus der Idee, dass im Buddhismus allen Menschen der Weg gleichrangig zur höchsten Eben offen steht, und man ihnen alle dazu notwendigen Hilfen gibt. In der rechten Szene muss sich der stärkste Mensch hochkämpfen um seinen Platz zu sichern. Damit ergibt sich erneut ein Widerspruch zum Buddhismus. Der Buddhismus ist pazifistisch. Dort wird jegliche Gewalt abgelehnt. In der rechten Szene ist Gewalt das Mittel zum Zweck.
Nach diesem Prinzip könnten wir nun ewig weiter verfahren. Die rechte Szene missbraucht Aussagen für ihre Zwecke, da sie nicht den aus buddhistischer Sicht wahren Hintergrund zu den Aussagen angibt, sondern gezielt nur Teilaspekte heraussucht, die dann willkürlich neu miteinander gemischt werden, wodurch falsche, andere Aussagen entstehen als die, die im Ursprung gemeint waren. Das ist ein typisches Prinzip einer jeden Regierung. Man sagt in der Öffentlichkeit nur das, was man selber für das Volk und die Anhänger für wichtig hält, selbst wenn dabei nur mit Halbwahrheiten argumentiert wird um eine ganz bestimmte öffentliche Sichtweise hervorzurufen.
Nietzsche lebte vor dem NS-Staat. Aus seinen philosophischen Gedanken haben die Führer des NS-Staates ihre Ideologie teilweise mit aufgebaut.
War Nietzsche deshalb Nazi? Oder hat er gezielt für Nazis seine Ideen formuliert?
Arbeit macht frei, eine philosophische Aussage von Nietzsche, - stand über den Eingängen der KZ.
Eine weitere philosophische Aussage von Nietzsche: Wenn du zur frau gehst, so nimm die Peitsche mit.
Was passiert wenn diese Aussagen einfach so stehen bleiben und nicht der Kontext bekannt ist, aus dem sie aus ihrem zusammenhang heraus entrissen wurden? Sie müssen zwangsläufig falsch verstanden und interpretiert werden. Dem Missbrauch solcher Entfremdungen wird hier Tür und Tor geöffnet.
Wer weiß genau, welcher Grund wirklich hinter dem Irakkrieg steht und stand? Uns wurde ein ganz bestimmter Grund eingeredet. Der hat sich später als nicht korrekt herausgestellt. Aus welchem Grund wurde nun aber der Irak angegriffen? Die Propaganda hat sehr gut funktioniert, wie auch im NS-Saat und in anderen Diktaturen immer. Der „Normalmensch“ wird immer nur einseitig von bestimmten Stellen gefüttert, bis er schlachtreif ist und sich nach der Propaganda entsprechend missbrauchen lässt.
Nimm ein anderes Beispiel: Die nächste Propaganda der USA lautet, der Iran muss angegriffen werden! Der Präsident der dort ist soll weg weil er ..... ?
Ja was denn?
Sollte der Mensch nicht lernen Wahrheit und Wirklichkeit zu unterscheiden?
Dabei muss allerdings berücksichtigt werden: Lüge ist Wahrheit und Wahrheit ist Lüge. Es kommt immer nur darauf an, wo du stehst.


Aus den von Dir gegebene Erläuterungen kann ich zumindest keine praktische Antworten auf einige der Fragen finden, die sich in der westlichen Welt sozialisierte Menschen stellen, wenn sie mit dem Buddhismus konfrontiert sind. Mag sein, dass es eben an dem westlichem Blickwinkel liegt.
Dennoch sind das alles nur sehr vage Antworten, die ich aus dem Text schließen kann, wie sich derartige Verbindungen im Laufe der Zeit wahrscheinlich auch im Zusammenspiel mit den weltlichen Mächten und eher als Aspekte einer Religion ergeben haben könnten.


Dieser erste Text war ein erster allgemeiner Einstieg, wie du sicher an den jetzigen Antworten feststellen wirst. Und selbst jetzt bin ich noch an der Oberfläche und noch lange nicht in der Tiefe. Was würde es hier bringen wenn wir sofort voll eintauchen und alle Mitglieder entweder aus Unverständnis ihre Ablehnung bezeugen und nicht mehr mitdiskutieren oder von den dortigen Aussagen so überlastet und sprachlos werden, dass so resignieren und abschalten?
Denke hier an das Beispiel: Eltern sind Mörder ihrer Kinder. Ich habe dort nur drei Schritt angesprochen. Versuche selber einmal nachzudenken, was da später noch kommen kann und welche möglichen Antworten dann noch auf dich / euch zukommen können.
Ich bin auf die Antworten gespannt.

Wie du hier vielleicht festgestellt hast, ist hier die Welt auf den Kopf gestellt. Andere Sichtweisen ergeben andere Weltbilder.

Wenn du dich mit noch mehr solcher Fragen beschäftigen möchtest: Ich habe schon auf ein Buch verwiesen: Warten auf Tod. Dort finden sich lauter solche Fragen und Sichtweisen wie ich sie hier gerade beantworte.
Allerdings kannst du diese Aussagen dort nur verstehen, wenn du sie verstehen willst, aus dieser anderen Sichtweise heraus.
Wer diese Sichtweise nicht einmal nur ansatzweise zulassen will um sich mit Problemen aus einer anderen Sicht zu befassen wird daran innerlich zerbrechen. Die Aussage von mir, weiter oben mit der Frage, ob Eltern die Mörder ihrer Kinder sind, findet sich auch dort.
Für mich ist es ein weises und lehrreiches Kinderbuch, das Kinder zum Denken und Nachdenken anregt. Erwachsene brechen dabei zusammen und scheitern sehr oft an den Aussagen des Buches. Kinder lachen darüber und beginnen weitere Fragen zu stellen weil es sie anregt zu fragen – leider zum Nachteil vieler Eltern, die dann in eine Zwangslage geraten und ihre eigenen Werte und Wertvorstellungen offen legen müssen - und sich einem Kind gegenüber rechtfertigen müssen, was manche Eltern als beleidigend ansehen. Wer oben steht hat sich dem der unten steht gegenüber nicht zu rechtfertigen!? – Erstaunlich oder nur eine andere Sichtweise?
Nur wer den Mut, die Zivilcourage hat sich einem anderen Weltbild zu stellen und aus seiner persönlichen Sichtweise hervorzukommen kann auch nur fähig sein andere Menschen zu verstehen und sie damit als gleichwertige Menschen, ohne Vorurteile, anzuerkennen.
Warum halten wir in diesem Land dann so sehr an unseren eigenen, egoistischen Vorstellungen fest? Lieben wir unsere Vorurteile so sehr?



Zu dian:
Ich habe schon auf den Film: Little Buddha, hingewiesen.
Wenn es dir möglich ist, so sieh ihn dir einmal an. Dort findest du erste Ansätze auf deine Fragen

Eine philosophie unterscheidet sich zu einer Religion durch die Freiheit des Wesens.
In der Religion muss etwas ganz bestimmtes getan werden oder es darf nicht getan werden weil es sonst mit Strafe belegt ist.
Nimm die 10 Gebote, sie müssen befolgt werden.
Wer eine andere Meinung hat als die Kirche in ihrer Religion zulässt wird/ wurde bestraft. Wer beispielsweise die jungfräuliche Geburt des der Maria angezweifelt hatte wurde noch vor 200 Jahren getötet. Heute gibt es andere Mittel der Strafe.
Das ist Religion, oder anders gesagt, - Gehorsam.
In einer Philosophie wie dem Buddhismus, ist jede Aussage erlaubt. Du darfst auch kritisieren. Du darfst neue Ansichten einbringen und nach weiteren Lösungen suchen. Genau das ist der Sinn einer Philosophie. Denken, Nachdenken, Mitdenken, zu neuen Ansichten kommen und sein eigenes Weltbild dadurch zu verändern oder erweitern. In der Kirche darfst du das vorgegebene Weltbild nicht einmal hinterfragen. Wenn es verändert werden soll oder muss, dann wird dir von der obersten Kirchenspitze vorgeschrieben wie und was du zu denken hast, selbst dann wenn du nicht damit übereinstimmst.
Die Kirche lebt von sozialer Not anderer Menschen. Das ist ihr Metier. Doch Änderungen lässt sie nicht zu. Sie beruft sich dabei in der evangelischen Kirche Auf Martin Luther und in der katholischen auch auf eine bestimmte Aussage, die ich jetzt gerade nicht im Hinterkopf habe. Mit anderen Worten, sie wollen die Situation, so wie sie jetzt ist beibehalten und nicht abändern. Würden sie die Situation ändern, würde die Kirche ihren Sinn verlieren und viele Menschen die heute Posten haben würden diese verlieren, abgesehen von den Einnahmen die damit erzielt werden. Also ist nach dem Gesetz der Kirch, nach den Dogmen, eine Änderung dieses Zustandes nicht möglich. Frage: Warum arbeitet die Kirche dann daraufhin? Oder ist das nur Schein um einen bestimmten Hintergrund zu heucheln der nicht besteht?
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hopeless






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Motto: Kein Motto

[*] Verfasst am: 13.8.2006 um 13:26


überhebliche schwätzer, bei denen ich das gefühl habe, mitleidig von oben herab belehrt zu werden, machen mich wütend.. keine gute voraussetzung für ne diskussion.
kennst du lambert von schmithausen? ich mag den essay zu "buddhismus und gewalt" so sehr, dass ich ihn bestimmt schon zum zweiten mal verlinke: http://www.tibet.de/tib/tibu/2000/tibu53/53gewalt.html
achso, eine frage hätte ich doch noch: ab "wann" ist ein lebewesen denn nun ein tier und kein wertloses ungeziefer mehr? tiere im biologischen sinn sind ja, glaube ich, schon einzeller ohne zellwand. bei einem fröhlichen waldspaziergang wird man damit schon zum millionenfachen mörder. aber ich glaube auf würmern, schnecken usw dürfen buddhisten noch bedenkenlos tanzen.. wie ist das mit fröschen, tauben, schlangen... wer/was hat gefühle, wer/was könnte mal als mensch gelitten haben usw.?
ach naja.. und noch eine kleinigkeit: die tibetischen gemüsegärten stell ich mir sehr lustig vor. oder den lkw, der den mönchen da den salat hochfährt. die echten buddhisten können also eigentlich nur da wohnen, wo ordentlich was rangekarrt wird oder alles gut wächst( - wohl eher nicht in tibet)(?)
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nightrainmonk






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[*] Verfasst am: 13.8.2006 um 14:54


Vor "dem" Dalai Lama (was du anscheinend für einen Namen hälst) regierten in Tibet "weltliche Herrscher"? Nicht etwa vielleicht doch der 13. Dalai Lama als Vorgänger des jetzigen 14.?
Kelten, die aus Asien nach Europa kamen und gleichzeitig aussterbende Neandertaler und Hochkulturen in Asien?
Nein danke, ich will dann eher doch nicht weiter "in die Tiefe gehen".
Mehr Glück in der nächsten Inkarnation...
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dian




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Motto: Kein Motto

[*] Verfasst am: 13.8.2006 um 17:31


ach Leute..
wenn ihr immer so "nett" seid, wenn mal jemand Neues hier vorbeischaut und seine Meinung kundtut, dann wundert es mich nicht, dass sich das nur so wenige getrauen. ;)
Und ich mag es ganz sicher auch nicht, "von oben herab" belehrt zu werden. Aber dieses Gefühl kam mir in diesem Thread ehrlich gesagt bislang noch nicht.
Ich sehe da nur jemanden, der eine Meinung hat und diese ausführlicher begründet, als es mancher der Stammposter hier zu tun pflegt. Ist doch prima... dann gibt's hier wenigstens mal wieder was zu lesen!
Braucht ja hier niemand zum Buddhismus-Fan werden. Aber man kann sich doch mal damit auseinandersetzen.
So abweisend wie ihr würde ich ja nicht mal einen überzeugten Christen behandeln. (jedenfalls nicht schon nach den ersten paar Postings...)
Und immer gleich mit der Nazi-Keule kommen... ts,ts. Was ich hier schon alles gelesen habe... Faschistische Indianer, faschistische Buddhisten, faschistische Juden, faschistische Palästinenser... gut, dass wenigstens unsere westliche Kultur so schön human und unfaschistisch ist...
Ich meine, ich bin ja der letzte, der beispielsweise die geistige Verblödung der Menschen im Iran oder gewisse obrigkeitsergebene asiatische Verhaltensweisen ernsthaft als "Kultur" und damit schützenswert bezeichnen würde. Für mich ist das nur der ganz normale menschliche Herdentrieb, nur eben auf einem anderen Boden gewachsen.
Dennoch halte ich einige Gedanken, die der Buddhismus vermittelt, für durchaus interessant.
Man kann sich davon inspirieren lassen, genau wie von den Gedanken von Jesus oder denen von meiner heiligen Wenigkeit. Aber das setzt voraus, dass man sich austauscht und nicht gleich abblockt, sobald einem irgendeine Aussage gegen den Strich läuft.
Ich meine, das hier ist immer noch ein Diskussionsforum und kein "Wir zerpflücken dich in deine Einzelteile und spucken dich dann wieder aus"-Forum...
... hoffe ich...
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Ellen






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[*] Verfasst am: 13.8.2006 um 21:26


Zu hopeless:
Darf ich fragen, was dich daran stört wenn jemand eine andere Meinung oder Sichtweise hat als du?
Wenn dich meine Anwesenheit , meine Aussagen oder meine Art stören, zumal ich hier niemanden belehren oder vorführen möchte, denn ich selber kann auch nur aus dieser Runde wieder neu und dazulernen, so sage es bitte, dann möchte ich mich dafür bei dir entschuldigen. Aber offensichtlich gibt es hier Menschen, die eine andere Meinung oder Sichtweise hören möchten um sich daraus eine eigene Meinung zu bilden. Du bist nicht dazu verpflichtet hier mitzudiskutieren wenn du an diesem Thema kein Interesse hast.
Ich glaube nicht, dass dieses Forum nur Anspruch auf eine Meinung vertritt.
Den Text zu Buddhismus und Gewalt finde ich sehr gut. Da könnten wir mal tief rein gehen, wenn Interesse besteht. Hier werden teilweise zwei unterschiedliche Sichtweisen vermischt, das sollte berücksichtigt werden.
Ich finde es schade, dass du eine andere Meinung nicht zumindest so achtest und respektierst als das was sie ist, die Sichtweise eines anderen Menschen. Ich würde mich freuen, wenn du das nicht auch mit anderen Menschen so machst, die täglich, geschäftlich und privat, mit dir zu tun haben.
Jedes Leben ist wertvoll, und Menschen wie du sind mir besonders lieb, da ich daran erkenne, dass es noch andere Meinungen gibt und mir nicht jeder Teilnehmer nur recht gibt. Das ist das prinzip einer guten Diskussion. Wenn alle Menschen nur eine Meinung hätten, könnte nicht diskutiert werden und ich müsste mich fragen ob meine Meinungen und Sichtweisen noch richtig sind.
Gerne würde ich dazu mal deine Sichtweise zum Leben und dem gesellschaftlichen Hintergrund einer Gesellschaft die du für lebenswert hältst hören, - und wie sich die begründet.

Zu nightrainmonk:
Der 13, Dalai Lama ist 1933 gestorben. Der heutige 14. Dalai Lama wurde 1935 geboren. Sein Name ist Tenzin Gyatso und wurde 1940 als Dalai Lama (übersetzt bedeutet das etwa: Ozean der Weisheit) inthronisiert. Von 1933 bis 1950 wurde das Land Tibet kommissarisch geführt. 1950 wurden die Staatsgeschäfte als weltlicher Bereich an den Dalai Lama abgetreten.
Wenn du möchtest, so kannst du dich gerne einmal mit der Geschichte der Kelten und den Völkerwanderungen, besonders den großen Einwanderungswellen aus Asien nach Europa beschäftigen. Ich möchte dir hierzu keine Bücher vorschlagen sondern möchte dir die Wahl selbst überlassen, wenn du es möchtest, freiwillig.

Zu dian:
Das Gedicht ist sehr gut und passt hier zum Thema sehr gut rein.
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Ina






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[*] Verfasst am: 13.8.2006 um 21:36


Ich glaube, die Ellen kann sich ganz gut wehren.

Zitat
Bist du (und dein Partner) eine Mörderin (ein Mörder) an deinem (euren) eigenen Kind, das (ihr) du zuvor auch noch geistig seelisch vergewaltigst?
Anmerkung: Aus Sichtweise des Buddhismus ist das unmöglich. Aus westlicher Sichtweise muss das so gesehen werden.


Ja, da würde ich dir durchaus zustimmen. Und nein, besonders hübsch ist das nicht.
Aber wenn ich dich recht verstehe, willst du aus der "Furchtbarkeit" dieser Schlüsse folgern, dass sie nicht sein können und somit eine Voraussetzung (Endlichkeit des Lebens) falsch sein muss.
Mal wieder die alte Geschichte: warum ist eine unschöne Aussage automatisch falsch - oder zumindest falscher als eine angenehme Aussage?
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hopeless






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Motto: Kein Motto

[*] Verfasst am: 13.8.2006 um 23:18


@ellen: das hast du (mit absicht?) falsch verstanden. ich habe eigentlich fast nie was dagegen, das andere eine andere meinung haben; im gegenteil: ich finde das sehr gut, weil hier alles recht schnell den bach runtergehen würde, wenn alle so denken würden wie ich. und zwar anders, als ich mir das wünschen könnte ;) was ich aber nicht leiden kann, ist eben die belehrende art und weise, jemanden mit ausgefeilten philosophien zu bekleckern. im kindergarten war ich noch ganz einverstanden, wenn mir jemand den fugenbau erklärt hat, damit der turm hält, aber so einfach läuft das mit weltbildern nicht.
du hast dich ja quasi schon mehrfach für grobe allgemeinheiten entschuldigt (ich hab nicht alles gelesen.. aber egal), trotzdem kann man doch zB nicht konsequent was von "westlicher" irgendwas erzählen. ich hab da noch ein paar andere stellen gehabt, die mir nicht passen, aber das lass ich mir nochmal in ruhe durch den kopf gehen, oder auch nicht.
meine sichtweisen zum leben sind ne andere geschichte.. da ich im wesentlichen an der relativität von sichtweisen hängengeblieben bin, verlieren sich gedankengebäude sehr schnell. ich hab ne weile gebraucht, bis ich damit klargekommen bin, dass ich nicht jedem dahergelaufenen labersack seine welt auseinandernehmen muss, um mich nicht unterlegen zu fühlen. ein paar "ideale" hab ich mir sogar schon eingestanden, aber formulieren lassen die sich schlecht. geistige und gesellschaftliche autoritäten gehören aber zB bei mir nicht in eine wunschgesellschaft. ob ne gesellschaft lebenswert sein kann, ist ja dann schon wieder die allererste frage, die ich gerade nicht beantworten will oder kann ;) soweit erstmal. achja: versuch doch mal konkret auf fragen oder kritik einzugehen.. du redest teilweise besser um eine sache herum, als ich es von guido westerwelle je gehört hab :] (ich entschuldige mich für den vergleich)
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